Praktikum von Fara_ThoRn (~ Drei Wochen und mein Leben steht Kopf) ================================================================================ Kapitel 6: Kapitel 4 - Woche zwei (Teil 3) (ohne Adult) ------------------------------------------------------- Die zweite Woche dauert echt ziemlich lange, was? Aber nach diesem Kapitel ist sie rum. Versprochen. Kapitel 4 - Woche zwei (Teil 3) (ohne Adult) Das fühlt sich echt gut an! Was auch immer das ist. Eine leichte Berührung, nur das es überall ein Kribbeln hinterlässt und gut duftet. Gut Duftet? Eine gut duftende Berührung? Ich bewege mich und stoße gegen was Hartes. Genau hinter mir! Da mein Bett mitten im Zimmer steht, kann da eigentlich nirgends was Hartes sein. Ich strecke mich und drehe mich rum, öffne meine Augenlider und starre in ein anderes Paar Augen. Kleine Nase, grinsender Mund, blondes Haar. Flo! Und da fällt es mir auch wieder ein. Ich habe die Nacht mit Flo verbracht! "Morgen. Hab ich dich dich geweckt?" "Nö ... Ja." Ich bin heute wieder sehr entscheidungsfreudig! "Wie geht es dir?", flüstert er und fährt mit seinen Fingern über meine Wange. Waren das seine Finger vorhin, die sich so gut angefühlt haben? Seufzend schließe ich meine Augen wieder. "Mir geht's gut." "Deinem Hintern auch?" Höre ich da ein Kichern? "Keine Ahnung. Willst du nachschauen?" Kaum ausgesprochen, bereue ich es auch schon. Mir steigt die Röte ins Gesicht. "Sicher das du das willst? Du kleine Tomate?" Frechheit! Ich zwicke Flo in die Seite, aber er zuckt nur kurz und lacht. Ich umarme ihn und lege meinen Kopf gegen sein Schlüsselbein, vergrabe mich richtig darin. Noch ein bisschen schlafen ... "Wie spät ist es eigentlich?", nuschle ich. "Ähm ... warte!" Er bewegt sich und mir wird mein eben gesuchter Schlafplatz wieder entrissen. Hätte ich nur nicht gefragt! "Gleich halb zwölf. Hast du noch was vor?" "Erst heute Nachmittag." Ich heiße mein neues Lieblingskissen willkommen und positioniere mich neu. "Lass uns noch ein bisschen schlafen.", sage ich noch und schon schlafe ich wieder ein. *** Wegen akuten Luftmangel wache ich wieder auf. Flo liegt halb auf mir und bedeckt nicht nur meinen Bauch, sondern auch mein Gesicht. Seelenruhig pennt er, während ich hier ersticke! Er würde es noch nicht mal merken, wenn ich blau anlaufen und ohnmächtig werden würde! Ich bekomme einen meiner Arme frei und halte ihm einfach die Nase zu. Doch ich habe nicht mit einem klugen, schlafenden Verstand gerechnet! Er atmet einfach durch den Mund weiter! Gut! Bitte! Dann eben anders! Fest drücke ich meine Lippen auf seinen Mund, nutze es aus, dass er schon einladen geöffnet ist und erforsche seine Mundhöhle. Nun kommt doch Leben in Flo und zuckt desorientiert mit seinen Augenlidern. Mit einer ruckartigen Bewegung macht er sich von mir frei und glotzt mich mit großen Augen an. "Guten Morgen.", grinse ich und lecke mir über die Lippen. Grummelnd fällt Flo wieder ins Bett zurück. Diesmal aber ohne mich zu ersticken. Da er sein Gesicht direkt ins Kissen drückt, blase ich ihm verspielt ins Ohr, sehe wie er anfängt zu grinsen. Ich bekomme Schmetterlinge im Bauch und kann nicht anders, als mich an seinen Körper zu kuscheln. Flo dreht seinen Kopf zu mir. Blaue Augen funkeln mich unternehmungslustig an. "Hey." "Hey.", grüße ich zurück. Die Schmetterlinge in meinem Bauch legen noch einen Zahn zu und zerschlagen fast meine Bauchdecke. Dagegen muss ich etwas tun! Ich strecke mich ein Stück und fange an, Flo zu küssen. Er erwidert meinen Kuss und dreht sich zu mir, hält mich fest und streichelt meinen Rücken. Das schreit verdammt nach mehr! *** "Phil?!" "Ja!?", frage ich und überlege noch, wie Flo mit einem, eindeutig, beschäftigten Mund, überhaupt reden kann, da hört er auch schon auf. Frustriert schaue ich auf, doch er blick mich gar nicht an. "Flo?" "Mein Gott ... Philipp!" Ich glaube, noch nie in meinem Leben stieg mir so schnell das Blut binnen von Sekunden von meinem besten Stück zurück in mein Gesicht. "Lily?!" Meine Schwester steht in der Tür! Was für ein Glück, dass wir noch von der Decke eingehüllt sind! Die ziehe ich jetzt über uns und stammle vor mich hin. "Lily! Was ... was machst du hier?!" Schließlich hat sie kein Recht hier hoch zu kommen! Einfach so! Wenigstens wird sie auch rot! "Äh ... Mama wollte, dass ich ... Tante Herta! Geburtstag!" Das klingt jetzt vielleicht verwirrend, aber ich weiß worauf sie hinaus will. "Shit!" Ich werfe einen Blick auf die Uhr. Gleich halb vier! "Sag, ich komme gleich!" Ich will schon aus dem Bett springen, da fällt mir auf, dass ich ja noch nackt bin! Kommando zurück! "Ähm. Würdest du bitte?" Ich bedeute ihr, sich weg zu drehen oder am besten ganz zu verschwinden. Ihre Augen verengen sich Schlitzen und sie lacht kalt. Den Blick kenne ich! "Ich soll sagen, du kommst gleich. Und danach kommst du dann runter?" Ich bewundere sie dafür, dass sie, im Angesicht dessen, dass ich mit einem Jungen im Bett liege, noch zu Scherzen aufgelegt ist. "Falls du irgendwelche geschwisterlichen Gefühle für mich hegst, lässt du mich das selbst Mama erzählen. Bitte!" Sie scheint kurz nachzudenken. "Okay." Sie dreht sich weg und verschwindet endlich. Ich bleibe baff im Bett sitzen. "Oh Fuck!", flüstert Flo und schaut mich an. "Alles okay mit dir?" Ich mustere ihn und frage: "Ja. Warum?" Ich machte mir gerade eher sorgen um meine Schwester! Sie behält das erstmal für sich? Normal würgt sie mir immer einen rein, wenn sich die Gelegenheit ergibt. "Gestern Morgen warst du noch eine Hete und jetzt hast du schon fast 'nen Outing hingelegt! Da werde ich doch mal fragen dürfen!?" Ich fange an zu lachen. "Duschen! Wir beide!" Und dann kläre ich das! Angst davor habe ich nicht. Meine Mama ist die toleranteste Frau, die ich kenne. Und mein Vater? Der ist eine andere Spezies. Ich ziehe Flo mit mir aus dem Bett und drängle ihn ins Badezimmer. Ich habe keine Zeit und deshalb muss alles ganz schnell gehen! Flo unter die Dusche, Wasser an. "Ahh! Das ist kalt, Mann!" "Oh! Sorry!" Ich stell mich dazu und wirklich, eisig! Ich drehe die Temperatur hoch und schon wird es angenehm warm. Nachdem wir dann doch etwas zu lange unter der Dusche waren, ziehen wir uns schnell an. "Ähm Phil?" "Jepp?!" Ich ziehe mir gerade eine Hose über. Eine schwarze Anzughose! Wie ich das Ding hasse! "Hättest du einen Pullover für mich? So kann ich nicht deinen Eltern in die Arme laufen." Ich schaue ihn an und fange an zu lachen. Nein! So kann er echt nicht raus! Ich hätte zwar nichts dagegen ... "Ja. Warte!" Durch den Schrank wühlend, finde ich was ich suche. "Der ist mir zu groß. Vielleicht passt er dir." "Danke." Schweigend machen wir uns fertig. Ich kämpfe noch mit der Krawatte. Das Mistding ist aufgegangen und ich kann keinen Krawattenknoten. "Mist!" Die Krawatte fliegt in die Ecke. "Dann halt ohne!" Flo hebt sie auf und tritt von hinten an mich ran. "Ich mach das schnell. Ist ganz leicht." Ich verdrehe die Augen. "Genau wie botanische Namen?", frage ich und sehe Flos Lächeln im Spiegel. "Noch einfacher! ... So, fertig!" Verträumt schaue ich uns beide an. "Was denn?", will Flo wissen und schlingt seine Arme um meinen Bauch. "Wann sehen wir uns wieder?", frage ich und spüre wie mein Herz wieder schneller schlägt. "Na morgen!" "Das meine ich nicht!" Ich fange an zu lachen, denn seine Zunge kitzelt mich hinterm Ohr. "Wann du willst.", haucht er mir zu und schon verirrt sich seine Hand zwischen die Knöpfe meines Hemdes. Soll ich mich krank stellen? Dann könnten wir den ganzen Tag im Bett ... "PHILIP! VERDAMMT WO BLEIBST DU?!" Erschrocken zucke ich zusammen und stöhne gequält. Schluss mit Zweisamkeit! "Lass uns das Morgen alles besprechen. Dann haben wir Zeit zum abkühlen!" Flo grinst wieder und küsst mich. Leider viel zu kurz! "Okay. Heute Abend wird es eh spät bei mir. Familienfeiern arten immer aus bei uns." "Ohweia! Pass nur auf, dass ich dich heile wieder bekomme!" Hab ich da gerade richtig gehört? "Du willst mich wieder?", necke ich und schaue ihn frech an. "Klar! Immer und überall!" Das hört man doch gerne! *** Als wir die Wohnung meiner Eltern betreten, bin ich total nervös. Ich kann es mir nicht vorstellen, dass Lily nichts erzählt hat. Sie sitzt am Küchentisch, schaut auch gleich zu uns auf und sieht uns so merkwürdig an, sagt aber nichts. "Bin fertig.", sage ich und meine Mutter dreht sich erleichtert seufzend zu uns um. Flo will mir zur Seite stehen, falls hier doch etwas eskaliert, woran ich aber nicht glaube. "Endlich!", seufzt meine Mutter und begutachtet Flo, der hinter mir steht. "Und das ist der Grund der nächtlichen Ruhestörung?" Entgeistert sehe ich meinen Vater an, der plötzlich aus dem Nichts aufgetaucht ist. Okay, das ist übertrieben! Er muss schon die ganze Zeit mit in der Küche gestanden haben. Vor lauter Schweißperlen in meinem Gesicht, habe ich ihn nur nicht gesehen. Oh Shit! Sie haben uns gehört! Möge sich ein Abgrund auftun, und mich verschlingen! "Erich!", weist meine Mutter ihn zurecht. "Hallo! Wie heißt du denn?" Ja, das ist meine Mutter! Jeden unserer Bekannten, Freunde oder Dates, wird mit: Wie heißt du denn? begrüßt. Als wären wir noch in der Grundschule! "Florian Schuler! Hallo!" Flo geht an mir vorbei und reicht ihr die Hand. Wird meine Mutter gerade rot? Hallo?! "Evilyn. Ach wie nett! So was höfliches!", kichert sie. Oh Gott! Ist das peinlich! Dank ihr fühle ich mich gerade auch wie ein Grundschüler! "Stimmt! Würde Lily auch mal einen netten Kerl mit nach Hause bringen, hätte ich deutlich ruhigere Nächte!", grummelt mein Vater und stellt sich auch brav vor. "Erich!" Kurz und knapp! Lily sagt immer noch nichts, scheint gefangen von Flos Anblick. Himmel! Bitte nur DAS nicht! Klasse! Meine komplette Familie steht auf Flo! Zeit zum Rückzug! "Ich fahre Flo noch schnell nach Hause. Dann muss er nicht laufen." Ich will ihn schon aus der Küche zerren, da meint mein Vater: "Wir können ihn doch mit nehmen. Wir fahren jetzt sowieso los." "Das äh ... wäre doch bestimmt ein Umweg!", probiere ich es ihm auszureden, aber alle finden das anscheinend super. "Ich kann auch laufen.", schaltet sich Flo ein, der mir beruhigend die Hand tätschelt. Das macht es auch nicht besser, denn alle sehen es! "Quatsch! Was für ein Unsinn! Schluss jetzt! Wir müssen los!" *** Mutter, Vater, Lilly, Ich und zu guter Letzt: Flo. Zusammengepfercht in einem kleinen VW Polo. Mit Mühe und Not konnte ich Lily dran hindern, es sich neben meinem Flo gemütlich zu machen. Die hat doch 'ne Vollmeise! Baggert meinen Freund an! Fast Freund. Oder? Keine Ahnung! Dazu ist es noch zu früh und mein Hirn hat anderes zu tun. Ich versuche den Gesprächen der Dreien: Meinen Eltern und Flo, zu folgen. Die verstehen sich ja prächtig! "Ich hab ja gesagt, er ist schwul." "Erich! Das heißt Homosexuell, nicht wahr Flo?" Ich rutsche in meinem Sitz immer weiter runter. Bitte lass sie aufhören! Flo hingegen lacht und findet einfach alles komisch. "Ja. Auch. Aber schwul ist auch okay." "Sag ich doch Evilyn! Politisch korrekt.", sagt mein Vater und kassiert einen Seitenhieb meiner Mutter. "Da hast du das also her.", raunt mir Flo ins Ohr. "Was?" Ich schlage ihn doch nicht! Oder? "Ich habe einen blauen Fleck an meiner Hüfte wegen dir." Ups! "Sorry ..." Doch er grinst wieder nur und knetet mein Bein. Genießen kann ich das leider nicht. Lily stiert zu uns rüber. Lily ist erst 15 und mitten in der Pubertät. Ich will gar nicht wissen was sie gerade denkt! "Ihr hattet also richtigen Sex?" Ich habe doch gesagt, ich will es nicht wissen! "Lily! Sei nicht so neugierig!", mahnt meine Mutter sie ab. Ich kann ihren neugierigen Blick im Rückspiegel sehen. Stumm fragt sie mich das Selbe nochmal. 'Habt ihr?' 'Herrgott-nochmal: Ja!' 'Geschützt?' 'Ja!' Sie schenkt mir ein Lächeln. Unseren stummen Gedankenaustausch wenden wir öfter an. Irgendwann haben wir festgestellt, es klappt tatsächlich. Mysterien einer Mutter-Sohn-Beziehung! "Hier wohne ich." Flo greift seinen Rucksack. Froh ihn endlich aus der Schusslinie meiner Familie zu haben, aber gleichzeitig jetzt schon vor Sehnsucht nach ihm zu zerfließen, erlebe ich ein wahres Wechselbad der Gefühle. "Wohnst du allein?", fragt ihn mein Vater. "Schickes Haus!" "Ja. Seit einem Jahr." Der Wagen hält und Flo schnallt sich ab. "Hier." Er reicht mir seine Handynummer. Stimmt! Die habe ich noch nicht. "Ruf mich an.", lacht er und zwinkert mir zu. "Bis morgen." Ich habe hin und her überlegt: Nein ich küsse ihn nicht zum Abschied. Besonders weil alle wie gebannt auf uns starren und anscheinend nur darauf warten. "Bye. Und danke fürs Heim fahren!" Alle sagen brav winke-winke und dann tut er es! Flo küsst mich vor versammelter Mannschaft! Auf die Wange! Trotzdem bleibt mir fast das Herz stehen. "Holst du mich morgen ab?", flüstert er mir leise zu. "Hab doch mein Fahrrad noch in der Gärtnerei." Ich Idiot! "Klar." Ein herzzerschmetterndes Lächeln und weg ist er. Ich sehe ihn ins Haus laufen und sofort habe ich das Gefühl, unglaublich alleine zu sein. "Ihr hättet euch auch richtig verabschieden können!", holt mich mein Vater in die Realität zurück. "Hattet ihr jetzt Sex, oder nicht?" "Lily! Schluss jetzt!" "Ihr habt es doch auch gehört! Mama sei ehrlich! Glaubst du etwa, die haben nur Händchen gehalten?" Mir wird schlecht! "Lily! Gib ruhe! Phils Liebesleben geht dich wirklich nichts an! Oder willst du, dass er alles über deine Bettgeschichten weiß?" Mein Vater bremst scharf. "Bettgeschichten?!" "Ach, das war theoretisch gemeint!" "Mama! Das ist nicht Lustig!" Lily wird wirklich rot. Interessant. "So etwas will ich nicht mehr hören, Evilyn! Lily hat erst nach ihrer Hochzeit Sex! Wenn überhaupt!" Ich fange an zu lachen. Laut und befreiend. Alle schauen mich an und meine Mutter dreht sich zu mir um. "Was ist den so witzig?" "Ihr seid so witzig!" "Warum?" Meine Mutter schaut verdattert und Papa schaltet das Radio aus. Weil ich schwul bin, Liliy erst nach der Hochzeit Sex haben darf und meine Eltern immer politisch Korrekt sind. "Leute? Ihr seid die Besten! Verrückt und neugierig, aber die Besten." Schweigen. "War das jetzt ein Kompliment?", fragt mein Vater. "Ich denke schon, oder Philipp?" Wieder treffen meine Augen die meiner Mutter im Spiegel. Ich grinse und schaue dann wieder aus dem Fenster. "Was das jetzt eins? Evilyn? War das eins?" ****** Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)