Praktikum von Fara_ThoRn (~ Drei Wochen und mein Leben steht Kopf) ================================================================================ Kapitel 4: Kapitel 3 - Woche zwei (Teil 2) (ohne Adult) ------------------------------------------------------- Jetzt gibt es ordentlich was zu lesen! Das Kapitel ist mir etwas lang geraten, aber ich denke mal, das macht euch nichts aus. ^^ Kapitel 3 - Woche zwei (Teil 2) (ohne Adult) So etwas ähnliches habe ich mir schon gedacht. Aber das es SO sein würde, ist selbst für meine ausschweifende Fantasie zu viel! Wir stehen vor einem Club, bunte Lichter außen, wie auch von innen, die ich immer wieder sehen kann, als die Tür auf geht. Der Bass dröhnt schon hier in meinen Ohren. "Kommst du?" Flo lacht und greift nach meiner Hand. "Ja!" Habe ich eine andere Wahl? Flo drückt dem Türsteher einen Kuss auf die Backe. Die kennen sich anscheinend gut. "Ist der schon Volljährig?", fragt der stämmige Kerl. Mit zitternden Fingern hole ich meinen Ausweis aus meinen Geldbeutel. Er wird genaustens begutachtet, dann ich, wieder der Ausweis und wieder ich. "Lass uns schon rein! Es ist kalt!", mault Flo und mein Ausweis wandert wieder zu mir. Endlich im warmen, ehrlich gesagt ist es hier ziemlich heiß, kann ich schon auf die Tanzfläche unten sehen. Überall halbnackte Kerle die tanzen, fummeln oder die etwas an der riesigen, rot beleuchteten Bar trinken. Flo greift gleich nach meiner Jacke und gibt die zusammen mit seiner an der Garderobe ab. "Immer schön an meiner Seite bleiben! Heute ist echt die Hölle los!" Ich sehe es! Karl würde sich sicher freuen, würden auch nur fünf Prozent der hier Anwesenden Gäste bei ihm einen trinken! Wir gehen die Treppe nach unten und stehen sofort mitten im Gewimmel. Meine Hand wird ergriffen und Flo zieht mich an die Bar. Ich verstehe nicht genau was er bestellt aber ist mir auch recht egal gerade. Ich fühle mich total unwohl! Einige Kerle, die an mir vorbei gehen, begutachten mich interessiert und einer greift mir sogar an den Hintern! "Pfoten weg!" Wütend funkle ich den Typen an. "Hallo Engel. Von wo kommst du den hergeflogen?" Der Kerl hat Nerven! Mir fällt die Kinnlade hinunter und hilfesuchend drücke ich Flos Hand und ziehe ihn zu mir. Sofort hält er mir einen roten Drink mit Strohalm hin, bemerkt meinen Notlage erst nicht. Währenddessen kam Mister Origineller-Anmachspruch mir immer näher. Jetzt scheint auch Flo ihn bemerkt zu haben, denn er funkelt ihn böse an. "Der ist vergeben!" Mit einer erhobenen Augenbraue schaut der Aufreißer uns beide an und dreht sich dann achselzuckend um. "Danke. Ich hab echt nicht gewusst, was ich jetzt tun soll!", bedanke ich mich. "Einfach nur ablehnen und Desinteresse zeigen! Kommt mit! Wir gehen da hinter!" Flo zeigt auf eine kleine Sitzgruppe, auf der noch etwas Platz ist. Sieht zwar einladend aus, doch dahin will ich eigentlich gar nicht. Die, die da sitzen, sind eindeutig zu sehr damit beschäftigt, anderen das Hirn aus dem Mund zu lutschen. Oh mein Gott! Will er das mit mir auch tun?! Meine Beine sind wie taub und mein Magen dreht einige Runden Karussell. Trotzdem lasse ich mich hinter her schleifen. "Hier kannst du erstmal Luft holen!", schreit er mir ins Ohr. Luft holen? Die Anderen hier sehen eher so aus, als wenn sie gleich ersticken! Viel Luft bekommen sie auf jeden Fall nicht! "Du warst noch nie in so einem Club, oder?" "Nein! Ganz schön ... voll hier! Und laut!" Ich muss fast brüllen und das, obwohl ich genau neben ihm sitze! Wir schweigen daher und ich beobachte alles genau. Einiges was hier passiert, treibt mir die Röte zurück ins Gesicht. Wie können die hier so offensichtlich ...? Gott! Das grenzt ja schon an Trockensex! Flo grüßt hier und da einige Leute, die mich natürlich auch gleich mit begrüßen. "Deine Freunde sind jedenfalls freundlicher als meine!", stelle ich fest. "Ich kenne nur freundliche Leute!" Und wieder kommt jemand vorbei und begrüßt Flo. Nur diesmal setzt er sich neben ihn, spricht ein paar kurze Worte und beugt sich dann zu mir rüber. "Hallo! Ich bin David!" Komischer Kerl. Er reicht mir seine Hand die ich ergreife. Sein Händedruck ist fest und er lächelt mich an. "Phil!", erwidere ich und mustere ihn genauer, als er sich weiter mit Flo unterhält. Viel bekomme ich eh von der Unterhalten nicht mit. Er ist kleiner als Flo, so ca. 1,70, also meine Größe, nur breiter gebaut, hat auch blondes Haar, fast schulterlang, dass er zu einem Zopf trägt. Ein paar kürzere Strähnen hängen ihm ins Gesicht. Er sieht nicht schlecht aus. Vor allem die blauen Augen fallen mir auf. Flo lacht über etwas, dass David gerade gesagt hat und klopft ihm aufs Bein. Was soll das denn werden? Die müssen sich ja gut kennen! Werde ich gerade eifersüchtig? Dieser David sieht plötzlich zu mir, grinst und flüstert Flo was zu. Hallo?! Flo wird kurz ernst, dann grinst er ebenfalls. Scheiße! Sieht man es mir etwa an? "Davi-boy! Da bist du ja! Ich such dich schon überall!" Vor uns taucht ein dunkelhaariger Mann auf. Er ist mir auf Anhieb unsympathisch. Wer ist das? "Jack! Kennst du schon Flo?" David steht auf und überlässt Jack seinen Platz. Hat man dazu noch Worte? Was ist den das für ein Pascha? Vielleicht hab ich auch falsch Gedacht. David setzt sich einfach auf ihn drauf und wird sofort in Jacks Arme gezogen. Die Zwei scheinen ein Paar zu sein. "Das ist Flo. Er war in meiner Berufsschulklasse. Jetzt lernt er Gärtner. Von ihm bekomme ich immer die Tipps für unsere Balkonkästen.", erklärt er diesem unheimlichen Jack. Daher kennen sie sich also! "Ah, hallo!", ruft der Dunkelhaarige. Sehen kann man ihn kaum noch, da er hinter David fast verschwindet. "Flo? Das ist der Idiot, von dem ich dir dauernd erzählt habe!", kichert David. "Idiot? Was erzählst du wieder für Horrorgeschichten über mich?" Jack verpasst ihm eine angedeutete Backpfeife. Ich muss lachen. Irgendwie sind die Beiden lustig. Damit ziehe ich die allgemeine Aufmerksamkeit wieder auf mich. "Ach ja! Und das niedliche Geschöpf ist Flos Freund, Philipp.", klärt auch David seinem Hintermann auf. Niedlich? Freund?! Geschöpf?!! Mir entgleisen sämtliche Gesichtszüge und Flo rettet mal wieder die Situation. "Er arbeitet seit kurzem als Praktikant bei uns. Ich wollte ihm mal hier alles zeigen." "Da hast du dir ja den Richtigen ausgesucht, Phil!", kichert David. Muss ich jetzt Angst haben? Ich nippe an meinem roten Getränk. Schmeckt lecker! Hat bestimmt eine Menge Alkohol. David dreht sich in Jacks Armen nach hinten. "Babe? Tanzen?" "Nur wenn Theo uns einen ausgibt!", protestiert der Dunkelhaarige und saugt sich an dem ihm dargebotenen Hals fest. Beschämt schaue ich mein Glas genauer an. "Mach das am besten mit ihm selbst aus ...", brummt David und steht wieder auf. "Man sieht sich hoffentlich bald wieder! Tschöö ihr Zwei! Viel Spaß euch noch!" Auch Jack verabschiedet sich und eng umschlungen verschwinden die Beiden im Gewirr. "Hach ... Da wird man neidisch!", stöhnt Flo neben mir. "Die haben sich zwar nicht gesucht, sich aber trotzdem gefunden! Okay. David hat schon gesucht, aber hätte dann wohl doch nicht gedacht, dass das noch was wird." "Wie geht denn sowas?" Als ob ich davon große Ahnung hätte! Mich macht ja schon die kleinste Berührung von Flo total benebelt. Aber wenn ich direkt drüber nachdenke ... Ich habe auch nicht gesucht und habe Flo anscheinend gefunden. Zwar nicht freiwillig und ich habe null Ahnung wie das hier weiter gehen soll, aber immerhin! "David wollte von Anfang an, aber Jack dachte nicht dran! Sie hatten einen One-Night-Stand. David auf Wolke sieben und Jack? Er hakte es als schlechteste Nummer aller Zeiten ab und verschwand nachts!" "Wenn der Sex doch schon schlecht war, wie sind die dann zusammen gekommen?", frage ich neugierig. Flo rückt näher an mich dran, als ob das noch ginge!, und erzählt weiter. Konzentriert versuche ich ihm weiter zuzuhören. Den Umstand zu ignorieren, dass die Beine in seiner knall engen Jeans jetzt direkt gegen meine gepresst sind. Der strahlt aber auch eine Hitze ab! "So genau weiß ich das auch nicht. Aber sie konnten nicht ohne den Anderen!" Verträumt lehnt Flo sich gegen die Sofalehne. Wünscht er sich genau das? Jemand, der ohne ihn nicht kann? "Woran merkt man das? Woran erkennt man, dass ohne den Anderen an seiner Seite nichts mehr geht?", will ich wissen. Flo spielt mit seiner Zunge am Strohalm herum und schaut mich nachdenklich an. "Das spürt man einfach." Ich zerkaue mir vor Anspannung die Unterlippe. Er lächelt wieder und startet einen zweiten Versuch. "Du warst noch nie verliebt?" Mir wird heiß und mein Herz schlägt wieder jeden Rekordversuch. Woher soll ich das wissen? Das was ich seit letzter Woche durch mache, war erst die Hölle und jetzt? Jetzt kann ich vor Aufregung kaum noch schlafen. Denke nur noch an Flo. Ihn endlich wieder zu sehen und seine Stimme zu hören! Scheiße ja! Ich bin verliebt! Das kann ich ihm aber unmöglich sagen! Noch nicht. "Gib mir mal deine Hand.", fordert er mich auf. Etwas perplex folge ich seiner Anweisung. Wir verschenken unsere Finger ineinander. Mehr passiert nicht. "Und jetzt?", frage ich, bekomme aber keine Antwort. Stattdessen lächelt er wieder und schaut mich an. Unsicher warte ich auf eine Regung oder eine Erklärung von Flo, doch als keine kommt, lehne ich mich auch einfach nach hinten und versuche mich zu entspannen. Das klappt auch erst ganz gut, bis er anfängt mit seinem Daumen über meinen Handrücken zu streicheln. Nur wegen dieser kleinen Geste, beginnt mein Körper verrückt zu spielen. In meinem Bauch scheint sich eine Kolonie Ameisen eingenistet zu haben und mein Herz weiß nicht mehr, wie es normal zu schlagen hat. Das arme Ding hat heute Dauerstress! Als Flo dann noch beginnt, sein Bein, welches immer noch dicht an mir liegt, gegen meines zu reiben, ist es völlig um meine Beherrschung geschehen. Ich keuche auf und merke, wie sich ein gewisses Teil von mir selbständig macht. 'Bitte lass das niemanden bemerken!' Ich schiele kurz hinunter und bin erleichtert. Sieht alles noch ganz normal aus. Aber wenn das so weiter geht ... "Wollen wir tanzen?" Oh Gott, ja! "Klar.", sage ich nur und wir stehen auf. Noch immer Händchen haltend, schlängeln wir uns durch die Menge. Bis Flo vor mir stoppt und sich zu mir umdreht. Er greift nach meinen Hüften und schiebt sich näher an mich ran. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals, sodass ich es sogar trotz der lauten Musik hören kann. Ich war noch nie ein großer Tänzer gewesen. Jetzt noch weniger! Ich schwanke einfach im Takt mit und starre Flo an, der sich gekonnt bewegt. Auf einmal beugt er sich zu mir und ich halte die Luft an. Er will doch nicht ...? "Du musst dich schon bewegen! Ein bisschen mehr Schwung in der Hüfte würde nicht scha...!" Das war nicht geplant! Ganz und gar nicht! Aber seine Lippen waren so nah und glänzten so schön! Ich küsse ihn! Ich küsse gerade Flo! Und es ist unglaublich! Er geht nach einer Schreckenssekunde sofort darauf ein und zieht mich näher an sich ran. Ich kralle meine Finger in sein Oberteil und seufze in den Kuss. Was für wahnsinns weiche Lippen er hat! Und wie gut er küssen kann! Sanft drücken sich seine Lippen gegen meine und plötzlich ist da seine Zunge, die über meine Oberlippe kitzelt. Oh Gott! Soll ich? Wie von selbst öffne ich meinen Mund und stupse zaghaft mit meiner Zunge gegen seine. Schnell schlüpft Flos Zunge in meinen Mund und ich keuche erschrocken auf. Passiert das gerade wirklich? Noch etwas tollpatschig begegne ich seiner Zunge, doch schnell finden wir zusammen, fechten kleine Duelle aus, bei dem wir beide als Sieger hervorgehen. Atmenlos löst sich Flo von mir, haucht mir noch einen Kuss auf und lächelt dann vergnügt. "Wow!" Vor meinen Augen dreht sich alles. 'Jetzt sag doch auch was dazu, Phil!', denke ich und ohne drüber nachzudenken, plapper ich: "Ich bin nicht Schwul!" *** "Ähm...? Bitte?!" Flo starrt mich mit aufgerissenen Augen an. Die Frage stelle ich mir auch gerade. Was bitte war das eben? Hätte ich nicht einfach meine Klappe halten können?! Keine Ahnung, weshalb ich ihm unbedingt mitteilen wollte, dass ich nicht auf Kerle stehe! Im Grunde ist es doch auch egal! Ich war mir doch schon ziemlich sicher über meine Gefühle. Schwul hin oder her! "Phil? Hab ich gerade richtig gehört?" Okay! Das kannst du noch retten! Los! Sag ihm was! "Ich bin nicht schwul!" HALLO? "Also vorher! Vorher nicht!" Na also! Geht doch! Besser als nichts! Trotzdem lässt mich Flo los und sieht unschlüssig aus. Mir gefällt das nicht! Weder das er mich los gelassen hat, noch das er sich jetzt umdreht und verschwindet. "Flo?!" Ich bekomme Panik und versuche ihm hinterher zu laufen. Aber es ist zu voll hier. Überall Köpfe und Oberkörper. Wer will da den Überblick behalten? "FLO!!!", rufe ich, ernte aber nur nervige Blicke von den anderen Gästen. Im Gewimmel erkenne ich David, der zusammen mit Jack eng umschlungen tanzt. Wenn man das so nennen kann, was die Zwei da veranstalten. "Äh, David?" Jack anzusprechen traue ich mich nicht. Dieser schaut mich auch gleich genervt an. "Phil! So schnell sieht man sich wieder!" David strahlt mich an und ich kann verstehen, warum er Jack dann doch rum bekommen hat. Er sieht echt zum anbeißen aus. Und das merke sogar ich! "Habt ihr Flo gesehen?" Vielleicht ist er ja an ihnen vorbei gelaufen. "Nö Kleiner. Sorry.", antwortet mir Jack. "Shit!" "Na na! Nicht gleich fluchen! Diese Jugend heutzutage!" Der Dunkelhaarige schüttelt den Kopf. "Was ist den passiert? Du siehst so fertig aus!" David schiebt seinen Lover von sich und legt mir einen Arm um die Schulter. Jack sieht nicht gerade begeistert aus. "Ich hab was dummes gesagt!", gestehe ich und fühle mich immer mieser. "Ist er jetzt sauer?", fragt David mich ernst. "Ich glaube, ja." Ich atme schwer aus und versuche meine Gedanken zu ordnen. Die Musik macht das nicht gerade leichter. "Soll ich ihn anrufen? Auf dem Handy?" Hoffnungsvoll schaue ich David an. "Würdest du das tun?" "Klar! Warte hier! Ich suche mal ein stilleres Plätzchen!" David rauscht ab, sein Handy schon in der Hand. Ich bleibe mit Jack zurück. Verlegen lächle ich ihn an und schaue dann weg. Er ist mir wirklich unheimlich. Seine Augen scheinen einen zu durchbohren. Wie kann David mit so einem zusammen sein? "Was hast du den angestellt?" Bitte nicht! Rede doch mit jemand anderen! "Ihn geküsst ...", sage ich kleinlaut. "Und das war so schlimm?" Ich sehe wie er ein Grinsen unterdrückt. Sehr nett! "Nee. Ich ... ich bin nicht schwul." Jack hebt eine Augenbraue und lacht dann doch. "Und warum küsst du ihn dann?" Wütend funkle ich ihn an. "Weil ich wollte! Und weil ich ihn mag!" Ich schaue kurz weg, ertrage seinen prüfenden Blick nicht. "Ich wollte doch nur ehrlich sein. Aber ich hab es vermasselt." "Hey. Jetzt beruhige doch mal wieder! Wenn einer das klären kann, dann David!" Nun ist Jack es, der mir seinen Arm um die Schulter legt. "Jetzt erkläre ich dir mal was, von Idiot zu Idiot! Irgendwie haben Blondinen immer die dumme Angewohnheit, anstatt zu reden, einfach abzuhauen. Sobald was im argen liegt, hauen sie ab! Glaub mir: Ich hab da schon einiges durchgemacht! Da müssen wir hartnäckig und geduldig bleiben! Und vor allem: Überlege dir jeden Satz genau, bevor du ihn ausplauderst!" Ist das zu fassen? Ich fange an zu lachen! "Ist nicht dein Ernst! Das ist ja fast so schlimm, wie bei Frauen!" Jack fängt jetzt auch an zu lachen. "Da kenne ich mich nicht aus. Aber jeder Aufwand lohnt sich. Jedenfalls bei mir und David." Ob es sich bei uns auch lohnt? "Rede dich am besten nicht um Kopf und Kragen. Zeig ihm einfach was du fühlst. Der Rest kommt von ganz allein." "Wie soll das gehen? Ich hab doch keine Ahnung wie das geht! Zwischen Männern. Oh man!" "Das zeigt Flo dir ganz bestimmt mit dem größten Vergnügen!", grinst Jack. Warum beruhigt mich das kein bisschen? "Phil?! Komm mit! Ich hab ihn gefunden!" David taucht plötzlich auf. "Na dann nichts wie los!" Jack gibt mir einen Schubs und von David werde ich geschnappt und hinterher geschleift. "Er ist draußen." Wir laufen die Treppen hoch, David bleibt vor dem Ausgang stehen und schaut mich aufmunternd an. "Kommst du nicht mit?", frage ich ihn. Ein bisschen Unterstützung könnte ich echt gebrauchen! Ich bin mir total unsicher. "Das schaffst du schon! Und falls was sein sollte, ich bin ganz in der Nähe." Er klopft mir auf die Schulter und dreht sich um. Weg ist er. Zurück zu seinem Freund. Ich atme tief durch und schlüpfe nach draußen. Schlagartig haut mich die Kälte fast um. Es schneit! Ich blinzle nach oben. Dicke Schneeflocken tanzen im Wind. "Schön nicht?" "Flo!" Flo steht neben mir und schaut wie ich in den dunklen Nachthimmel. Durch die bunten Lichter funkeln die Flocken in allen Farben. "Ist dir nicht kalt?" Erschrocken sehe ich, dass er, genau wie ich, gar nicht seine Jacke angezogen hat. "Hab die Jacke vergessen.", sagt er knapp. "Du bist doch bestimmt schon halb durchgefroren! Komm wieder mit rein!" Doch Flo ignoriert meinen Vorschlag. Dennoch sieht er mich endlich an. Ich versinke in seinen Augen und sofort ist dieses Verlangen, ihn wieder zu küssen, da. "Willst du wissen, warum ich abgehauen bin?" Ich bejahe, "Ich war sauer! Ich dachte, du hast mich verarscht! Hast mir vorgegaukelt, schwul zu sein." Er lacht auf und schüttelt den Kopf. "Ich bin raus gelaufen und wollte wirklich abhauen. Entschied mich aber dagegen. Ich lies den heutigen Abend und die letzte Woche nochmal durch meinen Kopf Revue passieren. Und weißt du was?" "Nein.", hauche ich. "Du hattest nie erwähnt, nicht auf Männer zu stehen. Ich nahm es nur an, hab gedacht, du bist noch nicht geoutet. Um genau zu sein: Ich habe es gehofft, dass du schwul bist. Daher habe ich mir das vielleicht nur selbst eingeredet." Verblüfft schaue ich ihn an. Er hatte gehofft, ich würde auch auf Männer stehen? Das heißt, er mag mich auch! "Ich bin wirklich nicht schwul, denke ich. Aber ich mag dich. Ich hab ... Ich hab Gefühle für dich." Die letzten Worte flüstere ich nur noch. Es ist mir unglaublich peinlich! Was hatte Jack gesagt? Hartnäckig und geduldig bleiben. Nicht nur Worte sprechen lassen, sondern am besten Taten. Also gut! Dann gebe ich meinem Verlangen nach, und ... ... werde geküsst! Jetzt ist es Flo, der mich an sich zieht und meinen Mund plündert. Ich erwidere den Kuss und schlinge meine meine Arme um seinen Hals, ziehe ihn noch tiefer zu mir herunter. Sein Körper ist eiskalt! Er erkältet sich noch, wenn wir hier weiter machen. Ungern löse ich mich von ihm. "Du erfrierst mir hier noch! Lass uns wieder rein gehen." "Mir ist aber gerade überhaupt nicht kalt.", bekomme ich ins Ohr geraunt. Dafür bekomme ich jetzt eine Gänsehaut. Die Kälte hier draußen ist daran diesmal nicht schuld. *** Der restliche Abend war einfach nur unglaublich! Wir konnten kaum die Finger voneinander lassen. Ob an der Bar, auf der Tanzfläche oder später in meinem Wagen. Letzteres war zwar nicht ungefährlich, doch wir kamen heil und sicher bei mir an. Ja genau! Ich habe ihn mit zu mir nach Hause genommen! Wir standen vor der Wahl, zu mir oder erst zum Betrieb, Flos Fahrrad holen und dann zu ihm. Zu mir ging definitiv schneller! Gerade sind wir dabei, leise die Treppen zu meiner kleinen Wohnung hoch zulaufen. Ich bewohne noch das Dachgeschoss meiner Eltern. Aber sobald ich genug verdiene, will ich mir was Eigenes suchen. Flos Hände krabbeln von hinten zu meinen Bauch. "Warte!", flüstere ich, muss aber lachen. Vorsichtig schlüpfen zwei seiner Finger unter den Rand meines Pullovers. Sie sind kalt und ein Prickeln entsteht dort, wo sie meine Haut berühren. "Flo. Nicht! Warte doch noch einen Moment." Endlich bekomme ich die Tür aufgesperrt und zusammen stolpern wir ins Innere. Dunkelheit umgibt uns und nur das große Fenster gegenüber spendet diffuses Licht. Als ich mich umdrehe, die Tür schließe und dann zu Flo blicke, kann ich nur seine Umrisse sehen. Seine Hände fahren nun komplett unter meinen Pullover und entlocken mir wohlige Seufzer. Ein bisschen Angst habe ich schon. Wo führt uns das heute nur hin? Normal steige ich ja nicht gleich beim ersten Date mit demjenigen ins Bett. Dazu noch mit einem Kerl. Aber bei Flo ist eben alles anders. "Willst du was trinken?", frage ich und gehe einen Schritt zurück. Flo knurrt leise und folgt mir auf dem Fuße. "Ich will was ganz anderes.", brummt er und beißt mir leicht in den Hals. Hin und her gerissen bleibe ich stehen und biete ihm dann doch mehr Freiraum an, indem ich meinen Hals in die andere Richtung neige. Gegen Fummeln habe ich nichts. Im Gegenteil: Ich steige mit ein und sauge an Flos Schlüsselbein und lege meine Hände vorsichtig auf seine Hüftknochen. Erschrocken keuche ich auf, als er eine eindeutige Beule gegen meinen Unterleib reibt. Shit! Jetzt bekomme ich doch ein ungutes Gefühl. Das will ich aber nicht! Ich löse mich ein klein bisschen von Flo und nehme seine Hand. "Komm mit.", fordere ich ihn auf und taste mich blind durch meine Wohnung. Zum Glück hatte ich genug Zeit zum aufräumen. Wenn ich vor Aufregung nicht schlafen kann, nutze ich die Zeit eben dafür. Und ich habe wirklich wenig geschlafen die letzten Nächte! Wir stoßen mit den Beinen gegen mein Sofa und ich schubse Flo einfach drauf. "Warte hier." Ich laufe zurück und gehe in meine kleine Wohnküche. Mit den Händen stütze ich mich an der Arbeitsfläche ab und überlege erstmal, wie es jetzt weiter gehen soll. Ich hätte ja auch mal eher drüber nachdenken können! Da sitzt gerade ein eindeutig erregter Flo auf meiner Couch und ich habe keinen Notfallplan zurechtgelegt. Selbst schuld! Ich sollte ihm einfach die Wahrheit sagen. Das ich will, aber eigentlich doch nicht ... Ach, das ist doch zum verrückt werden! Was mach ich nur? Was mach ich nur? Vielleicht sollte ich mich einfach darauf einlassen! Tief atme ich durch und drehe ich mich wieder um und stoppe. Ich muss wenigstens etwas zu trinken mitnehmen. Flo fragt sich sonst noch, was ich gerade getan hab. 'Nur mal kurz überlegt, wie ich dir am besten sage, dass ich jetzt keinen Sex mit dir will.' Ich Trottel! Um nicht mit den gefüllten Gläsern doch noch irgendwo dagegen zu donnern, mache ich etwas Licht an. Ich greife mir die zwei Getränke und laufe nervös zurück zum Sofa. Ich biege um die Ecke der Küche und sehe ihn schon grinsend dasitzen. Mein Herz quittiert es mit sofortigem schneller schlagen und ich wäre fast gestolpert, kann mich aber noch abfangen. Der Inhalt der Gläser schwappt bedrohlich. "Nicht so hastig!", lacht er und setzt sich auf. Froh den Weg heil überstanden zu haben, setze ich mich neben ihn. "Dafür bist du jetzt verschwunden?" Er nimmt eins der Gläser und grinst. "Sorry. Hab nichts anderes." Tatsächlich habe ich nur Osaft hier oben. "Macht nichts." Flo trinkt einen Schluck und stellt den Saft wieder weg. "Ich wollte eh etwas ganz anderes kosten ..." Er beugt sich wieder zu mir und fängt meine Lippen ein. Sein Mund schmeckt nach Osaft. Aber so leid es mir tut, ich muss das jetzt klären! "...Flo...?" "Ja?" Wieder verirrt sich einer seiner Hände unter meinen Pullover. Diesmal verwöhnt er meine Brustwarzen. Wie soll man sich da auf etwas konzentrieren können? "Flo! Stopp!" Er stoppt tatsächlich und richtet sich auf, schaut fragend zu mir herunter. "Gefällt dir das nicht?" Oh man! Schau doch nicht so! "Doch! Aber ... also ... Ich hab doch noch nie mit einem Jungen ... Das ist alles so neu." "Keine Angst! Ich bin vorsichtig!" Seine Augen funkeln mich an und er beugt sich gleich wieder über mich. So meinte ich das doch gar nicht! "Flo!" Ich gebe ihm einen kleinen Klaps auf die Schulter. Fragend und überrascht sieht er mich wieder an. "Ich wollte damit sagen: Ich weiß nicht ob ich so weit gehen will. Es überhaupt kann." "Oh ... Okay." Er rückt völlig von mir ab. "Und was machen wir jetzt?" Er hat echt gedacht, ich bin mit ihm zu mir, um ... Shit! Doppelshit! Ich schaue ihn verlegen an, wandere mit meinem Blick über seinen Körper und bleibe an seinem Schritt hängen. Soll ich wirklich? "Phil?" Ich sehe wieder in sein Gesicht. "Wir müssen nicht bis ans Ziel sprinten. Mir langt heute auch ein langer, ausgiebiger Spaziergang. Hauptsache die Aussicht ist gut!" Er lächelt wieder und wischt all meine Unsicherheit über Bord. Wie konnte ich nur annehmen, er würde über mich herfallen wie ein tollwütiger Hund?! "Okay! Aber ich glaube, die Aussicht in meinem Schlafzimmer wird besser sein, als hier auf der kleinen Couch." Ich spüre die Röte förmlich in mein Gesicht steigen. Deshalb beeile ich mich, greife nach Flos Hand und gehe voraus. Ich bin immer noch aufgeregt, aber wenigstens nicht mehr so panisch nervös. Nein, ich fühle mich gerade richtig gut! Das Kribbeln in meinem Bauch fühlt sich immer besser an, steckt meine untere Hälfte auch an, welche heiß pocht. Ich glaube, ich bin bereit. Nein. Ich weiß es sogar! *** Als ich erwache, ist alles dunkel. Selbst die Lichter in meinem Wohnzimmer scheinen aus zu sein. Hatte ich sie ausgeschaltet? Noch etwas konfus richte ich mich auf und fahre mir mit der Hand übers Gesicht. Ich muss gleich nach dem Sex eingeschlafen sein. Ich seufze auf. Flo und ich hatten Sex! Vor wenigen ... ich schaue auf die Uhr. 1:32 Uhr. Vor wenigen Minuten! Es kann jedenfalls noch nicht lange her sein! Ich drehe meinen Kopf, sehe aber nichts. Tastend arbeite ich mich über die Matratze, doch sie ist leer! Moment mal! Irgendwas stimmt nicht! Ich bin zugedeckt und Flo ist nicht da. Ich will schon aufspringen, da donnert etwas gegen die Schlafzimmertür. "Autsch! Verdammte Scheiße!" Ein unterdrückter Fluch. Eindeutig Flos Stimme! Ein Stein fällt mir vom Herzen und grinsend warte ich auf den Schlafzimmertürenmassakrierer. Ich höre ihn näher kommen und wieder rennt er gegen etwas. Anscheinend war das die große Truhe vor meinem Fenster. "Warum machst du dir kein Licht an?", frage ich in die Dunkelheit hinein. "... Phil? Hab ich dich geweckt?" Ich knipse meine kleine Lampe auf meiner Kommode an. "Nein. Aber ich habe mich zu Tode erschrocken, als du nicht da warst." Ich schaue ihn an und muss mir ein Lachen unterdrücken. Er reibt sich den Kopf und humpelt mir entgegen. "Sorry. Ich hab das Kondom entsorgt und die Lichter gelöscht. Du bist mir einfach weggepennt." Müde krabbelt er wieder zu mir ins Bett. "Dann hast du mich zu gedeckt?" Flo nickt. "Es ist kalt hier drin. Musste erst die Heizung anmachen." Jetzt wo er es sagt: Echt kalt hier! Er rutscht zu mir und ich lösche das Licht wieder. Dicht an ihn gekuschelt, wird mir wieder mollig warm. "Hast du dir böse weh getan?", frage ich und streichle über seinen Kopf. "Nee. Nur eine Platzwunde." "Haha." Idiot! "Und? Bereust du es schon?" Wäre es hell, würde ich ihn jetzt verdattert anschauen. Stattdessen frage ich: "Warum sollte es?" "Nicht das du denkst, es wäre ein Fehler gewesen." "Nein! Es war schön!" Oh Gott! War es für ihn etwa nicht schön gewesen? "War ich schlecht?!" Nun lacht Flo auf. "Was ist daran so witzig?" "Normal fragt man hinterher, ob man gut war!" Arsch! Ich gebe ihm einen Stupser gegen sie Schulter. "Okay! Und? War ich gut?" "Das fragt normal immer der Mann ... Ahh!" Das gibt es doch nicht! Mich als Frau zu betiteln! Ich werfe mich auf ihn und wir ringen kurz miteinander, bis Flo, aufgrund von Luftmangel, aufgibt. "Gnade! Ich gebe auf! Es tut mir leid!" "Besser so! Sonst kannst du dir das nächste Mal wirklich eine Frau suchen!" "Bloß nicht!", kichert Flo und streichelt mir mit seinen Lippen entschuldigend über meine. "Es war wunderschön.", haucht er mir zu. Stürmisch küsse ich ihn und wickle uns noch mehr in die Bettdecke ein. Nicht das einer von uns noch erfriert in der Nacht! ****** Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)