Er liebt den Tod an dir von kuroyuzuyu ================================================================================ Kapitel 9: Eine neue Spur ------------------------- Kapitel 9. Eine neue Spur Mal wieder verging eine geraume Zeit in der nichts geschah und mit jedem weiteren Tag, wo Usagi ergebnislos durch die Akten blätterte, wurde sie missmutiger. Sie versuchte dieses Mamoru nicht zu zeigen und lehnte sich seufzend in ihren Arbeitssessel zurück. Was sollte sie jetzt nur machen. Einfach warten bis erneut etwas passierte war einfach nicht ihre Art. Nachdenklich schaute sie zur Pinnwand an der gegenüberliegenden Wand. Dort hingen vier Bilder von vier Frauen. Alle waren hübsch, jung, blond und hatten faszinierende blaue Augen. Aber was hatten sie noch gemeinsam, außer ihr Aussehen. Vielleicht war es genau dieses eine Puzzlestück, welches ihr noch fehlte, was sie zum Täter führen würde. Bevor ihre Gedanken weiter abdriften konnten, hielt ihr Partner ihr eine heiße, dampfende Tasse Kaffee unter ihre Nase. Irritiert sah sie zu ihm auf. „Seit wann besitzen wir den Tassen?“ „Seitdem ich die Nase voll habe von deiner Kaffeebecher Pyramide. Zudem gab es heute im Supermarkt Zwei zum Preis von einem.“ dankend nahm sie das heiße Getränk entgegen. Vielleicht brauchte ihr Gehirn nur einen kräftigen Koffeinschock, um wieder auf trapp zu kommen. „Prima, auch noch Pärchentassen oder was?“ und besah sich schief seine Tasse an, welche das gleiche Motiv hatte, wie ihre. „Ich bin kein Millionär. Wenn du das nicht möchtest, dann gib mir Geld, damit ich dir eine mit einem anderen Motiv besorgen kann.“ „Ich bin doch kein kleines Kind mehr. Ich kann sie selbst besorgen.“ „Ja, nur wirst du sie dir nie holen, da du dir nie einer Ausrede verlegen bist, warum du dafür keine Zeit hattest.“, wie auf frischer Tat ertappt, verzog sie ihr Gesicht. Dafür, dass sie erst seit 3 Monaten neue Partner waren, kannte er sie schon sehr gut. „Du siehst so ihn gedankenversunken aus. Über was denkst du nach?“ er setzt sich auf den Rand ihres Schreibtisches und blickte ihr tief in die Augen. „Ach es ist nichts!“ schwindelte sie ihm vor und versuchte seinem Blick auszuweichen. Sollte sie es ihm sagen, was ihr durch den Kopf ging. Normalerweise würde sie es nicht mal ihm Traum sagen, doch sie musste sich einfach ein Herz fassen und es ihm sagen. Dafür hatte er sich einfach als ihr neuer Partner mehr als bewährt. „Ich weiß einfach nicht weiter. Normalerweise durchschaue ich die Täter anhand ihres Vorgehens schneller. Aber diesmal weiß ich einfach nicht weiter.“ grübelnd nippte der Agent an seiner Tasse. Was sollte er ihr nur sagen. „Ich weiß auch nicht bei dem Fall weiter im Moment. Vielleicht müssen wir uns die Akten noch genauer ansehen.“ man konnte in dem Moment das Knirschen von Zähnen hören. Tat ihr Kollege mal wieder auf blöd, oder er, war es einfach nur und sie wollte es in letzter Zeit einfach nicht sehen. „Was denkst du, was ich hier mache? Meine Füße hochlegen und den ganzen Tag schlafen!“ „Das habe ich nicht gemeint. Aber vielleicht muss man genauer hinsehen und um ein paar Ecken denken, damit man auch andere Verbindungen zwischen den Opfern findet.“ „Ich versuche es ja schon die ganze Zeit, doch mir fällt beim besten Willen nichts weiter auf.“ seufzend ruhte sie ihren Kopf auf ihren Armen aus, die verschränkt auf den Tisch lagen. Langsam stand Mamoru von Tisch auf und stellte seinen Kaffee darauf ab. Anschließend zog er seinen Stuhl rüber zu Usagis Schreibtisch und setzt sich ganz dicht neben sie. „Nah komm schon! Zwei Köpfe sind besser als einer. Lass es uns noch mal versuchen etwas zu finden.“ antriebslos richtete sich Usagi wieder auf. Sie glaube zwar das es nichts brachte, sich die Akten noch mal anzusehen. Doch für ihren Partner wollte sie es noch mal versuchen. Sie holte die 4 Akten von den Opfern aus der obersten Schublade ihres Schreibtisches und breitete diese darauf aus. Bestimmend schnappte sich Mamoru die Akte, die direkt vor ihm lag, und las sie erneut durch. Immer wieder blätterten sie vor und zurück und verglichen die Opfer und die Details, die vor Ort angefunden wurden, miteinander. Aber irgendwie wollte sich nichts Neues daraus erschließen lassen. „Willst du mit mir ausgehen?“ drang es an das Ohr der blonden jungen Frau. Verdattert schaute sie auf. Wie kam Mamoru auf einmal darauf oder hatte sie sich etwa verhört? „Hast du mich eben gefragt, ob ich mit dir ausgehe?“ nun war es an Mamoru verdattert zu gucken. Kopfschüttelnd stellte er ihr klar, was er gesagt hatte. „Nein, habe ich nicht. Ich habe gefragt, ob du mit mir rausgehen willst. Etwas frische Luft wird uns bestimmt gut tun.“ erleichtert atmete sie aus. Beim besten Willen konnte sie sich nicht vorstellen, mit ihm auszugehen. Für sie stand fest, das sie im Moment als Single glücklich war. Single schallte es in ihrem Kopf. Da erinnerte sie sich daran, dass alle Frauen Singles waren. Was wäre, wenn diese Vier auf der Suche gewesen waren nach einer Beziehung. Sie drehte sich zu ihrem Partner, während sie immer noch ihre Stirn in Falten hatte, weil sie angestrengt nachdachte. „Sag mal Mamoru, wenn ich eine neue Beziehung suchen möchte, wo würde ich schnell und einfach jemanden kennenlernen?“ vor Schreck fiel Mamoru die Akte, welche er in den Händen hielt, auf den Tisch, sodass einige Papiere herausfielen. „Warum willst du das wissen? Suchst nach einem neuen Freund?“ „Nein, ich meine nicht mich. Was wäre aber wen unsere Opfer nach jemanden gesucht haben und dadurch ihren Mörder kennengelernt haben?“ „Du meinst, dass es dieser Serienmörder auf alleinstehende Frauen abgesehen hat.“ „Genau das Meine ich. Also wie kann man jemanden schnell und unkompliziert kennenlernen?“ erstaunt pfiff der Agent kurz, er hatte nicht gedacht das Usagi so schnell eine Neue mögliche Verbindung zwischen den Opfern fand. Scharf dachte er nach, wo man Frauen Daten konnte. „Ich würde sagen im Freundeskreis, in der Disco, durch eine Zeitungsannonce, …“ „Oder durchs Internet.“ kam es in Gedanken von der Frau. „Ja natürlich da hast du recht.“ „Dann los und komm, wir werden das Mal überprüfen gehen.“ sie sprang auf und schnappte sich ihre Jacke, die über ihrer Lehne hing. Skeptisch sah der Agent auf zu ihr. Was hatte sie schon wieder vor? „Und wohin willst du?“ „Dumme Frage! Wir gehen jetzt mal zu einem der Tatorte und schauen nach, ob wir was im Internetverlauf finden oder ob es Zeitungsannoncen gibt, die sie aufgehoben hat.“ „Ehm und wie willst du im Computer das nachsehen können? Die meisten sind mit Passwort gesichert. Dafür brauchen wir Spezialisten.“ „Das denkst auch nur du! Ein paar Tricks habe ich auch darauf.“ nun erhob er sich auch von seinem Stuhl und winkte sie an sich vorbei, damit sie gehen konnten. „Da bin ich mal gespannt. Lass uns mal gehen.“ Eine kleine Weile später parkten beide vor einem großen Gebäudekomplex. Sofort erkannte der schwarzhaarige Agent es wieder. Es war das Gebäude, wo er zum ersten Mal seiner Partnerin begegnete. Sie stiegen aus dem gelben Flitzer aus und gingen zusammen über die Parkplätze Richtung Treppenaufgang. „Wieso sind wir hier? Warum hast du gerade diesen Tatort ausgewählt?“ harkte er bei Usagi nach. Sie wandte sich kurz zu ihm um, bevor sie wieder nach vorne schaute, damit sie nicht den Treppenaufgang hochstolperte. „Ihre Wohnung lag am Nächsten für uns. Ich hatte einfach keine Lust jetzt Stunden durch die Gegend zu fahren.“ „Und was sagt dir, das du genau das hier findest, was du suchst?“ „Meine Intuition sagt mir es, und wenn ich es doch nicht schaffe, dann lass ich die Spezialisten dafür noch mal danach suchen.“ „Dann hätten wir uns die Fahrerei sparen können und sie gleich hier her schicken können.“ ächzte der Agent beim Hochsteigen der Treppen. Mittlerweile war es Mittag geworden und die Sonne stand schon hoch am Himmel und brannte nicht nur auf dem Asphalt, sondern auch in Mamorus Kehle. Eine Abkühlung wäre ihm im Moment lieber gewesen, als den Hirngespinsten seiner Partnerin nachzujagen. Als ob man so leicht ein Passwort knacken könnte. Viel leichter wäre es gewesen, gleich die richtigen Leute zu schicken. Dann könnten sie anderweitig noch nach anderen Gemeinsamkeiten zwischen den Opfern suchen und müssten jetzt nicht hier draußen durch die Gegend latschen. Usagi stand schon vor der versiegelten Eingangstür, welche zur Wohnung von dem Opfer Minako Aino gehörte. Mit zwei großen, raschen Schritten überwand Mamoru die letzte Distanz zwischen ihr und ihm. Die blonde Frau zog ein kleines Messer aus der Jackentasche und entfernte die Versiegelung an der Tür. Somit sich Einlass für die Wohnung verschafft, begaben sie sich in die kleine Wohnung vom dritten Opfer. Noch immer war alles so, wie sie es zuletzt gesehen hatten und ein beißender Geruch stieg ihnen in die Nase. Früher, als die Agentin zu ihren ersten Tatorten gerufen wurde, überkam sie damals immer einen Brechreiz von dem Geruch von verwesten Leichen und Blut. So war sie froh das der Geruch nur von dem alten Blut stammte. Dies fand sie mittlerweile nicht mehr so tragisch. Verstohlen besah sie ihren Partner von der Seite. Wie es aussah störte ihm der Geruch auch nicht, da er nicht eine Mine verzog. Im Wohnzimmer blickten sich beide um und fanden sofort den gesuchten Gegenstand auf dem kleinen Couchtisch, der vor einem pinken Ecksofa stand. „Nah also da haben wir schon was wir gesucht haben.“ sprach sie mehr zu sich selbst und schritt darauf zu. Sie kniete sich vor dem Tisch nieder und öffnete den Laptop. Gespannt stand der Schwarzhaarige hinter ihr und schaute zu, ob sie es schaffte, überhaupt das Passwort für den Laptop rauszubekommen, damit sie in das Computermenü kam. Der Laptop war schnell hochgefahren und fragte jetzt nach dem Passwort. Usagi gab immer wieder neue Passwörter ein, welche sie vermutete. Leider blieb der Erfolg immer noch aus und das Einzige, was man auf dem Bildschirm lesen konnte, war in roten Buchstaben, dass das eingegebene Passwort falsch war. Hoch konzentriert starrte sie weiter auf den Bildschirm, als sie das nächste Passwort versuchte und tatsächlich gelang es ihr diesmal. Während man schon das Hintergrundbild, welches das Opfer in einem knappen Bikini und sexy Pose zeigte, sehen konnte, schnappte hinter ihr ein gewisser Jemand sprachlos nach Luft. Damit hatte er wohl nicht gerechnet, dass sie es schaffen konnte. Frech grinsend wandte sie ihren Kopf zu ihm um. „Und? Bin ich gut oder bin ich gut?“ Wie unschuldig ihr Augenaufschlag dabei war, ließ Mamorus Herz höher schlagen und er wollte seine Hand nach ihr ausstrecken, um sie zu sich zu ziehen. Er stoppte allerdings sofort. Er durfte seinen Gefühlen einfach nicht nachgeben. Schnell fasste er sich. „Du bist halt die Beste. Doch wie hast du das jetzt geschafft?“ Noch immer hielt sie den Blickkontakt zu ihm aufrecht, als sie anfing zu erklären, wie sie es geschafft hatte auf das Passwort zukommen. „Das ist viel einfacher als man denkt. Sehr viele nehmen eine einfache Tastaturen-, Zahlen- oder Buchstabenreihe. Auch sind persönliche Angaben, wie das Geburtsdatum oder der Name des Haustieres sehr beliebt. Und so war es auch hier der Fall! Sie hatte den Namen der Straße hier genommen.“ „Darauf wäre ich nicht gekommen.“ gab Mamoru offen und ehrlich zu. Zwar hatte er davon auch schon mal gehört, das viele Menschen so ihre Passwörter festlegen, nur hatte er daran nicht gedacht im Moment. Erneut wandten beide ihre Aufmerksamkeit dem Bildschirm zu. Usagi öffnete Firefox und suchte gleich die Chronik heraus. Es waren nicht wenige Webseiten, die das Opfer besucht hatte. Die meisten waren von Modelagenturen und Diätseiten. Genervt scrollte sie weiter nach unten in der Liste. Plötzlich fiel ihr eine Webseite ins Auge, in der das Wort Flirt vorhanden war. Ohne zu zögern, klickte sie darauf und wirklich, es öffnete sich eine Seite, wo Bilder von verschiedenen Personen zu erkennen waren. In dicken roten Buchstaben stand dort flirt with me und war mit blinkenden Herzen umrandet. Eindeutig hatten sie gefunden, was sie gesucht hatten. Die blonde junge Frau fuhr mit dem Zeiger der Maus aufs Wort Einlogen. Die Maske zum Einlogen kam zum Vorschein. „Verflucht!“, rief sie aus und schlug mit der Faust auf den Tisch, sodass die Porzellanschüssel die dort als Deko stand vibrierte. Dies war so was von typisch. Kurz vor dem Ziel musste noch was schief gehen. „Was ist passiert?“ „Nichts ist passiert. Das ist ja das Problem. Sie hat keinen automatischen Login. Gespeichert hat sie ihre Daten auch nicht, bzw. wenigsten ihren Nickname. Hier komme ich jetzt beim besten Willen nicht weiter.“ Aufmunternd klopfte Mamoru ihr auf die Schulter. Selbst da er wusste, das sie seinen Vorschlag nicht gerne annehmen würde, so meinte er es nur gut mit ihr. Was allerdings folgen sollte, hätte er nie ihm Traum geglaubt. „Lass uns hier jetzt aufhören. Wir haben schon mehr erreicht, als man hätte denken können. Lass nun die Spezialisten den Rest machen.“ seufzend wandte sie sich zu ihm um. Langsam erhob sie sich und schaute mit ihren hellblauen Augen in seine. Enttäuschung aber auch Loslassendes konnte er drin erkennen. Etwas was er bis dahin noch nie darin gesehen hatte. „Weißt du! Ich glaube du hast recht. Lass uns gleich die Spezialisten anrufen damit sie es übernehmen.“ Ja sie tat es wirklich! Sie gab ihm recht, und obwohl es nicht ihre Art war, so fühlte sie sich erstaunlich gut dabei. Hart musste er bei ihrem Anblick schlucken, als er fast schon flüsternd zu ihr sprach, „Lass mich das übernehmen.“ lächelnd nickte sie ihm zustimmend zu. Was ihm veranlasste, mehr rücklings als vorwärts die Wohnung zu verlassen. So gebannt war er von ihr im Moment. Erleichternd atmete er aus, wie er draußen am Aufgang war, und stützte sich gedankenverloren, mit hängenden Kopf, auf das Geländer. Wie sollte es nur weiter gehen. Er merkte, wie er sich immer weiter ihr näherte und dies durfte er nicht zu lassen. Zu genau wusste er wie das bei ihm enden würde. Doch einen kleinen Hoffnungsfunken hatte er. Vielleicht würde es diesmal eine Chance für ihn geben, das sich sein Leben dann änderte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)