So That We Could Be Together von FeliNyan (Wo die Liebe hinfällt...) ================================================================================ Kapitel 3: Kapitel 03 --------------------- „Alice! Aaaaliiiceeee?!“, schallte ein lautes Rufen durch den Flur und ich kannte nur eine Person mit so einem lauten Organ. „Oh, du wirst gerufen, das ist vielleicht eine laute und nervige Stimme“, stellte Anya fest und massierte sich die Schläfen. Ich schaute etwas überrumpelt zur Tür, durch welche gleich Emily ungestüm wie ein Elefant eintreten würde und dann wieder zu Anya, welche ruhig da saß und auf das kommende wartete. Unglaublich, ich hatte mich die ganze Zeit mit ihr unterhalten. Über Sprachen, Bücher, Kulturelles… so viel. So viel über das ich mit Emily kaum sprach, oder sprechen konnte. Sie beide waren sich so unterschiedlich, fast wie Tag und Nacht. Emily war der strahlende Sonnenschein, der mein Herz zum Lachen brachte, sie verbreitete mit ihrem Lächeln so viel Freude und gute Laune. Anja war die stille, kühle Nacht, voller Überraschungen und Geheimnisse die man ergründen sollte, denn es wäre sicherlich eine Verschwendung sie unentdeckt zu lassen, nur traute sich keiner so recht… Mir hatte die Zeit mit Anya aber wirklich gefallen und dazu kam noch, dass sie mit Emily in die Klasse ging, also in die 11 A, also in meine parallel Klasse. „Kommst du morgen wieder?“, fragte mich die Russin als die Schritte Emilys schon zu hören waren und ich konnte ihren Blick nicht deuten. „Gerne, aber ich kann doch nicht wieder…“ „Alice! Da bin ich und…. oh. Wer ist das?“, schrie die Amerikanerin sogleich los, als sie die Tür aufgerissen hatte, wurde aber bei dem Anblick von Anya und mir leiser. „Ich werde auf dich warten“, begann Anya wieder zu sprechen. Ich nickte ihr nur kurz zu, schob Emily dann aus dem Raum und schloss die Tür hinter uns. „Alice wer…?“ „Du Idiot! Das ist doch Anya Braginski, sie geht mit dir in die Klasse“, erklärte ich meiner Freundin und lief vor ihr den Gang entlang. „No! Das meinte ich nicht…. Ehm ich wollte Fragen; wieso?“ „“Wieso“? Na weil sie halt auch im Krankenzimmer war und…“ „Alice!“, unterbrach Emily mich nun laut und griff nach meinem Handgelenk um mich zurück zu ziehen. „Bitte halt dich von ihr fern!“ „What!? Wieso das den jetzt? Vor paar Sekunden wusstest du nicht mal wer sie ist!“, fragte ich sie entrüstet und schaute sie verständnislos an. „Sie ist kein guter Umgang für dich. Sie schwänzt fast täglich, ist total unbeliebt und jeder meidet diese Kommunistin!“ „Wow, warte! Nur weil sie Russin ist? Wieso müsst ihr Amerikaner immer etwas gegen die Russen haben?“, wollte ich wissen und hob etwas aufgebracht die Hände und befreite mich so aus ihrem Griff. „Emily, bitte nenne Anya nicht wieder so, du kennst sie doch gar nicht. Ich habe mich gerade wirklich gut mit ihr verstanden und ich mag sie“, erzählte ich ihr und schaute sie ernst an. Sie konnte viel mit mir machen, aber wie kam sie auf den Gedanken mir vorschreiben zu wollen mit wem ich mich treffe und mit wem nicht und dann auch noch aus so einem dummen und egoistischem Grund!? Emily schaute mich zuerst verwundert an, sie hatte wohl nicht gedacht, dass ich mich ihr so entgegenstellte, dann verfinsterte sich ihr Blick. „Alice nein! Bitte, dieses Mal ist es mein Ernst. Sie ist nicht gut für dich, sie wird alles kaputt machen…!“ „Emily, was soll sie den kaputt machen?“ Ich war mehr als verwirrt, so aufgebracht und fast schon verzweifelt hatte ich sie noch nie erlebt. Ihr schien es wirklich wichtig zu sein. „Ich bitte dich als Freundin, halte Abstand von ihr.“ Emily hatte mich nicht so wie üblich nach Hause begleitet, sie hatte sich bereits am Schultor verabschiedet und mich nicht weiter angeschaut. Es tat mir weh so von ihr auseinander zu gehen, auch wenn ich wusste dass es kein schlimmer Streit war, sie war jetzt einfach nur beleidigt und sauer. Ich verstand sie leider nur nicht. Sie kannte Anya doch gar nicht, wieso urteilte sie trotzdem über die Russin? Dieses Thema beschäftigte mich noch den ganzen Abend lang. Selbst dann noch, als ich zur Beruhigung gebadet und danach einen schönen Kräutertee getrunken hatte. Ich dachte an Emily, daran wie sie reagiert hatte. Ich dachte an Anya, wie gut ich mich mit ihr verstanden hatte und mich mit ihr unterhalten konnte. Ich dachte an mich und wusste nicht was ich wollte. Natürlich stand Emily weit über Anya, dennoch hatte ich bereits eine Art Verbindung zu der Russin aufgebaut die ich nicht einfach trennen möchte. Sollte ich mich wirklich von Anya fern halten, nur weil Emily das so wollte? Ich hatte das Recht meine Freunde selber zu wählen, ich entschied ja auch nicht über ihre Freunde… Andererseits hatte ich meine Freundin noch nie so ernst gesehen. „Ach fuck! Was soll ich denn jetzt nur machen!?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)