Sommer, Sonne...Taichi von stebibe ================================================================================ Prolog: Ferienplanung --------------------- „Hast du den Schuss gesehen? Das wird garantiert Tor des Monats.“ „Ah. Ok“ Kurz blickte ich von meinem Buch auf und sah mir die Wiederholung des Schusses im Fernseher an. Ich interessierte mich nicht sonderlich für Fußball und hatte nur deswegen auf den Sportkanal geschaltet, weil mein bester Freund Taichi Yagami zu Besuch war und unbedingt das Spiel sehen wollte. Während er also voller Elan zusah, wie sich die Männchen im Fernseher den Ball zuspielten, widmete ich mich wieder meiner Lektüre: „Schneckeninvasion: Wie sie sich für die Apokalypse vorbereiten.“ Ich bemerkte wie Tai mich musterte. „Ich weiß gar nicht, warum du dir so einen Schrott reinziehst.“ Das wusste ich allerdings auch nicht. Irgendjemand, mit dem ich heute garantiert nicht mehr befreundet war, hatte mir das Buch vor ein paar Jahren geschenkt und ich hatte es aus meinem Regel gefischt, um vorzutäuschen, dass ich gebildet war und las. Irgendwie hatte ich manchmal das Bedürfnis meinen besten Freund mit solchen Sachen zu beeindrucken, was diesmal jedoch gewaltig nach hinten losgegangen war. Eine Tatsache, die ich jedoch um nichts in der Welt zu geben wollte. Deswegen zuckte ich nur mit den Schultern. „Da stehen ganz interessante Theorien drin. Von wegen Schnecken auf dem Vormarsch und so…“ Irgendwie war ich selbst nicht richtig überzeugt, also seufzte ich nur und legte das Buch bei Seite. Mein bester Freund nickte zufrieden und machte sich auf meiner Couch lang, wobei er den Kopf auf meinen Schoß legte. Kein unangenehmes Gefühl, wie ich irritiert feststellte, aber irgendwie… „Sag mal geht’s noch? Mach dich doch noch breiter!“ Aber anstatt sich zu bewegen, grinste er mich nur frech an. „Nö, passt schon danke.“ So saß ich also da und war gefangen. Festgenagelt vom Kopf meines besten Freundes und war gezwungen mir Fußball anzusehen. Ich lehnte mich gerade zurück und wollte mich meinem Schicksal ergeben, als mir etwas einfiel. Hatte Tai nicht gesagt, er wolle irgendetwas Wichtiges mit mir besprechen? Nun war er schon seit einer guten Stunde hier und bis auf die Tatsache, dass wir überlegt haben, welche Pizza wir uns bestellen, hatten wir noch nichts besprochen. „Tai?“ „Hm?“ „Willst du nicht was von mir?“ Sein Kopf ruckte in meine Richtung, seine Augen wurden tellergroß. „W…wie bitte? Was?“ Typisch Tai. Er hatte bestimmt schon wieder vergessen, warum er hier war und ich hatte ihn nun vom Fernseher aufgeschreckt. „Du hast mir doch am Telefon gesagt, dass du was mit mir besprechen musst.“ Erinnere ich ihn, schon ein wenig genervt. „Ach so!“ Er wirkte fast schon ein wenig erleichtert, was mich etwas stutzig machte, aber bevor ich weiter über seine Reaktion nachdenken konnte, brabbelte er schon los. Ohne Punkt und Komma und ich könnte wetten, wenn man es ausschreiben würde auch ohne Leerzeichen. „MeineMutterhateineFreundindieineinemReisebüroarbeitetunddiehatnocheinigeAngeboteWirkönntenzusammenganzbilligUrlaubmachenWirkönnen…“ Schnell legte ich Tai meine Hand auf seinen Mund um seinen Wortschwall zu unterbrechen und hob eine Augenbraue, um ihn taddelnd anzusehen. Er wusste ganz genau, dass ich bei diesem Sprachtempo kein Wort von dem mitbekam, was er sagte. Leider vergaß er das manchmal, wenn er aufgeregt war. „Fuldi’un“, nuschelte er in meine Hand, die ich daraufhin langsam von seinem Mund entfernte. Er holte tief Luft und setzte neu an. „Also. Eine Freundin meiner Mutter arbeitet im Reisebüro und die kommt super billig an Urlaubsangebote ran. Deswegen hab ich mich gefragt, ob wir nicht ein wenig Urlaub machen sollen.“ Ich sah ihn an und ging in meinem Kopf verschieden Szenarien durch, von denen eins immer wieder sehr penetrant in meinem Kopf herumspukte. Sonne, Strand und heiße Mietzen in Bikinis. Tai neben mir auf einem Strandhandtuch. Braun gebrannt, muskulös und mit einer Sonnenbrille auf der Nase, während er die Arme hinter seinem Kopf verschränkt hatte… Ich schüttelte kaum merklich den Kopf, um diesen Gedanken los zu werden, was Tai jedoch völlig falsch interpretierte und ihn dazu veranlasste eine Flunsch zu ziehen. „Naja, war ja nur so eine Idee…“ „Nein, nein!“, unterbrach ich ihn. „Das ist eigentlich eine klasse Sache, aber… ist das nicht ein bisschen zu teuer? Wo würdest du gerne hin? Und für wie lange?“ Tai war nun Feuer und Flamme. Er setzte dich ruckartig auf und verpasste mir mit seinem Kopf dabei fast einen Kinnhaken. Vor Aufregung schienen seine Augen zu leuchten und er zählte mir einige Fakten und Preise auf, dabei rechnete er mir vor wie viel Prozent wir durch die Freundin seiner Mutter wo sparen konnten und ich fragte mich, ob er schon immer so gut im Kopfrechnen war oder ob er nur die Zahlen auswendig gelernt hatte. Ich hatte mir eigentlich einen schönen Strandurlaub in einem Sterne-Hotel in Europa mit Vollpension und Hin- und Rückflug vorgestellt… Aber laut Tai konnte ich mich wohl eher auf eine Woche im Zelt mit Selbstverpflegung und Fahrrad fahren einstellen. Womit ich eigentlich auch leben konnte, solange wir nur an den Strand fuhren. Solange nur Tai mit nacktem Oberkörper neben mir liegen würde…natürlich um mit mir die Mädels zu beobachten. Da das Ganze auch noch durchaus bezahlbar zu sein schien, war ich von seinem Vorschlag sehr angetan. Ein wenig Geld hatte ich auch gerade auf der hohen Kante, dass ich eigentlich gespart hatte, um mir ein paar neue Möbel zu kaufen, aber ein wenig Urlaub war auch keine schlechte Idee. Als ich zusagte, war für den Rest des Abends das olle Fußballspiel vergessen. Wir schmiedeten eifrig Pläne und legten Listen an. Mein Freund Tai war ganz aus dem Häuschen und ich musste mir eingestehen, dass in mir auch plötzlich eine ungeheure Vorfreude anwuchs, dich ich kaum verarbeiten konnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)