Sakura no Toki von Johnnys_Sandpfote ([SasorixReader]) ================================================================================ Kapitel 1: Sakura no Toki ------------------------- Sakura no Toki Ein schwacher Wind fährt dir durch die Haare, als du gerade die Landschaft unter dir betrachtest. Du bist gerade an einem deiner Lieblingsplätze, auf einem Hügel der am Rand der Stadt liegt in der du lebst. Um dich herum liegt überall Schnee, welcher den Hügel in eine weiße Schicht einhüllt. Du selbst lehnst gerade an einem riesigen Kirschbaum, einem deiner Lieblingsbäume. Eigentlich hätte er schon längst Blüten tragen sollen, immerhin ist es schon Mitte April und in ca. zwei Wochen sollte das Hanami enden. Doch aufgrund der immer noch kühlen Temperaturen und des Schnees sind die Knospen immer noch nicht aufgegangen. Das betrübt die ganze Stadt, denn immerhin ist Hanami ein sehr beliebtes Fest und jeder freut sich auf den schönen Anblick und gleichzeitig auch die wärmeren Temperaturen die damit einhergehen. Auch du bist ein großer Fan dieses Festes, doch anscheinend wird dieses Jahr nichts daraus. Dabei hast du doch sogar dieses Jahr überlegt eine ganz bestimmte Person einzuladen. Wobei du nicht gerade sicher bist ob diese Person überhaupt zusagen würde. Vielleicht wollte dir irgendjemand da oben sagen, dass dies eine dumme Idee ist und lässt die Kirschblüten deswegen nicht blühen. Schnell schüttelst du den Kopf um deine dummen Verschwörungstheorien aus deinem Kopf zu bekommen. Nur weil du ein bisschen viel Fantasie hast, muss sich bestimmt keiner gegen dich verschworen haben. Noch bleibst du ein bisschen auf dem Hügel und siehst dir den Sonnenuntergang an, bevor du dich wieder an den Abstieg machst. Als du wieder in der Stadt bist, erleuchten nur noch die Straßenlaternen deinen Weg. Langsam genervt von dem ganzen Schnee fängst du an ihn aus deinem Weg zu kicken. „Heute schlecht gelaunt?“, eine Stimme reißt dich aus deinen Gedanken und du siehst wieder gerade auf deinen Weg. „Oh Chiyo-san guten Abend“, begrüßt du die alte Frau vor dir. „Was bedrückt dich mein Kind? Das Wetter?“ „Ja… Das Hanami endet in zwei Wochen und noch immer liegt überall Schnee. Wie es aussieht können wir dieses Jahr nicht feiern“, du erzählst ihr deine Sorgen. „Wolltest du etwa jemanden bestimmtes einladen? Meinen Enkel zum Beispiel?“ Du läufst rot an. „W-was? Aber nein, wie kommen Sie denn darauf?“, manchmal ist dir die alte Frau echt unheimlich, manchmal scheint sie einfach deine Gedanken erraten zu können. Gerade als du wieder anfangen willst etwas zu sagen, stöhnt die alte Frau vor dir auf und stellt die beiden Taschen, welche sie getragen hat auf den Boden. „Sind Sie auf dem Weg nach Hause? Soll ich Ihnen beim Tragen helfen?“, bietest du deine Hilfe an. Dein Haus liegt ganz in der Nähe von Chiyo-sans, deswegen musst du auch nur einen kleinen Umweg nehmen, wenn du Ihr beim Tragen hilfst. „Och Kindchen das wäre zu lieb.“ „Kein Problem, das mache ich doch gerne“, damit nimmst du lächelnd die beiden Taschen. Als erstes bist du etwas erschrocken, da du nicht damit gerechnet hast, dass die Taschen ein solch schweres Gewicht haben. Nach einem kurzen Gewöhnungsmoment hast du jedoch kein Problem mehr mit dem Gewicht. Zusammen mit Chiyo-san gehst du langsam weiter durch die verschneiten Straßen. „Wie läuft Ihr Geschäft zur Zeit Chiyo-san?“, die alte Frau betreibt einen Laden für Holzpuppen. Es ist ein alter Familienbetrieb und dort werden alte Puppen repariert und auch auf Wunsch neue hergestellt. Dir ist der Laden aufgefallen als du noch recht klein warst und durch deine Nachbarschaft gelaufen bist. Du warst fasziniert von den Puppen die dort im Schaufenster saßen. Ab dem Tag sah man dich ziemlich oft dort vorbei kommen und jedes Mal bliebst du vor dem Schaufenster stehen und betrachtetest die Puppen. „Es wird mein Kind. Die Arbeiten meines Enkels sind beliebt, da kommen ein paar mehr Kunden.“ „Das ist ja schön. Das freut mich für Sie.“ „Ja ich weiß manchmal nicht was ich ohne ihn machen würde“, als Sie den Satz beendet, erscheint plötzlich ein Junge an der Kreuzung vor euch. Wie heißt es so schön? Wenn man vom Teufel spricht, wie ironisch. Chiyo-sans Enkel kommt auf euch zu, nachdem er euch gesehen hat. „Oma, sag doch dass du einkaufen gehst, du kannst das doch nicht alles alleine tragen“, meint er leicht Vorwurfsvoll. „______, danke dass du ihr geholfen hast“, er schenkt dir ein leichtes lächeln und nimmt dir die Taschen ab. „A-ach das ist doch kein Problem. D-das mache ich doch gerne“, du kannst nicht verhindern, dass durch sein Lächeln dein Blut bis in deine Wangen steigt. „Wir sehen uns morgen“, er nickt dir zu und geht dann mit seiner Großmutter den Weg den er gekommen ist. „Ja bis morgen“, murmelst du als er schon weg ist. Zuhause schmeißt du dich auf dein Bett und regst dich erst einmal nicht. Wieso? Wieso kannst du nicht einfach mal normal reden wenn ER mit dir redet. Und dabei kennt ihr euch jetzt schon recht lange. Eigentlich solange wie du den Puppenladen von Chiyo-san kennst. Ohne ihn hättest du dich wohl nie getraut in den Laden zu gehen. Eines Tages als du mal wieder vor dem Schaufenster gestanden hast, kam er aus der Ladentür und sah dich an. „Warum stehst du immer da?“, fragt er dich geradeheraus. „Ich guck mir die Puppen an“, du strahlst ihn an. „Warum kommst du dann nicht rein? Drinnen sind noch viel mehr Puppen.“ Nervös guckst du auf den Boden zwischen euren Füßen. „Aber ich kauf ja nichts, da ist es doch unhöflich wenn ich trotzdem in den Laden gehe…“, murmelst du. „Ach was. Meine Oma würde sich freuen wenn du endlich mal rein kommst. Komm schon!“, während er dich nun anstrahlt, hält er mit der einen Hand die Tür auf, die Andere streckt er dir entgegen. Deine Sorgen sind wie weggeblasen und lächelnd ergreifst du seine Hand. Seitdem hast du nicht mehr nur vor dem Schaufenstergestanden, sondern gingst immer in den Laden. Aber du hast bis heute keine einzige Puppe gekauft. Du konntest dich bis heute nicht für eine einzige Puppe entscheiden. Jede einzelne gefällt dir, den meisten hast du sogar schon Namen gegeben. Chiyo-san sagt immer es ist nicht schlimm, dass du keine Puppe kaufst, sie freut sich einfach zu sehen wie sehr dir die Puppen gefallen und freut sich jedes Mal über deinen Besuch. Diese sind leider auch immer weniger geworden, da dein Highschool Leben dich ziemlich einspannt und du nicht mehr so viel Zeit hast. Aber wenn du einfach mal einen freien Kopf brauchst, schaust du einfach im Puppenladen vorbei. Wobei mittlerweile nicht nur die Puppen der Grund für deine Besuche ist. Mit den Jahren hat der rothaarige immer mehr deine Aufmerksamkeit auf sich gezogen und wenn er gerade im Verkaufsbereich des Ladens ist, rücken die Puppen bei dir immer in den Hintergrund. Zum Glück hast du es in diesem Schuljahr geschafft mit ihm in einer Klasse zu landen und kannst ihn somit jeden Tag sehen. Du bist sehr froh ihn schon von früher zu kennen, denn mit den Jahren hat er sich immer mehr verändert und von dem süßen Gesichtsausdruck den er damals hatte ist nichts mehr zu sehen. Allgemein sieht man ihn nicht oft lächeln, weswegen du froh bist das du eine der wenigen bist, denen er diese Seite von ihm zeigt. Du machst dir mal wieder viel zu viele Gedanken und deswegen fällt dir auch erst spät auf wie lange du eigentlich so da gelegen hast. „Was?! Schon so spät? Oh Gott wie lange lag ich denn schon wieder hier rum, ich muss doch noch Hausaufgaben machen!“ Genervt rollst du dich von deinem Bett, ziehst dir gemütliche Klamotten an und setzt dich dann mit deinen Schulsachen an deinen Schreibtisch. Nach zwei Stunden legst du dann völlig fertig deinen Stift beiseite und lehnst dich in deinem Stuhl zurück. „Maaaaaan, ich hasse Hausaufgaben.“ „Hättest halt früher anfangen müssen“, kam es von deiner Tür, wo dein Bruder im Türrahmen lehnt. „Ach sei doch ruhig“, du stehst von deinem Stuhl auf, gehst auf ihn zu und schlägst ihn leicht mit der Faust gegen die Brust. „Lass was essen“, damit gehst du runter in die Küche, dein Bruder folgt dir schweigend. Eure Eltern sind momentan im Urlaub, deswegen kümmert ihr euch momentan selber um das Haus. Nachdem ihr zusammen gegessen habt, gehst du wieder nach oben und nimmst erst einmal ein schönes warmes Bad. Die Wärme des Wassers hat dich ganz schläfrig gemacht, also ziehst du dir gleich deinen Schlafanzug an und legst dich in dein Bett. Deine letzten Gedanken bevor du einschläfst sind, dass die Kirschblüten doch endlich anfangen sollen zu blühen. Am nächsten Morgen wachst du komischerweise noch vor deinem Wecker auf, was normalerweise nicht der Fall ist. Du bleibst noch liegen bis dein Wecker klingelt, da es sich für diese Zeit nicht mehr lohnt nochmal einzuschlafen. Dadurch, dass du schon viel wacher bist als sonst, bist du auch viel schneller fertig im Bad und auch mit dem Frühstück bist du früher fertig als sonst. Eigentlich wolltest du noch Fernsehen bis du los musst, jedoch gibt es heute wirklich nur Müll und deswegen hast du dich dann doch schon von deinem Bruder verabschiedet, der auf eine andere Schule geht als du und hast deinen Weg zur Schule angetreten. Lustlos stapfst du durch den Schnee und bist nicht wirklich gut gelaunt. Du bist zwar allgemein Morgens nicht gerade gut gestimmt, immerhin musst du zur Schule, aber der ganze Schnee verschlechtert deine Laune noch ein ganzes Stückchen. Der Schnee überdeckt wirklich alles, man kann sogar kaum die Grenze zwischen Bürgersteig und Straße erkennen. Da ist es auch kein Wunder, dass du die Eisfläche nicht siehst, die direkt vor dir ist. Du bemerkst die Eisfläche erst, als dein Fuß keinen Halt findet und wegrutscht. Ein Impuls jagt durch deinen Körper und du kneifst automatisch die Augen zusammen, mit dem Gedanken gleich auf dem Boden zu landen. Bevor du dort jedoch aufkommst, umschlingen dich zwei Arme. Der eine Arm liegt um deine Hüfte und der Andere hält deinen linken Arm Fest. Erleichtert keine Bekanntschaft mit dem Boden gemacht zu haben atmest du aus, da du diesen kurzzeitig angehalten hast. Du drehst dich um, um der Person zu danken die dich aufgefangen hat. Deinen Wangen färben sich leicht rot, als du siehst wer dich aufgefangen hat. „Oh… danke Sasori-kun“, bedankst du dich bei deinem rothaarigen Retter. „Kein Problem“, er stellt dich normal hin und lässt dich dann los. Du wirst leicht rot, als du bemerkst, dass SEINE Hand an deiner Hüfte gelegen hat. „Kommst du?“, Sasori ist schon weitergegangen und hat gemerkt, dass du ihm nicht folgst. „J-ja“, schnell schließt du zu ihm auf und freust dich, endlich mal mit ihm zusammen zur Schule gehen zu können. Da hellt sich selbst deine anfängliche Schlechte Laune auf. Eine Weile geht ihr still nebeneinander her und du guckst ihn immer wieder von der Seite an. Irgendwie sieht er ziemlich müde aus, als hätte er kaum geschlafen. „Ist was?“, fragt er ohne dich anzusehen. Schon wieder läufst du leicht rot an, da er deine ständigen Blicke bemerkt hat. „Ähh na ja …. Du siehst ziemlich müde aus. Hast du schlecht geschlafen?“, stellst du als Gegenfrage. „Hab noch lange an einer Puppe gearbeitet, bin zu spät ins Bett gegangen“, war seine einfach Antwort. „An was für einer Puppe arbeitest du denn gerade?“, fragst du interessiert. „Hat dich nicht zu interessieren“, dir fährt ein heftiger Stich durch dein Herz, als du seine harsche Antwort hörst. „Stimmt …. Tut mir leid“, du fühlst dich schlecht nachdem er dir eine so harte Antwort gegeben hat und vermeidest ihn weiter anzusehen. Bis kurz vor der Schule geht ihr einfach schweigend nebeneinander her. Aber bevor ihr das Schulgelände betretet, ergreift Sasori dann doch noch einmal das Wort. „Ich bin nicht zufrieden mit meiner Arbeit, nimm dir das von vorhin also nicht zu Herzen“, damit geht er an dir vorbei und verschwindet im Schulgebäude. Du bist stehen geblieben und siehst ihm hinterher. Dann fängst du leicht an zu lächeln und machst dich ebenfalls auf den Weg in das Schulgebäude, was definitiv wärmer ist als der Schulhof. Dein Schultag zog sich ganz normal in die Länge ohne dass noch irgendwas Außergewöhnliches passiert. Auch der Rest des Tages ging ohne besondere Ereignisse vorbei, genau wie auch die ganze folgende Woche. Deine Laune hat sich seit Anfang der 2. Woche immer mehr verschlechtert, denn diesen Sonntag ist der letzte Tag des Hanamis und die Kirschblüten haben immer noch nicht geblüht, auch wenn der Schnee schon fast weggeschmolzen ist. Der Schultag ist endlich vorbei und du machst dich auf den Weg zu deinem Schuhfach. Als du deine Schuhe aus dem Fach nehmen willst, fällt dir ein gefalteter Zettel auf. Schnell bevor ihn jemand sieht, steckst du ihn in deine Tasche, dann ziehst du dir deine Schuhe an. Kurz danach kommen ein paar deiner Freunde zu dir, mit denen du immer nach Hause gehst. Zusammen geht ihr los und sobald du dich von deiner letzten Freundin verabschiedet hast und den Rest deines Weges alleine gehst, holst du den Zettel aus deiner Tasche und fängst an ihn zu lesen. Er ist kurz, nur einen Satz lang. Komm am Sonntag um 14 Uhr auf den Hügel am Stadtrand, zu dem großen Kirschbaum. Unterschrieben hat niemand, jedoch ist in der rechten unteren Ecke ein roter Skorpion zu sehen. Was hat der Skorpion zu bedeuten? Steht es für den Verfasser dieses Zettels? Und warum sollst du am Sonntag auf den Hügel kommen? Du bist wirklich verwirrt und weißt nicht ob du der Aufforderung nachgehen sollst. Während du gegrübelt hast, hast du bereits dein Haus erreicht und öffnest nun die Tür. Erst mal beschließt du den Zettel nicht weiter zu beachten und kümmerst dich als erstes um deine Hausaufgaben. Jedoch schweifen deine Gedanken immer wieder zu einem gewissen rothaarigen Mitschüler ab. Sasori sah auch nach dem Tag, an dem ihr zusammen zur Schule gegangen seid, immer sehr müde aus. Als habe er wirklich kaum noch geschlafen. Du machst dir langsam wirklich Sorgen um ihn. Unbewusst hast du seinen Namen auf deine Unterlagen geschrieben, dabei fällt dir das Schriftzeichen auf, welches seinen Namen bildet. Das Schriftzeichen für Skorpion. Dein Blick wandert langsam zu dem Zettel, den du zur Seite gelegt hast. Ein roter Skorpion als Unterschrift. Langsam stellst du eine Vermutung auf und schreibst hinter Sasoris Vornamen auch seinen Nachnamen. Sasori no Akasuna. Roter Sand. Kann es wirklich sein das der Zettel von Sasori ist? Der rote Skorpion passt hervorragend zu ihm. Plötzlich fängt dein Herz an zu rasen und deine Wangen färben sich leicht rötlich. Sasori möchte sich mit dir treffen? Alleine? Du schweifst in einen Tagtraum ab, wirst jedoch kurz darauf durch andere Gedanken wieder hinausgerissen. Sasori würde nie so einen Zettel schreiben. Das ist einfach nicht er, außerdem warum sollte er sich mit dir treffen wollen? Das wäre wirklich zu schön um wahr zu sein. Seufzend machst du dich wieder an deine Hausaufgaben. Die nächsten Tage vergingen und du hast auf ein Zeichen Sasoris gehofft, welches dir vielleicht doch deine vorläufige Vermutung bestätigen würde. Aber so war es natürlich nicht. Sasori verhielt sich so wie immer, er sah nicht öfters zu dir rüber, sprach in den Pausen genauso selten mit dir wie vorher und machte auch ansonsten keine auffälligen Zeichen. Mittlerweile ist es Samstagabend und du sitzt auf deinem Bett und starrst den Zettel an, welcher vor dir liegt. Du weißt immer noch nicht ob du zu dem Treffen gehen sollst oder nicht. Du weißt nicht einmal was die Person von dir will, geschweige denn wer diese Person ist. Ein klopfen an deiner Tür lässt dich auf sehen. „Ja?“ In der nun offenen Tür steht dein Bruder. „Ich geh morgen Vormittag zu einem Freund zocken, du musst also morgen alleine Mittagessen“, informiert er dich. „Oh ok“, damit verschwindet dein Bruder wieder im Flur und schließt nebenbei die Tür. Wenn dein Bruder morgen nicht da ist, dann bist du die ganze Zeit alleine. Eigentlich hattest du vor dich während des Tages zu deinem Bruder zu setzen und ihm beim Zocken zuzugucken und selber ein bisschen zu spielen. Daraus wird dann wohl nichts. Dein Blick fällt wieder auf den Zettel vor dir. Wenn du dich hier eh nur langweilen wirst, kannst du genauso gut auch zu dem Treffen gehen. Wenn es jemand komisches ist, sagst du der Person einfach du wolltest nicht unhöflich sein und bist nur gekommen um zu hören was derjenige zu sagen hat, um dann wieder zu gehen. Genauso wirst du es machen! Damit machst du dich fertig um kurz darauf schlafen zu gehen. Der nächste Morgen verläuft ganz normal wie jeder andere auch. Du machst dich fertig, wäschst dir die Haare und frühstückst dann mit deinem Bruder. Dieser verlässt auch schon bald darauf das Haus. Deine restliche Zeit bis zum Treffen vertreibst du dir, indem du schon einmal deine Handtasche packst, dir Klamotten raussuchst und dann die restliche Zeit irgendetwas im Fernsehen guckst und über deinen Laptop im Internet rumschaust. Zwischendurch machst du dir einfach eine Instant Nudelsuppe, da du keine Lust auf etwas Aufwendiges hast. Gegen 13 Uhr fängst du an dich fertig zu machen und zu überprüfen ob überall die Fenster zu sind. Dann schreibst du noch schnell einen Zettel für deinen Bruder, falls du doch länger weg bist wie geplant und legst ihn auf die Kommode im Flur. Dann ziehst du dir nur noch deine Schuhe und Mantel an, nimmst deine Handtasche und machst dich auf den Weg zu dem mysteriösen Treffen. Als du schon fast auf dem Hügel bist, wirst du immer nervöser und schaust dich ständig um. Auf dem Hinweg hast du dir einfach zu viele Gedanken gemacht. Einerseits hoffst du immer noch das Sasori dort oben auf dich warten wird, andererseits kann das auch irgendjemand suspektes sein. Innerlich hast du dich schon so einige Male geschlagen, für diese dämliche Entscheidung dich mit einer unbekannten Person zu treffen und dann auch noch recht weit entfernt von dem nächsten Haus. Aber umdrehen wolltest du auch nicht, denn es interessiert dich trotzdem wer dir diesen Zettel geschrieben hat. Nun war es kurz vor zwei und du hast den Hügel fast erklommen. Bis jetzt hast du noch keine Person gesehen. Hoffentlich hat sich niemand einen Scherz erlaubt und dich ohne Grund einfach hier hoch bestellt. Das wäre dann doch wirklich ärgerlich gewesen, auch wenn du diesen Platz sehr magst hättest du heute doch lieber etwas anderes gemacht als hier oben zu sein. Aber auch als du endlich neben dem großen Kirschbaum stehst, kannst du niemanden entdecken. Zur Sicherheit schaust du noch einmal auf deine Armbanduhr. Es ist erst kurz nach zwei. Du entschließt dich noch zu warten. Jeder kann sich mal verspäten, wenn denn wirklich jemand kommen sollte. Als die Zeiger deiner Uhr anzeigen, dass es bereits viertel nach zwei ist, entschließt du dich dann doch zurück nach Hause zu gehen. Du fühlst dich wirklich verarscht und würdest am liebsten deinen Kopf gegen den Baum neben dir schlagen, da du einfach so blöd gewesen bist und geglaubt hast, dass wirklich jemand dich hier treffen möchte. Gerade als du dich umdrehen willst, hörst du hinter dir ein erschöpftes Luftholen und eine bekannte tiefe Stimme, welche dir eine leichte Gänsehaut verpasst. „Tut mir leid, ich bin zu spät.“ Du kannst nicht glauben, dass wirklich Sasori vor dir steht, dass deine Vermutung wirklich richtig war. „Äh kein Problem…“, murmelst du. Für eine kurze Zeit herrscht zwischen euch Stille, in der Sasori wieder zu Atem kommt. Er ist eigentlich nicht unsportlich, also muss er sich wirklich beeilt haben. „Warum … warum wolltest du, dass ich hier hoch komme?“, fragst du leise in die Stille hinein. „Meine Großmutter hat mir gesagt, dass du gerne die Kirschblüten sehen möchtest.“ „Ja … und heute ist der letzte Tag des Hanamis“, sagst du betrübt. „Und die ganze Zeit keine einzige Kirschblüte“, fügst du hinzu. „Dann schau mal nach oben“, verwundert befolgst du was Sasori gesagt hat und traust deinen Augen nicht. Überall am Baum sind Knospen und an einigen Stellen sind sie sogar schon aufgegangen. Du warst vorhin so mit deinen Gedanken beschäftigt, dass du den Baum gar nicht richtig beachtest hast. „Wie schön“, du freust dich richtig diesen Anblick genießen zu können und zwar an der Seite von Sasori, welcher dich her gebracht hat. Du drehst dich zu ihm um und stellst fest, dass er mittlerweile fast direkt hinter dir steht. Deshalb musst du auch ein bisschen den Kopf in den Nacken legen, um ihm in die Augen schauen zu können. „Danke dass du mich hergebracht hast“, du lächelst ihn glücklich an. Du spürst seine Hand, wie sie dir vorsichtig ein paar Haare hinter dein Ohr streicht, während sich auf seinem Gesicht ein kleines liebevolles Lächeln bildet. „Für dieses Lächeln, hat es sich definitiv gelohnt“, flüstert er. Schon sein Lächeln hat dir eine leichte röte auf deine Wangen getrieben und der Satz hat diese noch verstärkt. „Du bist wirklich süß wenn du rot bist“, du schaffst es nicht mehr ihm in die Augen zu sehen und schaust schnell zur Seite, während deine Wangen noch eine Stufe dunkler werden. Ein leises Lachen ist von Sasori zu hören, bevor er dir eine Hand auf den Kopf legt. Weil du zur Seite schaust, fällt dir auch die große Tasche neben Sasori auf. „Was hast du denn in der Tasche?“ Auf einmal scheint er nervös zu werden. „Nun ja… Das woran ich die letzten Wochen stark gearbeitet habe.“ „Warum hast du es denn mitgebracht? Ist es eine Puppe?“, nun bist du neugierig geworden, denn seine Puppen sind immer sehr schön. „Ja, es ist eine Puppe und…“, er schien wirklich nervös zu sein, denn es war sonst nicht seine Art so zu sein. Doch du drängst ihn nicht, sondern wartest bis er von selbst weiter redet. „Sie ist für dich“, bringt er dann schnell heraus. Überrumpelt siehst du ihn an. „Für mich?“, du kannst nicht glauben, dass er für dich eine Puppe gemacht hat. „Wieso denn für mich?“ „Du hast noch nie eine der Puppen aus dem Laden gekauft. Ich wollte eine Puppe machen die dir wirklich gefällt, die schöner als alle anderen ist. Ich wollte dir eine Freude machen.“ „Darf ich sie mir ansehen?“, du bist wirklich gespannt. „Natürlich“, sagt er leise und holt einen Karton aus der Tasche neben sich. Du nimmst den Karton entgegen und nimmst vorsichtig den Deckel ab. Was du dann zu sehen kriegst, verschlägt dir den Atem. In dem Karton liegt die wohl schönste Puppe die du je gesehen hast. Ganz vorsichtig, als könnte sie jeden Moment zerbrechen, holst du die Puppe heraus. Den Karton legst du auf dem Boden ab und besiehst dir die Puppe genauer. Jedes Detail ist fein herausgearbeitet, die Gesichtszüge sanft gestaltet, jeder einzelne Finger sauber und klar verarbeitet. Die Haare ordentlich angebracht und die Kleidung perfekt geschneidert. Du hast wirklich noch nie eine so hübsche Puppe gesehen. Langsam sammeln sich Tränen in deinen Augen und du senkst den Kopf. Sasori der dich die ganze Zeit genau beobachtet hat, bemerkt dies natürlich. „Hey _______, alles ok?“, fragt er vorsichtig. Du antwortest ihm nicht, sondern gehst in die Hocke und legst die Puppe vorsichtig zurück in den Karton und verschließt diesen wieder mit seinem Deckel. Dann stehst du langsam wieder auf, siehst ihn aber noch nicht an. Doch dann brechen deine Gefühle aus und du wirfst dich Sasori in die Arme und fängst an zu weinen. Ein verwirrter Sasori legt etwas unbeholfen die Arme um dich und streicht mit einer Hand leicht deinen Rücken auf und ab. „Danke“, schluchzt du. „Danke dass ich so etwas wundervolles von einer so wundervollen Person bekomme“, ein Lächeln breitet sich auf deinem Gesicht aus, auch wenn dir weiterhin Freudentränen über das Gesicht laufen. Auch auf Sasoris Gesicht bildet sich ein Lächeln und er drückt dich ein Stück von sich weg und nimmt dein Gesicht in seine Hände. Mit einem Daumen wischt er leicht über deine nasse Wange. „Alles für eine wundervolle Person“, flüstert er und legt seine Stirn gegen deine. Dein Kichern unterbricht die gefühlvolle Atmosphäre und leicht verdutzt sieht Sasori dich an. „Ein bisschen viel Wundvolles hier, nicht?“ Ein Grinsen ziert nun dein Gesicht. Auch auf Sasoris Gesicht ist nun ein Grinsen zu sehen. Ein starker kalter Wind fegt plötzlich über den Hügel und du drückst dich etwas gegen Sasori, da er gerade die einzige Wärmequelle in der Nähe ist. „Langsam wird es ziemlich frisch hier oben. Wollen wir vielleicht was essen gehen?“, fragt dich Sasori. Du nickst nur, lässt Sasori aber nicht los, da du die Wärmequelle nicht verlassen möchtest. „Dann musst du mich schon loslassen“, deine Aktion lässt ihn schmunzeln. „Du bist so schön warm“, deine Stimme ist nur schwer zu hören, da du dein Gesicht in seiner Jacke vergraben hast. „Aber wenn wir uns nicht langsam bewegen frier ich irgendwann noch ein“, wiederwillig löst du dich von ihm, bereust es jedoch gleich wieder als der Wind wieder über den Hügel fegt. Währenddessen hat sich der rothaarige neben dir runtergebeugt und war gerade dabei den Karton in der Tasche zu verstauen. Durch den Wind wurden einige Kirschblüten vom Baum gerissen und flogen nun durch die Luft. Instinktiv griffst du nach einer und sahst sie lächelnd an. Auch die anderen Kirschblüten die gerade um dich herumwirbeln versuchst du zu fangen. „Was machst du da?“, mittlerweile hat sich Sasori aufgerichtet und die Tasche in einer Hand. „Kirschblüten fangen“, grinst du ihn an. „Die werde ich behalten als Erinnerung.“ Sasori lächelt dich leicht an und hält dir seine freie Hand entgegen. „Lass und gehen.“ Deine Wangen färben sich rosa, bei dem Gedanken mit ihm Händchen zu halten, jedoch nimmst alle Kirschblüten in deine linke Hand und ergreifst mit deiner rechten seine freie Hand. Zusammen geht ihr in einem Schnellimbiss etwas essen, bevor ihr dann den Weg zu deinem Haus antretet. Auch jetzt hat der rothaarige wieder deine Hand in seiner und es scheint ihm auch nichts auszumachen. Ihr redet nicht viel auf dem Weg, aber trotzdem ist dir diese Stille nicht unangenehm, denn durch seine warme Hand in deiner fühlst du dich einfach wohl. Leider erreicht ihr schon viel zu früh dein Haus. Wiederwillig lässt du Sasoris Hand los um deinen Hausschlüssel aus deiner Tasche zu holen und die Tür aufzuschließen. Kurz darauf steht ihr euch gegenüber und wisst nicht was ihr sagen sollt. „Ich werde dann wohl mal gehen. Meine Großmutter weiß nicht wo ich vorhin hingegangen bin. Hier“, er hält dir die Tasche mit der Puppe entgegen. „Okay, danke“, du nimmst die Tasche entgegen und stellst sie hinter dich ins Haus, dabei fällt dein Blick auf die Kommode, wo du kurzfristig die Kirschblüten abgelegt hast. Dir kommt eine Idee und du schnappst dir eine der Kirschblüten. Als du dich wieder zurück zu dem rothaarigen drehst, hat dieser sich schon umgedreht und wollte gerade gehen. Schnell hältst du ihn am Arm fest. Während er dich verwundert anschaut, stellst du dich auf deine Zehenspitzen und steckst die Kirschblüte hinter sein Ohr. Es mag vielleicht etwas komisch aussehen wenn ein Junge eine Blume hinter seinem Ohr hat, aber das war dir gerade egal. Das schien auch Sasori so zusehen, denn als er merkt was du gemacht hast, lächelt er nur, beugt sich zu dir runter und gibt dir einen kurzen Kuss auf die Stirn, der deine Wangen rasch rot leuchten lässt. „Wir sehen uns morgen“, flüstert er, dreht sich um und geht. „Bis morgen“, murmelst du noch etwas benommen. „Wenn du dann endlich fertig bist mit hinterher stalken, dann komm rein und mach die Tür zu. Es zieht“, erschrocken drehst du dich um und siehst deinen Bruder im Türrahmen zum Wohnzimmer lehnen. „W-wie lange stehst du da schon?“ „Erst seit eben, aber es zieht schon die ganze Zeit durchs Wohnzimmer, also komm endlich rein“, damit verschwindet er im Wohnzimmer und du folgst ihm entsetzt und schließt nebenbei die Haustür. Als du am nächsten Morgen aufwachst, gleiten deine Augen als erstes zu deinem einem Regal, um zu überprüfen ob die Puppe, die Sasori dir geschenkt hat, auch wirklich da ist. Nicht dass du am Ende doch noch alles geträumt hast. Jedoch musst du dir darüber keine Sorgen machen, denn die Puppe sitzt da, wo du sie gestern Abend platziert hast. Glücklich machst du dich fertig und frühstückst mit deinem Bruder, bevor du deine Schuhe anziehst und dich auf den Weg zur Schule machst. Du freust dich schon darauf Sasori wiederzusehen, jedoch hast du nicht damit gerechnet ihn schon so früh an diesem Morgen zu sehen. Ein Stück von dir entfernt lehnt er an einer Mauer und schaut in deine Richtung. Mit schnellen Schritten überbrückst du die Distanz zwischen euch und begrüßt ihn mit einem Lächeln. „Guten Morgen“, deine Laune könnte diesen Morgen nicht besser sein. „Morgen“, er lächelt dich leicht an und ergreift dann, so wie auch schon gestern, deine Hand. Auch jetzt färben sich deine Wangen wieder rosa. „Lass uns gehen“, damit zieht er dich in Richtung Schule. Auch jetzt redet ihr nicht wirklich miteinander, aber trotzdem wisst ihr beide dass sich euer Verhältnis zueinander geändert hat. Und zwar in einer Weise, über die ihr beide sehr glücklich seid. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)