Die smaragdgrüne Hoffnung von Jovi (Wie Sasuke zurück ins Leben fand) ================================================================================ Kapitel 1: Das Wiedersehen -------------------------- „Sakura-chan!", eine bekannte Stimme entriss die wunderschöne Kunoichi aus ihren Gedanken. Sie schaute ihn verwirrt an. Unbedeutend wie oft sie ihn auch anzusehen vermochte, sein Herz würde sich bei ihrem Anblick jedes Mal aufs Neue zusammenziehen. „Was ist denn, Naruto? Was starrst du mich so an?” Der Chaosninja lachte leise in sich hinein. „Sakura, wir wollen aufbrechen, das versucht dir Naruto seit geschlagenen fünf Minuten zu erklären." Die rosahaarige Schönheit schaute verdutzt auf. Neji Hyuuga hatte sich zu Wort gemeldet. Auch er spürte ein sanftes Stechen in seiner Brust, wenn er an seine Heimat dachte. „Komm, Sakura-chan! Konoha ruft!" In Narutos Stimme klang uneingeschränkte Vorfreude mit. Niemand hätte jemals auch nur vermuten können, dass Naruto Uzumaki Konoha-Gakure in sein Herz schließen könnte. Auch wäre jeder als verrückt erklärt worden, hätte man ihn als Held bezeichnet. Nun, Naruto Uzumaki war der Held Konohas und niemand würde dies weiter anzweifeln können. Er hatte es geschafft. Er wurde akzeptiert. Mehr als das, er wurde bewundert. Doch die Leere in ihm war nicht ganz verheilt. Ihm fehlte etwas. Ihm fehlte sein bester Freund. Ihm fehlte Sasuke Uchiha. Er wollte sich gar nicht vorstellen, wie dieses Gefühl für Sakura sein musste. „Pff." Die Rosahaarige schnaubte, bevor sie sich an ihren besten Freunde wandte. „Naruto,ich habe da so ein komisches Gefühl, als wären wir noch nicht allein. Du verstehst?" „Was meinst du Sakura-chan? Wir haben alle feindlichen Oto-nins besiegt. Die Gegend ist sicher. Oder glaubst du, dass sich eine halbe Stunde von Konoha entfernt jemand heranwagen könnte?" Die Medic-nin schaute ihm tief in die Augen. „Hör zu, Naruto. Du und Neji, ihr beide geht vor und ich komme in einer halben Stunde nach. Oder glaubst du,dass mir etwas zustoßen könnte?” Sakura lachte siegessicher. Auch sie war aufgestiegen. Naruto wusste, dass wenn sie sich etwas in den Kopf geschlagen hatte, das Spiel gelaufen war. Er seufzte. „Pass auf dich auf.”, dann wandte er sich zu Neji, welcher das Gespräch mitangehört hatte und sagte :„Komm Neji, wir wollen den Hyuuga-Clan doch nicht warten lassen." Neji atmete genervt aus. Ein weitere Mission mit dem Chaosninja würde er nicht überstehen, obwohl ihm Sakuras Gesellschaft alles andere als missfiel. Es lag auf der Hand, dass ihr keine Kunoichi in jeglicher Hinsicht das Wasser reichen könnte. Mit einem „Baka." vom Clanerben verschwanden die Männer. Sakura derweilen preschte durch den Konohawald. Sie hatte ein Vorahnung, dass sie etwas finden würde. Minuten vergingen und sie sprang von Ast zu Ast, nichts Fragwürdiges geschah. Sie dachte bereits umzukehren, als sie weit entfernt eine Lichtung entdeckte. Sie raste darauf zu. Nach der Verwüstung zu urteilen, die man selbst von dieser Entfernung aus erkannte, musste sich hier ein schrecklicher Kampf ereignet haben. Sie trat auf das Land zu. Es schien, als hätten alle Beteiligten den Kampfplatz verlassen. Doch dies konnte man ausschließen. Sie würde den Platz erst mit weiteren Informationen verlassen, dies hatte sie entschieden. Sakura suchte alles aufs kleinste Detail ab. Bis die Dämmerung fiel. Und bis sie ihren Willen verlor. Tsunade-sama würde morgen eine Anbutruppe schicken. Ich sollte mal auch so langasam -, sie gähnte als sie dies aussprach. Bis sie. Bis sie stockte. Ein Shinobi lag unweit von ihr entfernt im Gras. Sie rannte auf ihn zu und hielt ruckartig an. Sakura zog die Luft scharf ein. Ihr Herz schlug schneller. Es war Sasuke Uchiha. Inagostraße 15, Konohagakure Ihr selbst war nicht bewusst, wie sie es geschafft hatte ihn über die Grenze zu bringen. Ihn zu ihrer Wohnung zu tragen. Und ihn in ihr Bett zu legen. Ihn zu verarzten und ihm alle Wunden zu heilen. Doch sie wusste, dass sie dermaßen am Arsch war, anders könnte man es nicht beschreiben, und sie wohl auf alle Zeiten in den Gefängnissen von Konoha ihre Schnappsidee absitzen müsste. Da saß sie also in ihrem bequemen Sessel, ihre gewaschenen Haare spürte sie nass auf ihrem Rücken, und legte das Telefon aus der Hand. Sie hatte Naruto angerufen, um ihm bescheid zu sagen, dass sie heil nach Hause gekommen war und sich nichts Erwähnenswertes abgespielt hatte. Es schien, als hätte sich wirklich nichts Erwähnenswertes ereignet. Die Nacht lag ruhig auf Konoha und der letzte Uchiha ruhig in ihrem Bett. Sakura Haruno musste sich vergewissern, dass es sich um keinen ihrer Träume handelte, sondern um ihre eigene Dummheit. Sie betrat leise ihr Zimmer und griff nach dem Lichtschalter. Als plötzlich ihr Handgelenk ergriffen wurde und man sie unsanft gegen die Wand drückte. „Was mache ich hier? Wer bist du?” , knurrte der Clanerbe aggressiv. Sie benötigte kein Licht mehr. Die zwei leuchtenden Sharinganaugen waren ihr im Moment genug. Doch sie wäre nicht die beste Kunoichi Konohas, hätte sie sich von einpaar Handgriffen verunsichern lassen. „Also als erstes” , sie befreite sich leicht aus seinem Griff, „als erstes wirst du mir danken, dass du noch am Leben bist. Dann wirst du dir gut überlegen, ob ein Kampf, inmitten von Konoha, nicht einwenig unnützlich wäre. Und zum Schluss kannst du dich nochmals bedanken und aufhören so ein Lärm zu veranstalten, wenn du nicht riskieren willst, dass wir beide vorm Schafott landen.” Ihre Stimme erhellte im Raum. Sakura erreichte, dass er für einen Moment überrascht aufschaute. Dies nutze sie aus, um ihre Position zu tauschen und ihm den Kunai aus der Hand zu nehmen und ihm an den Hals zu drücken, für den Fall er würde auf unschöne Gedanken kommen. „Konoha..." , er knurrte gefährlich. Sasuke merkte, dass er es nicht mit einer einfachen Kunoichi zu tun hatte, vielleicht würde es für ihn ziemlich interessant werden, wenn er sie zu Gesicht bekam. Auch waren ihm ihre Beweggründe unklar. „So könntest du bitte das Licht anschalten?" , brachte er unter zusammengebissenen Zähnen hervor. Es wurde hell im Zimmer. Das Licht brannte ihnen in den Augen. Als der Uchiha sich an das Licht gewöhnt hatte, fielen ihm die Kinnladen herunter. Für einen Moment war alles still. „Sakura Haruno?!" , sprach er ungläubig. „Wen hast du erwartet?" , erwiderte sie arrogant. Der Clanerbe fasste sich langsam. Sakura Haruno. Die letzte Person, an die er gedacht hätte. Er bekam die Situation wieder in Griff, als er abermals ihre Handgelenke packte und sie mit seinem ganzen Gewicht auf das gegenüberliegende Bett drückte. Er setzte sich rittlings auf sie. Er wollte Antworten. „Uchiha!" , knurrte die Kunoichi bedrohlich. „Runter!” „ Ich glaube nicht, dass du gerade in der Position bist jemandem Befehle zu erteilen." , Seine eiskalte Stimme füllte den Raum. Währenddessen er beobachtete, wie sie versuchte die passenden Worte zu finden, die ihrer Wut den besten Ausdruck verliehen, ließ er seinen Blick über ihren Körper gleiten. Er konnte immer noch nicht glauben, dass das die Sakura war, die er einst kannte. Er war schließlich auch nur ein Mann. Er musste zugeben, dass sie wohl die schönste Kunoichi, nein, die schönste Frau war, die er je in seinem Leben gesehen hatte. Sie war atemberaubend. Er betrachtete weiter ihr Gesicht und konnte seinen Blick gar nicht mehr von ihr wenden. Ihre smaragdgrünen Augen funkelten ihn gefährlich an, doch dies störte ihn nicht weiter. Auch waren ihre Haare um einiges länger geworden, sie fielen ihr bis zum Bauchnabel herab. Ihre Rundungen erfüllten die Wünsche eines jeden Mannes und als sein Blick auf ihrer Brust verweilte, merkte er, dass sie lediglich ein zartes rosa Spaghettitop anhatte. „Hier oben bin ich, Uchiha." , knurrte sie. Sasuke schaute sie belustigt an. Ein leichtes Grinsen stohl sich auf sein Gesicht. „Und, Sakura? Geht alles nach Plan?",provozierte er sie. Sie schnaubte verächtlich. Doch dann rief sie sich in den Kopf, dass sie wohl oder übel keinen Plan hatte. Sasuke Uchiha nach Konoha zu bringen war wohl eine der bescheuertetsen Kurzschlussreaktion in der japanischen Geschichte gewesen. Sasuke Uchiha. Der Mann, der gerade auf ihr saß. Da hast du dir aber die Falsche ausgesucht, dachte sie sich und befreite mit voller Wut ihre Hände aus seinem Griff und schlug ihm mit der Faust gegen die verwundete Brust. Er stöhnte schmerzvoll auf und kippte auf sie. Sakura musste zugeben, dass sie einst bessere Ideen gehabt hatte. Denn nun lag ein Tonnen schwerer Shinobi auf ihr und droht sie mit seinem Gewicht zu erdrücken. Sie setzte ihr verbliebenes Chakra ein, welches weder von der Mission noch der Rettungsaktion beansprucht wurde und drückte ihn von sich weg. „Mir gefällt es wirklich nicht mich wiederholen zu müssen, doch sieht es aus, als hättest du es dringend nötig. Du wirst mich deine Wunden zu Ende heilen lassen, in den folgenden Wochen bedingungslos das tun was ich dir sage, damit jeder anschließend seines Weges gehen kann, keine Unruhen veranstalten, da ich dich auch erinnern muss, dass du inmitten von Konoha bist und auch würde ich dir raten mir nichts zu tun, da es auffallen wird, wenn Konohas beste Iryonin fehlt.” Sie lachte triumphierend. „Wobei ich letzteres in deinem Zustand bezweifeln würde, verstanden?" Er unterdrückte einen Schmerzensschrei und krümmte sich auf ihrem Bett zusammen. Sasuke Uchiha liegt auf meinem Bett, dachte sich die schöne Kunoichi, währenddessen sie ihr Zimmer verließ und leise die Tür schloss. Kapitel 2: (K)eine Niederlage ----------------------------- Sakuras dicken, hüftlangen Haare flogen leicht um her wie sie sich wendete und drehte. Sie war gerade dabei den Frühstückstisch zu decken, als sie ein leises Murren hörte. Der Herr der Schöpfung war wohl so eben aus dem Land der Träume erwacht und betrat lediglich mit einer Boxershorts bekleidet das Wohnzimmer. „Bad?”, fragte er schlicht und folgte dem Zeigefinger seiner ehemaligen Teamkameradin, welche ihn wortlos musterte. Die hellen Sonnenstrahlen durchbrachen die dünnen Fensterscheiben, welche, selbst wenn es nicht in ihrer Macht lag, ein Geheimnis verborgen hielten. Die Vögel sangen glockenhell im Chor und auf Konoha-Gakure wartete ein erfrischender Frühlingsmorgen, jenen die Dorfbewohner in den letzten Tagen des Öfteren genießen durften. Doch auch dieser harmonische Tagesanbruch konnte die Laune der schönen Kunoichi nicht bessern. Für sie war es ein langer, unerträglicher Morgen gewesen, indem sich ihre Gedanken um ein Vielfaches überschlugen, ihr Herz lautstark gegen ihre Brust schlug, und sie abermals in einer Schimpftriade mit ihrem Inneren verwickelt wurde. Sakura Haruno hatte in dieser Nacht kein einziges Auge zubekommen. Und der Grund dafür lag auf der Hand: Sasuke Uchiha, der Mann, welcher ungeniert und leicht bekleidet aus dem Badezimmer trat und sich an den Esstisch setzte. Auch er hatte keine einfache Nacht hinter sich. Nach langem Hin und Her hatte er einen Entschluss gefasst. Die ganze Situation war gar nicht so unvorteilhaft. Er würde sich brav von ihr helfen lassen und dann verschwinden, Orochimaru vollends zur Strecke bringen und sich dann Itachi widmen. Anschließend, diese Idee stand von Vornherein schon fest, nach Konoha zurückkehren und Sakura eine kleine Lektion erteilen, wie man sich gegenüber einem Uchiha verhielt. Ja, er hatte einen Plan. Und dieser Plan hatte oberste Priorität. Sasuke sah zu wie Sakura die Brötchen auf den Tisch legte , sich eine Zeitung nahm, genüsslich an ihrem Tee nippte und ihn nicht weiter beachtete. Ihm fiel auf, dass sie ein hautenges, gestreiftes Kleid anhatte, welches anscheinend nur dem häuslichen Aufenthalt diente. Ignorierte sie ihn? Sie benahm sich als wäre er keine weitere Bedrohung für sie, geschweige denn Gefahr. Er würde sie aus der Reserve locken. Und was jetzt? Was hast du vor?” , fragte er und lachte provokant in sich hinein. Sakura rümpfte leicht ihre Stupsnase. Ihre smaragdgrünen Augen funkelten ihn fragend an. Obgleich sie zugeben musste, dass sie mit der Frage gerechnet hatte, war sie leicht überfordert. Wieso musste er sie jetzt damit konfrontieren? Nun denn, was hatte sie vor? Sie wusste es ja selber nicht ... Sie beschloss nicht nur ihre Unwissenheit, sondern auch ihn zu ignorieren. Sie würde keine Schwäche zeigen. Sekunden verstrichen und der Uchiha wartete weiterhin auf seine Antwort und schaute die Rosahaarige an, welche gekonnt seine Blicke mied, wohl wissend, dass sein Geduldsfaden bald reißen würde. Sasuke beugte sich leicht zu ihr vor, sodass sein Atem sanft ihre Wange kitzelte und flüsterte ihr mit rauer, bedrohlicher Stimme ins Ohr : „Hör mir jetzt ganz genau zu, Sakura. Ich hoffe du weißt, dass ich dir in jedem Moment die Kehle aufschneiden könnte, ohne dass du Zeit hättest mit der Wimper zu zucken. Also frage ich dich nochmal, Sakura, Was hast du vor?” Sakura schaute nicht mal von ihrer Zeitung auf, wie er verwundert feststellen musste. Auf ihrem Gesicht spiegelte sich nicht eine einzige Gefühlsregung wieder. Doch plötzlich fing sie an in ein glockenhelles Lachen auszubrechen. „ Glaub mir, Uchiha, du könntest mir nicht mal ein Haar krümmen, selbst wenn du's wolltest. Versuch's doch!” , sie lächelte ihn provokant an. Er hob geschockt eine Augenbraue hoch. Die Wut brodelte in ihm. Versuch's doch? Er schob sich eine letzten Bissen in den Mund und sah zu, wie Sakura ihr Geschirr zur Spüle trug. Versuch's doch? Die junge Kunoichi schritt auf die silberne Spüle zu, und sah darin zu ihrer großen Überraschung ein bläuliches Licht reflektieren. Chidori! Sie ließ in Blitzgeschwindigkeit den Teller los und drehte sich zum Uchiha, um sein Handgelenk mit ihren zierlichen Fingern zu umschließen. Zu seinem Erstaunen konnte Sasuke seinen Arm nicht mehr rühren. Sie musste ein enormes Chakra einsetzen. Er schaute ihr verwirrt ins Gesicht. Diesen Moment nutzte die erfahrene Kunoichi aus, ergriff auch seinen linken Arm und ließ ihn gekonnt auf den kalten Küchenboden stürzen. Seine Augen weiteten sich. Sakura hielt Sasukes Arme über seinem Kopf fest und setzte sich rittlings auf ihn. Ihre Haare fielen, wie sie so da saß auf den Boden und ihre Augen funkelten ihm entgegen. Auf den Lippen der Haruno zeigte sich ein triumphierendes Lächeln. „Du hast verloren, Uchiha!" , grinste sie arrogant. Ja, das neue Selbstbewusstsein der Haruno zog auch an dem Uchiha nicht vorbei. Doch mit einer Niederlage würde er sich nicht zufriedengeben. „Das würde ich nicht behaupten,", antwortete Sasuke mit einem aufreizendem Grinsen, „Schließlich sitzt gerade eine halbnackte Frau auf mir!” Sakuras Atem stockte, ihr Herz machte eine Pause und das eben noch da gewesene Lächeln auf ihren Lippen verschwand augenblicklich. Sasuke verspürte ein ihm unbekanntes Gefühl, als er erkannte, dass er bei der Haruno noch etwas auslösen konnte. „Freiwillig! Und sie freut sich noch darüber! Was wünscht sich ein Mann mehr?” , provozierte er die wunderschöne Rosahaarige abermals. Auf Sakuras Wangen machte sich ein rötlicher Schimmer breit und sie lockerte leicht ihren Griff um seine Handgelenke. Sie war wie perplex und setzte gerade zu Widerspruch heran, als Sasuke seine Hände befreite und ihr sanft über die leichtgeöffneten Lippen strich. Sie brachte kein Wort heraus. Geschah das soeben tatsächlich? Sie verlor sich gerade in der Tatsache, dass Sasuke Uchiha ihr über die Haare fuhr und zart über ihre Wangen strich. Dem Clanerben machte dies sichtlich Vergnügen. Auch der Fakt, dass Sakura wohl noch Gefühle für ihn hatte, erfreute ihn auf eine unbekannte Weise. „Was ist, Sakura?, sagte er, währenddessen er sich vom Küchenboden mit den Armen abstützte und aufsetzte, sodass die Rosahaarige in seinem Schoß saß. „Ich glaube wir haben beide gewonnen, nicht?” Bei der Erwähnung des Kampfes versteifte sie sich und drückte ihn sofort von sich weg. Plötzlich stand sie auf und zeigte ihm mit einem Fingerzeig es ihr gleich zu tun. Der Uchiha stand langsam auf und war in Ehrlichkeit sehr darauf gespannt, was sie ihm zu sagen hatte. Sie packte ihn am Kragen und drückte ihn gegen den Kühlschrank. „Das soeben, wird sich nie, nie, niemals wiederholen. Hast du mich verstanden? Fass mich nie, nie wieder an, Uchiha!” Sie lief zum Flur und wandte ihm den Rücken zu. Sasuke folgte ihr. Was hatte sie vor? Sakura zog sich ihre Bikerboots an und drehte sich zum Uchiha. „Ich hole Mittagessen. Ich hoffe Ramen passt dir. Wenn nicht,", sie machte eine abwertende Handbewegung, „Dein Pech!” Die Tür fiel ins Schloss und Sasuke Uchiha wurde belustigt klar, dass er seinen Spaß noch bekommen würde. Und nein, er mochte keinen Ramen. Kapitel 3: Liegestütze ---------------------- Die schöne Frau hielt einen kurzen Moment inne, bevor sie ihre schwere, eiserne Wohnungstür aufschloss. Sie betrat ihre stilvoll eingerichtete Wohnung, schmiss die Schlüssel auf die nebenstehende Kommode und eilte zur Küche, um ihre Besorgungen zu verstauen. Sakura seufzte genervt, als sich nichts rührte. „Uchiha?” Keine Antwort. Vielleicht war er im Bad. Sie beschlich ein unschönes Gefühl. „Uchiha?!”, rief sie erneut. Abermals nichts. Plötzlich erhallte in der ganzen Wohnung ein markerschütternder Schmerzensschrei. Die begabte Medic-nin setzte im selben Augenblick ihre Einkäufe ab und rannte mit großer Geschwindigkeit zu ihrem Schlafzimmer. „Sasuke?”, stieß sie verwundert hervor, als sie ihn nirgends erblicken konnte. Sie begab sich in Kampfhaltung und zückte ein Kunai, welches sie stets bei sich trug. „Uchiha, wo bist du?”, fragte sie wieder besorgt. „Sakura, mach keinen Lärm.”,kam es kühl aus einer Zimmerrichtung. Die junge Frau erspähte schließlich einen schwarzen Haarschopf neben ihrem großen Bett,auf das sie schließlich ruhig zu lief. Wieso kauerte er auf dem Boden? „Sakura, mach keinen Lärm.”, äffte sie ihn nach, „Welches zarte Stimmchen erweist denn der gesamten Nachbarschaft eine Gratisprobe seines Gesangtalents? Ich oder du?” „Sei still!”, zischte er genervt. „Was ist passiert? Was hast du getan, Uchiha?” Ihre Augen weiteten sich als sie seinen blutigen Verband sah. Sie setzte sich zu ihm auf die Knie und blickte ihm genervt fragend in die Augen. Er schaute ihr stur entgegen und gab keine Antwort von sich. „Ich bin dieses Versteckspiel leid, Sasuke. Was tust du hier?" „ ... ” Sie seufzte hörbar. Er würde sie noch an den Rand des Wahnsinns treiben. „Deine Wunde ist wieder aufgerissen, ich muss deinen Verband wechseln. Kannst du gehen?” „Sonst würde ich nicht hier sitzen.”, stellte er die logische Gegenfrage und erntete einen resignierten Blick von der schönen Frau. Sie griff nach seinem Arm und zog ihn auf die Beine, selbst wenn ihr die entstandene Nähe mehr als nur unangenehm war. Auch dem stolzen Clanerben missfiel es, sich von einem, wie er es sah, Mädchen helfen zu lassen und ihr so, seine schwache, verletzte Seite offenbaren musste. Sie setzte ihn auf ihrer Wohnzimmercouch ab und eilte zum Badezimmer, um Verbandssachen zu holen, als es plötzlich klingelte. Sakura fuhr erschrocken auf. „Bleib hier und sei bloß still!”, fuhr sie den Nuke-nin an, welcher abwehrend die Arme hob und belustigt dabei zusah, wie sich die Haruno gestresst durch die Haare fuhr, als sie zur Tür lief und diese unsicher öffnete. „Sakura-chan!”, Sasuke nahm eine bekannte Stimme war. „Naruto!”, sprach Sakura sanft, während sie die Tür öffnete und versuchte ihm mithilfe ihres zierlichen Körpers den Eingang zu versperren. „Hast du dich in der Wohnung verschanzt?”, scherzte der Uzumaki, „Dich bekommt man seit der letzten Mission ja kaum zu Gesicht! Welch Schande! Kiba meinte schon du hättest dir jemanden geangelt!" „Tss”, die Haruno hatte nicht vor Kibas Äußerungen weiter zu kommentieren und verdrehte theatralisch die Augen. „Aber ich weiß es ja besser.”, raunte ihr Naruto anzüglich zu und entlockte der Medic-nin ein lächelndes „Baka.” „Oder steht die Verabredung am Samstag noch?”, wollte der junge Mann wissen und zwinkerte ihr verführerisch zu. Sasuke lauschte gespannt, als ihn ein komisches Gefühl überfiel. Sakura hatte eine Verabredung? Mit Naruto? „Mach aus einer Mücke bloß keinen Elefanten, Baka. Ich hab' die Wette verloren, ich lad dich zum Essen ein. Bild' dir bloß nicht mehr ein!” „Nicht mal ein kleiner Kuss?” „Naruto!" „Ein ganz, ganz kleiner Kuss! Oder willst du gleich die Hauptvorstellung, Sakura-chan?” „Die Abmachung war, wir würden essen gehen, nicht dass wir ein Zwischenstopp bei mir einlegen, Baka!” „Es geht auch bei mir! Wir finden schon eine Lösung,Sakura-chan!", lachte er, „Spaß bei Seite, kann ich reinkommen?” Er war schon dabei sich mit seinen breiten Schultern an ihr vorbeizudrängeln, als sie seinen muskulösen Arm mit ihren zierlich Fingern umschlang, sich vor ihn stellte und ihm beide Hände auf die Brust legte. Er schaute sie verwundert an. „Sakura-chan, was hast du?” Sie schob ihn sanft in Richtung Tür. „Ich ruf dich später an, einverstanden? Ich ... Bei mir herrscht zur Zeit ein riesiges Chaos und ich fühle mich nicht besonders gut. Wir sehen uns beim Training, Naruto!” Mit diesen Worten knallte sie dem verdutzten Shinobi die Tür vor der Nase zu, welcher sich gerade nicht im Klaren darüber war, ob er sich freuen sollte, dass sie ihn anrufen würde, oder ob er genervt von Dannen gehen sollte, da sie ihm doch gerade tatsächlich die Tür vor der Nase zugeknallt hatte. Die umwerfende Frau kehrte erleichtert zum Wohnzimmer zurück, indem sie sogleich ein Paar schwarzer Augen fragend anblickte. „Seid ihr zusammen?” , erkundigte sich der Clanerbe forsch. Er konnte diese Frage nicht länger für sich behalten. Sasuke hatte die Vorahnung, dass ihn dieses Gefühl von Innen aus zerreißen würde. Sakura schnaubte. „Meine Antworten gegen deine Antworten. Auge um Auge, schon vergessen?” Er hob belustigt eine Augenbraue. „Du stellst Anforderungen?” „Und du wirst sie erfüllen, Uchiha!” „Was macht dich so sicher?” „Deine Neugier, Sasuke!” Säuerlich musste er zugeben, dass sie Recht hatte. Ihn interessierte so einiges ... „Hn. Hat Dobe es also endlich geschafft, dich zu seiner Freundin zu machen?” Er hatte die Spielregeln also akzeptiert. „Nein, Naruto ist nicht mein Freund. Ich habe eine Wette verloren und jetzt muss ich mit ihm essen gehen.”, sagte Sakura seufzend. „Welche Wette?” „Nicht so schnell, ich bin an der Reihe. Was ist vorhin im Zimmer passiert?” Der attraktive Mann seufzte resigniert, doch war es nicht seine Art Versprechen zu brechen. „Ich ... habe Liegestützen gemacht.” „Du hast was?”, entfuhr es der wunderschönen Kunoichi erschrocken, sie starrte auf seine Wunde und erinnerte sich sogleich wieder, weshalb sie hier saßen. „Ich habe Liegestützen gemacht. Ach ja und, du schuldest mir jetzt eine weitere Frage", seine tiefe Stimme erhallte in ihrer Wohnung. „Das zählt nicht, Baka. Du spielst unfair. Kannst du dein Shirt ausziehen?Ich muss deinen Verband wechseln.” , antwortete sie genervt,wobei sie begriff, dass sie soeben den selben Fehler doch tatsächlich zweimal gemacht hatte. Sakura seufzte. „Drei.”, sagte er ruhig, während er sich sein Shirt über den Kopf zog und sie einen Blick auf seinen freien Oberkörper bekam. Sakura fühlte, wie ihr bei seinem Anblick auf einmal ganz heiß wurde und ermahnte sich augenblicklich daran, dass sie diese Phase ihres Lebens doch längst abgeschlossen haben sollte. „Was war das für eine Wette?”, fragte Sasukes männliche Stimme. „Dass ich zwei verschiedene Jutsus zur selben Zeit aufrechterhalten könnte.” Er schnaubte selbstgefällig. „Und du hast natürlich verloren. Das ist Wahnsinn. So eine Wette ist doch idiotensicher. Niemand könnte das, dazu muss man ein Jutsu mit einer einzigen Hand ausführen. Unmöglich. Darüber solltest du dir doch im Klaren sein, Sakura.”, stellte er neckisch fest. „Falsch, Uchiha. Ich hab dagegen gewettet.”, verbesserte sie ihn kühl. Seine Augen weiteten sich ungläubig. „Sakura,das ist unmöglich!” , rief er erstaunt aus. Seine wohl eher indirekte Anerkennung schmeichelte ihr mehr als ihr selbst lieb war. „Das dachte ich auch.”, versuchte sie ihre Gefühlsregung zu überspielen. „Wie?”, brachte er unter zusammengepressten Zähnen verwundert hervor und sog, ohne dass die wunderschöne Frau auch nur das kleinste Bisschen davon mitbekam, ihren berauschenden Kirschblütenduft ein und registrierte zufrieden, wie ihre zarten, dünnen Finger seine blasse Haut berührten, um ihm den blutigen Verband zu entwenden. „Mit Talent.”, antwortete sie provokant, währenddessen sie ihm eine Hand auf die warme Brust legte und versuchte seinem suchenden Blick zu entgehen, als er ihren Körperkontakt wahrnahm. „Tsunade-sama hat mich trainiert und mir gezeigt, wie ich meine Stärken zu meinen Vorteilen entwickeln kann. Chakrakontrolle war schon immer eines meiner besten Fachbereiche.”, fügte sie erklärend hinzu, als sie sich ein wenig später in ihren Gedanken verlor. Sie würde nicht wieder auf ihn hereinfallen, dies hatte sie sich versprochen, auch wenn sie merkte wie nah ihr Kopf momentan seiner Halsbeuge war. Ihre langen, blassrosa Strähnen fielen ihr ins Gesicht, sodass sie wohlig seufzend feststellen konnte, dass ihm entging, wie sich ein rötlicher Schimmer auf ihre Wangen legte. „Ich bin wieder dran. Gegen wen hast du in der Lichtung gekämpft?”, damit er ihre schwindende Selbstbeherrschung nicht bemerkte, fügte sie arrogant hinzu:„Oder besser gesagt verloren?” Gekonnt überhörte er ihren Kommentar, da er nicht wollte, dass sie sich von ihm löste. Sie würde ihre Strafe noch bekommen. „Gegen Orochimaru. Bist du noch Jungfrau?” , fragte er listig und bezweckte, dass die junge Frau erschrocken aufblickte, mit dem Verarzten seiner Wund inne hielt und schließlich von ihm abließ. Sie starrte ihm wütend entgegen, während er registrierte, wie sie langsam rot wurde. „ Uchiha!”, zischte sie. „Keine Antwort ist auch eine Antwort.”, sagte er ruhig und schenkte ihr ein anzügliches Grinsen, während sein Verlangen nach ihr zunahm, auch wenn er dachte dies sei nicht mehr möglich. Er wollte sie spüren. „Bloß ein Idiot wie du, würde mit so einer Wunde Liegestützen machen, Baka! Du schläfst heute auf der Couch!”, fauchte Sakura entzürnt. „Ich darf dir heute Nacht keine Gesellschaft leisten?” , auf seinem Gesicht lag ein schelmisches Grinsen. Sie ging auf seine Provokation nicht weiter ein und unterstand sich einen Kommentar wie »Versuch's nur!«, während sie ihn darauf hinwies morgenfrüh eine Mission erledigen zu müssen und ihn, an diesem Tag abermals, mit seinen perversen Gedanken alleine ließ. Wann würde er endlich gehen? Kapitel 4: Anfang vom Ende/Ende vom Anfang ------------------------------------------ Erschöpft und schwer atmend ging die begabte Kunnoichi durch die Straßen Konohas und seufzte genervt als sie die Blicke der Shinobi und lüsternen Männer auf sich spürte und vermied es sie auch nur eines Blickes zu würdigen. Ihr langes Gewand, welches einst die Heilige Kikyo trug, war vom Kampfe zerrissen und ihr weißes Hemd von Blut getränkt. Ihr exotisches Haar folgte den Schwingungen des Windes und wand sich in der Luft. „Sakura-chan, wir müssen zur Hokage! Du bist total fertig, echt jetzt!“, sorgte sich der Chaosninja schlecht hin, während er einen Arm um Sakuras Hüfte geschlungen hatte, um sie zu stützen. Naruto sog verstohlen den blumigen Duft ihres Haares ein und genoss es ihr so nah sein zu können, selbst wenn die Situation unpassend erschien. „Naruto, mir geht es gut. All die Wunden werde ich selber heilen. Nicht nötig bei Tsunade anzutanzen, auf Grund einiger Kratzer.“ „Bloß ungünstig, dass du wegen ein Paar kleinen Kratzern nicht in der Lage bist zu gehen, nicht wahr?“, fragte Naruto leicht gereizt, als er bemerkte wie unvorsichtig und leichtfertig sie mit ihrer Gesundheit umging. Sakura seufzte. Er würde sie nicht so schnell wieder gehen lassen. Es lag auf der Hand, dass diese Mission viel von ihr abverlangt hatte. Sie stöhnte leicht auf, als die Wunde in ihrer Brust schmerzte und gab Naruto damit, zwar ungewollt, die Erlaubnis sie in die Arme zu nehmen und die Läden und Geschäfte Konohas in einer enormen Geschwindigkeit hinter sich zu lassen, Richtung Hokageturm. Die Kunnoichi schmiegte sich ergeben an seine starke Brust, und versuchte die Tatsache zu vergessen, dass es bereits Abend war und Sasuke schon zu lange in ihrer Wohnung allein umhertrieb. Sie hoffte bloß, dass er nichts angestellt hatte. Sakura schaute erstaunt auf, als sie Narutos Klopfen an der Tür zur Hokage wahrnahm und eine strenge Stimme ertönte. „Herein.“ Der Chaosninja betrat mit Sakura in seinen Armen das Büro der Hokage und versuchte deren säuerlichen Blick standzuhalten. „Ach du meine Güte! Sakura! Was ist passiert?“, fragte Tsunade erschrocken, als sie die Kunnoichi sah. „Es geht mir gut.“, grummelte diese leise in die Brust Narutos, welcher daraufhin zu ihr herunterschaute und sie verärgert anblickte. „Tsunade-sama, ich befürchte Sakura hat es am schlimmsten erwischt. Sie sollten sie untersuchen!“, stellte Naruto fest und ignorierte Sakura, als sie versuchte sich aus seinen Armen zu befreien und hielt sie nur noch stärker fest. „Setz sie auf der Liege dort ab. Was ist passiert?“, verlangte die Hokage. Naruto folgte dem Befehl der Ältesten und setzte die vorlaute Schönheit in seinen Armen auf dem Bett ab, bevor er zur Antwort ansetzte. „Wir haben die Mission erfüllt, Hokage-sama. Wir haben dem Kirikage die Schriftrolle überbracht, womit unsere Mission eigentlich schon zu Ende war, doch dann forderte der Alte Sakura-chans Dienste. Wir konnten erst wieder los, als jeder einzelne Bewohner Kirigakures gesund und munter war, echt jetzt! Auf dem Heimweg nach Konoha hielten wir kurz an, als Sakura plötzlich das Bewusstsein verlor und im selben Moment von etwas durchbohrt wurde. Ich bin mir unsicher was es war, doch nach dem es sie getroffen hatte, löste es sich auf.“ Die Hokage hatte Narutos Bericht aufmerksam verfolgt. Sie rümpfte die Nase und zog in Gedanken versunken die Augenbrauen zusammen. „Sakura, zieh dir das Hemd aus. Ich will die Verletzung heilen.“, sagte Tsunade besorgt, währenddessen sie sich von ihrem Hokagesessel erhob und sich zu der Liege begab, welcher bereits von Sakuras Blut befleckt war. Naruto drehte der Kunnoichi den Rücken zu, als sie sich ihres Hemdes entledigte, sich auf den Rücken fallen ließ und der Hokage einen Blick auf ihren nackten Oberkörper gewährte. Die gelehrten Augen der Hokage besahen die entblößte Haut der Kunnoichi, welche schwer atmend auf der Liege lag und zusah wie Tsunade ein grünliches Chakra aktivierte. Noch ein letztes Mal merkte sich Tsunade das Ausmaß und Bild der Verletzung, bevor sie ihre Hand auf den Bauch Sakuras legte, welche leicht vor Schmerz aufstöhnte. Naruto versteifte sich augenblicklich als er den Klang vernahm. Konnte das sein? War das möglich? Sakura war doch sonst so hart im Nehmen. Sie musste augenblicklich Shizune informieren. Tsunades Gedanken überschlugen sich förmlich. „Ist es … Ist es schlimm?“, fragte Naruto zaghaft und durchbrach die Stille. „Nein.“, antwortet die Älteste einfach und simpel, während sie Sakura einen letzten Verband um die Brust band und ihr mit der Hand befahl sich ihrer Kleider zu bemächtigen. „Du wirst zur Sicherheit die Nacht im Krankenhaus verbringen, Sakura.“, Tsunade ließ keine Widerworte zu und trotz dessen erklang ein lautstarkes genervtes Stöhnen im Zimmer. „Tsunade! Nicht nötig, mir geht’s gut! Nicht weiter schlimm!“, erklärte sich die Kunnoichi knapp und schwang sich auf die Beine. „Siehst du? In alter Frische.“, sagte die Kunnoichi knapp und verließ schnellen, leicht schwankenden Schrittes das Zimmer und ließ zwei verwunderte Ninja zurück. Immer schneller und schneller eilte sie zu ihrer Wohnung. Uchiha. Wie konnte sie ihn bloß ohne Mittagessen und Weiteres zurücklassen. Die letzten Stufen zu ihrer Wohnung raste sie hoch und vergaß dabei das Ausmaß ihrer Verletzung völlig. Noch in ihrem blutigen Gewand und außer Atem schloss sie die Tür auf und stürmte beinahe in die Wohnung. Drei Augenpaare blickten ihr entgegen. Als zwei von ihnen plötzlich zu lachen begannen. „Aaa, wenn haben wir denn da? Sakura Haruno, hn? Du bist doch tatsächlich noch schöner als man erzählt.“ Hidan. Sein Blick fuhr der Silhouette ihres Körpers entlang und er biss sich leicht auf die Lippen. Die Nacht war gefallen und der Mond beschien die vier Gesichter. „Lass die Kleine doch in Ruhe. Wenn jemand mit ihr spielen darf, dann bin ich das. Schließlich musste ich deine Launen bis hierhin aushalten. Und nicht andersherum.“ Kisame. Der Klang seiner tiefen Stimme füllte den Raum. Sakura war perplex. Sie fing an zu zittern. Es war eine kalte Nacht in Konoha. Die Regentropfen prasselten leise gegen die Fensterscheiben. Die Kunnoichi fror. Ihr Kopf dröhnte. Und ihre Wunde war aufgerissen und mit ihr nahm der rote Fleck auf ihrem weißen Hemd eine noch größere Dimension an. Was sollte sie tun? Sie konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Sie zitterte. Der Schmerz durchzuckte ihren Körper. Kleine Bluttropfen fielen auf den Boden. Das Geräusch lenkte die Aufmerksamkeit der Männer auf die junge Frau. Als Sakura ihre Blicke auf sich spürte, fuhr sie eilig und in Not mit den Händen über ihren Oberschenkel und suchte nach einem Kunai. Doch da war nichts. Nichts. Sie war allein. In aller Dunkelheit. Ihr Herz fing an heftig gegen ihre Brust zu klopfen, das es beinahe schmerzte. Sie suchte nach seinen Augen. Wo war dieser Mistkerl? Sasuke beobachtete derweil jede einzelne Reaktion und Regung von ihr. Seine Augen hatten nicht einmal ihr Gesicht verlassen seit dem sie die Wohnung betreten hatte. Sein muskulöser Arm lag auf der Stuhllehne. „Hör mal Püppchen, echt süß von dir, wie du dich um Uchiha gekümmert hast, doch jetzt müssen wir dich leider mitnehmen.“, Kisames belustigte Stimme hatte gleichzeitig einen rauen Unterton, welcher Sakura das Blut in den Adern gefrieren ließ. „Keine Sorge, wir passen schon auf dich auf.“, fügte er hinzu, während er einen Schritt auf die rosahaarige Schönheit trat. Sakura wollte gar nicht erst wissen, wie sie auf die Shinobi gewirkt haben musste. Ihre Haare waren zersaust. Ihr Hemd Blut durchtränkt und noch dazu entblößte der Ausschnitt wohl mehr als er sollte, was die Männer leise lachen ließ. Doch war sie wirklich Konoha-Gakures beste Kunnoichi geworden, um sich jetzt verunsichern zu lassen? Nein. „Fass mich nicht an!“, fauchte sie ihm entgegen. „Oho, wer hat sich da zu Wort gemeldet?“, fragte Hidan, „Kisame, du bist doch sonst immer gewohnt, dass die Weiber das machen, was du willst.“, lachte er spöttisch. „Halt die Klappe,Hidan. Die Kleine ist halbtot.“, wandte sich Kisame an seinen Partner. „Das würde ich nicht behaupten, Fischgesicht.“ Kisames Kopf drehte sich ruckartig in Sakuras Richtung, welche ihn provozierend anblickte. „Was hast du gesagt, Süße?“ Sasuke seufzte innerlich. Sein Gesicht war wutentbrannt. Die Kunnoichi begab sich in Kampfhaltung und wollte ihr Chakra aktivieren, als der Akatsuki ihr zuvorkam, ihre Handgelenke fasste, sie über ihren Kopf hob und sie unsanft mit dem Rücken an die Wand drückte. „Was hast du gesagt, Süße?“, wiederholte sich der Shinobi und blickte ihr in die Augen. „Ich soll was nicht?“, fragte er, während seine linke Hand ihre Seite herabfuhr und sie leicht abtastete. „Dich nicht anfassen?“, raunte er ihr verführerisch zu. Er erhaschte einen Blick auf ihr Dekolleté, da ihr Hemd bereits eine ihrer Schultern vollends entblößte hatte. Hidans leises Lachen war das letzte was Sakura hören konnte, bevor ein Schlag im Nacken sie bewusstlos machen ließ. „Gehen wir, wir dürfen Madara nicht warten lassen.“, sprach Hidan nun wieder ernst. Sasuke erhob sich aus seinem Stuhl und trat auf Sakura zu. Wenn einer sie anfassen würde, dann war er das. Er zog sich sein Shinobioberteil aus und legte es der Kunnoichi verdeckend um die Brust, dann hob er sie schützend in seine Arme, wie Naruto es einige Stunden zuvor getan hatte, und ignorierte die enttäuschten Blicke der beiden Akatsuki. In aller Dunkelheit verließen die drei Nuke-nin das Dorf und hinterließen keine einzige Spur. Sie preschten eine undenkbare Zeit durch alle möglichen Wälder ohne ein Wort zu verlieren und auch nur eine Silbe erklingen zu lassen. Bis schließlich Kisame die Stille durchbrach. „Hast du verstanden worum es geht?“, fragte der Shinobi an Sasuke gewandt. „Ihr wollt das Jorashi-Amulett…“, antwortete er langasam, „und dazu braucht ihr …sie…“, er blickte zu seiner ehemaligen Teamkameradin herunter und spürte ein leichtes Stechen in der Brust. „Sie ist die Einzige, die das Amulett öffnen kann. Man sagt, sie habe ihre Meisterin längst um einiges überholt. Ihre Chakrakontrolle übertrifft selbst die von Madara, und sie sei wohl die beste Medic-nin im ganzen Land.“, ergänzte Kisame. „Natürlich konnten wir ihre Kräfte heute nicht wirklich beurteilen, da Deidara gute Arbeit geleistet hat.“ „Was meinst du damit?“, fragte der Uchiha gereizt den Akatsuki. „Bei ihrer Mission, wir haben uns darüber …informiert, wurde sie von einem Chakra entziehenden Pfeil getroffen. Schade um ehrlich zu sein … ich wollte echt sehen was die Kleine so drauf hat.“, antwortete nun Hidan. Ein Chakra entziehender Pfeil. Der Uchiha drückte die Kunnoichi noch näher an sich. Er wollte nicht, dass ihr etwas geschieht, schließlich hatte er ihr doch sein Leben zu verdanken. Selbst wenn er ihr gegenüber nur Dankbarkeit verspürte, hielt er sie letztendlich in seinen Armen und versuchte sie vor den gierigen Blicken der beiden Männer zu schützen. Stunden vergingen und die Ninja näherten sich langsam ihrem Ziel. Dem Akatsuki-Geheimversteck … Einige Tage später Eine rosahaarige Frau öffnete langsam und verschlafen die Augen. Sie gähnte unmerkbar und drehte sich in einem gemütlichen Bett umher. Nicht ein Geräusch drang an ihre Ohren und ihre grünen Seelenspiegel schlossen sich wieder. Ihr Verstand hätte sich sogleich abermals ausgeschaltet, wäre das Geräusch einer aufschließenden Tür nicht im Zimmer erhallt. Sakura richtete sich auf und wie ein Schlag ins Gesicht wurde ihr ruckartig klar, was sie hier zu suchen hatte. „Ach wie schön, Dornröschen ist endlich erwacht.“ Sakura blickte den schwarzhaarigen Mann mit dem zerzausten Haar an. Wer war das? Hinter ihm stand Sasuke und blickte ihr emotionslos in die Augen. Plötzlich realisierte sie die Situation. Akatsuki… Was hatten sie vor? Eines stand fest, einen Tag länger wollte sie nicht in diesem Loch voller armseliger Verräter verbringen! Auch wenn ihr langsam klar wurde, dass sie nicht genügend bekleidet war, kam ihr Selbstbewusstsein wieder zum Vorschein. „Was wollt ihr Ratten von mir?“, fragte sie bissig, die Arroganz in ihrer Stimme war nicht zu überhören. Sie blickte die beiden Männer stur an. „Sakura Haruno, hn? Wie schön sie doch wirklich ist!“, der Shinobi blickte Sasuke daraufhin an und als er sah, dass keine Reaktion von ihm mehr zu erwarten war, umspielte ein leichtes Lächeln seine Lippen, bis er seinen Kopf wieder zu Sakura wandte. „Wir brauchen deine Fähigkeiten, Liebes. Du wirst uns einen Gefallen erfüllen. Für das Wohl des ganzen Feuerreiches.“, sprach er wieder. „Pff tatsächlich, werde ich? Wer sagt das? Der Feigling und sein Schatten?“, bei dem letzten Wort blickte sie wütend in Sasukes Gesicht, welcher auch weiterhin keine einzige Regung zeigte. Der ältere Shinobi trat sicheren Schrittes an Sakuras Bett und setzte sich bestimmt zu ihr, was die Kunnoichi veranlasste, die Bettdecke noch ein Stück Richtung Schultern zu ziehen. Der Shinobi, dem diese Geste nicht entgangen war, legte seine Hand an ihre zarte Wangenhaut und strich leicht darüber. Die Haruno hielt die Luft an, schlug seine Hand von ihrer Wange weg und blickte ihm weiterhin stur in die Augen. „Das würde ich an deiner Stelle unterlassen, Liebes.“ Die raue Stimme des Mannes erklang und verursachte eine Gänsehaut auf Sakuras Haut. Der Nuke-nin umfasste mit beiden Händen ihr Gesicht und kam ihr mit seinem gefährlich nahe, sodass sie seinen Atem auf ihrer Haut spüren konnte. Aus den Augenwinkeln erkannte sie, wie sich der Uchiha versteifte. „Du wirst das tun, was ich dir sage, ob es die nun recht ist oder nicht. Falls es dir noch nicht aufgefallen ist, Dummchen, hast du doch tatsächlich kein Chakra mehr, jegliche Aktionen wären also Selbstmord, merk dir das. Und noch eins, du kommst hier schwer wieder raus, wenn du nicht das tust, was ich dir sage.“ Kapitel 5: Von Stolz und Hoffnung --------------------------------- Ach, scheiße“ Die Kunnoichi irrte nun gefühlt zum tausendsten Mal in der kleinen, dreckigen Zelle umher. Gestresst fuhr sie sich durch die Haare. Wie war sie nochmal in dieses Drecksloch gekommen? Ach ja, jetzt fiel es ihr wieder ein. Deine eigene kleine, unachtsame und unverzeihliche Dummheit hat dich hier hergebracht, Sakura, flüsterte sich die Kunnoichi mit leiser Stimme zu. Das bekannte Szenario spulte sich in den letzten Tagen wieder und wieder in ihrem Kopf ab. Deidaras verfluchter Pfeil, welchem sie nicht entkommen konnte, der ihr noch zusätzlichen all ihr Chakra entzogen hatte. Die beiden Akatsuki, die sie in einem schwachen Moment in der Wohnung aufgefunden hatten und so feige, wie sie waren zum Arsch der Welt verschleppt hatten. Ach, und natürlich der Mistkerl, dem sie die Situation, in der sie sich momentan befand, zu verdanken hatte. Sasuke Uchiha persönlich, hatte wohl keinen anderen Weg gefunden ihr seine Dankbarkeit zu demonstrieren sein armseliges kleines Leben gerettet zu haben, als sie in die Kreise einer Bande von Verbrechern zu führen und so auf höchstem Niveau zu demütigen. Mittlerweile hatte sie jedes Zeitgefühl, das man verlieren konnte, verloren, konnte also weder sagen, wie lang sie in diesem Quartier festgehalten wurde, noch wusste sie eine Antwort auf das Warum. Oh ja, das war wohl das größte Mysterium bei dieser Sache. Sie hatte überhaupt keinen blanken Schimmer, weshalb sie hier festsaß. Sicherlich, sie war die gefürchtetste Kunnoichi des Dorfes, und dennoch, was konnte sie einer Organisation wie Akatsuki schon bieten, was sie nicht bereits besaßen? Unendliche Mengen von Fragen reihten sich in ihrem Kopf auf, aber es wollte ihr einfach nicht gelingen auf wenigstens ein von ihnen eine ernstzunehmende Antwort zu finden, die den Tatsachen entsprach. Doch bevor sie weitere Fortschritte machen konnte, richtete sich ihre Aufmerksamkeit auf eine andere Begebenheit, die ihr das Blut in den Adern gefrieren ließ. Das Geräusch einer heruntergedrückten Türklinke hatte sie ihren Gedanken entrissen. Seit Tagen, war sie hier eingesperrt gewesen, ohne Kontakt zur Menschenwelt, realen Welt oder sonst irgendeiner auch nur erdenklichen Welt. Nur sie und ihre Zelle. Tag ein. Tag aus. Doch jetzt sollte sich dies ruckartig ändern. Die Tür öffnete sich und nahezu weißes Licht bahnte sich seinen Weg in die Zelle, erhellte jeden Winkel dieser und blendete die Kunnoichi. Das Licht brannte ihr in den Augen. Gequält versuchte sie zwanghaft die Augen offen zu halten, aber es wollte ihr einfach nicht gelingen. „Folge mir.“, sprach eine ruhige, monotone Stimme. Sakura konnte diese keinem bekannten Gesicht zu ordnen, aber vielleicht hatte ihr Gehirn bereits einen Sprung von der Dunkelheit und Einsamkeit abbekommen, in der sie bislang gehaust hatte, sodass ihr selbst Langgekanntes fremd erschien. Ohne viel Widerworte oder Rebellionen folgte sie der knappen Aufforderungen. Sie musste einfach aus dieser Zelle, koste es was es wolle. Ohne sich umzublicken, verließ sie den Kerker. Er würde ihr sicherlich nicht fehlen. Sie trat auf den Gang, der zwar mehr als eng war, der Kunnoichi aber gleichzeitig unendlich lang erschien. Der Mann war ihr bereits einige Schritte voraus, aber Sakura fiel es schwer ihm im selben Tempo zu folgen, da ihr das grelle Licht alle Lebensenergie zu rauben schien, und sie so etliche Male stolperte. Die Quälerei schien ein Ende zu nehmen, als sich ihre Augen an das Licht zu gewöhnen schienen. Und dennoch der Mann vor ihr blieb unerkannt. Sein schwarzer Akatsukimantel verbarg seine gesamte Gestalt und ließ keinen Platz für Spekulationen. Auf einmal blieb er ruckartig stehen und machte sich daran eine Tür zu entschlüsseln. Fast wäre Sakura gegen ihn gestoßen, so schnell wie er stehengeblieben war. Er wies sie mit einer knappen Handbewegung hin einzutreten, was sie widerwillig tat. Vor ihr erstreckte sich ein wunderschöner Raum, den sie sich in ihren kühnsten Träumen nicht so hätte ausmalen können und der nun wirklich nichts mit ihrer alten Zelle gemeinsam hatte. Ein großes Himmelbett, vollkommen in Seide gehalten, befand sich im hinteren Teil des Raumes, davon links und rechts zwei Türen, die wohl auf Bäder oder Ähnliches hinwiesen. Ein Feuer brannte im Kamin und verlieh dem Zimmer ein noch edleres Aussehen. Doch das alles wurde schnell in den Hintergrund gerückt, als sich die männliche Gestalt der Kapuze entledigte und niemand anderen als Sasuke Uchiha entblößte. Sakura blickte ihm in die schwarzen Augen und ließ sich voll und ganz von seinem erwidernden Blick umhüllen. Sie traute sich nicht ein Wort von sich zugeben, andererseits wusste sie nicht im Geringesten, was sie hätte sagen können. Ihr Kopf war buchstäblich leer. Aber nicht nur das. Ihr Herz machte Sprünge wie ein Hürdenläufer, ihre Knie zitterten und ihr schönes Gesicht verlor an jeglicher Farbe, das es noch hatte. Sie stand ihrem Peiniger entgegen und kam sich wie ein kleines Schulmädchen vor, das gleich auf eine Standpauke wartete. Sie hielt es nicht mehr aus. Sie war gebrochen. Sakura wandte gequält den Blick ab. Kleine, schneidende Tränen sammelten sich in ihren grünen Augen und verschleierten ihr die Sicht auf den großen Mann, der auch weiterhin seinen Blick auf sie gerichtet hielt. Dem Uchiha entging nicht die kleinste Regung der Haruno. Schließlich wandte auch er seinen Blick seufzend von Sakura, die ihn mit ihrem Anblick aufs Tiefste erschütterte, doch das würde er nicht sichtlich machen. „Kairo, komm her und kümmere dich um sie. Sie stinkt wie ein Hund.“ Sofort eilte eine kleine, dickliche hässliche Frau herbei, die Sakura mit einem angewiderten Blick besah. „Aber, selbstverständlich, mein Herr“ Ohne das Mädchen mit einem letztem Blick anzusehen, drehte der Uchiha der Kunnoichi den Rücken zu und setzte sich an einen enormen hölzernen Tisch, voll besetzt mit Schriftrollen und Unterlagen. Die besagte Kairo zerrte grob an Sakura, umschloss ihre zierlichen Handgelenke mit ihren alten knochigen Händen und zog sie mit Gewalt mit sich. „Komm her, du Biest! Schämen solltest du dich mit so einem Aussehen vor Herr Uchiha zu erscheinen!“ Die alte Frau zerrte Sakura in die linke der beiden Türen, seitlich des zentralen Bettes. Es stellte sich als Bad heraus. Ohne die Tür zu schließen fing die Alte an, Sakura ihrer kümmerlichen Sachen zu entledigen. Die Kunnoichi derweil verließ jede Hoffnung auf eine Besserung ihrer Umstände. Sie wusste nichts mehr von dem Stolz, den sie eigentlich hatte bewahren wollen vor den Auge des Clanerben. Erst eine, dann eine weitere Träne rollte ihr über die Wange, bis sie sie nicht mehr im Zaum halten konnte und in bitterliche, schwere Tränen ausbrach. „Hör auf, zu flennen, Mädchen, du kommst hier nicht mehr so leicht raus! Find’ dich damit ab!“ Mit diesen Worten wurde Sakura in die Wanne voll heißem Wasser geschubst, dass, so schien es, ihr die Haut wegzuätzen versuchte. Die Kunnoichi bebte vor lauter Tränen, während die alte Frau anfing, ihr den Schmutz, der sich mit der Zeit aufgeschichtet hatte, von der Haut zu schrubben, bis diese voller rötlicher Flecken war und schließlich brannte. Doch dieser äußere Schmerz blieb unbeachtet. Die innere Verzweiflung, die sich in der Kunnoichi breitgemacht hatte, war nicht mehr auszuhalten. „Hör auf zu flennen, du Göre!“, schrie die Alte abermals, aber Sakura gelang es einfach nicht ihre schreienden Emotionen unter Kontrolle zu bringen. Es war zu schmerzhaft. Es zerriss sie innerlich, ohne Hoffnung auf Heilung. Kairo riss grausam an den langen, verfetteten Haaren Sakuras, um sie gründlich von all dem Schmutz waschen zu können. „Schämen solltest du dich!“, flüsterte die Alte abwesend. Plötzlich hielt Sakura inne. Ihre Atemzüge beruhigten sich und auch der Tränenfluss fand langsam ein Ende. Schämen? Nein. Sie war nicht die beste Kunnoichi Konoha Gakuras, ja sogar des gesamten Feuerreiches geworden, um sich zu schämen. Sie hatte weder ihre gesamte Energie in ihre Ausbildung gesteckt, noch hatte sie ihre Meisterin, ja die Hokage persönlich, mit ihrem überragenden Können übertroffen, um sich zu schämen. Sich zu schämen, nein, das passte nun wirklich nicht zu einer solch begabten Kunnoichi. Das Trauergefühl entwich und mündete in eine rasante Wut, sie vergaß die Begebenheiten, die dieser Ort mit sich brachte, und eine Hoffnung, eine endlose Hoffnung fackelte in ihrer Dunkelheit, ihrem Inneren auf. Sie würde es allen beweisen. Sie würde es schaffen zu fliehen. Sie hatte bis jetzt immer alles geschafft und dies würde keine Ausnahme sein. Keine Chance. Kräftig schlug Sakura die grobe Hand der Alten weg und blickte ihr erzürnt in die Augen. „Sollte dir in der verfaulten Fleischmasse, die du hoch oben in deinem dümmlich Kopf trägst und erstaunlicherweise Gehirn nennst, noch ein weiteres Mal die grandiose Idee kommen, mich, Schülerin der Hokage, auch nur anzufassen, dann werde ich dir in weniger als einer halben Millisekunde den Hals umdrehen und den Würmern zu fressen geben, sodass nicht nur die in deiner hohlen Birne was davon haben!“ Die Haruno hatte sich in der Wanne aufgerichtet, stand mit erhobenem Kopf da und blickte Kairo gefährlich zuckend in die Augen. Lediglich das Geräusch der Wassertropfen, die Sakuras schönen Körper entlangglitten, waren zu hören. „Und jetzt mach’ zur Abwechslung etwas Nützliches und bring mir meine Sachen her! Oder ist das zu viel verlangt?“ , brachte die Haruno hinter zusammengebissen Zähnen hervor. „Aber, ... aber... eh.. Nein.., natürlich nicht!“ stotterte die Alte und stolperte fast über die eigenen kurzen Füße, als sie das Zimmer verlassen wollte. Sakura hingegen tauchte unter das nun ein wenig abgekühlte Wasser, es erschien ihr als würden sich ihre Muskeln zum ersten Mal seit langem entspannen. Nein, sie war zu weit gekommen, um aufzugeben. Sie würde kämpfen, ein Schritt nach dem anderen, ein Sieg nach dem anderen und irgendwann würde sie ihr Ziel erreichen. Dies stand außer Frage. Die Kunnoichi erhob sich aus der Badewanne und ging auf den großen verzierten Spiegel zu. Ihre rosigen Haare hatten ihre alte frische Farbe zurückerlangt und reichten ihr bis zur Taille und auch die großen Augen strahlten in einer Nuance von Grün, die bisher wahrscheinlich unentdeckt geblieben war. Die dichten schwarzen Wimpern umrahmten die tiefen Seelenspiegel. Ein leises Lächeln verließ die geschwungenen Lippen Sakuras. Ja, so entsprach auch das Äußere ihrer inneren Stärke. Kairo öffnete die Tür und hielt dem Mädchen stillschweigend neue, saubere Sachen entgegen. Ein knielanger, mit Kirschblüten verzierter Kimono. „Wo ist die Unterwäsche?“ „Hier, bitte Frau Haruno“ „Geh“ Sakura schlüpfte in die Unterwäsche und begann den Kimono anzuziehen. Er war wunderschön, die höchste Stufe von Textilschneiderei. Mit einem letzten Blick in den Spiegel warf sie sich die langen Haare über die Schulter. Barfuß und mit zierlichen Schritten näherte sie sich der Badezimmertür, atmete ein letztes Mal geräuschvoll aus und drückte die Türklinke herunter. Genervt atmete der Uchiha aus. Waren diese Idioten tatsächlich nicht in der Lage einfachste Büroarbeit zu verrichten? Oder quälten sie ihn mit schierer Inkompetenz weil es ihnen Vergnügen bereitete? Wie dem auch sein, er suchte mittlerweile seit Tagen nach Einzelheiten, Details, auch nur kleinen Hinweisen, die auf das Jorashi-Amulett verwiesen. Keine Spur. Nichts. Als hätte es nie existiert. Nur das Wissen, dass das unmöglich der Fall sein konnte, löschte seine Hoffnung nicht vollends aus. Plötzlich merkte der Uchiha einen Blick auf sich liegen. Ungeniert hob er den Kopf und erblickte die fesselnden Augen der Kunnoichi. Wie lange stand sie schon da und beobachtete ihn? Die Bürokratie hatte ihn unvorsichtig gemacht. Selbst als er merkte, dass er den Blick nur schwer von ihren Augen abwenden konnte, ließ er es sich nicht entgehen ihr Erscheinungsbild weiter zu erkunden. Ja, es stimmte, das konnte jeder Mann unterschreiben, sie war schön, doch leider zu ihrem Unglück zu schön. Sakura Haruno schien unantastbar. Eine Tatsache, die das männliche Geschlecht in die Irre treiben konnte, es war nur eine Frage der Zeit. Der Kimono enthüllte einen Blick auf die schlanke, langen Beine und auch einen kleinen, unschuldigen Teil des Dekolletés. Zu ihrem Pech hob der schwarze Gürtel ihre Taille doch mehr hervor, als es günstig für sie gewesen wäre. Kleine Tropfen verließen die nassen Haare und kamen auf dem marmornen Boden an. „Was wollt ihr von mir?“,Sakuras Stimme zerriss mit ungeahnter Kraft die Stille, die sich über das Zimmer gelegt hatte. „Hn“, ein spitzbübisches Lächeln stahl sich über Sasukes Lippen, dass Sakura das Blut in den Adern gefrieren ließ. Keine Angst, Sakura. „Was Hn? Hn, ich bin ein retardierter Idiot und bekomme nicht mehr als eine Silbe über die Lippen? Oder doch lieber Hn, Ich hab’ einen Stock im Arsch und kann gerade nicht? Was meinst du Uchiha? Für welche Variante entscheidest du dich?“, Sakura bebte vor Zorn, solch ein Verhalten würde sie sich nicht mehr gefallen lassen. Der Clanerbe hingegen richtete sich auf, starrte sie mit wutentbrannten Augen an und bewegte sich langsam auf sie zu. Eine solche Reaktion ihrerseits kam unerwartet, und dennoch, so schien es ihm, war es nichts Unbekanntes. „Das ist der Unterschied zwischen uns beiden, im Gegensatz zu dir,Sakura“,er spuckte ihren Namen nahe zu aus, während er sich ihr näherte, „habe ich eine Wahl.“ Ein verstörendes Lachen verließ seine Kehle. „Ob es dir gefällt oder nicht du wirst wohl oder übel machen müssen, was ich dir sage. Es gibt kein Entkommen. Für dich.“ Sakura schluckte hart. Obwohl sie sich versprochen hatte keine Angst, Furcht oder dergleichen zuzulassen, musste sie zugeben, dass Uchiha mehr als einschüchternd sein konnte. Er war mindestens einen Kopf größer als sie. Auch galt es die Tatsache zu bedenken, dass sie immer noch nicht ihr Chakra zurückerlangt hatte, dass Madara ihr an jenem Tag nahm, sodass der mögliche Kampf zwischen den ehemaligen Teamkollegen mehr als nur ungerecht verlaufen würde. So geschwächt von der emotionalen Belastung, wie sie war, wäre es jedem einfachen Chu-Nin leicht gefallen, einen Sieg für sich zu erringen. Sakura trat einen Schritt zurück, ohne den Blick von ihm zu wenden. „Was ist los, Sakura? Angst? Kommen wieder die Tränen? In mancher Hinsicht bist du immer noch das kleine Mädchen, dass mich damals angefleht hat, sie mitzunehmen... Welch ein Jammer.“ Seine Stimme hatte einen eigenartigen Ton angenommen. Bald schon stand er ihr gegenüber, sein Brustkorb berührte nahezu den ihren und sein warmer Atem fiel ihr ins Gesicht. Seine Überlegenheit demonstrierend, blickte er von oben auf sie herab und zwängte sie in eine unaushaltbare Enge, indem er seine muskulösen Arme seitlich von ihr abstützte. Er trat einen weiteren Schritt auf sie zu und erschwerte ihr somit erheblich die Atmung. Ungewollte stöhnte sie gequält auf, was sie sogleich bereute, als sein arrogantes Lachen an ihre Ohren drang. „Und du sollst doch tatsächlich die Hokage übertrfoffen haben? Keine Chance.“, machte sich der Clanerbe über sie lustig. Aus der Trance erwacht, legte die Kunnoichi ihre Hände die kräftige Brust des Clanerben und versuchte den Ninja mit voller Kraft von sich zu stoßen. Dieser lachte jedoch nur leicht, als er ihre Absicht erkannte, ergriff mit seinen großen Händen ihre dünnen Handgelenke und hielt sie ihr über den Kopf, sodass Sakura Mühe hatte, die Balance wiederzufinden. Er drehte ihre Position um, dass er nun mit dem Rücken zu Wand stand, erblickte das benahte Himmelbett und stieß Sakura ohne Chakra anwenden zu müssen auf jenes. Erschrocken realisierte die Kunnoichi, wie sie auf das weiche Bett fiel und sich ihre Haare fächerartig auf diesem ausbreiteten. Schnell wollte sie sich zur Seite drehen, doch der Uchiha kam ihr zuvor und setzte sich rittlings auf ihr Becken, wie sie es damals bei ihm in ihrer Wohnung getan hatte. „Du bist ein Widerling, Uchiha! Lass mich los!“, schrie die Kunnoichi verzweifelt, als sie bemerkte, wie der Clanerbe abermals nach ihren Handgelenken griff. Um ihre Schreie zu ersticken, erschwerte er sein Gewicht auf der Kunnoichi, was sie zu einem Luftringen veranlasste. Mit einer Hand hielt er ihre Handgelenke über dem Kopf fest, mit der anderen erfasste er ihr Kinn, sodass sie gezwungen war ihm in die Augen zu blicken. Als er sich ihr gefährlich näherte, entging ihm nicht, dass der Kimono um einige Grad verrutsch war, so entblößte er nun ihre Beine und auch große Teile des Oberkörpers. Sie versuchte sich mit ganzer Kraft von seinen Fängen zu befreien. Ein Lächeln stahl sich abermals auf seine Lippen. Dieses Mädchen! Sie würde ihn noch vollkommen verrückt machen! Mit ihrer Art, den jadegrünen Augen, vollen Lippen... Aber was ihn am meisten quälte: Der Gedanke, dass er sie nicht haben könnte. Dass sie bereits einem anderen verfallen war, er in den Geschmack ihrer Reize kommen durfte,... Er lockerte etwas seinen Griff, um sie näher betrachten zu können. Der Uchiha ließ ihr Kinn los, nur damit er ihr im nächsten Moment mit den Fingern sanft an den Wangen entlangfahren konnte. Ihre Haut... So weich und eben...Er ignorierte ihren verwunderten, wertenden Blick, doch entging ihm nicht ihr erschnellter Herzschlag, der sie erröten ließ. Oder die kleine Haarsträhne, die sich verlaufen hatte und nun ihr Gesicht umspielte. Nun befreite er auch ihre Arme... „Hör mir zu, Sakura“, die Stimme des Uchihas war um einiges ruhiger, „ich verspreche dir, wenn du uns hilfst, werde ich dafür sorgen, dass du frei kommst. Selbstverständlich unter der Bedingung, dass du die Anweisungen befolgst, die ich dir erteile. Du hast mir geholfen, jetzt werde ich dir helfen. Du kennst die Bedingungen.“ Sakura starrte ihn ungläubig an, doch die Verwirrtheit verwandelte sich schnell in Verachtung. „Du hast aber eine komische Art deine Dankbarkeit auszudrücken, Uchiha“ Ohne auf die Bemerkung einzugehen, erhob sich Sasuke von Sakura, die darufhin erleichtert ausatmete und nach Luft schnappte. Die schöne junge Frau blieb dennoch weiter auf dem Bett liegen und fixierte erschöpft die Decke. Der Clanerbe hingegen näherte sich einem großen Kleiderschrank und entledigte sich des weißen Hemdes, das seit dem Lehrgang bei Orochimaru zu seiner Ninjauniform zählte. Der Anblick, der sich der Kunnoichi bot, verschlug ihr die Sprache. Er hätte ein griechischer Held sein können, ein Gott, zu schön für diese Welt. Er glich einem Adonis. Der starke Rücken, die breiten Schultern und muskulösen Arme ließen Sakura schlucken. Wie oft hatte sie von einem Augenblick, dieser Art geträumt? Aber die Zeiten hatten sich geändert. Verstohlen wandte sie den Blick ab. Sie würde nicht noch ein weiteres Mal auf ihn hereinfallen. „Geh zur Seite“ Verwundert drehte sich die Haruno um. Leidglich mit Boxershorts bekleidet, stand Sasuke vor Sakura. Schnell wandte sie den Blick ab und starrte stur zur Seite. „Sakura, ich sagte, du sollst zur Seite gehen“, ermahnte sie der Clanerbe nochmals. Ruckartig rutschte die Schönheit zur rechten Seite des Bettes und gewährte dem Uchiha Platz, welcher sich auf jenes fallen ließ. „Sasuke, was machst du da?“ Verwirrt starrte der Junge sie an. „Wo nach sieht’s denn aus? Ich versuche zu schlafen“ „Was, hier?“ Ein genervtes Lächeln huschte über seine Lippen. „Wo denn sonst? Auf dem Boden?“ Ihr verdutzter Blick hätte den Uchiha fast in Lachen ausbrechen lassen. „Und wo soll ich dann schlafen?“ Sie kam einfach nicht drauf. Sasuke tat sich schwer damit, ein Lächeln zu verkneifen. „Na, hier, wo denn sonst? Willst du wieder in die Zelle zurück? Solche Räumlichkeiten sind doch um einiges angenehmer, findest du nicht auch?“ Sakuras Mimik veränderte sich schlagartig, sie versuchte die Röte, die ihr ins Gesicht schoss, zu kontrollieren. „Was... aber, ..Ich,.. Sasuke, ich will nicht ... ich will nicht mit dir schlafen!“, Kurze Stille legte sich über den Raum. Die Kunnoichi fing sich einen belustigten Blick des Ninjas ein . Sakura wurde auf einen Schlag klar, was sie von sich gegeben hatte. Das Blut unter ihren Wangen brodelte nur so. „Halt! Warte, so war das nicht gemeint! Ich will nicht mit dir in einem Bett schlafen! Ich meinte das Bett! Nicht mit dir schlafen, nur schlafen, wie .. eh schlafen schlafen, im wahrsten Sinne des Wortes! Nicht das andere Schlafen!“ Verzweifelt suchte sie in seinem Gesicht nach Verständnis. Er hingegen brach in schallendes Gelächter aus, konnte sich nicht mehr halten, weder fangen. "Dann missfällt es dir also mit mir ein Bett zu teilen, mit mir zu schlafen, dagegen hättest du nichts einzuwenden?", ein triumphierendes Lächeln zeichnete sich in seinem Gesicht ab. Sakura hielt inne. Ihr Kopf drohte in jedem Moment zu explodieren. Sie atmete genervt aus. "Uchiha hör auf, du weißt ganz genau, wie ich das gemeint habe!", probierte Sakura mit einem letzten Versuch Verständnis abzuringen. Vergeblich. „Sakura, du hast doch selber keine Ahnung, wie du das gemeint hast und wie nicht“, raunte er verführerisch, als er sich wieder halbwegs beruhigt hatte. Das ließ die Kunnoichi noch mehr rot anlaufen als bislang. Sie schenkte ihm einen mahnenden Blick. „Ich schlafe nicht hier!“, wiederholte sie versucht ernstzunehmender. „Ich fasse dich nicht an, Sakura“, war seine Antwort, die jedoch auf Grund des schmierigen Lächelns an Ernsthaftigkeit verlor. Sie drehte ihren Kopf demonstrativ von ihm. Aus dem Liegen griff er nach einer ihrer rosigen schönen Strähnen, die seine Finger zu umspielen schienen. „Du hast mein Wort. Das Bett ist groß. Ich fasse dich nicht an“ Um seinen Worten mehr Ausdruck zu verleihen, hob er die Hände in die Höhe. Seufzend ließ sich Sakura auf das Bett fallen und drehte dem Clanerben den Rücken zu. Ich muss, nein, ich werde hier rauskommen, versprach sie sich bevor sie in das Reich der Träume entglitt. Sasuke jedoch, blieb der Schlaf bis tief in die Nacht verwehrt. Kapitel 6: Das Amulett ---------------------- Das knittrige Rascheln der Decke durchbrach die harmonische Geräuschkulisse der fröhlich verspielten Vögelchen, deren Gesang selbst die eisernen Mauern des Akatsuki-Hauptquartiers durchdrang und an die Ohren des jungen Uchihas gelang. Genervt schlug er sich das Kissen vor das Gesicht, welches sein aufkeimendes Brummen erfolgreich abdämpfte. Im Gegensatz zu der Rosahaarigen hatte er kein Auge in der vergangenen Nacht geschlossen und bereute es zutiefst sie auf sein Zimmer mitgenommen zu haben. Doch obwohl ihm die Folgen dieser gutmütigen Tat nun den Nachtschlaf raubten, hatte sich dieses gewisse Mädchen mit den schönen blassrosa Haaren in sein Unterbewusstsein geschlichen, sodass sobald der Schwarzhaarige seine Augen schloss, ihm die smaragdgrünen Seelenspiegel seiner ehemaligen Teamkamaradin entgegenblickten. Er war überaus überrascht gewesen ein unangenehmes Ziehen in seiner Magengrube verspüren zu müssen, sobald er einen Gedanken an die Konoichi aus seinem einstigen Heimatdorf Konoha-Gakure verlor. Schließlich musste er sich eingestehen, dass er eine offene Rechnung mit der Haruno hatte, die nur darauf wartete ausgeglichen zu werden. Sie hatte ihm damals mit ihrer spontanen Rettungsaktion den Tod erspart, damit war er eindeutig verpflichtet, sie nicht in jenem elenden Käfig verrotten zu lassen. Denn ein Uchiha beglich immer seine Schuld. Zwar fraß sich der ätzende Gedanke in sein Unterbewusstsein, dass Sakuras Handeln um Meilen heroischer war als sein eigenes, doch schob er diesen Punkt noch verachtend zur Seite. Ein zaghaftes verschlafenes Seufzen verließ die vollen Lippen der Haruno und riss den Shinobi aus seinem spontanen Gedankengang. Reflexartig drehte er den schwarzen Schopf zur exotischen Schönheit und starrte wie gebannt auf die neu entstandene Öffnung ihres Mundes. Sasuke richtete sich auf die Ellenbogen und beugte sich näher zu der schönen Konoichi, um sie besser betrachten zu können. Sie war gewiss eine ungewöhnliche Schönheit und allein diese Seltenheit, die ihr Erscheinungsbild mit sich trug, machte sie mit Abstand zu der atemberaubendsten Frau, die ein jeder Mann in seinem Leben zu Gesicht bekam. Es stand außer Frage, dass sie außergewöhnlich war. Doch durfte man eine Frau keinesfalls auf ihr willkürliches Aussehen reduzieren. Aber Sakura war mit einem Grund hier, so überlegte der Uchiha. Akatsuki musste sie als ernstzunehmende Gefahr und Konkurrentin eingestuft haben, ansonsten wäre sie nicht in die Fänge einer verbrecherischen Bande hochbegabter Shinobi gelandet. Gedankenverloren wollte er der Konoichi eine sanfte Strähne ihres langen Haares aus dem Gesicht streifen, als er plötzliches ein Klopfen vernahm und in seiner Bewegung verharrte. Ihm entging jedoch, wie sich die Augen der Frau neben ihm augenblicklich öffneten und in aller Schnelle das Zimmer nach Unbekanntem inspizierten. Ihren wachsamen Smaragden blieb so auch die erstarrte Handgeste des Uchihas nicht ungemerkt. Allerdings blieb Sakura nicht viel Zeit das Verhalten des Abtrünnigen zu interpretieren, als dieser dem unerwünschten Klopfer befahl, hereintreten zu können und sie gezwungen war die Augen abermals zu schließen. „Sasuke Uchiha, Ihr möget sogleich in die Gemächer des Kommandanten kommen. Ein Befehl Madaras.“, der Ninja besah Sasuke mit einem stummen nichtssagenden Blick und wartete auf eine Reaktion auf Seiten des wortkargen Uchihas. Doch von ihm bekam er lediglich ein Brummen zu hören, als Sasuke sich aus dem Himmelbett erhob und ungeniert ins Bad schritt und damit dem Söldner andeutete das Zimmer nun verlassen zu können. „Geh“, wies er ihn desinteressiert aus der Ferne des Bades an, sodass seine Stimme nur einem Dämpfen glich. Jener junge, hochgewachsene Mann wollte sich soeben auf Befehl des Clanerben der Tür zuwenden, als er in seiner Bewegung anhielt und voller Interesse und Neugier die schlafende Konoichi erblickte. Das war also Sakura Haruno. Eine Legende auf dem Gebiet der Medizin und Chakrakontrolle. Ein leichtes Schmunzeln legte sich auf seine dünnen Lippen, als er sich unbeholfen dem Bett näherte und schließlich kurz vor dem Mädchen halt machte. Der Mann beugte sich zu der Schülerin der Hokage und musterte sie eingehend. Die Gerüchte über ihre Schönheit entsprachen also der Wahrheit, stellte er lächelnd fest. Er musterte das Bald des schlafenden Mädchens, das sich ihm bot. Die Haruno war wohl oder übel ein zu fleischgewordener Männertraum. Sie sah so schwach und verletzlich aus, dass sich ein finsterer Wunsch machte in ihm breit und geleitete ihn in die Dunkelheit. Es war ein unehrenhafter Gedanke, den er nur schwer ablegen konnte, wenn er erst einmal entstanden war. Ein Verlangen nahm Besitz von ihm und erfüllte jeden Zentimeter seines schlaksigen Körpers und ließ keinen Platz für moralisches Denken, letztlich Denken ohnehin. Ohne Unbehagen streckte er eine Hand nach Sakuras Wange aus und spürte ihre sanfte Pfirsichhaut an seiner. Langsam strich er mit den Fingerkuppen über ihr Gesicht, so langsam, als wäre sie eine schneeweiße Porzellanpuppe und drohte zu zerbrechen, falls er stärkeren Druck ausübte. Sakura hielt den Atem an. Ihr Blut floss in unregelmäßigen Strömen durch ihre Adern. Sie hatte Mühen in ihrer Starre zu verwahren, ihren Vorteil nicht preis zu geben. Dieser Widerling wusste nichts über ihr Erwachen, dass sie ironischer Weise ihm zu verdanken hatte. Abscheulicher Mistkerl, fluchte die Konoichi, während sie krampfhaft versuchte ihre Wut zu unterdrücken, indem sie eisern die Zähne aufeinander drückte, bis sie den kalten Eisengeschmack von Blut in ihrer Mundhöhle schmeckte. Ekel erfasste Sakura, als sie spürte, wie seine Hand ihren Hals langsam hinabglitt. Sie wartete darauf, dass ihm seine Aufmerksamkeit jeden Moment vollends entgleiten würde, so würde sie diese Chance nicht unbeachtet lassen, in Blitzschnelle aus dem Nachttisch ein Kunai, welches, wie ihr gestern nicht entgangen war, vergessen in der Schublade gelassen wurde, ans Tageslicht befördern und diesem Abschaum von Mensch genießerisch in die Kehle rammen, dabei zu sehen, wie er seinen letzten Atemzug machte, während dieser Feigling erbärmlich Blut röcheln würde. Ein plötzliches Knallen der Tür ließ sie unbemerkt zusammenzucken. Ihre langen Finger krallten sich verzweifelt in die Bettdecke. Der Ton dumpfer Schritte wurde immer lauter, die Entfernung somit zunehmend kleiner. Der Mann vor ihr schien nun schließlich von ihr ablassen zu wollen, als er sich erschrocken, wie sie realisierte, zu dem Besucher drehte und anfing kontextlose Worte vor sich hinzustammeln. „Raus!“, brüllte eine tiefe Stimme wutentzerrt und veranlasste Sakura erschrocken die Augen aufzuschlagen. Ungläubig erkannte sie, wie Sasuke den Ninja grob gegen die Wand drückte und ihm ein Kunai an die Kehle hielt. Sie besah seinen entblößten Oberkörper und schlussfolgerte, dass er aus dem Bad gekommen sein musste. Ihre Augen ließen von seiner Rückseite ab, als Sakura erkannte, was der Shinobi im Begriff war zu tun. Erst jetzt fiel ihr die pulsierende Halsschlagader, die zur Faust geballte Hand, die gefletschten Zähne... und das Kunai in der Hand auf! Augenblicklich sprang die Konoichi auf. „Sasuke, hör auf!“ „Halt den Mund, Sakura! Er hat meinen Befehl missachtet, als er das Zimmer nicht verlassen hat! Jetzt würde er sich wünschen er wäre gegangen, als er noch die Möglichkeit dazu hatte!“ Sakura trat tollpatschig an den Uchiha und legte eine Hand beruhigend auf seine Schulter. „Sasuke, er hat mir nicht getan, er hat nur ...“, flüsterte Sakura und wurde in dem Augenblick, als sie den Mund aufgemacht hatte von dem Clanerben unterbrochen, der ein boshaftes Lachen ausstieß. „Es ist mir scheißegal, ob er dich angefasst hat oder nicht! Er hat meinen Befehl missbilligt und jetzt wird er zahlen!“ Die kalte, dunkle Stimme des Uchihas löste eine unangenehme Gänsehaut bei der Haruno aus. Zögernd nahm sie ihre Hand zurück und trat einen Schritt nach hinten, während sie mit ansehen musste, wie der gutaussehende Schwarzhaarige den wimmernden Söldner aus dem Zimmer zerrte. „Bitte nicht! Bitte! Ich wollte soeben gehen! Bitte tut mir nichts, mein Herr!“ Die Klagelaute des Mannes verhallten langsam, bis sie gar nicht mehr zu hören waren. Sakura ließ sich erschöpft auf das Bett fallen und atmete tief ein. Die Reaktion des Uchihas brachte sie zum Grübeln, bis ihr Kopf wehleidig weh tat. In diesem Moment erkannte sie, wie wenig sie ihn eigentlich kannte und erst jetzt wurde der Konoichi klar, was für eine irrwitzige Idee es war den Uchiha in jener Nacht nach Konoha-Gakure zu bringen. Das stand einem Selbstmord gleich, wie sie jetzt begriff. Sie konnte unmöglich nüchtern gewesen sein und wenn doch dann war das mit Abstand die bescheuertste Kurzschlussreaktion in der japanischen Geschichte. Wieso hatte sie nie gemerkt, dass sie selbst in die Psychiatrie gehörte, wenn sie doch eine ach so gute Iryonin war. Die selbstmitleidigen Gedanken häuften sich zu einem großen Berg von grauen Enttäuschungen und unerfüllten Gefühlen, bis sich die Konoichi mit der Handfläche auf das Gesicht schlug, als würde sie versuchen alle negativen Gedanken zu vertreiben. Mit einem Ruck erhob sie sich vom Bett. Ob Sasuke das wirklich, wegen seines verletzten Egos getan hatte? Oder doch ihretwegen? Mit einem resignierten Seufzer begriff sie, dass sie wieder in Gedanken bei ihm war. Sie war doch kein zwölfjähriges Mädchen mehr ...! Auf einmal bemerkte sie, wie sie zwei Nukenin mit jeweils breiten Grinsen anstarrten. War es möglich, dass sie mit ihren Gedanken so abwesend war, dass sie nicht mal registrieren konnte, wie zwei Verbrecher ihr Zimmer betreten hatten? Innerlich stöhnte sie, als ihr auffiel, wie der Tag mit einer Reihe von unangenehmen Peinlichkeiten begonnen hatte. Äußerlich jedoch, starrte sie die beiden aggressiv an. „Was wollt ihr? Wer schickt euch? Antwortet!“ Die beiden aber brachen stattdessen in unverhohlenes Gelächter aus. „Pass besser auf dein Mundwerk auf, Kleine!“, sprach der eine, als sie sich soweit beruhigt hatten und musterte sie dreist von oben bis unten, als sich seine Lippen zu einem perversren Lächeln verzogen. „Der wird sowieso bald Hören und Sehen vergehen!“, sprach der andere an seinen Kumpanen gewandt und drehte sich anschließend zu Sakura: „Der Boss verlangt nach dir! Madara will dich sehen, Sakura Haruno!“ Misstrauisch zog die Konoichi die Augenbrauen zusammen. Konoha-Gakure, im Hokageturm „Tsunade-sama, bei allem nötigen Respekt, aber wollen Sie uns tatsächlich weiß machen, zwei Angehörige der Akatsuki-Organisation wären vergangene Nacht in Konoha, eines der meist bewachten Dörfer auf der Landkarte überhaupt, eingebrochen, ohne dass sie auch nur eine Reaktion, beziehungsweise den kleinsten Verdacht bei den Wachen erregt haben könnten?!“die junge Yamanaka-Erbin hatte den Besprechungsraum mit all der schrillen Hysterie und zuwortgewordenen Verzweiflung so ausgefüllt, dass das gewöhnlich großräumige Büro der Hokage auf einmal ganz klein auf die Anwesenden wirkte. Sai stellte sich bedacht hinter die junge Frau und schlang tröstend einen Arm um ihre Hüfte. „Dein Einwand ist berechtigt, Ino“, ergriff Shizune das Wort, mit dem edlen Hintergedanken der Hokage wenigstens eine kleine Verschnaufpause gönnen zu können. Das Oberhaupt war sichtlich von dem Verlust ihrer Schülerin verstimmt. „Doch ist es wahr. Wie haben einen Deserteur der Akatsuki in den Reihen der Nachtwache erfolgreich auffliegen lassen können. Er befindet sich momentan im Verhör, doch bislang sind uns seinerseits die Informationen zu Ohren gekommen, dieser Akt sei schon Monate zuvor geplant und strukturiert worden. Angeblich soll ein Zusammenhang zwischen Sakuras und Narutos Kampf mit Deidara bestehen. Sakura wurde hierbei ihr restliches Chakra so entzogen, dass sie kampfunfähig war.“ Shizune umfasste das Schwein umso fester als sie sprach und blickte anschließend geräuschvoll ausatmend aus dem Fenster. „Das beantwortet noch lange nicht die Frage, was diese Mistkerle von Sakura-chan wollen!“ Narutos Stimme war von Wut erzürnt und sein Gesichtsausdruck hatte sich zu einer animalischen Fratze verzogen, dass alles Menschliche aus ihm zu weichen schien. Neji, der die Situation mit einem kritischen Blick mitverfolgte, misstraute Narutos Selbstbeherrschung erheblich, da jener den Eindruck machte, er würde gleich auf die Hokage losstürmen wollen. Der Hyuga seufzte genervt bei dem Gedanken, dass er verhindern musste, dass Narutos innerliche Aufruhr ihm den Tod kostete. Beruhigend legte er auf den bittenden Seitenblick seiner Cousine eine Hand auf Narutos Schulter, welcher die Geste unverzüglich mit einem Schnauben registrierte und frenetisch wegstieß. Neji quittierte Narutos intrikates Verhalten mit einem resignierten Seufzer und seine Hände verschwanden abermals in seinen Hosentaschen. „Naruto, ich versichere dir“, setzte die Hokage aus ihrer Starre erwachend an, wurde jedoch sogleich von Shikamaru unterbrochen. „Ich hörte, wie sich die Wachen über das Jorashi-Amulett unterhielten. Hat Sakuras Verschwinden womöglich damit zu tun?“, mit ernster Besorgnis stellte Shikamaru seine Vermutung auf, nicht wissend, dass er abermals ins Schwarze getroffen hatte. Neben ihm zog Temari erschrocken die Luft ein. Man hatte ihr schon als kleines Kind Märchen und Legenden über jenes geheimnisvolle Amulett erzählt. Kiba massierte sich nur erschöpft den Nasenrücken und Ino ließ sich verzweifelt in einen der Sessel fallen. „Das kann doch alles nicht wahr sein!“, sprach Tenten schließlich den Gedanken aus, welcher der ganzen Runde seit ihrer Ankunft im Hokageturm durch den Kopf ging. Ihre Worte fungierten, wie ein Startschuss für ein darauffolgendes Durcheinander und Stimmengewirr, das bald in ein ohrenbetäubendes Chaos münden würde. „Es reicht!“, schrie die Hokage lauthals aus voller Kehle und durchbrach den Lautpegel der Ninja. Die halbleere Sakeflasche bebte gefährlich und drohte vom Tisch zu fallen. Die Shinobi zuckten merklich zusammen und verstummten augenblicklich. „Eure Disziplin weist Lücken auf“, fing Tsunade bissig an, die Zornesröte schoss ihr ins Gesicht. „Der Nächste der auch nur einen Mucks von sich gibt, landet im Verließ!“ Einige der Anwesenden reagierten mit einem kalkweißen Gesicht auf die messerscharfen Worte der Hokage, im Unwissen gelassen, ob es sich nur um leere Zornesäußerungen handle oder doch um bittere Realität. „Ich, sowie ihr alle, bin zutiefst über den Verlust einer außergewöhnlichen Konoichi des Dorfes Konoha und meiner ehemaligen Schülerin erschüttert. Dieser Angriff gilt dem ganzen Dorf und wird seine gerechte Strafe erhalten. Ein jeder Bewohner Konohas genießt den Schutz seines Dorfes, dafür stehe ich mit meinem Wort ein.“ Bei der Kälte in Tsunades eisigen Sätzen sank selbst die Zimmertemperatur. „Nichtsdestotrotz, bitte ich euch eingehend euren Kummer hinter euch zu lassen und Professionalität zu wahren. Wir sind gezwungen uns auf das Wesentliche zu konzentrieren, es gibt keine Zeit für Trauer in der Ninjawelt, wie ihr alle wisst. Ich glaube fest daran, dass Sakura noch lebt. Wenn Akatsuki an Sakuras Fähigkeiten interessiert ist, von dem ich ausgehe, so glaube ich sie unversehrt.“ Naruto atmete erleichtert aus. Er durfte nicht zulassen, dass noch einer seiner Freunde in die Fänge von Verrätern gelangte. „Den Gerüchten über das Jorashi-Amulett“, fuhr Tsunade fort, „kann ich keine endgültige Antwort geben. Selbst ich weiß nur wenig darüber und mein Wissen beruht keinesfalls auf Tatsachen und Fakten, sondern auf Erzählungen und Legenden. Ich hoffe zutiefst, dass diese Gerüchte auch Gerüchte bleiben werden. Wie dem auch sei, falls sie sich als wahrhaftig erweisen sollten, wird Akatsuki Sakura missbrauchen um jenes Amulett zu öffnen.“ Tsunades resoluter Redeschwall wurde von Hinatas verlegener Frage unterbrochen. „Was hat es mit dem Jorashi-Amulett auf sich?“, fragte sie unsicher, nicht wissend, ob sie die Einzige in der Gruppe war, der jenes legendäre Amulett nichts zu sagen schien. Tsunade nickte der Hyugaerbin aufmunternd zu. „Laut Legenden, die aus einer Zeit stammten, in der alle vier Reiche vereint waren, soll das Jorashi-Amulett seinem Träger unbändige Stärke geben und die Kraft in alle Himmelsrichtungen hinaus zu regieren. Ob dies wirklich nur ein schlechter Scherz oder eiserne Realität ist, die sich in naher Zukunft beweisen wird, werdet ihr herausfinden müssen.“ Die Shinobi hatten ihrem Oberhaupt aufmerksam zugehört, doch, so waren Einige gezwungen enttäuscht festzustellen, dass selbst die Hokage nicht mehr über das Amulett wusste, als sie selbst. „Eure Mission lautet somit, soviel wie möglich an Informationen über Akatsukis Absichten herauszubekommen, einschließlich über die Existenz des Amuletts. Aber in erster Linie werdet ihr Sakura Haruno gottverdammt nochmal nach Konoha-Gakure zurückbringen. Geht jetzt“ Mit einem allgemeinem „Hai“ verließen die Ninja das sichere Hokagebüro und machten sich in eine Mission auf, die womöglich mehrere Leben kosten würde und doch wussten sie alle, dass man nur mit dem Tod für das Leben bezahlen konnte. Versteck der Akatsuki-Organisation Die Schritte der jungen Kunoichi verhallten ergeben in den spärlich beleuchteten Gängen des Quartieres und hinterließen ein ausschweifendes Echo, das Ähnlichkeiten mit einem unerhörten Hilfeschrei hatte. Die scharfen Klingen in ihrem Rücken waren ein stummer Befehl den Gang zu den Gemächern Madaras am Besten ereignislos verlaufen zu lassen. Die Konsequenz einer leichtsinnigen Tat spürte Sakura stechend im Rücken. Ihr Gesicht hatte sich abermals in die eiskalte Maske verwandelt, die von unüberwindbarer Stärke und professioneller Erfahrung zeugte. Keine Emotion, nicht die kleinste Gefühlsregung huschte über die schöne Fassade der jungen Frau. Andererseits war das auch nicht nötig. Ihre Augen verrieten sie zu Genügen. In den zerbrechlichen Smaragden blitzte ununterbrochen die Angst vor dem Unbekannten, dem Unberechenbaren auf. Wie ein loderndes Feuer, das die Aufmerksamkeit eines Jeden magisch an sich zog, der sich an seiner Wärme ergötzen wollte. In der Ferne erblickte sie die eiserne Tür, auf die der Gang zusteuerte. Würde sich hier endlich Auskunft über ihre Gefangenschaft erhalten? Überrascht wurde Sakura Zeuge, wie etwas ruckartig gegen die Tür stieß, auf welche die Einheit seit Minuten zielte und jene sich darauf konsequent nach Außen bog. Ein aggressives Gebrüll folgte, die Tür öffnete sich mit einem lauten Knarren und heraus fielen zwei zierliche Gestalten und landeten ellenlang auf dem Boden. Neugierig und misstrauisch zugleich, warf Sakura einen präziseren Blick auf das Schauspiel und erkannte zwei Frauen, deren aufkeimendes Wimmern das Versteck erfüllte. Eine Gänsehaut überrannte Sakura und beim näherem Heranschreiten stellte sie entsetzt fest, dass jene Frauen splitterfasernackt waren und ihr so auffiel, dass deren Körper mit hunderten von blauen Blutergüssen übersäht waren. Beide hatten sie überdurchschnittlich lange Haare, die ihnen in jenem Moment zu Gute kamen, in dem sie das Nötigste bedeckten. Die Kleinere der beiden erhob sich weinend und raste mit gesenktem Haupt an Sakura und den zwei Nukenin vorbei, die dem Mädchen Schweinisches nachriefen und daraufhin in schallendes Gelächter ausbrachen. „Das kommt auch auf dich zu, Weib, wenn du die Anweisungen nicht befolgst“, spottete einer der Männer. „Wahrscheinlich auch wenn du die Anweisungen befolgst“, fügte der andere hinzu und die Trunkenbolde brachen in dümmliches Gelächter aus. Doch anstatt dass Sakura zu einer widerspenstigen Antwort ansetzte, biss sie entschlossen die Zähne zusammen und überraschte die Wachen mit ihrer unerwarteten Reaktion, indem sie geradewegs auf das liegengebliebene Mädchen zuraste. Das besagte wimmerte umso mehr und hielt sich die Arme schützend vor dem Kopf. Sakura verlangsamte ihre Schritte, hielt vor der Frau abrupt an und kauerte sich schließlich ganz zu ihr. „Wer hat dir das angetan?“, flüsterte die Anbu, sodass nur die Frau neben ihr es hören konnte. Doch bevor sie eine Antwort auf ihre wuterstickte Frage bekommen konnte, zog einer der Söldner grob an ihren langen Haaren und stieß sie auf brutalste Weise von der Frau weg. Der Haruno gelang es in letzter Sekunde einen Schmerzensschrei zu unterdrücken. Als der andere Wachmann den Vorsprung seines Kollegen eingeholt hatte und zu den beiden Frauen stieß, wurde die Aufmerksamkeit aller auf die Tür gelenkt, die abermals mit einem lauten Knall aufsprang. Die Tränen auf den Wangen der Frau trockneten sich langsam und auch ihr Schluchzen fand ein abruptes Ende, während sie sich mit einem letzten Blick von der mentalen Abwesenheit und Starre durch die neusten Ereignisse der Wachen überzeugte und Sakura lächelnd beobachten konnte, wie sie geradewegs an den Söldnern vorbeiflüchtete und in der fernen Dunkelheit des Ganges verschwand. Aber das konnte das Gemüt der Rosahaarigen für nicht mehr sehr lange erheitern, als sie feststellte, dass undeutlich und schwerverständlich gebrüllte Worte aus dem Inneren des Zimmers sie hinwiesen, eintreten zu können. Durch ein letztes unsanftes Schubsen der Wachen, wurde sie durch den Türspalt geschoben und während sie realisierte, dass sie nun vollkommen auf sich alleine gestellt war, schwor sie sich an den unbarmherzigen Wachleuten für ihr leichtsinniges Verhalten Rache zu nehmen. Sakura maximierte den Gedanken, als sie sich mit einem letzten Blick über die Schultern versicherte, dass die Flucht des Mädchens auch wirklich gelungen war, dass sie jene Männer, die Frauen, wie bezahlbare Ware behandelten eines Besseren belehren würde, sodass diese ihre Definition von Schmerzen noch einmal überdenken konnten. Ein hysterisches Lachen entriss Sakura ihren dunklen Gedanken und veranlasste sie nach dem Ursprung jenes Klanges zu suchen. Sie erblickte eine Stuhllehne, in der der Mann saß, dem sie die gesamte Situation zu verdanken hatte, ihr den Rücken zukehrte und sich damit weigerte ihr sein Gesicht zu offenbaren. Gereizt durch das zeitaufwendige Spiel des Clanoberhaupts rümpfte die Haruno genervt die Nase. „Sag was du zu sagen hast oder ich gehe, alter Mann“ Das gleichgültige Desinteresse in der Stimme der Haruno zerschnitt das ausgiebige Lachen Madaras. Energisch drehte er sich um, umfasste mit seinen rauen Händen die Kanten des Tisches und löcherte sie mit erzürnten Augen. Aber Sakura Haruno wäre nicht Sakura Haruno, wenn sie dem Blick des Oberhaupts nicht hätte Stand halten können. Während sich also seine Augen wutentzerrt in die ihren bohrten und die ihren in völliger Gleichgültigkeit seinen Blick erwiderten, betrachtete die schöne Konoichi das Gesicht des Shinobi eingiebig, der weiterhin wie erstarrt in seiner Haltung wirkte. Reflexartig straffte die Konoichi die Schultern, als sie die unzähligen kleinen und massigen großen Narben entdeckte, die sich wie Wege auf einer Landkarte über sein Gesicht erstreckten. Plötzlich entwich Madara ein noch schrilleres Lachen als zuvor und ruckartig ließ er sich in den gepolsterten Sessel fallen. „Das also ist Konohagakures kleine Kirschblüte!“, setzte der Shinobi an, „Und wie klein sie ist! Ich hatte dich ein wenig größer in Vorstellung!“, sprach der Ninja süffisant. Sakura verdrehte auf die Aussage des Nukenins innerlich genervt die Augen. „Weder weiß ich wie Eure Vorstellungen mir gegenüber aussehen, noch möchte ich das wissen, aber ihr könnt mir glauben, wenn ich sage, dass ich Euch ebenfalls nicht so hässlich in Erinnerung hatte“, sprach die Haruno zuckersüß. Sie wollte die Maske des Mannes noch einmal reißen sehen. Gerade wollte sie zu einem unwiderstehlichem Lächeln ansetzen, als sich die Wachen befehlslos in Bewegung setzten und Sakura grob zu Boden zwangen, dass die Konoichi gezwungen war vor Madara eine kniende Stellung einzugehen. Die Konoichi hätte sich bei dem Gedanken tatsächlich unterlegen zu sein fast die Zunge abgebissen. Eisern biss Sakura die Zähne zusammen und starrte das Clanoberhaupt mit einem unbezwingbaren Gesichtsausdruck an. Stumm musterte der Mann die Sturheit im Gesicht der Anbu, setzte zu einem undeutbaren Lächeln an und sprach: „Ich habe einen Vorschlag für dich, den du mir wirst nicht ablehnen können, meine Liebe“ Sakura rümpfte auf seine gespielt freundliche Art misstrauisch die Nase, konnte aber nicht verhindern, dass sich Neugierde in ihr breitmachte. Mit einem fordernden Nicken wies sie ihn auf, weiterzureden. „Nun, da du schon mit deiner graziösen Anwesenheit unsere Räumlichkeiten beehrst, kleine Kirschblüte, so möchte ich dich über deine zukünftigen Aufgaben aufklären“, ein süffisantes Lächeln zierte seine schmalen, vernarbten Lippen, „Als Medicnin wirst du deinen Pflichten nachkommen. In Zukunft wirst du dich um die Kranken und Verletzten im medizinischen Flügel kümmern, so wahr es deine Berufung von dir verlangt, Sakura-chan“, seine boshafte Ironie schwappte wie eine Welle auf die Kunoichi über. In stummer Verwirrung blickte sie Madara aus fragenden Augen an. Wieso hatte sich die größte Verbrecherbande des Landes Mühe gemacht Sakura Haruno, erfolgreichste Konoichi des Feuerreichs, zu entführen und damit den Zorn Konohas auf sich zog, nur um mit ihr die fehlenden medizinischen Fachkräfte auszugleichen? Das war doch schlicht und ergreifend irrsinnig! „Und dann“, setzte der Shinobi zu einer Antwort an, als er heimtückisch den stillen Unglauben in den grasgrünen Augen der Konoichi entdeckte, „Und dann, wenn die Zeit gekommen ist, wirst du für mich das Jorashi-Amulett öffnen“ Mit Zufriedenheit beobachtete der Uchiha, wie sich ein Ausdruck von Unglauben, Verwirrung und Entsetzen über Sakuras Gesicht legte und sie stammelnd versuchte zu einer Antwort anzusetzen. Das Jorashi-Amulett ... Natürlich hatte man ihr unzählige Erzählungen, Märchen und Sagen darüber erzählt. Sie erinnerte sich verschwommen, wie sie in früher Kindheit der Stimme ihrer Mutter gelauscht hatte, als diese von den famosen Geschichten über jenes mysteriöse Amulett berichtete. Damals hatte ihr Sakura ihre volle kindliche Aufmerksamkeit geschenkt. Etliche Ninja, Krieger und Volkshelden hätten sich auf gefährliche Abenteuer eingelassen und alle hätten sie bei dem Versuch jenes Amulett in ihrem Besitz zu wissen, auf Grund von eigener Gier und Machtsucht ihr Leben gelassen. Doch all diese atemberaubenden Geschichten waren letzten Endes alle nur ... Geschichten. „Du lügst! Ich verlange, den wahren Grund für meine Entführung zu erfahren! Das Jorashi-Amulett ist eine Legende! Eine jämmerliche, kleine Legende, die sich Menschen seit Tausenden von Jahren erzählen, um sich von der Einöde abzulenken, in der sie leben, um ihr trostloses Dasein wenigstens für einen kurzen Moment vergessen zu könne!“, schrie die Kunoichi aufgebracht. Ihr Geduldsfaden war endlich gerissen. Sie wollte sich nicht mehr auf den Arm nehmen und Geschichten auftischen lassen. Sie verlangte, nein, sie schrie nach der Wahrheit. Jede Faser ihres Körper brannte danach, zu erfahren wieso sie in diesem Drecksloch steckte. „Sag mir wieso ich hier bin oder du bekommst meine Wut zu spüren, alter Mann!“, brüllte sie unwirsch und registrierte unzufrieden, wie sich seine Lippen zu einem spöttischen Lächeln verzogen. „Aber aber, meine Liebe! Wo bleiben denn deine Manieren? Hast du sie etwa in Konoha vergessen? Ich muss sagen, ich bin etwas verletzt, dass so ein reizendes Geschöpf, wie du es bist, klein Kirschblüte mir vorwirft zu lügen! Aber keinesfalls versuche ich dich zu täuschen, Sakura. Das Jorashi-Amulett befindet sich durchaus in meinem Besitz und du wirst mir helfen seine vollkommene Kraft zu entfalten. Aber alles zu seiner Zeit!“ „Und was lässt dich so gewiss sagen, dass ich dir helfen werde, du abscheulicher Widerling!“, sprach Sakura voll Misstrauen und Wut, und so merkte sie erst gar nicht, wie sich ihr einer der Wachmänner näherte und ihr ungehalten mit voller Wucht ins Gesicht schlug. „Ein Angebot meinerseits“, sprach Madara nun mit mehr Ernsthaftigkeit in der Stimme, „Deine Freiheit gegen genannte Dienstleistung“ Die Konoichi schnaubte abfällig, als sich plötzlich die eiserne Stahltür öffnete und Sasuke Uchiha mit schweren Schritten den Saal betrat. Der junge Clanerbe wollte sich soeben dem Älteren zu wenden, als er das anwesende Chakra der Rosahaarigen wahrnahm. Ungehindert bohrten sich seine pechschwarzen, wütenden Augen in die ihren. Auffällig musterte er die junge Frau und schien sich über ihren körperlichen Zustand vergewissern zu wollen. Mit Unbehagen beobachtete er, wie ein kleines Rinnsal Blut aus ihrem Mund auf den Boden tropfte und für einen kleinen Augenblick das einzige Geräusch war, das den Raum erfüllte. „Was hat sie hier zu suchen?“, erklang die schneidende Stimme des jüngeren Uchihas nun an Madara gewandt, ohne die Konoichi aus den Augen zu lassen. Zynisch erinnerte er sich, wie er den Wachen befohlen hatte, sie nicht anzufassen. Sie war verdammt nochmal seine Gefangene, er hatte diesen Mistkerlen doch erklärt, was ihnen zustoßen würde. Idioten. Weniger war er über Sakuras körperlichen Zustand erzürnt als über die Tatsache, dass sich diese Dummköpfe seinen Befehlen widersetzt hatten. Er würde sie eigenhändig hängen. „Ich frage dich noch ein letztes Mal, Madara. Was hat sie hier zu suchen?“ Sakura derweil konnte die Augen von dem jungen Uchiha nicht abwenden. Sein starker Brustkorb war entblößt und die nachtschwarzen Haare fielen ihm unordentlich ins Gesicht. Vom Training lag eine dünne Schicht Schweiß auf seiner Haut und gab seinem ganzen Erscheinungsbild etwas Männliches. „Ach, Sakura und ich haben uns nur ein wenig unterhalten“, mit einer abwertenden Handbewegung verwies der Shinobi auf die kauernde Haruno und stieß ein verspieltes Lachen aus. „Gesell dich ruhig zu uns, Sasuke. Ich habe Sakura lediglich über ihre Pflichten bei uns aufgeklärt“, der Shinobi drehte seinen Kopf zu Sakura, die daraufhin ihren Blick von Sasuke losriss und Madara kühl musterte. „Wenn es nach Sasuke gegangen wäre, dann wärst du gar nicht hier, Sakura. Er meinte damals, du seist zu schwach, um das Amulett zu öffnen“, sprach der Alte gespielt empört und brach in schallendes Gelächter aus. Verzweifelt versuchte die Konoichi sich von den Fängen der Wachen zu entziehen. „Ich zeig dir gleich, wie schwach ich bin, du Bastard!“ „Uchiha, bring deine kleine Freundin auf ihr Zimmer. Sie langweilt mich allmählich!“, sprach Madara und musterte die wunderschöne Frau. Er hatte genug mit ihr gespielt, nun würde er sie für ihr unverschämtes Verhalten bestrafen. Die kleine Göre, nahm sich in der Hinsicht, dass sie weiterhin eine schwache Gefangene, mit angezerten Chakrareserven war, ziemlich viel raus, wie Madara fand. Was er jedoch nicht wusste, war dass die Konoichi seit Tagen ihre Kräfte mit großem Erfolg unterdrückt hielt. Madara entschied sich nichtsdestotrotz, es langsam angehen zu wollen. In dem Moment, wenn Sakura sich in Sicherheit wiegen sollte, würde alles was ihr lieb und teuer ist zu Asche verbrennen. Und er würde in der ersten Reihe stehen und das Zündholz halten. „Sie ist nicht meine Freundin“, sprach Sasuke spöttisch, als er die Wachen mit einer knappen Kopfbewegung anwies von der Konoichi abzulassen, sich in Bewegung setzte und Madara ohne weitere Worte den Rücken zukehrte. Orochimarus Versteck, unbekanntes Dorf „Hast du mich verstanden, Kabuto? Jetzt hast du kleine Ratte die Chance deine Solidarität mir gegenüber unter Beweis zu stellen“ Kabuto kniete mit gebeugtem Kopf am Fußende des Krankenbettes, in dem sich Orochimaru seit geraumer Zeit befand und schenkte den listigen Worten des Sannins seine höchste Konzentration. Durch die pythonweiße Haut glich Orochimaru einem lebenden Toten, doch strahlten seine zu Schlitzen geformten Schlangenaugen den Hass aus, aus dem er seit jeher seine Lebensenergie zu schöpfen schien. Sein stinkender Körper konnte am Rande der Verwesung sein, aber der innere Hass, der sich auf alles bezog, was atmete und lebte, hielt ihn wie ein Strippenzieher zusammen. Wäre sein Meister nicht gelähmt, so hätte sich Kabuto ernsthafte Sorgen um sein Wohlbefinden machen müssen. Ein kleines Räuspern entwich Orochimarus Kehle, wuchs zu einem rauen Husten an und endete damit, dass der Sannin verachtend Blut spuckte. Der weinrote Lebenssaft verfärbte die Bettdecke und Kabuto beobachtete, wie sich die Blutflecken ungehalten ausbreiteten. Der Medicnin sah mit einem kühlen Gesichtsausdruck, dabei zu wie sich Orochimarus Fratze schmerzlich verzog, als er bemüht war zu sprechen. Das helle Licht der Fackeln tanzte einen Tango, so schnell flackerte es und schenkte den Abtrünnigen lange, dunkle Schatten. Doch wurde das Knistern des Feuers durch Orochimarus messerscharfe Stimme durchbrochen: „Wiederhole meine Anweisungen, Kabuto“ „Wie Ihr befehlt, mein Meister“, zischte dieser, „Transport des Haruno-Mädchens, anschließende Beschaffung des Amuletts. Ich werde euch nicht enttäuschen, Meister“ „Hör schon auf mit dem Gefasel! Du Ratte bist nichts weiter als eine Enttäuschung und das weißt selbst du nur zu gut. Ich bräuchte dieses unverschämte Gör nicht, würdest du dein Fachgebiet beherrschen, das ich dich jahrelang gelehrt habe. Selbst für einfachste Reinkarnation bist du nichts Nutze.“, spuckte die Schlange dem Iryonin verachtend ins Gesicht, jener Mühen hatte die Wut, die in ihm aufkam und jeden Faser seines Körpers zu verschlingen schien, zu unterdrücken. „Und wehe dir, Kabuto, falls du scheitern solltest. Dann werde ich höchstpersönlich bei deiner Enthauptung das Messer halten“, sprach Orochimaru boshaft, und seine Drohung mündete in einem schrillen Lachen. „Ja, Meister“, sprach der Helferling ehrwürdig und verließ mit einer letzten Verbeugung die Gemächer. Kabutos Schritte hallten auf den engen düsteren Gängen ab, doch blieb der verachtende Zorn, den er für seinen Meister übrig hatte, noch lange wie die Partikel eines stinkenden Parfüms in der Luft. Ferne Wälder, Ortschaft ungewiss „Kiba, du hast genug gegessen! Pack das Proviant endlich wieder ein!“ „Sag mal, Tenten, was hast du eigentlich für ein Problem? Wenn ich Hunger hab’, dann hab’ ich halt Hunger!“, maulte der Inzuka patzig aus vollem Munde. „Kiba, ich schwöre dir bei Kami-sama, wenn du uns Bären anlockst, dann bringe ich dich um, bevor es einer von denen tut!“, entfuhr es der Ama genervt. Kiba verdrehte demonstrativ die Augen und kehrte Tenten mit einem letzten an sie gewandten Schmatzer trotzig den Rücken. „Kiba, du bist noch schlimmer als Choji, pack’ das Essen endlich weg!“, mischte sich nun Shikamaru ein. „Sag das nochmal und ich polier’ dir die Fresse, Nara!“ Mit müden Augen beobachtete Naruto, wie Tenten verzweifelt versuchte die beiden Streithähne zu beruhigen. Der Stress nagte nicht nur an ihm, auch seine Freunde verloren, wie er feststellen musste, langsam die Nerven. Man konnte schon die ersten Sterne sehen, die unschuldig am Himmel hingen und sich aus all dem nichts einen Reim machten. Ahnungslos beleuchtete sie die Lichtung in ihrem Schein. Obwohl es kein ungewöhnlich kühler Abend war, fühlte Naruto eine Kälte, die ihn seit Sakuras Verschwinden zittern ließ. Er plagt sich schon seit Tagen mit düsteren Gedanken und Albträumen herum. Würde er jetzt noch einen seiner Kameraden verlieren? Mehr noch, seine Liebe, seine Sakura ... Schweratmend ließ er sich gegen einen Baumstamm fallen. Naruto war so abwesend, dass er gar nicht merkte, wie Neji sich ihm näherte und aufmunternd auf die Schulter klopfte, worauf der Uzumaki leicht erschrak, bevor er seinen Kopf dem Hyuga zuwandte und sein Erscheinen mit einem Nicken quittierte. Dieser setzte sich seufzend zu Naruto unter die Baumkrone und besah sich das Schauspiel, das sich ihm bot. „Ich hab’ nie behauptet du wärst ein Fettsack, Kiba! Ach, das ist mir echt zu blöd“ „Da bin ich dem werten Herrn also wieder einmal zu blöd! An dein Genie kommt natürlich niemand ran, Shikamaru! Wieso redest du eigentlich noch mit mir, wenn ich doch ach so blöd bin, hn?“ „Du bist so ein Idiot, Kiba!“ „Wir müssen sie finden“ Naruto atmete schwer aus und stütze seinen Kopf an dem Baumstamm ab. Die letzten Lichtstrahlen stahlen sich durch die Baumkrone und besiegelten den Tag. „Wie werden sie finden“, korrigierte der Hyuga seinen Freund tröstend und hob wie er seinen Blick gegen den blauen Nachthimmel. Kapitel 7: Yuki --------------- Genervt versuchte Sakura mit dem Uchiha Schritt zu halten. Sein schneller Gang angetrieben von Wut und Zorn verlangte viel von ihr ab und ließ keine Zeit für ein Schnauben oder Luftholen. Seit sie Madaras Gemach verlassen hatten, ließ eine unerklärliche Nervosität nicht von dem Uchiha ab, doch blieb der Konoichi nicht viel Zeit an dem erzürnt rasenden Mann Gedanken zu verschwenden, denn Madaras Worte hatten auch sie zum fanatischen Grübeln angeregt. „Und dann, wenn die Zeit gekommen ist, wirst du für mich das Jorashi-Amulett öffnen“ Noch immer wollte sie die leichte Gänsehaut bei Madaras Anblick nicht verlassen. Nie hatte sie in ihrem jungen Leben zu Augen bekommen, wie das Antlitz eines Menschen dermaßen von Hass und Gier zerfressen sein konnte. Naja ... bis vor Kurzen hatte sie in jenem ja auch viel Glück gehabt, stellte die Konoichi bitter fest. Dass sie damals wegen desselben Mannes angefangen hatte an ihren Fähigkeiten zu arbeiten, um ihn aus jener Organisation rauszuholen, die sie auf Grund des wegen ihm antrainierten Könnens festhielt, war eine übertrieben komische Ironie. So übertrieben, dass sie nicht mehr komisch war. Ganz zu Schweigen davon, dass jener ihr ach so geliebter Shinobi sie an Akatsuki verraten hatte. Sakura fühlte wie eine riesige Welle getränkt mit Spott und Ironie auf sie zu kam und sie widerstandslos erschlagen würde. Sie schnaubte verächtlich. Oh ja ... Das Glück hatte sie ganz offiziell verlassen, hatte seine Koffer gepackt und ihr nicht einmal zum Abschied gewunken. Wie erbärmlich. Zu allem Überfluss sollte sie noch ein verdammtes Amulett öffnen, das womöglich dabei war die gesamte Shinobiwelt auszurotten. Sie stöhnte ergeben, blieb dann aber wie mechanisch stehen. Abrupt ballte Sakura die Hände zu Fäusten bis sie langsam aber sicher spürte, wie sie rasend vor Wut wurde. Ohne zuvor noch einen klaren Gedanken zu fassen, öffnete sich ihr Mund ruckartig. „Uchiha! Hast du einen verdammten Torpedo im Arsch oder wieso rennst du wie ein Verrückter durch die Gegend?“ Sakuras Nasenflügen blähten sich gefährlich auf und ihr Gesicht nahm eine dunkle Farbe an, während die offensive Stimme der Haruno an den Wänden langsam abhallte. Doch als sie sah, wie der Clanerbe ruckartig stehenblieb, sich langsam zu ihr umdrehte und sich seine schwarzen matten Augen in ihre bohrten, fühlte sie sich, wie ein kleiner, armseliger Ballon, aus dem die Luft gewichen war. Ihre Wut verpuffte schlagartig, doch zurück blieb ein zornerfüllter Uchiha. Sakura ging reflexartig einige Schritte nach hinten und stolperte fast über ihre eigenen Füße, so als hätte sie jegliche Kontrolle über ihr Wesen verloren. Sasuke hingegen näherte sich ihr stetig und stieß die Konoichi im darauffolgenden Moment ohne Vorwarnung und ohne Rücksicht auf Schmerzen gegen die kalte Wand. Sakura stieß unerwartet einen Schmerzensschrei aus, biss sich aber sogleich auf die Zunge. „Mir scheint du hättest vergessen, was ich dir gestern erklärt habe. Du befolgst die dir erteilten Befehle und im Gegenzug geschieht deinem jämmerlichen Leben nichts“ Sasukes Worte erstickten nun endgültig das noch wiederhallende Echo der Rosahaarigen. Ihr Kinn, das der Erbe fest in der Hand hielt, schmerzte unbändig. Wie sie so da stand, eingeklemmt zwischen der Wand und dem Schwarzhaarigen, den sie gezwungen war durch seine groben Griffe in die Augen zu schauen, fühlte sie sich ganz klein ... Kurz überlegte sie, sich tatsächlich zu wehren, den Gedanken verwarf sie jedoch sogleich, als sie begriff, dass ihr zierlicher Körper eine Mücke zu seinem großen, muskulösen war. Zusätzlich wurde ihr Chakra seit ihrer Ankunft im Versteck auf das Niveau eines Chunins reduziert. Doch sie wäre nicht Sakura Haruno, wenn sie sich von irgendeiner Überlegenheit hätte einschüchtern lassen. Sowieso waren Wörter schon immer die stärkste Waffe gewesen ... Die scharfe Antwort der Rosahaarigen folgte sofort. „Jämmerliches Leben! An deiner Stelle würde ich mir ein zweites Mal überlegen, ob du es wagen solltest mich zu verurteilen! Uchiha, du bist anscheinend ein aktiver Vertreter von Doppelstandards. Zwar ist dein Hass zu deinem Bruder immens, doch hat dich das nicht davon abgehalten den selben armseligen Weg einzuschlagen wie er. Auch du hast deine Freunde verlassen, auch du hast deiner Heimat den Rücken gekehrt, um ein Krimineller zu werden. Doch im Gegensatz zu dir hatte Itachi es nicht nötig die Hilfe einer Schlange wie Orochimaru anzunehmen, um stärker zu werden. Selbst ich bin damals auf der Lichtung Itachi näher gekommen als du! Also wer hat jetzt das jämmerliche Leben?“ Mit einem arroganten Grinsen starrte sie in Sasukes wutentbranntes Gesicht und versuchte sich an seiner Wut zu ergötzen, während sie selbst versuchte ihr Unsicherheit zu überspielen. Sasukes Züge hatten sich zu einer kaltblütigen Grimasse verzogen. „Du, wenn ich mit dir fertig bin!“ Seine rasende Antwort ließ ihre Knie zittern, doch sie war nicht gewillt Schwäche zu zeigen. Um keinen Preis würde sie ihm diese Genugtuung schenken. * Stunden später, Krankenhausflügel Sakura fuhr sich gestresst durch die Haare und strich sich genervt einige der blassrosa Haarsträhnen aus dem Gesicht. Würde diese Quälerei endlich ein Ende nehmen? Seit Stunden befand sie sich in diesen unterirdischem Quartier und gewährte verletzten Schwerverbrechern und Vergewaltigern einen Einblick in ihr Können. Sie wünschen genaueres über die Räumlichkeiten, in die man Sakura Haruno eingebuchtet hatte, zu erfahren? Es handelte sich hierbei keineswegs um ein Patientenzimmer oder Krankenhauszimmer, wie man es aus dem organisierten Konoha kannte. Das hier war um Weiten kein verdammtes Zimmer. Sie wusste nicht einmal, wieso man dieses Drecksloch den „Krankenhausflügel“ nannte. Das hier war eine Baracke, ein stinkende, schmutzige Baracke mit blutverschmierten Wänden und dreckigen Bettlaken. Die Versorgung war miserabel, es fehlte an allem und jedem, doch am meisten, und das war nicht zu überhören, fehlte es an Schmerzmitteln. Nicht dass dieser Unglücksort nur augenscheinlich zu fürchten war. Nein, wenn sie gezwungen sein würde die wimmernden, jammernden, heulenden, krächzenden und schreienden Schmerzenslaute auch nur eine weitere Stunde zu hören, so würde sie hier krepieren, da war sie sich sicher. Sakura raufte sich die Haare, als ein weiterer markerschütternder Schrei die brüchigen Fassaden der schimmelnden Wände zum Bröckeln brachte. Es war erst Mittag, wie sollte sie das- „Sakura Haruno? “ Eine liebliche Stimme riss die Konoichi aus den Gedanken und veranlasste sie nach der Ursache dieses ungewöhnlich zierlichen Klanges zu suchen. „Man sagte mir, ich solle Sie aufsuchen“ Die Haruno hob zaghaft den Kopf und blickte in die großen, blauen Augen einer jungen Frau. Kurz runzelte sie die Stirn, als sie wie vom Geistesblitz getroffen, begriff, dass es sich um das Mädchen von heute morgen handle. „Setz dich“, stotterte Sakura und fing sich allmählich. Das Mädchen nickte leicht und tat wie ihr geheißen. Die Haruno begann stillschweigend mit der Behandlung. Es vergingen mehrere Minuten in denen sich eine trügerische Stille über die beiden legte und die Klagelaute in den Hintergrund rückten. Sakura besah den zierlichen Körper ihrer Patientin und konnte nicht verhindern, dass sie bei dem Anblick des Mädchens Mitleid empfand. Sie glich einem lebenden Boxsack, stellte die Haruno bitter fest. Doch dann erinnerte sie sich zwanghaft an ihr eigenes Spiegelbild ... Wie sie nun auf das Mädchen wirken musste ... Ihr Gesicht zierten blaue Flecken und ihr Kopf hatte eine Platzwunde durch den Aufprall an der Wand abbekommen. Der Uchiha hatte sich wahrlich nicht zurückgehalten. Ohne Chakra anwenden zu müssen, hatte er ihr erhebliche Schmerzen zugefügt, sie wissen lassen, dass er stärker war. Im Nachhinein hätte sie wohl die Klappe halten müssen, gewiss hätte ihr das so einiges an Leid erspart, und doch ... Und doch bereute sie kein einziges Wort! Selbst wenn er sie ohnmächtig geprügelt hätte, sie sich noch zehn weitere Male aus ihrer eigenen Blutlache ziehen musste, Blut spucken würde, würde sie nichts ändern! Nichts an ihren Worten, nichts an dem Gesagten! Nichts! Ihre Gedanken schwirrten als Assoziation auf Gewalt zu dem kauernden Mädchen. Was hatte sie in Madaras Gemach zu suchen? Wieso wurden sie rausgeschmissen? Wo ist ihre Freundin? Wieso waren sie nackt? Nicht gewillt die junge Frau zum Reden zu drängen, unterdrückte sie die sich häufenden Fragen, die wie ein Schwarm Vögel in ihrem Kopf schwirrten. Sie wollte soeben zu einer weiteren Kompresse greifen, als sie ruckartig in ihrer Bewegung innehielt und verwundert zu dem Mädchen schaute. „Danke ... Danke für heute Morgen“ , sprach das Mädchen mit gesenktem Haupt. Wortlos hob die Haruno die Augenbrauen in die Höhe, als sie leise ansetzte: „Du solltest mir nicht danken. Ich habe rein gar nichts getan. Ich habe dich nicht gerettet. Aber, wenn ich gekonnt hätte, dann-“ „Nein, das ist nicht wahr“, unterbrach sie die junge Frau, nun stürmischer, „Du hast deinen Kopf für mich riskiert! Sie hätten dich hängen können, oder Schlimmeres ...“ Sakura schnaubte verächtlich. „Das ist mir egal, sollen sie doch machen! Dieser Ort allein schon ist die Hölle!“ „Pst!“, zischte Yuki und legte sich einen Zeigefinger auf die Lippen, „So darfst du nicht reden! Sie könnten dich hören und dann-“ „Was dann? Mich quälen, foltern? Allein der Aufenthalt hier ist die reinste Tortur!“ Sakura sah, wie sich ein leichtes Lächeln auf Yukis Lippen schlich und ihr Sympathie auf Grund ihrer Wort signalisierte. „Mein Name ist Yuki“ Sakuras Wut verpuffte und wurde zu unterdrückter, gleichzeitig erdrückender Traurigkeit. „Warum bist du eigentlich hier?“, sprach die Haruno nun wieder um einiges leiser und interner. Yukis Lächeln verschwand und sie schaute bedrückt zu Boden. „Das könnte ich dich auch fragen“, seufzte sie, ließ Sakura aber keine Chance zu antworten, „Vor langer Zeit, ich erinnere mich nur verschwommen daran, hatten Nukenins unser Dorf überfallen. Sie brannten alles nieder, töteten Frauen und Kinder. Nur mich, mich allein hatten sie am Leben gelassen und nach Otogakure verschleppt. Damals hörte ich zum ersten Mal von diesem Dorf. Bis zum heutigen Tag verstehe ich nicht, weshalb sie mich haben leben lassen. Doch ein Leben ist hier durchaus nicht. Seit dem friste ich hier mein trostloses Dasein als“, sie holte tief Luft und verzog schmerzlich das Gesicht, „als Hure“ Sakuras Augen weiteten sich augenblicklich und sie schaute das Mädchen voll Entsetzen an. Dieses Mädchen war vielleicht ein, zwei Jahre älter als sie selbst. Sakura musste schlucken und senkte ehrfürchtig den Kopf. „Das tut mir leid“, flüsterte sie und traute sich nicht in Yukis traurige Augen zu blicken. „Nicht der Rede wert“, antwortet sie bitterlich. „Wieso erzählst du mir das?“, fragte Sakura barsch, da sie merkte, wie langsam Zuneigung gegenüber dieser Fremden in ihr aufkeimte. Sie durfte sich nicht binden, erst recht nicht in einer Gefangenschaft. Bindungen und Beziehungen machen Shinobis verletzlich und das war das Letzte was die Haruno in dem Moment noch brauchte. Yuki aber hörte die Angst zwischen den wütenden Worten und lächelte. „Du bist anders ... Ich habe dich noch nie zuvor hier gesehen. Und das soll schon was heißen“, abermals lächelte sie wieder freundlich, als hätte man einen Schalter umgelegt, „Wer bist du?“ Sakura hielt auf die Frage hin kurz inne. Konnte sie einer fremden Frau ohne weitere Bedenken vertrauen? Doch da blickte sie wieder in Yukis reine Augen, die in ihrem kurzen Leben schon so viel durchmachen mussten, und gab der Versuchung nach. „Sakura. Mein Name ist Sakura Haruno“, erklärte die Rosahaarige vorsichtig. Die Augen ihrer Gegenüber weiteten sich leicht. „Die Sakura Haruno? Beste Konochi des Feuerreiches, Schülerin der legendären Sannin?“, stieß die hübsche Frau mit verblüffter Begeisterung aus. „Woher –“ „Die Männer. Die Männer hier reden oft über dich“, erklärte Yuki knapp. „Was macht Sakura Haruno, Schülerin der Sannin, in diesem Drecksloch namens Otogakure?“ Die Konoichi schnaubte. „Diese Mistkerle haben mich hierhin verschleppt. Ich soll für sie irgendein verflixtes Amulett öffnen“ „Dann unterscheiden wir uns ja gar nicht so sehr“, lachte die Frau eher aus Traurigkeit, als Freude, doch dann hielt sie verwundert inne. „Ein Amulett? Du redest doch sicherlich nicht das Jorashi-Amulett?“ Doch genau das meine ich. Das Jorashi-Amulett“, sprach die Haruno langsam, „Weißt du etwas darüber?“ Yuki zog scharf die Luft ein und für einen Moment dachte Sakura sie würde zittern. „Das Jorashi-Amulett“, fing Yuki mit Unbehagen an, „galt eine lange Zeit als Legende. Bis zu jenem Tag als es an dem Hals eines Mannes gefunden wurde. Auf dem Grund des Ozeans. Obwohl der Mann, ein Shinobi aus Amegakure, kein Mann, sondern eher ein Skelett war, hatte sich ein grüner Schimmel über seine Knochen gelegt, Das Amulett aber schien in vollem Glanze, sodass sein Schein selbst bis an die Oberfläche des Gewässers reichte. Wo es ein Fischer auf hoher See entdeckte. Es wurden vor langer Zeit ganze Kriege um jenes Amulett geführt, bis es wieder gänzlich verschwand. Seit dem sind 200 Jahre vergangen und nun ist es auf rätselhafte Weise bei Madara wieder aufgetaucht. Vergebens kann ich dir nicht sagen wie.“ Sakura hielt den Atem an. Mit so einer Reichweite an Informationen hatte sie bei Weitem nicht gerechnet. „Woher weißt du das alles?“ fragte sie neugierig. „Was glaubst du wie? Ich bin Madaras Hure. Man sieht in mir eine unbedeutende, harmlose Nebenfigur. Ich bin im Zimmer wenn er isst, schläft und Kriegsrat hält. Ich und ein paar andere Mädchen sind immer da. Naja ... fast immer“, sprach Yuki ertappt und dachte daran, wie Madara den Morgen damit begonnen hatte sich an ihr auszutoben und sie anschließend aus dem Zimmer geschmissen hatte. „Was kann es?“ Sakuras Stimme veranlasste Yuki in ihre grünen Augen zu schauen. Sie beugte sich leicht zu ihr vor. „Ich hörte, wie Madara mit Hidan darüber sprach, das Amulett würde das Chakra seines Besitzers vertausendfachen, seine Kraft würde ins Unermessliche steigen“, sprach Yuki und registrierte, wie Sakura mit voll Entsetzen geweiteten Augen zuhörte. „Unterm Strich bedeutet das, der Besitzer des Amuletts wäre unbesiegbar“ Sakuras Atem stockte und ihr wurde schwarz vor Augen. Unbesiegbar? Das wäre das endgültige Verhängnis für das Feuerreich, für Konoha, ihre Heimat ... Nein, sie würde ihren Namen nicht beschmutzen, indem sie die Büchse der Pandora öffnen würde. Lieber würde sie in Ehre sterben, als ihr Dorf zu verraten und Unheil über das ganze Reich zu bringen. „Das werde ich auf keinen Fa-“, Sakura setzte gerade zu einer weiteren Antwort an, als ein lautstarker Knall die Geräuschkulisse zerbrach und alle Gesetze der Akkustik zu brechen schien. Der Schock legte sich über die Krankenhausbaracke und im nächsten Moment ertönte ein noch lauterer Knall als zuvor und Sakura konnte sich gerade noch so ducken, als ihr das Teil eines hölzernen Bettgestells entgegenflog. Sakura hatte das Gefühl der Raum liege in Trümmern, so viel Dreck und Staub lag in der Luft, versperrte die Sicht und brannte in den Augen. Schreie ließen die Baracke erbeben.Der Raum fing Feuer und erhellte die Sicht. Erst jetzt erkannte Sakura das wirkliche Ausmaß der Verwüstung. Nichts war mehr erhalten und alles lag in Trümmern. Die Verletzten lagen jetzt leblos auf dem Boden und wurden zu Toten, die Toten dagegen fingen Feuer und wurden zu Asche, die Sakura die Sicht versperrte und in den Augen brannte. „Findet sie“ Ein ohrenbetäubendes Gebrüll ließ Sakura bis aufs Mark erschüttern. „Findet sie oder ihr braucht gar nicht mehr wiederzukommen“ Sakura dachte die Stimme Kabutos zu erkennen, doch wurde dieser Gedanke durch den natürlichen Instinkt zu Seite geschoben sich am Leben zu erhalten. Es folgte ein Chaos, ein Durcheinander, in dem Shinobi an ihr vorbeizischten und wie Vögel ausschwärmten. Sie töteten die Verletzten, massakrierten und das alles in einem unausstehlichen Gejohle. Das Herz der Konoichi schlug so schnell und stark, dass das Blut, das ihr in den Ohren rauschte Kopfschmerzen bereitete, doch sie zwang sich einen klaren Kopf zu bewahren. Sie musste sich jetzt auf ihr rationales, logisches Denken verlassen können, auf das sie sonst so stolz war. Der Knall musste einen Eingang, einen Einschlag erzeugt haben durch den die ihr unbekannten Ninja eingebrochen waren. Sakura erinnerte sich an den Knall und ließ ihren Blick schwanken. Ein Loch! Ein enormes Loch in der Wand, das Ausblick auf den Wald bot, erstreckte sich vor ihr wie ein immergrünes Panorama. Hoffnung keimte in Sakura auf und sie erkannte ihre Chance. Sie wollte sich sofort in Bewegung setzen, als ihr Yukis Gesicht vor dem inneren Auge auftauchte. „Yuki“, flüsterte Sakura in einem gedämpften Ton, „Yuki, wo bist du?“ Plötzlich erblickte sie einen Körper neben sich, der sich schmerzlich zusammenkrümmte. Sakura ließ sich neben Yuki auf den Boden fallen. Ihr kam es so vor als würde ihr jemand bei lebendigem Leibe das Herz rausreißen, als sie sah, wie eine Eisenstange Yuki durchbohrte. Das Mädchen spuckte Blut und in Sakuras Augen sammelten sich die ersten Tränen. „Yuki! Yuki, komm mit mir mit!“, ihre Stimme klang brüchig, „Yuki, du kannst jetzt aus deinem Käfig entfliehen! Breche dein Schicksal und komme mit mir! Zusammen können wir das-“ „Nein, hör’ mir zu, Sakura“, sie sprach langsam, als würde sie um jeden Preis die Schmerzen aufhalten wollen, „Meine Reise ist hier beendet, aber deine noch nicht! Geh! Geh und finde das Amulett, bevor die es tun! Geh!“ Sakura konnte die Tränen zurückhalten. „Nein! Nein, niemals!“, schrie sie und wippte sich hin und her. „Geh! Du musst es finden Sakura! Du musst das Amulett zerstören!“ Yuki stieß Sakura mit letzter Kraft von sich und erstickte ein Schluchzen. „Geh!“, schrie sie und die Konoichi ließ ihre womöglich einzige Verbündete zurück und entsprang durch den Bruch in der Wand in die Freiheit. Sakura nahm all ihre Kraft zusammen und rannte durch die widerspenstigen Äste und scharfen Dornen. Die Tränen flossen unerbittlich ihr zartes Gesicht entlang und der nasse Schleier, der sich über ihre Augen gelegt hatte, verschwamm ihren Blick auf die Außenwelt. Ganz mechanisch bewegte sich ihr nasser Körper. Ein Instinkt hatte sich in ihr Unterbewusstsein gefressen und ließ sie nicht mehr los. Ein Instinkt, der ihr sagte diesen abartigen Ort zu verlassen, ihn nie mehr sehen zu müssen, ihn zu vergessen ... Sie musste weg. Weg von Akastuki. Weg von Madara. Weg von de Wachleuten. Weg von dem Amulett. Und weg von Uchiha. Sakura spürte ihre Beine nicht mehr, wusste nicht, ob sie sie noch trugen oder ob sie längst auf dem Waldboden zusammengebrochen war. Sie fühlte sich so leicht und gleichzeitig so schwer. Die Baumäste preschten ihr ins Gesicht und hinterließen kleine blutige Risse, die sich wie Fäden über ihr Gesicht zogen. Sie atmete schwer und ungleichmäßig, fühlte ein scharfes Seitenstechen in der Bauchregion und doch rannte sie unnachgiebig. Die Silhouetten der vorbeiziehenden Bäume bereiteten ihr Übelkeit und doch rannte sie. Unnachgiebig. Bis sie durch einen abrupten Schlag die blutende Stirn abtastete und sich auf dem Waldboden wiederfand. Das Blut der Wund lief ihr in die Augen und ein langsames, gezogenes Stöhnen verließ ihre Lippen. „Jetzt hab’ ich dich endlich, Kleine“ Verwirrt blickte Sakura auf und erkannte die Ursache für ihren Sturz. Kapitel 8: Waldfurcht --------------------- Verwirrt blickte die Konoichi auf und entdeckte die Ursache für ihren Sturz. Ihre smaragdgrünen Seelenspiegel weiteten sich geschockt, als sie in bekannte Augen blickte. „Geh weg!“, brüllte sie, „Fass mich nicht an!“, während sich ihre Hände krampfhaft in den feuchten matschigen Waldboden krallten, bis die verwesende Erde zwischen ihren Fingern hervorkam. „Ich sagte, fass mich nicht an!“, schrie sie wieder, als sie sah wie sich der Mann ungehalten auf sie zu bewegte und ein schmutziges Grinsen sein Gesicht zierte. „Hab dich nicht so, Kleine! Ich weiß, du willst es doch auch!“ „Nein! Nein, bitte fass mich nicht an!“, klagte Sakura nun weinerlicher. Ihre Stimme ertrank in ihrem eigenen See aus Tränen und verstummte, als sich der Mann zu ihr beugte und sie seinen stinkenden, warmen Atem im Gesicht spürte. Ihr Mund war trocken, ihre Kehle zugeschnürt, nur die Tränen liefen ihr unweigerlich die kühlen Wangen entlang. Kein Ton verließ ihre Lippen und dennoch war in ihren Augen ein stummer Schrei gemeißelt. „Wo ist jetzt diese Missgeburt von Uchiha, hn?“, hechelte ihr der Ninja entgegen und leckte sich über die Lippen, während er nach ihren Handgelenken griff und Sakura in den kalten Schlamm drückte. Ihr Kopf knallte gegen den Grund. „Ist Konohas Kirschblüte etwa ganz alleine?“, fragte der Otonin in verachtendem Tone, doch Sakura war nur in der Lage angewidert den Blick gegen den Himmel zu richten, sodass ihr die Regentropfen geradewegs ins Gesicht fielen. Selbst der Himmel weinte an diesem Tag. Die Konoichi zog die Luft stark ein, als sich der Söldner rittlings auf sie setzte und seinen Unterleib gegen ihren presste, sodass Sakura die Erregung zwischen seinen Beinen deutlich spüren konnte, während er ihre Handgelenke grob zu zerquetschen drohte, dass ihr ein Schmerzensschrein entglitt. Wieder beugte er sich zu ihr herunter, griff nach ihrem Gesicht und zwang sie, ihn anzusehen. „Jetzt gibt es kein Entkommen mehr, kleine Kirschblüte“, flüsterte der Mann und seine Worten trafen sie wie eine Ohrfeige. Sakura riss die Augen entsetzt auf, als ihr der Mann mit einem Kunai das durchnässte Oberteil durchschnitt und ihre Brüste entblößte. Im nächsten Moment drückte er seine Lippen hart auf ihre und erstickte den aufkommenden Schmerzensschrei im Keim. Seine schmutzigen Händen umfassten die sanfte Haut ihrer Brüste, die Haruno drehte und wendete sich verzweifelt unter dem Mann. Krampfhaft versuchte sie sein Gewicht, dass sie nahezu erdrosselte, von sich zu drücken. Als der Mann von ihr abließ keuchte sie begierig nach Luft. Doch bereits im nächsten Moment hörte sie das Geräusch raschelnder Kleidung, das sich mit dem Klang der schmerzenden Regentropfen vermischte und gedämpft an ihr Ohr drang. Wie gelähmt begriff sie, dass sich der Ninja seiner Hose entledigt hatte, und sie achtlos in den Dreck warf, so wie er vor einigen Sekunden mit der Konoichi getan hatte. Doch Sakura blickte lediglich gegen den Himmel, als wäre es ein Starrkampf, den nur einer der beiden gewinnen könnte. Sie war gebrochen. Sie spürte wie ihre Seele zersprang und sie sich an den scharfen Kanten ihres eigenen Wesens blutig schnitt. Ihr Körper fühlte sich bleischwer an, sodass sie bewegungslos die Tortur über sich ergehen ließ. Selbst das Reißen ihrer eigenen Hose, das widerliche Gefühl seiner Erektion, ließ sie nicht mehr aufhorchen. Leblos wie eine Puppe ließ sie alles über siech ergehen. Gedemütigt sanken ihre Lider, während ihre Gedanken allein bei der Hoffnung hingen, es würde eine schnelles Ende finden, als sie plötzlich ein lautes Brüllen erschrocken dazu veranlasste die Augen aufzureißen. Wie aus einem Traum erwachend, brauchte sie einen Moment, um dem bekannten Gesicht eine Identität zuzuordnen. Gerade noch sah sie, wie Sasuke mit wutverzerrter Miene sein Katana animalisch brüllend anhob und es dem Ninja in den Bauch rammte. Sakura zog entsetzt die Luft ein, als das Blut des Mannes sie bespritzte und sein Gewicht leblos damit drohte auf sie zu kippen. Mit geweiteten Augen starrte sie in das ausdruckslose Gesicht des Ninjas und bemerkte nicht, wie der Uchiha sein Katana ein zweites Mal anhob und dem Mann die Kehle durchschnitt. „Ich hätte dich heute Morgen schon töten sollen!“, fletschte der Erbe die Zähne. Der Ninja röchelte ein letztes Mal Blut, bis sein lebloser Körper schließlich zur Seite fiel. Sakura schnappte begierig nach Luft und verschluckte sich beinahe an dem süßen Sauerstoff, als ihr Blick auf Sasuke fiel. Der Clanerbe holte ein letztes Mal aus und trat dem toten Mann in den Bauch. Sasuke verspürte Sakuras verängstigten Blick auf seinen harten Zügen und drehte ihr sein blutverschmiertes Gesicht zu, während er sich mit dem Ärmel seines Mantels den roten Lebenssaft aus dem Gesicht wischte, bevor er ihn sich auszog und der Konoichi entgegen warf. Sakura fuhr zaghaft den Kopf ein, als sie das schwere Material der Akatsukirobe traf. Die Augen des Uchiha hafteten auf Sakuras zierlicher Gestalt. Noch im Sitzen zog sie sich gedemütigt gebeugten Kopfes den Stoff über die nackte Brust. All ihre Gliedmaßen schmerzten, sie strich sich eine zerstreute Strähne aus dem Gesicht und vermied es den Blick Sasukes zu erwidern. „Bist du fertig?“, fragte der Erbe ungeduldig mit kalter Stimme, die der Konoichi gegen die Ohren dämmerte und in ihrem Kopf ein schmerzhaftes Pochen auslöste. „Kannst du gehen?“, fragte Sasuke weiter, als er keine Antwort bekam. Die Konochi schüttelte den Kopf, sodass ihre Haare einem rosigen Wasserfall glichen. Durch den dreckiges, schmutziges Wasser floss. Ruckartig schritt der Uchiha auf das kauernde Mädchen, ehe er sie ungewöhnlich sanft auf die Arme hievte und mit schwermütiger Leichtigkeit auf den nächsten Ast sprang, bis der Nebel ihn umhüllte. Minuten vom Akatsuki-Hauptquartier entfernt, nehegelegener Wald Hinatas Blick haftete seit geraumer Zeit an dem Rücken des Uzumakis. Mit leichter Übelkeit beobachtete sie, wie seine Gestalt von einem Ast zum anderen sprang. Mal verschwanden seine breiten Schultern vor ihren Augen, nur um im nächsten Moment wieder aufzutauchen. Sie lächelte bitter. Eigentlich war ihre Beziehung zueinander nichts anderes. Mal war sie ihm nicht des Blickes würdig und dann wieder bildete sie sich ein, ein sagenhaftes Funken in seinen Augen gesehen zu haben, wenn er sie anschaute. Aber ein echtes Dilemma war das nicht. Schwer schloss die Konoichi für einen Moment die Lider. Sie vergeudete im Nachhinein nur Gedanken an etwas, das sie nicht haben konnte. Sie war eine Träumerin. Eine kleine, erbärmliche Träumerin, die sich auf jeden Wimpernschlag etwas zusammenreimte. Er wollte Sakura. Wollte sie schon immer. Die rosahaarige Konoichi, die sie schon so oft zu hassen versucht hatte, und doch war es ihr nicht gelungen. „Neji, hast du etwas gesehen?“, riss der Uzumaki Hinati aus den Gedanken, während er sich unbekümmert nach hinten drehte, um dem Hyugarben, der sein Byakugan seit Anbeginn der Mission aktiviert hielt, ins Gesicht blicken zu können. Doch hatte dieser kaum Zeit zu einer Antwort ansetzen zu können, als sich ein verwüstetes Panorama eines in Trümmern liegenden Otogakures vor den Ninjas erstreckte. Jedem der anwesenden Ninjas fehlte die nötige Energie, um das schwere Schweigen, dass sich wie ein Nebel über die Gruppe gelegt hatte, zu brechen. Die Anwesenden ließen ihren entsetzten blick über die Verwüstung schwanken. Naruto schluckte schwer, als er sein Tempo drosselnd über die Leichen Abtrünniger sprang und zwanghaft versuchte die Panik, die sich in ihm ausbreitete, zu unterdrücken. Obwohl er sich innerlich predigte die Hoffnung am Leben zu erhalten, sprangen seine Gedanken wieder und wieder zu Sakura. Shikamaru umrundete mit langsamen Schritten den Todesschauplatz und suchte mit geschultem Auge nach jeglichen Indizien und Informationen über die Geschehnisse, die diesen Ort so blutig geprägt hatten. Bevor Kiba vorschlagen konnte, die Gruppe solle sich aufteilen und das Innere des Verstecks erkunden, wurde sein Vorhaben durch einen erschütternden Schrei durchbrochen. „Er lebt! Der hier Lebt!“, ließ die Yamanaka die Gruppe auf ihre Art wissen, während die Folgen ihres lauten Organs noch immer in den Weiten des Waldes nachklangen. Naruto war augenblicklich aufgesprungen und stand binnen einer Zehntel Sekunde stützend neben Ino und auch der Rest der Gruppe stieß zu ihnen und besah mit verwundertem Auge den Überlebenden. „Er braucht medizinische Hilfe, sonst verlieren wir noch unsere einzige Informationsquelle!“, schrie Tenten hysterisch. Mit einem schnellen Kopfnicken setzte sich die Yamanaka in Bewegung. Schon im nächsten Moment glühte grünes Chakra auf und flackerte wie eine Flamme um ihre Handgelenke. Das Team schwieg eisern und ihre stillen Fragen erwarteten das Erwachen des Otonins mit unruhigem Herzschlag. Als der Mann schließlich nach Luft röchelte, reagierte der Uzumaki als erster und hielt dem Abtrünnigen ein Kunai unter die Kehle. „Eine weitere Bewegung und du wirst dich deinem Schicksal fügen müssen“, drangen die kalten Worte aus den schmalen Lippen Narutos. „Wer hat euch angegriffen?“, stellte Shikamaru als erster seine Frage. „Rede!“, befahl Neji ungeduldig, als er sah, wie sich der Ninja mit seiner Antwort Zeit ließ. „Ich... Ich weiß es nicht!“,sprach der Ninja hastig, doch spürte sogleich den verstärkten Druck des Kunais an seinem Hals. „Ein treuer Abtrünniger? Ich hätte nicht gedacht, dass ich das noch erlebe!“, sprach Naruto bissig. „Kabuto“, der Ninja spuckte angestautes Blut, „Kabuto und seine Gefolgsleute. Die waren es!“, brachte der Shinobi unter starken Schmerzen heraus. Tenten hielt vewirrt die Luft an und kräuselte die Stirn: „Aber ... Aber was will Orochimaru von Akatsuki?“ „Das Amulett“, flüsterte der Ninja unaufgefordert und es schien als würde sein Herz zum letzten Mal schlagen, als ihn Nejis brutaler Tritt in die Seite wieder zum Leben erweckte. „Nicht einschlafen“, war dessen einziger Kommentar, bevor Tenten panisch eine Hand auf seine Schulter legte. „Was will Orochimaru von dem Amulett?“, meldete sich Kiba zu Wort. „Wahrscheinlich dasselbe wie Akatsuki: Unbändige Macht und Heilung seines ausgelaugten Körpers“, beantwortete Shikamaru Kibas an den Abtrünnigen gerichtete Frage. „Aber das würde bedeuten, dass Sakura noch lebt!“, schrie Ino hoffnungsvoll und die gesamte Stimmung schien mit ihren Jubelworten zu kippen. „Ino hat Recht! Wenn Akatsuki Sakura braucht, um das Amulett zu öffnen, dann Orochimaru erst recht!“, erklang Hinatas aufgeregte Stimme zum ersten Mal an diesem Tag. „Aber wo ist Akatsuki? Ich sehe nur tote Gefolgschaft, aber was ist mit den Mantelträgern?“, Kiba runzelte die Stirn. „Ich vermute Akatsuki musste fliehen, als ihr Versteck aufflog, um keine weitere Aufmerksamkeit zu erzeugen“, schlussfolgerte der Nara, „Da sich alles heute ereignet hat, und wir das Massaker um Minuten verfehlt haben, kann Akastuki nicht weit sein!“ „Unsere Priorität ist Sakura und nicht Akatsuki“, unterbrach der Uzumaki Shikamaru barsch und Hinata senkte wissend den Kopf. Und als Shikamaru zu einer ebenso barschen Antwort ansetzen wollte, wedelte Kiba ablenkend mit den Arme: „Das letzte was wir jetzt brauchen ist ein Streit! Reißt euch gefälligst zusammen!“ „Wir müssen zusammenhalten, wenn wir Sakura finden wollen!“, stimmte Tenten dem Inzuka zu. „Hast du jegliche Auskunft über Sakura Haruno und oder ihrem jetzigen Aufenthaltsort?“, richtete sich Shikamaru wieder an den Abtrünnigen und ging nicht weiter auf seine Freunde ein. „Ich habe sie gesehen . . .“, sprach der Abtrünnige langsam, während seine Stimme stetig leiser wurde. Die Ninjas erstarrten. „Wo?“, drängte Naruto und schluckte schwer, als sich der Hals des Shinobis unter seiner Klinge reckte und sein Blick deutungsvoll den Wald streifte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)