Ménage-à-trois von Mju ================================================================================ Kapitel 3: ----------- Titel: Ménage-à-trois Pairing: YamatoxSora, YamatoxTaichi Autor: Hajime Genre: Shonen Ai, Hetero, Comedy Anm. Die Charaktere gehören nicht mir.   /…………../ à Gedanken „………….“ à Gespräche, Dialoge   KAPITEL 3   Summend spazierte Sora durch die Einkaufsstraße. Ein wenig Schade fand sie es schon, dass Yamato so wenig Zeit hatte. Aber das Lernen ging nun mal vor. Leider konnte sie ihm nicht viel weiterhelfen und fand es schön, dass Taichi sich in seiner Freizeit um ihn kümmerte. Früher hatte sie mit ihm gemeinsam Fußball gespielt, mittlerweile sahen sich die beiden nur noch selten. In der Stadt war es sehr heiß, selbst für den Sommer. Die Temperaturen kletterten immer höher und dementsprechend waren wenig Menschen unterwegs. Sora gefiel das Wetter. Eine leichte Sommerbrise umspielte ihre Haare und ihr Sommerkleid. Vor einem Schaufenster blieb sie stehen und besah sich ihrer Spiegelung genauer. Yamato meinte, ihm gefiele das Kleid. Nun, sie gefiel sich damit auch sehr gut. Plötzlich sah sie im Fenster eine ihr bekannte Gestalt hinter ihr vorbeigehen. Schnell drehte sie sich um. „Tai!“, rief sie ihm nach und lief auf ihn zu. Der Angesprochene drehte sich um und erstarrte. Genau, was ihm jetzt noch fehlte. „So … ra. Hallo.“, presste er heraus. /Sie ist nicht schuld, sie ist nicht schuld … schau sie nicht so böse an!/ „Seid ihr denn schon fertig?“, fragte sie und schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. „Sozusagen.“, antwortete er knapp. Er hatte keine Lust auf ein Gespräch mit dem Feind, den er auch noch selbst aufs Schlachtfeld geliebäugelt hatte. „Hör mal, ich muss weiter. Man sieht sich.“, verabschiedete er sich und wandte sich zum Weitergehen. „Tai, warte bitte kurz. Ich muss dich etwas fragen.“ „Was?“ Taichi drehte sich um und sah Sora an. Sie blickte unsicher zurück und fing an, über ihren Daumennagel zu reiben. „Du bist so komisch zu mir. Habe ich etwas falsch gemacht?“, fragte das Mädchen leise und sah zu ihm auf. Ihre braunen Augen sahen ihn an und mit einem Mal fühlte Taichi sich seltsam. Schuldig, dass er sie in diese Sache hineingeritten hatte. Hätte er damals ´Nein´ gesagt, müsste er jetzt nicht diesen Blick ertragen. Er unterdrückte den Drang, sie in den Arm zu nehmen und antwortete: „Nein. Dass ich mich im Moment etwas abweisend verhalte hat nichts … es ist nicht deine Schuld. Ich habe momentan Streit mit jemanden, den ich sehr gern habe.“ „Kann ich dir helfen, den Streit zu schlichten?“ /Ja, verschwinde wieder aus meinem Leben./ „Das ist lieb von dir, aber das muss ich wohl alleine regeln. Schließlich habe ich eine Teilschuld daran.“, sagte er und zwang sich zu einem Lächeln. „Oh, ich verstehe.“ War das Gespräch beendet? Konnte er jetzt endlich gehen? „Ich würde gern mal wieder etwas mit dir unternehmen. Wann hast du denn Zeit?“, fragte Sora. „Äh … das weiß ich nicht auswendig. Muss in meinem Kalender nachsehen. Ich meld mich bald bei dir, ok?“ „Ist gut. Komm mal ein Stückchen hinunter zu mir.“ Taichi hob eine Augenbraue, tat aber wie ihm geheißen und beugte sich zu Sora hinunter. Diese gab ihm einen Kuss auf die Wange und schenkte ihm ein Lächeln. „Überanstreng dich nicht. Und grüß Hikari von mir, ja?“ Seine Augen weiteten sich und er richtete sich wieder auf. „Mache ich. Tschüss.“, antwortete er und drehte sich auf dem Absatz um. So schnell er konnte, rannte er den restlichen Weg zu seiner Wohnung. Keuchend und mit einem Stechen in der Brust stützte er sich an der Hauswand ab. Wie konnte er auch nur daran denken, Sora gegenüber grausam zu sein? Sie war so ein gutherziges, liebevolles Mädchen. Sie hatte es nicht verdient, betrogen oder belogen zu werden. Er befand sich in einer Sackgasse. Entweder duldete er Sora an Yamatos Seite, oder er zwang Yamato dazu, die Beziehung zu beenden. Wenn er sich an ersteres hielt, würde es ihn totunglücklich machen, denn der Gedanke daran, dass sein Freund die Minuten, in denen sie nicht zusammen sein konnten, mit ihr verbrachte, und was sie in dieser Zeit tun könnten, brachte seinen Zorn zum glühen. Würde er allerdings versuchen, die beiden auseinander zu zwingen, würden nicht nur Sora und Yamato unglücklich sein, sondern Taichi selbst auch. Sora war ihm immer eine liebe Freundin gewesen. Er wollte sie nicht so verletzen. Er wollte Yamato nicht verlieren. Doch welcher Ausweg blieb ihm dann? Er sah sich in einem endlosen Labyrinth aus nutzlosen Möglichkeiten gefangen, dessen Wände immer höher wuchsen. Ein paar Mal atmete er tief ein und aus, dann steckte er den Schlüssel ins Schloss und sperrte die Wohnungstür auf. Im Vorzimmer war es kühl. Taichi lehnte sich gegen die geschlossene Tür und lauschte. Bis auf das Brummen der Klimaanlage war es still. Ein Blick auf die Garderobe verriet ihm, dass niemand zuhause war. Erleichtert entledigte er sich seiner Schuhe und schlurfte in sein Zimmer. Die Zimmertür lies er offen, da sie nur im Wohnzimmer eine Klimaanlage hatten. Obwohl er die Rollo heruntergelassen hatte, war es unangenehm warm. Ein Glöckchenklingeln erregte seine Aufmerksamkeit. Lächelnd ging er in die Hocke und strich der Familienkatze über den braunen Rücken. Diese wiederum bedankte sich mit einem sanften Schnurren. „Katze müsste man sein… na, warst du wieder unterwegs?“, redete er leise mit Mizi, „Kari hat dich bestimmt gefüttert, bevor sie weggegangen ist.“ Zweimal noch streichelte er dem Tier über das Fell, dann richtete er sich auf und ging in die Küche. „Mal sehen, ob sie mir auch etwas dagelassen hat.“ Auf dem Weg zum Kühlschrank spähte er in den Kalender, der auf der Anrichte stand. Morgen Mittag würden seine Eltern wieder aus dem Urlaub zurückkommen. Er und seine Schwester waren seit einer Woche allein. Taichi, weil er lernen musste, Hikari, weil sie keine Strandurlaube mochte. Viel lieber war sie in der Stadt unterwegs, um Fotos zu machen. Zwar freute er sich auf ihre Rückkunft, doch lieber wäre er noch eine Weile mit Hikari allein geblieben. Doch er hatte die Woche gut genutzt und deswegen keinen Grund, um sich zu beschweren. One problem a time. Im Moment konzentrierte er sich darauf, etwas Essbares zu finden. Zwar konnte er ein bisschen kochen – Yamato hatte ihm das ein oder andere einfache Gericht beigebracht – doch er hatte es gern, wenn man für ihn kochte. Er befand es als weniger anstrengend.   Als er am Abend im Bett lag, tippte er Yamatos Nummer in sein Handy. Sein Daumen schwebte über dem grünen Knopf, als er innehielt. Was wollte er ihm überhaupt sagen? Gab es vielleicht jemanden, mit dem er reden konnte, ohne einen von den beiden bloß zu stellen? Es würde ihm recht geschehen, wenn er ihn heute nicht anriefe. Andererseits telefonierten er und Yamato jeden Abend vor dem Schlafen gehen miteinander. Gut, er konnte ihm wenigstens ´Gute Nacht´ sagen. Er drückte die grüne Telefontaste und hielt sich den Hörer ans Ohr. Nach dem fünften Läuten meldete sich eine Stimme am anderen Ende. „Ja?“ „Ich bins.“ „Ich weiß. Tai-“ „Ich habe Sora auf dem Heimweg getroffen.“, unterbrach er seinen Freund. Da Yamato nicht wusste, was er darauf erwidern sollte, sagte er einfach nichts. „Vergiss es. Ich wollte dir nur Gute Nacht sagen. Sehen wir uns diese Woche noch?“, sprach  Taichi weiter. „Vermutlich, du hast deine Sachen bei mir liegen lassen.“ „Behalte sie. Ich brauche sie nicht mehr.“ „Gut, danke. Danke auch für deine Hilfe. Das heißt du willst mich diese Woche doch noch sehen?“ „Ich weiß noch nicht. Wie gesagt, ich muss nachdenken.“ „Ja. Tai? Ich habe schon ein wenig nachgedacht. Willst du wissen, was bis jetzt dabei rausgekommen ist?“, fragte Yamato. Er stand auf und schloss seine Zimmertür. Hikari war vor einer Stunde nachhause gekommen und lag ebenfalls bereits in ihrem Bett. Da er vermutete, dass sie schon schlafen könnte, wollte er sie nicht wecken. Ein Gähnen unterdrückend antwortete Taichi: „Schieß los, ich kann wahrscheinlich eh nicht schlafen…“, und legte sich im Halbdunkeln wieder auf sein Bett. „Ich finde Sora attraktiv, aber ich liebe sie nicht.“ „Oh, wow. Ich bin seit fast sieben Stunden weg und alles, was dir eingefallen ist, war das?“, fragte Taichi und runzelte die Stirn. „Mach dich nicht über mich lustig!“ „Tue ich doch gar nicht…“ „Außerdem … wenn du so frech zu mir bist, erzähle ich dir den Rest nicht mehr.“, sagte Yamato gespielt schmollend. „Wann war ich jemals frech zu dir?“, fragte Taichi und musste unwillkürlich grinsen. „Ich liebe dich.“, war alles, was er als Antwort bekam. „Dann ist´s ja gut. Mehr wollte ich nie. Ich liebe dich auch.“ „Was hast du mit Sora gesprochen?“ „Nicht viel. Ich war schnell wieder weg. Ich habe nichts gesagt. Wie abgemacht darfst du das übernehmen.“ „Ja …“ Nach einer Pause sagte Yamato: „Ich geh schlafen. Gute Nacht.“ „Gute Nacht. Träum süß.“ Am anderen Ende der Leitung konnte er ein Seufzen vernehmen. Bildlich konnte Taichi sich vorstellen, wie Yamato genervt die Augen verdrehte. Der Gedanke daran brachte ihn zum Lachen und er legte auf. Vielleicht konnte er ja doch schlafen. Er legte das Handy auf den Nachtkasten und schloss die Augen.     Yamato blickte auf das leere Display seines Handys. Dann lies er es auf die Matratze fallen. Er hatte soviel gegrübelt, aber zu einem anderen Schluss war er nicht gekommen. Und nun machte Taichi sich auch noch darüber lustig. Das schrille Läuten der Türklingel holte ihn aus seinen Gedanken. Müde stand er auf und öffnete die Wohnungstür. Als er die Person am Gang erblickte, sog er kaum hörbar die Luft ein. /Klasse … wenn man vom Teufel spricht./ „Hallo Sora. Was machst du so spät noch draußen?“, fragte Yamato vorsichtig. „So spät ist es doch noch nicht. Ich wollte dich sehen.“, antwortete das Mädchen lächelnd. „Ach … aha. Dann komm rein.“ Etwas widerwillig öffnete Yamato ihr die Tür. Wieso fühlte er sich plötzlich so unwohl in ihrer Nähe? Das war garantiert Taichis Schuld.     *:*:*:*:*:*:*:*:*:*:*:*:*:*:*:*:*:*:*:*:*:*:*:*:*:*:*:*:*:*:*:*:*:*:*:*:*     Danke fürs Lesen!   Lg Hajime     Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)