Hinter den Wänden aus Eis von Cainam_Spine ================================================================================ Kapitel 3: Sieger ----------------- Sieger Ohne etwas zu sagen ging Ian mit seinem Leader mit, sah zu Spencer und grinste ihn fies an. Tala ging voran, ohne darauf zu achten, ob sein Kamerad hinterher kam. Seine Augen ruhten auf dem Schnee, es waren einige Spuren zu erkennen. "Er ist in diese Richtung gegangen.", bemerkte der rothaarige. Ian sah zu ihm. Beide setzten ihren Weg fort, es dauerte bis sie die Ruinen erblickten, der Wind wurde stärker, was Ian mehrmals erschauern ließ. "Wie hältst du diese Kälte nur aus?", Tala kicherte, er beschleunigte seinen Gang. "Eis ist mein Element, Zwerg.", sein Blick wurde für den Bruchteil einer Sekunde weich, was Ian verwunderte. Er sah an dieselbe Stelle auf der Talas Augen ruhten. Wenn man es genau betrachtet, weiß nur Bryan etwas über seine Vergangenheit, dachte sich der kleine Blader. An den Ruinen angekommen gingen sie so leise es ihnen möglich war durch die Trümmer. Tala hörte aus den Ecken ein schweres Atmen. Mit großen Schritten bewegte er sich an die Stelle, er erblickte den Jungen der vor einigen Stunden aus der Abtei ausgerissen war. Seine Haut war blasser als es Normal war, er hatte tiefe, dunkle Augenringe. Er verschränkte seine Arme vor der Brust, zog die Beine an seinen Körper und wippte vor und zurück. Seine Augen starrten geradeaus, er schien die beiden Demolition Boys nicht bemerkt zu haben. Als Ian sich neben Tala stellte, räusperte er sich. Der Junge reagierte nicht. Ian sprach ihn an. Er begann stärker vor und zurück zu wippen. Tala zerrte ihn an seinem Arm nach oben. Als er ihn losließ fiel der Junge wieder zu Boden und kauerte sich zusammen. Ian schluckte schwer, so eine Reaktion hatte er noch nie erlebt. Talas Augen wurden Kälter. "Der ist unbrauchbar.", er richtete seinen Shooter auf den Kopf des Jungen, berührte die Reißleine und wollte sie gerade ziehen, als Ian ihn davon abhielt. "Wir sollen ihn zurückbringen!", die Panik in seiner Stimme konnte er nicht verbergen. Tala sah finster in Ians Augen. "Niemand erwähnte ein Wort davon, dass er lebendig sein soll. Und so macht er uns weniger Schwierigkeiten." "Wir haben ihn. Rückmarsch.", sagte Ian schwermütig. Er konnte den Blick von dem leblosen Körper des Jungen nicht abwenden. Tala schliff ihn zurück, Ian ging hinter ihm. Ein flaues Gefühl breitete sich in ihm aus. Wenn Tala so einfach jemanden aus dem Weg räumt, wie weit wird er noch gehen? "Du hast diesen Power-Ring behalten?", fragte Tala beiläufig. Ian sah verwundert zu ihm, es war ungewöhnlich für ihn so eine Frage zu stellen. Der blauhaarige dachte an die Stunden zurück, als er gegen den Jungen kämpfte, der soeben durch den Schnee geschliffen wurde. Ian bemerkte ihn während der Trainingsrunden schon öfter. Er war unterdurchschnittlich, verlor jeden Kampf und brach häufig zusammen. Boris gab Ian den Befehl den Verlierer zu eliminieren. Ian erinnerte sich dunkel daran, dass der Name des Jungen Alexander war. Ja, Alexander war sein Name. Als er Ian sah wurde sein Gesicht blasser, er begann am ganzen Körper zu zittern. Sobald ein Soldat, der an öffentlichen Turnieren für das Team antrat, gegen einen kleinen Welpe kämpfte bedeutete das für ihn das Ende. Es wurde darauf geachtet nicht nur den Blade sondern auch den Blader zu zerstören, zeigte er Gnade würde auch der Soldat ausgeschaltet werden. Alexander weigerte sich seinen Blade in die Arena zu schicken, lieber würde er in die Keller gebracht werden. Einige Wächter befahlen ihn mit Stolz zu gehen, doch er weigerte sich. Ian richtete Wyborg auf Alexanders Blade, den er in beiden Händen hielt. Als er ausweichen wollte, schoss er Wyborg auf Alexanders Handrücken, durch den enormen Spin bohrte sich der Blade in die Haut. Alexander schrie auf, ließ seinen Blade fallen, der daraufhin in die Arena kullerte. Wyborg zog sich von dem Jungen, der zitternd zu Boden sank zurück, und zerstörte mit einem einzigen Angriff den Blade. Der Power-Ring flog direkt vor Ians Füße, er fing Wyborg auf, wischte das Blut vom Blade ab und steckte ihn in die Gürteltasche. Alexander wehrte sich nicht, als die Wächter ihn mit zogen. Seine Augen hefteten sich an Ian, der den Blick ausdruckslos erwiderte. Noch bevor Alexander aus dem Sichtfeld verschwand hob der kleine den Power-Ring auf und hob seinen Arm in die Luft. Talas Stimme holte Ian zurück in die Wirklichkeit. "Ich habe deinen Kampf gesehen.", beide standen am Treffpunkt und mussten auf Bryan und Spencer warten. "Wieso hebst du diese verdammten, geschroteten Dinger auf?", in Talas Stimme schwang eine Welle von Zorn mit. "Es ist sowas wie eine Medaille.", log er. Tala schnaubte verächtlich. "Schwäche hat in dieser Welt nichts zu suchen.", Ian spürte Zorn in sich aufsteigen. Er war alles andere als Schwach. Im Vergleich war er zwar bei den Demolition Boys der Schwächste, aber das gab Tala nicht das Recht ihn wie ein Kind zu belehren. Ohne genau darüber nachzudenken, fragte er seinen Leader, angriffslustiger als gewollt, ob er es für richtig hält blind Befehle auszuführen. Allein deshalb, weil Ian es wagte so eine dreiste Frage zu stellen, erhob Tala seine Faust und schlug in das Gesicht des kleineren. Der jüngere flog seitlich in den Schneehaufen, rappelte sich auf und klopfte den Schnee von seinen Sachen. Er entschuldigte sich knapp, und vermied es Tala in die Augen zu sehen. Aus der Ferne erkannte man die Silhouette von Bryan und Spencer. Als die beide näher kamen, blickte Spencer mit großen Augen auf Alexanders Körper. "Ist er das?", das Zittern in seiner Stimme war hörbar gewesen. Ian bejahte seine Frage. Spencer blickte über die Schulter, zurück zum Dorf. Er dachte an das Mädchen, das wohl ewig auf ihren Bruder warten würde. Bryan nahm Tala die Aufgabe ab Alexander bis zur Abtei zurück zu schleifen. Als Boris erfuhr, dass seine Schützlinge alle aus der Abtei gegangen waren um Alexander zurück zu bringen, ließ er seinen ganzen Frust und Zorn an den beiden Wächtern aus, die die Demolition Boys losschickten. Er wandte sich von ihnen ab, als er Talas Stimme hinter sich hörte. "Auftrag ausgeführt.", Boris sah den toten Alexander. Er lächelte zufrieden. "Gute Arbeit! Nur das nächste Mal nehmt ihr keine Aufträge an, wenn ich sie euch nicht ausdrücklich erteile!", von allen vieren kam im Chor ein 'Jawohl'. Boris nickte zufrieden, er ließ die Jungen abtreten. Wieder sah er zu den Wächtern. "Und was euch angeht", seine Stimme wurde bedrohlicher "so werdet ihr als Fressen herhalten müssen.", beide flehten um Gnade, doch Boris ließ sie wegbringen. Das flehen war noch eine Weile zu hören, bis sie in die Kammern der Schlangen gebracht wurden, wo sie nur noch vor Pein schrien. Boris starrte auf den leblosen Körper vor seinen Füßen. "Und du mein kleiner Alexander kommst zu mir." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)