Komplementär von CuZn20 (Schwarz oder Weiß?) ================================================================================ Kapitel 1: 1. Ein normaler Tag? ------------------------------- Eine leichte Brise wirbelte den Staub und die Blätter von den heißen Pflastersteinen der Straße auf. Es war nicht diese angenehme Sorte einer kühlen Brise. Dieser Luftzug war heiß und trocken wie Backofenluft und der Staub machte das Atmen zusätzlich unerträglich. Die Pegasusponys hatten ganze Arbeit geleistet, den Himmel blitzblank zu putzen, damit die heiße Sommersonne auf das Pflaster und den Asphalt der Straße prallen konnte. Ganz Ponyville kochte. Schmorte. Briet. Auf der einzigen Wolke, die den Pegasusponys nicht zum Opfer gefallen war, lag ein Pony und schlief. Von unten war bis auf die Schweifspitze des Ponys nichts zu erkennen. Trotzdem waren die roten, grünen und gelben Strähnen, die von der Wolke herab hingen, verräterisch. Missmutig wurde die Wolke von unten herauf angeblinzelt. Die Sonne blendete, zeichnete einen Lichtkranz, um die Kanten der Wolke und die Strähnen des schlafenden Ponys. Fast wirkte das Licht wie ein Heiligenschein. Aber natürlich wurde das anders betrachtet. Jemand der eine solche Hitze bescherte, dass das Makeup zerlief und die Haarpracht einfach zerfiel konnte kein Heiliger sein. So jemand konnte nur ein Dämon sein. Gesandt aus der Unterwelt um nichts geringeres zu tun, als andere Ponys zu quälen. Nur so konnte es sein. Kein Pony das gesunden Verstand besaß, wünschte sich eine solche drückende Hitze. Ein Laut kam über die Lippen des Ponys, halb ein Seufzen, halb ein Stöhnen. Die zerstörte Frisur wurde aus dem Gesicht gestrichen, ehe der Weg fortgesetzt wurde. Runter von der ausgestorbenen, viel zu heißen Straße. Irgendwohin wo es nicht ganz so heiß war. Nach Hause war ein guter Plan. In die Sugarcube Corner um etwas Kaltes zu trinken war vielleicht sogar noch besser. Oder war die Ideallösung sich ein Versteck unter der Erde zu suchen? Nicht ein Loch im Boden. Das würde Dreck bedeuten - Nein! Ein schöner, ausgebauter Kellerraum... Was für ein Traum! Erneut seufzte das Pony. Seine Fantasie trug es nach und nach fort in diesen Kellerraum. Ein schöner, merkwürdig warm ausgeleuchteter Raum. Trocken natürlich, und kalt. Auf den Böden lagen Kissen, damit man weich saß. In einer Ecke stand ein Ventilator der die Luft in Bewegung hielt. Von der Decke hing ein elektrischer Kronleuchter. Der Raum war in Blau- und Grüntönen gehalten - alles andere war zu warm um auch nur einen Gedanken wert zu sein. Während Rarity sich dieses Zimmer ausmalte, sich vorstelle darin ein kaltes Getränk zu sich zu nehmen, waren ihre Gedanken so abgelenkt, dass sie ein herannahendes Pony gar nicht bemerkte. Ehe Rarity sich versah, stieß sie mit dem anderen Pony zusammen, verlor das Gleichgewicht, fiel und verschüttete dabei ihre Einkäufe auf der staubigen Straße. Sofort machte das Pony seinem Ärger Luft. "Kannst du nicht aufpassen, wo du hinläufst?", fragte sie zornig, ohne zu sehen, in wen sie da hinein gelaufen war. Sie achtete auch nicht weiter auf das Pony, das ihr den Huf anbot, um ihr aufzuhelfen. Stattdessen sprang sie auf und fing dann an, Stoffe, Knöpfe und Werkzeug aufzulesen. Auch ihr Gegenüber fing an, Gegenstände die heruntergefallen waren, aufzulesen. Erst als Rarity ihre Sachen wieder zusammen gepackt hatte, hatte sie genügend Zeit, aufzusehen. "Apple Jack!", presste sie hervor, riss ihre Tüten an sich und rauschte davon. Verwirrt sah Apple Jack Rarity nach. War sie eben wirklich rot geworden, oder hatte sie sich das nur eingebildet? Offensichtlich stieg ihnen allen die Hitze zu Kopf. Apple Jack verjagte den Gedanken, warf den letzten Apfel zurück auf den Wagen und setzte ihren Weg fort. Die Versuchung die Tüten in eine Ecke zu schleudern und dem Ärger über Apple Jack Luft zu machen war groß. Es kostete Mühe, dieser Versuchung zu widerstehen: Aber Rarity widerstand und stellte die Tüten zwar unsanft aber doch vorsichtig genug ab, um keinem Ärger Luft zu machen. Dann schloss sie die Augen und stieß einen Schrei aus. Erst als der Schall nicht mehr von den Wänden widerhallte, ging es ihr besser. Finster musterte sie ihre Umgebung, griff dann nach der Tüte und kippte den Inhalt auf ihren Arbeitstisch. Die Sachen waren schmutzig geworden, staubig, aber unbeschädigt. Nur die blanken Oberseiten einiger weniger Knöpfe waren zerkratzt. Rarity sortierte sie aus, faltete die Stoffe und schleppte sie zur Waschmaschine. Hoffentlich gelang es, jeden Stoff zu waschen. Hoffentlich verwusch die Farbe nicht. Hoffentlich war es für die Waschmaschine nicht zu viel. Rarity entschied, jeden Stoff einzeln zu waschen. Während sie den Stoff in die Maschine stopfte, schimpfte sie leise auf Apple Jack. Konnte dieses Pony nicht aufpassen, wo es hinlief? Konnte es nicht einfach mit weniger Äpfeln durch die Gegend laufen? Und natürlich hatte sie bei dem Versuch ihr zu helfen gleich alles schmutzig gemacht, was ihr unter die Hufe gekommen war. Die Knöpfe konnte sie mit einer Zahnbürste schrubben. Hoffentlich würde sie die Bänder irgendwie sauber bekommen, von dem Garn gar nicht anzufagen.. Vielleicht konnte man die fertigen Stücke noch mal waschen, um sie von Dreck zu befreien. Rarity fluchte wüst und biss sich im nächsten Moment auf die Zunge - das hatte hoffentlich niemand gehört. Als sie aufsah, traf ihr Blick auf ihr Spiegelbild. Ihr weißes Fell und die dunklen Haare waren mit einer dünnen Staubschicht bedeckt und schimmerten bräunlich. In ihrem Gesicht leuchteten rote Flecken von Zorn und Hitze. Augenblicklich wurden ihre Wangen knallrot. "Wenn dieses Pony nicht in mich hinein gelaufen wäre, würde ich jetzt nicht so aussehen!", fluchte sie zornig und rauschte davon, um sich zu waschen. Stunden später waren Stoff und Pony fertig gewaschen. Etwas erschöpft fiel Rarity auf einen Sessel, legte die Hufe hoch und den Kopf in den Nacken. Sie schloss die Augen und atmete tief durch. Sauber war sie, oh ja. Und auch ihre Haare waren wieder perfekt frisiert. Alles hatte seine alte Ordnung wieder. Alles. Alles, nur ihre Gedanken nicht. Sie hatte sich noch immer nicht beruhigt und je länger es dauerte, desto schwieriger wurde es für sie, sich zu beruhigen. Selbst jetzt, während ihr Körper entspannt im Sessel saß, arbeitet ihr Kopf rasend. Das Ticken der Uhr störte sie. Die leisen Geräusche in ihrer Umgebung trieben sie nach und nach in den Wahnsinn. Rastlos sprang Rarity auf und hastete an ihren Schreibtisch, um zu arbeiten. Aber ihre rasenden, zornigen Gedanken ließen sie nicht zur Ruhe kommen. Im Gegenteil: Rarity wurde nur noch zorniger: über abgebrochene Bleistifte, schlechtes Licht, störende Geräusche, schmierende Radiergummi. Schließlich feuerte sie ihren Stift an die Wand, wirbelte herum und rauschte ins Nebenzimmer, wo sie sich auf das Bett warf. "Gute Nacht, Welt.", gab sie mit beißendem, stechendem Sarkasmus von sich und schloss die Augen fest zu. Schlafen konnte sie aber nicht. Sie warf sich auf die andere Seite, zog die Decke über ihren Kopf und fing an, Schäfchen zu zählen. Als sie 648 Schäfchen gezählt hatte, gab sie auf und setzte sich aufrecht ins Bett. Ihr Blick glitt zum Fenster, viel mehr hinaus. Die Dämmerung war weit vorangeschritten und der Himmel hatte nur noch Schattierungen dunklen Blaus zu präsentieren. Rarity seufzte, dann sprang sie aus dem Bett auf und sah in den Spiegel. Sie würde ihr Haar kämmen müssen, bevor sie das Haus verließ. Sie würde Makeup auftragen müssen, bevor sie das Haus verließ. Draußen war es angenehmer. Die Nacht fuhr mit kühlen Fingerspitzen über Raritys Körper. Unwillkürlich schauderte das helle Pony. Nach der Hitze des Tages war die Nacht schon fast kalt und sie fror. Kaum hatte diesen Gedanken beendet, erbebte ihr Körper erneut. Kalt! Während Rarity weiter ging, rieb sie mit einem Huf über ihren Körper. War ein weniger heißer Tag und eine dafür mildere Nacht etwa zuviel verlangt?! Leise vor sich hin schimpfend ging Rarity weiter, den Blick auf den Boden gerichtet. Als sie den Blick hob, trat ein erleichterter Ausdruck in ihr Gesicht. In den Fenstern des Gebäudes, das sie besuchen wollte, brannte noch Licht. Mit einem etwas leichterem Gefühl in der Magengegend klopfte sie an die Tür und wartete. "Rarity?" Die Stimme, die ihren Namen in den Mund genommen hatte, klang überrascht und leicht besorgt. Rarity bemühte sich um ein kleines, schwaches Lächeln. "Darf ich hereinkommen?", fragte sie müde. Das angesprochene Pony nickte und trat zur Seite, um die Freundin hereinzulassen. Rarity trat ein, wartete bis die Tür hinter ihr geschlossen war und sah ihre Freundin dann an, ehe sie auf ihre Unterlippe biss und wegsah. "Alles in Ordnung?" wurde sie erneut gefragt. Was sollte diese Frage bitte? Wie um alles in der Welt sollte den irgendetwas in Ordnung sein, wenn sie mitten in der Nacht auf der Matte stand? Dann musste einfach irgendetwas nicht stimmen. Rarity sah wieder auf und traf auf den Blick ihrer Freundin, der von Sekunde zu Sekunde besorgter wurde. Schließlich holte sie tief Luft und seufzte, ehe sie sich auf ein Kissen setzte, das ihr angeboten worden war. Wieder holte sie Luft und endlich begann sie zu sprechen. "Ich kann nicht schlafen.", gestand sie etwas verlegen. "Bist du aufgeregt? In Sorge? Brauchst du einen Zuhörer?" Rarity errötete etwas. "Nun.. eigentlich wollte ich mir nichts von der Seele reden.. um ehrlich zu sein, Twilie..", begann Rarity stockend und fing dann an, auf ihrer Unterlippe zu kauen. War es tatsächlich möglich, dass dieser Zwischenfall mit Apple Jack sie so sehr in Aufruhr versetzte, dass sie nicht mehr schlafen konnte? Dass sie tatsächlich bei Twilight saß, nicht um mit ihr zu reden, nein, sondern um sie um eine Einschlafhilfe magischer Art zu bitten? Vehement schüttelte sie den Kopf, was Twilights Besorgnis nur noch schürte. "Rarity?", fragte sie vorsichtig und legte den Kopf dabei etwas schief. "Bist du sicher, dass du nicht vielleicht doch irgendetwas von der Seele reden möchtest?" Kaum war diese Frage gestellt, wurde Rarity hochrot und erhob sich, nur um ihrer Freundin den Rücken zuzudrehen. "Nein.", erklärte sie fest. "Es gibt nichts zu erzählen. Ich kann nicht schlafen und hatte gedacht, du könntest mir helfen. Aber wie ich sehe ist meine Mühe vergebens." Und mit diesen Worten hatte das Einhorn sich schon der Tür zugewendet umzugehen, als sie plötzlich zurückgehalten wurde. "Warte.", bat Twilight seufzend. "Vielleicht kann ich etwas für dich tun." Erwischt. Rarity wandte sich um, schob die Schmolllippe vor und sah ihre Freundin mit großen Augen an. "Das würdest du für mich tun, Twilie?", fragte sie und schniefte etwas theatralisch. Twilight konnte es sich nicht verkneifen, kurz die Augen zu verdrehen. "Natürlich. Setz dich." Gehorsam nahm Rarity wieder auf dem Kissen Platz und fing an den schlafenden Spike zu streicheln, während Twilight hin und her wuselte. "Hier.", gab sie abwesend und einsilbig von sich und reichte Rarity mit diesem Wort einen Becher mit einer dampfenden, weißen Flüssigkeit. Sie roch süßlich und alleine der Duft hatte etwas einlullendes. Leise bedankte Rarity sich, ehe sie den Becher an die Lippen setzte. Die Milch war schön warm, nicht zu heiß, und ganz süß. Genussvoll schloss Rarity die Augen, während sie den Becher lautlos mit kleinen Schlucken leerte. Sie hörte den Ausruf ihrer Freundin, die das Buch mit dem Zauber gefunden hatte, nicht mehr. Über den Becher Milch war sie eingeschlafen und ihr Kopf lag dicht neben dem kleinen, warmen Körper des schlafenden Babydrachens, den sie gestreichelt hatte. Twilight lächelte, legte eine Decke über ihre schlafende Freundin, löschte das Licht und ging dann selbst zu Bett. Kapitel 2: 2. Eine unerwartete Einladung ---------------------------------------- Viel zu früh, viel zu hell und viel zu warm wurde Rarity vom nächsten Morgen überfallen. Langsam richtete sie sich auf und blinzelte in ihre Umgebung, ehe sie sich gänzlich aufsetzte, dann mit den Hufen durch ihr völlig ruiniertes Makeup wischte, um sich den Schlaf aus den Augen zu reiben. Erst jetzt konnte sie sich auf ihre Umgebung konzentrieren. Sie lag auf einem roten Kissen und über ihrem Körper hatte eine ebenso rote Decke gelegen. Direkt vor ihr stand ein leerer, weißer Becher aus Ton oder Porzellan, Rarity war sich nicht wirklich sicher. Von dort, wo ihr Kopf gelegen hatte, kam ein Gähnen. Überrascht fuhr Rarity zusammen, ehe sie langsam den Kopf in die Richtung des Geräusches drehte und den Blick mit Spike kreuzte. Ungläubig sah der Babydrache sie an. Sein Blick glitt über die zerwühlte Mähne, an den Gesichtszügen herab zu dem Körper des Ponys, das ihn mit einer Mischung aus Überraschen und mütterlicher Zärtlichkeit anstarrte. Minutenlang starrten die beiden sich an, ohne etwas zu sagen, völlig davon fasziniert und eingenommen, dem Anderen gegenüber zu sitzen. Sie wurden erst unterbrochen, als Twilight sich räusperte. Als sie die Aufmerksamkeit ihrer beiden Freunde gewonnen hatte, lächelte sie. "Was haltet ihr von Frühstück?", fragte sie und auf ihren Lippen lag ein amüsiertes Grinsen. Rarity holte tief Luft und nickte dann. Wie auch am Vortag brannte die Sonne von ihrem blankgeputzten Himmel herab. Das Pflaster, über das Rarity nach Hause lief, war so heiß, dass kein Pony einen Huf darauf zu setzten wagte. Rarity blinzelte in die strahlende Sonne. Feine Schweißperlen bildeten sich auf ihrer Stirn und liefen über ihr Gesicht. Leise schimpfte das Einhorn über das heiße Wetter. Die drückende Hitze des Sommervormittags war so still, dass die Beschwerde bei einem schlafenden Pegasuspony ankamen. Rainbow Dash öffnete ein Auge und hörte zu, wie Rarity weiter schimpfte. "Diese gottverdammte Hitze.. Warum muss der Himmel so blank sein? Wer soll diese Wärme ertragen? Das ist reines Gift für Stoff und Makeup..", nörgelte das Einhorn. Auf Rainbow Dashs Gesicht trat ein diabolisches Grinsen und das Pegasuspony sprang auf die Hufe, um über den Rand seiner Wolke herunter sehen zu können. Rarity stand direkt unter ihr. Die diabolischen Grübchen wurden noch tiefer. Rainbow Dash spannte die Muskeln an und sprang kräftig auf die Wolke, die sich prompt über Rarity ausregnete. Wie ein begossener Pudel stand das Einhorn in seiner Pfütze, unfähig, irgendetwas zu sagen. Eine ganze Weile blieb Rarity fassungslos stehen. Sie konnte sich nicht rühren, so sehr hatte die Überraschung sie noch in der Gewalt. Dann, langsam, nahm Zorn Überhand und erstickte das Gefühl des Erschrecken. Langsam, dann immer schneller, begann der Zorn in ihr zu brodeln, wie heiße Milch, die langsam siedet, dampft, sprudelt und schließlich über den Rand ihres Gefäßes bricht. Nicht nur, dass es heiß war, nein. Nein! Nicht nur dass ihr Makeup zerlaufen und ihr Haar zerwühlt war, nein, jetzt war sie auch noch völlig durchnässt! Hätte sie es von der positiven Seite betrachtet, so hatte sie vielleicht erkennen können, dass ihr Haar nun nicht mehr zerzaust war, und ihr Makeup abgewaschen war. Aber Rarity war nicht in der Stimmung, die Situation positiv zu betrachtet. Das Einhorn war völlig erbost. Grade als sie Luft geholt hatte, um ihren Ärger in Worte zu fassen, rief jemand: "Aus dem Weg!" Statt sich also nun zu ärgern, dreht das Pony sich um, und blieb vor Schreck einfach stehen wo sie stand. Mit vor Entsetzen geweiteten Augen sah sie zu, wie Apple Jack zusammen mit einem Wagen Äpfel auf sie zuraste. "Ich kann es nicht stoppen!", rief Apple Jack erneut, um Rarity zu warnen. Eine Sekunde später war Apple Jack in das Einhorn hineingelaufen. "Autsch!", machte Rarity, nachdem sie unsanft gefallen und auf ihrem Hintern gelandet war. Nach einem kurzen Moment der Besinnung sah sie auf, und funkelte das Pony böse. "Apple Jack!", begann Rarity schnaufend. "A-Apple Jack!" Diesmal war sie lauter. "Apple Jack!", wiederholte sie, schwer atmend. Vor lauter Zorn kam sie einfach nicht über den Namen des Ponys hinaus. Apple Jack, deren Wangen inzwischen einen zarten Rotton angenommen hatten, sah ihre Freundin nur an, ehe sie den Blick senkte. Verlegen über die Wiederholung des Unfalls, bot sie Rarity ihren Huf an, der jedoch von dem Einhorn geflissentlich ignoriert wurde. "Tut mir leid.", erklärte Apple Jack hastig und sehr verlegen. Noch immer stand sie wie ein gescholtener Hund da. "Es tut dir leid? Es tut dir leid?!", wiederholte Rarity und steigerte sich nach und nach mehr in ihren Zorn. "Schön, dass es dir leid tut! Das hilft mir auch nicht.", zeterte das Einhorn mit heißen Wangen weiter, als plötzlich Rainbow Dash lachend von ihrer Wolke fiel und nur knapp über dem Boden anhielt. "T-tut ihr leid..", lachte das Pegasuspony und wischte sich die Lachtränen aus den Augenwinkeln. "Dir tut es also auch leid?", schimpfte Rarity nun, wurde jedoch von Rainbow Dash einfach übergangen. "AJ..", keuchte sie stattdessen und fing dann wieder an zu lachen. "Nein, muss dir nicht leid tun.. Das war ja königlich..!" Jetzt lag das Pegasuspony auf dem Boden vor Lachen. Rarity schnaubte und wirbelte mit rotem Kopf herum, um dann wortlos davon zu stolzieren. Mit einem Knall flog die Tür ihres Hauses zu. Was fiel diesen beiden eigentlich ein? Eine Wolke über ihr abzuregnen und sie dann auch noch in den Dreck zu stoßen?! Schimpfend griff Rarity nach einem Handtuch und wischte sich den Dreck von den Flanken. Nein. Nein! Dieser Schmutz! Überall! Rarity hob die Hufe, sah den Dreck auf dem Boden und schnaubte erneut, dann schüttelte sie den Kopf und verschwand ins Badezimmer, um den Schlamm, der aus dem Wasser und dem Staub, den Apple Jack aufgewirbelt hatte, entstanden war, abzuwaschen. Als sie sauber und frisch gestylt war, betrachtete sie sich selbst im Spiegel. Dass diese Szene sich wiederholt hatte, ärgerte sie nur noch mehr. Fast wollte sie sich wieder aufregen und wieder schimpfen, doch dann schloss sie die Augen und atmete tief durch. "Beruhig' dich, Rarity.", sagte sie sich selbst, ehe sie die Augen wieder öffnete. Jetzt ging es ihr besser. Durch die Türklingel gestört, wandte Rarity sich vom Spiegel ab und der Haustür zu. Draußen stand Rainbow Dash und sah sie mit bittendem, und wenn man ein bisschen selbstgefällig war auch fast unterwürfigem, Blick an. "Hallo, Rarity..", begann das Pegasuspony und scharrte mit dem Huf nervös über den Boden. Rarity musterte das blaue Pegasuspony unverwandt und mit gespitzten Lippen. Rainbows Blick glitt nervös hin und her und über den Boden, ehe sie den Kopf hob, Rarity ansah und dann tief Luft holte. "Es ist so, dass ich mich entschuldigen möchte.", erklärte sie und klang irgendwie schon fast unwillig, während sie mit dem Huf über ihr Bein kratzte. "Aha.", machte Rarity, ihren Ärger unterdrückend. "Ja.", machte Rainbow. Eine unangenehme Pause entstand zwischen den beiden, und für Rainbow Dash wurde die Situation langsam ungemütlich. "Ja. Und Apple Jack will sich auch entschuldigen.", schob sie daher hastig nach. Entschuldigen war nicht wirklich ihre große Stärke. Gut also, dass sie Apple Jack vorschieben konnte. "Und das kann Apple Jack nicht selbst tun?", fragte Rarity, die die Situation langsam unwirsch machte. "Nein, also. Wir wollen uns entschuldigen.", korrigierte Rainbow Dash rasch. "Äh. Mit einer Party. Heute Abend bei Apple Jack auf der Farm." Und bevor Rarity noch eine weitere Frage stellen konnte, hatte das Pegasuspony, froh seine ungeliebte Aufgabe erfüllt zu haben, sich in die Luft geschwungen und war davon geflogen. Verwirrt sah Rarity dem Pony nach, das immer kleiner wurde und schließlich nicht mehr zu erkennen war. Dann seufzte sie, schloss die Tür und lehnte sich dagegen, nur um im nächsten Moment langsam daran herunter zu rutschen. Sie schloss die Augen und seufzte. Eine Einladung von Apple Jack und Rainbow Dash. Eine Einladung, die ihr Rainbow Dash, nicht Apple Jack, sondern Rainbow Dash überbracht hatte. Vor ihrem geistigen Auge erschien das leicht gerötete Gesicht von Apple Jack. Warum war sie nur errötet? War es die Hitze gewesen oder.. So wie Apple Jack.. Irgendwie war ihr Verhalten nicht so gewesen wie sonst. Sonst hätten sie gestritten.. Aber Apple Jack hatte sich Raritys Beschimpfungen einfach nur angehört. War sie vielleicht..? Nein. Rarity erhob sich rasch und maß mit schnellen Schritten durch das Haus in ihr Ankleidezimmer. Sie musste das perfekte Outfit finden. Eine Party auf der Farm. Es durfte nicht zu dick aufgetragen sein. Es durfte aber auch nicht so wirken, als sei es ihr egal, was sie trug. Eine verzwickte Situation. Nach fünf Stunden, in denen Rarity sämtliche Kleider in ihrem Schrank angezogen, kritisch betrachtet und wieder ausgezogen hatte und alles im Ankleidezimmer verstreut war, hatte sie sich endlich für etwas entscheiden können. Sie betrachtete ihr Spiegelbild, dann schloss sie die Augen und atmete erneut tief durch. Aus irgendeinem Grund, den das Pony sich nicht erklären konnte, war sie nervös. Richtig nervös. Kapitel 3: 3. Eine Party ------------------------ Eingehend musterte Rarity das rote Scheunentor, bevor sie tief Luft holte und dann klopfte. Statt des üblichen Partylärms, war es in der Scheune seltsam still, sodass Rarity sich zwar darüber sicher war, dass man sie hätte hören müssen, jedoch gleichzeitig verunsichert, ob überhaupt jemand da war. Ein Anflug von Unbehagen machte sich in ihr breit und wieder klopfte das Einhorn. Wieder wartete sie unendliche, aufreibende Sekunden. Schließlich glitt die Tür auf und Apple Jack schob mit heißen Wangen den Kopf durch den Türspalt. Rarity sah sie überrascht an. Eine sehr peinliche Pause entstand, in der beide einen roten Kopf bekamen. Schließlich wich Apple Jack zurück und ließ Rarity herein. Das Pony trat ein und stand mit Apple Jack im Halbdunkel. Als das Tor hinter ihr geschlossen wurde, wirbelte ein Luftzug die immer anwesende, trockene Erde auf und der leichte Stoff des Kleides, das Rarity trug, bauschte sich kurz auf. Rarity sah sich um. Kerzen waren aufgestellt worden und tauchten den Raum in warmes Licht. Leise Musik waberte wie ein Duft durch den großen Raum, breitete sich aus und wurde groß und satt. Auf dem Scheunenboden war eine karierte Decke ausgelegt und auf der Decke standen Gläser, Snacks und ein Krug, dessen Inhalt den süßlichen, leicht herben Duft von Cider verströmte. Rarity wandte sich um und sah Apple Jack an. Für eine Sekunde sah Rarity den üblichen Farbton, den Apple Jack im Gesicht trug, bevor das Pony erneut errötete und den Blick niederschlug. Verlegen scharrte sie mit dem Huf auf dem Scheunenboden herum. Dann bemerkte Rarity, wie die Muskeln unter dem Fell zu spielen begannen: Apple Jack straffte sich und holte Luft. "Bitte. Setz dich.", bat sie und versuchte ihrer Stimme einen starken, kräftigen Klang zu geben. Der verwirrte Ausdruck in Raritys Gesicht wich einem Lächeln, ehe sie der Bitte nachkam und Platz nahm. Apple Jack setzte sich dem Einhorn gegenüber hin, sah sie kurz an und senkte sofort den Blick auf das Karomuster der Decke. Eine Weile saßen die beiden Ponys sich gegenüber, jede starrte auf die Decke und keine wusste etwas zu sagen. Schließlich hob Apple Jack die Stimme. "M-.. möchtest du Cider?"; fragte sie, während sie mit zitterndern Hufen nach dem Krug langte. Rarity hob den Kopf und nickte stumm. Der Blick schien Apple Jack zu verunsichern, denn das Pony zitterte zu stark und verschüttete einen Teil des Getränks auf Raritys Kleidung. "Oh! Entschuldigung!", kam es hastig über ihre Lippen, ehe sie den Krug wieder abstellte und verschwand. Rarity seufzte, während sie alleine in der Scheune saß. Dann griff sie selbst nach dem Krug und füllte die Gläser, die auf der Decke standen, bis zur Hälfte mit dem Cider. Sicher war sicher. Eigentlich hätte sie sich darüber aufregen müssen, dass ihr Kleid beschmutzt war. Ruiniert. Nie wieder zu reinigen. Sie wäre aufgesprungen, hätte geschimpft, sich beklagt. Aber aus irgendeinem Grund konnte sie sich nicht aufregen, sich nicht ärgern. Aus irgendeinem Grund störte es sie nicht. Es störte sie mehr, dass sie alleine war. Sie musste wohl langsam den Verstand verlieren. Warum störte es sie, alleine zu sein? Warum schien sie Apple Jack zu.. vermissen? Sicher, sie waren Freunde und jeder hätte einen Freund vermisst, der eine Weile verreist war. Aber Apple Jack war grade ein paar Minuten weg um irgendetwas zu holen, mit dem man dem verschütteten Cider aufwischen konnte. Und trotzdem fehlte Apple Jack ihr auf eine sehr merkwürdige Art und Weise. Rarity seufzte, griff nach dem Glas und hob es an die Lippen, um zu trinken. Erst als der Cider ihre Kehle herunter rann, fiel ihr auf wie schrecklich trocken ihr Hals und ihr Mund war und das Pony begann gierig zu trinken. Als das Glas leer war, schenkte das Pony sich nach und leerte auch das zweite Glas. Nur langsam ließ der brennende, schmerzhafte Durst nach und Rarity konnte den Cider mehr genießen. Er war süß und prickelte leicht auf der Zunge. Sie schloss die Augen und genoss den süßen Cider und die leichte Musik. So merkte sie gar nicht, dass Apple Jack wieder in die Scheune gekommen war. Erst als sie spürte, wie sie jemand berührte, öffnete sie erschrocken die Augen und sah geradewegs in Apple Jacks grüne Augen. Apple Jack sah zurück und ihr Blick versenkte sich in Raritys. Diese wurde nicht mehr rot, sondern ließ sich von Apple Jacks Blick gefangen nehmen, so wie sie selbst unbemerkt Apple Jack mit ihrem Blick fest hielt. Ungesagtes, unaussprechliches wurde für einen Moment ausgetauscht. Es war, als würde die Zeit für eine Sekunde für sie beide still stehen. Als könnten sie sich in dieser Sekunde alles sagen. Alles, wozu sie zu schüchtern waren, was sie aus Angst vor Zurückweisung nicht sagen konnten, was sie sich niemals trauen würden zu sagen. Auch nicht vor ihren Freunden. Ein Geheimnis, das sie beide hüteten. Eine Jede für sich. Und Keine von beiden würde es mit der Anderen teilen. Dieser magische Augenblick endete jäh, als dem Ciderduft noch eine zweite Note beitrat. Sie war nicht süßlich oder herb, nein. Diese Note war beißend. Es stank. Die beiden Pony schreckten aus ihrer Trance und Apple Jack ergriff als Erste das Wort. "Riechst du das?", fragte sie Rarity und hob ruckartig den Kopf, ehe sie anfing die Umgebung zu sondieren. "Ja.", antwortete Rarity noch, bevor Apple Jack plötzlich aufsprang und den Ciderkrug packte. In einer Ecke war eine Kerze umgefallen und das Heu kokelte vor sich hin. Apple Jack kippte den Cider über die Glut, doch es war nicht genug Flüssigkeit und das Heu rauchte weiter. Rarity zerrte den ruinierten Stoff von ihrer Flanke und warf ihn über die Glut. Beide Ponys fingen an, die Glut unter dem Stoff mit den Hufen auszutreten. Schließlich hob Rarity den Stoff an. Unter einer Wolke, die sich schlagartig im ganzen Raum ausbreitete, lag heiße Asche. "Ich mach das Tor auf.", erklärte Apple Jack und wollte schon los galoppieren, als Rarity sie aufhielt. "Nein.", hielt sie ihre Freundin zurück, "Die Luft könnte das Feuer wieder anfachen.", erklärte sie, ehe sie die Hand über die Asche hielt um zu prüfen, wie warm diese noch war. Dann seufzte das Einhorn. "Wir sollten warten, bis die Asche ausgekühlt ist.", erklärte sie. Apple Jack nickte, dann wandte sie sich um und löschte die übrigen Kerzen in der Scheune. Schließlich standen die beiden Ponys in der Dunkelheit. Langsam, sich nur am Klang von Hufen auf Stein orientierend, näherten sich die beiden einander. Mit ausgestreckten Hufen tasteten sie nach der jeweils Anderen als sie schließlich Fell spürten, kamen die beiden sich näher. Schließlich hatten sie einander umarmt und die Köpfe auf den Schultern der Anderen abgelegt. Eine ganze Weile standen sie so in der Scheune, bis Apple Jack das Wort ergriff. "Tut mir leid um dein Kleid.", entschuldigte sie sich leise. "Wie es aussieht, habe ich den Abend wohl ruiniert." Rarity sah ihren Kopf in der Dunkelheit an, ohne ihn zu sehen. "Schon ok.", erwiderte sie. "Lieber der Stoff als wir, oder nicht?", antwortete sie leise und spürte an ihrer Haut, wie Apple Jack nickte. Sie blieben noch eine Weile stehen, bis Rarity sich löste und langsam nach dem Tor tastete. "Apple Jack? Ist die Asche kalt?", rief sie durch den Raum. "Ja!", antwortete das Pony und Rarity schob das Tor auf. Kalte Nachtluft und Mondlicht strömten in das Zimmer. Rarity kam zu Apple Jack zurück und hob ihr zerstörtes Kleid auf. "Gute Nacht.", wünschte sie mit gezwungenem Lächeln, ehe sie sich abwandte und die Scheune verließ, um nach Hause zu gehen. Kapitel 4: 4. Paralizing me --------------------------- Raritys Körper sank in einen Sessel. Ihr Herz schlug ihr bis zur Kehle. Schmerzhaft klopfte es gegen ihre Brust, pumpte das Blut hart durch ihre Adern. Das Pony schloss die Augen und hob den Huf an die Lippen, um diese zu berühren. Eben noch war alles ganz normal gewesen. Apple Jack hatte sie nach Hause begleitet. Sie war hinter ihr hergekommen und Rarity hatte ihr einfach keinen Korb geben können. In der Tür war Apple Jack rot und schüchtern geworden, hatte gestammelt und schließlich hatte sie sich vorgelehnt und.. Es war ein überraschender, flüchtiger Kuss. Fast keine Berührung hatte es zwischen gegeben. Trotzdem war der Kuss wie ein Stromschlag gewesen. Das weiße Fell des Ponies hatte sich aufgestellt, sie hatte Gänsehaut bekommen. Und ebenso überraschend wie der Kuss gekommen war, war er auch wieder vorbei gewesen. Apple Jack hatte mit roten Wangen in die perplexen und doch irgendwie leicht verträumten Augen der weißen Stute gesehen, dann hatte sie ihr "Gute Nacht" an die Lippen gehaucht und sie erneut sehr flüchtig geküsst, bevor sie sich umgedreht hatte und einfach gegangen war. Rarity war einfach stehen geblieben. Lange hatte sie draußen gestanden, unsicher, was mit ihrem Körper geschah. Sehr langsam konnte sie das unbändige Verlangen, ihre Sehnsucht einordnen. Sie wollte Apple Jack nicht gehen lassen. Nicht so. Sie wollte dem Pony nachlaufen, wollte es fest halten. Sie wollte einen weiteren Kuss und noch einen. Sie gierte nach viel mehr. In ihren Kopf stiegen Fantasien. Apple Jacks warmer Körper unter ihren Hufen. Ihr warmes Fell dicht aneinander. So dicht wie eben möglich. Rarity gierte nach mehr. Und doch riss sie sich aus ihrer Starre, wandte sich um und kehrte in ihr Haus zurück. Wie am Nachmittag, sank sie an der geschlossenen Tür in ihrem Rücken herab und ein Seufzen brach über ihre Lippen. Sie barg das Gesicht in ihren Hufen. Was war hier los? Was passierte hier? Erst diese Stille, dieser winzige Moment der zwischen ihnen gewesen war und dann das. Apple Jack küsste sie. Einfach so. Ohne erkennbaren.. Es gab einen Grund. Niemand wusste das besser als Rarity, dass es einen erkennbaren Grund gab, aus dem Apple Jack sie geküsst hatte. In diesem Moment in dem die beiden sich in der Scheune gegenüber gesessen hatten, war etwas passiert. Rarity konnte es nicht beschreiben, aber sie hatte es in Apple Jacks Augen gesehen. Etwas zwischen ihnen war anders geworden und Apple Jack hatte es mit diesem Kuss besiegelt. Etwas zwischen ihnen war jetzt anders als es vorher war und es würde auch nie wieder so werden wie es einmal gewesen war. Von jetzt an würde alles anders sein. Schwerfällig, als sei ihr Körper als Blei, erhob Rarity sich vom Boden. Sie rappelte sich regelrecht auf, und schleppte sich ins Badezimmer, wo sie den Wasserhahn der Badewanne öffnete, viel zu viel Badezusatz in die Wanne gab und sich zwei Handtücher zurecht legte. Sie stützte sich auf den Waschbeckenrand und sah in den Spiegel. Ihr Gesicht war bleich. Der Schock über den kleinen Brand und den Kuss saß noch tief in ihren Knochen. Ebenso klebte der widerliche Gestand von verbranntem Heu an ihr.. und Rarity betete, dass er nach dem Baden aus ihrem Fell verschwunden war. Andernfalls wäre es für sie unmöglich, irgendwie zu schlafen. Mit diesem Gedanken wandte Rarity sich von ihrem Spiegelbild ab und ließ sich in die Wanne sinken. Das heiße Wasser umfing ihren Körper mit warmen Händen. Wohlig seufzend schloss das Pony die Augen und sank ganz zurück. Ihre Muskeln entspannten sich langsam. Nicht jedoch ihre Gedanken. Oh nein. Kaum dass sie in der Wanne saß und ihren Körper etwas entspannte, kehrten die Gedanken zurück. Zurück zu den Blicken, den süßen Cider, dem Kuss. Der bloße Gedanke an den Kuss kribbelte in ihrem Körper wie Limonade und ließ sie vor Aufregung schaudern. Wie weich Apple Jack gewesen war! Sie hob den Huf an die Lippen und strich darüber. Warum versetzte ein Kuss sie so sehr in Aufruhr? Das Pony atmete geräuschvoll aus, hielt den Atem an, schloss die Augen und tauchte in der Wanne ab. Eine Weile blieb sie unter Wasser, dann tauchte sie wieder auf, rieb sich den Schaum aus dem Gesicht und erhob sich dann aus der Wanne. Besser sie ging ins Bett. Rarity schnappte sich die Handtücher, ließ das Wasser ablaufen und wickelte ihren Körper in ein Badetuch und ihr Haar in ein Separates, in dem sie es sanft ausdrückte, bevor sie es trocknete. Als sie trocken war legte sie sich ins Bett und zog die Decke bis zum Kiefer hoch. Obwohl sie müde war, fand sie einfach keinen Schlaf. Sie drehte sich von einer Seite auf die Andere, wälzte sich umher. In Gedanken war sie bei leiser Musik, Cider und Kerzenschein. Sie war bei dem durchdringenden Blick, der flüchtigen Berührung ihrer Lippen mit den Lippen des anderen Ponys. Nicht irgendeines Ponys. Apple Jacks. Erneut bebte sie. Ihre Zähne gruben sich in ihre Unterlippe und sie kroch unter die Decke. Sie konnte mit diesen Gedanken nicht schlafen. Sie wollte Apple Jack hier haben, wollte sich an sie drücken und neben ihr einschlafen... Rarity schüttelte den Kopf und vertrieb diesen Gedanken. Wie konnte sie nur an so etwas denken? Sie musste sich von diesen Gedanken lösen. Es war nur ein Kuss, nur eine Andeutung. Wer wusste schon, warum Apple Jack das getan hatte. Vielleicht hatte sie sich das auch einfach nur eingebildet. Immerhin hatte sie ein paar Gläser Cider getrunken, da war so eine Einbildung gar nicht so unwahrscheinlich. Vielleicht sollte Twilight um Rat bitten. Aber sie konnte sie nicht schon wieder um Rat bitten. Und schon gar nicht, ohne ihr zu erzählen, was passiert war. Twilight würde beharrlich sein, würde erwarten, dass Rarity ihr endlich erzählt, was denn los war und warum sie ständig ihre Hilfe in Anspruch nahm. Nein, Rarity konnte sie nicht schon wieder bitten. Rarity musste selbst zu Schlaf kommen. Und wenn sie es nicht konnte, dann war es vielleicht das Beste, sich abzulenken. Kaum hatte sie über Ablenkung nachgedacht, setzte Rarity sich auch schon wieder auf, schaltete Licht ein und rieb sich über die Augen. Sie erhob sich, strich mit einem Huf durch ihr Haar, während sie ihr Bett wieder ordnete und dann ihr Atelier betrat, wo sie sich Schnittmustern zuwandte. Sie verbracht den Rest damit, Entwürfe zu zeichnen, Schnittmuster anzufertigen, Stoff zuzuschneiden und zu nähen. Erst in den frühen Morgenstunden glitt sie in einen festen, traumlosen Schlaf ab, aus dem sie erst erwachte, als jemand Sturm klingelte. Rarity schrak aus ihrem Schlaf hoch und sah zur Tür. Doch bevor sie reagieren oder sich auch nur die Schneiderkreide aus dem Gesicht wischen konnte, war Sweetiebell schon an ihr vorbeigesaust und hatte die Tür aufgerissen. Draußen standen Scootaloo und Applebloom, um Sweetiebell abzuholen. "Bis heute Nachmittag!", rief diese Rarity noch zu, bevor sie das Haus verließ. Rarity seufzte und sah dann auf den Entwurf vor ihrer Nase. Dann erhob sie sich von ihrem Stuhl, rieb sich erneut die Augen und schleppte sich dann ins Badezimmer, wo sie sich das Gesicht wusch und anfing, sich zu schminken. Kapitel 5: 5. Was keiner weiß ----------------------------- Ein prüfender Blick, dann war sie fertig. Die Schneiderkreide war aus ihrem Gesicht verschwunden, das Makeup saß, die Haare waren frisiert, die Maske stand. Sie atmete tief durch und straffte sich. Zufrieden nickte das Einhorn, ehe es sich umwandte und das Badezimmer verließ. Draußen war es heiß und stickig. Wie nicht anders zu erwarten. So war es schon in den letzten Tagen gewesen. Heiß und stickig. Den fleißigen Pegasusponys war Dank. Nicht. Die Sonnen brannte heiß vom Himmel und schon nach wenigen Minuten begann Rarity wieder zu schwitzen. Eigentlich hatte sie nur in die Sugarcube Corner gewollt, nur ein paar Straßen weiter. Sie hatte gehofft dort anzukommen, ohne zu schwitzen. Ohne dass Wasserfälle ihren Körper herabliefen, ihr Haar sich mit der salzigen Flüssigkeit vollsog und leblos zu Boden sank. Aber sie hatte die Rechnung ohne die Pegasusponys gemacht, die ganz Arbeit geleistet hatten. Wie die letzten Tage auch schon. Rarity zwang sich, ruhig zu bleiben. Das Makeup war jetzt sowieso wieder völlig zerlaufen. Wenn diese unerträgliche, unerbittliche Hitze nicht langsam endete, musste sie wohl zu wasserfestem Makeup greifen. Aber nicht jetzt. Jetzt wo es ohnehin zuspät war, beeilte sie sich, über die Straße und zur Sugarcube Corner zu kommen. Ein kalter Hauch nahm sie mit eisigen Hufen in Empfang. Die wohlige Kühle eines klimatisierten Raumes. Rarity seufzte erleichtert. Doch kaum war der Laut der Erleichterung über ihre Lippen gekommen, wurde sie auch schon stürmisch begrüßt. Bevor sie überhaupt begriff wie ihr geschah, war sie unter einem Berg pinker Haare begraben und eine helle Stimme quietschte auf sie ein. Rarity begann verzweifelt, das Pony zu beruhigen doch Pinkie Pie hörte einfach nicht auf zu plappern. Sie hatte ohnehin Probleme, dem Pony zu folgen aber wenn sie mit ihr alleine war, fiel es ihr fast noch schwerer. Bevor sie sich jedoch weiter darüber Gedanken machen konnte, klingelte das Glöckchen an der Tür und der Rest der Truppe betrat den Laden. "Mädels!", quietschte Pinkie Pie fröhlich und schaffte es irgendwie, alle vier gleichzeitig zu umarmen. Rarity lächelte, bevor sie selbst ihre Freundinnen begrüßte. Nur Apple Jack behandelte sie anders. Sie umarmte sie nicht, wie die Anderen, sondern zeigte ihr die kalte Schulter. Einsilbig begrüßte sie das Pony und setzte sich dann gleich wieder an den Tisch, um dort ihr Getränk zu sich zu nehmen. Die Anderen folgten diesem Beispiel und setzten sich ebenfalls. Twilight ergriff, kaum dass sie saß, das Wort. Sie legte einen Brief auf den Tisch, plusterte sich auf wie eine Taube und sah in die Runde. "Wir sind von Celestia eingeladen worden!", verkündete sie stolz und die Ponies am Tisch fingen an zu jubeln. Alle, bis auf Apple Jack, die betreten auf die Tischplatte starrte. Aus den Augenwinkeln sah Rarity Tränen in ihren Augen glitzern. Es tat ihr selbst weh, versetzte ihr einen schmerzhaften Stich. Trotzdem wollte er den Anderen keinen Anlass bieten, irgendeinen Verdacht zu schöpfen. Eigentlich wollte sie selbst diese ganze Sache ungeschehen machen. Während sie darüber nachdachte, fiel ihr auf, dass Rainbow Dash ihr die Partyeinladung überbracht hatte. Wusste sie..? Rarity wurde bleich, griff sofort nach ihrem Glas und leerte das Glas mit hastigen Schlucken. Als sie das Glas absetzte, sahen alle sie an. Augenblicklich wurde Rarity rot, sah Apple Jack aus den Augenwinkeln an, wurde noch dunkler und sah dann wieder in die Runde, ehe sie sich räusperte. "Ehm ja.. ", begann sie und lächelte entschuldigend. Rainbow Dash war die erste, die das Wort wieder ergriff. "Okay. Dann würde ich vorschlagen gehen wir packen und treffen uns in zwei Stunden am Bahnhof." Alle nickten, erhoben sich und verließen die Sugarcube Corner. Rarity bemerkte, wie Fluttershy Apple Jack in ein Gespräch zu verwickeln versuchte, um zu erfahren, was mit ihr los sei. Apple Jack wich dem jedoch aus, antwortete nicht und ließ sich dann zurück fallen. Rarity beeilte sich, die Gruppe zu verlassen. Sie wollte selbst einem unangenehmen Gespräch mit Fluttershy entgehen und so grüßte sie nur kurz und huschte dann in ihr Haus, wo sie sofort die Tür hinter sich schloss und dann anfing zu packen. Zwei Stunden später standen die sechs Freunde am Bahnhof. Pinkie Pie hüpfte aufgeregt herum, Rainbow Dash flog von einer Ecke zur anderen, Twilight las und Fluttershy hatte eine Maus entdeckt, mit der sie sich unterhielt. Apple Jack stand abseits, scharrte mit den Hufen auf dem Boden, schob Steine hin und her und seufzte hin und wieder. Rarity betrachtete sie einen Moment, dann ließ sie sich mit einem genervten Stöhnen auf ihren Koffer fallen. Diese ganze Sache machte sie fertig, fraß sie innerlich auf. Sie wusste nicht, was sie denken und fühlen sollte. Und gleichzeitig wusste sie, dass nur sie selbst eine Antwort finden konnte. Unruhig stand sie auf und fing an, mit einem Huf auf ihrem Oberschenkel einen Takt zu klopfen. Schließlich kam der Zug und Rarity wollte nach ihrem Koffer greifen, doch jemand kam ihr zuvor. Rarity hob den Kopf und sah geradewegs in die blauen Augen eines uniformierten Hengstes "Ich mach das für Sie.", erklärte der Hengst, ehe er den Koffer aufnahm und ihn hinter Rarity her in das Abteil trug. Dort angekommen verfrachtete er den Koffer in ein Gepäcknetz. "Danke schön." Rarity schenkte ihrem Helfer ein charmantes Lächeln. Der Hengst nickte pflichtschuldig und verschwand, während die Anderen ihre Koffer selbst trugen und in das Gepäcknetz wuchteten. "Was war das denn? Warum hilft der nur dir?", fragte Rainbow Dash angesäuert, während sie die übrigen Koffer in das Gepäcknetz verfrachtete. "Was weiß denn ich? Vielleicht sehe ich einfach besser aus.", erwiderte Rarity schnippisch und ließ sich auf einen Fensterplatz fallen. Rainbow wollte grade anfangen, sich über Rarity zu ärgern, doch Fluttershy hielt sie zurück. "Lass mich los, Fluttershy! Das lasse ich mir nicht bieten!", keifte das Pegasuspony, doch Fluttershy zwang Rainbow mit ihrem Starren dazu, sich auf einen Platz zu setzen. Rarity verbrachte die Fahrt damit, so zu tun, als starrte sie aus dem Fenster. In Wahrheit beobachtete sie jedoch Apple Jack, die ihr stumm gegenüber saß. Nach einer Weile wurde die Tür aufgeschoben und Rarity hob den Kopf um in die Richtung zu sehen, als der das Geräusch kam. In der Tür stand der Hengst, der ihr geholfen hatte, und schob einen Wagen mit Süßigkeiten und Getränken herein. Sofort wurde er von Pinkie Pie belagert, die ihm alles abkaufte, was er hatte. Diese setzte sich dann mit ihren Süßigkeiten in eine Ecke, wo sie einen Gefechtshelm aufsetzte, um ihre Süßigkeiten zu verteidigen. Der Hengst schob den leeren Wagen weiter zu Rarity, und lächelte sie an. Rarity lächelte zurück. "Nun..", begann er, "Ich habe zwar keine Leckereien mehr, aber.." Rarity hob interessiert eine Braue und brachte den Hengst damit aus dem Konzept. "Also ich.. würde Ihnen ganz gerne Gesellschaft leisten." Rarity lächelte ihn zuckersüß an, schielte dann zu Apple Jack herüber und nickte dann, ehe sie ihm folgte. Als Rarity den Wagon verlassen hatte, sprang Rainbow Dash von ihrem Platz auf. "Habt ihr das grade gesehen?!", fragte sie empört. "Ja, Rainbow.", antwortete Twilight genervt, weil Rainbow sie beim Lesen unterbrach. "Ich meine dieser Schleimbeutel hat sie einfach so mitgenommen!", rief Rainbow Dash lauter und wies auf die Tür, durch die Rarity mit dem Hengst verschwunden war. Apple Jack wandte den Kopf ab. Es sah aus, als wollte sie durch das Fenster an einen schöneren Ort diffundieren. "Hallo? Hört ihr mich?!", fragte Rainbow Dash in die Runde, doch ihre Freunde waren beschäftigt: Twilight las, Pinkie Pie bewachte ihre Süßigkeiten, Und Apple Jack versuchte einfach nicht da zu sein. Nur Fluttershy hörte Rainbow Dash zu, versuchte sie auf den Sitz zurückzuziehen und zu beruhigen. Kapitel 6: 6. Wahnsinn ---------------------- Als der Zug in Canterlot hielt, kam Rarity mit dem Hengst zusammen in das Abteil zurück. Während Rainbow Dash die Koffer aus dem Gepäcknetz hievte, wurde Raritys Koffer von dem Hengst aus dem Netz geholt und bis auf den Bahnsteig getragen. Dort verabschiedete er sich von ihr und Rarity stand neben ihrem Koffer, ungeduldig auf die Anderen wartend. Rainbow führte die Gruppe schimpfend an und als sie Rarity sah, konnte sie sich nicht mehr beherrschen und stürzte wütend auf das Pony zu. Fluttershy versuchte sie zurückzuhalten, doch Rainbow Dash riss sich los und stürzte sich auf Rarity. Kurz bevor sie Rarity jedoch berühren konnte, wurde sie zurück gehalten. Apple Jack hielt sie fest. Es war das erste Mal, dass Apple Jack an diesem Tag reagierte und Rarity sah überrascht in die grünen Augen des Ponies. Traurigkeit, Enttäuschung und Schmerz waren in ihrem Blick sichtbar. Rarity antwortete mit Entsetzen, das jedoch von Rainbow Dash missdeutet wurde. Sie entriss Apple Jack das Gliedmaß, an dem sie zurückgehalten wurde, nahm ihren Koffer und stapfte leise schimpfend in Richtung des Ausgangs los. Twilight seufzte genervt, ehe sie die übrigen Koffer mit Magie zu schweben brachte und Rainbow Dash folgte. Auch die Anderen folgten ihr. Nur Apple Jack ließ sich, wie zuvor auch, zurückfallen und trottete niedergeschlagen hinterher. Rarity biss sich auf die Unterlippe, sagte aber nichts mehr dazu. Sie war zu stur, um auf Apple Jack zuzugehen. Die Anspannung machte sich unter den Freunden breit, sodass der Rest der Reise bis zum Schloss schweigend verlief. Nur Rainbow konnte nicht aufhören zu meckern, bis sie scharf von Twilight, die bei Prinzessin Celestia keinen schlechten Eindruck machen wollte, unterbrochen wurde. Im Schloss angekommen, wurden sie von Prinzessin Celestia herzlich in Empfang genommen. Ihr Blick ruhte warm auf den sechs Ponys, während sie erklärte, wie sehr sie sich freute, alle wieder zu sehen. Dann wich der warme Ausdruck einem Ernsten. "Ich muss euch um absolute Verschwiegenheit in dieser Angelegenheit bitten.", begann sie. Die Sechs nickten und kamen näher, sowie auch Celestia näher kam. "Es ist Topsecret. Ihr dürft niemandem davon erzählen. Noch nicht einmal Luna.", präzisierte Celestia die Dringlichkeit ihres Anliegens. Erneut nickten die Sechs, diesmal entschlossener. Celestia holte tief Luft. "Okay. Rainbow Dash, Fluttershy, ihr müsst für mich eine Flugshow organisieren, Pinkie Pie und Twilight, von euch brauche ich so viel Kuchen wie ihr nur backen könnt und Rarity und Apple Jack" sie sah die beiden an und Rarity hatte das ungute Gefühl, dass sie geradewegs durch ihre Stirn hindurch und in ihren Kopf sah. "die große Halle muss dekoriert werden. Denn wir feiern Lunas Geburtstag!" Nachdem sie ihre Koffer auf die ihnen zur Verfügung gestellten Zimmer gebracht hatten, standen Rarity und Apple Jack in der großen Halle, die es zu dekorieren galt. Sie war wirklich riesig und ihre Leere erdrückend. Durch hohe, bunt verglaste Fenster fiel Sonnenlicht, dass die weiße Farbe nur noch stärker strahlen ließ. Rarity stand mitten in dem Raum, drehte sich um sich selbst und sondierte ihre Umgebung. Dann sah sie Apple Jack an. Apple Jack, die sich selbst erst einen Eindruck verschafft hatte, sah zurück und wurde sofort rot. Sofort sah auf Rarity mit gestellt arrogantem Ausdruck weg. Sie schwiegen eine ganze Weile betreten. Dann ergriff Rarity das Wort. "Nein, also es ist viel zu langweilig hier drin. Diesem Raum fehlt Stil.", kam es über ihre Lippen, während sie an den Wänden entlang lief. "Girlanden, gold - nein, silber!", begann sie, während sie die Wände hinauf blickte und unter die Decke sah. "Schwarze, silberne, marine- und hellblaue Luftballons", zählte sie weiter auf, "so viele, dass die Decke nicht mehr zu sehen ist." Dann betrachtete sie den Kopf der Halle. "Und einen großen, silbernen, strahlenden Mond. Genau hier!" Dann wandte sie sich zu Apple Jack um. "Oder?", fragte sie nach Einwänden und ihre Stimme klang schnippisch. "Findest du nicht, dass das etwas zu.. dunkel ist?", fragte Apple Jack vorsichtig, die sich kaum traute, etwas zu sagen. Rarity lachte gespielt. "Ach Darling. Nein." Und dann lief das Pony los, um die aufgezählten Dinge zu besorgen, Apple Jack im Schlepptau. Endlich waren sie fertig. Es hatte den ganzen Tag gedauert, den Raum mit Girlanden, Blumen, Luftballons und Lichtern zu schmücken. Aber Rarity hatte es geschafft - nein, sie hatte sich selbst übertroffen! Zufrieden betrachtete sie ihr Werk. Dann wandte sie sich um und ging wortlos an Apple Jack vorbei. Sie würden gleich Essen, aber bevor es soweit war, wollte Rarity ihren Koffer auspacken und duschen gehen, um sich die Reise vom Fell zu waschen. In ihrem Zimmer angekommen schloss Rarity die Tür hinter sich und öffnete ihren Koffer, um ihre Sachen auszupacken. Weit kam sie aber nicht, denn nach Moment klopfte es und die Tür wurde geöffnet. Rarity hob den Kopf und sah zu dem Pony, das eingetreten war. Es war Apple Jack, die rasch die Tür hinter sich schloss. Rarity legte ab, was sie in der Hand hatte, drehte sich ganz zu ihr um und verschränkte die Hufe. "Was willst du?", fragte sie scharf. Apple Jack wurde heiß im Gesicht und sah zu Boden. "Ich..", setzte sie an, kam aber nicht wirklich weiter. Rarity musterte sie eingehend, dann seufzte sie und wandte sich wieder ihrem Koffer zu. "Also, Rarity, ich..", setzte Apple Jack erneut an, kam aber nicht weiter. Ihr fehlten die Worte, ihre Kehle schnürte sich zu. "AJ, was gestern passiert ist..", begann Rarity dann und wandte sich halb zu ihr um. Das lila Haar fiel ihr ins Gesicht und verwehrte es Apple Jack einen Blick zu erhaschen. "..vergiss es bitte einfach!" Kapitel 7: 7. Ave Maria ----------------------- Apple Jack starrte Rarity wortlos an. Hatte sie eben..? Apple Jack senkte den Kopf und stumm liefen Tränen über ihr Gesicht. Rarity sah nicht hin, sondern beschäftigte sich stur weiter damit, ihren Koffer auszupacken. Die Luft war messerscharf und eiskalt. Lange sagte keine von beiden ein Wort, bis Rarity sich zu ihr umdrehte. Sie wollte, dass Apple Jack ging und doch wollte sie es nicht. Sie holte tief Luft, hob die Schultern, straffte sich. Und doch brachte sie keinen Ton zustande. Die Schultern sanken wieder herab und sie seufzte. Geh bitte, wollte sie sagen, doch sie brachte es nicht über die Lippen. Stattdessen schüttelte sie den Kopf und sank schließlich auf einen Stuhl, der herumstand. Apple Jack sah sie an, dann hob sie einen Huf und wischte unter ihren Augen entlang. Beide sahen zu Boden, bis Apple Jack das Wort ergriff. "Ich..", setzte sie an und sah dann weg. "Ich.. werde gehen.", erklärte sie, drehte sich um und ging zur Tür. Rarity sagte nichts und ließ Apple Jack gehen. Das Schloss fiel leise klickend ins Schloss, dann war sie alleine. Das gelbe Licht hinter ihr ließ den Raum merkwürdig bedrohlich und feindlich wirken. Rarity starrte die Tür lange an, durch die Apple Jack wieder gegangen war. Die Konturen verschwammen vor ihren Augen und wurden dann wieder klar. Stumm rollten Tränen über ihre Wangen, zogen salzige Spuren und verwischten ihr Makeup. Von ihrem Kinn tropften sie in ihr helles Fell. Lange saß sie dort, bis sie sich schließlich einfach ins Bett legte und sich dort einrollte. Sie zog die Beine an, schlang die Hufe darum und legte den Kopf oben auf. Hatte sie eben noch stumm geweint, schluchzte sie nun einige Mal erstickt auf. Sie wollte nicht hörbar weinen, und trotzdem konnte sie es nicht zurückhalten. Ihr Körper bebte, während sie weinte und schließlich fand sie einen leichten, unerholsamen Schlaf. Hohes Gras strich an ihren Beinen entlang. Es war feucht von Tau und klebte an ihrem weißen Fell, während sie durch die Wiese ging. Es war dunkel, Nacht. Nur der Mond schenkte der Umgebung silbriges Licht. Rarity begann ihre Umgebung in Augenschein zu nehmen. Vor ihr, in einiger Entfernung, erstreckte sich schwarzes Wasser, in dem sich der silberne Mond verzerrt spiegelte. Rarity trat an das Wasser und erkannte, dass es ein See mit flachem Kiesstrand war. Langsam näherte sie sich dem Wasser und tauchte den ersten Huf ins Wasser. Das Wasser war merkwürdig warm und umschmeichelnd. Rarity trat komplett ins Wasser und begann zu schwimmen. Als sie in der Mitte des Sees war, wurde es plötzlich eiskalt. Und als war das nicht genug, schlang sich eine Pflanze um ihren Huf und zerrte sie unter Wasser, bis sie zu ersticken drohte. Kurz bevor sie ertrank, rief jemand: "Halt!" Rarity hob den Kopf. Grau silberne Wolken teilten sich und Rarity stand Prinzessin Luna gegenüber. Sie verbeugte sich und bemerkte dabei, dass sie über dem See schwebte. Als sie den Kopf hob, sah die Prinzessin sie an. "Rarity", begann sie sanft, "Was ist passiert?" Rarity sah sich um, als suchte sie nach dem Grund.. oder einer Ausrede. Als sie die Ausrede gefunden hatte, sah sie Prinzessin an. "Weil mich irgendetwas in den See gezogen hat!", erklärte Rarity entrüstet. Luna hob eine Braue. "Und was hat dich in den See gezogen?", hakte sie nach. Doch auch darauf hatte Rarity eine Antwort. "Eine Schlingpflanze." Luna wandte sich um, schob die Wolken zur Seite und landete auf der Wiese. "Und? Was könnte dich festhalten, unter Wasser ziehen und lähmen?", fragte sie sanft, während sie anfing, durch die Traumwelt zu spazieren. Rarity sah sie an, dann sah sie weg. "Ich darf es ihr nicht sagen.", schoss es durch ihren Kopf. Im selben Moment flammte die Erinnerung an den flüchten Kuss mit Apple Jack auf und Rarity wurde heiß im Gesicht. "Warum darfst du mir das nicht sagen?", fragte Luna sie leise und sah sie wieder an. Erschrocken betrachtete Rarity sie. "Richtig. Sie ist in meinem Traum. Meine Gedanken sind ihre." Und kaum war das durch Raritys Kopf gegangen, wurde die Erinnerung an den Kuss so lebendig, dass sie sich in der Tür ihres Hauses wiederfand. Apple Jack stand ihr gegenüber und sah sie an. Ihr Blick wanderte von Raritys Augen zu ihren Lippen. Eine ganze Weile blieb sie so stehen, sah dann kurz auf. "Als wollte sie eine Bestätigung von mir.", schoss es durch ihren Kopf. "Du hast sie bestätigt.", unterbrach Luna die Szene. Doch Rarity wollte sich nicht unterbrechen lassen. Sie wollte diesen Moment noch einmal erleben, noch einmal kosten. Apple Jack lehnte sich vor und hielt inne, bevor sich ihre Lippen trafen. Rarity spürte den warmen Atem in ihrem Gesicht. Sie schloss die Augen, ihr Körper begann zu zittern. Der Moment wurde unerträglich lang. Endlich überbrückte Apple Jack den letzten Zentimeter zwischen ihnen und Rarity konnte sie spüren. Heiß, weich und nur sehr kurz. Dann war Apple Jack auch wieder weg. Nein, sie wollte diesen Kuss doch! Sie wollte ihn so sehr! Diesmal war sie es, die den letzten Zentimeter näher kam und Apple Jack küsste. Im nächsten Moment war sie wach. Das Zimmer war noch immer in gelbes Licht getaucht, das furchteinflößende Schatten an die Wände warf. Rarity richtete sich auf und sah auf das Bett. Auf der blütenweißen Bettdecke waren Makeupflecken. Sie hob den Kopf und sah sich um. Ihre ausgepackten Sachen lagen auf einem Tisch. Vom Fenster kam ein kalter Luftzug in das Zimmer und Rarity wandte sich danach um. Sie sah, wie der Wind mit den leichten Gardinen spielte. Sie stand auf, trat an das Fenster und sah in die Nacht. "Danke. Luna.", kam es leise über ihre Lippen. Es tat gut, das zu sagen, denn sie wusste, dass sie Luna einen Dank schuldig war. Rarity schloss die Fensterläden, wandte sich ab und verschwand im Badezimmer, um sich das Makeup aus dem Gesicht zu waschen. Dann straffte sie sich und betrachtete ihr ungeschminktes Gesicht. Ihre Augen waren rot und verquollen vom Weinen. Sie holte tief Luft, dann wandte sie sich ab und öffnete die Zimmertür. Sie wollte zu Apple Jack, denn sie hatte etwas gut zu machen. Auf dem Flur war es leer und dunkel. Rarity huschte einem Ninja gleich über den Flur zu Apple Jacks Zimmer, klopfte und trat unaufgefordert ein. Kaum war sie drin, schloss sie die Tür hinter sich und lehnte sich dagegen. Erst jetzt nahm sie ihre Umgebung wahr. Apple Jack saß auf dem Bett. Ihre Augen waren nicht weniger verquollen als Raritys eigene. Sie sah Rarity mit einem überraschten Ausdruck an. Und sie war die erste, die Worte fand. "Rarity?", fragte ungläubig und rappelte sich auf. Rarity kam näher. "Apple Jack.. ich.. ", setzte Rarity an, während sie an das Bett trat. "..Es.. es tut mir leid." Sie sah Apple Jack entschuldigend an. Auf deren verweintes Gesicht trat ein Lächeln. Dann, plötzlich, fiel Rarity Apple Jack um den Hals und drückte das Gesicht in ihre Halsbeuge. "Es ist alles gut.", wisperte Apple Jack in ihren Nacken. "Alles ist gut." Kapitel 8: 8. Zauber -------------------- Eine ganze Weile saßen die beiden Ponies auf dem Bett. Rarity hielt das Gesicht in die Halsbeuge gedrückt, zitterte und weinte tonlos. Vor Erleichterung. Vor Glück. Zärtlich glitt Apple Jacks Huf über ihren Rücken, sie wiegte Rarity sanft. Und langsam beruhigte sie sich. Sie hob den Kopf und sah in die strahlend grünen Augen. Sie verlor sich in dem Grün, das leuchtete wie ein geschliffener, polierter Smaragd. Der Huf, der auf ihrem Rücken lag, glitt über ihre Schulter am Hals hoch und in ihr Gesicht. Rarity schmiegte die Wange in den Huf, noch immer völlig gefangen in Apple Jacks Blick. Auf deren Lippen trat ein Lächeln, ehe sie sich langsam vorlehnte. Wenige Millimeter vor Raritys Gesicht hielt sie inne und entließ sie aus dem Blick, um auf ihre Lippen zu sehen. "Apple Jack..", wisperte Rarity gegen die Lippen, die direkt vor ihren waren. Kurz sah die Angesprochene auf, dann beugte sie sich weiter vor. Sanft schmiegte sich die weiche Haut aneinander. Nur wenige Sekunden dauerte der Kuss, dann löste Apple Jack sich auch schon wieder. Rarity sah sie mit glasigem Blick an, dann reckte sie sich einem neuen Kuss entgegen. Der zweite Kuss kam schneller. Sie lehnte sich gegen Apple Jack und entschied sich schneller dafür, ihre Lippen miteinander zu versiegeln. Auch hielt sie diesen Kuss länger. Es war das, worauf sie lange gewartete hatte und was sie sich so sehr gewünscht hatte. Das, nachdem sie sich so sehr gesehnt hatte. Sie genoss die weichen, warmen Lippen auf ihren. Als sie sich voneinander lösten, versenkten sich die Blicke ineinander. Rarity, war die Erste, die sich daraus löste. Sie streckte sich etwas und lehnte sich dann weg. "Ich sollte jetzt besser gehen und dich schlafen lassen.", bemerkte sie leise und mit verschlafen klingender Stimme. Sie wollte grade aufstehen, als Apple Jack nach ihrem Hufgelenk griff und sie zurück ins Bett zog. "Bleib!", wisperte sie und klang bittend, fast flehend. Rarity sah sie überrascht an, dann wich der überrasche Ausdruck einem zärtlichen Lächeln und sie kroch zu Apple Jack ins Bett. Sie fischte das Haargummi aus ihrem Haar und legte es zur Seite, dann betrachtete sie das leicht zerstrubbelte Haar. "Du siehst toll aus.", wisperte sie, bevor sie Apple Jack ein weiteres Mal küsste. Der nächste Morgen kam früh und hell. Rarity blinzelte in die Sonnenstrahlen, die in ihr Gesicht schienen. Dann spürte sie Gewicht auf ihrer Brust. Hufe, ein Kopf. Sie sah runter und fand ihren Oberkörper unter blondem Haar versteckt. Auf ihre Lippen trat ein verliebtes Lächeln, während sie anfing, durch das weiche Haar des anderen Ponys zu streicheln, bis Apple Jack sich langsam aufrichtete und sie müde anblinzelte. "Guten Morgen.", hauchte das Pony. "Guten Morgen.", antwortete Rarity, bevor sie erneut geküsst wurde. Apple Jack schmiegte sich fest an sie und drückte sie. "Ich bin glücklich.", wisperte sie in ihre Halsbeuge. Eine halbe Stunde waren die beiden Ponys aufgestanden. Rarity stand hinter Apple Jack, bürstete das wilde, blonde Haar und flochte es holländisch ein. "Setz bitte diesen Hut nicht auf.", bat sie, als sie fertig war. "Sonst zerstörst du den Zopf." Apple Jack nickte gehorsam, ehe sie sich erhob und sich umwandte. Unwillkürlich wurde Rarity heiß im Gesicht. "Und du versteckst dein schönes Gesicht darunter.", fügte sie hinzu und sah weg. Apple Jack kicherte leise. Sie nahm Raritys Gesicht, drehte es zurück und küsste sie flüchtig. Raritys Huf glitt über Apple Jacks Wange, nachdem sie sich aus dem Kuss gelöst hatte. Sie lächelten sich an, tauschten Blicke und dann löste Rarity sich von ihr. Sie sah an Apple Jack vorbei in den Spiegel. Noch immer war sie ungeschminkt. Ihr Blick glitt zur Uhr, die an der Wand hing, dann sah sie Apple Jack endlich wieder an. "Ich muss mich beeilen.", begann sie leise und klang etwas wehmütig. "Ich.. will, dass das unser Geheimnis bleibt." Ihr Gesicht verzog sich zu einer entschuldigenden Grimasse. "Tut mir leid. Wir sehen uns zum Frühstück." Wieder huschte Rarity wie ein Schatten über den Flur in ihr Zimmer. Sie schaffte es auch, leise und ungesehen in ihr Zimmer zu verschwinden. Sofort verschwand das Pony im Badezimmer, um sich zu waschen und zu schminken. Konzentriert trug sie Lidschatten auf, tuschte Wimpern und verrieb Rouge. Als sie fertig war, kam sie in das Zimmer zurück, wo sie das noch immer brennende Licht löschte, den Koffer fertig auspackte und die Vorhänge zurecht zog. Dann, als es endlich Zeit für Frühstück war, verließ sie das Zimmer. Beim Frühstück saß Rarity Apple Jack gegenüber. Während die Anderen sich fröhlich unterhielten und sich über das Fest austauschten, saßen Rarity und Apple Jack stumm am Tisch, tauschen gelegentlich Blicke und sahen ansonsten auf ihre Teller. "Alles in Ordnung bei euch?", fragte Fluttershy die beiden besorgt. Rarity hob den Kopf und sah sie überrascht an. Was hatte sie verpasst? "Bestimmt sind die beiden mit der Deko nicht fertig geworden.", bemerkte Rainbow Dash, die noch immer schlechte Laune hatte, weil der Hengst nur Raritys Koffer getragen hatte. Rarity antwortete nicht, sondern aß pflichtschuldig weiter. Auch Apple Jack aß pflichtschuldig. "Hallo? Was ist mit euch los?!", fragte Rainbow Dash und ruderte mit den Armen in der Luft herum. Fluttershy hielt sie zusammen mit Twilight zurück. "Wir haben kaum geschlafen, weil wir noch geplant haben.", gab Rarity schließlich eine Notlüge Preis. Apple Jack nickte bloß, während sie sich weiteren Haferbrei in den Mund lud. Damit gaben sich die Anderen zufrieden und ließen die beiden in Ruhe. Nach dem Frühstück machten die Freunde sich wieder an die Arbeit. Rarity ließ sich in der Halle auf die Stufen sinken und sah Apple Jack an. Dann ließ sie sich nach hinten fallen und betrachtete die Decke. Apple Jack beugte sich über sie und die Quaste des Flechtzopfes kitzelte Raritys Nase. Rarity hob die Hufe, um mit der Quaste zu spielen. "Meinst du, wir sollten noch Blumen aufstellen? Es ist sonst so trist.", erwog Rarity den Einwand, den Apple Jack am Vortag gemacht hatte. Apple Jack lächelte. "Ich denke, Blumen würden das Gesamtbild gut abrunden." Rarity ließ die Zopfquaste los und seufzte, dann erhob sie sich, um mit Apple Jack noch Blumen zu besorgen. Die Blumen gaben dem Raum wirklich eine andere Atmosphäre. Oder war es vielleicht doch ihre bessere Zusammenarbeit? Als sie fertig waren, sah der Raum jedenfalls nicht mehr aus, als wäre er für eine Trauerfeier vorbereitet worden. Er war viel freundlicher, heller und einladender. Rarity drehte sich strahlend um sich selbst, dann strahlte sie Apple Jack an und umarmte sie glücklich und zufrieden. "Danke.", wisperte sie in ihren Nacken. Grade als sie sich so um den Hals gefallen waren, wurde die große Tür geöffnet und die beiden Freundinnen stoben auseinander. Celestia trat ein. Auf ihren Lippen lag der Anflug eines Grinsens. "Sehr gut. Danke schön.", bedankte sie sich, während sie durch den Raum kam und sich einige Mal um sich selbst drehte. Hinter ihr her kamen Twilight und Pinkie Pie mit Kuchen, den die beiden auf einem Tisch abstellten, der extra dafür vorgesehen war. Auch Rainbow und Fluttershy halfen, die Kuchen in die Halle zu bringen. Als die Kuchen platziert und von Rarity ausgerichtet worden waren, ergriff Celestia erneut das Wort. "Ich danke euch, ihr habe mir wirklich sehr geholfen." Mit diesen Worten ließ Celestia den Blick erneut prüfend durch den Raum wandern. Dann blieb sie an den sechs Freunden hängen und ein warmes Lächen trat auf ihre Lippen. "Ich sehe euch dann heute Abend." Kapitel 9: 9. Schall und Rauch ------------------------------ Rarity war grade damit beschäftigt, sich für die Party umzuziehen und zu schminken, als das Türschloss in ihrem Rücken klickend aufsprang und jemand eintrat. Sie wandte sich um und kreuzte den Blick mit Apple Jack. "Komm rein.", lächelte sie und wandte sich dann ihrem Kleid wieder zu. "Hilfst du mir?", fragte sie, nahm die Mähne aus ihrem Nacken und bot einen Reißverschluss dar. Es war natürlich so, dass Rarity es selbst gekonnt hätte.. Aber war es nicht auch schön, so umsorgt zu werden? Als Apple Jack hinter sie trat, um ihr den Gefallen zu tun, spürte Rarity den warmen Atem gegen ihr Fell strömen und ein kleiner Schauer lief durch ihre Muskulatur. Rarity ließ das Haar los und lächelte sie im Spiegel an, dann nahm sie ihr Puder und trug dieses mit einem weichen Pad auf. "Rarity", fing Apple Jack an, biss sich etwas verlegen auf die Lippen und scharrte mit einem Huf auf dem Boden herum. "Ich.." "Nicht so schüchtern, was ist denn los, meine Süße?", fragte Rairy, die grade falsche Wimpern aufklebte, ihre Mähne zurechtzupfte und sich dann umwandte. "Also.. Was ich sagen wollte.." Apple Jack holte tief Luft und nahm alles Mut zusammen. "Ich möchte deine Freundin sein!" Jetzt war es raus und Erleichterung machte sich ni Apple Jack breit. Sie wollte endlich Gewissheit! Rarity lachte leise auf, während sie Schuhe anzog. "Aber Dummchen, das bist du doch!" Dieses Lachen traf Apple Jack. Fast war die Enttäuschung, das Lachen, das Gelächter, der Spott als tiefer, körperlicher Schmerz spürbar. Es war, als hätte Rarity ihr einen Degen bis zum Heft in die Flanke und durch das Herz gestoßen. In ihren Highheels wandte Rarity sich um und drückte Apple Jack. Apple Jack löste sich. Sie öffnete den Mund, um zu erklären, was sie damit meinte, als die Tür geöffnet wurde. "Ach hier seid ihr!" Mit diesen Worten traten Rainbow Dash und Twilight ein. "Na los! Beeilt euch etwas! Gleicht geht's loooos!", rief Rainbow Dash, die vor Aufregung einige Saltos flog. "Ja, ja.. wir kommen ja schon!", antwortete Rarity, um Rainbow und Twilight loszuwerden. Es klappte: Die beiden verließen das Zimmer. Rarity wandte sich zu Apple Jack um. Diese hatte ihr eben den Rücken zu gekehrt, um zu sehen ob die Tür zu war. Als sie sich zurück drehte, um ihr Anliegen erneut vorzutragen, schnitt Rarity ihr das Wort ab. "Du hast die beiden gehört. Lass uns gehen.", erklärte sie, nebelte sich mit Parfüm ein und ging dann voran, um das Zimmer zu verlassen. In der Festhalle angekommen verschwand Rarity gleich in eine Richtung und ließ sich in ein Gespräch verwickeln. Apple Jack stand in einer Ecke, nah an dem großen Tor und beobachtete Rairty zwischen einigen Haarsträhnen. Warum wich sie ihr aus? Warum.. versuchte sie sie loszuwerden? War sie ihr lästig? Schon nach einem Tag? Apple Jack beobachtete, wie Rarity sich sehr angeregt mit einem Hengst unterhielt. Eifersüchtig biss sie auf ihre Unterlippe. Ihre Hufe scharrten nervös auf dem Boden herum. "Apple Jack? Alles in Ordnung?", fragte Fluttershy, der nicht entgangen war, dass Apple Jack sich absonderte. Apple Jack fuhr erschrocken aus ihren Gedanken hoch, wandte den Blick von Rarity an, setzte ein gekünsteltes Lächeln auf und sah Fluttershy dann an. "Ja, es ist alles in Ordnung.", antwortete sie und bemühte sich, ihrer Stimme einen unbeschwerten Klang zu geben. Hatte Fluttershy etwas bemerkt? Sie war schließlich sehr sensibel und.. Apple Jack schickte ein Stoßgebet gen Himmel, was nur mehr Fluttershys Argwohn auf sie zog. Ihr war nicht entgangen, dass Apple Jack sie angelogen hatte, aber gleichzeitig wollte sie sie nicht unter Druck setzen. Und so verzog sie nur unwillig das Gesicht. "Okay, Süße. Aber wenn du ein Problem hast, kannst du es mir erzählen, ja?", antwortete sie. Apple Jack nickte. "Danke." Fluttershys Züge glätten sich. Apple Jack war verlässlich. Wenn sie wirklich ein Problem hätte, würde sie sich bei ihr melden. Sie war zufrieden mit Apple Jacks Antwort und nahm deren Huf. "Komm, wir holen uns etwas zu Essen.", schlug sie vor und lächelte. Apple Jacks Miene entspannte sich etwas und die kleinen Grübchen in ihren Wangen wirkten weniger gezwungen. "Okay.", willigte sie ein und folgte ihrer Freundin zum Buffet. Apple Jack lud sich ihren Teller mit Essen voll, dann setzte sich mit Fluttershy zu den Anderen. Dabei platzierte sie sich so, dass sie Rarity weiterhin aus den Augenwinkeln beobachten konnte. Diese spielte mit einem Martiniglas, das auf dem Tisch stand und lachte grade. Offenbar war ihr Galan lustig. Am liebsten wollte Apple Jack platzen. Sie wollte schreien, wollte weinen und Rairty zur Rede stellen. Aber sie konnte nicht. Warum? Warum tat sie all das? Warum verletzte sie so? War sie nicht ihre Freundin? Da war es wieder, das Wort Freundin. Und der quälende Gedanke, was zwischen ihr und Rarity wirklich war. Was waren sie? Liebende? Ein Paar? Nicht in Raritys Welt. Für Rarity gab es nur sie selbst und.. Ohne dass Apple Jack es merkte, liefen tonlos Tränen über ihr Gesicht. "Apple Jack? Alles in Ordnung?", fragte Twilight und sah sie besorgt an. "Ja. Alles in Ordnung.", antwortete Apple Jack rasch, wischte sich die Tränen von den Wangen und starrte auf ihren Teller. So war es und Apple Jack musste damit leben. Das Essen duftete, aber Apple Jack hatte keinen Appetit mehr. "Apple Jack, ist wirklich alles in Ordnung?", hörte sie die Frage zum dritten Mal an diesem Abend. Sie antwortete nicht mehr direkt, sie nickte, schaufelte sich das Essen in den Mund, stand dann wortlos auf und verließ den Saal fluchtartig. Draußen empfing sie die kühle Luft eines endend Spätsommertages. Orange fiel das Licht auf den Balkon und warf gespenstisch lange Schatten auf den Boden. Sterbend bäumte sich die rote Glut der Sonne auf, um sich doch dem Horizont zuzuneigen. Es gab kein Entrinnen. Apple Jack bettete den Kopf auf den Hufen, die auf der Brüstung auflagen und sah dem Kampf zu. Jetzt wurden die Schatten länger und der Wind noch kühler. Sie fröstelte. Bald hatte die Nacht gesiegt. Der Horizont glich einem blutgetränkten Schlachtfeld. Unerbittlich zwang die Dunkelheit das Licht in die Knie und schließlich waren auch die letzten Strahlen blutroten Lichts verloren. Kapitel 10: 10. Kampflos ------------------------ Wieder strich der kalte Wind um ihren Körper und ließ sie frösteln. Sie hatte gar nicht richtig bemerkt, dass es dunkel geworden war. Tränen hatten ihr die Sicht genommen und waren stumm in ihr Fell getropft. Sie hatte keinen Laut von sich gegeben. Nur ihr Atem war etwas schwerer als gewöhnlich. Als ihr Körper zu zittern begann, spürte sie Hufe an ihrem Fell und hob den Kopf. Etwas versetzt hinter ihr stand ein Hengst und legte ihr einen Mantel über den Rücken. "Danke.", gab sie mit leiser Stimme von sich, die das Weinen nicht verstecken konnte. Der Hengst nickte und Apple Jack senkte den Blick, bevor sie ihn wieder auf den nachtschwarzen Horizont richtete. Er blieb hinter ihr stehen, Appel Jack spürte seine Anwesenheit. Und irgendwie war er ihr willkommen. Es hatte etwas Tröstendes, dass jemand mit ihr schwieg. Plötzlich flammte der nachtschwarze Himmel weiß auf und verdunkelte gleich wieder. Einige Sekunden später grollte Donner über ihre Köpfe hinweg. Die Ponys hoben die Köpfe und blickten in den Himmel. Apple Jack folgte dem Blick. Eine Sekunde später begann es zu regnen. Während die meisten Ponys in den Festsaal zurückkehrten, um sich vor dem Regen zu schützen, blieb Apple Jack draußen stehen, den Blick auf den Horizont gerichtet, über den strahlenden und beängstigende Blitze zuckten. Nach einer Weile wandte sie sich ab und erkannte, dass auch der Hengst sie alleine gelassen hatte. Etwas betrübt darüber senkte sie den Blick, dann strich sie sich das von Regen schwere Haar aus dem Gesicht und sah wieder in Richtung des Horizonts. Erneut raste ein Blitz über den Himmel und wieder folgte ihm der Donner auf den Fuß. Jetzt musste das Gewitter ganz nah sein. Plötzlich ließ der Regen, der auf ihren Kopf fiel, nach. Als Apple Jack den Kopf erneut hoch, traf ihr Blick wieder den Hengst, der einen Schirm über sie spannte. Wortlos bat er sie herein. Appel Jack wandte sich wieder dem Horizont zu. Sie wusste, dass er Recht hatte, dass sie nicht draußen bleiben konnten. Trotzdem wollte sie nicht wieder zum Fest. Flehende kehrte ihr Blick zu ihm zurück. Der Hengst zögerte, dann nickte er langsam, bevor er sie zwischen sich und der Wand ungesehen durch den Saal schleuste. Als sie alleine im Foyer standen, sah Rarity ihn wieder. "Danke.", kam es schließlich über ihre Lippen, bevor sie sich abwandte, um zu gehen. "Warte!", hielt der Hengst sie zurück. "Alles..?", setzte er an, ließ den Satz aber dann fallen. Stattdessen bot er ihr mit Blicken seine Hilfe an. Apple Jack lächelte hilflos und verloren. "Danke.. Wirklich.", flüsterte sie, bevor sie sich abwandte und ging. In ihrem Zimmer angekommen, ließ sie sich auf ihr Bett fallen. Die Anspannung fiel von ihr und sie begann zu weinen. Eine kleine Ewigkeit lag sie auf den Kissen und weinte in den Stoff, bis sie einschlief. Sie schlief traumlos bis zum anderen Morgen. Am Frühstück nahm sie nicht teil und als Fluttershy an ihre Zimmertür klopfte, um nach ihr zu fragen, wies Apple Jack sie ab und erklärte, sie sei krank und wolle schlafen. Den halben Tag blieb sie im Bett. Erst als Fluttershy erneut klopfte und durch die geschlossene Tür erklärte, dass sie abreisen wollten, erhob Apple Jack sich. Sie warf einen Blick in den Spiegel und musterte das verweinte, blasse und schwach wirkende Pony darin kritisch. Dann wandte sie sich von ihrem Spiegelbild ab und ging duschen. Als sie fertig geduscht hatte, packte sie ihre Sachen zusammen, bürstete ihr Mähne lustlos durch. Das Haar hing kraftlos von ihrem Kopf herunter und endete in einer ausgezehrten, dünnen Quaste. Selbst die Schleife, die das dünn wirkende Haar zusammen hielt, hing leblos herab. Sie sah aus, als nagte eine schwere Krankheit mit scharfen Zähnen an ihr. Schließlich verließ sie mit ihrem Gepäck das Zimmer draußen stand Fluttershy. "Apple Jack!", kam es erschüttert über ihre Lippen und sie stürzte auf die Freundin zu. "Du siehst furchbar krank aus!", erklärte sie und fing an, über ihr Gesicht zu fühlen, um ihre Temperatur zu erspüren. Apple Jack wandte sich ab. "Es geht mir nicht gut. Ich habe Migräne.", log sie, ehe sie nach ihrem Gespäck griff, um zu gehen. Fluttershy sah ihr besorgt nach. Sie ließ ihre Freundin nicht mehr aus den Augen, nicht bei der Verabschiedung von den Schwestern und auch nicht, als sie in den Zug stiegen. Apple Jack war das egal. Sie wuchtete ihr Gepäck in das Gepäcknetz und setzte sich. "Reisen bekommt Apple Jack wohl nicht.", erklärte Twilight, um Fluttershy zu beruhigen. Auf diese Aussage erntete Apple Jack noch mehr besorgte Blicke von Pinkie Pie und Rainbow Dash, bevor sie in Ruhe gelassen wurde. Apple Jack sah aus dem Fenster. Sie hielt die Dunkelheit, die Einsamkeit ihrer geschlossenen Augen kaum aus. Es war unterträglich mit diesen Gedanken alleine zu sein. Warum.. Warum behandelte Rarity sie so? Warum tat sie ihr so weh? Immer und immer wieder? Warum.. warum konnte sie nicht einfach zu ihr stehen? Warum war es so ein Drama, es den Anderen zu sagen? Warum mussten sie es verheimlichen? Wie konnte sie sich mit anderen Ponies, mit Hengsten vergnügen und.. Wie konnte sie sie nur alleine lassen? Tränen tropften von ihren Augen. Kein Laut kam über ihre zitternden, bebenden Lippen. Fest grub sie ihre Zähne in das weiche Fleisch, um ihre Unterlippe am Zittern zu hintern. Ihre Zunge drückte die Lippe gegen die Zähne und setzte die Haut unter Spannung. Wenn sie nur ein bisschen fester biss, würde ihr Blut in den Mund laufen, so groß war der Druck in ihrer Unterlippe. Sie löste den Kiefer erst aus seiner verspannten Haltung, als sie jemand an der Flanke berührte. Sie wandte sich halb um, um den Huf zu sehen, der sie berührt hatte. Er gehörte Rarity. Apple Jack wandte sich halb zu ihr um und sah sie an. Dann wandte sie sich wieder ab und sah wieder aus dem Fester. Wieder biss sie auf ihre Unterlippe. Wieder setzte sie alles unter Spannung. Sie wollte jetzt nicht mit Rarity reden. Sie selbst hatte Wert darauf gelegt, dass die Anderen es nicht merkten. Also musste sie ihre Medizin schlucken. Die Anderen würden davon nichts bemerken. Sie konnten während der Fahrt, während die Anderen dabei waren nicht miteinander reden. Rarity schien zu verstehen, was los war, denn Apple Jack hörte, wie Rarity sich bewegte und dann spürte sie, wie aufstand und ging. Es war besser so. Wenn sie neben ihr sitzen blieb, dann würden die Anderen den Braten auf jeden Fall riechen. Und das wollte Rarity mit allen Mitteln verhindern. Auch wenn es Apple Jack verletzte. Epilog: Epilog -------------- Nachdem der Zug in Ponyville angekommen war, hatten die sechs Freunde den Waggon eilig verlassen. Apple Jack hatte sich am Bahnhof rasch von den Anderen getrennt und sich beeilz zur Farm zurück zu kehren. Sie wusste, dass dort Apple Bloom, Big Mac und Granny Smith auf sie warteten und sie fragen würden. Aber ihr steckte ein Klos im Hals und alles, was sie wollte, war mit Rarity reden. Sie zur Rede stellen. Ihr vorwerfen, was in ihr vorging. Apple Jack kam auf der Farm an, schob sich an allem vorbei, versucht allem zu entkommen und brachte ihre Sachen in ihr Zimmer. Allmählich wich ihre Trauer Wut. Wie kochende Milch, die gegen den Topfdeckel stieß, brodelte der Zorn in ihr und schließlich explodierte das Gefäß. Augenblicklich sprang Apple Jack auf und stürmte aus der Farm. Sie konnte nicht anders, als bis zu Raritys Haus rennen. Als sie angekommen war, klopfte sie nicht mal, sondern stürmte gleich in die Boutique. Sweetiebell sah sie überrascht an. "Apple Jack...?", setzte das Fohlen irritiert an. "Wo. Ist. Rarity.", presste die Angesprochene hervor. Der Blick wurde noch verdutzter. Dann, nach einer gefühlten Ewigkeit, nickte Sweetiebell mit dem Kopf in eine Richtung. Apple Jack würdigte diese Auskunft mit keiner Reaktion, sondern folgte der Richtung bloß. Zu groß war der angestaute Zorn. Rarity saß an einem Tisch und war über eine Zeichnung gebeugt. Als Apple Jack eintrat, hob sie überrascht den Kopf. "Darling.", lächelte sie und ihr Mienenspiel war fast schon überzogen und wirkte gekünstelt. "Ich muss mit dir reden." Apple Jack flüsterte, um nicht zu schreien. Ihre Stimme klang fürchterlich angespannt. "Was hast du dir dabei gedacht? Was? Sag es mir! Warum tust du mir so weh? Warum?" Rarity hob eine Braue und wandte sich ihr ganz zu. "Wovon redest du?" "Wovon schon! Von der Feier natürlich. Niemand darf es erfahren, es muss ein Geheimnis bleiben. Du zwingst mich zum lügen, zwingst mich, alles zu verheimlichen, verbiegst und veränderst mich und dann verbringst du den ganzen Abend mit irgendwelchen Hengsten...!", warf Apple Jack ihr laut vor. Verdutzt sah Rarity sie an. "Aber.. So war das doch nicht gemeint..", fingt sie an, sich zu verteidigen. "Nein! Was soll das? Warum tust du mir so weh?", klagte Apple Jack sie erneut an. "Apple Jack so war das nicht gemeint. Ich will doch einfach nicht, dass es Probleme gibt deswegen. Ich will nicht, dass sich etwas ändert." "Dann ist es also besser, wenn ich mich ändere!" Apple Jack konnte ihre Stimme nicht mehr leise halten und fing an zu schreien. "Du siehst mir lieber beim Leiden zu, als über deinen Schatten zu springen." Rarity biss auf ihre Unterlippe und sah weg. Hatte Apple Jack damit Recht? Konnte sie wirklich nicht über ihren Schatten springen? Rarity schwieg. Sie hatte Apple Jack nichts mehr entgegen zu setzen. Apple Jack sah sie einen Moment an, dann schnaubte sie wütend. "Weißt du was. Wir sollten es nicht weiter versuchen. Das hat alles keinen Sinn." Kaum waren diese Worte über ihre Lippen gekommen, sah Rarity sie überrascht an. "Aber..", flüsterte sie. "Das kannst du doch nicht ernst meinen..?" Wieder schnaubte Apple Jack. "Es war wohl nicht deutlich genug. Das mit uns funktioniert nicht. Es ist aus." Und mit diesen Worten wandte Apple Jack sich um und ließ Rarity zurück. Zurück in ihrem kalten, fensterlosen Kellerraum mit den grünen Kissen und den blauen Wänden. Ließ sie alleine hier, in der Kälte, der Einsamkeit ihrer Flucht vor dem Sommer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)