Komplementär von CuZn20 (Schwarz oder Weiß?) ================================================================================ Kapitel 10: 10. Kampflos ------------------------ Wieder strich der kalte Wind um ihren Körper und ließ sie frösteln. Sie hatte gar nicht richtig bemerkt, dass es dunkel geworden war. Tränen hatten ihr die Sicht genommen und waren stumm in ihr Fell getropft. Sie hatte keinen Laut von sich gegeben. Nur ihr Atem war etwas schwerer als gewöhnlich. Als ihr Körper zu zittern begann, spürte sie Hufe an ihrem Fell und hob den Kopf. Etwas versetzt hinter ihr stand ein Hengst und legte ihr einen Mantel über den Rücken. "Danke.", gab sie mit leiser Stimme von sich, die das Weinen nicht verstecken konnte. Der Hengst nickte und Apple Jack senkte den Blick, bevor sie ihn wieder auf den nachtschwarzen Horizont richtete. Er blieb hinter ihr stehen, Appel Jack spürte seine Anwesenheit. Und irgendwie war er ihr willkommen. Es hatte etwas Tröstendes, dass jemand mit ihr schwieg. Plötzlich flammte der nachtschwarze Himmel weiß auf und verdunkelte gleich wieder. Einige Sekunden später grollte Donner über ihre Köpfe hinweg. Die Ponys hoben die Köpfe und blickten in den Himmel. Apple Jack folgte dem Blick. Eine Sekunde später begann es zu regnen. Während die meisten Ponys in den Festsaal zurückkehrten, um sich vor dem Regen zu schützen, blieb Apple Jack draußen stehen, den Blick auf den Horizont gerichtet, über den strahlenden und beängstigende Blitze zuckten. Nach einer Weile wandte sie sich ab und erkannte, dass auch der Hengst sie alleine gelassen hatte. Etwas betrübt darüber senkte sie den Blick, dann strich sie sich das von Regen schwere Haar aus dem Gesicht und sah wieder in Richtung des Horizonts. Erneut raste ein Blitz über den Himmel und wieder folgte ihm der Donner auf den Fuß. Jetzt musste das Gewitter ganz nah sein. Plötzlich ließ der Regen, der auf ihren Kopf fiel, nach. Als Apple Jack den Kopf erneut hoch, traf ihr Blick wieder den Hengst, der einen Schirm über sie spannte. Wortlos bat er sie herein. Appel Jack wandte sich wieder dem Horizont zu. Sie wusste, dass er Recht hatte, dass sie nicht draußen bleiben konnten. Trotzdem wollte sie nicht wieder zum Fest. Flehende kehrte ihr Blick zu ihm zurück. Der Hengst zögerte, dann nickte er langsam, bevor er sie zwischen sich und der Wand ungesehen durch den Saal schleuste. Als sie alleine im Foyer standen, sah Rarity ihn wieder. "Danke.", kam es schließlich über ihre Lippen, bevor sie sich abwandte, um zu gehen. "Warte!", hielt der Hengst sie zurück. "Alles..?", setzte er an, ließ den Satz aber dann fallen. Stattdessen bot er ihr mit Blicken seine Hilfe an. Apple Jack lächelte hilflos und verloren. "Danke.. Wirklich.", flüsterte sie, bevor sie sich abwandte und ging. In ihrem Zimmer angekommen, ließ sie sich auf ihr Bett fallen. Die Anspannung fiel von ihr und sie begann zu weinen. Eine kleine Ewigkeit lag sie auf den Kissen und weinte in den Stoff, bis sie einschlief. Sie schlief traumlos bis zum anderen Morgen. Am Frühstück nahm sie nicht teil und als Fluttershy an ihre Zimmertür klopfte, um nach ihr zu fragen, wies Apple Jack sie ab und erklärte, sie sei krank und wolle schlafen. Den halben Tag blieb sie im Bett. Erst als Fluttershy erneut klopfte und durch die geschlossene Tür erklärte, dass sie abreisen wollten, erhob Apple Jack sich. Sie warf einen Blick in den Spiegel und musterte das verweinte, blasse und schwach wirkende Pony darin kritisch. Dann wandte sie sich von ihrem Spiegelbild ab und ging duschen. Als sie fertig geduscht hatte, packte sie ihre Sachen zusammen, bürstete ihr Mähne lustlos durch. Das Haar hing kraftlos von ihrem Kopf herunter und endete in einer ausgezehrten, dünnen Quaste. Selbst die Schleife, die das dünn wirkende Haar zusammen hielt, hing leblos herab. Sie sah aus, als nagte eine schwere Krankheit mit scharfen Zähnen an ihr. Schließlich verließ sie mit ihrem Gepäck das Zimmer draußen stand Fluttershy. "Apple Jack!", kam es erschüttert über ihre Lippen und sie stürzte auf die Freundin zu. "Du siehst furchbar krank aus!", erklärte sie und fing an, über ihr Gesicht zu fühlen, um ihre Temperatur zu erspüren. Apple Jack wandte sich ab. "Es geht mir nicht gut. Ich habe Migräne.", log sie, ehe sie nach ihrem Gespäck griff, um zu gehen. Fluttershy sah ihr besorgt nach. Sie ließ ihre Freundin nicht mehr aus den Augen, nicht bei der Verabschiedung von den Schwestern und auch nicht, als sie in den Zug stiegen. Apple Jack war das egal. Sie wuchtete ihr Gepäck in das Gepäcknetz und setzte sich. "Reisen bekommt Apple Jack wohl nicht.", erklärte Twilight, um Fluttershy zu beruhigen. Auf diese Aussage erntete Apple Jack noch mehr besorgte Blicke von Pinkie Pie und Rainbow Dash, bevor sie in Ruhe gelassen wurde. Apple Jack sah aus dem Fenster. Sie hielt die Dunkelheit, die Einsamkeit ihrer geschlossenen Augen kaum aus. Es war unterträglich mit diesen Gedanken alleine zu sein. Warum.. Warum behandelte Rarity sie so? Warum tat sie ihr so weh? Immer und immer wieder? Warum.. warum konnte sie nicht einfach zu ihr stehen? Warum war es so ein Drama, es den Anderen zu sagen? Warum mussten sie es verheimlichen? Wie konnte sie sich mit anderen Ponies, mit Hengsten vergnügen und.. Wie konnte sie sie nur alleine lassen? Tränen tropften von ihren Augen. Kein Laut kam über ihre zitternden, bebenden Lippen. Fest grub sie ihre Zähne in das weiche Fleisch, um ihre Unterlippe am Zittern zu hintern. Ihre Zunge drückte die Lippe gegen die Zähne und setzte die Haut unter Spannung. Wenn sie nur ein bisschen fester biss, würde ihr Blut in den Mund laufen, so groß war der Druck in ihrer Unterlippe. Sie löste den Kiefer erst aus seiner verspannten Haltung, als sie jemand an der Flanke berührte. Sie wandte sich halb um, um den Huf zu sehen, der sie berührt hatte. Er gehörte Rarity. Apple Jack wandte sich halb zu ihr um und sah sie an. Dann wandte sie sich wieder ab und sah wieder aus dem Fester. Wieder biss sie auf ihre Unterlippe. Wieder setzte sie alles unter Spannung. Sie wollte jetzt nicht mit Rarity reden. Sie selbst hatte Wert darauf gelegt, dass die Anderen es nicht merkten. Also musste sie ihre Medizin schlucken. Die Anderen würden davon nichts bemerken. Sie konnten während der Fahrt, während die Anderen dabei waren nicht miteinander reden. Rarity schien zu verstehen, was los war, denn Apple Jack hörte, wie Rarity sich bewegte und dann spürte sie, wie aufstand und ging. Es war besser so. Wenn sie neben ihr sitzen blieb, dann würden die Anderen den Braten auf jeden Fall riechen. Und das wollte Rarity mit allen Mitteln verhindern. Auch wenn es Apple Jack verletzte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)