Hogsmeade mit Folgen von Free-Soul ================================================================================ Kapitel 4: Kapitel 4 -------------------- Sooo ihr Lieben.. heute sind wir dann endlich wieder bei der richtigen Reihenfolge ^^ Ich wünsche viel Spaß beim lesen, auch wenn die meisten von euch, das Kap schon kennen.. Eure Free-Soul Kapitel 4 Das Zimmer war geräumig und hell. Zwei Betten standen mittig unter dem Fenster, gegenüber der Tür. Es war wenig Platz zwischen ihnen. Um genau zu sein, gerade mal einen halben Meter. Jeweils auf der Außenseite der Betten war ein Nachtschränkchen und es fehlten die Vorhänge. Keinerlei Privatsphäre. Keine Geheimnisse. Die zwei Kleiderschränke links von den Betten, standen nebeneinander, so wie die Schreibtische, ebenfalls gegenüber der Betten. Rechts davon war eine kleine, dunkelgraue Sitzecke und daneben eine weitere Tür. Das Bad. Zwei Duschen, zwei Waschbecken, eine Toilette. Harry sag sich vorsichtig um, atmete aber erleichtert auf, als er feststellte, dass die Toilette nicht zu weit entfernt war. Wenigstens konnten sie alleine pinkeln gehen. Doch nur einen Augenblick später hielt er die Luft an. Sie mussten, während der andere ebenfalls im Badezimmer war duschen. Er hasste es. Er hatte es schon immer gehasst. Er stand Morgens prinzipiell früher oder viel später auf, damit er alleine sein konnte. Nach dem Quidditsch rannte er hoch in den Turm, um sich in Ruhe von dem Wasser berieseln zu lassen. Er wollte einfach alleine sein beim Duschen. Er schämte sich nicht, das war kein Problem, aber er hasste diese typische, unbeabsichtigte Musterung der Anderen. Und er hasste es, wenn er sich selbst dabei erwischte. Tja, er würde sich wohl daran gewöhnen müssen oder mit Dumbledore sprechen. Eine andere Möglichkeit gab es nicht. Er trat zurück ins Zimmer, wo die Professoren noch standen. Snape sprach gerade auf Malfoy ein, dessen Gesicht puterrot war. Schätzungsweise vor Zorn. Was Harry noch auffiel war, dass das Zimmer erschreckend neutral war. Kein rot, Gold, Silber oder grün. Abgesehen von den Sachen der beiden Schüler. Die Wände hatten einen hellen cremeton, die Bettvorleger schimmerten blau und die Bettwäsche war schlicht und einfach weiß. Er wollte sterben und zurück zu seinen Freunden, in seinen Turm, in sein Bett. Er würde es hier wahrscheinlich nicht lange aushalten. Der Gryffindor nickte seiner Hauslehrerin zu, die ihn leicht besorgt und leicht amüsiert betrachtete. Dann schnappte er sich seinen Koffer und lief zielstrebig auf das Linke der beiden Betten zu. „Das ist mein Bett Potter“, spie Malfoy plötzlich aus. Harry wusste er sollte die Klappe halten. Es war eigentlich egal, welches Bett er nahm, sie waren gleich und er verwettete seinen Arsch darauf, das Malfoy so oder so rumgezickt hätte. Egal welches Bett er zu erst angesteuert hätte. Trotzdem regte es ihn schon wieder auf, dass dieser Todesserverschnitt nicht für einen Moment Ruhe geben konnte. „Oh. Wirklich?“, fragte er gespielt erschrocken, legte seinen Koffer auf die Bettdecke und umrundete es dann. „Tja, leider sehe ich deinen Namen hier nicht dran stehen“, fügte er an und seufzte bedauernd. „Du wirst wohl das andere nehmen müssen“, sagte er und schmiss sich in die weichen Federn. Die Hände hinter dem Kopf verschränkt und die Beine entspannt ausgestreckt, grinste er Malfoy nonchalant an. Draco hingegen zog seinen Zauberstab und schwang ihn hochmütig, während er überheblich eine Augenbraue in die Stirn zog. „Jetzt... steht mein Name dran“, giftete er. „Tut mir leid Mr. Malfoy...“, sagte Professor McGonagall. „... aber zaubern ist in diesen Räumen nicht möglich“, sagte sie und verließ mit einem zufriedenen Grinsen und Snape im Schlepptau die beiden Schüler. Vier Stunden später regte Malfoy sich noch immer fürchterlich auf. Über diese Situation, die Konsequenz, sein Leben, über Potter und darüber, dass er hier verdammt noch mal nicht zaubern konnte. Harry indes hatte seinen Koffer ausgepackt, überlegt ob er zu Ron und Hermine gehen sollte, doch dann fiel ihm ein, dass er den Blonden hätte mitnehmen müssen und irgendwie wollte er diesen wütenden, herum keifenden und springenden Slytherin nicht verpassen. Er erinnerte ihn ein wenig an Rumpelstilzchen. Also hatte er sich wieder auf das Bett gelegt, ein Buch zur Hand genommen und so getan als würde er darin lesen. Dabei beobachtete er den Blonden heimlich über den Rand hinweg und verbarg gleichzeitig das amüsierte Schmunzeln. „Wie kannst du so ruhig bleiben?“, donnerte Malfoy plötzlich und riss Harry das Buch aus den Händen, was er gegen die nächste Wand schleuderte. Der Schwarzhaarige betrachtete Malfoy einen Augenblick lang, ehe er sich aufrichtete und sich in den Schneidersitz setzte. „Wie kannst du dich so aufregen?“, fragte er und kaute auf seiner Unterlippe herum um sich ein Lachen zu verkneifen. Malfoy war schon wieder oder immer noch rot im Gesicht. Der Gryffindor wartete förmlich darauf, dass dem Blonden Rauch aus Nase und Ohren zischte. „Wie ich mich aufregen kann? Wie ich mich aufregen kann?“, schrie er zum Ende hin immer lauter werdend und packte Harry am Kragen. Er zog ihn zu sich, so nah, dass sich ihre Nasenspitzen fast berührten. „Ich muss vierundzwanzig Stunden am Tag Zeit mit dir verbringen, für wer weiß wie lange“, schrie er Harry entgegen. Es klang leicht panisch. „Glaub mir Malfoy, mich kotzt es mindestens genau so an wie dich“, zuckte Harry mit den Achseln, ehe er Dracos Finger einzeln aus seinem Oberteil löste. „Aber was willst du machen, hm? Dich ewig aufregen? Wutanfälle wie ein Dreijähriger haben? Bockig sein? Gut mach das, aber lass mich da raus. Ich werde das hier so gut es geht über die Bühne bringen, ohne dir den Hals umzudrehen und du solltest das auch versuchen“, fügte der Schwarzhaarige an. „Das ist alles deine Schuld, Narbengesicht. Weil du immer alles wissen musst“, spie Draco ihm entgegen. Harry zuckte erneut nur gleichgültig die Schultern „Dumbledore kann das nicht machen und ich werde es nicht mit mir machen lassen“, sagte der Blonde und schnappte sich seinen Koffer, den er noch nicht ausgepackt hatte und lief geradewegs auf die Tür zu. „Was hast du vor, Malfoy?“, fragte Harry, sprang vom Bett und hechtete zu dem Blonden um ihn grob am Handgelenk zu packen. „Wonach sieht es denn bitte aus? Ich gehe zurück in den Kerker“, giftete Draco. „Du weißt was Dumbledore gesagt hat“, rief Harry, während Draco dessen Griff abschüttelte und durch die Tür ging, die er zuvor geöffnet hatte. „Du weißt was Dumbledore gesagt hat“, äffte Draco ihn weinerlich nach. „Merlin... ich dachte Gryffindors hätten Mut. Es ist mir scheißegal was dieser alte Kauz gesagt hat. Ich mach da nicht mit. Mit dir werd ich noch verrückt“, erklärte der Blonde und entfernte sich immer mehr, bis er die unsichtbare drei Meter Marke überschritten hatte. Er ließ seinen Koffer fallen und hielt sich das rechte Handgelenk fest, welches plötzlich furchtbar schmerzte. Erschrocken drehte er sich zu Harry, sah dass es diesem genau so ging und atmete heftig. Keiner der Beiden bewegte sich, während sich eine leichte Rötung um die Gelenke bildete und ihr Atem noch schwerer wurde. Es zog in ihren Brustkörben und ihre Kehlen schnürten sich zu. Die Schmerzen an den Handgelenken verflüchtigte sich, doch das Ziehen wurde stärker. Es fühlte sich an, als hätte man seinen besten Freund verloren, einen geliebten Menschen. Harry kannte dieses Gefühl nur zu gut. Er hatte es die ganzen Sommerferien über gespürt. Die ganzen Wochen hatte er um Sirius getrauert. Er trauerte noch immer. Draco kannte dieses Gefühl auch. Nicht so stark und nicht so intensiv, aber er kannte es. Er hatte es immer gespürt, als er klein war und plötzlich Angst davor hatte, dass seine Eltern plötzlich sterben könnten. Diese Angst, diese Trauer, hatte er vor allen in den letzten Wochen oft gespürt. Aber es war erwachsener geworden. Nicht mehr wie früher. Jetzt war diese Angst berechtigt. Und er konnte nicht fassen, dass dieses Band verursachte, dass er um Potter trauerte, der knapp vier Meter von ihm entfernt stand. Quicklebendig, aber das schlimmste daran war, dass es ihm Tränen in die Augen trieb. Ehrliche Tränen. Bei Merlin, er hätte kotzen können. Langsam gingen sie wieder auf einander zu, spürten, desto näher sie sich kamen, wie das Gefühl abebbte und erleichtert atmeten sie auf. „Ich fasse es nicht“, keuchte Draco und Wut funkelte in seinen Augen. „Er hat uns emotional aneinander gebunden. Nicht nur körperlich.“ „Ich verstehe nicht ganz?“, schüttelte Harry verwirrt den Kopf. Draco packte ihn grob am Ellenbogen und zog ihn zurück in ihr Zimmer. Die Tür stieß er wütend und mit so viel Kraft ins Schloss, dass das Geräusch einer kleinen Explosion gleich kam. Oh, er wäre am liebsten auch explodiert. Draco schmiss seinen Koffer zurück auf sein Bett und lief im Zimmer auf und ab, während Harry es sich auf der kleinen Sitzecke gemütlich machte und die Schlange beobachtete. „Dieses Band verbindet uns körperlich, deshalb der Schmerz am Handgelenk“, begann er zu erklären und strich sich unwirsch durch die bis eben perfekte Frisur „Aber es verbindet uns auch emotional. Es lässt uns, wenn wir uns von einander entfernen Sachen spüren... die Angst empfinden, den anderen zu verlieren... um den anderen trauern zu müssen... verstehst du? Ohne dieses Band... ohne dieses Band würden wir so etwas nie empfinden“, sagte er und blieb abrupt vor Harry stehen „Oder zumindest nicht so stark“, flüsterte er so leise, dass Harry es nicht verstand. Draco wusste nicht, ob dieses Band vorhandene Emotionen verstärkte, aber er wusste, dass er irgendwie trauern würde, wenn Potter tot wäre. Das musst er sich wohl oder übel eingestehen. „Das ist... ziemlich... abstrakt“, sagte Harry und strich sich nun ebenfalls durchs Haar. „Warum sollte Dumbledore das tun? Wir hassen uns.“ „Genau deshalb Potter“, sagte der Blonde. „Wir hassen uns und der Verrückte kettet uns aneinander, in der Hoffnung wir werden so etwas wie... Freunde“, würgte Draco. Das Wort 'Freunde' klang nach einer Krankheit, wenn Draco es aussprach. Dann lachte er zynisch auf. „Wir und Freunde. Das ist wie ein Albtraum“, sagte er und ließ sich erschöpft auf den dunkelgrauen Sessel, Harry gegenüber fallen. „Damals wolltest du es“, sagte Harry und begegnete einem fragenden Blick. „Mein Freund sein“, fügte er hinzu. „Wir waren elf Narbengesicht. Ich war dumm und ein Niemand und du warst berühmt. Es wäre nur eine Zweckfreundschaft gewesen, damit mein Ansehen steigt“, zuckt er mit den Schultern. „Das glaub ich dir irgendwie nicht Malfoy, aber nun gut. Wir sollten uns auf den Weg machen. Es ist Zeit fürs Mittagessen und ich habe Hunger.“ „Aber ich nicht“, fauchte die Schlange. „Du musst ja nichts essen“, sagte Harry und stand auf. Abwartend sah er auf den Blonden hinab. „Ich werde mich nicht mit dir an einen Tisch sitzen“, brauste Draco auf, während Harry grinste. „Solltest du aber, außer natürlich es ist dir recht, wenn dich ganz Hogwarts heulen sieht“, lachte er und begab sich auf den Weg zur Speisehalle, ohne auf Draco zu warten. Er wusste, der Slytherin würde ihm folgen. Er hatte die Schmerzen und die Panik in Malfoys Gesicht gesehen und er hatte das Selbe gespürt. Er wusste, sie Beide wollten das nicht noch einmal erleben. Und er sollte recht behalten. Kurz bevor die drei Meter überschritten waren, folgte Draco ihm. Unter Protest, Schimpftiraden und halbherzigen Morddrohungen. tbc... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)