My other Self von Erenya (Persona 4 Golden mit weiblichen MC) ================================================================================ Prolog: Welcome to the Velvet Room ---------------------------------- Inmitten von Nebel stand sie irgendwo im Nirgendwo. Ihre Sicht war durch den dichten Schleier getrübt- und sie wusste nicht, wo sie hin sollte. Dennoch lief sie langsam, Schritt für Schritt, in eine ihr ungewisse Richtung, hoffend, dass sich der Nebel bald verzog. Erst als sie das Geräusch eines Automotors vernahm, blieb sie stehen und wartete. Und schließlich, ganz langsam, vernahm sie die Silhouette einer schwarzen Limousine, die in ihre Richtung kam und schließlich vor ihr hielt. Die Tür ging auf, und als wäre es selbstverständlich, stieg sie ein und fand sich im blauen Inneren des Wagens wieder. Ohne sich groß zu wundern setzte sie sich auf einen Platz gegenüber des Mannes mit der langen Nase und der blonden Frau, die ihr Eindringen scheinbar ignorierte. Sie nahm einen leichten Ruck wahr und ein Blick aus dem Fenster verriet ihr, dass sich der Wagen wieder in Bewegung gesetzt hatte. Doch auch weiterhin sah sie nichts außer dicken Nebelschwaden, die das Auto erneut zu verschlucken schienen. Erst jetzt, wo die Fahrt begonnen hatte, nahmen ihre Mitfahrer sie wirklich wahr, als wäre sie mit der Bewegung des Fahrzeuges wirklich in ihre Welt getreten. „Willkommen im Velvet Room.“ Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken, als der langnasige Mann sie begrüßte und sie im Nachhinein noch als ihren Gast bezeichnete. Freundlich und zuvorkommend stellte er sich als Igor vor, was sie nur mit einem leichten Nicken als Antwort bedachte. Ihr war dennoch etwas unwohl, denn oberflächlich betrachtet wirkte Igor mehr als suspekt und nicht gerade Vertrauenswürdig. Doch dasselbe traf nicht auf seine schöne Begleitung zu, die sie mit ruhigem Blick musterte und sie förmlich mit diesen gelben Augen zu durchbohren schien. Obwohl sie nicht danach gefragt hatte, erklärte ihr Igor sofort, was der Velvet Room war. Ein Raum, der irgendwo zwischen Realität und nicht Realem war. Ein Raum, den nur jene betreten konnten, die einen Vertrag- irgendeiner Art, geschlossen hatten. Aber sie hatte keinen Vertrag. Wieso war sie dann hier? „Es kann sein, dass dich in naher Zukunft so ein Schicksal erwartet.“ Leicht blinzelte sie und sah den Mann an, der scheinbar nicht nur ihre Gedanken gelesen hatte, sondern auch mehr wusste als sie. Zumindest glaubte sie es aus seinen Worten herauszuhören. Und das behagte ihr gar nicht. „Also dann, warum stellst du dich nicht erst einmal vor?“ Erwartungsvoll blickte Igor sie an, während sie um die Worte rang, mit denen sie ihm ihren Namen nennen wollte. Sie zweifelte, ob sie diesem Mann wirklich ihren Namen nennen sollte, doch irgendeine fremde Macht in ihr zwang sie dazu. „Narukami Otome“, stellte sie sich schließlich vor und fragte sich, was Igor mit dieser Information wollte. „Verstehe. Nun dann, lass uns in deine Zukunft sehen.“ Kaum dass Igor das gesagt hatte, erschienen Tarotkarten vor ihm auf den Tisch. Sie glaubte nicht an so etwas, und obwohl sie ihm das sagte, immerhin hatte er sie auch gefragt, ließ er sich nicht beirren. Mit einer Handbewegung legten sich die Karten mit ihrem Rücken nach oben vor ihr auf dem Tisch, doch bevor Igor die Erste aufdeckte, erklärte er ihr, wie das Kartenlegen funktionierte. Dass man immer dieselben Karten benutzte und die Ergebnisse doch immer anders seien. 'Unheimlich...' Sie konnte nicht anders, als das zu denken. Nicht nur, weil sich die Karten von selbst auf seinen Wink bewegt hatten, sondern weil ihr einfach das ganze Tarotprinzip zu suspekt war. Vor allem wenn der Kartenleger eine so merkwürdige Person wie Igor war. „Mmh... Der Turm ist aufrecht und repräsentiert die nahe Zukunft. Eine große Katastrophe wird geschehen. Die Karte, die damit einhergeht, ist... der Mond in der aufrechten Position. Die Karte steht für „Mysterien“ und eine „Unterbrechung“... das ist wirklich interessant. Es scheint so, dass dir auf deiner Reise ein Unglück geschehen wird und sich ein großes Rätsel vor dir auftut.“ Sie verstand nicht, was der Mann meinte oder wovon er genau sprach, doch sie schwieg und lauschte weiter seinen Worten. „In den kommenden Tagen wirst du einen Vertrag abschließen. Danach wirst du wieder hier her zurückkehren. Das kommende Jahr ist ein Wendepunkt in deinem Leben. Wenn das Rätsel ungelöst bleibt, könnte deine Zukunft für immer verloren sein. Meine Aufgabe wird es sein, dich zu unterstützen, damit das nicht passiert.“ Noch während sie seinen Worten lauschte, verschwanden die Karten wieder vom Tisch und ein kurzer Moment der Stille kehrte ein, bis Igor seine Stimme erneut erhob und ihm seine Assistentin, die blonde Frau in blauer Kleidung, vorstellte. „Mein Name ist Margaret. Ich bin hier, um dich auf deiner Reise zu begleiten.“ Nur kurz hatte die Frau ihre Stimme erklingen lassen, ehe Igor wieder das Wort an sich nahm und seinem weiblichen Gast erklärte, dass sie die Details ein anderes Mal erklären würden. 'Als ob ich wieder hierher zurückkommen würde. Man träumt nicht zweimal dieselben Dinge', dachte Sie und lächelte leicht, was wohl auch Igor bemerkte, der wieder geheimnisvoll kicherte. „Bis dahin, auf Wiedersehen...“ Ihre Sicht verschwamm und wurde ihr von der Dunkelheit genommen. Und schließlich schien der Velvet Room nicht mehr als ein Traum gewesen zu sein. Nur noch das Ruckeln des fahrenden Busses erinnerte sie halbschlafend an diesen doch abstrusen Traum. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)