weil das Leben bunt ist von Bluetime (FF zu schwarz und weiß) ================================================================================ Kapitel 12: Kapitel 12 ---------------------- „Was willst du hier?“, fragte ich überrascht. „Das wollte ich dich auch gerade Fragen.“ N schaute mich ernst an. „Ich bin hier zufällig vorbei gekommen und …“ „…und du hast es mitgekommen, stimmt?“ „Meinst du was Team Plasma…“ N nickte nur, dann sagte er: „Wenn du es vergisst und mit niemanden darüber redest, vergesse ich, dass du hier warst.“ „Aber dann, …“ „Ich bin mir sicher, du willst die Alternative nicht wissen.“ N schrie dies fast. Dann blickte er mich flehend an. „Dann sag ich es niemanden! Zufrieden?“ Am liebsten hätte ich ihn gefragt, was das soll. Das Schweigen würde doch Niemand was nützen! Gegen solche Verbrecher muss man doch was dagegen tun! Und doch merkte ich, wie ernst es für ihn ist, dass ich es nicht sage. „Verschwinden wir von hier. Es ist nicht der Richtige Ort für Mädchen wie dich“, meinte er schließlich. Die Anspannung sah man dennoch immer noch im Gesicht. Dann nahm er meine Hand und brachte mich zum Pokémon- Center. „Den Rest des Weges müsste du ja kennen“, verabschiedet er sich und ging. Ich verkniff es, hinter ihm her zu rennen. Ich wollte einfach nicht ins Pokémon- Center. Mir war es klar, falls Cheren auf mich warten würde, würde er es vielleicht nochmal mit der Liebessache fragen. Darauf hatte ich im Moment keine Lust. Es war einfach nicht mein Tag. Und doch entschloss ich mich, dass draußen zu bleiben die beste Lösung zu sein schien. Mein Schlafsack und so waren leider im Center drinnen und diese Nacht sollte es wieder kühl werden. Ich holte Rexy raus aus dem Pokéball. Er könnte mich sicher wärmen. Hier in Stratos City war es ansonsten zu Gefährlich, Rexy draußen zu lassen. Ich könnte ihn zu schnell aus den Augen verlieren. Rexy schmiegt vorsichtig an mich, als ob er meine Angst spüren würde. Ich musste lächeln. Es tat nur gut. Ich ging mit Rexy zum Wasser, saß mich auf einer Bank hin und blickte diesmal die Sterne an. Das war etwas Vertrautes. Was man selbst in Avenitia zu sehen gibt. Nur hier strahlten sie nicht so hell. In diesem Augenblick wollte ich am liebsten Heim. Das alles so ist wie früher. Leise summte ich eine Melodie. Den Text hatte ich schon lange vergessen und doch liebte ich sie. Langsam spürte ich, wie müde ich eigentlich war. Ich legte meinen Kopf auf Rexy. Es grunzte kurz zustimmend. Bald schon bin ich eingeschlafen. Ich habe nicht lange geschlafen, als Rexy plötzlich versuchte mich zu wecken. „Was ist denn los?“, murmelte ich müde und öffnete meine Augen. Drei dunkelgekleideten, maskierten Gestallten standen vor mir. Sofort wurde es mir klar, was das Problem war. Kampfbereit stand ich auf. „Rexy, bist du bereit?“, fragte ich mein Ferkokel. Es nickte nur. Wenn einer von ihnen es wagt, mich anzufassen, wird der ein blaues Wunder erleben. „Wir wollen dir nicht tun“, versuchte einer von ihnen mich zu beruhigen und ging ein Schritt auf mich zu. Zu nah! Schnell boxte ich einmal auf die Nase, so dass diese Anfing zu bluten. Überrascht sprang dieser zurück. „Es könnte spannender werden, als es zunächst klang“, grinste ein anderer von ihnen, „Nur leider haben wir heute keine Zeit zum Spielen“. Schneller als ich reagieren konnte, war dieser schon hinter mir. „Gute Nacht, meine Kleine“, flüsterte er in mein Ohr und schlug danach kurz auf meinem Nacken. Alles rundum tauchte in ein tiefes Schwarz. Ich kam in einem kleinen dunklen Zimmer wieder zu mir. Mein Kopf schmerzte. //Wo bin ich?// Ich schaute mich um. Außer mir selbst war nichts hier drinnen. Selbst meine Tasche, meinen Viso- Caster und meine Pokébälle wurden mir abgenommen. Ein Fenster gab es hier auch nicht. Benommen stand ich auf. Was war passiert? Da erinnerte ich mich plötzlich wieder an den schwarzgekleideten Typen. Sie müsste mich hierhin verschleppt haben! Aber warum? „Vielleicht war es nur eine Verwechslung“, versuchte ich mich zu beruhigen. Doch sie schienen sicher zu sein, dass ich die richtige Person wäre. Es könnte auch sein, dass sie ihr Opfer zufällig wählen, was ich aber auch schnell ausschließen konnte. Es gab eine Andeutung, dass sie für einen Auftraggeber arbeiteten. Aber wer? Je mehr ich nachdachte, desto mehr Fragen kamen auf. Leider gab es zu wenige Antworten darauf. Aber eins war sofort klar. Ich musste hier raus! Aber wie? Plötzlich hörte ich, wie jemand die Tür aufschloss. Ich sah es als Chance. Als Tür offen war lief ich so schnell wie möglich raus. Dabei schubste ich den Entführer zur Seite. Von einem Fenster, am Ende des Flures, sah ich, dass ich scheinbar noch in Stratos City befand und zwar in einem der Höheren Etage eines Wolkenkratzers. Also eine Frage war schon mal beantwortet. Schnell lief ich nach links, in der Hoffnung, eine Treppe oder, vielleicht noch besser, einen Aufzug zu finden. Schnell entdeckte ich sogar einen. Zum ersten Mal seit Stunden schien das Glück auf meiner Seite zu sein. Fast kam ich an, doch dann, wie aus dem nichts, erschien einer von den dunkelgekleideten Typen. „Schön, dass du uns einige Arbeit ersparst“, meinte dieser und schob mich in die gerade offene Aufzugtür. „Was wollt ihr vor mir?“, fragte ich vorsichtig nach, als der erste Schock verklungen war. „Wirst du gleich sehen“, sagte dieser und steckte eine Karte in einem Schlitz neben den Tasten des Aufzuges. Dann drückte er auf die oberste Etage. Die Türen schließen sich ruckartig und es ging nach oben. Oben angekommen, ging die Tür des Fahrstuhles auf und durch den Gang geschoben. Unterwegs wurde die nächste Frage beantwortet! Wortwörtlich auf Schwarz und Weiß. Das Wappen vom Team Plasma war auf einer Wand feinsäuberlich gemalt worden. //Zumindest weiß ich jetzt, wer mit der Entführung zu tun hat//, schoss sofort durch meinem Kopf. Ich wusste nicht, was ich spüren soll. Angst? Haben sie es vielleicht doch mitbekommen, dass ich die Erpressung miterlebt habe? Wohl nicht. Ich lebe noch. Oder Wut? Auf denen und auf mich. Ich hätte es wissen müssen, dass sie dahinter stecken! Fast am Ende blieben wir vor einer Tür stehen. „Hier rein!“, befahl er mir. Hinter der Tür war ein Büro. Alles war aufgeräumt, vielleicht sogar zu säuberlich. Nicht mal der kleinste Zettel lag irgendwo rum. Es wirkte unnatürlich, fast schon kalt. Ich fröstelte kurz. Am allerliebsten hätte ich einfach etwas umgeschmissen, damit zumindest etwas Leben hier auftaucht. Doch ich ließ es. „Sitzt dich hin!“ Ich musste mich auf einem Stuhl, der vor einem Schreibtisch stand, setzten. Gründlich wurde mein linkes Bein an dem einem der Stuhlbeine gefesselt, „Damit du nicht so schnell wegläufst“, war die Begründung dazu. Nach einer längeren Wartezeit, merkte ich, dass die Bürotür aufging und jemand das Zimmer betrat. Wer konnte ich nicht sehen. Doch ich merkte, dass das Zimmer plötzlich noch kälter war als vorhin. Ich biss meine Zähne zusammen, damit diese nicht klapperten. „Die kleine Nervensäge, die mich in Gavina gestört hatte. Du heißt Touko, richtig?“ Ich spürte, wie die Person immer näher kam. Wie ein Raubtier, das seine Beute näherte. „Richtig! Und du bist der Spinner, der diese komische Rede gehalten hatte“, antwortete ich möglichst trotzig. Ich versuchte dabei meine Angst zu verstecken. Angst war gerade nicht das, was ich brauche. „Deine große Klappe wird dir hier nicht helfen.“ Die Person setzte sich hinter dem Schreibtisch. „Du bist hier, da ich befürchte, zwischen uns gab es ein kleines Missverständnis, das ich gerne beheben will“, fügte er hinzu. „Also stiehlt Team Plasma keine Pokémon von kleinen Kindern und Artefakten von einem Museum? Und sie quälen auch keine Pokémon mit Tritte?“, wütend schrie ich ihn an. „Es gab einige Probleme bei der Kommunikation zwischen den einzelnen Truppen. Da kann es schon mal passieren, dass manches anders läuft als es sein soll.“ Die Ruhe, in den Worten verwirrte zunächst. Es klang fast so, als ob ich noch ein kleines Kind wäre, das Angst vor einem gefährlichen Monster unter dem Bett hat und man versucht, klar zu machen, das dort nichts ist. Dann biss ich mir auf die Unterlippe. Ich hasse es, wenn Leute mich wie ein Kind behandeln. Hey, ich bin doch schon fast erwachsen, auch wenn die Endung meines Namens was anderes sagt. Bevor ich was dazu was sagen konnte, fing er damit an, über das Team Plasma zu reden. Was für ein „Sinn“ es hat und viel mehr. Zu viel mehr. Wenn ich ehrlich bin, hörte ich seinem Monolog überhaupt nicht zu. Viel mehr überlegte ich mir ganze Zeit, wie ich am schnellsten von hier verschwinde. Oder wollen sie mich bald laufen lassen? Was leider ziemlich unwahrscheinlich wäre. Es dauert noch eine Weile, bis er endlich aufhörte zu sprechen. Ich spürte, wie sein Blick mich durchbohrt. Hatte er es mitbekommen, dass ich nicht zugehört habe? Dann setzte er ein falsches Lächeln auf. „Versuchen wir es Morgen auf einem anderen Weg.“ Dann erschienen wieder die dunklen Gestalten, banden mich los und brachten mich zu einem anderen Zimmer. Dieser war etwas größer als der Erste und hatte zumindest auch ein Fenster. Das Zimmer war an einem winzigen Badezimmer verbunden. „Hier wirst du erst Mal bleiben“, meinte einer von ihnen, schubste mich rein und schloss die Tür zu. Scheinbar wollen sie mich etwas länger behalten. Aber ich habe keine Lust auf Morgen zu warten! Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass es um mehr geht. Mehr, als ich nur vorstellen kann. Dass es hier nicht um Rache geht. Zumindest ein großer Teil nicht. Dass man auf was anderes hinaus will. Doch ich hatte kein Bock herauszufinden worauf. Ich schaute mich im Zimmer um. Nichts brauchbares, was mir zur Flucht verhelfen könnte. Die Typen haben sicher auch von meiner ersten Fluchtversuch gelernt. Ich entschloss zu warten und hoffte, dass sie einen Fehler bauen. Die Zeit verging. Ich spürte, dass ich hungrig war. Immerhin hatte ich seit Stunden nichts mehr gegessen! Trinken konnte ich aus dem Wasserhahn. Zumindest war dies etwas. Irgendwann musste ich eingenickt sein. Als ich aufwachte, lag meine Tasche neben mir. Ich schaute rein. Es fehlte einiges. Unter anderem mein Pokédex und mein Tagebuch. Ich seufzte leise. Bestimmt hatten sie es gelesen oder sind dabei. Oder sie hoffen es, dass ich es denke. Seit ich es gekauft habe, schrieb ich regelmäßig rein. Alles, worüber ich gerade Gedanken mache, wenn ich über was freue oder ärgere. Es war ein großer Verstoß gegen meine Privatsphäre! Eine neue Welle voller Wut schwappte nach und nach auf. Mit ihr neue Kraft. Ich ging zur Tür. Rüttelte an ihr. Mir war es klar, so kriege ich sie nicht auf, aber vielleicht kommt noch jemand, um mich zu beruhigen. Und es kam jemand. Mit einem Schlafmittel. Man presste mich kurz an einer Wand und zwang mich es zu trinken. Ich wehrte mich dagegen. Leider bekamen sie es trotzdem in meinem Mund Das Mittel wirkte rasch. Ich spürte noch, wie man mich auf dem alten Klappbett legte, das an einer Wand stand. Bevor ich mein Bewusstsein ganz verlor. Als ich langsam wieder zu mir kam, war es schon wieder morgen. Langsam versuchte ich, aufzustehen. Das Mittel schien noch zu wirken. Beim ersten Schritt brach ich wieder zusammen. Kurz lag ich auf dem Boden. Dann raffte ich mich wieder auf. Diesmal schaffte ich schon zwei Schritte mehr. Kurz bevor ich wieder hinknallte, fing jemand mich auf. „Wie ein frischgeschlüpftes Plinfa“; hörte ich jemand kurz in meinem Ohr flüstern. „Wie ein was?“, fragte ich. „Wie ein Plinfa. Sie fallen auch immer um.“ Dann sah ich mein Gesprächspartner. Es war natürlich einer den drei. Ich glaube sogar der, den ich auf die Nase geschlagen hab. Dieser grinste mich an. „Du weißt, was jetzt kommt?“ Ich nickte nur und versuchte, so gut es ging ihm zu folgen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)