Love Godesses lonely heart von Schabi ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Love Godesses lonely heart ACHTUNG: Diese Fanfic beinhaltet ein sehr ungewöhnliches Pairing aus Sailor Moon. Sie enthält keinerlei anstößige Szenen oder Anspielungen auf dergleichen. Sie ist sogar sehr harmlos. Dennoch denke ich, einige Leute könnten sich beleidigt fühlen, weil sie die beiden Hauptcharaktere nicht zusammen sehen wollen. Diesen Leuten möchte ich hier sagen: Nehmt die Geschichte nicht zu ernst. Es ist nur eine Fanfic und ich liebe die beiden Sailors genau so sehr wie ihr. ^^ Und jetzt viel Spaß beim Lesen! Minako hasste Tage wie diese. Tage, an denen einfach alles schief zu gehen schien. Solche mit Regen und schlechter Laune und Pech und Trübsal, wohin man nur blickte. Grauenvoll. Da musste man ja zwangsläufig selbst in ein dunkles Loch fallen. Wenn man Glück hatte, kam jemand vorbei, der einem da raus half. Aber danach sah es im Moment nicht aus. Eigentlich war das alles Bunnys Schuld. Im Zweifelsfall war es immer ihre Schuld, auch wenn Minako diese Tatsache manchmal ziemlich unfair fand. Trotzdem war es die Wahrheit, das konnte man nicht leugnen. Und auch in dieser Sache war es sicher wieder so. Denn hätte Bunny nicht wieder verschlafen, hätte sie nicht Minakos Hausaufgaben in aller Eile abschreiben wollen und wäre nicht die Lehrerin in eben jenem Moment hereingekommen und hätte Minako ohne Hausaufgaben erwischt... Tja, wenn das alles nicht so gekommen wäre, dann würde sie nicht hier sitzen, überflüssige Strafarbeiten schreiben und schlecht gelaunt sein. Wütend schlug sie mit ihrem Stift auf den Tisch und starrte aus dem Fenster. Es regnete in Strömen und eigentlich konnte sie froh sein, es hier warm und trocken zu haben. Doch gerade heute war der erste Verkaufstag der Konzertkarten für eine neue Popgruppe. Und nach den letzten Gerüchten zu urteilen, würden die Karten nach wenigen Stunden ausverkauft sein. "Unglaublich", brummte Minako und wandte sich wieder ihren Aufgaben zu. Bunny würde sich etwas unglaublich Tolles als Entschuldigung einfallen lassen müssen oder Minakos Rache würde sie zerschmettern. Ja, genau. Rache. Das war das Stichwort. Gehässig kichernd schwang Minako ihren Bleistift durch die Luft. Im Geiste sah sie schon vor sich, wie sie - einer Kriegsgöttin gleich - all ihre Feinde hinwegfegte. Genau. Das war eine sehr schöne Phantasie. "Fräulein Aino, wäre es Ihnen vielleicht möglich, sich auf den Stoff in ihrem Buch zu konzentrieren?" Minako blinzelte. Ach ja, da war ja noch was. Das Nachsitzen. Ein schiefes Lächeln huschte über ihr Gesicht. Oh ja... Bunny würde leiden müssen. Als Minako am frühen Abend endlich aus der Schule kam, hatte der Regen immer noch nicht nachgelassen. Seufzend zog sie sich ihre Jacke über den Kopf und rannte los. Wenn sie schnell genug war, konnte sie noch den Bus erwischen und zur Kartenvorverkaufsstelle fahren. Wie von der Tarantel gestochen sprang sie durch die Pfützen, wich allzu großen Löchern aus und kam schließlich doch zu spät an der Haltestelle an. Der Bus fuhr ihr geradewegs vor der Nase weg. "Verdammt!" rief sie und stampfte wütend mit dem Fuß auf. Braunes Wasser spritzte an ihrem Bein empor. Sie hätte heulen können, doch diese Blöße wollte sie sich vor den anderen Menschen um sich herum nicht geben. So schluckte sie tapfer die Tränen hinunter, drehte sich um und ging zu Fuß. Die Kälte und der Regen wurden ihr jetzt erst richtig bewusst. Langsam wurde sie wirklich deprimiert. Die Rachegedanken wurden immer konkreter. Was wäre, wenn sie Bunny Kekse schenken würde? Mit Liebe gebacken und voll von Abführmitteln? Empört über sich selbst schüttelte Minako den Kopf. Böses Mädchen! Solche Gedanken sollte man nicht haben. Nicht gegenüber der besten Freundin. Doch es war so verlockend... Ein Auto raste dicht an Minako vorbei und eine Fontäne von Schmutzwasser ergoss sich über ihre Schuluniform. Ein toller Tag. Wirklich grandios. "Blöder Idiot!" schrie sie dem Fahrer hinterher, doch der war natürlich schon längst über alle Berge. Abführmittel und Juckpulver... "Sieht so aus, als hättest du keinen Schirm mehr nötig." Minako drehte sich wutentbrannt um, um demjenigen, der sie verspottete, gehörig die Meinung zu geigen. Doch ihr Ärger verflog sogleich, als sie Setsuna erkannte, die sie unter ihrem Schirm verschmitzt anlächelte. Sie trug einen dunklen Mantel und hatte zwei Einkaufstüten in der Hand. Sie sah mal wieder hinreissend aus. "Hallo Setsuna", begrüßte Minako die andere und nieste. "Ich befürchte, heute ist einfach nicht mein Tag." Setsuna legte den Kopf schief. "Den Bus verpasst?" "Auch." Seufzend winkte Minako ab. "Frag besser nicht. Ich habe ziemlich schlechte Laune." Setsuna grinste. "Komm doch mit zu mir. Du kannst dich etwas aufwärmen und später nach Hause fahren. Ich wollte sowieso noch etwas kochen und wir könnten zusammen essen." Minako runzelte die Stirn. Sie kam zwar ganz gut mit Setsuna aus, doch hatten die beiden nie ein besonders inniges Verhältnis zueinander gehabt und sich auch nie privat getroffen, wenn es nicht gerade um Angelegenheiten der Sailor Senshi ging. Dieses Angebot war also eigentlich höchst ungewöhnlich. Wenn auch sehr verlockend. "Hm." Grübelnd trat Minako von einem Fuß auf den anderen. Die Kälte stieg ihr bereits in die Beine. "Ich wollte noch Karten für Pigeon's Eggs kaufen. Das müsste ich zuerst erledigen." Kopfschüttelnd griff Setsuna nach Minakos Arm und zog sie mit sich. "Du kommst jetzt mit", befahl sie energisch. "Die Karten sind sowieso schon alle weg, das habe ich vorhin in einem Laden mitbekommen. Es bringt dir also absolut nichts, noch weiter im Regen herumzulaufen." "Aber..." "Nein, nein." Setsuna hechtete mit großen Schritten weiter und achtete gar nicht auf die schwachen Proteste ihres Opfers. "Beschweren kannst du dich nachher noch und im Moment will ich nichts davon hören!" So ließ sich Minako also von Setsuna entführen. Und die ganze Zeit dachte sie darüber nach, wie viel Abführmittel man wohl in Kekse einbacken konnte, ohne dass sich der Geschmack veränderte. "Das war gut!" In einen übergroßen Pullover von Setsuna gekleidet und mit dicken Socken an den Füßen saß Minako in Setsunas Wohnzimmer. Es war warm, sie war satt und fühlte sich sehr wohl - zum ersten Mal an diesem verkorksten Tag. Draußen begann der graue Himmel langsam noch dunkler zu werden. Die Nacht brach herein. "Ich bin froh, dass es dir geschmeckt hat." Setsuna griff nach den Tellern. "Ich koche nicht so oft für andere, weißt du?" Minako sah sich aufmerksam um. Die Wohnung war sehr sauber und vielleicht etwas steril gehalten, aber trotzdem sehr schön eingerichtet. Die Möbel zeugten von gutem Geschmack und allgemein herrschte eine sehr freundliche Atmosphäre. "Kommt dich denn nie jemand besuchen?" Kopfschüttelnd verschwand Setsuna in der Kochnische. "Nicht so oft", erwiderte sie von dort. "Ich bin eigentlich lieber für mich allein, auch wenn sich Haruka und Michiru manchmal aufdrängen. Doch außer ihnen..." Sie kam zurück und setzte sich wieder, zwei Tassen mit heißem Tee in den Händen. "Liegt vielleicht daran, dass ich keine Freunde habe." Minako wollte protestieren, immerhin gab es doch die Sailorkrieger, doch Setsuna lächelte nur. "Das ist nicht schlimm, weißt du. Ich war immer allein." Ihre Stimme klang sehr sanft und ruhig, doch schwang auch eine tiefe Trauer darin, die Minako das Herz schwer werden ließ. "Im Grunde ist es für mich sehr ungewohnt, so zu leben, wie ich es jetzt tue." Minako griff nach dem Tee, den ihr Setsuna hinhielt. Sie nickte langsam. "Das kann ich verstehen. Wenn du immer nur allein gewesen bist..." Dieses Gespräch nahm eine sehr tiefsinnige Wendung an. Auch Setsuna schien das zu spüren und räusperte sich. Ihr Blick irrte in der Wohnung umher als suche sie etwas, worauf sie ihre Aufmerksamkeit richten konnte. Ihre dunklen Augen fanden schließlich die Uhr und mit ehrlichem Erstaunen in der Stimme sagte sie: "Schon so spät?" Minako zog die Schultern nach oben. "Ich hab es nicht eilig, nach Hause zu kommen." Sie wusste selbst nicht, weshalb sie das gesagt hatte. Sie meinte es zwar so, denn zuhause wartete ja eh niemand auf sie - zumindest nicht wirklich. Aber das hieß ja nicht, dass sie sich Setsuna aufdrängen musste. Auch wenn sie sich in ihrer Nähe wirklich unbeschreiblich wohl fühlte. Setsuna lächelte. "Vielleicht will ich dich ja los werden?" Für einen Augenblick war Minako verwirrt, dann jedoch schüttelte sie den Kopf. "Du bist eine schlechte Lügnerin, Setsuna." Trotzdem erhob sie sich und ging ins Bad hinüber, wo ihre Sachen zum Trocknen hingen. "Sie sind noch feucht!" rief sie ins Wohnzimmer hinüber. "Macht nichts", lautete die Antwort. "Du kannst den Pulli anbehalten und ich leihe dir eine Hose. Gib sie mir einfach in den nächsten Tagen zurück." Fünfzehn Minuten später stieg Minako in den Bus, der sie nach Hause bringen würde und winkte Setsuna zu, die sie noch bis zur Haltestelle begleitet hatte. Wohlig seufzend lehnte sie sich in ihrem Sitz zurück und freute sich, dass es doch noch so ein schöner Abend geworden war. Und vielleicht würde sich Setsuna ja darüber freuen, wenn sie sich in Zukunft öfter mal treffen würden? "Du bist schon so gut wie tot!" Bunny hatte sich in die hinterste Ecke des Klassenzimmers verkrochen, in das Minako vor wenigen Minuten gestürmt gekommen war. Ihre schlechte Laune war zwar zum Teil gespielt, aber immer noch war sie nicht gut auf Bunny zu sprechen. Leicht machen würde sie es ihr auf keinen Fall. Da konnte die Gute sich auf den Kopf stellen! "Das war doch alles gar keine Absicht, Minako!" Ami, die hinzugekommen war, wurde von Bunny gepackt und als menschlicher Schutzschild eingesetzt. "Ich werd auch alles tun, was du von mir verlangst! Nur tu mir nichts!" Minako verschränkte die Arme vor der Brust. "Ich fürchte, das reicht mir nicht." Ihre Stimme klang nun gefährlich leise. "Weißt du eigentlich, dass ich deinetwegen keine Karten mehr für Pigeon's Eggs bekommen habe? Und dass ich mich deswegen in einer denkbar schlechten Stimmung befinde?" Ami schlug die rechte Hand vor den Mund. "Bunny, ich denke, du hast jetzt ein ernsthaftes Problem." "Soll das heißen, dass diese Gruppe wirklich angesagt ist und es keine einzige Karte mehr gibt?" Ami nickte. "Oh..." hauchte Bunny. Sie schob Ami zur Seite und setzte ihr traurigstes Gesicht auf. "Es tut mir wirklich leid, Minako. Ich wollte dir das nicht kaputt machen." Ergeben seufzte Minako. "Schon gut", winkte sie ab und setzte sich an ihren Platz. "Es ist ja niemand gestorben." Einige Minuten später kam der Lehrer herein und begann mit dem Unterricht. Doch Minako war nur halb bei der Sache. Sie hatte sich gerade vorgenommen, nach der Schule zu Setsuna zu gehen und ihre Sachen abzuholen. Was sie an diesem Gedanken wirklich irritierte, war ihr unerklärliches Herzrasen. Setsuna öffnete mit einen leicht verwirrten Gesichtsausdruck, lächelte aber, als sie Minako erkannte. "Hallo! Was tust du denn hier?" Minako hielt ihr eine Papiertüte hin und ein kleines Päckchen, das sie mit einer gelben Schleife verziert hatte. "Hallo Setsuna. Ich bringe dir deine Sachen zurück und das hier ist dafür, dass du so nett zu mir warst." Überrascht nahm Setsuna die beiden Sachen an sich und bat Minako herein. Die Wohnung wirkte ebenso sauber wie bei ihrem letztem Besuch und unwillkürlich fragte sie sich, ob Setsuna eine Vorliebe fürs Putzen hatte. "Das wäre aber wirklich nicht nötig gewesen", entfuhr es Setsuna, die inzwischen das Geschenk ausgepackt hatte und mit leicht geröteten Wangen die Pralinen betrachtete, die Minako für sie gekauft hatte. "Ich habe dir doch nur helfen wollen." "Ich weiß", erwiderte Minako und winkte ab. "Aber du warst so freundlich, dass ich irgendwie das Gefühl hatte, mich bedanken zu müssen." Lächelnd legte Setsuna die Pralinen auf den Tisch. "Das ist sehr lieb von dir." Sie ging ins Bad und überreichte Minako ihre Sachen, die inzwischen getrocknet waren. "Ich habe leider kaum Zeit, weil ich mit Haruka und Michiru verabredet bin. Ansonsten hätte ich dir gern einen Tee angeboten." Etwas enttäuscht, aber verständnisvoll nickte Minako. Sie hatte die arme Setsuna schließlich auch einfach so überfallen. Dass sie eine Verabredung hatte, war doch ganz normal. "Ich wollte sowieso nur kurz vorbeikommen und dir die Sachen bringen. Ich bin schon wieder weg." Sie ging zur Tür und öffnete sie, doch bevor sie gehen konnte, hielt Setsuna sie noch einmal zurück. "Hast du nicht Lust, morgen nach der Schule zu mir zu kommen? Wir könnten zusammen kochen." Minako strahlte. "Klar! Bis morgen dann!" "Etwas ist komisch." Makoto tippte sich mit dem rechten Zeigefinger gegen ihr Kinn und starrte aus dem Fenster. "Seit zwei Wochen sehen wir Minako nur noch in der Schule. Ansonsten ist sie immer verschwunden. Ich wüsste zu gern, wo sie immer ist." "Meinst du, sie hat einen Freund?" Bunny beugte sich neugierig über den Tisch und starrte Makoto an, als wäre sie eine Wahrsagerin auf dem Rummelplatz. "Wohl kaum", überlegte Rei laut. "Wir kennen doch Minako. Sie würde uns das sofort brühwarm unter die Nase reiben." "Aber was ist es dann?" Ami blickte von ihrem Buch auf und schüttelte den Kopf. "Habt ihr das denn nicht bemerkt?" "Was bemerkt?" Makoto wandte Ami ihre ganze Aufmerksamkeit zu. "Doch ein Freund?" "Aber nein." Ami legte das Buch zur Seite. "Es ist Setsuna. Minako ist jeden Tag bei ihr." Lachend wischte sich Setsuna die Tränen aus den Augen. Sie war mit Minako im Kino gewesen. Etwas, das sie früher wohl nie getan hätte, es sei denn, es hätte sich um einen höchst anspruchsvollen Film gehandelt. Aber das hier war eine Komödie gewesen und sie hatte sich halbtot gelacht. "Das war wirklich herrlich, Mina", kicherte sie und trat auf die Straße. "Ich habe seit langem nicht mehr so einen Spaß gehabt." Sie überlegte kurz. "Eigentlich hab ich noch nie solchen Spaß gehabt." Minako grinste. "Das freut mich. Ich dachte schon, das wäre nichts für dich, weil du so..." Setsuna sah sie von der Seite an. "Weil ich so...? Ernst bin?" Sie grinste. "Da hast du sogar recht. Aber irgendwie fällt es mir mit dir sehr leicht, mal nicht so ernst zu sein." Minako atmete tief ein. Tja, nun. Seit zwei Wochen traf sie sich täglich mit Setsuna und sie verstanden sich besser, als Minako jemals gedacht hätte. Sogar viel besser. Es machte Spaß, zusammen auszugehen und die Stadt zu entdecken. Aber es war ebenso schön, einfach nur zuhause zu sitzen und sich zu unterhalten. Genau das, was sich Minako immer mit dem Menschen gewünscht hatte, den sie eines Tages lieben würde. Die Erkenntnis, dass sich da irgendetwas entwickelte, das Minako nicht mehr ganz unter Kontrolle hatte, war ihr erst vor wenigen Tagen gekommen. Sie hatte zuhause gesessen und es vermisst, in Setsunas Nähe zu sein. Und als sie länger darüber nachgedacht hatte, war ihr klar geworden, dass sie sich wohl in ihre Freundin verliebt haben musste. Und für heute Abend hatte sie sich vorgenommen, es ihr zu sagen. Sie kamen an einem kleinen Park vorbei, in dem ein Springbrunnen von einigen Scheinwerfern beleuchtet wurde. Eine einsame Bank stand dort vor einem kleinen Gebüsch. Genau der richtige Ort. "Schau, der Brunnen!" Minako fasste Setsuna an der Hand und lief mit ihr zur Bank hinüber, auf die sich aufatmend setzte. "Das sieht toll aus." "Ja", entgegnete Setsuna. "Richtig romantisch." Minako räusperte sich. "Setsuna", begann sie leise, "ich denke, ich muss dir etwas sagen." Fragend sah Setsuna zu ihr herüber. "Hm... Ich weiß, dass sich das bestimmt total dumm anhört und dass es dir ja auch nicht genauso geht. Aber ich kann das einfach nicht mehr länger für mich behalten. Ich verbringe furchtbar gern meine Zeit mit dir und du fehlst mir, wenn du nicht da bist. Ich mag einfach alles an dir und... Ich denke, ich habe mich in dich verliebt." Minako schloss die Augen. So war es also, jemandem seine Liebe zu gestehen. Ihr Herz raste vor Aufregung und ihre Hände waren feucht. Setsuna schwieg und als Minako die Augen wieder öffnete, lächelte sie. Aber nicht mitleidig, wie Minako es erwartet hätte, sondern ehrlich erfreut. "Mina", sagte sie leise und berührte mit den Fingerspitzen der rechten Hand Minakos Gesicht. "Das ist wirklich das Schönste, was mir jemals jemand gesagt hat. Ich freue mich wirklich. Aber..." Jetzt kommt's, dachte Minako und verkrampfte sich innerlich. "Aber ich denke, dass du nicht in mich verliebt bist." "Was???" Minako riss die Augen auf. "Wie kommst du denn darauf? Wie kannst du so etwas sagen?" "Wie ich das sagen kann?" Setsuna beugte sich vor und Minako konnte ihren Atem auf ihrem Gesicht spüren. "Möchtest du mich küssen?" "Äh..." Minako wich ein Stück zurück und auch Setsuna entfernte sich wieder. "Siehst du? Wenn du jemanden liebst, dann möchtest du ihm so nahe wie möglich sein. Du möchtest ihn spüren, seinen Körper berühren, ihn küssen und Dinge mit ihm tun, die bestimmt nicht jugendfrei sind." Ein Hauch von Schmerz legte sich in Setsunas Augen. Als würde sie bei diesen Worten an jemand bestimmten denken. "Doch du möchtest das nicht. Du kannst dir nicht vorstellen, mich zu küssen, weil du mich nicht liebst. Du möchtest bei mir sein, weil du dich in meiner Nähe wohl fühlst, weil ich dich verstehe und weil wir beide gut miteinander auskommen." "Aber... Aber mein Herzrasen! Meine Sehnsucht!" widersprach Minako heftig. "Das kann doch nicht..." "Du hast mich gern. Das ist alles. Du liebst die Vorstellung, jemanden zu lieben, der so ist wie ich. Aber ich bin das nicht." In dem Moment, in dem Setsuna den Satz ausgesprochen hatte, wusste Minako, dass es die Wahrheit war. Darauf hätte sie auch selbst kommen können. Dummes Gör, schalt sie sich selbst und schämte sich in Grund und Boden, Setsuna einen solchen Unsinn erzählt zu haben. "Es tut mir leid", stammelte sie und wünschte sich, sie würde auf der Stelle im Erdboden versinken. "Das muss es nicht." Setsuna nahm sie in den Arm. "Ich sagte doch, dass es das Schönste ist, was mir jemals jemand gesagt hat. Jetzt weiß ich endlich, dass mich jemand sehr gern hat." Sie saßen noch eine Weile an dem Brunnen und schwiegen. Nach einer Weile kicherte Setsuna und zog etwas aus ihrer Tasche. "Ich habe das hier besorgt. Ich dachte, es würde dir Freude machen. Jetzt ist wohl der geeignete Zeitpunkt, um es dir zu geben." Minako starrte auf das, was Setsuna in der Hand hielt. Wieder raste ihr Herz, dieses Mal aber vor Freude. "Das sind Karten für Pigeon's Eggs!!! Setsuna, wo hast du die her?" "Jemand war mir noch einen Gefallen schuldig." Setsuna hielt Minako eine der Karten hin. "Hast du Lust, mit einer Freundin zu dem Konzert zu gehen?" Minako strahlte Setsuna an. "Klar, Freundin." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)