Don't Skip to the End von Curupira ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Es war ein warmer Sommermonat, als sie ihre Geschichte, an der sie nun schon die ganze Zeit schrieb, beendet hatte. Ohne eine Aufgabe saß sie nun noch öfter in der Gilde und leistete ihren Freunden Gesellschaft. So war sie auch an diesem Tag zeitig in die Gilde gegangen und saß nun mit Happy, Natsu und Erza an einem Tisch und ließ ihren Blick durch die Gilde schweifen. Sie blickte alle an, einzig Levy vermied sie anzusehen. Denn sonst würde sie ins starren verfallen und das wäre definitiv nicht gut. Doch schon nach kurzer Zeit scheiterte sie und so kam es, dass Levy sich auf den Weg zu ihr machte. Eilig bahnte sich die Magierin einen Weg durch die Gilde und kam grinsend, außer Atem, vor ihr zum stehen. „Hey Lu-chan“, begrüßte Levy sie und riss sie so aus ihren Gedanken, denen sie bis eben nachgehangen hatte. „Hey...Hi, Levy. Was gibt es?“ Fragte sie nervös und rutschte auf der Bank etwas weiter hinter zur Seite, damit Levy sich setzen konnte. „Nichts, ich wollte einfach ein bisschen mit dir reden, mir ist nämlich so langweilig. Ist dein Roman schon fertig? Ich brauch endlich etwas Gutes zum Lesen, die Bibliothek hier gibt nichts mehr her…“ Levy schaute Lucy hoffnungsvoll an. „Woher weißt du, dass es gut wird? Du hast doch noch nie etwas von mir gelesen.“ „Nichts was du schreibst, kann schlecht sein Lucy!“ Lucy war von den Worten ihrer Freundin überrascht und errötete leicht. Sie überlegte eine Weile und wiederholte in Gedanken noch einmal die Worte ihrer Freundin, bevor sie sich dazu entschloss, die Chance zu nutzen. „Naja, ich bin eigentlich fertig.“ „Gib es mir!“ Sie musste schmunzeln, Levy konnte manchmal ziemlich viel Begeisterung für etwas aufbringen, wovon sie noch nicht einmal wusste ob es gut war. „Okay, warte kurz, ich habe es Loki zum verwahren gegeben, ich beschwöre ihn schnell.“ Sie griff in ihre Tasche und zog den Schlüssel hervor, rief eine Beschwörungsformel und Loki stand leibhaftig vor ihnen. „Was kann ich für dich tun Lucy – Liebes?“ flötete er auch gleich und umarmte sie herzlich, bevor er seine Freunde aus der Gilde begrüßte. „Ich brauche das Buch. Levy will es lesen, gehst du es holen?“ Loki sah sie überrascht an, er hätte nicht damit gerechnet, dass Lucy es Levy so schnell nach Beendigung geben würde. Er schnippte kurz mit dem Daumen als er erkannte, dass sie es ernst meinte und hielt kurz darauf ein gebundenes Buch in der Hand. Er reichte es ihr und verschwand wieder in seiner Welt. Schnell griff Levy nach dem Buch, hatte aber nicht damit gerechnet wie fest Lucy es halten würde. Ihre Finger rutschten ab und fast wäre sie von der Bank gefallen, hätte Lucy sie nicht an der Hüfte festgehalten. Als Lucy bemerkte, wo sie Levy hielt, zog sie ihren Arm schnell zurück und blickte verlegen auf das Buch vor sich. „Danke“ hatte Levy geflüstert, bevor ihre ganze Aufmerksamkeit wieder dem Buch galt: „Jetzt lass mich schon lesen, Lu-chan“ quengelte Levy unruhig, was Lucy erneut ein Schmunzeln entlockte. „Moment, ich habe eine Bitte, bevor du es liest, okay?“ Levy nickte um zu verdeutlichen, dass sie einverstanden war. „Nicht zum Ende blättern, lies bitte erst alles, bevor du das Ende liest.“ „Okay, jetzt lass mich endlich lesen!“ Zögernd blickte Lucy von ihrem Buch zu Levy, bevor sie es ihr reichte. Diese riss es ihr förmlich aus den Händen, umarmte sie kurz, hauchte ein „Danke“ in ihr Ohr und rannte dann zur Bar, wo sie sich setzte und mit dem Lesen begann. Lucy warf einen letzten Blick auf Levy, die bereits in ihre Geschichte vertieft war, denn sie bemerkte nicht einmal Mirajane, die sie fragte, was das für ein Buch sei. Levy achtete einfach nicht auf die Kellnerin. Lucy stieß einen erleichterten Seufzer aus, als sie sich wieder ihren Freunden zuwandte, die nicht darauf geachtet hatten was sie und Levy geredet haben. Stattdessen waren alle mit Cana in einen Trinkwettbewerb verstrickt. Happy schaute zu Lucy und rief mit einem Schluckauf: „LUCY, WARUM ERZÄHLST DU LEVY NICHT, DASS DU…“ Bevor Happy seinen Satz beenden konnte, wurde der Kleine mit einem harten Tritt ruhig gestellt. Die anderen kümmerte das nicht im Geringsten, der Saufwettbewerb war wichtiger. Die nächsten zwei Tage konnte Levy nicht aufhören, Lucys Roman zu lesen. Lucy wartete währenddessen schweigend darauf, dass Levy das Buch gelesen hatte und machte sich Sorgen darüber, was danach passieren würde. Kurz nachdem Levy am zweiten Tag nach Hause kam, erreichte sie das Ende des Buches. Sie nahm einen großen Schluck von ihrem Saft, strich sanft über das Buch und seufzte. Es war das erste Buch nach Wochen, dessen Geschichte sie endlich wieder zufrieden stellte. Nach einem kurzen Moment schaute sie auf das Buch, was auf ihren Schreibtisch lag und erkannte einen Schatten auf der leeren Seite nach den letzten Worten. Mit einem fragenden Blick drehte sie die Seite um und entdeckte, dass eine Nachricht auf der Rückseite der letzten Seite geschrieben stand. Sie las laut vor sich hin: „Levy… Ich weiß, dass ich ein Feigling bin, dies zu tun,“ Sie begann sich Sorgen zu machen, nachdem sie die ersten Worte gelesen und auch von sich gehört hatte. Sie las sich weiter vor: „Aber ich konnte es dir nicht sagen, nicht persönlich. Ich konnte dir dabei nicht in die Augen sehen, während ich dir das sage, weil ich Angst habe.“ Verwirrt starrte sie auf die Worte, musste sie sich jetzt ernsthafte Sorgen machen? Gedanken jagten ihr durch den Kopf, in denen Lucy Fairy Tail den Rücken kehrte und zu sich nach Hause ging, wo Levy sie niemals wieder sehen würde. Das schlimmste befürchtend las sie weiter: „Damals, als ich dich traf, verliebte ich mich in dich?“ Die Worte, die auf der Seite standen waren deutlich, aber Levy stammelte die letzten Worte eher als Frage, weil sie so überrascht war. Nach einem Moment, in dem sie ungläubig auf die Seite starrte und sich vergewisserte, dass sie die Buchstaben nicht ausversehen verdreht hatte, griff sie in die Schublade ihres Schreibtisches und holte einen noch unverschlossenen Umschlag heraus. Behutsam legte sie den Umschlag zwischen die letzte Seite und den Buchdeckel. Während sie mit noch immer ungläubiger Miene aus dem Fenster blickte, konnte sie nicht fassen, dass sie ernsthaft Lucy diesen Brief geben wollte, den sie ihr geschrieben und so lange aufbewahrt hatte. Nach einer schlaflosen Nacht ging Levy langsam in die Gilde. Dort entdeckte sie Lucy sofort an einem Tisch, wo sie mit ihren Freunden saß. Sie sah wie Natsu ein Spanferkel ganz allein verputzte, während sein Kumpel Happy einen nicht minder kleinen Fisch verspeisen wollte. Leise schlich Levy durch die Gilde, ohne die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Als sie hinter Lucy stand, schob sie das Buch an ihrem Nacken vorbei vor ihr Gesicht, so dass sie es sehen, aber sich nicht zu Levy umdrehen konnte. Lucy bemerkte einen Umschlag, der aus dem hinteren Teil des Buches herausragte. Unmerklich beugte Levy sich zu ihrem Ohr vor und flüsterte: „Ich habe dir doch gesagt: nichts was du schreibst, könnte schlecht sein.“ Lucy nahm das Buch an sich und errötete leicht, als sie die blauhaarige Magierin sah, wie sie zur Bar ging, kurz zu ihr zurück blickte und sie wissend anlächelte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)