Wolves & Love ? von jule2109406 ================================================================================ Kapitel 6: 1.6 -------------- Kapitel 1.6 „Wie hast du denn das gemacht?“ „Kaltes Wasser, Dad. Nimm es und kipp es über ihr aus. Nur dann verschwinde lieber aus ihrem Zimmer. Ich hab meines abgeschlossen und einen zweiten Eingang gibt es nicht.“, grinse ich und fahre mit Dad. „So wir sind da.“, erklärte Daddy nur etwa zwanzig Minuten später. „Danke Dad. Ich hoffe Ash taucht nachher pünktlich hier auf.“, gab ich zu und in Daddys Augen trat der gewohnte Ausdruck, dass sie es lieber nicht versuchen sollte, zu spät zu sein oder gar zu schwänzen. Ich hatte das vertraute Gefühl, dass Daddy es schon persönlich kontrollieren würde, ob sie hier ist oder nicht. Wir standen mit dem Wagen vor dem Verwaltungsgebäude. „Bis später, Daddy. Hab dich lieb.“ Noch bevor er mir antworten konnte, stieg ich aus und lief in das Verwaltungsgebäude hinein. Die Christiansted High-School wies die Gesamtzahl von fünfhundert Schülern auf. Mit Ash und mir waren es fünfhundertzwei. In Deutschland waren wir in meinem Jahrgang rund achthundert Schüler. Aber hier kannten sich alle untereinander seit Generationen und wir waren die Freaks. Europäer eben. Uns war es nie gelungen, unsere Nische zu finden. Auf Schulen mit insgesamt dreitausendfünfhundert Leuten allein auf meiner Schule. Ashleys war noch größer gewesen. Wie standen hier wohl meine Chancen darauf, eine Nische zu finden, in der ich mich verkriechen konnte. Ashs Chancen waren schlechter als meine. Sie hatte elfenbeinfarbene Haut und sah echt gut aus. Nur sie war kleiner als ich und motorisch nicht in der Lage, Sport zu treiben ohne sich oder andere in Gefahr zu bringen. In Deutschland war ich immer aufgefallen, wegen meines Teints. Dieser war dunkel. Zu dunkel, wie ich ab und zu fand. Aber gestern, zusammen mit Katjas Jungs, fühlte ich mich wohl. Sie hatten haargenau den gleichen Teint wie ICH! Auch die tiefbraunen Augen waren ebenso dunkel, wie meine. Ich gehörte rein optisch schon dazu. In Deutschland hatte ich oft mit rassistischen Sprüchen zu kämpfen und Kevin hatte dafür gesorgt, dass ich in den Kampfsport konnte, um mich verteidigen zu können, wie er immer nannte. Ich bin ihm dafür total dankbar. Im Verwaltungsgebäude war es hell erleuchtet und schön warm, wie ich erstaunt feststellte. Die Tür des Sekretariats ist gelb gestrichen. Die Tür des Direktors ist hellbraun. Das Büro der Sekretärin war gemütlich klein. Es gab einen Wartebereich, der mir winzig vorkam und doch besaß der Raum einen Charme, den ich als angenehm empfand. Es gab einige Klappstühle, die gepolsterte Sitzflächen hatten. Der Fußboden war mit gelber Auslegware bedeckt, welche mit kunterbunten Punkten bedruckt war. Die Wände wiesen große Korkflächen auf, die als schwarzes Brett genutzt wurden. Dort hingen auch Urkunden und wichtige Informationen für uns Schüler. Zusätzlich hing eine große Uhr an der Wand und die hatte die Form eines Wolfes. Diese Uhr tickte unangenehm laut und ich fragte mich wie die Mitarbeiter dies nur aushalten bei der Uhr. Desweiteren standen hier jede Menge künstliche Zimmerpflanzen herum. Durch den Raum zog sich ein langer hölzerner Tresen, der zwei Schreibtische verdeckte. Man sah diese erst, wenn man näher heran trat und etwas wollte. So wie ich heute. Mutig trat ich an den mit Ablagen zugestellten Tresen heran und begrüßte die Mitarbeiterin, die dort saß und arbeitete. „Guten Morgen, Ma‘am.“, sagte ich. Die Frau zuckte zusammen. Offenbar hatte sie mich nicht bemerkt. „Verzeihen Sie die Störung. Aber ich bin neu hier und wollte meinen Stundenplan abholen…“, fuhr ich fort. Die Frau hob den Kopf, als ich das Wort „neu“ erwähnte. „Bist du Malou Reed?“, fragte sie mich freundlich und fixierte mich mit den Augen. Sie waren stechend grün. „Ja, Ma‘am.“ „Gut. Von mir bekommst du den Übersichtsplan über das Schulgelände und die Unterlagen für die Lehrer. Den Stundenplan bekommst du von der Direktorin Meagan Stone.“, erklärte sie mir, während sie mit einigen Papieren in der Hand zu mir kam und mir diese überreichte. Das Namensschildchen, welches auf der linken Seite des kanariengelben Pullovers befestigt war, stand Tina Brown. „Ich sag der Direktorin Bescheid, dass du da bist. Warte hier einen Moment.“, bat Ms. Brown sanft und ich nickte gehorsam. Ich hörte sie telefonieren und dann trat sie auf mich zu. „Ms. Reed. Bitte folgen sie mir.“ Wieder nickte ich und folgte ihr wortlos. „Danke für ihre Hilfe, Ms. Brown.“, bedankte ich mich bei ihr, als wir Mrs. Stones Büro betraten. „Mrs. Stone, das ist Malou Reed.“, stellte Ms. Brown mich vor. „Gut. Sie können jetzt gehen.“ Gehorsam trat die Sekretärin den Rückzug an und Mrs. Stone sah mich jetzt an. „Sie sind also Ms. Reed?“ „Ja. Ich habe noch eine Schwester, die mit dem Auto herkommt und sich öfter mal verfährt. Mein Vater hat mich gebracht. Ich bin erst fünfzehn.“, antwortete ich ihr ehrlich und warnte sie vor, wegen Ashley. „Nun gut. Setzen sie sich. Ich möchte Ihnen jetzt den Stundenplan geben und begleite sie dann, zu ihrer ersten Stunde. Ich denke es ist nur fair, wenn wir Ihnen beiden eine Eingewöhnungszeit einräumen. Sie kommen aus Europa?“, plapperte sie drauf los und war sehr warmherzig und hatte eine angenehme Stimme. Zwar ein wenig nasal, aber okay. „Ja, das ist korrekt, Mrs. Stone.“, gab ich zu und fuhr fort: „Ich weiß, dass ich mich umstellen muss wegen dem ungewohnten Schulsystem, aber ich denke das werde ich ganz gut hinbekommen, wenn man mir eine Chance dazu lässt.“ Jetzt war sie es, die nickte und ich setzte mich. Dann begann sie mir alles zu erklären und ich stellte immer wieder kurze Zwischenfragen, damit ich alles etwas besser verstand. Als wir damit fertig waren, sah sie mich an und wir erhoben uns. „Sollten noch Fragen auftauchen, fragen Sie ruhig.“ „Das werde ich.“ Zufriedenheit sah man deutlich in ihren Augen und sie hielt Wort und begleitete mich zur ersten Stunde. Neugierig sah ich mich um und stellte fest, dass es einen blitzenden Jeep gab, der so richtig aus der Menge hervorstach. Er ist weiß mit roten Akzenten und sah einfach nur gut aus. Daneben stand ein neuer Doge und ein nagelneuer BMW. Der war von der Bauweise dem Jeep ähnlich, doch mir fiel echt nicht ein, was für ein Modell es war. Dann erklang der donnernde Motor des Autos meiner Schwester. Doch das behielt ich für mich. Wir verschwanden in Gebäude zwei und sie klopfte an einem Raum an. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)