Never forget the past... von FantasyFreak (KlausxOC) ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 - Fragen ----------------------------- Als ich mich dem Grill näherte, wurde mir immer flauer im Magen. Ich mochte es nicht, hier zu sein. War die Gefahr, erkannt zu werden, doch zu groß. Ich hatte versucht, das alles hier zu vergessen. Meine Familie zu vergessen und hätte Jeremy mir gleich bei unserer ersten Begegnung seinen Nachnamen verraten, hätte ich mich wohl von ihm auch sofort abgewendet, doch wir waren schon zu gut befreundet gewesen, als ich erfahren hatte, dass er ein Gilbert war. Ich hatte es mir schwieriger vorgestellt, ihm die Wahrheit über mein Wesen zu erzählen, doch Jer war verständnisvoller gewesen, als ich es von ihm erwartet hatte. Er glaubte mir, dass ich ihm und keinem anderen Menschen jemals etwas tun würde. Mein Blut stahl ich aus Krankenhäusern. Blutkonserven schmeckten nicht einmal ansatzweise so gut wie frisches Blut aus den Adern eines ängstlichen Menschen, doch so musste ich wenigstens niemandem wehtun. „Sam!“ Als ich den Grill betrat, wartete dort schon Jeremy auf mich. Stürmisch kam er mit seinem typischen Grinsen auf mich zu und umarmte mich. Lachend erwiderte ich seine Umarmung. Mein Freund war stärker geworden und die Muskeln, die unter seinem engen, schwarzen T-Shirt herausstachen, ließen ihn noch attraktiver wirken, als er es vorher als der verträumte Junge, den ich kennengelernt hatte, schon gewesen war. Viele Mädchen waren in ihn verliebt gewesen, doch sein Herz gehörte einer gewissen Bonnie, wie ich herausgefunden hatte, und mein Herz hatte ich einmal vergeben und würde nie wieder jemanden so nah an mich heranlassen. Männer hatte ich für immer aus meinem Leben gestrichen. Zumindest was das Liebesleben anging. Als Freunde waren mir die Männer meist viel lieber, als die zickigen Tussis, die es in dieser Zeit meiner Meinung nach zu viel gab. „Danke, dass du das für mich tust“, flüsterte mir mein Vampirjäger-Freund zu. Ja, ich wusste, was in letzter Zeit geschehen war. Schließlich erzählte Jeremy mir alles und ich ihm. Zumindest fast. Sie hatten hier wohl ein Heilmittel gesucht, dass einen Vampir wieder in einen Menschen zurückverwandeln sollte. Vollkommener Schwachsinn, wenn man mich fragte. Sooft ich mir vielleicht auch gewünscht hatte, Kinder und Enkelkinder haben zu können, wenn man ein Vampir war, gab es kein Zurück mehr, und so war es dann wohl auch gewesen. Das Heilmittel hatte sich als ein Betrug herausgestellt und diese Elena, Jeremys Schwester, musste sich an ihr Vampirleben gewöhnen, auch wenn sie an Damon gebunden war. „Gebunden...“, murmelte ich gedankenverloren. „Was?“, fragte Jeremy. Ich musste mich wohl erst daran gewöhnen, dass er nun auch bessere Sinne hatte. „Ach, nichts“, winkte ich ab, „Also, was soll ich tun?“ „Gut, dass du fragst.“ Jeremy führte mich quer durch den Raum bis zu einer kleinen Bühne. Dort waren gerade drei Mädchen dabei, sich angeregt zu unterhalten. Ich erkannte sofort, dass zwei von ihnen Vampire waren. Die eine von ihnen musste wohl diese Elena sein, um die sich meine Brüder stritten. Ja, sie war das genaue Ebenbild von Katherine. Wie ich diese Frau doch von Anfang an gehasst hatte... Die zweite hatte blonde Locken, die ihr engelsgleiches Gesicht perfekt umrahmten. Die dritte im Bunde schien Bonnie zu sein. Zumindest passte ihr Aussehen auf die Schwärmereien von Jeremy, die ich mir stundenlang am Telefon hatte anhören müssen. „Das hier ist Sam“, stellte mich mein bester Freund vor, „Und das hier sind Elena, Caroline und Bonnie.“ Ich nickte den Mädchen lächelnd zu und fragte mich, ob ich wohl auch nur annähernd so hübsch war wie diese drei. Ich war kein typisches Mädchen und war es auch vor meiner Verwandlung nie gewesen. Meine Eltern hatten mir meine Kleider sonderanfertigen lassen müssen, da ich mit meinen knapp 1,60 m nicht den Normmaßen entsprach und die hohen Schuhe, die mich dann doch größer wirken lassen sollten, hatte ich immer dann ausgezogen, wenn meine Eltern nicht hingesehen hatten und war barfuß mit meinen Brüdern durch den Garten gerannt. Mein Vater hatte mich immer gerügt und dann sogar auf eine Schule geschickt, auf der ich hatte lernen sollen, wie sich ein Mädchen benahm. Aber selbst das hatte nichts genützt, auch wenn mein Vater das niemals erfahren hatte. In dieser Epoche trug ich nun immer noch keine High-Heels oder Blümchenoberteile. Am wohlsten fühlte ich mich in meinen Chucks und schwarzen T-Shirts. „Freut mich. Jeremy hat schon viel von dir erzählt“, unterbrach Elena meine Gedanken und nahm mich kurz in den Arm. „Hat er das?“, fragte ich mehr zu meinem besten Freund statt zu seiner Schwester. „Hat er“, erklärte Jeremy mir mit einem Grinsen, das mir zu verstehen gab, dass er mein Geheimnis nicht verraten hatte. Als auch Caroline mich umarmt und ich Bonnie ausgewichen war, um ihren Sinnen nicht zu verraten, was ich war, drückte Jer mir ein Mikrofon in die Hand. Singen war meine Leidenschaft, ebenso wie das Rennen, und als mein bester Freund mich gebeten hatte, ihn bei einem Auftritt zu unterstützen, konnte ich ihm diesen Gefallen nicht abschlagen. Selbst als ich hörte, dass ich dafür nach Mystic Falls kommen müsste. „Soundcheck“, erklärte Jeremy mir knapp und ich stieß ein „Lalala“ ins Mikrofon, bis der Techniker seiner Band alles richtig eingestellt hatte. Am Abend war der Grill bis zum letzten Platz besetzt. Jeremy schien genug Werbung gemacht zu haben, denn weitere Menschen passten nun wirklich nicht mehr in dieses Lokal. Elena, Bonnie und Caroline waren kurz verschwunden, um sich noch einmal frisch zu machen, auch wenn sie das meiner Meinung nach nicht nötig hatten. „Eine Stunde“, erklärte ich Jeremy zum tausendsten Mal, „Eine Stunde und dann haue ich ab.“ „Reg dich ab“, stöhnte der Angesprochene, während er seine Gitarre weiter stimmte, „Damon und Stefan sind irgendwo in der Pampa bei irgendeiner Hexe, um herauszufinden, wie man Elenas Gebundenheit an Damon löst, damit sie herausfinden können, wen sie wirklich liebt.“ „Welch Drama.“ Jeremy lachte. „Ja, da hast du recht. Ich meine doch auch nur, dass du keine Angst haben musst, dass einer von ihnen plötzlich vor dir steht. Obwohl ich sowieso finde, dass du ihnen endlich sagen musst, dass du überhaupt noch lebst. Sie sind immerhin deine Brüder. Wenn ich denken würde, dass Elena tot ist, sie aber dann doch noch lebt, ich würde...“ Mit einem lauten Aufstöhnen unterbrach ich Jeremys Vortrag. „Das kannst du nicht verstehen, Jer. Es ist besser für alle, wenn ich weiter so lebe, wie ich es tue, ok?“ „Wie lebst du denn? Du weißt quasi alles von mir, aber ich kenne dich nur so wie ich dich kennengelernt habe. Was ist denn schon so schlimmes passiert, dass du dich deinen Brüder nicht anvertrauen kannst? Wo lebst du überhaupt im Moment?“ Jeremys Fragen brachten mich mehr aus der Fassung, als ich es zugeben wollte. Wieso stellte er mir so viele Fragen, auf die ich ihm nicht antworten konnte und wollte. Unsere Freundschaft war doch bis jetzt das Unkomplizierteste und Beste in meinem Dasein gewesen. „Ich bin dort sicher, wo ich bin“, erwiderte ich knapp. „Wovor denn sicher, Sam? Und warum können wir dich denn nicht beschützen? Du könntest hier leben. Bei mir und bei deinen Brü...“ Ich schrie laut auf. „Mach es nicht kaputt, Jer. Du bist mein bester Freund, also hör auf, Fragen zu stellen, auf die ich dir keine Antworten geben werde.“ „Wenn du nicht mit deinem besten Freund darüber reden kannst, mit wem denn dann?“ Bevor ich etwas Weiteres sagen konnte, rief Jeremys Freund Matt uns auf die Bühne. Wenn ich dort stand, vergaß ich normalerweise alles um mich herum, doch dieses Mal war es anders. So hatte ich mich mit Jeremy noch nie gestritten. „One, two, three“, begann der Schlagzeuger, als auch schon die Musik ertönte und ich endlich zu singen begann. Nun vergaß ich doch alles um mich herum. Es war Jeremys Lied und ich liebte es, seine Lieder zu singen und die Menschen um mich herum, schienen es auch zu genießen. Die Zeit verging, in der ich einfach nur singen konnte und alles um mich herum vergaß. Es waren noch drei weitere Lieder, nach denen wir die Bühne erst verließen und ich Jer glücklich in die Arme fiel. Unser Streit war vergessen. Die Musik verband uns und das war auch schon immer so gewesen. „Ihr wart super!“, rief Caroline uns entgegen, während sie freudestrahlend ihre Arme in die Luft streckte. „Einfach unglaublich“, stieß Bonnie aus, während sie Jeremy umarmte. Er genoss es sichtlich. Wenn ich genug Zeit hier verbracht hätte, hätte ich wohl versucht, die beiden wieder zusammenzubringen. „Genau wie früher“, ertönte plötzlich eine dunkle Stimme, die mir bekannter war, als ich es in diesem Moment wahr haben wollte. Meine Gesichtszüge entgleisten und eine Gänsehaut zog sich über meinen Körper, während ich mich langsam umdrehte und in ein warmes Lächeln blickte. Mein Herz setzte für einen Moment aus, als er meinen Namen flüsterte. „Sam...“ Meine Stimme war brüchig, als sie leise ertönte. „Klaus...“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)