Secrets von Ryuzaki_L (Vent und Akira -Ein Prinz und seine Leibwache) ================================================================================ Prolog: Eine verheißungsvolle Begegnung --------------------------------------- Der Blick des jungen Prinzen glitt über das Schlachtfeld. Er spürte, wie sein herz sich beim Anblick der vielen Toten zusammenzog und schickte seine verbleibenden, größtenteils unverletzten Soldaten an, nach Überlebenden zu suchen. Ob sie nun zu ihren eigenen Soldaten gehören sollten, oder aber zu den gegnerischen. Was dieses Thema betraf, so hatte der junge Prinz mit seinen achtzehn Jahren ein gutes und reines Herz. „Mein Herr! Wir haben einen!“, hörte man einen der Soldaten rufen. Trotz Verletzungen, die auch der Prinz sich zugezogen hatte, eilte er sich zu helfen. Sein Blick fiel auf den blonden, blutverschmierten Mann, der an einem Baum gelehnt saß. Neben ihm lag ein zerbrochener Bogen. Meinte man im ersten Moment aufgrund der zahlreichen Wunden und des vielen Blutes, dass dieser nicht mehr unter ihnen weilen konnte, wurde man durch seinen zischenden Atem eines besseren belehrt. Der Prinz beugte sich zu dem Fremden hinab. „Hey... hörst du mich?“ Der Fremde gab einen weiteren schmerzerfüllten Zischlaut von sich und öffnete schwerfällig die Augen ein Stück. „J..ja.“, brachte er nur mit Anstrengung hervor. Dies reichte dem Prinzen vollkommen. „Legt ihn auf die Trage! Wir nehmen ihn mit!“, wies er seine Soldaten an. Er wusste nicht weshalb, doch der Fremde hatte sein Interesse geweckt. Weitere Überlebende gab es an diesem Tag keine. Das schmerzte den Prinzen. Zurück im Schloss angekommen, ließ er die Verletzten versorgen und wies eine Zofe an, sich um den Fremden zu kümmern. „Aber, Herr! Er ist keiner von uns!“, antwortete sie daraufhin mit Verwunderung, Besorgnis und leichter Empörung in der Stimme. „Nein. Aber er ist ein MENSCH!“ Des Prinzen kühler, tadelnder Blick traf die Zofe und diese machte sich auf, den fremden Mann versorgen zu lassen. Sie wusste, dass der Prinz dahingehend zu gutherzig war und sich keines Besseren belehren ließ. Am übernächsten Tag hockte der Prinz, wie auch schon die Tage zuvor, am Bett des Fremden, der seither sein Bewusstsein noch nicht wiedererlangt hatte. Der Prinz selber war ordentlich verbunden worden und hatte das Gefühl, dass seine Wunden bereits erste Ansätze machten zu heilen. Erfreulicherweise schien es heute soweit. Des Prinzen Blick musterte den jungen, blonden Mann auf dem Bett, der etwas älter nur als er erschien und der langsam und keuchend die Augen öffnete. Der Prinz blickte in die dunklen, blauen Augen. Verwirrt sah ihn der Fremde an. „Wo bin ich?“, hakte er nach. Ihm ein warmes, freundliches Lächeln schenkend, berührte der Prinz vorsichtig den Arm des Anderen. „Ihr befindet euch in unserem Schloss, nachdem wir euch verletzt auf dem Schlachtfeld fanden.“, erklärte er ihm. Doch die Verwirrung des jungen Mannes schien eher größer zu werden. „Schlachtfeld?“ Kurz selber irritiert blinzelte der Prinz mit seinen hellblauen, strahlenden Augen. Ob der Ältere sich nicht erinnerte? Dieser jedoch hatte bereits die nächste Frage. „Und wer seid ihr?“ Der Prinz räusperte sich. „Mein Name ist Akira Minamoto, Sohn des Godric Minamoto und Prinz des östlichen Königreichs.“, stellte er sich zuerst höflich vor. „Nennt mich einfach Akira. Und wie darf ich euch nennen?“ Der gegenüber schien nachdenklich, doch mehr und mehr las man in seinem Gesicht Besorgnis und sogar... Panik. Der Ältere hob eine Hand an seinen Kopf und stöhnte bei der Bewegung kurz vor Schmerz auf. „Ich... erinnere mich nicht.“, gestand er dann und versuchte sich aufzusetzen. Akira drückte den bandagierten Fremden, dessen Körper unzählige Narben aufwies, zurück in sein Kissen. „Ihr solltet euch noch ausruhen. Ich werde die Zofe schicken, euch Essen und Trinken zu bringen. Sie soll sich auch eure Wunden nochmals ansehen.“ Der Prinz lächelte. „Bis ihr euch an euren Namen erinnert, nenne ich euch einfach Elian. Das war der Name meines Großvaters. Er war ein toller Mann!“ Der Fremde sah ihn regelrecht dankbar an. „Dann soll es so sein. Von nun ab, nennt mich vorerst Elian.“, stimmte der Ältere zu. Die nächsten Tage bekam Elian immer wieder Besuch von dem prinzen Akira. Auch, wenn Elian sich an nichts erinnerte, so hörte er Akira zu und stellte Fragen, oder äußerte sich mit seiner Meinung. Die Beziehung der Beiden wandelte sich in eine Freundschaft, zumal es Elian von Tag zu Tag besser ging und sie es eine Woche später sogar wagen konnten, den ersten Spaziergang im königlichen Hof zu wagen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)