Der Schöne und das Biest von FalonDin ([Sweet Amoris] (Castiel x Kentin)) ================================================================================ Kapitel 11: Die Aufführung -------------------------- Es schüttete wie aus Eimern. Rose und ich hatten uns unter das kleine Häuschen gestellt indem die Fahrradständer waren. Ich lehnte betrübt gegen die Holzwand und ließ mein Blick gedankenverloren schweifen. Rose stand neben mir und ich hielt sie leicht an den Händen und versuchte sie zu beruhigen. Irgendwie tut sie mir so leid. Sie hat zwar nichts damit zu tun, trotzdem nimmt es sie so sehr mit. Wir wussten nicht, wie lange wir schon dastanden. Waren es Minuten oder schon Stunden gewesen? Plötzlich kam Nathaniel um die Ecke und sah uns besorgt an. „Was ist denn mit euch los?“ Ich zog Rose leicht zu Nathaniel. „Kümmere dich bitte um sie. Es ist meine schuld", bat ich unseren Schulsprecher. Rose blickte zu mir und tupfte sich mit einen Taschebntuch die Tränen weg. „Du bist nicht schuld. Es ist dieser Penner von Castiel", murrte sie etwas. Nathaniel verstand gar nichts und blickte nur fragend von Einem zum Anderen. „Sie soll es dir erklären“, meinte ich nur. Ich hatte mich gefangen um für Rose eine Stütze zu sein, doch im Inneren schrie meine Seele. Vor Wut, vor Trauer, vor Schmerz. „Ich... weiß nicht was passiert ist, aber ihr solltet reinkommen. Es ist kalt und das Schulfest wird gleich von der Direktorin eröffnet und dann wollen wir noch einmal proben. Wenn wir fertig sind, solltet ihr mir erzählen was passiert ist.“ Er wirkte ein wenig besorgt, aber auch Ärger lag in seiner Stimme. War es wegen Castiel oder vertraute er mir nicht? „Geht ruhig vor... ich komme gleich nach", murmelte ich etwas und schloss die Augen bevor ich mich wieder gegen die Holzwand lehnte. Henriette war komischerweise direkt nachdem erscheinen von Rose verschwunden. Ich hätte noch so gerne einiges gewusst. Rose und Nathaniel gingen zurück in das Schulgebäude. Bevor auch ich mich zurück in die Aula gesellte, lauschte ich den Regentropfen, wie sie ihr kleines Lied spielten. In allen möglichen Klangfarben. Noch einmal atmete ich tief durch und wand mich dann ebenfalls Richtung Schulgebäude. In der Aula herrschte großes Getümmel. Die Direktorin stand auf der Bühne und hielt eine kleine Rede. Ich drängte mich durch die Masse an Schülern – was in einem Kleid nicht sonderlich einfach ist- zum Backstagebereich. Rosalia kam sofort auf mich zugerannt und legte ihre Hände an meine Wangen. „Hast du auch geweint? Gott, was ist denn passiert? Rose war gerade auch so aufgelöst.“ Ich winkte ein wenig ab und sie lächelte sanft. „Komm, ich schminke dich und dann müssen wir bald alles vorbereiten.“ Sie hatte recht. Es dauerte nicht mehr lange und unser Auftritt würde stattfinden. Ein kurzer Blick durch die Klasse. Castiel stand - gekleidet in seinen Romeosachen – mit Lysander in einer Ecke und unterhielt sich mit diesem. Machten sie gerade ihre Wette klar? Gott, wenn ich nur daran dachte kochte unbändige Wut in mir hoch. Warum nur hatte ich mich nur so bezirzen lassen? Ich war doch echt ein verdammter Idiot. Nathaniel stand plötzlich neben mir. Er schien wütend zu sein und ich wich einen Schritt zurück. „Kann mich endlich einer aufklären, was passiert ist? Warum hat Rose geweint?“ Er war eindeutig sauer. Ich erzählte ihn grob, was ich von Jette wusste und lehnte mich gegen die Wand. Mein Freund seufzte leise. „Castiel ist echt noch furchtbarer als ich dachte...“, brummte er. „Schon gut, es war meine Schuld. Ich hab mich gehen lassen und mir zu viel eingebildet. Das passiert, wenn man zu naiv ist. Selber Schuld“, grinste ich schief. Eigentlich war mir gerade gar nicht nach grinsen zumute. Nathaniel atmete tief durch. „Aber gerade so was gehört sich nicht. Man spielt nicht mit den Herzen Verliebter. Gerade von Lysander hätte ich eine gewisse Reife erwartet.“ Das musste ich gestehen. Normalerweise ist Lysander nicht diese Art von Mann, der sich auf so was niveauloses einlässt. Oder es war anfangs nur Spaß und die Sache ist dem Weißhaarigen über den Kopf gewachsen bzw. aus den Händen geglitten. Die Direktorin trat hinter die Bühne. „Ich wünsche euch für euren Auftritt später toi, toi, toi. Ich habe sogar ein paar Journalisten eingeladen, die ein kleinen Artikel schreiben.“ Sie wünschte uns Glück und so langsam machte sich ein noch unwohleres Gefühl in mir breit. Das letzte mal werde ich Castiel küssen....... die Nervosität stieg immer mehr. Einige liefen nochmal auf und ab und gingen ihren Text durch. Sogar Amber hatte sich zu Rose und Nathaniel gesetzt und ließ sich ihren Text abfragen. Ich saß auf einen kleinen Stuhl und Rosalia machte mit dir Haarverlängerungsclips in die Haare und stylte sie mir ein wenig. Außerdem musste ich neu gepudert werden, da mir vorhin alles verwischt war. „So ich habe versucht deine roten Augen ein wenig zu verstecken. Ich hoffe du hast dich gefangen und du konzentrierst dich auf das Stück.“ Sie lächelte mich sanft an. Ein wirklich sehr nettes Mädchen musste ich zugeben. Dann wurde es langsam ernst. Die ersten stellten sich bereits auf Position und ich schlich umher um ein wenig den Kopf klar zu kriegen. Ich durfte auf keinen Fall patzen, sonst durfte ich mir garantiert was von Amber anhören lassen. Dann begann das Stück auch schon. Es lief alles perfekt. Es gab einige Patzer, aber die waren so minimal, dass man sie kaum bemerkte. Auch ich hatte dann meinen ersten Auftritt. Ich klopfte mir kurz gegen die Wange. „Komm schon, Kentin. Konzentration. Trübsal blasen kannst du später auch noch.“ Ich setzte ein Lächeln auf und betrat die Bühne. Castiel stand am anderen Ende. Oh Gott, sofort bekam ich Herzklopfen. Als er dann meine Hand nahm stellten sich mal wieder meine Nackenhaare auf. Ein Blick in die Seelenspiegel und ich hatte das Gefühl dahinzuschmelzen wie flüssiges Gold. Als er mich küsste zuckte ich zusammen. Ich bemerkte den leicht fragenden Blick. Dann bekamen wir uns aber wieder in den Griff. „Jetzt hat mein Mund die Sünde, die er nahm.“ Romeo sah mir in die Augen. „Gib sie zurück, Oja, woher sie kam.“ Ein erneuter Kuss. Sanft hauchte ich gegen seine Lippen. Es war wie in Trance. Dieser Kerl bringt mich sowas von aus der Fassung. „Ihr küsst, wies aufgeschrieben ist.“ Amber betrat die Bühne. „Madame, eure Mutter wünscht euch auf ein Wort.“ Ich blickte mich zu ihr um und auch Castiel wand sich dem blonden Mädchen zu, die wie eine typische Zofe dieser Zeit aussah. „Wer ist die Mutter?“ Es saß alles. Anfangs hatte ich die Befürchtung, dass dieses Stück von irgendwem gesprengt wird.. am meisten dachte ich da an Amber. Doch stattdessen lief alles reibungslos. Jeder schien vergessen zu haben, dass wir auf einer großen Bühne standen. „Capulet. Mein Leben in der Hand des Feindes.“ Der Rotschopf machte eine leicht theatralische Handbewegung und Nathaniel packte ihn leicht und zog ihn mit. „Jetzt lasst uns gehen. Noch schöner wird es nicht.“ „Das fürchte ich auch, denn dunkler wird mein Licht.“ Castiel sah mich an und ich wich den Blick geschickt aus. Rose sagte ihren Text auf und Castiel und Nathaniel gingen an ihr vorbei hinter die Bühne. Ich sah aus der Ferne, dass sich die beiden sofort losließen. Sie waren immer noch Feinde. Amber und ich standen nun allein auf der Bühne. Ich wand mich etwas zu ihr. Es sah seltsam aus, da sie etwas kleiner war als ich. Wir sahen und kurz in die Augen. „Sag, Amme, wer ist dieser Edelmann?“ „Den kenn ich nicht.“ Ich krallte mich gespielt an ihr Kleid. „Finds raus. Ist er verheiratet, o nein: Dann wird mein Grab, mein Ehebett wohl sein.“ „Der da ist Romeo, ein Montague, der einzige Sohn von eurem großen Feind.“ Wie im Manuskript geschrieben ging ich geschockt zu Boden. Ein kurzer Blick über die Zuschauer. Die Direktorin lächelte stolz. Es schien ihr zu gefallen. Dann senkte ich den Blick und schloss die Augen. „Dann heißt die Mutter meiner liebe Hass. Zu früh gewusst, zu spät, dass ich lass. Dies Lieben, das geboren ist, wird Schmerz, denn an den schlimmsten Feind häng ich mein Herz.“ Meine Stimme wurde immer nachdenklicher und leiser. Irgendwie passten diese Worte gerade zu meiner Stimmung. Ich bemerkte den fragenden Blick von Amber. Sie schien ein wenig verwirrt zu sein, da ich emotional plötzlich anders reagierte, als in den Proben. Sie ging aber ihren Text weiter und nach kurzen Sätzen gingen wir beide ab. Unser Lehrer hob die Daumen hoch. „Das war perfekt, Kentin.“ Ich nickte leicht und ging in eine Ecke. Wenn er nur wüsste..... Ich verfolgte das Stück eher im Hintergrund. Viel zu sehr hing ich meinen eigenen Gedanken nach. Ab und an musste mich jemand daran erinnern, dass ich gleich dran war und wieder auf die Bühne musste. Dann neigte sich dieses Stück auch langsam dem Ende. Ich lag regungslos auf der Bühne. Romeo und Lorenzo unterhielten sich. Castiel hatte seinen Text wirklich perfekt gelernt und ich war wirklich erstaunt, was für eine Präzision dieser an den Ttag legte. Als dann Castiel neben mir zu Boden fiel, war es mein Zeichen, dass ich erwachen musste. Ich sprach meinen Text. Kniete mich dann neben Castiel und beugte mich über ihn. Mir stand ein fetter Kloß im Hals und ich hatte Angst, dass ich kein einziges Wort über die Lippen bekam. Ich legte meine Hand auf das Fläschchen das er leicht festhielt. Ich spürte die Wärme seiner Hand. Nachdem ich den Text mit der Flasche aufgesagt hatte, beugte ich mich zu ihn. Das wird er sein. Der letzte Kuss. Mir traten Tränen in die Augen und ich setzte meine Lippen auf die Seine. Er erwiderte ihn zaghaft. „Dein Mund ist warm.“ Eigentlich kamen nun die Wachen und ich musste mich kurze Zeit später den Theaterdolch in den Bauch rammen. Aber ich flüsterte einfach weiter. „Warum hast du mir das angetan? Sag es mir? Warum war ich nur ein dummer Wetteinsatz für dich, Castiel?“ Niemand hörte uns und die anderen spielten einfach weiter. Er hatte die Augen aufgerissen und sah mich an. Die Tränen rollten unaufhaltsam über meine Wange. „Kentin.... woher?“ Ich musste weiterspielen. Schnell erhob ich mich, und nahm den Dolch. Der letzte Satz kam nur brüchig über meine Lippen. Dann nahm ich den Dolch und setzte ihn an. Sekunden später fiel ich neben Castiel zu Boden. Ich spürte den Blick von ihm und kniff die Augen fest zusammen. Es dauerte noch einige Minuten, bis dann der Vorhang mit tosendem Ablaus fiel. Sofort erhob ich mich und schlüpfte aus meinen Schuhen und ging hastig von der Bühne. Ich wollte einfach nur weg. Zum Glück bemerkte keiner, dass ich weg war und ich konnte die Aula fluchtartig verlassen. Draußen auf dem Schulhof blieb ich stehen. Noch immer regnete es in strömen und schnell hingen mir die künstlichen Haare im Gesicht. Mein Kleid war durchnässt und meine Füße waren kalt. Der kalte Steinboden konnte mich aber auch nicht aus meinen seltsamen Zustand reißen. Mein Herz fühlte sich an, als würde es zerreißen wollen. „Kentin....“ Diese Stimme. Gerade als ich weiter rennen wollte, packte mich Castiel fest und brachte mich zum stehen. „Bleib bitte stehen und lass es mich erklären.“ „Erklären? Was willst du bitte erklären? Das es dir Spaß gemacht hat, mit den Gefühlen von mir zu spielen. Ich hoffe du hattest deinen Spaß. Geh ruhig und amüsiere dich mit Lysander über meine Dummheit. Habt ja ein kleines Naivchen gefunden....“ „Jetzt höre mir doch erstmal zu... verdammt.“ Er schrie und aus Reflex ballte ich die Hand zu einer Faust und verpasste ihn einen Kinnhaken. „LASS MICH IN RUHE, DU PENNER. ICH HASSE DICH!!!!“ Castiel hielt sich die geschlagene Stelle und blickte mich entsetzt an. „Ich will dich nie wiedersehen....“ mit diesen Worten drehte ich mich um, lief weiter und ließ den gedemütigten Castiel zurück. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)