Der Schöne und das Biest von FalonDin ([Sweet Amoris] (Castiel x Kentin)) ================================================================================ Kapitel 3: Der perfekte Kuss ---------------------------- Castiel und ich liefen schweigend durch die Straßen. Er hatte den Vorschlag gemacht, dass wir einige Passagen selber noch einmal ansprachen und gemeinsam durchgingen. In einem kleinen Café setzten wir uns dann hin. Obwohl es langsam auf Herbst zuging, war ein recht warmes Wetter. Der Rotschopf blickte mich an und warf das Manuskript auf den Tisch. „Nimm dich gefälligst vor Amber in Acht.“ Ich zuckte leicht und blickte ihn an. „Du solltest wissen, dass sie scharf darauf ist, selber die Julia zu spielen.“ Ach...... das wusste ich auch. Mir schwirrten so viele Worte im Kopf rum. Aber die Tatsache, dass er mich gerade wegen Amber anmotzte, brachte mich leicht aus der Fassung. „Ähm... okay“ ,ich nickte nur schweigend und blickte leicht betreten zu Boden. Er seufzte und massierte sich genervt die Schläfen. Dann bestellte er bei der Kellnerin 2 Cola. „Hör auf wie ein getretener Hund zu Boden zu schauen.“ Genervt rollte ich mit den Augen und sah ihn an. „Tut mir leid, Romeo.“ Mit eine „tzzz“ wand Castiel den Blick ab und erneut schwiegen wir. Es war eine unangenehme Stille. Die Luft zwischen uns vibrierte förmlich. Selbst als die Kellnerin die Cola brachte, verzog mein Gegenüber keine Miene. Entweder war er wegen irgendetwas stinkig oder er war weggenickt... worauf ich letzteres eher ausschloss. Um nicht unhöflich zu sein, bedankte ich mich bei der jungen Frau. „Wollten wir nicht eigentlich unseren Text durchgehen?“ ,versuchte ich die Stimmung aufzulockern. Castiel nahm das Manuskript und öffnete die Seiten. Er hatte mit Haftnotizen die Seiten beklebt in denen es nur Szenen mit Julia gab. Auch die Szenen mit Mercutio waren angeklebt, aber die Haftnotizen unterschieden sich farblich voneinander. Meine waren pink und Nathaniels waren blau. Szenen in denen mit mehreren Personen gespielt wurden, waren hingegen grün markiert. Gedankenverloren blickte ich weiter sein Manuskript an. Anscheinend stand er dennoch sehr auf Ordnung. Möge er noch so fies sein. Gerade als er etwas sagen wollte, kam an unserem Tisch jemand zum stehen. „Hey, na ihr 2 was macht ihr denn feines?“ ,lächelte uns Rose an. Ich zeigte aufs Manuskript und sie lächelte. „Ihr nimmt die Sache echt sehr ernst, dann kann es ja nur gut werden.“ „Wir wollten zusammen die Fünfte Szene durchgehen. Die auf dem Fest, wo sich Romeo und Julia das erste mal treffen.“ sagte ich beiläufig zu ihr. Sie zog die Brauen hoch. „Ihr wollt gleich mit einer Kussszene anfangen?“ Synchron blickten wir das Mädchen an. „Ihr habt euch das Manuskript noch gar nicht richtig durchgelesen oder?“ Ich hatte bisher alles grob übersprungen. Immerhin kannte man die Geschichte der beiden ja. „Romeo küsst Julia in der fünften Szene gleich 2mal.“ Ich nahm mein Manuskript und hielt es mir vor die Lippen. „Von küssen war nie die Rede. Wir werden uns niemals küssen.“ warf der Rotschopf gleich garstig ein, worauf das Mädchen natürlich sofort Gegen-konterte. „Romeo und Julia sind verliebt..... du kannst doch nicht verlangen, dass ihr nur so tun könnt.... Das ist sowas von unprofessionell und auffallen tut so etwas auch.“ „Okay, im Stück werde ich es tun, aber in den Proben nicht.“ Er war bockig. Meine Freundin blickte immer noch zu Castiel. „Hier geht es nicht einfach nur um einen Kuss... es ist DER Kuss. Du kannst nicht einfach mal cool und kurz deine Lippen auf die von Kentin setzen. Er muss leidenschaftlich sein.“ Je mehr sie redete desto röter und kleiner wurde ich in meinem Stuhl. Ich hatte mich nach hinten gelehnt und atmete tief durch. „Es ist doch nur ein blöder Kuss.“ „Blöder Kuss?“ Das Mädchen war nun aufgestanden und blickte Castiel an. „Küssen ist eine Kunst klar? Es gibt nicht nur einen Kuss. Es gibt viele verschiedene. Den Groben, den Leidenschaftlichen, den Wilden, den Feuchten..... es gibt unterschiede. KAPIERT?!“ sie war echt wütend und selbst Castiel wich ein wenig zurück und sah sie leicht belämmert an. „Okay, krieg dich wieder ein.“ brummte er und Rose setzte sich strahlend hin. „Geht doch.“ sagte sie siegestrunken. Castiel und ich blickten uns nur vielsagend an. Sie war ein kleines Monster. Sie konnte zwar süß und niedlich sein aber hinter dieser Fassade verbarg sich ein grausames Biest, dass sich durchzusetzen wusste. An diesen Nachmittag kamen Castiel und ich nicht mehr zum Proben. Stattdessen unterhielten wir uns noch ziemlich lange im Café. Rose gab uns noch in vielen Sachen Tipps. Gegen frühen Abend verließen wir das Café und unsere Wege trennten sich. Ich ging noch ein paar Straßen zusammen mit Castiel. Er schien bei mir in der Nähe zu wohnen. Ich blickte zu dem Meer in der Ferne. Die Sonne wirkte wie ein großer Feuerball und es sah aus als würde das glitzernde Meer durch diese brennen. Ein wundervoller Anblick. Der Rotschopf blieb stehen. Ich wand mich zu ihn und wollte mich gerade verabschieden, als er – wie heute bei den Proben - meine Hand nahm und mich zu sich zog. Er blickte mir in die Augen. Oh mein Gott, ich blickte in die silbergrauen Seelenspielgel. Sie wirkten wie großer glänzender Onyx. Seine andere Hand schlang sich leicht um meinen Rücken und ich spürte wie mir das Blut in den Wangen schoss und mein Herz wie wild gegen meine Brust hämmerte. Fasziniert blickte ich ihn weiterhin in die Augen. „Dann, Göttin, lass sie beten. Es ist Brauch. Das glaube sich in Trauer nicht verdreht.“ Er flüsterte diese Worte seines Textes. Wie in Trance antwortete ich darauf. „Die Götter tun nichts, nein, sie lassen tun.“ Meine Stimme bebte leise. „Dann tu du auch nichts und lass uns so ruh'n“ Dann spürte ich seine Lippen auf meine. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)