Der Schöne und das Biest von FalonDin ([Sweet Amoris] (Castiel x Kentin)) ================================================================================ Kapitel 18: Familienbande (Teil 1) ---------------------------------- Castiel und ich standen in der Küche. Wie bereits vorgeschlagen, wollten wir Hähnchenbrustfilet mit Reis und ein wenig Gemüse machen. Ich brachte mal wieder ordentlich was zu Essen, Bevor meine Mutter mich irgendwann doch noch zum Arzt zwang, weil ich abnahm. Obwohl es in letzter Zeit eigentlich wieder geht. Er hatte den Arm sanft um meine Hüfte geschlungen und den Kopf auf meiner Schulter gebettet. Schweigend sah er mir beim kochen zu. „Wenn wir später mal zusammenziehen sollten, weiß ich ja wer kochen tut“, hauchte er leicht in mein Ohr. Kurz danach biss er leicht hinein und trennte sich dann von mir. Mit hochrotem Kopf beobachtete ich ihn dabei, wie er den Tisch für uns beide deckte. Ich machte uns das Essen auf den Teller und setzte mich dann zu Castiel. Er sah mich leicht an und wünschte mir einen guten Appetit. Gerade als wir loslegen wollten, packte Castiel meine Hand und zog mich halb über den Tisch. Panisch krallte ich mich an der Tischplatte fest und sah ihn fest in die dunklen Augen. Er grinste breit. „Ich finde diese Schürze ja total sexy an dir. Kochst du das nächste mal nackt für mich?“ Wieder spürte ich, wie mir die Röte in den Wangen schoss. Bevor ich irgendwas auf seine Bemerkung antworten konnte, presste er erneut seine Lippen auf meine. Wir fielen wieder in einen innigen Kuss. Plötzlich öffnete sich die Haustür und panisch lösten wir uns voneinander. Da saßen wir nun, beide mit einer Schamesröte im Gesicht und neugierig in den Flur blickend. Wer konnte das sein? Mein Mutter war doch arbeiten? Oh bitte sag mir jetzt nicht, dass.....? Doch er war es. Da stand er in der Tür. Er trug schwarze Stiefel und eine typische Militäruniformhose. Sein Oberkörper war von einem weißen Muskelshirt bedeckt und um den Hals trug er die typische Erkennungsmarke, welche auch ich besaß. Sein Gesicht war makaber und kantig. Die hellen, fast schon stahlblauen Augen sahen von einen zum anderen. Sein braunes Haar war kurz geschoren. Na toll, sagte Mutter vorhin am Telefon nicht, dass er demnächst kommt? Was bitte ist für meine Mutter bitte „demnächst“???? Mein Vater stellte den olivgrünen Rucksack in den Flur und kam dann zum Tisch und sah mich an. „Kentin...“ „Ja, Vater?“ „Du siehst gut aus, die Militärschule hat dir gut getan. Endlich bist du keine Pussy mehr.“ Er strich über das Veilchen was mich zusammen zucken ließ. Castiel wollte gerade etwas sagen, als ich diesen unterm Tisch unsanft gegen das Schienbein trat und ihn vielsagend ansah. Dieser rollte genervt mit den Augen. „Ich wusste nicht, dass du heute schon kommst. Leider habe ich nur für uns zwei gekocht“, brummte ich ein wenig bockig. „Im übrigen ist es ziemlich unhöflich, den Besuch konsequent zu ignorieren.“ Mein Vater wand den Blick zu dem Rotschopf und musterte diesen. Die Augen meines Freundes wurden zu kleinen Schlitzen „Guten Tag, ich bin Castiel“, stellte er sich freundlich vor. Ich schlug mir seufzend die Hand vor die Stirn. Castiel, du Idiot. Mein Vaters Blick wurde nun ebenfalls etwas gröber und ich hatte das Bedürfnis ganz schnell das Weite zu suchen. „Du bist doch dieser Rowdy aus Kens Schule. Typen wie ihr habt doch nicht mal eine vernünftige Erziehung genossen.“ Sein Blick schnellte zu mir und ich sah genervt zur Decke. „Oh man, dass ist Monate her. Jetzt krieg' dich doch mal ein.“ „Ich kriege mich aber nicht ein. Du bist ein vernünftiger Junge und ich will nicht, dass du dich mit so einem Pack abgibst.“ „Hallo, wie reden sie eigentlich mit mir?“ Brummte mein Freund ziemlich wütend. Doch mein Vater schenkte ihn ein verächtlichen Blick und packte ihn an der Schule. „Ich glaube dein „Freund“ möchte gehen.“ Er sprach die Worte mit so einem Sarkasmus aus, das ich am liebsten gekotzt hätte. „Hey, hören sie gefälligst auf mich anzupacken“, fauchte Castiel. Ich konnte seinen Ärger verstehen. „Bist du bescheuert? Lass ihn gefälligst los.“ „So, hol deine Sachen und dann verschwinde hier und wehe ich sehe dich noch einmal.“ Castiel sah mich an und ich zuckte total perplex mit der Schulter. „Wenn sie mich loslassen würden, würde ich meine Sachen auch holen.“ Nachdem mein Vater Castiel losgelassen hatte, ging dieser hinauf in mein Zimmer. Als er wieder unten war, schlüpfte er in seine Sneakers und sah zu mir. Mein Vater hatte ihn bereits die Tür aufgemacht. „Komm, zieh Leine“, meinte er nur und warf ihn dann raus und knallte hinter diesem die Tür zu. „Du bist so was von bescheuert.“ Ohne ein weiteres Wort ging ich hinauf in mein Zimmer und warf die Tür mit einem lauten Knall zu und schloss ab. Das war doch nicht mehr normal. Hatte er Castiel tatsächlich vor die Tür gesetzt. Ich ging zu meinem Fenster und öffnete es. Draußen stand er und blickte wartend zu mir hoch. „Dein Vater ist mir so was von sympathisch“, grinste er ironisch und ich seufzte. „Tut mir leid, ich wusste ja nicht, dass er noch heute vor der Tür steht. Meine Ma hatte vorhin beim Telefonat schon erwähnt, dass er heim kommt.“ „Leider konnte ich nun dein leckeres Essen nicht mehr probieren.“ „Werde ich auch nicht mehr. Ich bleib für den Rest des Tages in meinem Zimmer. Wenn du willst, gehen wir morgen nach der Schule zu dir. Dann koch ich nochmal.“ Castiel hatte die Arme vor der Brust verschränkt. „Okay, aber du solltest heute auch noch essen.“ „Nein, ich verzichte liebend gerne. Nun gut, ich geh lieber rein. Bevor er noch anfängt unsere Nachbarschaft zu unterhalten“, murrte ich. Außerdem konnte ich so das Thema „Essen“ gut umgehen. Mein Freund wand sich lächelnd ab und winkte noch einmal kurz herauf. Dann schloss ich das Fenster und seufzte. Das war doch echt mal so was von peinlich gewesen. Am nächsten Morgen begegnete ich Rose unterwegs. Schweigend gingen wir nebeneinander her. Gedankenverloren knabberte ich an einem Keks und bot dem Mädchen ebenfalls einen an, die sie dankend entgegen nahm. „Du wirkst bedrückt.“ Ihr Blick ruhte besorgt auf mir. „Mein Vater ist mal wieder Zuhause. Er hat Castiel und mich gestern beim Essen gestört und diesen einfach vor die Tür gesetzt. So was peinliches.“ Es sprudelte aus mir heraus. Das Mädchen sah mich mit hochgezogener Augenbraue an und sah dann wieder nach vorne. „Ich verstehe es gut. Tut mir leid.“ Ich schüttelte nur den Kopf. „Da kannst du ja nichts für. Mach dir also keinen Kopf.“ „Wie lange bleibt er denn?“ „Nur eine Woche. Er muss zu einem Seminar hier in der Stadt. Deswegen ist er Zuhause.“ „Verstehe. Dann zähle einfach die Tage. Eine Woche ist ja nun nicht so schlimm“, lächelte sie aufmunternd und ich nickte. Lysander wartete am Schultor auf uns. Gemeinsam gingen wir in den Klassenraum. Nathaniel wünschte uns einen guten Morgen. Ich ging zu ihn und fragte sofort, ob ich in der Pause mit ihm reden konnte. Nur noch ich konnte diese ganze Sache begleichen und sollte dem Schulsprecher fragen, ob es möglich wäre ein mildes Strafmaß über Castiel zu verhängen, sollte er sich stellen. In der Pause ging ich mit Nathaniel in ein leeres Klassenzimmer und ich ließ mich auf einen der Stühle nieder. Castiel war heute in der Schule nicht aufgetaucht. Wahrscheinlich schwänzte er mal wieder. „Warum wolltest du mit mir reden?“ Der junge Mann lehnte sich gegen den Tisch und sah zu mir hinunter. „Ich habe gestern mit Castiel wegen der Sache beim Elternabend gesprochen.“ Mein Gegenüber wurde hellhörig. „Meinst du, du könntest die Direktorin überreden, dass es keine Schulverweis gibt? Nur dann wäre er bereit, der Direktorin alles zu stecken“, meinte ich nur. Ich blickte auf den Tisch in dem mit einem spitzen Gegenstand hinein geritzt wurde. Dieses ging über Herzchen mit Buchstaben bis zu „Daniel, ich liebe dich. Deine Tina“ Der Blonde fuhr sich durchs Haar und seufzte ein wenig. „Ich weiß nicht, ob die Direktorin da mit sich reden lässt. Vielleicht kann ich eine Suspendierung für ein paar Tage verhandeln. Aber milder wird es garantiert nicht. Seine Eltern werden über den Vorfall eh in Kenntnis gesetzt. Auch wenn er nicht mehr bei diesen wohnt.“ Er sah an die Wand hinter mir. Seufzend senkte ich den Blick. „Ich hab mein bestes versucht um ihn zu überreden, ehrlich.“ Verdutzt sah mich Nathaniel an und wuschelte mir dann durchs Haar. „Mach dir keinen Kopf. Du machst dir über alles viel zu viel Gedanken. Deswegen bist du auch neuerdings immer so blass. Schalt ruhig mal einen Gang runter, ja? Nicht das du hier noch zusammenbrichst. Ich werde mich mit Castiel unterhalten und verhandeln. Ich denke, wir sollten das auf die Reihe bekommen.“ Ein sachtes Lächeln umspielte ihn und ich atmete erleichtert durch. Er nahm mir damit wirklich eine Last von den Schultern. Denn ich wollte nicht, dass Nathaniel wegen Castiel Probleme hatte und ich wollte nicht, dass Castiel wegen der Sache von der Schule flog. „Danke Nathaniel.“ „Schon gut. Wir kriegen das alles hin. Also beruhige dich, ja?“ Ich gab nur ein erleichtertes nicken von mir und mein Freund stieß sich ein wenig von der Bank ab. „Weißt du, was mit Castiel heute ist?“ Ich zuckte mit den Schultern und Nathaniel seufzte. „Dann wundert er sich, warum er dauernd Verweise bekommt.“ Er hatte recht. Castiel wollte nicht von der Schule fliegen, verscherzte sich aber alles meist selber. Als ich am Abend nach Hause kam – ich war noch bei Castiel um ihn von der Sache mit Nathaniel zu unterrichten – war meine Mutter bereits am Essen machen. Castiel und ich hatten unser „Date“ um eine Woche verschoben, bis mein Vater wieder weg war. Ich ging in die Küche und lehnte gegen den Rahmen der Tür. Sie sah mich lächelnd an. „Da bist du ja. Wo warst du?“ „Einem Klassenkamerad die Hausaufgaben vorbei bringen.“ Das war nicht mal wirklich gelogen, immerhin hatte ich Castiel diese auch mitgeteilt. Ich sah mich um. „Ist er noch bei seinem Seminar?“ Ich setzte mich an den Tisch und meine Mutter nickte. „Ja, aber er wird rechtzeitig zum Essen wieder da sein.“ Ich sah zum Backofen und musste freudig feststellen, dass es Auflauf gab. Nach Kekse schon etwas sehr leckeres. Anscheinend achtete meine Mutter darauf, dass ich aß und machte Sachen, die ich besonders mochte. „Meinetwegen kann er weg bleiben.“ Seufzend drehte sich meine Mutter zu mir um. „Habt ihr euch gestern gestritten?“ „Hallo, er hat Castiel ohne weiteres vor die Tür gesetzt, Ma... Was erwartest du da? Das ich ihn mit offenen Armen empfange?“ Mein Vater und ich hatten eine recht schwierige Beziehung. Er hielt mich immer für einen Loser, was ich ja früher auch war. Ich hatte ihn immer als eine Art Vorbild gesehen, aber nachdem er mich in die Militärschule steckte, hegte ich einen absoluten Groll gegen ihn. Es war immerhin nicht das erste Mal, dass er gegen meinen Willen handelte. Er wollte immer, dass ich ein Mann werde. Nun bin ich einer und ja, ich habe nun keine Hemmungen mehr, mich gegen ihn aufzulehnen. Gerade als ich damit fertig war, den Tisch zu decken kam er auch nach Hause. Er hatte seine Ausgehuniform an und gab meiner Mutter - nachdem er die Küche betrat – einen Kuss. Süß waren sie schon. Sie liebten sich ohne Hemmungen, dass wusste ich. Sie setzten sich an den Tisch und mein Vater sah mich an. Ein wenig mürrisch wich ich seinem Blick aus. „Wir müssen uns mal über deine Zukunft unterhalten.“ Bitte, was?! Ich sah ihn leicht fragend an. „Du bist nun endlich ein Mann geworden und siehst verdammt gut aus. Wahrscheinlich laufen dir die Mädchen reihenweise hinterher. Hast du eine Freundin? Rose ist doch ein süßes und vernünftiges Mädchen. Sie wäre eine ideale Partnerin für dich.“ Sein Blick war durch dringlich und ich wurde rot. „Rose hat einen Freund“, murmelte ich nur und stocherte leicht genervt in meinem Gratin rum. Meine Mutter beobachtete mich besorgt. „Na und? Das ist ein Grund, aber noch lange kein Hindernis, oder?“ Bitte? Genervt rollte ich mit den Augen. Und so was von einem Mann der das Wort 'Loyalität' eigentlich kennen müsste. Würde er für etwas sein Vaterland verraten? „Ja, natürlich.. du hast sie doch echt nicht alle, ernsthaft.“ Mein Vater sah mich an. „Du bist im Abschlussjahr. Danach wirst du zum Militär gehen und kaum Zuhause sein. Es wäre vielleicht gut, bis dahin deine Zukunft etwas gesichert zu haben und zu wissen, dass du einen warmen Herd hast, wenn du heim kommst.“ „Ich denke, ich kann mir trotzdem noch meinen Partner selbst wählen.“ Ich ließ ein bissen von dem Gratin in meinem Mund verschwinden um meinem Vater nichts mehr sagen zu müssen. Er ging mir so was von auf die Nerven und er brachte mich ernsthaft in rage. Am liebsten würde ich mir meine Sachen schnappen und für diese eine Woche zu Castiel verschwinden. „Selbstverständlich, du musst sie mir dann nur vorstellen.“ „Da kannst du dann lange warten. Ich werde garantiert nie mit einem Mädchen nach Hause kommen.“ Mein Vater zog die Augenbrauen fragend nach oben und ich wand den Blick immer noch frustriert ab. Ich nahm ein Schluck von meiner Cola. „Oh, ist es dir etwa unangenehm? Wir wollen doch nur wissen, wie sie so ist.“ „Oh klar und wahrscheinlich müssen ihre Eltern ihr eine Mitgift geben, wenn sie mich heiraten will. Wir sind im 21. Jahrhundert und da gibt es nicht nur heterosexuelle Beziehungen.“ Geschockt sahen mich meine Eltern beide an und ich hielt mir fluchend die Hand vor dem Mund. „So was werde ich nicht in meiner Familie dulden.“ Mein Vater hatte sich erhoben und sah mich finster an. Auch ich erhob mich. „Gut, dann bin ich ab heute nicht mehr dein Sohn“, schrie ich ihn an. Ich warf meine Gabel auf den Teller und ging nach oben und kramte ein paar Sachen zusammen. Dann stürmte ich mit meinem Rucksack aus dem zimmer. „Ken, wo willst du hin?“ „Ich geh zu Castiel.... MEINEM FREUND“, betonte ich dann noch, damit es mein Vater ebenso mitbekam. Er tigerte in der Küche auf und ab und hatte sich eine Zigarette angesteckt. Ich sah meine Mutter entschuldigend an und verließ ohne weiteres die Wohnung. Was für ein totaler Reinfall das doch war. Vor Wut liefen mir auch noch Tränen über die Wangen. Dieses homophobe Arschloch. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)