Ein Ende bedeutet immer auch einen Anfang von Fhin (Wenn aus Liebe Freundschaft und aus Freundschaft Liebe wird) ================================================================================ Kapitel 45: Auf der Flucht -------------------------- Nach einer schier endlos langen Zeit hatten sie das Außentor erreicht. Zwei weitere Wachen waren hier postiert und Healer kümmerte sich um sie. Noch immer wurden sie von einigen Männern verfolgt. Pfeile flogen an ihnen vorbei, doch traf keiner von ihnen ihr Ziel. Fighter kämpfte immer noch gegen den Schmerz an, den der Pfeil in ihrer Schulter verursachte. „Haltet sie auf!“, hörte sie von weitem eine wutverzerrte, kalte Stimme. Sie erkannte sie sofort als die Stimme des Kanzlers. Ein kalter Schauer lief über ihren Rücken. Sie wagte es einen Blick zurückzuwerfen. Viel zu viele Palastwachen verfolgten sie. Wie sollten sie das nur schaffen? Sie war verletzt und Maker trug die Prinzessin. Sie hatten das Tor längst passiert und befanden sich auf dem Weg möglichst weit weg vom Palast. Ein weiterer Pfeil verfehlte sie nur knapp. Verzweifelt drehte sie sich um. „Sailor Star, strafe sie!“ Mit all ihrer Kraft schleuderte sie ihren Verfolgern eine Attacke entgegen und viele von ihnen wurden hart getroffen und zurückgeworfen. „Komm schon, Fighter!“, rief Healer ihr entgegen, die bemerkt hatte, dass Fighter zurückgeblieben war. Gerade wollte sie sich umdrehen und ihre Gefährtinnen aufholen, da nahm sie aus den Augenwinkeln eine Bewegung wahr. Von rechts näherte sich ein weiterer Trupp Wachen. Angst durchströmte sie, doch bevor sie sie vollständig lähmte, erkannte sie Syphius, der das Heer anführte. Ein dankbares Lächeln schlich sich auf Fighters Gesicht. Sie drehte sich um und hatte nach einigen Schritten die anderen beiden und die Prinzessin erreicht. Sie hörte wie Metall auf Metall schlug, als Kisames und Syphius‘ Wachen aufeinandertrafen. Anscheinend gab es immer noch einige Männer, die Kakyuus Anhänger waren und sich nicht von Kisame haben blenden lassen. Ein letztes Mal warf sie einen Blick zurück und sah, wie die Soldaten gegeneinander kämpften. Eins wurde ihr klar. Von nun an herrschte Krieg. Zusammen mit der Prinzessin konnten sie nicht in die Stadt zurückkehren. Es würde nach ihnen gesucht werden, so viel stand fest. Also entschieden sie sich für den Weg in die andere Richtung. Nach einiger Zeit gelangten sie in einen tiefen Wald. Als sie noch eine Weile weitergelaufen waren, stoppten sie schließlich. Sie alle waren außer Atem. Maker, die bis hierher die Prinzessin im Arm gehalten hatte, ließ diese sanft hinab und legte sie vorsichtig auf den weichen Waldboden, den Kopf auf ihren Schoß gebettet. Fighter gab ihren Schmerzen schließlich nach. Sie sackte in sich zusammen. Ihre Beine hatten schon seit längerem nachgeben wollen, doch hatte sie sich die ganze Zeit dagegen gewehrt. Jetzt konnte sie nicht mehr. Schwer keuchend hockte sie auf dem Boden. Ihr Blick verschwamm immer wieder. Auch die Stimmen der anderen beiden hörte sie nur noch gedämpft, als würden sie aus weiter Ferne kommen. Sie dachte an das Einzige, was ihr gerade Mut machte. *Schätzchen…* Sie griff nach der Kette um ihren Hals und nach mehreren Versuchen sah sie sie endlich scharf. Die vorher schneeweiße Feder war von ihrem Blut dunkelrot gefärbt. Healer ließ sich besorgt neben Fighter auf den Boden fallen. „Kannst Du mich hören?“, rief sie ihr zu, nachdem sie auf ihre Berührung keinerlei Reaktion gezeigt hatte. Nur schwach nahm Fighter die Anwesenheit ihrer Freundin wahr. Mühsam richtete sie ihren Blick auf sie und versuchte sie zu erkennen. Hilfesuchend blickte Healer sich nach Maker um, die die Prinzessin nun widerwillig zurückließ und zu ihnen herüberschritt. „Wir müssen den Pfeil entfernen und die Blutung stoppen.“, verkündete sie. „Und wie sollen wir das anstellen?“, fragte Healer verzweifelt. Sie war froh, dass Maker bei ihr war. Sie kannte sich mit solchen Dingen aus. Kurzerhand verwandelte sich Maker zurück in Taiki und Healer tat es ihr nach. An ihrer Sailorkriegerinnen-Kleidung war einfach zu wenig Stoff. Sofort zog Taiki sich sein Jackett aus und trennte mit einem Ratschen den Ärmel ab. „Da der Pfeil nicht ganz durch die Schulter gedrungen ist, bleibt uns nichts anderes, als ihn wieder herauszuziehen.“, verkündete er nun. Geschockt sah Yaten ihn an. „Fighter!“, rief Taiki sie nun. Die trüben Augen der Kriegerin richteten sich auf den jungen Mann. Taiki griff nach einem kleinen Stock und schob ihn Fighter zwischen die Zähne. „Beiß da drauf.“, forderte er sie auf. Sie tat wie ihr geheißen, obwohl sie das alles nur schwach wahrnahm. „Yaten, halt sie fest.“, wies er nun seinen Freund an, der das Ganze eigentlich lieber nicht mit ansehen wollte. Nichtsdestotrotz hielt er die Frau mit aller Kraft fest und drückte sie auf den Boden, wo sie nun auf dem Bauch lag. „Es tut mir leid.“, beteuerte Taiki gequält und griff dann beherzt nach dem Pfeil, der in Fighters Schulter steckte. Durch die Widerhaken der Pfeilspitze war es kein leichtes Unterfangen, den Pfeil herauszuziehen. Er verursachte bei Fighter noch mehr Schmerzen und riss ihr Fleisch weiter auf. Längst hatte sie den Stock ausgespuckt und schrie nun qualvoll. Yaten hielt sie weiter fest, doch kniff er nun die Augen zu. Er konnte es einfach nicht mit ansehen. Endlich hatte Taiki es geschafft. Der Pfeil steckte nun nicht mehr in Fighters Schulter, sondern lag in seiner Hand. Schnell griff er nach dem bereits abgetrennten Ärmel seines Jacketts und legte ihn fest um Fighters Schulter. Diese hatte aufgehört zu schreien und war nur noch schwach bei Bewusstsein. Sie wimmerte etwas, doch mehr gab sie nicht von sich. Erleichtert und doch immer noch bestürzt atmete Yaten aus. Er ließ sich auf den Boden neben Fighter fallen und musste das eben Geschehene erst mal verdauen. Gerade als die schlimmste Anspannung von ihm abzufallen schien, hörte er auf einmal die Zweige knacken. Schwere Schritte waren zu hören. Sofort richteten sich Yaten und Taiki auf und blickten konzentriert in die Richtung, aus der sie kamen. Es war nur ein einzelner Mensch, doch wer wusste schon, wer da auf sie zukam. Bereit sich wenn nötig zu verwandeln, hielten sie nach dem Näherkommenden Ausschau. Es dauerte nicht lange, da erblickten sie schon eine Gestalt. Es war eine alte Frau, die auf sie zukam. „Wer seid ihr?“, hörten sie die krächzende Stimme der Alten. Taiki richtete sich auf. „Wir sind Freunde von Prinzessin Kakyuu von Euphe.“, erklärte er mit deutlicher Stimme. „Sie ist sehr krank und unsere Gefährtin Sailor Star Fighter ist verletzt.“ Taikis Stimme nahm einen flehenden Ton an. „Wenn Ihr könnt, dann helft uns!“ Die alte Frau stand nur noch wenige Meter von ihnen entfernt und besah sich die Szene, die sich ihr bot. Die Prinzessin lag regungslos und blass am Boden und auch diese Kriegerin sah alles andere als gesund aus. „Folgt mir.“, forderte sie die Männer schließlich auf. Taiki hob Fighter vorsichtig hoch. Yaten nahm sich derweil der Prinzessin an. So machten sie sich auf den Weg und folgten der Frau. Nach etwa 20 Minuten erreichten sie eine auf einer Lichtung liegenden Hütte. Rauch stieg aus dem Schornstein und die Frau bat sie hinein. In einem großen Kessel kochte Wasser. Sie wies die beiden Männer an, die Frauen auf das Bett in der Ecke zu legen. Zwar war es nicht sonderlich groß, doch passten die beiden schlanken Frauen hinauf. Derweil kramte die alte Frau in einem kleinen Schrank, bis sie endlich gefunden zu haben schien, was sie suchte. Es war ein kleines Fläschchen, welches eine rotbraune Flüssigkeit enthielt. „Die Verletzung eurer Freundin sollte behandelt werden.“, sagte sie an die Männer gewandt und verwies auf das Fläschchen. Sie schritt auf das Bett zu und entfernte den gerade erst angelegten und doch schon blutdurchtränkten provisorischen Verband Fighters. Sie besah sich die Wunde. „Gebt mir heißes Wasser und einen Lappen.“, forderte sie Taiki und Yaten auf, die sich kurz umsahen und schnell die beiden geforderten Dinge gefunden hatten. Sie tauchte den Lappen in das heiße Wasser und tupfte Fighters Wunde ab. Immer wieder war der Lappen blutdurchtränkt und sie musste in auswaschen. Schließlich träufelte sie aber die Flüssigkeit aus dem Fläschchen auf die Wunde. Fighter ließ ein zischendes Geräusch von sich hören. Es bereitete ihr offensichtlich Schmerzen. „In der Schublade dort ist Verbandszeug.“ Sie zeigte auf eine kleine Kommode und sofort kramte Yaten darin herum, bevor er es gefunden hatte und es ihr reichte. Wesentlich professioneller verband die Alte Fighters Wunde nun mit einem richtigen Verband. Das schmerzverzerrte Gesicht der Kriegerin entspannte sich langsam. Sie verfiel in einen erholsamen Schlaf. Nun wendete sich die Alte der Prinzessin zu. Sie fühlte ihre Stirn und ihren Puls. Sie war sehr schwach. Sie erhob sich und suchte erneut in ihrem kleinen Schränkchen nach etwas. Sie zog ein weiteres Fläschchen hervor. Es beinhaltete eine dunkelgrüne Flüssigkeit. Sie zog den Korken auf und träufelte etwas in den Mund der Prinzessin, die reflexartig schluckte. Yaten und Taiki beobachteten das Ganze. „Es wird ihnen bald besser gehen.“, verkündete die Alte zuversichtlich. „Wie können wir Ihnen nur danken?“, fragte Taiki die Frau aufrichtig. „Wir stehen tief in Ihrer Schuld.“ Ein breites Lächeln legte sich auf ihre Lippen und entblößte eine Reihe gelber Zähne. „Das müsst ihr nicht.“, antwortete sie schließlich auf die Frage. „Ich bin es, die gerade eine Schuld begleicht.“ Einige Lichtjahre entfernt saß Bunny derweil wieder mal auf ihrem Bett und starrte aus dem Fenster. Sie besah sich die Sterne und dachte an Seiya, der ihr so sehr fehlte. Sie hatte ein ungutes Gefühl, als sei ihm etwas zugestoßen. sie wollte gar nicht daran denken, doch ließ dieses Gefühl sie einfach nicht mehr los. Alles war so wunderschön gewesen, als er noch auf der Erde war. Kaum war er auf seinen Heimatplaneten zurückgekehrt, da geriet ihre ganze Welt ins Wanken. Neue Gegner bedrohten die Menschen. Sie selbst litt noch immer unter ständigen Erinnerungsverlusten, die sie sich einfach nicht erklären konnte. Und jetzt war da dieses Gefühl. Sie war sich fast sicher, dass etwas passiert war. Warum sonst war er noch immer nicht wieder zurückgekehrt? Doch sie konnte absolut nichts tun. Sie konnte nur warten und hoffen, dass er bald unversehrt wieder da sein würde. „Seiya…“, flüsterte sie voller Sehnsucht. „Ich hoffe, Dir geht es gut.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)