Ein Ende bedeutet immer auch einen Anfang von Fhin (Wenn aus Liebe Freundschaft und aus Freundschaft Liebe wird) ================================================================================ Kapitel 15: Mutter und Tochter ------------------------------ „Kenji!“, rief Ikuko ihrem Mann zu. „Ja?“ „Du musst den Kuchen aus der Konditorei abholen.“ Kenji Tsukino steckte den Kopf aus der Tür. „Ich dachte, Bunny sollte das erledigen.“ Er sah, wie seine Tochter in den Armen ihrer Mutter lag. Fragend sah er seine Frau an, welche seinen Blick streng erwiderte. „Wir haben gerade etwas Wichtiges zu tun, also sei doch so lieb.“ „Na gut…“, gab er sich geschlagen und machte sich prompt auf den Weg. „So, mein Schatz, und wir beide gehen jetzt in Dein Zimmer und Du erzählst mir alles, einverstanden?“ Bunny nickte. In ihrem Zimmer angekommen, setzten sich die beiden Frauen aufs Bett. „Wo soll ich nur anfangen?“, fragte Bunny ihre Mutter. „Am besten ganz von vorne.“, erwiderte diese und streichelte ihrer Tochter über den Rücken. Bunny holte einmal tief Luft. Die ganze Wahrheit könnte sie ihrer Mutter wohl kaum erzählen. Dass sie Sailor Moon war, eigentlich eine vorbestimmte Zukunft mit Mamoru gehabt hatte und sie sich nun aber in einen Mann, der ab und zu aber auch als Frau und als Sailorkriegerin herumlief, verliebt hatte, der aber bald wieder auf seinen Heimatplaneten in einer fernen Galaxie zurückkehren würde. Unmöglich! Aber als sie so darüber nachdachte, kamen ihr zum ersten Mal noch viel erschreckendere Gedanken. Mamorus und ihre vorherbestimmte Zukunft! Chibiusa…. Wenn sie und Mamoru kein Paar mehr waren, dann würde Chibiusa nie geboren werden! Sie brach wieder in Tränen aus und weinte sich an der Schulter ihrer Mutter aus. „Hey… mein Schatz. Ich bin ja bei Dir. Beruhige Dich.“, redete Ikuko sanft auf ihre Tochter ein. „Mama…“, schluchzte sie. „Es ist alles so kompliziert… Ich weiß gar nicht, wie ich Dir das alles erzählen soll.“ „Ist schon gut… Erzähl mir einfach das, was Du meinst mir erzählen zu können, ja?“ Wieder nickte Bunny. Es würde ihr sicher gut tun sich ihrer Mutter anzuvertrauen, auch wenn sie ihr sicher nicht alles erzählen konnte. „Du erinnerst Dich doch sicher an Mamoru… oder?“, fing sie schließlich an. Ihre Mutter nickte bejahend. „Natürlich. Immerhin haben wir seinetwegen eine ganze Menge Diskussionen führen müssen.“ „Ja… Also vor etwa vier Wochen haben wir uns getrennt….“ „Hm… Das haben Dein Vater und ich uns schon fast gedacht. Du warst so anders… Und hast nie wieder von ihm geredet. Es tut mir leid, meine Süße.“ „Ist schon gut, Mama. Ich habe das eigentlich ganz gut verkraftet… Meine Freundinnen haben mir immer beigestanden und mir geholfen, mich abzulenken.“ „Es ist wichtig, gute Freundinnen zu haben.“ Ikuko war nicht böse, dass ihre Tochter sich ihren Freundinnen und nicht ihr anvertraut hatte. So waren junge Mädchen nun mal. „Vor einiger Zeit…“, fuhr Bunny fort, „haben wir noch ein paar sehr gute Freunde gefunden. Sie sind damals ins unsere Klasse gekommen und sind uns allen sehr ans Herz gewachsen. Es waren drei Jungs… Taiki, Yaten… und… Seiya…“ Ihre Mutter horchte auf. Ihre Tochter war mit den Jungs von Three Lights in einer Klasse gewesen? Wieso hatte sie davon nichts mitbekommen? „Daher kennst Du Seiya also?“ Bunny nickte. „Weißt Du, als er neulich vor unserer Tür stand und Dich abholen wollte, war ich doch ein wenig… überrascht. Es kommt nicht so oft vor, dass ein berühmter Popstar an unserer Tür klingelt.“ Sie lachte kurz auf. „Es tut mir leid, dass ich davon nichts erzählt habe. Irgendwie war die Zeit, die wir mit ihnen verbracht haben sehr… hm… verwirrend. Und immer war viel los.“ „Du brauchst Dich nicht zu rechtfertigen. Erzähl ruhig weiter.“ „Weißt Du… Seiya ist mir damals sehr ans Herz gewachsen, aber dann mussten sie weg. Sie sind zurück nach… äh… in ihre Heimat gegangen. Sie konnten nicht länger hier bleiben und jetzt… jetzt sind sie für einen Urlaub wieder nach Japan gekommen.“ Soweit stimmte das ja alles. „Also hat es etwas mit diesem Seiya zu tun, dass Du vollkommen aufgelöst und mit blutigem Knie nach Hause kommst?“, fragte Ikuko sie. „Naja… indirekt schon.“, gab Bunny ihrer Mutter eine Antwort. „Ich habe neulich beobachtet, wie ihn ein Mädchen hinterhältig dazu drängen wollte, ihn zu küssen. Das konnte ich doch nicht einfach zulassen, Mama! Er konnte sich nicht wehren, also habe ich ihm geholfen und das Mädchen von ihm losgerissen. Sie fand das wohl nicht so gut… Und jetzt hat sie mich heute auf öffentlicher Straße angegriffen. Sie hat mich an den Haaren gezogen und ich bin ihretwegen auf mein Knie gefallen.“ Ihr kamen wieder die Tränen. „Wenn Mamoru mir nicht geholfen hätte, wer weiß, was dann noch passiert wäre.“ „Pssscchht…“, versuchte Ikuko ihre Tochter zu beruhigen. „Mamoru hat Dir also geholfen?“ Bunny nickte. „Aber… Dein Herz schlägt für Seiya, habe ich Recht?“ Bunny stockte kurz der Atem. Woher wusste sie das denn jetzt? Sie sah ihre Mutter erstaunt an. „Guck nicht so, Bunny. Ich bin Deine Mutter und ich weiß, wie meine Tochter sich fühlt.“ Bunny schlang wieder die Arme um den Hals ihrer Mutter. „Ach Mama...“, schluchzte sie. „Er wird doch bald wieder weg sein. Ich DARF einfach nicht in ihn verliebt sein. Was soll ich denn nur tun?“ Ihre Mutter umarmte sie fest und streichelte ihr über den Kopf. „Weine doch nicht, Schatz. Du musst nur auf Dein Herz hören, dann wird schon alles wieder gut. Wenn Du denkst, Du kannst es ihm sagen, dann tu es. Aber wenn Du dich dafür nicht bereit fühlst, solltest Du das vielleicht vorerst für Dich behalten. Aber diese Entscheidung kann Dir leider keiner abnehmen…“ Bunny kuschelte sich an ihre Mutter. Es tat wirklich gut mit ihr zu reden. Zu schade, dass sie ihr nicht die ganze Wahrheit sagen konnte… Sonst sähe ihr Rat vielleicht anders aus. Ikuko und Bunny saßen noch eine Weile so da und die Mutter hielt ihre Tochter streichelnd im Arm, bis Bunnys Schluchzen erstarb. „Geht’s Dir etwas besser, mein Schatz?“, fragte Bunnys Mutter sie vorsichtig. „Ja…“, seufzte Bunny. „Danke, Mama.“ „Nichts zu danken. Dafür sind Mütter doch da.“ Sie lächelte ihre Tochter an. „Du solltest jetzt wieder nach unten gehen, Mama. Die Gäste kommen doch bald und Du musst Dir die ganze Zeit von Deiner Tochter die Ohren volljammern lassen.“ Ikuko lachte. „Nichts ist mir wichtiger, als Dich und Shingo glücklich zu sehen, Bunny. Da ist es mir auch egal, wenn meine Gäste mal ein paar Minuten warten müssten.“ Sie nahm ihre Tochter noch mal in den Arm und verließ dann ihr Zimmer. Bunny legte sich nun hin. Sie hatte jetzt ein ganz großes Problem. Ihr war bisher gar nicht in den Sinn gekommen, dass Chibiusa wohl gar nicht geboren werden würde, wenn sie und Mamoru kein Paar mehr wären. Was sollte sie jetzt bloß machen? Sie liebte Mamoru nicht mehr, auch wenn er ihr immer noch wichtig war. Und so wie sie es sah, liebte Mamoru sie auch nicht mehr. Sie konnten doch nicht nur wegen des Schicksals ein Paar sein und dabei niemals glücklich werden… oder? Andererseits könnte sie es nicht verkraften, wenn Chibiusa nicht existieren würde. Sie war doch ihre Tochter! Und sie liebte sie! Wieder liefen ihr Tränen die Wange hinunter. Warum passierte das alles ihr? Hätte sie doch nur niemals über ihre Zukunft Bescheid gewusst! Dann säße sie jetzt nicht in so einer Zwickmühle. Aber dann würde Chibiusa wohl erst recht nicht existieren. Es war zum verrückt werden! Noch lange lag sie so da und dachte über ihr Leben, ihre Zukunft und ihre Liebe zu Seiya nach. Sie konnte nur einen einzigen Schluss daraus ziehen. Sie musste Seiya vergessen! Ihre Liebe hatte einfach keine Zukunft! Bald würde er wieder Lichtjahre von ihr entfernt sein und wer weiß, ob sie sich jemals wiedersehen würden. Außerdem war Mamoru der zukünftige Vater ihrer zukünftigen Tochter, nicht Seiya! So sehr es sie schmerzte, aber sie wollte Chibiusa nicht verlieren. Wenn Seiya weg war, dann gäbe es vielleicht wieder eine Chance für sie und Mamoru. Auch wenn sie es sich im Moment eigentlich nicht vorstellen konnte. „Seiya…“, schluchzte sie in ihr Kissen. Nach langem Nachdenken weinte sie sich schließlich in den Schlaf… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)