Unity von CastielBA ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Ein kalter Wind fegte an diesem Abend durch die Straßen von Edinburgh. Es war eine Stunde vor Mitternacht und obwohl um diese Zeit die Straßen mit Gangs, Trinker-Cliquen und Obdachlosen vollgestopft waren, waren heute alle Gassen leer. Vielleicht lag es nur am aufkommenden Sturm. Doch wahrscheinlicher ist wohl, dass eine dumpfe Vorahnung, die Menschen, wie eine unheimliche Macht in ihren Häusern festhielt. Nur vereinzelt waren noch, hier und da, ein paar wenige Menschen unterwegs. Einer dieser Menschen, ein jüngerer Mann, war just in diesem Moment auf dem Weg zu seiner Wohnung. Er dachte gerade über sein Leben nach, er hatte vor knapp einem Jahr Haus und Frau bei einem Brand verloren, als er hinter sich ein lautes Fauchen hörte. Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken und er drehte sich so langsam um, wie es ihm seine aufwallende Panik erlaubte. Zuerst sah er nur ein Paar gelb-blitzender Augen, die ihn wütend, vielleicht sogar hungrig anstarrten. Das nackte Grauen packte ihn und er rannte los, so schnell und so weit wie er konnte. „Luciel, du weißt doch, dass uns solche Späße nur Ärger machen.“ Die dumpfe Stimme dröhnte aus einer der dunklen Gassen heraus. An der Stelle, wo eben noch der Panther gestanden hatte, saß nun eine junge, wunderschöne Frau, mit langen, tiefroten Haaren, die gelangweilt in die Gasse schaute, aus der die Stimme gekommen war. „Aber das ist doch so lustig. Lasst mir doch wenigstens einmal meinen Spaß.“ Es gab einen Lichtblitz und eine Gestalt, die von einem merkwürdigen roten Leuchten erfüllt war, trat aus der Gasse heraus. Die Gestalt hätte fast wie ein Mensch ausgesehen, wären da nicht die rot-schimmernden Flügel und das Gesicht gewesen, welches eine solche Perfektion und pure Reinheit ausstrahlte, wie sie bei einem Menschen nicht vorkommen konnte. Der Engel verzog das Gesicht, er versuchte wohl zu lächeln, nur gelang ihm das nicht wirklich. „Wir haben nun mal keine Lust ständig das Chaos aufzuräumen, das du verursachst.“ Das Lächeln verschwand aus seinem Gesicht. „Der Herr hat einen Auftrag für uns.“ Die Frau stieß einen gelangweilten Seufzer aus. „Etwa schon wieder so ein sinnloser Feldzug gegen Anducar’s Armeen? Das bringt doch sowieso nichts. Seit Jahren kämpfen wir jetzt schon und kommen doch nicht weiter.“ Der Engel blickte sie verärgert von der Seite an. „Werde nicht überheblich, junge Dame! Und nein, diesmal ist es ein „Spezialauftrag“.“ Dieser Satz hatte das Interesse der Frau nun doch geweckt. „Spezialauftrag sagst du? Erzähl!“ „Die Angriffe der Dämonen werden weniger. Wir glauben, dass Anducar seine Horden zusammen rottet und irgendeinen Großangriff oder so was in der Art plant.“ „Aber was können wir dagegen tun?“ Die Frau schien sehr verzweifelt. „Nun“, Der Engel schaute sie nun direkt an, „deswegen bin ich her gekommen. Wir brauchen deine Hilfe um einige …“ Der Engel stoppte kurz, als würde er darüber nachdenken, was er als sagt. „Wesen“ - aufzuspüren. In einer alten Prophezeiung heißt es, dass nur eine Gruppe von drei bestimmten Wesen, die größte Katastrophe aufhalten kann, welche die Menschheit je erlebt hat.“ „ Eine Katastrophe?“, fragte sie skeptisch, „Woher habt ihr diese Prophezeiung?“ „Aus einer Art schwarzen Bibel, die wir von einem von Anducar’s Männern gestohlen haben. In eben diesem Buch steht, dass der „Große König“, hiermit ist vermutlich Anducar gemeint, demnächst ein Ritual vollziehen wird, welches die Welt „für immer befreit.“ „Das hört sich nicht gut an. Was können wir tun?“ „Wie gesagt, wir müssen eine Gruppe von drei Wesen zusammenstellen. Drei Höhere Wesen, von jeder Art einen.“ Die Frau dachte kurz nach. „Hmm, das wären dann wohl ein Engel, ein Mensch und … ehm, was für ein drittes Wesen?“ „Dämonen sind die dritte höhere Rasse.“ Die Frau bedachte den Engel mit einem finsteren Blick „Ein Dämon? Wie kommst du darauf, dass uns ein Dämon helfen sollte, geschweige denn es überhaupt kann?“ Der Engel war langsam sichtlich genervt. „Wenn du mich doch einfach mal ausreden lassen würdest.“ Die Frau besann sich sofort wieder: „Verzeih mir. Sprich weiter.“ „Schon gut. Diese Wesen müssen besondere sein. Eines der Wesen, der Dämon, muss von seiner eigenen Art ausgestoßen worden sein. Die anderen beiden müssen sich selbst von ihren Völkern getrennt haben.“ Ein dunkler Schatten legte sich über das Gesicht der Frau. „Deswegen braucht ihr mich also.“ „Du scheinst zu begreifen. Du bist das einzige Lockmittel, auf das er vielleicht reagiert.“ Die Frau schien kurz abwesend zu sein. „ Ich werde darüber nachdenken. Doch was ist mit den anderen beiden?“ Der Engel wandte sich ab und starrte gedankenverloren in den Nachthimmel „Einen passenden Dämon haben wir schon gefunden. Nur nach dem Menschen suchen wir noch.“ „Nun gut.“ Die Frau wandte sich zum Gehen um. „Jedoch ist dir hoffentlich klar, Michael, dass er wahrscheinlich nicht sonderlich kooperativ sein wird. Auch wenn er einen großen Teil seiner himmlischen Kräfte verloren hat, ist er dir selbst so noch beinahe ebenbürtig. Leg dich besser nicht mit ihm an, denn ein Sieg deinerseits ist nicht gewiss!“ Der Engel wirbelte herum, das rote Leuchten strahlte nun so hell wie die Sonne selbst, sein Gesicht wutverzerrt: „Was fällt dir ein? Ich bin ein Erzengel, eines der mächtigsten Geschöpfe dieser Erde! Allein die Macht in einem meiner Finger reicht aus um dich zu vernichten! Und mit dir diesen verdammten Verräter!“ Doch die Frau war schon lange verschwunden; man hörte nur noch ein leises Fauchen, dass sich sehr weit entfernt anhörte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)