Aus dem Leben eines Künstlers von Araja (Assassins Creed) ================================================================================ Kapitel 11: La Bella Venezia ---------------------------- Ein seufzen entfuhr mir als ich in Venedig von Bord ging, die Stadt war wirklich beeindruckend, ich konnte kaum erwarten sie zu besichtigen. Die Seeleute brachten unterdessen mein Hab und Gut auf den Pier und ich bedankte mich bei ihnen mit ein paar Münzen. Ezio trat neben mich. „Da wären wir also… wie geht es jetzt weiter?“ Ich wandte mich ihm zu. „Jemand wird uns abholen und zu meiner neuen Werkstadt begleiten!“ ich zögerte etwas dich schließlich wagte ich es Ezio den Vorschlag zu unterbreiten der mir im Kopf herumschwirrte. „Ezio… wenn du magst… ich meine nur falls es dir recht ist… und dir nichts anderes Vorschwebt, so kannst du gerne… bei mir Unterkommen! Mein Türe steht dir immer offen!“ vor Nervosität stammelte ich wie ein kleiner Junge der etwas ausgefressen hatte. Der Assassine schmunzelte darüber. „Dein Angebot klingt sehr gut! Und ich nehme es nur zu gerne an wenn es dir keine Umstände macht. Aber wenn ich mir ärger einhandele und das werde ich sicherlich… so werde ich mich besser eine Weile fern halten, denn ich will es auf keinen Fall riskieren, das du Probleme bekommst, amico!“ Ich nickte. „Wie du meinst! Aber falls du dich Verstecken musst, so kannst du es auch gerne bei mir tun… du weißt das ich dich nicht verrate, das hab ich schon in Florenz nicht getan!“ Ezio schenkte mir ein breites lächeln. „Das weiß ich doch, amico mio!“ Die Art und weiße wie er mich anblickte lies mir wieder die Röte ins Gesicht steigen. Doch mir blieb eine weitere von Ezios verwirrenden Annäherungen, aus denen ich nach wie vor nicht schlau wurde, erspart, denn genau in diesem Moment tauchte die Dienerschaft des Grafen auf um mein Gepäck in die neue Werkstadt zu bringen. Einer der Diener kam umgehend auf uns zu. Mein erster Eindruck von ihm: Je weniger ich mit diesem Mann zu tun hatte… umso besser. Er war nicht besonders groß sondern ging eher in die Breite, ich glaube in seinem Fall war das Wort Fett definitiv nicht fehl am Platz. Als Ezio ihn erblickte beugte er sich zu mir herüber und flüsterte mir zu: „Also wenn der Graf so gut bezahlt wie sein Diener aussieht, dann wirst du bald ein reicher Mann sein!“ Bei dieser Bemerkung viel es mir nur allzu schwer nicht in Gelächter auszubrechen, was mir unpassend erschien denn der gute Mann stand nun direkt vor uns und sah uns erwartungsvoll an. „Altezza, erlaubt mir mich vorzustellen. Ich bin Nero, der persönliche funzionario da accoglienza ((soviel wie Empfangskomitee)) des Grafen. Es wird mir Pflicht und Freude sein, Euch auf einer kleinen Rundfahrt mit unserer Stadt bekannt zu machen, bevor der Conte euch…“ der Mann legte eine Pause eine und blickte recht verwirrt zwischen mir und Ezio hin und her. Sofort begriff ich was los war, der gute Mann hatte wohl keinen Plan, wer von uns denn nun der Künstler war. Wieder musste ich mir ein Lachen verkneifen. Diesen Kerl würde ich wohl nie ernst nehmen können. Die entstehende Pause dehnte sich aus und es wurde dem Diener sichtlich unangenehm, vor allem da weder Ezio noch ich bereit schienen ihm zu helfen. Denn wie ich bemerkt hatte grinste mein bester Freund nur breit und wartete ob der Arme Kerl endlich seine Wahl traf und ob diese dann richtig sein würde. Schließlich wandte sich Nero mir zu und sprach weiter, wobei ich ihm innerlich einen kleinen Applaus spendierte. „…Messer Leonardo, auf ein Glas Veneto empfängt und Ihr Euer Mahl einnehmen werdet.“ Er verbeugte sich so tief wie es sein umfangreiches Körpermaße zuließ, wobei ihm der Schweiß von der Stirn tropfte. Auch seine Hände sahen sehr verschwitzt aus und ich war froh, dass er mir nicht die Hand gereicht hatte. Als er sich wieder hoch gekämpft hatte, zumindest sah es für mich so aus als sei es ein Kampf, sagte er in seinem freundlich schmierigen Ton: „Unsere Gondel steht bereit…“ Während wir ihm zur besagten Gondel folgten flüsterte ich Ezio noch leise zu: „Lass mich mit diesem Kerl bloß nicht alleine!“ Der Assassine erwiderte daraufhin nichts sondern nickte mir nur zu und nahm neben mir in der Gondel Platz. Etwa eine halbe Stunde fuhren wir mit der Gondel und sahen so einige der Wunderbaren Seiten der Stadt, Nero erklärte dabei als unserer Fremdenführer was es zu sehen gab. Jedoch wurde mir schnell bewusst, dass er von Arichtektur und Kunst noch weniger verstand als ich angenommen hatte, nämlich gar nichts. So ziemlich alles was er uns in diesen Dingen erklärte war Falsch und so ging er mir und Ezio scheinbar auch schon nach wenigen Minuten ziemlich auf die Nerven. Er unterbrach sein Geschwafel erst als am Rand des Kanalufers ein Tumult ausbrach, einige Wachen waren in einen äußerst lauten Tumult mit einem Händler geraten. „Was ist da los?“ fragte Ezio sofort in ernstem Tonfall, da wurde mir wieder Bewusst das Ezio nicht nur als mein Begleiter nach Venedig gekommen war, sondern auch weil als Assassine. Besorgt beobachtete ich wie die Wachen mit dem Mann umsprangen. Derweil antwortete Nero nur ungern. „ Nichts, Altezza. Eine kleine Meinungsverschiedenheit. Ich bitte Euch, darüber hinwegzusehen.“ Nervös blickte er Ezio an und wechselte dann schnell das Thema und fing erneut mit seinem Geschwafel an, von dem ich gehofft hatte, dass es endlich vorbei sei. „Und nun passieren wir gleich die berühmte Rialtobrücke, die einzige Brücke die über den Canal Grande führt, weithin bekannt…“ Ich unterdrückte ein Gähnen und fragte mich wie lange dieser Mann es wohl durchhielt so weiter zu schwafeln. Als wir an einem Markt vorbeifuhren kam mir eine Idee wie ich ihn vielleicht ruhig stellen konnte. „Messer Nero…. Würde es euch etwas ausmachen, wenn wir hier kurz unterbrechen? Ich würde mir nur zu gerne diesen Markt einmal ansehen!“ Unser Fremdenführer schien etwas überrascht hatte aber keine Einwände… oder zumindest traute er sich nicht welche hervorzubringen. „Natürlich nicht Altezza, wie Ihr wünscht.“ Schon standen wir auf dem Markt, überwältigt von allem was es hier gab sah ich mich um. Dann viel mir etwas ins Auge. „Ezio sieh nur.“ Ich packte in am Ärmel und zog ihn mit mir ins Gewühl. So hängten wir unseren lästigen Führer erst einmal ab. „Du bist brilliant Leonardo, noch länger hätte ich sein Gefasel nicht ertragen!“ Ich zwinkerte ihm zu. „Glaub mir wenn ich diesen Markt nicht entdeckt hätte, hätte ich dich gebeten ihn im Canal zu versenken!“ Nun grinste Ezio noch breiter. „Das hätte ich nur zu gerne getan!“ Vor dem Stand den ich erspäht hatte blieben wir stehen. Er hatte allerlei Künstlerbedarf, aber ich mich interessierten nur eine Reihe von Holzfiguren die auf dem Tisch standen. Eine davon nahm ich in die Hand. „Was ist das?“ fragte Ezio Stirnrunzelnd als ich den Arm der Figur Prüfend verbog. „Eine Gliederpuppe. Eine kleine, mit Gelenken versehene Figur, wie wir Künstler sie als Modell verwenden. Ich könnte zwei davon gebrauchen.“ Gab ich zu und griff an meinen Gürtel wo für gewöhnlich meine Börse hing doch nun viel mir ein, dass ich sie bei meinem Gepäck gelassen hatte, als ich die Seeleute bezahlt hatte. Verlegen wandte ich mich Ezio zu. „Wärst du so freundlich…? Ich scheine meine Geldbörse zusammen mit meinem Gepäck zur neuen Werkstadt geschickt zu haben. Ich gebe dir das Geld später wieder!“ versprach ich. Ezio nickte und wollte gerade nach seiner Börse greifen als ihn eine Gruppe Junger Leute anrempelte, plötzlich ging alles ganz schnell. Ezio zog seine Börse nach oben und rief: „Coglione! Stehenbleiben!“ schon war er hinter ihnen her. Verwirrt sah ich ihm nach. Was war da eben geschehen? Noch ehe ich darüber nachdenken konnte kam Ezio allerdings verärgert zurück. „Sie sind mir entkommen!“ murrte er. Dann zog er seine Börse hervor und bezahlte die Figuren für mich. Glücklich hielt ich die zwei in der Hand. „Vielen Dank!“ Ezio kratzte sich am Hals und wurde etwas rot als er sagte. „Weißt du… du musst mir das Geld nicht zurück geben, sieh sie als Geschenk!“ Verblüfft sah ich ihn an. „Aber…“ „Kein aber Leonardo!“ damit hatte es sich für ihn wohl erledigt. Genau in dem Moment tauchte Nero wieder auf. „Altezza, endlich habe ich euch gefunden! Ich dachte schon ich hätte euch gänzlich aus den Augen verloren. Für einen Fremden kann die Stadt sehr gefährlich sein!“ Ich seufzte. „Macht euch keine Sorgen, solange mein Freund bei mir ist, kann mir nichts geschehen!“ erwiderte ich knapp und ging an ihm vorbei in Richtung Gondel. Kaum waren wir wieder an Bord ging das Gefasel weiter, doch ich konzentrierte mich einfach ganz auf die Stadt und ihr faszinierenden Bauwerke. Als wir am Palazzo Seto vorbeifuhren, in dem Emilio Barbarigo lebte, erlebten wir prompt den nächsten Aufruhr. Und wieder war es ein Händler der Laut sein Missfallen kund tat und schließlich von der Wache verhaftet wurde und die Behandlung die ihm zu teil wurde war nicht sehr freundlich. Was war in dieser Stadt nur los? War Ezio deswegen hierher gekommen? Wollte er Venedig genauso helfen wie er Florenz geholfen hatte? Ich sah zu ihm hinüber. Sein Gesicht zeigte keinerlei Reaktion auf das Geschehene, aber in seinen Augen erkannte ich den Zorn den er verspürte. Als er merkte, dass ich ihn beobachtete blickte er mich besorgt an. „Eine schöne Stadt hast du dir da ausgesucht, Leonardo. Nett anzusehen, aber der Umgang lässt zu wünschen übrig!“ Ich seufzte, so langsam glaubte ich das auch. „Sieht ganz so aus, vermutlich hätte ich doch gleich nach Mailand gehen sollen und nicht erst noch nach Venedig!“ Doch nun war ich hier und ich hoffte einfach darauf, dass sich hier etwas bessern würde und am besten ohne das es Ezio das Leben kostete. Denn mir war klar das Ezio sich hier auf keinen Fall zurück halten würde. Es kam mir schon fast wie eine Ewigkeit vor als Nero endlich ankündigte das wir nun die Werkstadt erreichten. „Wir haben versuchte sie möglichst so einzurichten, dass Ihr Euch ganz wie zu Hause in Florenz fühlen könnt.“ Erklärte der Diener des Grafen mit Stolz geschwollener Brust. „Lasst Euch Zeit damit euch einzurichten, gegen Abend werden wir Jemanden vorbeischicken, der Euch abholen wird und zum Treffen mit dem Grafen geleitet!“ erklärte Nero noch kurz, bevor er mir die Schlüssel für dir Werkstadt aushändigte und davon eilte. Endlich waren wir den Kerl los und ich betete, dass der Graf einen anderen schicken würde um mich am Abend zu eskortieren. Zusammen mit Ezio, betrat ich die Werkstadt und sah mich um. Sie hatten nicht übertrieben, denn es war wirklich fast genauso wie in Florenz. Ich war etwas wehmütig, denn ich vermisste mein Zuhause. Ezio legte mir die Hand auf die Schulter. „Die haben wirklich keine Kosten gescheut was? Wirst du hier klar kommen?“ Ich blickte über die Schulter zu ihm. „Du musst gehen, oder?“ fragte ich etwas niedergeschlagen. „Keine Angst, Leo, ich will mir nur die nähere Umgebung ansehen und mich umhören ob es hier irgendwelche möglichen Verbündete für mich gibt. Ich werde nicht allzu lange wegbleiben, und beim Einrichten deiner Werkstadt währe ich dir nun wirklich keine Hilfe oder?“ Ich seufzte, da hatte er wohl recht. „Gib auf dich acht amico!“ flüsterte ich und umarmte ihn. „Das werde ich!“ versprach er und hauchte mir einen Kuss auf die Wange bevor er zur Tür hinaus schritt und mich alleine zurück lies. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)