Aus dem Leben eines Künstlers von Araja (Assassins Creed) ================================================================================ Kapitel 1: Die erste Begegnung ------------------------------ Am Mittag tauchte dann meine Kundin auf um ihre Gemälde Abzuholen. Eine nette und gebildete Frau die sehr kritisch war was Kunst anging. Weswegen ich überaus erfreut gewesen war, dass sie mich beauftragt hatte. Zu meiner eigenen Überraschung hatte ich die Gemälde für sie sogar Pünktlich fertig bekommen, so etwas geschah nicht allzu oft. Ich öffnete ihr die Tür und begrüßte sie herzlich mit ein paar förmlichen Küssen. „Madonna Auditore! Willkommen! Ich habe euch erwartet!“ Sie lächelte. „Leonardo, buon´ giorno.“ Erst jetzt bemerkte ich das sie nicht alleine war, neben ihr stand ein Junger Mann, etwa 17 Jahre alt. Neugierig betrachtete ich ihn. Er war groß gewachsen, schlank und doch muskulös, als würde er viel Sport machen. Seine Braunen Haare waren zu einem Zopf gebunden und er hatte ein schönes Gesicht wenn auch eine feine Narbe auf der linken Seite seiner Oberlippe zu erkennen war. Doch gerade das verlieh ihm das Gewisse etwas. „Das ist mein Sohn Ezio.“ Stellte Maria Auditore ihn mir vor und ich musste zugeben das ich einen Moment lang von ihm gefesselt war, so das meine antwort mit etwas Verzögerung kam. „Leonardo da Vinci. Molto onorato, signore.“ Ich verneigte mich höfflich. „Maestro.“ Erwiderte er und neigte leicht den Kopf. Geschmeichelt winkte ich ab. „Ein >Maestro< bin ich nicht… noch nicht!“ ich konnte mir ein grinsen nicht verkneifen und bat die Beiden herein. „Darf ich euch etwas anbieten, während ihr wartet? Wein vielleicht?“ fragte ich freundlich. Ezio wollte gerade etwas sagen doch Maria war schneller. „Nein danke, Leonardo! Aber danke für das Angebot.“ Der Junge Mann schien ein bisschen enttäuscht, weshalb ich mich an ihn wandte. „Aber ihr signore, ihr wollt doch sicher ein Gläschen?“ Er nickte und bedankte sich als ich ihm von meinem Assistenten ein Glas bringen lies. Ich verschwand derweil im Nebenzimmer um die Kisten mit den Gemälden die ich schon vorpackt hatte zu holen. Dabei ertappte ich mich bei dem Gedanken, was für ein gutaussehender, junger Mann dieser Ezio doch war. Ich mahnte mich zur Selbstbeherrschung, über so etwas durfte ich gar nicht nachdenken, sonst würde mein ohnehin Angekratzter Ruf nur noch schlechter werden. Jedoch räumte ich den Gedanken ein, dass er ein Hervorragendes Model währe. Ich hob die Kisten hoch und machte mich auf den Weg zu den Beiden zurück. Als ich mich näherte schnappte ich die Letzten Fetzen ihres Gespräches auf. „… du solltest ein Ventil finden!“ sagte Maria gerade zu ihrem Sohn. Etwas spöttisch entgegnete er ihr daraufhin. „Ich habe viele Ventile!“ Mein Schritt war unbewusste etwas langsamer geworden um zu hören was sie redeten. In diesem Moment entgegnete sie. „Ich meinte Ventile nicht Vaginas!“ Empört verzog der Junge Mann das Gesicht. „Mutter!“ Ich beschleunigte schlagartig meine Schritte und lief zwischen den Beiden hindurch. Mir war es unangenehm und ich hoffte sie hatten nicht mitbekommen, dass ich alles gehört hatte. Weswegen ich lächelte und fragte: „Zu euch nach Hause also?“ „Si! Mein Sohn wird euch beim tragen Behilflich sein!“ sagte Maria freundlich und lies sich nichts anmerken. Ich stellte eine der Beiden Kisten auf den Boden so, dass er sie aufheben konnte. „Hier, nehmt diese aber seid vorsichtig sie ist schwer und der Inhalt kostbar!“ Er nickte und hob sie auf, wobei er die Wangen aufblies, was mir ein Schmunzeln entlockte. Ich nahm meine andere Kiste wieder auf und wir machten uns auf den weg zum Haus der Familie Auditore, wo ich zusammen mit Maria einen Geeigneten Platz zum aufhängen suchen würde. Unterwegs beschloss ich die Gelegenheit zu nutzen um ein bisschen mit ihm zu reden. „Also Ezio was machst du so?“ fragte ich und lief neben ihm her. „Er arbeitet für seinen Vater!“ erklärte Maria noch ehe ihr Sohn den Mund aufmachen konnte. Ich überging das jedoch und versuchte es weiterhin. „Also wirst du Bankier?“ „Ich denke schon! Bis jetzt habe ich noch nichts anderes im Sinn!“ entgegnete Ezio und fragte mich dann: „Und ihr? Kunst habe ich recht?“ Ich lächelte. „Nicht ganz.“ gab ich zu. „Um ehrlich zu sein fällt es mir bisweilen schwer mich auf eine Sache festzulegen, nun da ich auf eigenen Füßen stehe. Ich liebe es zu malen, und es liegt mir auch… aber…“ ich überlegte kurz wie ich es am besten ausdrückte. „… irgendwie sehe ich das fertige Bild immer schon, bevor ich es tatsächlich vollendet habe und das erschwert mir das arbeiten und ich verliere den Wunsch die Dinge zu Ende zu führen!“ Ich wusste, dass ich an diesem Problem arbeiten musste aber es fehlte mir einfach jemand der mir den nötigen Druck machte. „Aber das ist es nicht allein!“ fuhr ich fort. „Ich habe das Gefühl, das es meinen Werken an etwas fehlt, … ich weiß nicht recht was es ist! Sinn und Zweck, vielleicht? Versteht ihr was ich meine? Klingt das Seltsam?“ fragte ich Ezio. „Ihr solltet mehr Selbstvertrauen haben, Leonardo!“ meinte Maria freundlich und wieder musste ich verschmitzt lächeln. „Ich danke euch! Aber wisst ihr… es gibt Momente, in denen denke ich, meine Arbeit müsste Praxisorientierter sein. Ich will Dinge nicht nur Abbilden, ich will sie verstehen und verändern. Ich möchte das Leben verstehen!“ „Um das zu können müsstet ihr Hundert Mann auf einmal sein!“ witzelte der Junge Mann daraufhin. Doch ich fühlte mich nicht gekränkt sondern sagte schlicht. „Ich wünschte ich könnte es! Ich weiß was ich erkunden will… was mich interessiert. Die Architektur, die Anatomie und natürlich auch die Technik!“ Ich seufzte und verstummte einen Moment, ich wusste das ich so vieles wollte, doch hatte ich nicht die Leiseste Ahnung wie ich das alles schaffen sollte, mir fehlte einfach die Zeit. Es war zum Haare raufen und noch ein Grund mehr warum ich mich durch nichts ablenken lassen durfte. Den Rest des Weges verbrachten wir schweigend und ich ertappte mich bei dem Gedanken es zu bedauern, das wir unser Ziel erreicht hatten als Ezio die Kiste abstellte und sich verabschiedete. „Es hat mich sehr gefreute euch kennen zu lernen, Ezio! Ich hoffe doch sehr das wir uns bald wieder sehen!“ sagte ich und reichte ihm freundschaftlich die Hand. Ezio nickte. „Ich auch!“ sagte er und verschwand. Als ich eine Weile später wieder in meiner Werkstadt war, ahnte ich noch nicht, dass ich ihn auf andere Weiße und unter anderen Umständen wieder sehen würde als vermutet. Ich war gerade dabei eine Skizze anzufertigen, als ich draußen auf der Straße einen Tumult bemerkte. Ich trat hinaus und sah einige Wachen über den Platz marschieren. Neugierig darüber geworden was das ganze zu bedeuten hatte trat ich näher an einige Städter heran die aufgeregt diskutierten. „… das ist ein Skandal!“ sagte eine Kräftige Bäuerlich gekleidete Frau gerade zu dem neben ihr stehenden Mann, der Wohl Schneider oder etwas Ähnliches war seinen Kleidern nach zu urteilen. „Ich meine wenn man sich nicht mal mehr sicher sein kann, dass ein Bankier ehrlich ist. Worüber kann man sich dann noch sicher sein?“ fuhr sie fort. „Tja Madonna ich fürchte man kann sich in jedem Menschen täuschen, aber so etwas hätte selbst ich nicht erwartet.“ Ich wurde ungeduldig und räusperte mich. „Entschuldigen sie? Können sie mir vielleicht sagen was dieser Aufruhr zu bedeuten hat?“ fragte ich höflich. Die Frau betrachtete mich kurz von oben bis unten und sagte dann: „Habt ihr es den nicht gehört. Die Familie Auditore wird des Verrats angeklagt! Soeben wurden Giovanni und zwei seiner Söhne festgenommen!“ sagte sie und wirkte aufgeregt als habe sie schon länger gehofft das wieder einmal etwas derartiges geschah. Ich hingegen war entsetzt. Das konnte doch nicht war sein? Ich war doch vor wenigen Stunden noch bei ihnen gewesen und alles schien in Ordnung zu sein. Wie konnte sich die Welt nur so schnell gegen sie wenden. Ich verschwand ohne ein weiteres Wort zurück in meine Werkstatt und grübelte darüber nach was ich wohl tun sollte. Schließlich beschloss ich, als es draußen etwas ruhiger geworden war nachzusehen, ob ich etwas für die Familie tun konnte. Ich zog meinen Roten Umhang über und schlich mich im Schutz der Dunkelheit zu dem Haus. Immer wieder fragte ich mich wie es wohl Maria ging, nach einem solchen Schicksalsschlag und vor allem nagte an mir die Frage was wohl mit Ezio war, den ich wusste nicht ob er bei denen dabei war die im Gefängnis saßen. Ich hatte ein ungutes Gefühl je näher ich mich dem Familienanwesen näherte. Unterwegs schnappte ich noch von einigen Jungen Männern, die wohl zu den Pazzi gehörten, wie ich an ihrer Kleidung erkannte, auf das am nächsten Tag wohl die Gerichtsversammlung inklusive Hinrichtung sein würde, sofort war mir klar das hier etwas nicht mit rechten Dingen vorging. Aber ich wusste nicht was ich tun sollte, also ging ich weiter und sah schon von weitem das das Haus verlassen war. Die Fenster lagen im Dunkeln und die Tür war aus den Angeln gehoben worden. Ich betrat das verlassene Gebäude und das erste was mir auffiel war das Chaos das sich durch das ganze Gebäude zog. Die Wachen hatten vor nichts halt gemacht, selbst die Gemälde die ich am Mittag aufgehängt hatte lagen zerstört am Boden. Ich bückte mich und sah den Schaden an. Nichts war mehr zu retten, es versetze mir einen Stich ins Herz. Weniger jedoch deswegen, das man keinen Respekt vor der Kunst hatte, sondern eher deswegen, was dieser Familie hier angetan wurde. Ich beschloss zurück zu meiner Werkstatt zu gehen, denn mehr konnte ich hier ohnehin nicht tun. Am nächsten Tag gegen Mittag wurde dann die Kundgebung gemacht das Giovanni Auditore und zwei seiner Söhne durch den Strick hingerichtet worden waren, ich war nicht dabei gewesen. Denn das hatte ich mir wirklich nicht ansehen wollen. Doch immer noch fragte ich mich wo wohl der Rest der Familie war und ob es ihnen gut ging. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)