Aus dem Leben eines Künstlers von Araja (Assassins Creed) ================================================================================ Kapitel 22: Geburtstag und Vergebung ------------------------------------ (Johannistag 1487, Venedig) Gemischte Gefühle machten sich in mir breit als ich wieder durch die Vertrauten Straßen Venedigs wandelte. Die ganze Zeit über hatte ich auf der Reise überlegt wie ich mich Ezio gegenüber verhalten sollte. Schließlich hatte ich mich dafür entschieden das ich ihn einfach als Alten Freund begrüßen sollte, schließlich war er das doch auch, ich würde einfach mein Bestes geben um zu vergessen was zwischen uns vorgefallen war. Ich hatte nicht lange herumfragen brauchen um in Erfahrung zu bringen wo sich Ezio gerade aufhielt. Schließlich war ich schon ziemlich zu beginn meines erneuten Aufenthaltes in Venezia zufällig über La Volpe gestolpert. Wobei Zufällig bedeutete, er hatte bereits auf mich gewartet. Nach wie vor ermahnte er mich dazu, Ezio nichts von seiner Anwesenheit zu erzählen ehe er mir den Aufenthaltsort meines Freundes verriet. Also machte ich mich auf den Weg. Als ich den Platz erreichte den Volpe mir genannt hatte blieb ich erst mal stehen und lies den Blick schweifen. Es dauerte einige Minuten bis ich den Assassinen in der Menge ausgemacht hatte. Zu meinem Ärgernis stand Rosa neben ihm und die Beiden schienen wie immer sehr vertraut miteinander zu sein. Sofort flammte meine Eifersucht wieder auf und ich brauchte einen Moment um mich davon abzuhalten, nicht wütend einfach kehrt zu machen um zu gehen. Schließlich war ich hier um Ezio etwas wichtiges was den Kodex betraf mitzuteilen. Nachdem ich mehrmals tief durchgeatmet hatte rannte ich Quer über den Markt auf die Beiden zu. Jetzt war mein ganzes Schauspielerisches können gefragt. Ezio bemerkte mich noch bevor ich ihn erreicht hatte. „Leonardo! Ich dachte du wärst in Mailand!“ sagte er und wirkte sofort nervös, er rutschte sogar ein kleines Stück von Rosa weg. Doch ich ignorierte das ganze und kam gleich zu Sache. „Ich bin gerade zurück gekommen und man sagte mir wo du zu finden bist! Hallo Rosa!“ ich nickte ihr kurz zu und einen Moment lang schienen Beide überrascht davon das ich sie ganz normal gegrüßt hatte. „Verzeih Ezio, aber wir müssen dringend miteinander reden!“ fügte ich dann noch ohne umschweife hinzu. „Jetzt gleich?“ fragte er etwas überrumpelt und ich merkte ihm deutlich an das er nervös war, da er nicht wusste was ich von ihm wollen könnte. „Ja, tut mir leid!“ entgegnete ich und wartete etwas ungeduldig, das er sich endlich in Bewegung setzen würde. Rosa lachte, doch ich sah ihr deutlich an, dass dieses Lachen falsch und aufgesetzt war. Es schien ihr überhaupt nicht zu gefallen das ich ihr Ezio gerade wegnehmen wollte, wo sie dabei war ihn erneut um ihren Finger zu wickeln. „Geht nur, Jungs, amüsiert Euch. Ich komme schon klar!“ sagte sie und warf mir noch einen scharfen Blick zu, welchen gekonnt ignorierte, indem ich Ezio am Handgelenk fasste und hinter mir herschleifte. Sonst wären wir wohl noch länger in dieser Unangenehmen Situation gewesen und darauf war ich nun gar nicht scharf gewesen. Wenige Minuten später schubste ich ihn zur Tür meiner Werkstatt hinein und schloss die Türe hinter uns. „Leonardo ich… ich hatte nicht erwartet, dass du so schnell zurückkommen würdest!“ sagte er und sah mich lächelnd an. „ Das wäre ich auch nicht, wenn es nicht so wichtig wäre, glaube mir!“ sagte ich ruhig während ich eine Arbeitsfläche frei räumte. Dann holte ich einige Dokumente hervor und eilte dann noch ins Nebenzimmer um mit ein Paar Keksen und Wein zurück zu kommen. Auf der schnellen Reise hatte ich nicht wirklich viel zu mir genommen weswegen ich jetzt erst mal einen Keks verspeiste. „Ich lies deine Kodexseiten wie versprochen nach Monteriggioni bringen, aber ich konnte es mir nicht verkneifen, sie mir noch selbst vorher noch einmal, und…“ ich zögerte kurz ehe ich weiter sprach. „… und ich habe kopiert, was ich gefunden habe. Ich weiß nicht warum ich nicht schon früher darauf gekommen bin, aber als ich sie aneinanderlegte, erkannte ich, dass die Markierungen, Symbole und alten Schriften entschlüsseln lassen, und wir scheinen auf Gold gestoßen zu sein – denn all diese Seiten folgen aufeinander!“ Ich machte eine Pause und nahm einen Schluck Wein, fasst hätte ich ihn wieder ausgespuckt, aber ich zwang mich ihn hinunter zu schlucken. „Dieser Wein ist zu warm! An den San Colombano habe ich mich gewöhnen können, aber dieser Veneto schmeckt im Vergleich dazu wie Mückenpisse.“ Ich verzog noch einmal das Gesicht und stellte den Wein weg. „Sprich weiter!“ forderte mich Ezio plötzlich auf und ein Seitenblick verriet mir das er wirklich interessiert war an dem was ich sagte und einen Moment lang kam es mir so vor wie früher, bevor Ezio wusste was ich fühle. Also wandte ich mich wieder den Dokumenten zu, wie er es wollte. „Hör dir das an.“ Ich zog meine Brille hervor und setzte sie auf. Einen Moment sah mich Ezio überrascht an, sagte jedoch nichts. Also las ich vor: „ Der Prophet… wird kommen… wenn das zweite Stück in die schwimmende Stadt gebracht wird…“ Ich hörte wie Ezio scharf die Luft einzog und wandte mich zu ihm um. „Nur der Prophet vermag sie zu öffnen… zwei Teile von Eden…“ sprach er leise. „Ezio?“ fragte ich und nahm die Brille ab. Ezio sah mich direkt an und schluckte bevor er zu sprechen begann. „Wir kennen uns schon so lange, Leonardo und haben so viel zusammen erlebt. Wem könnte ich trauen, wenn nicht dir…? Hör zu. Mein Onkel Mario sprach davon, vor langer Zeit. Er hat bereits andere Seiten aus dem Kodex entschlüsselt, genau wie mein Vater Giovanni. Darin verbirgt sich eine Prophezeiung – eine Prophezeiung, die eine geheime, alte Gruft betrifft, die etwas enthält… etwas sehr Mächtiges!“ Ich sah Ezio mit großen Augen an, dass er mir so etwas anvertraute überraschte mich nun doch sehr. Doch Plötzlich kam mir ein Gedanke der weniger erfreulich war. „Ezio, wenn wir all das aus den Kodex erfahren haben, wie viel davon wissen dann die Babarigi und all die anderen, gegen die du gekämpft hast? Vielleicht wissen sie auch von der Gruft die du erwähnt hast. Das wäre nicht gut.“ Ezio sah mich an als würde es ihm wie Schuppen von den Augen fallen. „Vielleicht ist die Galeere deshalb nach Zypern geschickt worden. Um dieses Stück von Eden zu finden und nach Venedig zu bringen.“ So langsam Formte sich ein Bild vor unseren Augen was nicht unbedingt gut aussah. „Jetzt fällt es mir wieder ein! Der Prophet wird kommen… nur der Prophet vermag die Gruft zu öffnen! … Mein Gott, Leo, als mein Onkel mir von dem Kodex erzählt hat, war ich noch zu jung, zu nassforsch, um mir vorzustellen, dass es sich um mehr als nur ein Hirngespinst eines alten Mannes handeln könnte. Aber jetzt begreife ich es! Die Ermordung Giovanni Mocenigos, die Hinrichtung meines Vaters und meiner Brüder, der Anschlag auf den Herzog Lorenzo und der schreckliche Tod seines Bruders – das gehörte alles zu seinem Plan, um die Gruft zu finden. Der erste Name auf meiner Liste! Der eine, den ich noch streichen muss – der Spanier!“ Nun war ich es der tief Luft holte als Ezio geendet hatte, ich wusste genau von wem er sprach und alleine der Gedanke an diesen Mann, dem ich schon öfters begegnet war und dem ich etwas schuldig war. „Rodrigo Borgia!“ ich flüsterte den Namen schon beinahe. „Genau der!“ Ezio schwieg einen Moment, ehe er mir offenbarte was sein nächster Schritt sein würde. „Die Galeere aus Zypern kommt morgen an. Ich werde dort sein, um sie zu empfangen.“ Er wollte zur Tür gehen doch ich machte zwei schnelle Schritte auf ihn zu und umarmte ihn von hinten. „Warte!“ sagte ich und vergrub mein Gesicht an seinem Nacken. „Was du vorhast ist gefährlich und der reinste Selbstmord!“ sprach ich weiter. „Hast du Angst um mich? Du bist die ganze Zeit so Sachlich und Gefasst, das ich schon dachte es wäre dir egal!“ kam es leise von dem Assassinen. „Ich kam her um es dir zu sagen, weil es wichtig war. Ich wusste nicht das du vorhast dich gleich am Tag nach deinem 28. Geburtstag umbringen zu lassen!“ Ich ließ ihn los und er wandte sich mir zu. „Du weißt es?“ Ich seufzte. „Nur weil ich in Eile war heißt das nicht, dass ich nicht weiß welcher Tag heute ist! Aber leider, habe ich kein Geschenk für dich, ich hatte vor es dir nach zu reichen, aber da du vorhast Morgen eines der Wohl best Bewachtesten Schiffe überhaupt zu überfallen. An dem der Borgia Kardinal persönlich besonders viel Interesse hegt und dies vielleicht das letzte Mal ist das ich dich sehe… bereue ich es dir nichts mitgebracht zu haben.“ Ezio lachte auf. „Du hast aber viel Vertrauen in mich.“ Ich nahm seine Hand in meine und strich über die Narbe die er von seinem Kampf mit Vieri hatte. „Natürlich vertraue ich dir. Aber auch du kannst nicht immer Glück haben und ich habe einfach Angst, dass dir etwas zustoßen könnte.“ „Weißt du… das schönste Geburtstagsgeschenk für mich wäre wenn du mir vergibst!“ gestand Ezio und sah mich mit durchdringendem Blick an. Ich senkte den Blick, ich wollte es, aber ich wusste nicht ob ich bereit dazu war. „Leonardo… es gibt keine Frau mehr die zwischen uns steht…“ begann Ezio. Als ich diese Worte hörte hob ich überrascht und auch etwas schockiert den Kopf. „Was?“ Ich war mir nicht sicher ob ich meinen Ohren trauen konnte. „Ich sagte es gibt keine Frauen mehr. „Cristina ist weg und Rosa ist nur eine gute Freundin!“ erklärte er. Ich atmete tief durch. „Es gibt immer eine Frau die zwischen uns stehen wird. Nicht weil du es willst… doch es wird so sein Ezio! Und das ist nicht das einzige Problem. Wir sind zwei Männer und niemand wird das je erlauben!“ ich bis mir auf die Lippen. Einen Moment lang schwieg Ezio, doch dann sagte er, mit fester Stimme. „Wenn es Jemand verbieten will, dann werde ich ihn beseitigen. Ich bin Assassine und ich nehme mir was ich will… und beschütze es mit meinem Leben!“ Ich war überrascht und merkte das mir den Mund offen stand. „Ich gebe es auf!“ sagte ich dann mit einem matten Lächeln. „Von dir komme ich einfach nicht los!“ Nun lächelte Ezio und überbrückte die letzte Entfernung zwischen uns um seine Lippen auf meine zu drücken. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)