Miscast von Rockryu (Wenn die Prinzessin den Prinzen retten soll) ================================================================================ Kapitel 2: Die Zauberin Georgia Eiyû ------------------------------------ Ich fass es nicht, ich schreibe gerade an Kapitel 5! Ich würde es ja sofort hochladen, aber so schnell kommt animexx nicht mit dem Freischalten hinterher, und ich lade immer erst hoch, wenn das vorherige Kapitel freigeschaltet ist. Nun ja, wer wünsche äußern will, kann das immer noch tun, was noch nicht up ist, kann ich immer noch ändern. Wow, so schnell hab ich noch nie geschrieben, es macht einfach einen Heidenspaß. Euch hoffentlich auch. *** Es war ein angenehm warmer Nachmittag. Heath war aus seinem Alkoholkoma erwacht und redete nun nicht mehr mit Pata (was nicht weiter auffiel, da niemand viel mit Pata sprach. Das beruhte auf Gegenseitigkeit). Shinya bürstete Yoshikis Haar, während er sehnsüchtig auf die hochwertige Sammlung Lippenstifte auf dem Schminktisch schielte. Toshiya sah aus dem Fenster. Plötzlich merkte er auf. „Hey Yosh, wir kriegen Besuch.“ „Schon wieder ein Freier?“, fragte Yoshiki genervt. „N Weib. Mit prächtigen Möpsen, soweit ich das von hier oben sehen kann.“ „Das wäre mal ein Freier, der mir gefiele.“ Die Bewohner der Burg traten in voller Mannschaftsstärke an, um den ungewöhnlichen Gast im Hof zu begrüßen. Kaoru öffnete das Tor und die Frau trat ein. Sie war tatsächlich gut ausgestattet, allerdings nicht überdurchschnittlich. Ihre Haare waren zu einem Zopf hochgesteckt und sie ging auf hochhackigen Stiefeln. Das Kleid war an einer Seite geschlitzt, schulterfrei, großzügig ausgeschnitten (wodurch ihre Oberweite noch größer wirkte) und mit einem Sternenmuster verziert. In einer Hand hielt sie einen golden verzierten Elfenbeinstab mit einem Amethyst auf der Spitze. „Eine Hexe?“, wisperte Heath hide leise zu. „Nein, eine Zauberin. Keine Hexe würde so rumlaufen“, flüsterte hide zurück. Heath unterließ es, hide auf seinen eigenen exzentrischen Kleidungsstil hinzuweisen. „Willkommen auf Burg Adlerstein“, übernahm Yoshiki die Begrüßung. „Können wir euch helfen?“ „Wisst ihr näheres über den Aufenthalt des Drachen?“ „D- Drache?“ „Ja, hier in der Nähe gibt es einen Drachen. Und den will ich aufspüren und erlegen.“ „Er hat sich bisher nicht bemerkbar gemacht. Dürfen wir ihnen trotzdem unsere Gastfreundschaft anbieten?“ Die Zauberin musterte Yoshiki mit etwas, das stark an Ekel erinnerte. „In deinem Bett oder was?“ „Im Gästezimmer natürlich, du Schlampe!“, feuerte er beleidigt zurück. „Annehmbar“, meinte sie nur hochnäsig. „Wie heißt ihr eigentlich“, versuchte Toshi die Situation zu deeskalieren. Ihr Blick fiel zum ersten Mal auf ihn. Ihr Gesicht verzog sich zu einem strahlenden Lächeln und ihr Ton wurde plötzlich viel freundlicher. „Ich bin die Zauberin Georgia Eiyû, Drachentöterin und Herrin des verlorenen Schlosses, mein Prinz. Und ich würde mich freuen, für heute euer Gast zu sein.“ Toshi blinzelte. So gut hatte das mit der Deeskalation noch nie funktioniert. „Ähm, dann zeige ich euch jetzt euer Zimmer. Folgt mir bitte.“ Sie stöckelte hinter Toshi her in die Burg, nicht ohne Yoshiki, der die Szene schockiert verfolgte, noch einen verächtlichen Blick zu zuwerfen. Die Tür fiel klappernd ins Schloss und die Bewohner der Burg verharrte einen Moment schweigend. Dann stieß Pata schnaubend den Atem aus. „Die werf’ ich raus!“, fluchte Kyo und stapfte auf die Tür zu, doch Kaoru hielt ihn zurück und sah fragend zu Yoshiki. „Die wird Probleme machen“, meinte hide sorgenvoll. „Diese Schlampe hat ein Auge auf Toshi geworfen“, knurrte Yoshiki mit geballten Fäusten. „Die hält sich für den Nabel der Welt und respektiert nichts und niemanden“, ereiferte sich Heath und erntete damit verwunderte Blicke. „Besser, die verschwindet so schnell wie möglich wieder“, meinte auch Die, ungewöhnlich ernst. „Strengt eure Köpfe an Leute, wir brauchen einen Grund, sie rauszuwerfen ohne dass sie sich bei Taijis Schnalle beschweren kann“, sagte Yoshiki mit düsterer Stimme und ging ohne ein weiteres Wort in die Burg. Nach einem weiteren Moment der Stille schreckte hide plötzlich auf. „%++#*//!“ „Was ist, hide?“, fragte Die alarmiert. „SOS Leute, mir ist eingefallen, woher ich den Namen kenne!“ „Woher?“, fragte Heath mit einem eindeutigen „will ich es wirklich wissen?“ Tonfall. „Also, bei Yoshikis und Toshis Geburt ist doch ihre Mutter gestorben. Und damit ihnen der weibliche Aspekt der Erziehung nicht verloren geht, hat der König zur Geburtstagsfeier alle sieben weisen Frauen von Großwaldreich eingeladen, um eine Amme unter ihnen auszuwählen. Na ja, eigentlich hat er nur sechs eingeladen, denn bei Georgia Eiyû hat er sich die Mühe gar nicht erst gemacht. Sie ist zwar mächtig, vielleicht die mächtigste der sieben weisen Frauen, aber für diese Aufgabe völlig ungeeignet. Sie hält sich für das Maß der Gerechtigkeit und Menschen wie Yoshiki und mich für Missgeburten.“ „Aber sie ist ein weiblicher Zauberer“, widersprach Toshiya. „Ja schon, aber so selten ist das nicht. Jedenfalls ist Georgia Eiyû arrogant, sehr sogar. Sie war tödlich beleidigt, nicht eingeladen worden zu sein und ist plötzlich mitten ins Fest gerauscht. Sie hat getobt, das würde ein Nachspiel haben und ist wieder abgedampft.“ „Hat sie die beiden nicht verflucht oder so?“, fragte Kaoru. „Das nicht, aber ihr Zorn ist langlebig.“ „Wie kommt es eigentlich, dass sie noch so jung aussieht“, fragte Die. „Zauberer altern anders. Aber das ist jetzt nicht der Punkt. Womöglich ist sie hier, um den beiden etwas anzutun!“ Heath fluchte heftig, packte hide beim Kragen und zog ihn in die Burg. Zurück blieben Kaorus Leute, die sich gegenseitig verwirrte Blicke zuwarfen. „Du magst deine Schwester wohl sehr gerne“, meinte die Zauberin, die sich auf dem Bett des Gästezimmers niedergelassen hatte, freundlich. „Ja…“ In Toshis Hinterkopf klingelten einige Alarmglocken, doch er wusste nicht recht, was er davon halten sollte. Einerseits schien diese schöne Frau sehr nett, andererseits war sie gemein zu seinem Yo-chan. Und irgendwas an ihr, das er nicht definieren konnte, verwirrte ihn zusätzlich. „Das dachte ich mir. Wieso sonst solltest du ständig ihren Unsinn verhindern oder ausbügeln, ihre Launen aushalten und dich von ihr herumkommandieren lassen.“ „Yo-chan kommandiert mich nicht herum. Und ich passe gern auf ihn auf.“ Jemand anderen hätte er längst rausgeworfen, aber irgendetwas hielt ihn davon ab. Er fühlte sich seltsam benebelt, als würden seine Gedanken durch kalten Honig waten. „Schon gut. Aber hast du nie darüber nachgedacht, mal dein eigenes Ding zu machen? In die Welt zu ziehen, deine Prinzessin zu finden?“ „Yo-chan ist doch meine Prinzessin.“ Jetzt kamen auch noch Kopfschmerzen dazu. Im hintersten Winkel seines Bewusstseins kam er sich wie ein Kind vor, das seinen Spielgefährten vor jemandem, den er bewunderte, verteidigte. „Meinst du nicht, dass eine Prinzessin ihren Prinzen gegenüber etwas verständnisvoller sein sollte?“ Toshi gab sich innerlich einen Ruck. „Das reicht!“ Er rauschte aus dem Raum. Kurz vor der Abzweigung zum Kaminzimmer, also ne ganze Ecke weiter, stieß er fast mit Yoshiki zusammen. „To-chan, Gott sei Dank, dir geht es gut! Hat sie dir was getan? Hat sie dich angemacht? Ich werf’ die Schlampe raus, darauf kannst du dich verlassen!“ Toshi wusste nicht, woher die plötzliche Wut kam. Aber sie schien ihn schier zu verbrennen. „Yoshiki! Ich kann sehr wohl auf mich selbst aufpassen, als beruhige dich!“ Yoshiki? Wenn Toshi ihn so nannte, dann war etwas definitiv nicht in Ordnung. Und der wütende Tonfall machte ihn ebenfalls wütend. „To-chan, was ist denn jetzt los? Hat die Schlampe dich getreten?“ „Jetzt mach mal halblang mit deiner Eifersucht! Ich kann tun und lassen, was ich will, egal ob es dir passt oder nicht!“ Yoshiki war einen Moment sprachlos. Zum einen kam es nicht oft vor, dass Toshi wütend wurde, aber wenn waren seine Ausbrüche furchterregend. Zum anderen waren seine Anschuldigungen nicht ganz unberechtigt. Und Toshi hatte sich bereits in Rage geredet. „Ich reiß mir hier den Arsch auf, um dich vor Schwierigkeiten zu bewahren, aber wann hast du je Rücksicht auf mich genommen? Bin ich denn für gar nichts anderes gut, außer um auf dich aufzupassen, schöne Prinzessin?“ „Aber To-chan, nein, das verstehst du falsch!“ Yoshikis Wut wich der Verzweiflung. Er konnte sich jeden zum Feind machen ohne mit der Wimper zu zucken, aber wenn sein To-chan wütend auf ihn war, das ertrug er nicht. Dazu kamen nagende Schuldgefühle. „Tut mir leid Yoshiki, aber ich kann dein Verhalten nun mal nur so verstehen, wie es ist.“ Mit diesen Worten rauschte Toshi in die Richtung davon, aus der er gekommen war. Yoshiki starrte ihm einen Moment wie betäubt hinterher. Dann rannte er los. „To-chi, warte! Ich würde doch alles für dich tun, wenn du nur etwas sagen würdest. Ich liebe dich doch! Du bist der beste Bruder, den man sich wünschen kann! Du warst immer für mich da! To-chi!“ Heath und hide rannten, die Waffen im Anschlag, die Gänge entlang und die Treppen hinauf. Irgendwo vor sich hörten sie Yoshiki nach seinem Bruder schreien. Hoffentlich kamen sie nicht zu spät. Yoshiki riss die Tür zum Gästezimmer auf und erstarrte. Toshi lag reglos mit geschlossenen Augen auf dem Bett. Georgia Eiyû stand dahinter, den Stab über ihm ausgestreckt und mit einem triumphierenden Lächeln auf den Lippen. „To-chi! Was hast du mit ihm gemacht, du Schlampe?“ Das Ausbleiben vulgärer Ausdrücke schwächte nicht etwa die Heftigkeit seiner Worte, sondern unterstrich ihren Ernst. „Ich habe ihn schlafen gelegt. Das braucht er, so sehr wie er Ärger mit dir hatte.“ „Du-!“ „Er wird in meinem Reich, dem verlorenen Schloss, schlafen bis die Welt dich vergessen hat, und wenn es 100 Jahre dauert, bis ein Kuss der Liebe ihn wieder erweckt, bewacht von meiner Dornenhecke, die kein Ritter, Schelm, Knecht, Magier oder einfacher Mann je überwinden konnte. Wenn er erwacht, kann er in einer Welt ohne dich sein Glück machen. Und du, missgestaltete Prinzessin, stirbst heute!“ Yoshiki wollte mit einem wütenden Schrei auf sie losgehen, während sie ihren Stab auf ihn richtete, da stürmte Heath in den Raum und warf sich auf ihn. Mit einem Satz war hide an ihnen vorbei und schwang ihr seinen Stab entgegen. Sie erschuf einen Schild gegen seinen Zauber, an dem dieser abprallte und ihn zu Boden warf. Er rappelte sich auf, um weiterzukämpfen, da waren Toshi und die Zauberin auch schon verschwunden. Yoshiki kämpfte sich unter Heath hervor und überblickte die Situation. Dann stieß er einen animalischen Schrei aus und sackte schluchzend in sich zusammen. Heath und hide warfen sich hilflose Blicke zu, normalerweise war das ein Fall für Toshi. „Hey, Yo-chan…“, versuchte es hide, doch es nützte nichts. Yoshiki stieß nur einen weiteren Schrei aus und begann, die Einrichtung zu zertrümmern, etwas, was er nur tat, wenn es ihm wirklich schlecht ging und wovon nur Toshi ihn abhalten konnte. Heath und hide beschlossen, ihn alleine zu lassen und Shinya anzuweisen, schon mal das Verbandszeug bereit zu halten. Auf ihrem Weg durch die Gänge hielt hide noch einmal inne. „Nur gut, dass sie so böse ist.“ „Was?“ „Wenn sie nicht so böse wäre, hätte sie Yoshiki einfach getötet, ohne ihm etwas zu sagen. So aber wollte sie seine Verzweiflung genießen und ihn wissen lassen, welches Schicksal sie ihm zugedacht hatte.* Deshalb waren wir gerade noch rechtzeitig.“ „Verstehe…“ „+*#%%)+/!“ „Das kannst du laut sagen.“ „Grmpf, das meinte ich gar nicht. Wegen dem Schild von der blöden Schlampe hab ich meinen eigenen Juckzauber abbekommen!“ -- *Frei nach Terry Pratchett (Scheibenweltroman Helle Barden, ziemlich am Ende) *** Next Kappi coming soon. Hoffentlich gefällt euch mein eigener Chara, irgendwie wollte ich die Antagonistenrolle nicht mit einem J-Rocker besetzten. LG, Dragon Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)