Weihnachstmarktbegleitung von Couscous (Der erste Glühwein im Leben) ================================================================================ Kapitel 1: Weihnachtsmarktbegleitung ------------------------------------ Wenn Rose sich in der Bibliothek versteckt hatte, damit sie niemand fand und sie endlich einmal in Ruhe lernen konnte, dann war es ein von vornherein sinnloses Unterfangen gewesen. Gabriella wusste genau, wohin sich ihre beste Freundin in aller Regel verkrümelte, wenn sie nicht gestört werden wollte, und ließ sich deshalb möglichst geräuschvoll auf den Stuhl gegenüber von Rose fallen. Diese ließ sich davon nicht irritieren und hielt den Blick stur weiter auf ihre Verwandlungsaufzeichnungen gerichtet. Erst als Gabriella wiederholt seufzte und sich immer weiter nach vorne lehnte, sah Rose auf und hob fragend die Augenbrauen. „Ich habe ein Problem“, sagte Gabriella und biss sich auf die Unterlippe. Offensichtlich hatte sie ein schlechtes Gewissen. „Das hoffe ich doch“, antwortete Rose, die nicht gerne beim Lernen gestört wurde, was Gabriella genau wusste. Noch immer sah Rose ihre Freundin auffordernd an, damit sie endlich mit der Geschichte rausrückte. „Morgen ist doch der Weihnachstmarkt in Hogsmeade, auf den sich schon alle freuen, ja? Und weil du und Scorpius da morgen zusammen hingeht, haben wir doch Albus gegenüber ständig Anspielungen gemacht, dass er mich fragen soll, ob wir auch zusammen gehen, ja? Und er hat sich doch taub und doof gestellt und ist nicht drauf eingegangen, ja?“ Rose nickte, soweit kannte sie die Geschichte bereits, sie fragte sich viel eher, was Gabriella wohl angestellt haben könnte. Die schluckte und machte eine kurze Pause. „Also hatte ich mich schon darauf eingestellt dort alleine hinzugehen und das hätte ich ja auch getan, das weißt du, oder? Aber“, sie machte wieder eine Pause, es schien ihr wirklich schwer zu fallen, die Geschichte zu erzählen, „dann hat mich heute jemand anderes gefragt, ein Siebtklässler, genauer gesagt, Fred Weasley.“ Beschämt ließ Gabriella den Kopf hängen. Rose war sich nicht so sicher, welche Reaktion von ihr erwartet wurde, deshalb sagte sie, was sie dachte: „Das ist doch wundervoll, Ella. Albus und du, ihr seid kein Paar, es gibt also keinen Grund nicht mit Fred zum Weihnachtsmarkt zu gehen. Und Fred ist ein netter Kerl, er hat sich seine Chance auch verdient, schließlich ist Albus selbst schuld. Du hast nichts falsch gemacht.“ Gabriella schüttelte energisch den Kopf. „Warte ab, es ist noch nicht zu Ende“, murmelte sie und holte tief Luft, um fortzufahren: „Ich habe Fred also zugesagt und wir haben uns für 11 Uhr in der Eingangshalle verabredet. Dann bin ich dich suchen gegangen, um dir davon zu erzählen, weil ich wusste, dass du dich freuen würdest. Aber dann kam mir Albus entgegen und meinte, er hätte mich schon die ganze Zeit gesucht.“ Rose sah ihre Freundin verwirrt an und verstand offensichtlich nicht ganz, was sie ihr sagen wollte. „Albus war total lieb und hat sich entschuldigt und meinte, dass er sehr gerne mit mir zum Weihnachtsmarkt gehen würde“, erklärte Gabriella und sah Rose erwartungsvoll an, während sie ihre Hände knetete. Da ging Rose ein Licht auf und sie schüttelte den Kopf. „Ella, sag mir bitte, dass du ihm gesagt hast, dass du schon verabredet bist. Und so was wie ‚Pech gehabt’“, meinte Rose hoffnungsvoll, obwohl sie wusste, dass ihre Hoffnung gleich zerstört werden würde. Gabriella lächelte gequält. „Es war wohl eher ein ‚Ich würde auch gerne mit dir gehen, wir sehen uns dann um 12 in Hogsmeade’.“ „Na immerhin hattest du die Geistesgegenwart, dich nicht auch um 11 Uhr in der Eingangshalle mit ihm zu verabreden“, sagte Rose trocken, „ernsthaft, das war nicht eine deiner Glanzleistungen, Ella! Ich traue mich gar nicht zu fragen, ob du wenigstens Fred wieder abgesagt hast.“ „Das ist nicht witzig, Rose“ jammerte Gabriella und stützte den Kopf auf die Hände, „ich will mit Al gehen, das will ich wirklich, das weißt du, aber ich kann Fred nicht absagen, er ist so ein lieber Kerl!“ Rose nickte verständnisvoll, wusste sie doch schon lange von der Schwäche ihrer besten Freundin für einen gewissen jungen Potter. Gleichzeitig musste sie auch zugeben, dass Fred keine schlechte Wahl war, ihr Cousin war ein wahrer Glücksgriff. „Was hast du jetzt vor, Ella?“, fragte sie. „Ich gehe mit beiden“, verkündete Gabriella mit fester Stimme und Rose fragte sich gerade, was sie denn von ihr wollte, wenn denn keinen Rat, als Gabriella fortfuhr, „aber ich brauche deine Hilfe. Ich brauche jemanden, der Albus ablenkt, solange ich mit Fred über den Markt schlendere.“ Gabriella lächelte Rose liebevoll an. „Bitte, Rose, du weißt, wie sehr ich mir das wünsche.“ „Eigentlich wollte ich mit Scorpius den Tag genießen“, begann Rose, doch sie ließ von den flehenden braunen Augen ihrer Freundin erweichen. Sie seufzte. „Okay, ich mach’s, aber nur dieses eine Mal.“ Glücklich umarmte Gabriella ihre Freundin über den Tisch hinweg. „Danke, danke, danke! Du bist die Beste!“ Rose schüttelte lächelte den Kopf. „Wahnsinn, Ella, kein Mensch hätte jemals damit gerechnet, dass ausgerechnet du mit zwei Typen gleichzeitig ausgehst. Persephone würde vor Neid erblassen.“ *** „Du bist heute seltsam abwesend“, sagte Scorpius und rief Rose somit ihren Begleiter wieder in Erinnerung. Sie hatte die Augen offen gehalten, um Albus zu finden und damit ihre Mission erfolgreich beginnen zu können. „Weder die singenden Weihnachtskerzen noch ich selbst mit Rentiernase und Rentiergeweih haben dir ein Schmunzeln entlocken können“, sagte Scorpius weiterhin und drückte ihre Hand. Rose wusste, dass er sich nicht beschweren wollte, dafür klang seine Stimme eindeutig zu amüsiert, aber dennoch war sie ihm wohl eine Antwort schuldig. „Ich halte nach Albus Ausschau“, sagte sie wahrheitsgemäß und hoffte inständig, dass Scorpius es nicht merkwürdig finden würde, dass sie nach seinem besten Freund suchte, während sie mit ihm über den Weihnachtsmarkt schlenderte. Glücklicherweise legte sich Scorpius eine eigene Erklärung zurecht: „Ach ja, die beiden haben heute ihr erstes Date!“ Er lachte selbstzufrieden. Rose achtete nicht darauf, sie suchte immer noch nach Albus. Dann räusperte sich Scorpius und fragte: „Und was meinst du? Die beiden wären doch ein echt süßes Paar, oder?“ „Ich weiß nicht“, meinte Rose abwesend, „wenn Albus sich mal aufraffen würde“, und sie schenkte den Worten keine weitere Beachtung. Bis Scorpius verlegen kicherte. Abrupt blieb Rose stehen und zwang Scorpius ihrem Beispiel zu folgen, da sie Hand in Hand gingen. Misstrauisch sah Rose ihren Freund an, der sich sichtlich unwohl fühlte. Scorpius Malfoy kicherte nicht, außer er wollte ein anderes Gefühl überspielen. „Warum fragst du? Normalerweise interessieren dich die Beziehungsprobleme der anderen überhaupt nicht. Klatsch und Tratsch zieht immer an dir vorüber“, fragte sie und ließ Scorpius nicht aus den Augen, der sich in irgendeinen Ausrede von wegen „bester Freund“ und „verdient ein wenig Glück“ stürzte. Noch während Scorpius vor sich hin stammelte, ging Rose ein Lichtlein auf. „Albus hat dich beauftragt“, grinste sie, „weil er herausfinden will, ob Gabriella auch in ihn verliebt ist.“ Scorpius’ Augen weiteten sich vor Entsetzen, als Rose immer breiter grinste. „Das heißt: Albus ist auch in Ella verliebt!“ Doch bevor sie in Jubelrufe ausbrechen konnte, machte Scorpius hektisch: „Psssssscht!“ und hob beschwichtigend die Hände. „Wenn Albus erfährt, dass ich dir das erzählt habe, macht er einen Rückzieher und wir können wieder Monate warten, bis die beiden endlich ein Paar sind. Schließlich habe ich ihn überredet, heute mit ihr zum Weihnachtsmarkt zu gehen, damit sie ihre Beziehung öffentlich machen können“, erklärte Scorpius, offensichtlich sehr stolz auf sich. „Bitte was?“, spottete Rose. „Na, die beiden waren doch ohnehin für einander bestimmt, das sieht doch ein blinder Phönix ohne Flügel“, behauptete Scorpius trotzig, er war anscheinend eingeschnappt, dass Rose seiner Logik nicht traute. „Nicht das“, lachte Rose, „die beiden gehören definitiv zusammen. Aber ist Albus wirklich der Meinung, dass Ella und er bereits ein Paar sind?“ Jetzt war es Scorpius, der verwirrt aussah. „Natürlich. Ich meine die ganzen Anspielungen, die Scherze, die Blicke.“ Er hielt inne. „Rose, was weißt du?“ „Das erzähle ich dir unterwegs“, sagte sie und zog ihn mit sich. *** „Da bin ich wieder“, rief Gabriella und strahlte Fred an, der noch immer an dem riesigen Lebkuchenhaus lehnte und seinen Glühwein trank. Sie war gerade für eine Viertelstunde verschwunden, um sich mit Albus zu treffen, und so schnell wie möglich wieder zurückgeeilt, damit ihr Wegbleiben nicht so auffiel. „Ich habe dir noch einen Glühwein bestellt“, meinte Fred lächelnd und schob ihr eine neue Tasse hin, „wo du den anderen doch so begeistert getrunken hast.“ Es stimmte, dass sie den Glühwein hinuntergestürzt hatte, aber zum einen weil ihr kalt war und zum anderen, weil sie schnell wieder weg musste. Eigentlich trank Gabriella überhaupt keinen Alkohol und sie fand, dass der Alkohol im Glühwein noch ekliger war, vor allem, weil er einem ins Gesicht schlug, bevor man auch nur einen Schluck getrunken hatte. Sie hatte jedoch Fred lächelnd zugesagt, weil er ihr versprochen hatte, dass sie es mögen würde. Danach konnte sie das Getränk natürlich nicht wieder zurückgehen lassen, das empfand sie als unhöflich. Leider hatte ihr kurz darauf auch Albus eine Tasse angeboten und sie mit seinen grünen Augen und einem zauberhaften Lächeln angefleht, es wenigstens einmal zu probieren. Dass sie eine Viertelstunde zuvor bereits mit Fred Weasley eine Tasse getrunken hatte, konnte sie ihm natürlich nicht erzählen. Mittlerweile fühlte sich ihr Kopf leichter an und ihr war ein wenig schwindlig, wenn sie schnell rannte, aber die dritte Tasse war eindeutig besser als die erste. „Mmmh“, kicherte sie, „viiiiiiel besser! Wo waren wir?“ Sie sah Fred erwartungsvoll an, der sie glücklich betrachtete. Sie hatte noch keinen Jungen getroffen, der sich so offensichtlich über die Gesellschaft eines Mädchens freute. „Du hast mich gefragt, was ich machen will, wenn ich meine UTZs dieses Jahr bestanden habe. Und ich wollte dir gerade antworten, dass ich mich im Ministerium bewerben will.“ „Als Auror?“, fragte sie, weil sie dachte, dass er bestimmt mit seinem besten Freund zusammenarbeiten wolle, und nahm einen weiteren großen Schluck aus ihrer Tasse. „Nein, ich dachte eher an einen todlangweiligen Bürojob“, erklärte Fred mit einem Funkeln im Auge, „ich brauche etwas Abstand von James’ actionreichen Abenteuern.“ Gabriella nickte verständnisvoll und merkte, wie ihr schwindlig wurde, wenn sie die Augen schloss. Offensichtlich strauchelte sie ein wenig, denn Fred stützte sie und meinte: „Lass uns ein bisschen spazieren gehen.“ Sie vergaß, dass Albus irgendwo auf diesem Weihnachtsmarkt auf sie wartete und nahm seinen Arm dankbar an, während sie ein bisschen kicherte und rot anlief. „Süß“, sagte Fred und strich ihr über die roten Wangen, „und kalt.“ Gabriella lehnte sich an seine Schulter und genoss die Aussicht auf das verschneite Hogsmeade. Plötzlich tauchte eine Rose mit roten Haaren und roter Nase auf und lächelte Fred entschuldigend an. „Sorry, Fred, aber ich muss mal ganz dringend mit ihr sprechen, bitte?“ Fred antwortete: „Natürlich, liebe Rose, aber pass gut auf sie auf. Ich habe das Gefühl, sie verträgt nicht allzu viel Alkohol“, und übergab Gabriella in Roses sichere Arme. Während Fred sich ein paar Schritte entfernte, strahlte Gabriella Rose an. „Hey, Rose, mir geht’s echt gut. Fred ist so ein Schatz!“ „Wie viel hast du getrunken, Ella? Du trinkst doch sonst nichts“, meinte Rose besorgt, doch Gabriella winkte ab: „Fred würde mir nie etwas geben, was schlecht für mich wäre. Er ist so ein lieber Kerl!“ „Und was ist mit Albus?“ „Albus ist auch ein lieber Kerl!“, antwortete Gabriella verwundert, „was für eine blöde Frage! Du weißt doch, dass ich ihn liebe!“ Rose warf einen besorgten Blick Richtung Fred, doch der zeigte ein außerordentliches Interesse an tanzenden Wichteln, und außerdem war das ihr geringstes Problem, denn genau in diesem Moment bog Albus gefolgt von einem nahezu panischen Scorpius um die Ecke und eilte auf Gabriella zu. „Da bist du ja“, rief er, „Scorpius hat mir schon Angst gemacht, als er sagte, du wärst bereits nach Hogwarts zurück gegangen.“ Hätten Gabriella und Albus noch für etwas anderes außer sich Augen gehabt, hätten sie bemerkt, dass Rose Scorpius einen vorwurfsvollen Blick zuwarf und der extrem schuldbewusst mit den Schultern zuckte. Stattdessen fiel Gabriella Albus um den Hals. „Du bist mich suchen gekommen!“, jubilierte sie. Der im ersten Moment etwas überrumpelte Albus drückte Gabriella fest an sich. „Natürlich komme ich dich suchen. Schließlich...“ Albus zögerte und fügte dann hinzu: „Du bist doch meine Weihnachtsmarktbegleitung.“ Hinter ihren Rücken warfen sich Rose und Scorpius einen Blick zu, der eindeutig besagte, was das bitte für eine bescheuerte Liebeserklärung war. Doch Gabriella schien das gar nichts auszumachen, ganz im Gegenteil ihre Augen leuchteten, als sie erklärte, „Ich liebe dich auch, Al.“ Rose rückte näher an Scorpius und lehnte sich an seine Schulter, während er seinen Arm um sie legte. Erst als Albus die Hand hob und „Hey, Fred!“ rief, fiel den anderen Beteiligten ein, dass sie einen Teilnehmer übersehen hatten. Rose wusste nicht, wie lange er schon dort gestanden hatte, doch noch immer hatte er ein Lächeln auf dem Gesicht. Auch Gabriella schien bei seinem Anblick zu verstehen, dass sie etwas falsch gemacht hatte, doch sie ließ Albus’ Hand nicht los. „Ich kläre das“, verkündete Rose und wollte Scorpius’ Seite verlassen, doch dieser hielt sie sanft zurück. „Aber wir haben... es ist doch unsere Schuld!“, jammerte sie, aber Scorpius schüttelte den Kopf: „Er wird es nur von ihr hören wollen, ich würde es nur von dir hören wollen.“ Also blieb Rose stehen und sah zu, wie sich Gabriella und Fred entfernten. *** „Es tut mir leid“, sagte Gabriella, sobald sie außer Hörweite waren, „ich hätte es dir sagen sollen. Du verdienst-“ Aber Fred unterbrach sie mit einem Kopfschütteln. „Mir tut es leid. Ich hätte dich nicht in diese Situation bringen dürfen. Ich wusste, wie es jeder wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis ihr beide ein Paar sein würdet. Ich habe dich wider besseren Wissens eingeladen und ich hätte wirklich niemals damit gerechnet, dass du ja sagst. Dafür danke ich dir.“ Gabriella sah ihn entsetzt an. „Sei nicht so vergebend! Das stimmt doch gar nicht! Ich habe uns alle, aber vor allem dich, in eine wirklich blöde Situation gebracht!“, sagte sie in einem drängenden Unterton. Dann fuhr sie etwas sanfter fort: „Eigentlich wollte ich dir sagen, wie sehr es mir leid tut, und du drehst den Spieß einfach um. Das ist nicht fair, Fred, du lässt mir dadurch keine Chance. Aber genau das macht dich aus.“ Sie lächelte ein wenig. „Ich bin mir nicht sicher, ob das Sinn ergibt, was ich sage, weil ich glaube, dass ich zu viel von dem Glühwein getrunken habe, aber du bist ein toller Kerl, Fred, und jedes Mädchen könnte sich glücklich schätzen, dich als Weihnachtsmarktbegleitung zu haben. Es ist nur so-“, sprach Gabriella, als sie von Fred unterbrochen wurde: „Dass du ihn liebst, ich weiß.“ Er legte den Kopf in den Nacken und lachte kurz. „Das Merkwürdige ist, dass ich genau das schon einmal gehört habe, und ich dachte eigentlich, dass ich es nie wieder hören müsste, aber es wird wohl immer einen Potter geben, der die Herzen der Mädchen gewinnt.“ Gabriella fragte nicht weiter nach, wohl auch, weil es ihr immer schwerer fiel einen klaren Gedanken zu fassen. Sie wollte unbedingt zurück zu Albus. „Es tut mir leid“, wiederholte sie und Fred nickte. Das wusste er bereits, doch trotzdem war nicht alles gut. Das würde es wohl für eine lange Zeit nicht sein. *** Albus zappelte zwischen Rose und Scorpius auf und ab und versuchte immer wieder einen Gesprächsfetzen aufzuschnappen, doch Fred und Gabriella standen zu weit entfernt. „Wieso dauert das so lange?“, beschwerte er sich und Rose antwortete ungeduldig: „Sie reden erst seit ein paar Minuten, so etwas handelt man nicht in einem Satz ab. Außerdem ist die Situation komplexer, als du denkst.“ Albus ignorierte sie. „Aber sie hat sich schon entschieden, oder? Sie wird mich doch nicht verlassen. “ Er klang ehrlich besorgt und Scorpius legte ihm beschwichtigend die Hand auf die Schulter. „Lass ihr die Zeit!“ „Mir tut Fred leid“, meinte Rose und verschränkte die Arme vor der Brust. „Wieso? Wir haben alle schon einmal einen Korb bekommen“, sagte Albus und hielt seinen Blick wieder unverwandt auf Gabriella gerichtet. „Aber erst im letzten Jahr musste er hinter deinen Bruder zurücktreten, weil sich Aurora Nott für James entschieden hat. Und jetzt ist er wieder in genau derselben Situation. Das ist echt nicht schön.“ Rose sah überrascht vom einem zum anderen, die sie beide mit offenem Mund anstarrten. „Woher weißt du so etwas immer?“, fragte Scorpius und Albus ergänzte: „Davon hat James gar nichts erzählt.“ Rose verdrehte die Augen: „James weiß davon auch gar nichts, Fred hat es ihm nie erzählt, sonst wären die beiden doch heute keine so guten Freunde mehr. Ich weiß es von Dominique, die es von Rachel hat, der es von Persephone erzählt wurde und die wiederum ist bekanntermaßen die beste Freundin von Aurora.“ „Also könnte es auch genauso gut frei erfunden sein“, schlussfolgerte Albus und lächelte seine Cousine an, die schon zu einer Erwiderung ansetzte. Scorpius dagegen schüttelte betroffen den Kopf und sagte mit einem melancholischen Unterton: „Mancher Mensch hat ein großes Feuer in seiner Seele und niemand kommt, um sich daran zu wärmen.“ Albus und Rose warfen sich einen halb ungläubigen, halb genervten Blick zu und sagten unisono: „Red’ nicht so einen Unsinn, Scorp!“ „Was denn?“, verteidigte sich der, „das hat Vincent van Gogh gesagt, eine der wenigen Zauberer-Maler, die auch in der Muggelwelt berühmt sind.“ Rose wuschelte ihm liebevoll durchs Haar und sagte dann: „Du liest zu viel!“ „Musst du gerade sagen“, maulte Scorpius, bevor er sich doch zu einem Kuss überreden ließ. In diesem Moment trennten sich Gabriella und Fred voneinander und Albus sprang ihr mit großen Schritten entgegen. „Alles klar?“, fragte er, doch Gabriella antwortete nicht, sondern vergrub ihr Gesicht in seinem Winterumhang. „Ich hasse Glühwein“, hörte er sie murmeln, „gib mir nie wieder dieses Zeug!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)