Die zweite Chance! von BlaiseZabini (♥Rainbow Inn♥ Wo die Liebe zu Hause ist) ================================================================================ Prolog: der Anfang ------------------ 1.Kapitel Heute haben wir den 01. Juli und mittlerweile liege ich schon seit fast zwei Jahren hier auf der Herzstation in einem Krankenhaus in Aíre obwohl ich nicht mal hier aus der Nähe komme. Ich darf zwar ab und zu nach Hause, wenn es meine Ärzte erlauben und auch meine Verfassung soweit in Ordnung ist, aber das ist eher selten der Fall und selbst wenn ich nach Hause darf, besteht mein Tag daraus, im Bett oder auf dem Sofa zu liegen, um fernzusehen oder aber irgendetwas zu Zocken. Manch einer würde sagen, du bist doch selbst schuld. Mach was aus deinem Leben, aber leider kann ich das nicht, habe ich doch einen inoperablen Herzfehler, der nur durch ein neues Herz behoben werden kann und auf das warte ich jeden Tag sehnsüchtig. Das Warten hier im Krankenhaus und auch zu Hause ist furchtbar langweilig, immerhin bin ich gerade achtzehn geworden und würde viel lieber tun, was andere Jungs in meinem Alter tun. Was würde ich nicht alles dafür tun, um endlich hier raus zu können? Mit Mädchen flirten, auf Partys gehen oder mir einfach nur mit Freunden einen guten Film im Kino ansehen zu können. Gott, ich würde alles dafür tun und doch kann ich es nicht, denn all das würde meinen Tod bedeuten und wenn ich ehrlich bin, hänge ich zu sehr an meinem Leben, als dass ich es gerade jetzt auf Spiel setzen würde. Da spiel ich doch lieber weiter mit Denzel Poker oder aber zock ihn beim Schach ab. Er ist echt ein guter Pfleger und ich mag ihn sehr. Er und einige andere hier aus dem Krankenhaus sind mir mittlerweile wirklich wichtig geworden. Sie sind schon fast wie eine zweite Familie für mich und ich glaub, ich geh ihnen auch genauso sehr auf den Sack wie ein pubertierender Jugendlicher seinen Eltern auf den Sack geht. Sie geben sich wirklich viel Mühe, um mich bei Laune zu halten und ich weiß mittlerweile mehr von Medizin, als von irgendwas anderem, was ja auch kein Wunder ist, wenn man an der Quelle sitzt. Doch trotz allem habe ich auch viel Zeit nachzudenken, vor allem abends, wenn ich allein in meinem Zimmer liege und an die Decke starre. Das sind die Momente, wo ich wirklich Angst habe, große Angst um genau zu sein, denn ich möchte nicht sterben. Ich möchte jetzt noch nicht gehen, denn es gibt noch so viel, was ich erleben möchte. Ich hab noch so viele Pläne. Ich war ja noch nicht mal richtig verliebt. Ja, es ist wirklich wahr, Rhys McAlister, Strahlemann und Nervenbündel der Herzstation war noch nie richtig verliebt. Wenn das jemand wüsste, die würden mich doch alle auslachen. Naja gut, Denzel nicht, der würde mir wahrscheinlich alle möglichen Weiber anschleppen, die er kennt, aber das will ich ja auch nicht. Ich möchte mich schließlich richtig verlieben. So mit allem was dazu gehört: Mit Herzklopfen, Bauchkribbeln, feuchten Händen und keine Ahnung mit was noch allem. Der pure Kick eben. Der größte Kick meines Lebens! Aber was ist, wenn mein Leben morgen schon vorbei ist? Was, wenn die Ärzte kein neues Herz für mich finden? Wenn meine Zeit abläuft, bevor mein Herz da ist? Ich hab solche Angst vor diesem Gedanken und am liebsten würde ich mich verkriechen, doch ich will den Ärzten, den Pflegern und auch meinen Eltern nicht noch mehr Sorgen machen, deshalb zeige ich niemandem, wie es in mir aussieht. Wie viel Angst ich eigentlich wirklich habe. Ich lächelte sie an und strahle mit der Sonne um die Wette, solange bis meine Zeit gekommen ist, denn wenn ich gehen muss, dann möchte ich, dass alle mit einem Lächeln an mich denken können. Ich werde lächeln und so überall gute Laune verbreiten, ich werde jedem ein bisschen Lebensfreude und Mut geben, bis mein eigenes Leben zu Ende ist. Ich werde lächeln bis zum Schluss! Kapitel 1: Die Nachricht ------------------------ 2.Kapitel Oh Gott. Heute… heute ist es endlich soweit, ich war selbst schon kurz davor, mich aufzugeben, denn alle guten Gedanken und alle Hoffnungen wurden von meinen Testergebnissen in den letzten Tagen jedes Mal aufs Neue zerschlagen, denn mein Körper konnte nicht mehr. Er konnte nicht mehr kämpfen und mit ihm wurde auch ich schwächer, so dass ich schon die letzten Tage nicht mehr aufstehen konnte und dann… dann kam Denzel mitten in der Nacht in mein Zimmer gestürmt. Als er mich weckte, war ich total verwirrt und meine Mutter motzte ihn an, was ihm einfalle, dass er mich wach machte. Doch als er endlich dazu kam, uns zu sagen, was los war, schwiegen wir beide. Er strahlte wie ein Honigkuchenpferd, als er mir sagte, dass sie ein Herz für mich hatten. Natürlich hieß das, dass irgendein Patient es nicht geschafft hatte, aber die Freude überwog in diesem Moment einfach, so dass ich ihn selbst anstrahlte und alle Müdigkeit sofort aus meinem Körper gewichen war, während meine Mutter in Tränen ausbrach. Mein Leben war nicht vorbei, es gab endlich wieder einen Hoffnungsschimmer! Ich kann euch gar nicht sagen, wie aufgeregt ich war, immerhin war das der Moment auf den ich schon so lange gewartet hatte. Wenn alles gut ging, dann würde ich bald wieder hier raus können und könnte endlich tun, was immer ich wollte. Es dauerte nicht lange, bis die Ärzte kamen und mich für die OP vorbereiteten. Immerhin musste ja alles schnell gehen. Ich erfuhr, dass mein Spender einen Verkehrsunfall hatte und noch in dieser Nacht seinen Verletzungen erlegen war. Er war ungefähr in meinem Alter, gerade achtzehn geworden und hatte mitten im Leben gestanden, soweit mir die Ärzte das sagen konnten. Anscheinend hatte er einen Organspendeausweiß machen lassen, kaum dass er das selbst endscheiden konnte und deshalb bekomme ich nun sein Herz. Ich weiß nicht, ob ich traurig sein soll, oder ob ich mich freuen soll. Wahrscheinlich bin ich beides etwas. Immerhin sein Tod bedeutete mein Leben, aber er lässt seine Familie zurück. Vielleicht hatte er Geschwister, eine Freundin oder sogar eine Verlobte, ich weiß es nicht, aber eins weiß ich. Ich werde Leben! Nicht nur für mich, sondern auch für ihn! Ich werde mein, nein UNSER Leben genießen und jeden Tag leben, als gäbe es kein Morgen - Mit einem Strahlen im Gesicht, damit man sich an mich erinnert und damit er stolz sein konnte. Epilog: Das Ende? ----------------- 3. Kapitel Die OP-Vorbereitungen brachte ich recht schnell hinter mich, sodass ich noch vor dem Frühstück aus meinem Zimmer geschoben wurde. Schweigend lag ich in meinem weißen Bett, während Denzel und auch Schwester Anna über mir am reden waren. Sie freuten sich für mich, immerhin hatten sie mich all die Jahre begleitet und nun, da meine Rettung so greifbar war, konnten auch die beiden ihre Freude einfach nicht zurückhalten. Ich hörte nicht wirklich zu, war ich doch eher mit meinen Gedanken bei dem jungen Mann, der sein Leben gerade gelassen hatte und wegen dem ich weiter leben durfte. Ruhig sah ich Doktor Lauters an, den Chefarzt auf der Station für Innere Medizin - ein etwas älterer Mann, der für mich schon fast wie ein zweiter Vater geworden war, so viel Zeit hatte ich mit ihm schon verbracht. Er würde bei der Operation dabei sein, genau wie der Herzchirurg und der Anästhesist, die er mir alle noch einmal vorstellte. Nachdem mir der Narkosearzt das erste Mittel spritzte, lächelte mich mein Doc an und wünschte mir eine gute Nacht, mit dem Versprechen, dass wir uns bald wiedersehen würden und zwar mit einem neuen Herzen. Ich erwiderte sein Lächeln nur, bevor ich die Maske auf den Mund gelegt bekam und das helle Licht in dem Raum sich vor meinen Augen verzerrte und ich in einen traumlosen Schlaf fiel, jedenfalls kam es mir so vor. Ich spürte nicht, wie die Operation losging und auch nicht, was die Ärzte mit mir machten, auch wenn es mir irgendwann so vorkam, als würde ich ihnen zusehen. Es kam mir vor, als würde ich neben meinem eigenen Körper stehen und dem Arzt über die Schulter sehen, während sie die Blutungen stillten und mein Herz freilegten. Wie es schlug, so langsam und mühsam, als hätte es keine Kraft mehr. //Es sieht aus als wäre es müde//, schoss es mir durch den Kopf, als ich plötzlich eine Stimme neben mir hörte, „das ist es auch, aber nun kann es schlafen und ein anderes Herz übernimmt seine Aufgabe“ verwirrt sah ich neben mich als ich diese Worte hörte und blickte irritiert auf einen jungen Mann. Er sah gut aus, mit seinen dunklen Haaren, der großen, leicht muskulösen Statur und diesen strahlenden Augen. Irgendwie wirkte er nicht älter wie ich und doch strahlte er etwas Reifes aus, als er mir in die Augen sah. „Wer bist du?“ fragte ich ihn leise, doch wirklich antworten tat er mir nicht. Er lächelte mich einfach nur an und sah wieder auf mich runter. „Das ist nicht so wichtig, meine Zeit ist leider abgelaufen, viel zu früh wenn ich ehrlich bin, aber so ist das Leben. Nicht wahr?“ erklang seine dunkle Stimme neben mir und ich konnte nur nicken, während auch ich nun zusah, wie sie mir mein neues Herz einsetzten. Ich hielt die Luft an, als es soweit war, dass sie es wieder zum schlagen brachten, denn das alles war so aufregend. Als es wirklich anfing zu arbeiten, fing ich an zu lächeln und der Junge neben mir legte mir eine Hand auf die Schulter. „Ich schenke es dir… du brauchst es dringender wie ich“ erklärte er mir und erst verstand ich nicht, was er meinte. „Pass gut auf mein Herz auf… es ist mein wertvollster Besitz…“ hauchte er und sah mich mit lächelnden Augen an und da verstand ich, was er meinte. Er war der Junge, der gestorben war, dessen Leben enden musste, damit ich weiterleben konnte. Traurig sah ich ihn an und wollte etwas sagen, doch er schüttelte nur den Kopf. „Lächel! Du hast dein ganzes Leben noch vor dir und du wirst dein größtes Abenteuer finden, das verspreche ich dir“ sprach er zu mir, bevor er wieder auf meinen Körper blickte. „Und dann halt es mit aller Macht fest, denn ich konnte es leider nicht“ fügte er an, bevor er seine Hand von meiner Schulter löste und mich wieder anlächelte. „Schlaf gut und träum dich einfach an einen Ort, der dein Herz leichter werden lässt, dann lösen sich deine Sorgen und Ängste in Luft auf“ richtete er noch einmal das Wort an mich, bevor er sich umdrehte und einfach ging. „Ich werde immer auf dich achten Rhys, also hör nie auf zu Strahlen, es gibt jemanden, der dieses Strahlen braucht“ hörte ich noch ein letztes Mal seine Stimme. Er hob seine Hand und winkte mir noch einmal zu, während er sich in Luft auflöste und ich zurück in meinen Körper gezogen wurde, wo mich die Dunkelheit umhüllte. Erst nach einer ganzen Weile wurde ich wieder in meinem Krankenbett wach und sah mich etwas verpeilt um, bis ich begriff, wo ich war. Langsam und mit zitternden Fingern legte ich meine Hand auf die Stelle, wo nun ein neues und starkes Herz schlug. Sein Herz! Heute, am 19. Juli begann mein neues Leben, weil seins geendet hatte und irgendwie kam es mir so vor, als würde ich ihn kennen. Als würden wir dieses Leben nun zusammen leben. Ich und der Junge aus meinem Traum, denn wie so einer kam mir das Gespräch vor. Ein verwirrender und doch wunderbarer Traum. und hiermit endet unsere Kleine Geschichte auch schon wieder ^^ ich hoffe ich konnte euch einen kleinen einblick gewähren und vielleicht auch etwas die Gefühle wieder spiegeln die in den Charakteren vor sich gingen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)