Mahorenji von Negi01 ================================================================================ Kapitel 1: Wasserstadt Dakon ---------------------------- Mahorenji Kapitel 1: Wasserstadt Dakon Es war einmal ein kleiner Planet namens Rukei der irgendwo in den weiten des Universums seine Bahn zog. Der Planet bestand aus einem einzigen, großen Kontinent, der sich um den ganzen Planeten erstreckte und zwei Ozeanen jeweils nördlich und südlich. Einst war dieser Planet wunderschön mit einer üppigen Vegetation, die unzähligen Tierarten das Leben ermöglichte. Doch in den letzten Jahrzehnten hatte sich das Klima allmählich verändert. Die Wälder, die bis dahin weite Teile des Landes bedeckten, gingen zurück und machten breiten Wüsten und Steinlandschaften Platz. Das Überleben der kleinen, entlegenen Dörfer hing nun von den Wasserquellen ab, die sie besaßen, denn auch der Regen blieb weitgehend aus. Nur in einigen Großstädten, die an den Küstenregionen und nahe von Flussquellen lagen, war das Leben noch angenehm denn sie hatten genug Wasser und zu Essen. Der König, der über das Land herrschte, schien sich allerdings kaum darum zu kümmern. Er feierte lieber große Feste, bei denen er stets nur den großen Adel einlud. Sie protzten mit ihrem Reichtum und dem Essen, das sie hatten. Sie lebten im Überfluss, während viele Menschen aufgrund der Dürre starben. Doch auf Rukei gab es auch Magie. Eine alte Fähigkeit, welche die Menschen schon vor hunderten von Jahren besaßen. Nur wenige konnten die Magie einsetzen und noch weniger waren wirklich mächtige Zauberer. Doch selbst mit Hilfe der Magie scheint man die Dürre nicht beenden zu können. Dies ist die Geschichte eines 15jährigen Jungen, der in dem kleinen Dorf Nikaro aufgewachsen war, das mitten in einer großen Wüste liegt. Die Wasserquellen des Dorfes würden den Bewohnern nur noch ein paar Jahre das Leben ermöglichen. So entschloss sich besagter Junge, in die Stadt Dakon zu reisen, um dort das zaubern zu lernen. Und da beginnt die Geschichte: Ein Gefährt, das wie ein Bus aussah, bahnte sich seinen Weg durch die öde Wüstenlandschaft. Der Bus hatte aber keine Räder. Er schwebte etwa einen Meter über dem Boden, der auch keine Straße besaß. Abgesehen von dem Fahrer des Busses saß nur noch ein weiterer Fahrgast auf einer der zahlreichen Sitzreihen. Es war ein Junge mit schwarzem Haar, das zu einem herunterhängenden Pferdeschwanz hinten zusammengebunden war. Neben ihm lag eine ziemlich große Reisetasche. Er sah mit seinen dunkelbraunen, fast schwarzen Augen auf die triste Landschaft, die am Fenster vorbeiflog. Berge in der Ferne, große Steine und einige abgestorbene Bäume säumten die Gegend. „Kaum zu glauben, das es hier vor 30 Jahren noch blühende Blumen gegeben hat, was?“, fragte der Fahrer, der offensichtlich ein Gespräch anregen wollte, weil ihm langweilig war. „Ja. Kaum zu glauben.“, erwähnte der Junge ohne seinen Kopf von dem Fenster abzuwenden. Der Fahrer sah ihn fragend an. „Das willst du eigentlich in Dakon?“, fragte er. Endlich bewegte der Junge seinen Kopf. „Es soll dort einige gute Magier geben. Ich habe vor, bei einem von ihnen in die Lehre zu gehen.“, erklärte er. Der Fahrer grinste. „Verstehe. Das wird aber nicht einfach. Ich schätze mal, das du nicht genug Geld hast, um in die Magierakademie aufgenommen zu werden, oder?“, fragte er. Der Junge sah erstaunt aus. „Es gibt dort eine Magierakademie?“, fragte er. Der Fahrer sah ihn verwundert an. „Jetzt hör aber mal. Das weiß doch jeder.“, sagte er. Der Junge lehnte sich in seinem Sitz zurück. „Tut mir leid. Ich nicht.“, sagte er. „Seltsamer Junge.“, dachte der Fahrer. Dann lächelte er. „Sieh mal. Vor uns liegt Dakon!“, sagte er und zeigte nach vorne. Der Junge stand auf und sah auf eine große Stadt in der Ferne. Von hier aus waren riesige Häuser zu sehen und sogar das blaue Meer, an dem die Stadt lag, war zu erkennen. „Wahnsinn.“, sagte der Junge ehrfürchtig. „Ist daß das erste Mal, das du am Meer bist?“, fragte er. Der Junge nickte. Langsam wurde die Stadt größer, bis der Bus am Rande der Stadt ankam und anhielt. „Tut mir leid, aber weiter komme ich mit dem Bus leider nicht. Weite Teile der Stadt stehen unter Wasser und das Gefährt hier ist nun mal für das Land ausgelegt.“, erklärte der Fahrer. Der Junge nahm seine Tasche. „Ist schon gut. Ich komme schon klar.“, sagte er und ging zur Tür. „Sag mal, wie heißt du eigentlich?“, fragte der Fahrer. Der Junge drehte sich um und lächelte. „Renji.“, sagte er und ging. Der Bus setzte sich wieder in die andere Richtung in Bewegung, während Renji auf die Stadt sah. Seine Augen leuchteten, als er nur einige Meter vor sich einen Wasserkanal sah, der die Stadt offensichtlich umschloss. Die Häuser waren wohl vom Grund an auf Stein gebaut worden und ragten so aus dem Wasser. Langsam trat er auf einen Steg am Kanal zu und nahm etwas von dem Wasser mit beiden Händen. Er schluckte, als er das Wasser in den Händen hielt. „Davon würde ich nicht trinken.“, sagte eine Stimme. Renji ließ das Wasser fallen und sah auf einen jungen Mann, der auf einem Boot saß, das einer Gondel glich, aber mit einer Art Motor am Heck. „Ist Salzwasser. Glaub mir, das schmeckt garantiert nicht.“, erklärte er lächelnd. Dann sah er Renji fragend an. „Soll ich dich in die Stadt bringen?“, fragte er. Renji nickte und holte eine kleine Geldbörse heraus. „Ich habe aber nicht mehr viel. Nur noch 500 Yen. Der Rest ist für die Busfahrt draufgegangen.“, sagte er mit einer Schweißperle auf der Stirn. „Busfahrt? Bist du etwa von außerhalb?“, fragte der Mann. „Ja. Aus Nikaro!“, erklärte Renji. Der Mann kratzte sich am Kinn. „Und wo willst du hin?“, fragte er. Renji stutzte. Er stellte seine Reisetasche hin und kramte in einer Seitentasche herum, bis er einen kleinen Zettel herauszog, den er dem Mann zeigte. „Rosenallee 58? Das ist schon etwas weiter weg. Aber du machst mir einen guten Eindruck, deshalb mach ich es diesmal kostenlos.“, sagte der Mann lächelnd. „Echt. Danke schön.“, sagte Renji und ging an Bord. „Mein Name ist übrigens Masaki.“, sagte der Mann. „Ich bin Renji.“, sagte Renji. Er setzte sich hin und Masaki fuhr los. „Was willst denn hier in der Stadt?“, fragte Masaki neugierig. „Die Adresse gehört einem Freund meines Vaters. Er soll ein guter Magier sein. Ich hoffe, das er mich unterrichtet.“, erklärte Renji. Masaki stutzte ein wenig. „Weißt du? Meinem Dorf geht es nicht gut. Die Wasserquellen, die wir haben, gehen bald zu Ende. Ich habe aber gehört, das es effektive Zaubersprüche gibt, mit denen man neue Quellen finden kann. Die möchte ich erlernen und zurückkehren.“, erklärte Renji. Masaki nickte. „Aber dir ist doch wohl klar, das nicht jeder einfach so Magie erlernen kann, oder?“, fragte er. „Natürlich nicht. Aber mein Vater war ebenfalls Magier. Kein sehr guter, aber einige kleine Sprüche konnte er schon.“, sagte Renji ein wenig melancholisch klingend. „War?“, fragte Masaki. Renji nickte. „Er ist vor 3 Jahren gestorben. Er war mit einigen Leuten ausgezogen, um weitere Wasserquellen zu finden. Dabei wurde die Gruppe von einer Horde Wüstentiger angegriffen. Die meisten konnten entkommen und sich zurück ins Dorf flüchten, doch mein Vater und 3 weitere wurden dabei getötet.“, erzählte er. Masaki senkte den Kopf. „Schrecklich. Jeder kämpft da draußen um sein Überleben. Selbst die Tiere schrecken vor nichts mehr zurück.“, sagte er. Masaki ballte beide Hände zu Fäusten. „Nur der König lebt zurückgezogen in seinem Palast und lässt sich von Kopf bis Fuß verwöhnen. Anstatt das er mal etwas gegen diesen Zustand unternimmt.“, sagte Renji wütend. „Tja. Ich fürchte, da können wir nichts dagegen tun. Er ist nun mal der König. Wenn du kannst, solltest du hier Fuß fassen und in der Stadt bleiben. Hier hast du solche Probleme nicht. Die Kanäle um und in der Stadt halten die wilden Tiere fern und hier kann man das Leben noch genießen ohne darum zu kämpfen, den nächsten Tag noch zu erleben.“, erklärte Masaki. „Blödsinn. Meine Mutter und meine beiden Schwestern sind noch im Dorf. Außerdem noch viele andere. Die verlassen sich auf mich. Sobald ich als Magier gut genug bin, kehre ich zurück, um ihnen zu helfen.“, sagte Renji ein wenig aufgebracht. „Schon gut. War ja nur ein Vorschlag.“, sagte Masaki. Es dauerte eine Viertelstunde, bis Masaki an einem kleinen Bootssteg anlegte und Renji ausstieg. „Halte dich links. Dann die zweite rechts und immer geradeaus. Wenn der Weg zuende ist, siehst du ein großes Anwesen mit einem alten Gebäude, das einer Scheune gleicht. Das ist es.“, erklärte Masaki. „Vielen Dank.“, sagte Renji. Masaki griff in seine Tasche und zog eine Kette mit einem kleinen Anhänger heraus. „Wenn du wieder mal jemanden brauchst, der dich fährt, drück hier auf den Anhänger. Ich bin dann so schnell da, wie ich kann.“, sagte er. Renji freute sich. „Ja. Werde ich machen.“, sagte er und ging. Die Gänge, die durch die Häuserschluchten führten, waren kaum breiter als 3 Meter und mit riesigen Steinen gepflastert. Durch die teilweise 4 bis 5stöckigen Gebäude kam kaum Licht in die Gassen, die offensichtlich auch keine Laternen besaßen. Überhaupt sah es hier ziemlich trist aus. Renji hielt sich nach den Angaben von Masaki und nahm die zweite Gasse rechts. Selbst die Fenster hier schienen rar gesät zu sein. Lediglich in den obersten Stockwerken gab es einige. Verständlich. Wer will auch schon durch ein Fenster sehen, von dem aus man nur eine öde Wand erblickt. Dann war das Ende des Weges in Sicht. Die Häuser rechts und links endeten und plötzlich stand Renji in einem lichtdurchfluteten Innenhof. Hier war alles anders als auf dem Weg, den er eben beschritten hatte. Anstatt einer dunklen Gasse stand er nun auf einem großen Gelände. Bäume standen rechts und links und in der Mitte plätscherte ein kleine Brunnen gemütlich vor sich hin. Hinter dem Brunnen erhob sich ein 3stöckiges, großes Haus, dessen Eingang von zwei schön verzierten Säulen eingerahmt war. Links neben dem Herrenhaus stand ein älteres Gebäude, das wohl die Scheune darstellen sollte, von der Masaki gesprochen hatte. „Und hier soll er wohnen?“, fragte Renji sich. Er ging auf den Brunnen zu und sah hinein. „Ob das Trinkwasser ist?“, fragte er sich. Plötzlich flog ein leuchtende Kugel vor ihm in den Brunnen und ein Wasserschwall warf ihn zu Boden. Als er sich wieder aufräppeln wollte, zielte jemand mit einem kleinen Holzstab auf ihn. „Wer bist du und was willst du hier?“, fragte eine weibliche Stimme. Renji sah nach oben in das Gesicht eines Mädchen, das ihn wütend ansah. Sie hatte langes, blaues Haar, das zu zwei nach rechts und links abstehenden Zöpfen gebunden hatte. Außerdem hing ihr eine dicke Strähne ins Gesicht. Er wollte aufstehen, aber das Mädchen hielt den Stab näher an sein Gesicht. „Ich hab dich was gefragt!“, schrie sie. „Schon gut. Schon gut.“, sagte Renji in Panik. „I ich heiße Renji und ich bin hier um Meister Soma zu sprechen!“, sagte er rasch. Das Mädchen sah erstaunt aus. „Und das soll ich dir glauben?“, fragte sie. Renji lächelte. „Hier.“, sagte er und griff in seine Jacke, aus der er ein Bild herausholte. „Das ist mein Vater mit Meister Soma. Das Bild ist 20 Jahre alt.“, erklärte er. Das Mädchen nahm das Bild und sah es sich an. Sie musterte es genau. „Stimmt. Das ist er.“, sagte sie. Sie nahm den Stab zur Seite, so das Renji aufstehen konnte, der erstmal durchatmete. „Puh! Vielen Dank.“, sagte er keuchend. Das Mädchen gab ihm das Bild wieder zurück. „Tut mir leid, aber du bist wohl umsonst gekommen. Er unterrichtet nicht mehr.“, sagte sie und drehte sich um, um zu der Scheune zu gehen. „Warte! Kennst du ihn? Ich muss mit ihm reden.“, sagte Renji. Das Mädchen stutzte. „Das geht leider nicht.“, sagte sie. „Und warum nicht? Ich will nur mit ihm reden.“, versicherte Renji. „Das geht nicht. Er ist vor 6 Monaten gestorben!“, schrie das Mädchen und sah Renji mit tränenden Augen an. Renji erschrak. „Und jetzt geh. Du hast hier nichts zu suchen.“, sagte sie und ging in die Scheune. Renji schluckte. Wenn das stimmte, dann wäre er wirklich umsonst hergekommen. Das war der einzige Magier, den er kannte. Da er kaum noch Geld besaß würde er auch nicht in die Magierakademie gehen können. Er hatte nur eine Hoffnung. „Hey. Kennst du andere Magier in der Stadt?“, fragte er, als er in der Halle ankam. Das Mädchen sah ihn wieder wütend an. „Du bist ja immer noch hier!“, schrie sie. Renji seufzte. „Jetzt hör mir mal zu! Ich hab dir nichts getan! Es gibt also keinen Grund, mich so zu behandeln, klar!“, schrie er. Dann sah er ein Foto auf einem alten Tisch stehen. Es zeigte wohl Meister Soma zusammen mit einer Frau und einem kleinen Mädchen. „Du bist seine Tochter, richtig?“, fragte er. Das Mädchen riss ihm das Bild aus der Hand. „Das geht dich nichts an. Ist meine Sache!“, schrie sie. Renji sah ein, das er hier wohl nicht weiterkommen würde. Enttäuscht ging er wieder nach draußen und sah in den blauen Himmel. „Das war´s dann wohl. Es war umsonst. Die lange Reise hierher und die Hoffnung, meinem Dorf helfen zu können.“, sagte er. Da bemerkte er, das sein Bauch knurrte. Wieder sah er in seinen Geldbeutel. „Vielleicht kriege ich irgendwo davon noch was zu essen.“, sagte er und trat enttäuscht von dannen. Zwei Stunden später hatte Renji erschöpft und unter Hilfe einiger freundlicher Leute den Marktplatz gefunden und saß in einem kleinen Restaurant. Mit dem Geld, das er hatte, konnte er sich gerade mal eine Suppe leisten, aber Hauptsache etwas zu essen. Während er auf die Suppe wartete, dachte er nach. „Und was jetzt? Mit dem Essen geht mein letztes Geld dahin. Für die Rückfahrt nach Hause habe ich nichts mehr geschweige denn für eine Unterkunft. Ich muss also zusehen, das ich eine Arbeit oder irgendwas bekomme.“, dachte er sich. „Hier ist ihre Suppe.“, sagte die freundliche Bedienung und stellte ihm einen Teller hin. „Prima. Vielen Dank.“, bedankte sich Renji. „Gern geschehen. Sind sie das erste Mal hier?“, fragte die Frau. „Ja.“, sagte Renji. „Sie sollten den Dom besuchen.“, sagte die Frau und zeigte auf ein riesiges Gebäude mit zwei Türmen. Sowohl die Wände als auch die Türme waren wundervoll verziert und ein riesiges Tor führte hinein. „Es ist eines der ältesten Gebäude unserer Stadt und das Wahrzeichen.“, erklärte die Frau. „Danke. Werde ich vielleicht auch machen.“, sagte Renji. Da erbebte die Erde. Der gesamte Marktplatz wurde durchgeschüttelt. „Nicht schon wieder.“, erwähnte die Frau. Das Beben dauerte nur 5 Sekunden, bis es wieder aufhörte. „Passiert das öfter?“, fragte Renji. „Ja. In der Woche ungefähr 3mal. Es ist eine richtige Plage.“, erklärte die Frau. Da gab es einen lauten Krach aus der Richtung des Doms. Einer der Türme bekam Risse und Teile der Fassade stürzten nach unten. Die Menschen, die gerade daher liefen, rannten so schnell sie konnten weg. Einige wurden jedoch begraben. „Oh nein.“, erschrak die Frau. Renji ließ seine Suppe stehen und rannte los. „Ich muss ihnen helfen.“, dachte er nur. Der Turm war nun komplett eingestürzt und große Trümmerteile versperrten den Eingang. „So ein Mist!“, schrie Renji, als er vor dem Eingang angekommen war. Er hörte noch Stimmen von drinnen, doch da der Eingang verschüttet war, kamen die Menschen nicht raus. Er packte eines der Trümmerteile und versuchte, es zur Seite zu rollen, doch es war viel zu schwer. „Komm schon!“, bat er. „Geh zur Seite, Kleiner!“, sagte eine ihm bekannte Stimme. Das Mädchen von vorhin stand hinter ihm. „Du?“, fragte er. „Geh zur Seite!“, schrie sie nochmal und schubste ihn weg. Dann murmelte sie leise etwas und im nächsten Moment erhoben sich die tonnenschweren Trümmerteile wie von Zauberhand in die Luft und flogen zur Seite. Renji war beeindruckt. Dann war sie also auch eine Magierin. Kapitel 2: Unterrichte mich! ---------------------------- Kapitel 2: Unterrichte mich! Die gewaltigen Trümmer fielen mit lautem Krach zu Boden. Dann hob Megami erneut die Hände und die kaputten Türen fielen zu Boden. „Los, raus! Ich halte es stabil!“, schrie Megami. Einige Leute kamen aus den Trümmern heraus und retteten sich ins Freie. „Da sind noch ein paar Leute drinnen. Sie sind verschüttet!“, schrie eine ältere Frau. Renji verlor keine Sekunde. Er rannte sofort rein. „Hey. Was glaubst du, machst du da?“, fragte Megami, doch Renji war schon drinnen. „So ein Idiot!“, schrie Megami und rannte hinterher. Renji betrat den Dom und erschrak. Drinnen war ein Teil der Decke bereits runtergekommen und überall lagen Steine herum. „Hallo! Ist hier jemand?“, fragte er. „Hier!“, ertönte eine schwache Stimme und ein Arm erhob sich. Renji rannte hin und erblickte einen Mann, dessen Beine unter einem großen Trümmerteil eingeklemmt waren. „Warten sie. Ich helfe ihnen.“, sagte Renji und versuchte, den Block anzuheben. Er gab alles, aber das Gewicht war zu groß. Plötzlich erhob sich das Teil, das nun leicht wie eine Feder schien und flog weg. „Du Blödmann. Das ist gefährlich!“, schrie Megami, die neben ihm stand. Ihre Hand leuchtete noch. „Das können wir später noch bereden.“, sagte Renji. Dann zögerte er. „Hier ist noch jemand.“, sagte er und rannte über die Trümmer. „Der Kerl ist ja wahnsinnig.“, sagte Megami. Tatsächlich fand Renji noch eine junge Frau, der er aber alleine aus den Trümmern helfen konnte. Er brachte sie zu Megami. „Wir müssen hier raus. Ich fürchte, die Decke hält nicht mehr lange.“, sagte Megami. Renji sah sich um. „Aber da ist noch jemand. Ich kann ihn spüren.“, sagte er und rannte abermals los. Megami seufzte. „Können sie alleine gehen?“, fragte sie den Mann. Der nickte und nahm die junge Frau unter den Arm, damit sie zum Ausgang gingen. Renji hatte noch jemanden gefunden. Es war ein kleines Mädchen. Sie war ohnmächtig und hatte eine Platzwunde am Kopf. Vermutlich war sie dort von einem Stein getroffen worden. Nachdem Renji sich versichert hatte, das sie noch lebt, hob er sie auf die Arme. „Das waren, glaube ich alle. Jetzt können wir raus.“, sagte er. Megami verschränkte die Arme. „Wird auch Zeit.“, sagte sie. In dem Augenblick bröckelte der zweite Turm des Doms und stürzte in sich zusammen. Damit hatte auch die Decke nichts mehr, woran sie sich halten konnte und brach in sich zusammen. „Oh nein. Zu spät!“, schrie Megami, als die gigantischen Trümmer auf sie zu stürzten. „Tu was!“, schrie Renji. „Es geht nicht mehr!“, schrie Megami. In einer Staubwolke fielen die letzten Wände des Doms in sich zusammen und nahm allen auf dem Marktplatz die Sicht. „Mein Gott. Da waren noch welche drin!“, schrie der alte Mann, dem Renji das Leben gerettet hatte. Dann flogen vier Gestalten wie von selbst auf den Marktplatz und sahen auf die Trümmer des Doms. „Die magische Rettungstruppe!“, schrien einige Passanten. Einer der Gestalten trat vor. „Wir sind wohl zu spät. War noch jemand drin!“, schrie der Mann einen Verletzten. „Ja. Ein Junge und ein Mädchen. Sie haben uns gerettet, aber sie waren noch drin.“, sagte der Mann. Dann hatte sich die Staubwolke ganz verzogen und bot ein Bild der Zerstörung. „Sie werden wohl nicht mehr leben!“, sagte eine Frau aus der Rettungstruppe. „Das überlebt niemand.“, sagte ein anderes Mitglied. Da fielen einige Trümmer zur Seite und man konnte eine Art Energiefeld sehen, das sich wie eine kleine Kugel in die Luft erhob. Es flog ein paar Meter über dem Boden auf den Vorplatz des Doms zu und verschwand. Für einen kurzen Augenblick noch leuchteten Renjis Augen, bevor er zusammenbrach. Megami und das Mädchen waren ebenfalls gerettet. Die Passanten und die Mitglieder der Rettungstruppe waren starr vor Staunen. So etwas schienen sie noch nicht gesehen zu haben. Megami atmete tief ein und aus. In ihren Augen stand die Angst geschrieben. Sie war sicher, das sie gerade so dem Tod entronnen war. „Geht es ihnen gut?“, fragte der Anführer der Rettungstruppe. Megami stand langsam auf und atmete noch einmal durch. „Ja. Es geht schon. Kümmern sie sich lieber um das Mädchen. Sie hat vermutlich eine Gehirnerschütterung.“, sagte sie. Einer der Rettungstruppe trat vor und nahm das Mädchen. „Was ist mit dem Jungen?“, fragte der Anführer jetzt und deutete auf Renji. Megami lächelte. „Überlassen sie den mir.“ Als Renji die Augen öffnete, blickte er an eine mit Holz verkleidete Decke. Er drehte den Kopf nach rechts und sah auf ein großes Fenster und edel aussehende Möbel, die überall im Zimmer herumstand. Das Bett, in dem er lag wäre groß genug für 4 Leute gewesen, doch er lag alleine. Vorsichtig richtete er sich auf. Doch ein stechender Schmerz ging durch seinen Kopf, der ihn wieder zurückwarf. „Verdammt! Was ist denn passiert?“, fragte er. „Möchten sie eine Tasse Tee? Das beruhigt.“, sagte eine Stimme. Renji erhob sich nochmal und erblickte einen alten Mann in einem Smoking. Er sah nett aus und in seiner linken Hand hielt er ein kleine Tablett mit einer Tasse drauf. Erneut sah Renji sich um. „Wo bin ich hier?“, fragte er. Der Mann trat um das Bett herum und stellte die Tasse auf einen Nachttisch. „Dies ist das Anwesen der Fuchino. Ich bin der Butler. Mein Name ist Osamu.“, sagte der Mann. „Fuchino? Richtig. So hieß ja der Freund meines Vaters!“, bemerkte Renji und erschrak. „Moment mal. Heißt das, das hier ist das Haus von...“ „Mir. Richtig.“, sagte eine ihm bekannte Stimme. Megami stand in der Türzarge und sah ihn prüfend an. „Lassen sie uns allein, Osamu.“, bat sie. Osamu nickte. „Wie sie wünschen, werte Lady.“, sagte er und ging. Renji hielt sich den Kopf. „Ich verstehe nicht, was passiert ist. Warum bin ich hier? Warum lebe ich noch?“, fragte er. Megami trat, immer noch mit dem prüfenden Blick, neben sein Bett. „Das ist eine gute Frage.“, sagte sie. Renji sah sie an. „Hast du mich etwa gerettet? Und was ist mit dem Mädchen?“, fragte er. Megami setzte sich auf einen Stuhl. „Der Kleinen geht es gut. Ich habe bereits angerufen. Sie wird es überstehen. Aber was mich mehr interessiert ist, was du eigentlich gemacht hast. Wie hast du das gemacht?“, fragte sie. Renji sah sie fragend an. „Was gemacht?“, wollte er wissen. Megami lächelte. „Dann weißt du es also wirklich nicht mehr. Dachte ich mir schon.“, sagte sie und stand auf. „Wenn du dich ausgeruht hast, kannst du ja gehen.“, sagte sie und ging einfach so. „Warte!“, rief Renji, doch es war zu spät. Erschöpft legte er sich zurück und dachte nach. „Wovon hat sie geredet? Was habe ich denn gemacht?“, fragte er sich. Megami setzte sich im Erdgeschoss an einen Tisch und ließ sich von Osamu das Frühstück servieren. „Mit Verlaub. Was gedenken sie jetzt, mit dem jungen Mann zu tun?“, fragte er. Megami nahm die Tasse in die Hand. „Nichts. Er wird wieder gehen. Was soll ich denn tun?“, fragte sie. „Unterrichte mich.“, kam auf einmal die Antwort von Renji, der runtergekommen war. Allerdings war er noch ziemlich schwach und konnte sich kaum auf den Beinen halten. Megami beachtete seinen Zustand gar nicht. „Dich unterrichten? Warum sollte ich das denn tun? Ich habe noch andere Dinge, um die ich mich kümmern muss.“, sagte Megami. Renji ging in die Knie, wobei er nicht wusste, ob er es tat um Megami anzuflehen, oder weil er keine Kraft mehr hatte, zu stehen. „Ich tue alles, was du willst, aber bringe mir das zaubern bei.“, sagte er. Megami trank etwas von ihrem Tee und stellte die Tasse wieder auf den Tisch. „Glaubst du, du könntest mit einer Lehrerin klarkommen, die gerade mal so alt ist wie du?“, fragte sie. Renji schluckte, doch er blieb in gebückter Haltung. „Ich werde.“, sagte er mit Bestimmtheit. Megami schmunzelte. „Trotzdem sage ich nein. Magie zu erlernen ist nicht so einfach wie du dir das vielleicht vorstellst. Ich habe seit meinem 3. Lebensjahr trainiert, um so gut zu werden, wie ich es jetzt bin. Mein Vater hat mir viel beigebracht.“, sagte sie. Unter Schmerzen stand Renji wieder auf. „Ich werde fleißig lernen und viel üben. Das verspreche ich.“, sagte er. „Ich habe nein gesagt und dabei bleibt es auch!“, schrie Megami. Dann stand sie auf. „Ich esse heute nichts. Räumen sie es bitte weg.“, bat sie Osamu und ging an Renji vorbei zur Haustür. „Die Leute in meinem Dorf verlassen sich auf mich. Ich werde nicht aufgeben.“, sagte Renji. Megami blieb stehen. „Meine Familie lebt in einem kleinen Dorf weit abseits und die Wasserquellen gehen allmählich zur Neige. Wir haben auch kein Geld, um den König für Wasserrationen zu bezahlen. Ich bin hergekommen, um die Fähigkeit zu erlernen, Wasser zu finden. Ich werde nicht eher von hier verschwinden, ehe ich das gelernt habe.“, erklärte Renji. Megami schmunzelte erneut. „Wasserquellen im Boden finden? Das ist das also. Du glaubst, es gibt einen universellen Zauberspruch dafür. Um eine solche Fähigkeit zu erlernen, musst du viel mehr lernen. Sehr viel mehr.“, erklärte sie. „Das werde ich auch. Das werde ich auch.“, versicherte Renji. Megami sah ihm in die Augen. Dann seufzte sie. „Also gut. Aber vergiss nicht, das du mir versprochen hast, alles zu tun, was ich will.“, sagte sie. Renji schluckte. „Ich muss los. Schließlich habe ich noch einen Job. Ruh dich etwas aus. Wenn ich heute Abend wiederkomme, bekommst du deine erste Lektion.“, sagte Megami und machte die Tür hinter sich zu. Renji lächelte und lehnte sich an die Wand. „Möchten sie etwas ordentliches zu Essen?“, fragte Osamu. „Gerne.“, sagte Masaki. Osamu hatte Renji eine Reispfanne gemacht, die dieser genüsslich aß. „Wie ist Megami eigentlich sonst so?“, fragte er. Osamu lächelte. „Sie war von klein an ein fröhliches Mädchen, das sich sehr für die Magie interessierte. Aber seit ihr Vater gestorben ist, hat sie sich sehr verändert. Früher hat sie immer über alles mit mir gesprochen. Seitdem aber verschließt sie sich mehr und mehr.“, erklärte er. „Und was arbeitet sie?“, fragte Renji jetzt. „Sie arbeitet in der großen Bibliothek von Dakon. Sie sagte, das sie dort auch die nötigen Information findet für...“, sagte Osamu, als er stutzte. „Tut mir leid. So was sollte ich ihnen lieber nicht sagen.“, sagte er lächelnd und wandte sich wieder dem Aufwasch zu. „Was für Informationen?“, wollte Renji jetzt wissen. „Wäre nicht gut, wenn ich ihnen das erzählen würde. Das würde mir die Lady sehr übel nehmen. Also erzählen sie ihr besser nicht, das ich was gesagt habe.“, bat Osamu. Es war Mittagszeit und Renji zog sich an. Zwar hat er noch leichte Kopfschmerzen, doch es war nicht seine Sache, einfach so rumzuliegen. Von Osamu bekam er einen Stadtplan, weil er sich mal ein wenig in der Stadt umsehen wollte. Über die zahlreichen Brücken kam er erstmal wieder zum Marktplatz. Der eingestürzte Dom war komplett umzäunt worden, um Schaulustige fernzuhalten. Doch es gab noch einige Sehenswürdigkeiten wie den Atsushi-Platz. Er war nach einem berühmten Magier benannt, der vor etwa 100 Jahren die ganze Stadt gerettet hatte. In der Mitte des Platzes stand eine 15 Meter große Steinfigur mit seinem Abbild. „Wahnsinn. Der muss echt ein großer Magier gewesen sein.“, sagte er. „Allerdings.“, ertönte eine Stimme hinter ihm. Renji drehte sich um und sah in das Gesicht eines Mädchens mit langen, braunen Haaren. „Das ist Atsushi Niwa. Vor 100 Jahren gab es ein Seebeben, das eine gigantische Flutwelle erzeugte, die auf Dakon zukam. Atsushi bot seine gesamte Kraft auf, um die Stadt in ein Kraftfeld von bislang einzigartiger Größe zu hüllen und rettete sie so vor dem Untergang. Allerdings büßte er dabei sein Leben ein. Um sein großes Opfer zu ehren hat man ihm hier ein Denkmal errichtet.“, erklärte das Mädchen. „Wow!“, sagte Renji. Das Mädchen lachte. „Du bist neu in der Stadt, oder? Normalerweise kennt jeder hier die Geschichte.“, sagte sie. „Ja. Bin erst seit gestern hier. Aber das alles fasziniert mich wirklich.“, erklärte Renji. Das Mädchen stutzte. „Bist du Tourist oder so was?“, fragte sie. „Nein. Ich bin hier, um Magie zu lernen. Ich komme aus einem weit entfernten Dorf in der Wüste.“, sagte Renji. Das Mädchen musterte ihn. „Gut. Wie wäre es, wenn ich dich ein wenig herumführe?“, fragte sie. Renji sah sie fragend an. „Wieso? Bist du Fremdenführerin?“, fragte er. Das Mädchen aber griff seinen rechten Arm. „Quatsch. Ich langweile mich nicht gerade und brauche etwas zu tun. Außerdem siehst du nicht schlecht aus.“, sagte sie. Renji wusste nicht, was er dazu sagen sollte. Eigentlich sah sie ja auch recht hübsch aus. „Na schön. Mein Name ist übrigens Renji.“, sagte er. Das Mädchen erschrak und fing an zu lachen. „Tut mir leid. Ich hatte mich ja noch gar nicht vorgestellt. Ich bin Yuka Tsushima. Freut mich.“, sagte sie. Yuka führte Renji den ganzen Tag herum und zeigte ihm einige ältere Gebäude und präsentierte ihm auch gleich die passende Geschichte dazu. Es war bereits später nachmittag, als sie am Marktplatz in einem Café saßen und sich etwas Eis schmecken ließen. Von Osamu hatte sich Renji etwas Geld geborgt, so dass er es ihr als Dank bezahlen konnte. „Ich hätte dir ja auch gerne noch den Dom gezeigt, aber leider ist der gestern nach einem Erdbeben eingestürzt.“, erklärte Yuka enttäuscht. „Ich weiß. Ich war dabei.“, sagte Renji. Yuka sah ihn verwundert an. „Du warst dabei? Wirklich?“, fragte sie. „Klar. Ich habe geholfen, die Leute rauszuholen.“, sagte er ein wenig stolz. Yuka staunte. „Das ist ja Wahnsinn. Ich habe davon gehört, das zwei Passanten todesmutig reingestürzt sind. Einer davon warst du?“, fragte sie. „Allerdings.“, sagte Renji rot werdend. „Das ist ja toll. Hattest du keine Angst?“, fragte Yuka neugierig. Renji dachte kurz nach. „Ein wenig vielleicht schon. Aber wenn Menschen in Gefahr sind, kann ich einfach nicht anders. Ich denke mir immer, das mir auch mal so was passieren könnte und dann froh wäre, wenn mir jemand hilft.“, sagte er. „Yuka? Was machst du denn hier?“, fragte eine Stimme. Vor ihrem Tisch standen plötzlich drei Jungen in Anzügen. Einer von ihnen schien Yuka zu kennen. Yuka lächelte. „Was wohl? Ich esse ein Eis mit einem Freund.“, sagte sie. Der Junge sah Renji wütend an. „Und wer bist du?“, fragte er. Renji wusste nicht, was er sagen sollte. Er war ganz baff. „Geht ihr Partnerlook?“, fragte er ohne groß nachzudenken. Da bekam er die Faust des Jungen gegen die Backe und fiel mitsamt dem Stuhl rücklings zu Boden. „Das sind die Schuluniformen der Akademie, du Hinterwäldler!“, schrie der Junge wütend. Die anderen beiden sahen nur zu. „Was soll denn das, Akira? Das kannst du doch nicht tun!“, schrie Yuka. „Du bist meine Freundin, klar? Nicht der da!“, schrie der Junge. Renji räppelte sich wieder ab. „Immer mit der Ruhe. Das ist ein Missverständnis. Sie hat mir nur ein wenig die Stadt gezeigt. Ich bin neu und deswegen...“, versuchte Renji zu erklären, doch weiter sprach er nicht, denn der Junge hielt einen kleinen Zauberstab in seine Richtung. „Alles nur Ausreden. Du wolltest mir meine Freundin ausspannen. Ich fordere dich zu einem Magierduell!“, schrie er. Renji sah ihn fragend an. „Ein Magierduell? So ein Quatsch. Ich kann doch gar nicht zaubern.“, sagte er. Der Junge mit dem Zauberstab zögerte. „Hab ich dich nicht schon mal gesehen?“, fragte er. Er sah einen der Jungen an, die bei ihm waren und der gab ihm eine Zeitung von heute morgen. „Dachte ich es mir doch. Hier.“, sagte er und zeigte auf die erste Seite, wo ein großes Bild von Renji und Megami drauf waren, wie sie gerade aus den Trümmern gekommen waren. Die Überschrift lautete:“Zwei todesmutige Magier retteten die Eingeschlossenen, so das keiner ums Leben kam.“ „Du kannst mir viel erzählen. Ich erwarte dich morgen Abend im Park.“, sagte der Junge. Dann sah er Yuka an. „Du wirst schon sehen. Wenn ich den Kerl fertig gemacht habe, wirst du erkennen, wer der Bessere ist.“, sagte er. Dann gingen die drei. Yuka seufzte. „Tut mir leid. Ist wohl meine Schuld.“, sagte sie traurig. Renji atmete durch. „Wer war das eigentlich?“, fragte er. „Das war Akira Kitao. Schüler an der Magierakademie und mein momentaner Freund. Leider ist er ziemlich schnell eifersüchtig, wie du gemerkt hast.“, erklärte Yuka. „Das kannst du laut sagen!“, bemerkte Renji. Kapitel 3: Hartes Training -------------------------- Kapitel 3: Hartes Training Spät Abends saß Renji am Tisch und Megami mit betrübtem Gesicht ihm gegenüber. „Damit ich das richtig verstehe... Du hast dir von einem Mädchen die Stadt zeigen lassen, so zum Dank zu einem Eis eingeladen und dich von ihrem Freund zu einem Magierduell herausfordern lassen?“, fragte Megami. Renji hielt den Kopf gesenkt. „Glaube schon.“, sagte er. Megami sah ich ihn wütend an. „Was war denn an den Worten: Ruh dich etwas aus, so falsch zu verstehen? Soweit ich weiß bist du nicht hier, um dir die Stadt anzusehen. Du hättest einfach hier bleiben sollen. Dann wäre das nicht passiert!“, schrie sie wütend. Renji lächelte. „Ist doch kein Drama. Ich gehe einfach nicht hin, dann hat sich das auch.“, sagte er. Megami hielt sich eine Hand vors Gesicht. „Du machst es dir einfach, oder? Ein Magierduell ist eine Ehrensache. Wenn du nicht erscheinst, verlierst du dein Gesicht. Dann wird dich keiner dieser Kerle mehr ernst nehmen und mich vermutlich auch nicht. Ist dir das eigentlich klar.“, sagte leicht schluchzend. „Möchten sie eine Tasse Tee?“, fragte Osamu. „Nein! Ich will keinen Tee!“, schrie Megami. „Aber es beruhigt. Passiert ist nun mal passiert. Daran kann man nichts mehr ändern.“, erklärte Osamu. „Bring mir doch einfach bis morgen Abend ein paar Zaubersprüche bei. Dann kann ich mich wehren.“, schlug Renji vor. Megami sah ihn wieder prüfend an. „Bis morgen Abend? Und was soll ich dir bis dahin beibringen? Der Kerl ist Schüler an der Akademie und das vermutlich nicht im ersten Jahr. Selbst, wenn ich dir in dieser Zeit ein paar einfache Sprüche beibringen könnte, würdest du von ihm gnadenlos fertig gemacht werden. Der wird dich in den Boden stampfen.“, erklärte sie. Renji lächelte. „Ich will ja auch nicht gewinnen. Nur mich wenigstens ein wenig zur Wehr setzen können.“, sagte er. Megami stand auf. „Vergiss es.“, sagte sie. Dann lächelte sie. „Das ist vielleicht die Gelegenheit, auf die ich gewartet habe.“, sagte sie. „Äh, was?“, fragte Renji. „Die Magierakademie. Die Schüler der Akademie glauben, das sie was besseres sind. Das ist vielleicht die Chance, mal einen von ihnen auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen.“, sagte Megami. Renji gefiel der Ausdruck in ihren Augen nicht. Er hatte so was verschlagenes. „Und was heißt das jetzt?“, fragte er. Megami ging zu ihm, griff seine Hand und schleifte ihn nach draußen. „Ich werde dir beibringen, wie du diesen Schnösel fertig machen kannst. Damit beweise ich auch den Lehrern der Akademie, das die Zauberei meines Vaters mindestens genauso gut ist wie ihre.“, erklärte sie und sie gingen in die Scheune rein. „Und was jetzt?“, fragte Renji. Megami zog einen Schlüssel aus der Tasche und schloss einen großen Schrank auf, dessen Türen sie weit öffnete. Renji staunte. Im Schrank waren 4 Böden, auf denen jeweils 10 Holzstäbe senkrecht aufgestellt waren und jeder sah anders aus. „Das sind alles Zauberstäbe, die mein Vater hergestellt hat. Jeder ist aus einem ganz besonderen Holz. Mit ihnen kannst man die magische Kraft, die jeder in sich trägt, bündeln und in einen Zauberspruch legen. Normale Magier können nur damit zaubern. Nur mächtige Magier können auch ohne Zauberstab zaubern.“, erklärte Megami und sah sich die Stäbe an. „Welcher wäre denn hier am besten?“, fragte sie sich. „Dein Vater hat auch Zauberstäbe hergestellt?“, wunderte Renji sich. „Natürlich. Ein richtiger Magier stellt seine Zauberstäbe selbst her. Wenn du soweit bist, wirst du auch deinen eigenen machen. Bis dahin aber sollte einer von denen hier reichen. Ah ja.“, sagte Megami und holte einen Zauberstab aus dunklem Holz heraus. „Der hier ist aus dem Holz eines Eichenbaums die bei der Akademie wachsen. Er ist ziemlich leicht zu handhaben, weil er die Magie sehr gut leitet.“, beschrieb sie. Renji verstand kein Wort. Doch er beschloss, es ihr zu überlassen. Er nahm den Stab und sie gingen nach draußen hinter die Scheune. Renji staunte. Die Villa hatte einen großen Garten mit Aussicht auf einen der großen Kanäle. Gerade jetzt, wo die Sonne langsam unterging, sah es traumhaft aus. „Ist ja ne Wahnsinnsaussicht!“, sagte er. „Willst du die Gegend bewundern oder lieber trainieren?“, fragte Megami. Renji sah sie schmollend an. „Schon gut. Wollte es ja nur sagen.“, sagte er mürrisch und ging zu ihr. Megami stellte sich vor ihn. „Also gut. Du hast noch nie bewusst gezaubert, oder?“, fragte sie. Renji schüttelte den Kopf, auch wenn er nicht wusste, was sie mit bewusst eigentlich meinte. „Na gut.“, sagte Megami und hielt Renjis rechte Hand hoch, in der er den Stab hatte. „Dieser Zauberstab ist in erster Linie nur ein Stück Holz. Ein Stück Holz dem eine Form gegeben wurde. Er besitzt keine Magie. Die Magie muss aus dir kommen. Aus deinem Inneren.“, erklärte sie. „Na gut. Und wie mache ich das?“, fragte Renji. Megami seufzte. „Die Magie kommt aus dir. Schließe jetzt die Augen.“, bat sie. Renji schloss die Augen. „Jetzt horche in dich hinein. In deinem Körper fließen mehrere Energieströme. Energieströme, von denen du jeweils etwas abzweigen musst. Nimm etwas von deren Energie und lenke diese Energie zu deiner rechten Hand.“, erklärte Megami. Renji lächelte mit einer Schweißperle auf der Stirn. „Das ist wohl nicht so einfach, was?“, fragte er. Megami packte sich an den Kopf. „Das habe ich befürchtet. Du weißt nicht, wie es geht. War von einem Anfänger auch nicht anders zu erwarten. Dann müssen wir wohl ganz von vorne anfangen.“, seufzte sie. 10 Minuten später hatte Megami ein Stück Papier von drinnen geholt, das sie Renji zeigte. Auf dem Papier war das Bildnis eines Menschen eingezeichnet. „Also. Zunächst haben wir den Energiestrom, der vom Kopf in die Arme führt. Das ist der am leichtesten zu kontrollierende, weil er ohnehin in die Hand fließt.“, erklärte Megami und zeichnet zwei rote Linien ein, die vom Kopf in die Hände gingen. „Dann haben wir den zweiten Energiestrom, der in die Beine fließt. Er hat den längsten Weg und von ihm etwas Energie zu nehmen ist wohl am schwierigsten. Aber am wirkungsvollsten ist der Energiestrom, der in den Bauch geht. Dort sammelt sich die meiste Energie, was bedeutet, das du von dort die Hauptenergie holen musst, um deinen Zauberspruch möglichst wirkungsvoll zu gestalten.“, fügte Megami hinzu und zeichnete weitere Linien ein. „Schön und gut. Aber wie mache ich das?“, fragte Renji. Megami lächelte. „Du musst die Energie in dir spüren. Du musst jeden einzelnen dieser Energieströme spüren. Erst, wenn du das geschafft hast, kannst du Magie wirken.“, erklärte sie. Renji sah immer noch ratlos aus. „Dabei kann ich dir leider nicht helfen. Das ist etwas, das du alleine rausfinden musst. Allerdings bezweifle ich, das es dir bis morgen Abend gelingen wird.“, sagte sie und faltete das Papier zusammen. „Du solltest dich lieber schlafen legen. Vielleicht fällt mir noch etwas ein bis morgen.“, sagte sie und ging rein. Renji sah den Stab in seiner Hand an. „Ich muss es schaffen.“, sagte er sich. Die Sonne ging auf und weckte Megami. „Wieder ein neuer Morgen.“, sagte sie und streckte sich. Dann zog sie die Vorhänge zur Seite und sah nach draußen. Sie erblickte Renji noch im Garten. Er hatte wohl die ganze Nacht draußen verbracht. In seiner Hand hielt er immer noch den Zauberstab, der aber nun ein wenig leuchtete. Megami erschrak. Sie zog sich einen Bademantel an und rannte so schnell sie konnte nach draußen. Sie stand an der Hintertür und wartete ab, was passieren würde. Eine kleine, leuchtende Kugel bildete sich an der Spitze des Stabes. „Lass sie fliegen!“, schrie Megami. „Was?“, fragte Renji erschrocken. Da gab es einen Knall und durch die Wucht wurde Renji zurück ins Gras geworfen. Renji atmete durch. „Musst du mich so erschrecken?“, fragte er. Megami trat an ihn heran. „Wenn du deine Magie zu stark bündelst, ohne einen Spruch zu wirken, wird sie sich so entladen. Damit kann man großen Schaden anrichten und das nicht nur an der Umgebung. Ich kenne Magier, die in so einer Aktion Gliedmaßen verloren haben.“, sagte sie. Dann drehte sie sich rum. „Allerdings bin ich beeindruckt, das du es in nur einer Nacht geschafft hast, deine Energieströme zu kontrollieren.“, sagte sie. Renji seufzte. „War auch nicht einfach.“, sagte er und sah nach oben. Megami hatte immer noch ihren Bademantel an und er blickte aus dieser Position genau auf ihr Höschen. Dabei wurde er leicht rot. „Was ist denn?“, fragte Megami. Die bemerkte jetzt ihre Lage und wurde ebenfalls rot. „Was fällt dir ein?“, fragte sie und verpasste Renji einen Schlag ins Gesicht. Wenig später saßen sie am Frühstückstisch, den Osamu schon vorbereitet hatte. Renji hatte zwei Taschentücherschnipsel in der Nase. „Was haben sie denn gemacht?“, fragte Osamu. „Nichts.“, sagte Renji. „Nichts? Du hast auf mein Höschen gestarrt! Das ist ja wohl unerhört!“, schrie Megami. „Komm schon. Du bist doch im Bademantel rausgekommen! Außerdem war es ein Versehen!“, schrie Renji. „Ich bin nur so schnell rausgekommen, weil ich mir Sorgen gemacht habe, klar?“, schrie Megami und ging, ohne ein weiteres Wort zu sagen nach oben. Renji seufzte. „Ein schwieriges Mädchen.“, sagte er. Osamu sah Megami nach. „ Erstaunlich.“, sagte er. Renji sah ihn fragend an. „Sie hat sich anscheinend wirklich Sorgen um sie gemacht. Ist ein gutes Zeichen.“, erwähnte Osamu. Inzwischen schlich eine Gestalt durch die Stadt. Sie war vermummt und bewegte sich langsam auf einen riesigen Gebäudekomplex zu. Eine große Treppe führt nach oben zur Eingangstür. Doch kurz bevor die Gestalt die Tür erreichte, brach sie zusammen. „Fuchino. Ich muss zu Fuchino.“, sagte sie schwach. Megami war mit Renji wieder im Garten, wo Osamu einige Zielscheiben aufgebaut hatte. „Nun gut. Da du offensichtlich jetzt deine Energie bündeln kannst, sollten wir es mit einigen einfachen Zaubersprüchen versuchen. Zu mehr haben wir ohnehin nicht die Zeit.“, erklärte Megami. „Das einfachste ist wohl der Energieblitz. Eine kleine, leuchtende Kugel, die du auf deinen Gegner schleuderst. Im Grunde ist es auch kein Zauberspruch, sondern nur ein Wort, das du im Hinterkopf behalten solltest. – Flugi-.“, erklärte Megami. „Flugi?“, fragte Renji. „Allerdings. Wenn du deine Energie konzentriert hat, musst du nur Flugi rufen. Ich zeige es dir mal.“, sagte sie und zog ihren Zauberstab. Dann hielt sie ihn auf eine der Zielscheiben und rief,:“FLUGI!“ Eine Kugel schoss aus der Spitz des Stabes und zerfetzte eine der Zielscheiben. Renji staunte. „So schnell geht das?“, fragte er. „Dummkopf. Ich habe natürlich mehr Übung. Ich kann meine Energie innerhalb von wenigen Sekunden bündeln. Bei dir dürfte es noch etwas länger dauern. Aber je mehr Übung du hast, umso schneller wirst du.“, sagte sie. Renji seufzte. „Das Duell heute Abend werde ich wohl nicht gewinnen, oder?“, fragte er. „Nein. Wahrscheinlich nicht.“, sagte Megami und verschränkte die Arme. „Aber wichtig ist, das du alles gibst. Zeige diesem Kerl, das er dich nicht unterschätzen sollte.“, erklärte sie. „Verehrte Lady. Hier ist jemand für sie.“, rief Osamu. Megami sah verwundert aus. „Wer kann das sein?“, fragte sie und ging. Eine Minute später kam sie wieder raus. „Trainiere das, was ich dir gesagt habe. Nutze die Zielscheiben als Übung. Ich bin in etwa 2 Stunden wieder zurück.“, sagte sie und ging wieder. Renji wunderte sich. Es musste wohl wichtig sein. Mit einem futuristisch anmutenden Gefährt, das offensichtlich schweben konnte, wurde Megami mit einem älteren Mann in Richtung Magierakademie gefahren. „Sind sie sicher, das er es ist?“, fragte sie. Der ältere Mann nickte. „Er ist sehr schwach. Die Ärzte sagen, das er sehr wahrscheinlich die Nacht nicht überleben wird. Wir wollten mit ihm reden, aber er sagt, das er nur mit ihnen reden will.“, erklärte er. Megami senkte den Kopf. „Na gut.“, sagte sie. Sie kamen vor dem großen Gebäudekomplex an und der Mann führte Megami nach drinnen und in eine Krankenstation im inneren der Akademie. In einem abgeriegelten und gut bewachten Raum lag eine Gestalt hinter einem großen Fenster. Etliche Schläuche gingen von einigen Maschinen in ihren Körper rein. Es war ein Mann mittleren Alters, doch er sah nicht sehr gut aus. „Wenn sie reingehen, geben sie vorher ihren Zauberstab ab. Wir wollen kein Risiko eingehen.“, sagte der ältere Mann. Megami nickte und gab ihm ihren Zauberstab. Dann wurde sie reingelassen und die Tür hinter ihr wieder verschlossen. Der Mann neigte leicht seinen Kopf und sah sie mit einem schwachen Augenzucken an. Sein Mund verzog sich zu einem leichten Lächeln. „Megami.“, sagte er und hustete einmal kurz. „Hey, Shin. Wie geht es denn so?“, fragte Megami. Der Mann lachte kurz, was aber wohl wehtat. „Was glaubst du denn? Sieh mich an. Ich sterbe.“, sagte er. „Ist nicht zu übersehen.“, sagte Megami mit leicht ironischem Unterton. „Immer noch die Alte. Du hast mich nie gemocht, weil ich mehr Zeit mit deinem Vater verbracht habe, als du.“, sagte Shin. Megami schmunzelte. „Ist doch normal. Du warst immerhin sein Assistent. Allerdings verstehe ich nicht, das du kurz vor seinem Tod einfach verschwunden bist. Sag mir, warum.“, bat Megami in forderndem Ton. Shin schmunzelte ebenfalls. „Kommst gleich zur Sache. Aber genau deswegen habe ich dich auch herkommen lassen. Dein Vater ist nicht an einem Herzinfarkt gestorben, wie alle sagen. Das kann ich mir nicht vorstellen. Er wurde ermordet.“, erklärte Shin. Megami erschrak. Ihre Augen waren weit aufgerissen, aber nur für einen kurzen Moment. „Warum erzählst du mir das?“, fragte sie. „Ich soll dir etwas von deinem Vater ausrichten. Erinnerst du dich an Atsushi? Er hat etwas, das seinen Lageplatz verraten könnte. Doch pass auf, das er nicht in falsche Hände gerät.“, sagte Shin. Dann bekam er plötzlich Krämpfe. Die Tür ging auf und zahlreiche Ärzte kamen herein. Doch Minuten später konnten sie nur seinen Tod feststellen. Der ältere Mann stand neben Megami. „Atsushi? Was soll das denn heißen? Was meinte er mit –seinen Lageplatz-?“, fragte er. Megami schüttelte den Kopf. „Ich weiß es nicht. Mein Vater hatte wohl einige Forschungen für die Regierung betrieben. Forschungen, die für andere Leute zu gefährlich schienen. Vielleicht hat es etwas damit zu tun.“, spekulierte sie. Der alte Mann schien enttäuscht. „Dann war es also umsonst. Tut mir leid, das ich dich wegen nichts hergeholt habe.“, entschuldigte er sich. „Nicht doch. Du bist immerhin der einzige wirkliche Freund, den mein Vater hatte und auch ich vertraue dir.“, sagte sie. Der Mann sah sie fragend an. „Irgendwie hast du dich verändert.“, bemerkte er. Megami wunderte sich. „Als ich dich vor 2 Monaten das letzte Mal besucht habe, hast du nicht so gestrahlt wie heute. Was ist denn seitdem passiert?“, fragte der Mann. Megami wurde ein wenig rot. „Nichts. Naja. Nichts wichtiges vielleicht.“, sagte sie. „Geht es um den jungen Mann, den ich bei dir gesehen habe?“, fragte der Mann. „Renji? Nein. Der Typ ist total nervig. Er treibt mich zur Weißglut. Von Magie hat er nicht die geringste Ahnung und ständig meckert an allem herum.“, sagte Megami leicht eingeschnappt. Der Mann lächelte. „Du magst ihn, oder?“, fragte er. „Quatsch. Ich kenne ihn erst seit vorgestern. Ich unterrichte ihn lediglich in der Magie. Immerhin ist er von weit her gekommen und hat kein Geld. Er will seinem Dorf damit helfen.“, erklärte Megami. „Verstehe. Dann hat er also ein gutes Herz. Ich bin gespannt, was aus ihm werden wird.“, sagte der Mann. Megami verabschiedete sich und ging wieder. Aus einem Schatten trat ein großer Mann. Er hatte glatt gekämmtes, schwarzes Haar und trug einen tiefblauen Anzug. „Danke, das sie mitgespielt haben. Der König wird es ihnen danken.“, sagte der Mann. „Was habt ihr mit ihr vor?“, fragte der alte Mann. „Das ist nicht ihre Sache. Wenn wir haben, weswegen wir hier sind, ist sie nicht mehr von Belang.“, sagte die Gestalt und verschwand wieder im Schatten. Der alte Mann sah in den Himmel. „Worauf hast du dich nur eingelassen, Soma?“, fragte er. Kapitel 4: Duell der Magie -------------------------- Kapitel 4: Duell der Magie Es war früher Nachmittag, als Megami wieder nach Hause kam. „Möchten sie etwas zu Essen?“, fragte Osamu. „Nein, danke!“, sagte Megami freundlich. Sie ging in ihr Zimmer, zog sich um und betrat den Garten hinter dem Haus. Renji hatte gerade wieder seine Energie konzentriert und feuerte eine kleine Energiekugel ab, mit der er eine weitere Zielscheibe zerfetzte. Megami sah die restlichen Zielscheiben an. Einige waren teilweise zerstört, in anderen waren kleiner Löcher von Einschlägen. „Nicht schlecht. Du hast eifrig trainiert.“, sagte sie. Renji keuchte. „Klar. So langsam wird es auch.“, sagte er. Megami sah auf die Uhr. „Dann sollten wir jetzt noch einen weiteren Spruch üben. Schließlich hast du heute Abend dein Duell.“, erklärte sie. Renji nickte. Megami stellte sich vor ihn und verschränkte die Arme. „Was glaubst du, ist noch in einem Kampf wichtig außer deinem Angriffsspruch?“, fragte sie. Renji dachte nach. „Was könnte noch wichtig sein?“, fragte er sich. Dann lächelte er. „Na klar. Die Verteidigung!“, erwähnte er. Megami lächelte. „Allerdings. Da der Gegner auch angreifen wird, brauchst du noch einen Verteidigungszauber, um die Angriffe abzuwehren. Dazu ist allerdings ein wenig mehr nötig als für einen Angriffszauber. Dazu musst du die Magie zwar in deinem Zauberstab bündeln, aber du darfst sie nicht loslassen. Du musst sie im Stab behalten und sie an dessen Spitze zu einem Energiefeld formen.“, erklärte sie. Renji stutzte. „Klingt aber schwer.“, sagte er. „Ist nicht so schwer, wie es sich anhört.“, sagte Megami schmunzelnd. „Das Wort dafür ist –Pureto-!“, sagte Megami. Renji hob seinen Zauberstab. „Noch etwas. Je mehr Energie du in das Feld steckst, umso größer wird es werden. Und es bildet sich auch nur in einem gewissen Radius um den Zauberstab. Versuch also die Attacke mit deinem Stab abzuwehren.“, erklärte Megami noch abschließend. Dann zog sie ihren Zauberstab. „Moment mal. Was soll das denn werden?“, fragte er. „Dummkopf. Was bringt dir ein Schild, wenn du nichts zum abwehren hast?“, fragte Megami und erschuf rasch einen Energieblitz. Renji schluckte. Doch er fing genauso an wie bei einem Energieblitz. Er sammelte seine Energie im Stab. In dem Moment ging der Energieblitz von Megami los. „PURETO!“, schrie Renji. Die Spitze des Stabes leuchtete und er hielt sie gegen die Attacke. Doch ohne aufgehalten zu werden, traf ihn die Attacke und er ging in die Knie. „Au!“, sagte er. „Das war nicht genug! Los! Wieder hoch!“, schrie Megami in einem befehlendem Ton. Renji fühlte sich wie nach einem starken, elektrischen Schlag, doch er kam wieder auf die Beine. „Okay!“, schrie er. „Dann weiter!“, schrie Megami. Sie machte den ganzen Nachmittag weiter. Erst gegen Abend saßen sie auf der Treppe ins Haus. „Jetzt mal ehrlich. Kann ich gewinnen?“, fragte Renji. Megami schmunzelte. „Nicht mal annähernd. Außer, wenn der Kerl von der Akademie ein Schwächling wäre.“, sagte sie. Renji legte seinen Kopf in seine Hände. „Sah nicht so aus.“ Megami zuckte mit den Schultern. „Ist ja auch egal. Du wirst es schon überstehen.“, sagte sie. Dann drehte sie sich um und sah Osamu an. „Mach uns ein gutes Essen bevor wir losgehen.“, bat sie. Osamu nickte und verschwand im Haus. „Ich bin sicher, du wirst den Kerl ordentlich ins Schwitzen bringen.“, sagte Megami aufbauend. Die Sonne war bereits untergegangen als sie im Park ankamen. Hier gefiel es Renji viel besser. Zwei kleine Bäche mit hochgepumptem Wasser flossen hier und boten so Lebensraum für allerlei Pflanzen. Bäume, Blumen, Gräser. Hier sah alles noch so aus wie vor der großen Dürre. „Das ist ja wundervoll. So was habe ich bisher nur in Büchern gesehen.“, sagte er staunend. „Ja. Aber solche Fleckchen gibt es nicht mehr viele. Nur in einigen Städten.“, sagte Megami traurig klingend. „Du bist also gekommen. Damit hätte ich gar nicht gerechnet.“, sagte eine Stimme. 20 Meter entfernt von den beiden stand Akira, Renjis Gegner. Bei ihm waren die zwei Kerle von gestern und Yuka war auch da. Akira verschränkte die Arme. „Schade für dich. Dann muss ich dich wohl doch fertig machen.“, sagte er. „Wer hier wen fertig macht, das wird sich noch herausstellen.“, sagte Renji wütend. Megami wunderte sich über diesen Ausspruch von Renji. Es klang irgendwie zu selbstsicher. Aber vermutlich wollte er sich damit nur selbst Mut machen. „Von mir aus. Fangen wir an.“, sagte Akira. Die zwei Kerle neben ihm traten zur Seite und Yuka stellte sich neben einen Baum am Rande. „Ich bin ein netter Kerl. Du hast den ersten Zug frei.“, sagte Akira hochnäsig. Megami gefiel der Ton dieses Snobs gar nicht. „Wie du willst!“, sagte Renji und konzentrierte sich. Er spürte, wie seine Kraft in den Stab schoss. „FLUGI!“, schrie er und eine kleine Energiekugel flog auf Akira zu. Akira gähnte. „PURETO!“, schrie er. Die Kugel wurde von einem Schutzschild abgefangen und verglühte einfach. Renji seufzte. „Was denn? Mehr hast du nicht drauf?“, fragte Akira. Er hob seinen Zauberstab. „Pass mal auf!“, sagte er und der Stab leuchtete. „FLUGI!“, schrie er und eine Kugel, die mindestens zehnmal so groß war wie die von Renji sauste mit unglaublicher Geschwindigkeit auf ihn zu. „Weich aus!“, schrie Megami. Renji machte einen Sprung zur Seite und die Kugel traf einen Stein, den sie pulversierte. Megami erschrak. „Was soll denn das? Bist du verrückt?“, fragte sie wütend. Akira sah sie fragend an. „Du bist nur Zuschauer und Zuschauer mischen sich nicht ein.“, sagte er. „Akira!“, schrie Yuka wütend. Er sah sie seufzend an. „Na gut. Ich lasse es etwas langsamer angehen. Offensichtlich ist mein Gegner noch nicht so bewandert in der Magie.“, sagte er. Renji stand wieder auf. „Nicht schlecht. Du scheinst schon ziemlich lange Magie anzuwenden.“, sagte er lächelnd. „Natürlich. Ich bin im vierten Jahr an der Akademie. Wie lange kannst du denn schon zaubern?“, fragte Akira. „Seit gestern.“, erwähnte Renji. Akira und Yuko erschraken gleichermaßen. „Seit gestern? Will du mich verkohlen?“, fragte Akira. „Nein. Das will er nicht!“, mischte sich Megami ein. „Er ist gestern zu mir gekommen und hat mich gefragt, ob ich ihm das zaubern beibringen kann.“, erklärte Megami. Akira packte sich an den Kopf. „Mein Gott. Dann ist das hier ja totale Zeitverschwendung. Ich dachte, das ich auf einen Gegner treffen würde, aber mit normalem Fußvolk gebe ich mich nicht ab.“, sagte er und drehte sich um. „Warte!“, schrie Renji. Akira blieb stehen. „Wenn du jetzt gehst, verlierst du das Duell.“, sagte Renji. Megami sah ihn fragend an. Akira drehte sich um. „Ist das dein Ernst? Du willst wirklich weitermachen?“, fragte er. Renji lächelte ihn an, was heißen sollte, das er es Ernst meint. „Na gut. Meinetwegen. Es ist deine Entscheidung.“, sagte er und trat zurück. „Du bist ja verrückt. Mit dem kannst du es nicht aufnehmen!“, schrie Megami besorgt. Renji schmunzelte. „Du hast doch gesagt, das ein Magierduell eine Ehrensache ist. Wie sollte ich jetzt kneifen?“, fragte er. Akira hob seinen Zauberstab. „Na gut. Bringen wir das schnell hinter uns. Sein Stab leuchtete wieder. „ ELEMAHI!“, schrie er. Ein Blitz schoss aus dem Stab heraus auf Renji zu. „PURETO!“, schrie der. Doch der Blitz teilte sich, ging um das Energiefeld herum und traf Renji. Er ließ seinen Zauberstab los und ging, von Blitzen geschüttelt in die Knie. „Das war´s auch schon. Wird Zeit, zur Akademie zurückzugehen.“, sagte Akira und wandte sich erneut zum gehen. Yuka sah Renji mitleidig an. „Vergiss es!“, sagte Renji. Er griff seinen Zauberstab wieder und stand auf. Akira stutzte. Er hatte noch nie jemanden erlebt, der so hartnäckig auf einer Niederlage bestand. „Warum bleibst du nicht einfach auf dem Boden? Im meine, eine Chance hast du gegen mich ohnehin nicht. Warum also?“, fragte er. „Weil das nicht meine Art ist.“, sagte Renji ein wenig benommen. Akira sah ihn wütend an. „Na schön. Wenn du es so willst, dann werde ich dem ein für allemal ein Ende setzen.“, sagte er und sein Zauberstab leuchtete hell auf. „Hi-Blow!“, schrie er. Eine große Kugel aus Feuer kam aus seinem Stab heraus und schoss auf Renji zu. „Oh nein. Wenn er dem nicht ausweichen kann, wird er verbrennen.“, dachte Megami. Yuka erschrak. Renji sah den Feuerball an. Vor seinem geistigen Auge sah er seinen Vater. „Du hast viel Potenzial, das kann ich spüren.“, hörte er ihn sagen. „Sieh mal. Siehst du dieses Wort? Du darfst es niemals vergessen. Vielleicht rettet es dich irgendwann mal.“, fügte er hinzu. Wie in Trance hob Renji seinen Zauberstab. „COUNTOGO!“, schrie er. Die Kugel blieb plötzlich einen halben Meter vor ihm in der Luft stehen. Die anderen trauten ihren Augen kaum. In der nächsten Sekunde wurde sie von einer Kraft getroffen und flog zurück. Akira erschrak. „PURETO!“, schrie er und baute ein Energiefeld auf. Als die Kugel auf das Feld traf, gab es eine Explosion, die einen Teil des Grases verbrannte. Das Feuer verpuppte dann. Akira keuchte. Er hatte es gerade noch so geschafft, das Energiefeld aufzubauen. „Bist du verrückt? So was kann ins Auge gehen!“, schrie er. „Allerdings. Aber wenn ich es richtig sehe, dann war es doch deine Attacke.“, schrie Megami. Akira wurde wütend. „Was war das eigentlich für ein Zauber? So einen habe ich noch nie gesehen. Und ich bin bereits seit 4 Jahren an der Akademie!“, schrie er. „Stimmt eigentlich.“, bemerkte Megami jetzt. „Ich kenne Schildzauber und Angriffsvernichtungszauber, aber von einem Konterzauber habe ich noch nie etwas gehört.“, sagte sie. Renji hockte sich hin. „Mein Vater hat mir mal von diesem Wort erzählt. Allerdings wusste ich bin heute nicht, was es bedeutet.“, sagte er. Dann fiel sein Zauberstab ins Gras. „Tut mir leid. Ich schätze, ich hab mich etwas überanstrengt. Ich gebe auf.“, sagte er. Akira sah ihn verdutzt an. „Was soll das denn jetzt? Nach so einer Attacke gibst du auf?“, fragte er. Renji lächelte und hielt seine Hand hinter den Kopf. „Ja. Sieht wohl so aus.“, sagte er. „Komm. Ich helf dir.“, sagte Yuka und half Renji beim aufstehen. „A aber d das kann er nicht. Das Duell ist nicht zuende.“, sagte Akira. „Doch, das ist es. Finde dich damit ab. Außerdem kannst du dich nicht beschweren. Du hast gewonnen.“, sagte Megami. Akira schluckte. „Na gut. Dann belassen wir es dabei. Yuka, komm her. Wir gehen.“, sagte er. „Vergiss es.“, sagte Yuka und sah Akira wütend an. „Du hättest ihn beinahe wegen einem bescheuerten Duell und deiner blöden Eifersucht getötet. Ich will nichts mehr mit dir zu tun haben. Ab sofort ist Renji mein Freund!“, schrie sie. Akiras Kinn fiel beinahe bis auf den Boden nach dieser Aussprache. Renji fühlte sich fast genauso unwohl, vor allem das sich Yuka mit ihrem ganzen Körper fest in seine linke Seite drückte. Megami sah die beiden mürrisch an. „D das kannst du doch nicht machen! Ich bin viel besser als er. Du kannst mich nicht verlassen!“, schrie Akira. Yuka streckte ihm die Zunge raus. „Ich habe es gerade getan. Finde dich damit ab.“, sagte sie. „Komm schon, Boss!“, sagten die beiden Kerle die bei Akira waren und zogen ihn mit zurück in Richtung Akademie. Yuka riss sich endlich los. „Tut mir leid für all die Umstände, die er gemacht hat. Er ging mir schon lange auf die Nerven mit seiner Eifersucht. Ich habe es nur noch übers Herz gebracht, ihm das zu sagen.“, sagte sie betrübt. „Aber du hast mir den Mut gegeben. Danke.“, sagte sie mit plötzlich fröhlichem Gesicht und umarmte Renji wieder. „Ähem!“, räusperte sich Megami. Yuka sah sie fragend an. „Ach ja. Tschuldige. Bist du vielleicht seine Freundin?“, fragte sie. „Ich? Die Freundin von dem?“, fragte Megami und zeigte abfällig auf Renji. „Kein Bedarf.“, sagte sie und drehte sich rum. „Ich erwarte dich morgen früh zum Training, du Casanova!“, sagte Megami und ging ohne ein weiteres Wort zu wechseln. Renji seufzte. Er spürte, das er irgendwas falsch gemacht haben musste, aber er wusste nicht, was. Yuka hingegen schien die einzige zu sein, die im Moment glücklich war. Renji war mit Yuka zusammen und sie vertrieben sich den Tag auf einem Rummel. Yuka zog ihn von einem Fahrgeschäft zum nächsten und sie hatten viel Spaß. „Hier bist du also!“, schrie eine bekannte Stimme und Megami tauchte hinter ihnen auf. Allerdings war sie gut 15 Meter groß. „Ich habe doch gesagt, das du zum Training kommen sollst!“, schrie sie und hob Renji hoch. „Tut mir leid. Tut mir leid!“, schrie er. Da gab es einen schrillen Pfeifton. Renji öffnete die Augen und fiel aus seinem Bett auf den Boden. Auf seinem Nachttisch klingelte der Wecker in einem sehr unangenehmen Ton. Verschlafen drückte die den Knopf zum ausschalten und räppelte sich auf. „Mann. Was für ein Traum.“, sagte er sich. „Bist du immer noch nicht wach?“, fragte Megami, die jetzt in sein Schlafzimmer reinkam. „Ich erwarte dich in 2 Minuten hinter dem Haus. Angezogen!“, schrie sie und ging wieder. Renji kratzte sich den Kopf. „Ich hätte lieber einen gefährlichen Drachen fragen sollen, ob er mich in Magie unterrichtet.“, stellte er gähnend fest. 2½ Minuten später kam er nach draußen. „Du bist eine halbe Minute zu spät dran!“, schrie Megami. „Mach mal locker. Ich bin gerade erst wach geworden.“, sagte er. „Das interessiert weder mich noch deinen Gegner.“, erklärte Megami. Renji zog seinen Zauberstab. „Also gut. Was steht heute auf dem Programm?“, fragte er. Megami riss ihm den Stab aus der Hand und steckte ihn ein. „Dein gestriger Tag hat bewiesen, das du eindeutig zu schlaff bist. Deswegen wirst du heute etwas für deine Kondition tun.“, sagte sie. Renji erschrak. „Meinst du etwa Sport?“, fragte er. „Ganz genau. Magier müssen agil sein, um den Attacken ausweichen zu können. Schließlich kannst du nicht jede Attacke abwehren. Außerdem fällt es dir mit einem Körper der fit ist auch viel leichter, die Energie zu konzentrieren. Deswegen wirst du heute einige Übungen machen. Ich habe dir einen Plan erstellt.“, sagte sie und hing einen Zettel an eine der zerstörten Zielscheiben. „Bis 7 Uhr machst du jetzt Liegestütze, dann Seilspringen bis 9 Uhr. Wenn du magst, kannst du dann 10 Minuten nutzen, um dich etwas zu stärken. Dann wirst du einmal diese Strecke hier ablaufen.“, sagte sie und hing einen Stadtplan mit einer eingezeichneten Linie um die Stadt herum hin. „Dafür hast du etwa 2 Stunden. Dann folgt eine halbe Stunde Klimmzüge...“, führte sie fort. „Warte mal. Ist das nicht etwas hart?“, fragte Renji Ausflüchte suchend. „Vielleicht ein wenig. Aber wenn du mal ein guter Magier werden willst, musst du auf mich hören.“, sagte sie. Dann sah sie auf die Uhr. „Ich muss jetzt zur Arbeit. Aber ich habe immer ein Auge auf dich, vergiss das nicht.“, sagte sie und ging zur Tür. „Fang an!“, schrie sie. Renji erschrak und fing sofort mit den Liegestützen an. „Wenn ich mich recht erinnere, war ihr Training mit ihrem Vater um einiges einfacher.“, erwähnte Osamu, der Renji im Garten sah. „Das war etwas anderes. Er hat es verdient.“, sagte Megami beleidigt. „Meinen sie wegen dieser Yuka?“, fragte Osamu. „Jetzt fangen sie nicht auch noch damit an! Es ist mir völlig egal, mit wem er sich abgibt, klar? Es ist mir egal!“, schrie sie und schlug die Haustür hinter sich zu. Osamu seufzte. „Ich wünschte, sie könnte mal ehrlich zu sich sein.“, sagte er. Kapitel 5: Ein seltsamer Schlüssel ---------------------------------- Kapitel 5: Ein seltsamer Schlüssel Es war gegen Mittag, als Renji mit seinem Stadtrundlauf beschäftigt war. „Die hat sie ja nicht mehr alle. Ich bin jetzt schon völlig fertig. Diesen Tag überlebe ich nicht.“, sagte er sich immer wieder. „Hallo, Renji!“, rief eine bekannte Stimme. Renji blieb stehen und erblickte Yuka, die vor einem Schaufenster stand und ihm zuwinkte. „Hallo, Yuka. Was machst du denn hier?“, fragte er verwundert und ging zu ihr. „Shoppen. Ich hab heute schulfrei. Magst du mitkommen?“, fragte sie. Renji lächelte leicht. „Tut mir leid. Bin mit meinem Training beschäftigt. Megami meinte, das ich als Magier auch meinen Körper trainieren muss. Deswegen habe ich einen strengen Trainingsplan.“, erklärte er. „Ach so. Seltsam. An der Akademie machen wir eigentlich nicht so viel Sport.“, bemerkte Yuka nachdenklich. „Ist ja auch egal. Ich sollte jedenfalls weiter.“, sagte Renji. „Ist gut. Ich besuch dich heute abend mal, ja?“, fragte Yuka, als Renji schon weitergerannt war. Einige Zeit später kam er völlig erschöpft am Anwesen der Fuchinos an und wurde von Osamu bereits mit einem Handtuch und einer Schüssel kaltem Wasser erwartet. „Vielen Dank.“, sagte Renji, nachdem er sich etwas frisch gemacht hatte. „Sie sollten vielleicht etwas kürzer treten.“, riet Osamu. „Nein, danke. Ich werde das jetzt durchziehen. Megami wird schon ihre Gründe haben, mir diese Aufgaben gestellt zu haben.“, sagte Renji. Als Megami gegen Abend nach Hause kam, war Renji wieder mit Liegestützen beschäftigt. „Nicht zu fassen. Er scheint sich daran gehalten zu haben.“, sagte sie überrascht. „Oh ja. Er nimmt es sehr ernst.“, bestätigte Osamu. Megami lächelte. „Vielleicht habe ich ihn doch zu hart rangenommen. Morgen werde ich ihm etwas mehr Freiraum geben.“, sagte sie. Da klingelte es an der Tür. Da Megami näher dran war, öffnete sie die Haustür und erblickte Yuka. „N´ Abend.“, sagte die fröhlich. Megami sah sie gelangweilt an. „Hallo.“, sagte sie. „Ist Renji da?“, fragte Yuka und ohne auf eine Einladung zu warten betrat sie das Haus. „Der ist noch im Garten beim Training.“, bestätigte Megami, doch Yuka schien sie gar nicht zu hören. „Das ist ja ein Haus. Und das kannst du dir leisten?“, fragte sie. „Naja. Es hat meinem Vater gehört und...“ Megami bemerkte, das Yuka ihr scheinbar gar nicht zuhörte. Sie lief schnurstracks in Richtung Gartentür. „Juchuu, Renji!“, rief sie von der Tür nach draußen. Renji sah sie fragend an. „Yuka? Was machst du denn hier?“, fragte er. „Was wohl? Ich habe doch gesagt, das ich dich heute Abend besuchen komme und hier bin ich.“, sagte Yuka fröhlich. „Kommst du rein?“, fragte sie. „Noch nicht. Er hat noch eine Viertelstunde zu tun.“, sagte Megami. „Wirklich? Kann er nicht etwas früher aufhören?“, fragte Yuka mit Schmollmund. „Vergiss es. Er hat sich an meinen Trainingsplan zu halten.“, sagte Megami und sie ließ keinen Zweifel an ihren Worten. „Na gut. Wie wäre es dann mit einer Tasse Tee?“, fragte Yuka. Wieder wartete sie keine Antwort ab sondern ging an Megami vorbei in die Küche. „Du machst weiter.“, sagte Megami noch rasch zu Renji und folgte Yuka. Ein paar Minuten später saß Megami mit Yuka am Esstisch und Osamu schenkte ihnen etwas Tee ein und Yuka trank etwas. „Oh nein. Der ist ja schrecklich. Ich sage ihnen etwas. Morgen komme ich wieder und zeige ihnen mal, wie man richtigen Tee kocht.“, sagte Yuka. Megami mußte sich tierisch zusammenreißen, um nicht mit der Faust auf den Tisch zu hauen. „Wie sie meinen, werte Lady.“, sagte Osamu. Das war zuviel. „Wie können sie sich das gefallen lassen! Sie machen mir schon seit 10 Jahren den Tee und er hat immer geschmeckt. Nur, weil er ihr nicht schmeckt, heißt das doch nicht, das er schlecht ist.“, sagte Megami. Osamu und Yuka sahen sie fragend an. Megami seufzte. „Tut mir leid. Bin etwas durcheinander in letzter Zeit. Es ist einiges passiert, was ich noch verdauen muss.“, erklärte sie. „Kann ich verstehen. Bis vor zwei Jahren hatte ich einen Hund. Dann ist er plötzlich weggelaufen. Ich war 2 Wochen lang nicht ansprechbar und ziemlich schnell gereizt.“, erklärte Yuka. „Das hat aber nichts mit einem Hund zu tun.“, sagte Megami leise. „Was denn dann? Ist es etwas, das nur Frauen erfahren? Osamu. Gehen wir mal raus.“, sagte Yuka. „Nein! Es hat nichts damit zu tun, das ich eine Frau bin. Es ist meine Sache!“, schrie Megami. Osamu seufzte. „Ihr solltet es nicht in euch reinfressen, wenn ihr Probleme habt, werte Lady.“, riet er. „Hab ich was verpasst?“, fragte Renji, der ein wenig verschwitzt jetzt reinkam. Megami senkte den Kopf. Sie ballte die Hände auf ihren Knien zu Fäusten. „Also gut. Wenn ihr alle so darauf besteht, dann werde ich euch erzählen, was los ist.“, sagte sie. Renji sah Megami fragend an. „Scheint was wichtiges passiert zu sein.“, bemerkte er. Nachdem Osamu auch Renji etwas von dem Tee eingeschenkt hatte, setzte dieser sich dazu. „Also. Worum geht es eigentlich?“, fragte er. „Um meinen Vater!“, sagte Megami betrübt. Sie nahm einen Schluck aus ihrer Tasse. „Als er vor 6 Monaten starb, haben die Ärzte gesagt, das es ein Herzinfarkt gewesen ist. Doch ich hatte Zweifel daran, die ich mir zwar nicht erklären konnte, doch die Zweifel waren groß genug, um es zu überprüfen. Ich nahm etwas von seinem Blut und untersuchte es unter einem Mikroskop. Dabei fand ich einen Fremdkörper, der da eigentlich nicht hingehörte.“, erzählte Megami. „Einen Fremdkörper?“, fragte Yuka. Megami nickte. „Ich ließ ihn von einer Freundin untersuchen und sie stellte fest, das es ein Gift war. Ein langsam wirkendes Gift, das sich aber nach der Wirkung rasch wieder zersetzte. Meine Blutprobe war noch recht frisch, deswegen konnte das Gift noch nachgewiesen werden.“ Yuka, Osamu und Renji schienen bedrückt. „Hatte dein Vater irgendwelche Feinde?“, fragte Renji. Megami schüttelte den Kopf. „Nicht, das ich wüsste. Er hat ab und zu Untersuchungen für das königliche Archäologenbüro gemacht, das hier in der Stadt ist. Ihr wisst schon. Untersuchungen von magischen Artefakten, das normalen Magiern zu gefährlich erschien. Nachdem er seinen letzten Auftrag angenommen hatte, schien sich mein Vater irgendwie verändert zu haben. Er war mehr in seine Arbeit vertieft denn je.“, erzählte Megami. „Stimmt. Er kam kaum noch zum Essen hoch. Blieb immer in seiner Kammer im Keller. Ich mußte ihm ständig das Essen bringen!“, erinnerte sich Osamu. Megami senkte den Kopf. „Ich weiß nicht, was er da untersuchen sollte, aber ihm war es wohl sehr wichtig. Aber das merkwürdigste kam an dem Tag, als er starb. Wir saßen wie immer am Frühstückstisch. Ausnahmsweise sogar mein Vater. Er sah mich kurz nach dem Essen an und fragte mich, was ich mal werden wolle. Ich sagte, das ich genauso ein großer Magier werden will wie er. Er lächelte und sagte, das ich an diesem Traum festhalten solle, egal was passiert.“, sagte Megami und wischte sich eine dicke Träne aus dem Gesicht. „Das war das letzte, was er zu mir gesagt hat. Als ich ihn am Abend das nächste Mal sah, war er bereits tot.“, sagte sie. Yuka sah erschrocken aus. Osamu betrübt und Renji hatte die Arme verschränkt. „Hast du nicht versucht, herauszufinden, an was dein Vater gearbeitet hat?“, fragte er. „Doch. Habe ich. Aber die Kammer, in der er gearbeitet hatte, war vollkommen leer. Außerdem war sein Assistent, den er bereits seit 2 Jahren hatte, vollkommen verschwunden.“, erklärte Megami. „Dann war es bestimmt der Assistent. Er hat herausgefunden, woran dein Vater gearbeitet hat und es mitgenommen, nachdem er ihn vergiftet hatte.“, spekulierte sie. Megami lächelte. „Das dachte ich bis jetzt auch. Aber seit gestern nicht mehr.“, sagte sie. „Ist er aufgetaucht?“, fragte Osamu. „Ja. Er ist gestern bei der Akademie aufgetaucht. Er war unterernährt und völlig schwach. Der Direktor bat mich zu ihm und da lag Shin. Ich hätte ihm am liebsten den Hals umgedreht. Doch seine letzten Worte waren seltsam. Als wenn er mir noch einen Hinweis geben wollte.“, sagte Megami. „Wie waren seine letzten Worte?“, fragte Renji. „Er sagte, das er etwas an Atsushis Lageplatz versteckt hätte. Etwas, das nicht in falsche Hände geraten darf.“, erklärte Megami. „Etwa Der Atsushi?“, fragte Yuka. „Du sprichst bestimmt von der Statue in der Stadt.“, sagte Renji. Yuka seufzte. „Es ist aber unmöglich, da etwas zu verstecken. Tagsüber ist der Platz immer voller Menschen und nachts ist es fast unmöglich, sich ungesehen zu bewegen wegen der Lichter.“, sagte sie. Osamu lächelte. „Was ist? Wissen sie, was er gemeint hat?“, fragte Megami. Osamu sah sie an. „Erinnern sie sich an ihre Kindheit. Als sie klein waren hat ihr Vater sie immer ins Bett gebracht und ihnen vorgelesen.“, sagte er. Megamis Augen wurden groß. „Natürlich. Das ich nicht eher darauf gekommen bin.“, sagte sie und stürmte nach oben. Renji und Yuka rannten hinterher. Sie kamen auf dem Dachboden an und Megami kramte in einigen verstaubten Kisten herum. „Was suchst du denn hier?“, fragte Renji hustend. Megami zog eine Kiste nach vorne und öffnete sie. Sie packte rein und warf ein paar alte Kuscheltiere hinter sich. Dabei suchte sie etwas. „Als ich noch klein war, konnte ich schlecht einschlafen. Immer wenn es dunkel war, hatte ich Angst, das Monster kommen und mich holen. Doch mein Vater hatte ein Bilderbuch mit der Geschichte von Atsushi Niwa. Das hat er immer aufgefaltet und eine kleine Lampe neben das Buch gestellt. Die Lampe war nicht sehr hell und leuchtete nur auf das Buch. Doch mein Vater hat mir immer erzählt, das Atsushi so wach bleiben und auf mich aufpassen würde. Von da an konnte ich einschlafen.“, erklärte Megami. „Und was hat das hiermit zu tun?“, fragte Yuka. Megami hatte das Buch schließlich gefunden. „Ganz einfach. Mein Vater nannte das Buch immer –Atsushis Lageplatz-.“, sagte sie und schlug das Buch auf. Dabei fiel etwas raus auf den Boden. Megami hob es auf und hielt einen seltsam geformten Schlüssel in der Hand. „Ein Schlüssel?“, fragte sie. „Da ist noch etwas!“, bemerkte Renji und zog einen Zettel aus dem Buch. „Nur ein paar Zahlen.“, sagte er. Megami nahm den Zettel. „Wie soll ein Schlüssel und ein Zettel mit Zahlen weiterhelfen?“, fragte sie. Yuka sah den Schlüssel und riss ihn Megami aus der Hand. Dann hielt sie ihn gegen eine Lichtquelle. „Das ist ein Schlüssel für einen Safe. Mein Vater hat auch so einen.“, sagte sie. „Und die Zahlen?“, fragte Renji. „Es ist natürlich ein doppelt gesicherter Safe. Der Schlüssel für das eine Schloss und die Zahlenkombination für das andere.“, erklärte sie. Megami seufzte. „Das bringt immer noch nichts. Mein Vater besitzt nämlich keinen Safe.“, sagte sie. „Bist du sicher?“, wollte Renji wissen. „Nicht direkt, aber du darfst gerne suchen.“, sagte Megami. Also teilten sie sich auf und durchsuchten das ganzen Haus. Es war nach 11 Uhr nachts, als sie sich in der Vorhalle trafen. „Jetzt haben wir alles abgesucht und trotzdem nichts gefunden.“, sagte Yuka enttäuscht. „Macht doch nichts. Mit dem Schlüssel und der Kombination sind wir schon etwas weiter gekommen.“, sagte Megami. „Sieht aber nicht so aus. Was nützen uns die Schlüssel wenn uns das Schloss fehlt?“, fragte Renji. „Nicht so betrübt. Morgen suchen wir nochmal. Ich komme dann nach der Schule wieder vorbei.“, sagte Yuka. „Wenn es sein muss.“, sagte Megami betrübt. Als Renji am nächsten Morgen die Augen öffnete, wunderte er sich. Die Uhr zeigte bereits nach neun Uhr an. Megami hatte ihn heute offensichtlich nicht geweckt. Er ging nach unten zum Frühstückstisch und traf nur Osamu, der ihm gerade den Tisch deckte. „Was ist denn los? Wo ist Megami?“, fragte Renji. „Sie ist bereits los.“, erklärte Osamu. Renji sah auf den Kalender. „Aber heute ist doch Sonntag. Muss sie heute auch arbeiten?“, fragte er. Osamu legte einen Korb mit Brötchen auf den Tisch. „Nein. Aber heute hat Lady Megami ihr wöchentliches Training bei ihrem Meister.“, erklärte er. Renji sah verwundert aus. „Sie trainiert noch?“, fragte er. Osamu nickte. „Allerdings. Vergesst nicht, das sie im gleichen Alter ist wie ihr.“, erinnerte er ihn. „Stimmt schon.“, sagte Renji und setzte sich. „Außerdem sind nächste Woche die Vorentscheidungen zum großen Turnier. Die Lady träumt schon seit Jahren davon, daran teilzunehmen. Und da sie endlich 16 ist, darf sie das auch.“, erzählte Osamu. „Großes Turnier?“, warf Renji ein, während er sich eine Brötchenhälfte butterte. „Natürlich. Der König veranstaltet alle 4 Jahre eine Magierturnier, an dem die besten Magier der ganzen Welt teilnehmen dürfen. Die werden vorher in den Vorentscheidungen der 8 großen Städte ermittelt. Von jeder Stadt dürfen nur die 3 besten an dem Turnier teilnehmen.“, erklärte Osamu und nahm sich ebenfalls ein Brötchen. Renji biss von seinem etwas ab. „Ist also ein ganz großes Ereignis. Verständlich, das sie daran teilnehmen will. Aber ist sie auch gut genug?“, fragte er. Osamu schmunzelte. „Das will ich meinen. Ihr Vater hat sie gut unterrichtet. Sie hat beste Chancen, unter die ersten 3 zu kommen.“, versicherte er. „Na prima. Außerdem heißt das, das ich heute wohl frei habe.“, sagte er Renji fröhlich. „Ach ja. Sie hat mir das hier gegeben!“, sagte Osamu und legte Renji einen Zettel hin mit Uhrzeiten und Übungen. Renji seufzte enttäuscht. In einer kleinen Trainingshalle war Megami mit einem älteren Mann, der gerade einige ihrer Energieblitze abwehrte und selbst einen abfeuerte. Megami schlug ein Rad und wich der Attacke so aus um gleich eine weitere zu starten, die den Mann beinahe getroffen hätte. „Nicht übel. Ich habe das Gefühl, das du heute viel besser bist.“, sagte der Mann. „Ja, Meister Tatsushita. Das glaube ich auch.“, sagte Megami keuchend. „Machen wir eine kleine Pause.“, sagte der Meister und setzte sich auf eine kleine Bank. Megami setzte sich daneben. „Ich hatte mir schon Sorgen gemacht, weil du in den letzten Monaten immer mehr abgeflaut bist. Eigentlich seit dein Vater gestorben ist. Ist vielleicht irgendwas passiert?“, fragte Meister Tatsushita. „Naja. Ich habe jetzt einen Schüler. Ein Junge aus einem weit entfernten Dorf, der eigentlich bei meinem Vater Unterricht nehmen wollte.“, erklärte Megami. Der Meister sah sie fragend an. „Du unterrichtest jemanden. Wieso denn das?“, fragte er. Megami schmunzelte. „Er hat kein Geld, um an die Akademie zu gehen und abgesehen davon weißt du ja, wie ich über die Akademie denke.“, sagte sie. „Außerdem glaube ich, das er großes Potenzial besitzt.“, fügte sie hinzu. „Du sprichst bestimmt von der Aktion beim Dom, oder?“, fragte Meister Tatsushita. Megami sah ihn überrascht an. „Ihr wart auch da?“, fragte sie. Der Meister lächelte. „Ja. War ich. Ich habe gesehen, wie ihr rausgekommen seid. Es sah wirklich beeindruckend aus. Für einen Nicht-Magier sah es vermutlich wie ein normaler Zauberspruch aus, aber ich kann beurteilen, der er wirklich gut werden kann. Ich hoffe, du berücksichtigst das.“, sprach er. Megami nickte. „Das werde ich. Versprochen.“, sagte sie lächelnd. „Sehr gut. Machen wir dann weiter?“, fragte Meister. „Oh ja. Ich werde euch diesmal besiegen!“, sagte Megami voller Elan. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)