Die Macht der Elemente von kulLerkekZ ================================================================================ Kapitel 1: Verschwunden ----------------------- Ein rauer Wind blies über die Schluchten von Krem. Die Sonne brachte fast schon den Sand zum schmelzen. Bei solch klimatischen Vorraussetzungen marschierte ein Trupp tapferer Soldaten voran. Die Dunkle Garde kam mit zunehmendem Tempo dem Dorf auf dem Gipfel näher. In der Haupthöhle des Dorfes trafen sich Renos und Annabelle. Sie warteten beide auf die Ankunft der Dunklen Garde. Annabelle war eine mutige Forscherin, welche die Geschichte um Mt. Krem untersuchte. Ihre Erkundungen trieben sie bis hin in ein geheimes Labor, in dem alte Schriften ruhen, welche von der Geschichte erzählen, die sich dort abgespielt haben soll. Als sie grade von ihren neuesten Funden erzählte, traten keuchend Nores und seine Truppe ein. „Renos, wir ersuchen Euch, um über den Nachfahren von den Heiligen Fünf zu reden. Wir brauchen Eure Hilfe, um Ihn zu finden.“ „Ich habe mir schon gedacht, dass der König die Heiligen Fünf rufen möchte, aber das es so Früh, und vor allem so dringend ist, war mir nicht bewusst.“ „Die Heiligen Fünf gab es zwar“, mischte sich Annabelle ein, „jedoch, der Nachfahre weilt nicht mehr unter uns.“ „Das ist eine Lüge.“ Renos begann: „Nein. Er machte sich vor einigen Monaten auf nach Glacernon, und ist bis heute nicht zurück gekehrt.“ „Heißt das, dass wir den Krieg ohne Sie beginnen müssen? Das ist unmöglich zu schaffen. Wenn es wirklich stimmt, das Fernon offen ist, dann sind wir dem Untergang geweiht.“ „So wird es dann sein. Es gibt jedoch vielleicht eine Möglichkeit. Ich habe in einigen zerfetzten Schriften aus dem Labor etwas von einem ‚Schwarzen Ungetüm’ gelesen. Es war dem Professor möglich, es zu kontrollieren. Wie jedoch konnte ich noch nicht heraus finden.“, wandte Annabelle nachdenklich ein. „Wir müssen weiter hinab steigen. Aber ohne eine große Truppe ist das nicht möglich“, fuhr sie fort. „Diese große Truppe brauchen wir für den Krieg. Ich erinnere Euch nur ungern daran, das die Kenko schon bis zum östl. Mt. Krem vorgedrungen sind.“ „Nores, ich bin mir sicher“, sprach der Dorfführer, „das es die ein oder anderen Wachen geben wird, die nicht gebraucht werden. Diese können wir dann als Forschungstrupp einsetzen. Es wird notwendig sein, das wir jegliche Möglichkeit ausschöpfen, die uns bleibt.“ Zurück in Nosville. „Los noch mal!“, fauchte Marius seinem Schützling zu. „Ich kann das nicht.“ „Du musst aber. Du weißt doch genau, was auf dem Spiel steht.“ „Können wir nicht erst was essen? Ich habe Hunger wie ein Bär.“; jammerte [**Phoenix**], ließ das Buch fallen, und guckte mit Kätzchenaugen seinen Trainer an. „Na gut, ich schreibe in der Zeit das Protokoll für Heute. Iss etwas, und dann geh schlafen. Gute Nacht.“; verabschiedete sich Marius und verschwand in seinem Zelt. „Vergiss nicht das Feuer nachzulegen, wenn du gehst.“ „Nein werde ich nicht. Danke, und gute Nacht.“, rief [**Phoenix**] fröhlich hinterher. Zehn Tage waren erst vorbei. Unsere drei tapferen Helden lernten fleißig und ehrgeizig. „Jetzt will ich sehen, dass du die Erdwelle beherrschst. Los, zeig was du kannst!“ Plötzlich sprang [schnee-kekZ] in die Luft, zog sein Schwert, und stieß es in den Boden. Linos kam ins schwanken, als die Erde anfing zu beben. „Gut so. Du lernst die Kraft richtig einzuteilen. Verlier nur nicht die Kontrolle. Erinnere dich immer daran, was beim ersten Mal passiert ist.“ „Ja, ich weiß“, keuchte [schnee-kekZ]. „Das Problem dabei ist nur, ich verlier so schnell die Kraft. Deswegen habe ich auch immer Angst, die Erdwelle auszuführen.“ „Wenn du ihr vertraust, dann wird sie dich nicht enttäuschen. Glaub mir.“ „Okay. Ich gebe mein Bestes.“ „Es ist genug für Heute. Leg dich schlafen.“ Die einen legen sich schlafen wenn die Sonne untergeht, die anderen fangen erst an. „Es wird Zeit. Brechen wir auf.“, flüsterte Nikolai leise. Er schnappte sich seinen Bogen und die Pfeile, öffnete langsam den Vorhang vor dem Zelt, spähte mit einem Auge nach draußen, ob das Feuer noch brannte, und winkte [Naseweis] hinter sich her. „Pass auf wo du hintrittst. Es kann sein, das im lauen Nebel hier, manche Wesen nur so auf dich warten.“ Leicht verängstigt folgte sie ihm, und sah sich hektisch um. „Ist das wirklich sicher?“, stotterte sie leise. „Warum nicht? Genügt es nicht, das ich da bin?“ Die Zwei machten sich auf den Weg in die Minen. Ihr Zelt stand im Osten der Prärie. Die Minen befanden sich im Südwesten und Nordwesten. „Du musst genau wissen, welche Angriffe deine Gegner haben. Ob sie Fern- oder Nahkämpfer sind. Demnach kannst du entscheiden, wie sicher dein Standpunkt ist. Achte immer darauf, wie aggressiv die Monster sind.“ „Und woher weiß ich das?“, fragte [Naseweis] verwundert. „Ganz einfach. Sie rennen wie blöd auf dich los.“ Nikolai blieb stehen. „Ich gebe dir zehn Minuten. Bis dahin solltest du schon an der Mine im Südwesten sein. Wenn es Probleme gibt rufe nach mir. Ich werde immer in deiner Nähe bleiben.“ Sie stapfte langsam los. Den Bogen gespannt. Die Pfeile im Köcher auf dem Rücken geschnallt. Ängstlich, aber dennoch mutig näherte sie sich immer mehr der Mine. Machte mit scharfen Blicken die Monster in ihrer Umgebung aus. Umging jene geschickt und Lautlos. Nikolai hielt sich zurück. Jedoch nah genug, um im Ernstfall einzugreifen. Plötzlich zischte es hinter ihm. Er drehte sich um, um nachzusehen was sich da am Zelt zu schaffen machte. Doch knisterte nur das Holz in den Flammen. Als er wieder nach seinem Schützling sah, konnte er [Naseweis] nicht mehr sehen. „Wo bist du?“, flüsterte er. „[Naseweis] hörst du mich?“ Doch es kam keine Antwort. „Das ist nicht witzig!“ Er wurde lauter und nahm an Tempo zu. „Hey! [Naseweis]!!“ So langsam tropfte ihm der Schweiß über seine Stirn. Er begann richtig zu brüllen. „Melde dich! Wo bist du?“ Doch es kam noch immer keine Antwort. Und wieder zischte es hinter seinem Rücken. Eine hektische Drehung, und er sah nur noch, wie die Koaren im Nebel verschwanden. „Wartet!“ Nikolai ging zurück zum Zelt. Löschte das Feuer, packte seine Sachen und verschwand ebenso im Nebel. Sein Weg führte ihn Richtung Norden, zum Eingang zum Fernon Tempel. Es war nur eine Vermutung, dass das Verschwinden von [Naseweis] was mit den Kovolt zutun hat. Falls nicht, wird es wohl zu spät für sie sein. Der Mond stand hoch am Himmel. Die nächtlichen Geräusche der Wesen, die in der Dunkelheit ihr Unwesen trieben, verbreiteten sich nur schwer über die Ebenen vor Nosville. Was nicht zu überhören war, war das Schnarchen von [schnee-kekZ]. Linos saß noch vor dem Zelt und hielt die Glut heiß. Er vernahm ein Klackern von Pferdehufen. Als es immer lauter wurde fing er an: „Ich habe auf dich gewartet.“ „Ach wirklich? Ich fuhr über Berg und Tal. Ließ Wasser und Eis hinter mir. Und dann sagst du mir, du musstest warten?“, sprach der Fremde. „Ja. Ich wartete schon seit Ewigkeiten.“, erwiderte Linos. Die Kutsche kam zum stehen. „Sie schläft.“ „Ich weiß.“ „Sag mal. Habe ich dir etwas getan? Du bist so Kalt zu mir.“ „Nein. Ich bin nur Müde. Und denke nach, über die Zeiten die uns bevor stehen.“ Linos erhob und streckte sich kurz. Mit einem ausdruckslosen Gesicht ging er mit schwachen Schritten der Kutsche entgegen. Griff die Zügel der Pferde, und half Rauru vom Pferd. „Willkommen zu Hause, Bruder.“ Sie schlossen sich in die Arme, und gingen nach kurzen Sekunden des Schweigens in Richtung Feuerstelle. „Weißt du. Ich habe gehört, du stehst unter einem hoch angesehenen Herren vom Königshause? Als Ausbilder?“, fing Rauru das Gespräch an. „Ja, das stimmt schon. Aber seit einiger Zeit stehe ich nur einem jungen Kerl zur Verfügung. Der König persönlich bat mich darum, meine volle Aufmerksamkeit ihm zu widmen. Der Krieg steht vor der Tür, und die Drei sind noch am Anfang ihrer Ausbildung.“ Während Linos die Pferde von der Kutsche befreite, wurde Natalie wach. „Sind wir da?“, kam es aus dem Kutschenwagen hervor. „Ja. Auch dir ein Willkommen zu Hause.“ Linos reichte der jungen hübschen Dame die Hand, als diese am hinteren Ende der Kutsche hervorlugte. „Danke sehr. Ich glaube, wir kennen uns noch nicht oder? Ich bin Natalie. Die Verlobte von Rauru.“ „Nein. Aber, ja, ich weiß schon. Rauru ist mein Bruder. Sicher hat er dir von mir schon Erzählt. Ich bin Linos.“ „Ach ja. Der große Bruder. Er schwärmt jeden Tag von dir. Grade in den letzten Tagen vor der Abreise hat er sich nicht im Griff gehabt. Jedes dritte, nein, zweite Wort war dein Name. Freut mich dir endlich gegenüber zu stehen.“ Die junge Dame streifte die Falten aus ihrem Rock, warf sich gekonnt die Haare nach hinten, und schaute sich skeptisch um. „Wo sind wir eigentlich?“ Rauru mischte sich halb schlafend ein. „Kurz vor Nosville. Hier erblickte ich vor 22 Jahren das Licht der Welt.“ „Hier im Nebel? Nicht sehr gemütlich.“ Linos verkniff sich das Lachen. „Natürlich nicht! Morgen machen wir uns auf dem Weg ins Dorf. Dann zeige ich dir alles. Heute Nacht jedoch bleiben wir hier draußen.“ „Ich habe das Zelt schon gerichtet. Ihr könnt euch gerne sofort schlafen legen. Wobei, Natalie dem Anschein nach genug geschlafen hat.“ Linos setzte sich wieder ans Feuer. „Du willst ernsthaft hier draußen in der Wildnis schlafen? Wo geht es zum Dorf? Ich mache mich jetzt auf den Weg dahin.“ „Richtung Süden.“, rief Rauru spottend zu. „Aber da sind tausende Pii. Wenn du also wirklich nicht hier schlafen willst. Viel Erfolg.“, sprach Linos. „Ihr Idioten. Ich geh wieder schlafen. Gute Nacht!“ Natalie dampfte wütend ab, während sich ihr Verlobter das Lachen wegen ihres Gesichts nur so verkniff. „Jetzt aber mal im Ernst. Warum hast du mich hergerufen?“ „Ich habe ein Problem. Es geht um meinen Beruf. Seit damals habe ich niemanden mehr die Kunst der ersten Spezialklasse gelehrt. Doch nun hat mein Kleiner schon seine Fee. Der König gab mir den Befehl, mit dem Training so früh wie möglich anzufangen. Doch ich kann die Kraft weder selbst Kontrollieren, noch wen lehren sie zu Kontrollieren.“ Rauru starrte in den Himmel. „Also, suchst du jemanden, der dir die Kunst beibringt?“ „Nein. Jemanden der meinem Neuling die Kunst beibringt. Ich habe mit dieser Spezialklasse nichts mehr zutun.“ Linos’ Blick sank zu Boden. Sein Bruder hingegen stand auf, holte zwei Scheitel Holz und legte das Feuer nach. „Ich soll es ihm lehren? Du weißt genau, dass du im gesamten Land der größte Krieger aller Zeiten warst. Was soll ich dem Burschen denn sagen? ‚Dein Trainer ist das Absolute Ass in der Spezialklasse. Aber er traut sich nicht mehr, die Kunst zu unterrichten. Ich bin dein neuer Lehrer.’ Er wird mich auslachen.“ Linos schwieg. „Großer. Du bist der Einzige, der es dem Kleinen wirklich beibringen kann. Ich bleibe gerne dabei, und greife ein wenn etwas schief läuft. Aber den Unterricht übernimmst du. Ich bin auch gerne der Kampfpartner von dem Burschen.“ Rauru ging zum Kutschenwagen, holte eine große Tasche heraus und nahm ein Krug in die andere Hand. „Jetzt trinken wir erstmal auf deinen Erfolg.“ Aus seiner Tasche holte er zwei Kelche heraus, und drückte Linos einen davon in die Hand. „Ich habe auch die feinsten Köstlichkeiten aus meinem Dorf mitgebracht. Gebratenes Lamm. Mariniertes Schweinefleisch. Morgen Abend werden wir Grillen. Nur wir vier. Was sagst du?“ Linos hob sachte seinen Kopf, schaute in den leeren Kelch und meinte verdutzt: „Na gut. Aber ich sag dir eins. Essen kann der Kerl wie ein Loch.“ Nach dem Zweiten Krug voll Wein, legten sie sich in ihre Zelte und schliefen ein. Die Schweißperlen tropften auf den Boden und hinterließen eine gefährliche Spur hinter Nikolai. Die ganze Nacht war er schon auf den Beinen um [Naseweis] zu suchen. Er durchstreifte die Minen, rannte über die Ebenen in der Prärie und betrat nun das Land vom Fernon Vorposten. An der Front am Eingang war grade Schichtwechsel der Wachen. „Guten Morgen Nikolai. Wo ist deine süße Maus denn hin?“ „Sie schläft noch. Und ich muss weiter. Bitte sagt niemandem etwas.“ So schnell wie er kam, verschwand er auch wieder. Das Tau kullerte von den Blättern und tropfte auf die Stirn von [**Phoenix**]. Vor Schreck riss er die Augen auf, und fand sich außerhalb seines Zeltes wieder. „Was bitte ist in der Nacht passiert? Marius, wo bist du?“ Er sah sich ängstlich um, fand aber weder ein Zelt, noch die Feuerstelle. „Wo zum Himmel bin ich hier?“ Das einzige was ihm blieb, war sein Lehrbuch, und sein Zauberstab. „Ich hoffe, ihm ist nichts zugestoßen.“ [**Phoenix**] rappelte sich auf, nahm sein Buch unter den Arm, und sein Stab in die andere Hand. Auf dem großen Feld der Sonnigen Wiesen konnte man sich leicht verirren. Ohne Karte blieb [**Phoenix**] aber nichts anderes übrig, als einfach los zu laufen. Mit jedem Schritt mehr kamen ihm wieder die Worte von den alten Kriegern im Dorf in den Kopf. ‚In den Sonnigen Wiesen lauern die Wesen in den hohen Grasbüscheln. Die Füchse mach dir zu deinem Eigen, sonst bist du verloren.’ „Die Füchse zu meinem Eigen. Was bitte soll ich denn mit denen dann machen?“ In der Grundausbildung des Dorfes, bekommen die jungen Kinder als erstes beigebracht, wie sie so manche Wesen zähmen können. Doch [**Phoenix**] war nicht in der Grundausbildung. Was gemeint war mit ‚zum Eigen machen’, war ihm bewusst, jedoch nicht, wie er es machen sollte. „Na los, versuch dein Glück.“, sprach Marius plötzlich aus dem Hintergrund. „Marius?“ [**Phoenix**] drehte sich um, und blickte ins Nichts. „Willst du mich hier verarschen oder so? Ich mache bei solchen Spielchen nicht mit! Komm raus, und erklär mir bitte, was du vor hast.“ Das Gras fing an zu rascheln. Der Himmel verdunkelte sich, und der Wind blies immer stärker. „Marius bitte. Ich brauche deine Hilfe.“, rief er über das Feld. Aus dem hohen Gras tauchte plötzlich ein Dusifuchs auf. „Oh man. Willst du mich umbringen?“ Der Fuchs trat langsam mit kleinen Tippelschritten näher. Sein braun-rotes Fell wehte im starken Wind. „Die Leute im Dorf hatten also recht. Die Dusifüchse sind wunderschön.“ [**Phoenix**] zerbröselte einen Kräcker in seiner Hand, und hielt diese dem Fuchs vorsichtig hin. „Hier mein Kleiner. Ich möchte dir nichts Böses tun.“ Der Fuchs tippelte immer näher, und schlabberte mit seiner Zunge die Krümel von der Hand. „Hast du vielleicht Lust mit mir mitzukommen? Es wird sicher gleich regnen, und alleine will ich auch nicht hier rumlaufen.“ Auf dem Gesicht des Fuchses zeichnete sich etwas wie ein Lächeln ab. Gemeinsam suchten sie die große Mühle auf, und kuschelten sich bei dem kalten Regen eng an einander. Nikolai wurde zur selben Zeit genauso wenig vom Regen verschont. Er stapfte Mutig und mit kaltem Blick dem großen gemauerten Eingang entgegen. Die Säulen davor waren schon brüchig. Einige sogar zerstört. „Hier liegt ein dunkler Schatten über dem Boden. Wenn sie wirklich bis dort hinein geschleppt wurde… Ich will gar nicht daran denken.“ Er fiel zu Boden und schlug mit seinen Fäusten auf die Steine ein. Als der Regen nachließ, stand er total durchnässt auf, und ging in Richtung Dorf. Auf dem Weg dahin, als er sich grade über die Sonnigen Wiesen schleppte, sah er, wie [**Phoenix**] sich mit seinem Dusifuchs auf dem Feld rumtollte. Nikolai blieb stehen. Er wollte den Blicken von ihm entgehen. Das kindliche Lachen auf seinem Gesicht nicht stören. Langsam ging Nikolai in die hocke und versteckte sich hinter einem Grasbüschel. [**Phoenix**] bekam von all dem nichts mit. Er spielte weiterhin fröhlich mit seinem neuen Freund, bis er plötzlich stockte, und Nikolai die Furcht in seinem Gesicht erkannte. Er wusste nicht was geschehen war, bis er in dieselbe Blickrichtung wie [**Phoenix**] schaute, und ein monströses Etwas sah. Nicht allzu weit weg war eine Tausendjährige Mandra. Sie breitete ihre meterlangen Wurzeln aus, schlug mit ihren riesigen Ranken um sich und zerstörte alles was sie erreichen konnte. Als er das sah, stand Nikolai auf, kramte in seiner Tasche, und fing plötzlich an komisch zu tanzen. Da bemerkte [**Phoenix**] das erste Mal das Nikolai da war. Als er ihn dann so komisch tanzen sah, konnte er sich das lachen nicht mehr verkneifen. Kichernd rannte er in seine Richtung. „Was machst du denn da?“ „Bleib stehen! Sofort!“ Geschockt blieb [**Phoenix**] stehen und schaute Ahnungslos zu, wie Nikolai sich plötzlich verwandelte. Seine Kleidung wandelte sich in eine Rüstung aus Metall um und er hielt ein kräftiges Gewehr in den Händen. Er sah aus wie ein halber Roboter. [**Phoenix**] schaute nur dumm aus der Wäsche, als Nikolai auf die Mandra los rannte. „Warte dort. Rühr dich nicht vom Fleck okay?“ „Ja ja. Ich bleibe hier.“ Er rannte mit einem extremen Tempo auf das Unkraut zu, kniete sich kurz bevor nieder, klimperte etwas herum, und plötzlich knallte und explodierte es nur noch bei der Mandra. Diese ließ sich das natürlich nicht gefallen, und griff Nikolai ebenso an. Der Fuchs verkroch sich bei dem Lärm hinter den Beinen von [**Phoenix**]. Total entsetzt stand dieser nur da und schaute zu, wie Nikolai sein Leben für ihn riskierte. Bis er begriff was dort wirklich ablief, hatte Nikolai die Mandra bereits besiegt, und fiel geschwächt zu Boden. [**Phoenix**] rannte zu ihm hin. „Ist alles okay? Kann ich dir irgendwie helfen?“ „Nein“, hustete er, „es ist schon okay.“ „Aber du bist doch schwer verwundet? Willst du mir sagen, dass dieses Vieh dir absolut keinen Schaden zugefügt hat?“ Nikolai richtete sich auf, wischte sich den Dreck aus dem Gesicht, und sah [**Phoenix**] lächelnd an. „Wenn du mir helfen willst, dann lauf da entlang, Richtung Süden. Dort wird sicher irgendjemand sein. Sag ihnen, dass ich hier verwundet liege. Nimm deinen Fuchs mit, er wird dich wieder zu mir führen. Also jetzt lauf los. Und beeil dich.“ [**Phoenix**] rannte sofort los und bemerkte nicht, das Nikolai hinter seinem Rücken zusammen brach. Als [**Phoenix**] in den Nosville Wiesen ankam, traf er die grade patrouillierenden Truppen aus dem Dorf. „Ich brauche Hilfe. Einen Magier. Mein Freund ist schwer verwundet. Er liegt auf den Sonnigen Wiesen.“, keuchte der arme Junge. Eine Wache rannte zurück ins Dorf um einen Magier zu holen. Zwei andere gingen mit [**Phoenix**] zu den Sonnigen Wiesen. In der Zwischenzeit traf Marius bei Nikolai ein. „Ich habe alles gesehen. Warum hast du nach der langen Reise noch solch eine Strapaze auf dich genommen? „Er war in Gefahr. Und ich wusste nicht, wie weit oder eben nah du bist.“ Nikolai fing immer schwerer an zu husten. „Und nun hoffst du darauf, dass ich dir helfe?“ „Na ja, ich habe mich selbst in diese Situation gebracht also, nein danke.“ Er stand auf, und schleppte sich in Richtung große Mühle. Marius begab sich auf den Weg zu den Nosville Wiesen. Von weitem erkannte er schon die Wachen aus Nosville, welche [**Phoenix**] begleiteten. „Wohin des Weges?“ „Marius, schnell, da hinten liegt Nikolai schwer verletzt.“ „Das kann nicht sein, ich war grade eben dort. Ich habe niemanden gesehen.“ Die Wachen wurden stutzig. „Was soll das heißen? Ich hab ihn genau gesehen. Er hat gegen eine riesige Mandra gekämpft. Und jetzt liegt er da verletzt.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)