Fight with me von Mitsunari_Ishida ================================================================================ Prolog: -------- Die Nacht lag über dem Land. Sanft strich der Wind durch die Blätter der Bäume und liess diese leise rascheln. Die Nacht war sternenklar, und dennoch herrschte fast völlige Dunkelheit. Eine einzelne Wolke hatte sich vor den fast vollen Mond geschoben. Auf einer Lichtung erhellte das Lagerfeuer einiger Soldaten die finstere Nacht. Sie waren zu fünft, und nur einer hielt Wache. Wenn man es so nennen konnte. Dem Wachmann fielen immer wieder kurzzeitig die Augen zu. Naive Dummköpfe, dachte sich ein Schatten in den Bäumen. Es war nicht schwierig herauszufinden, von welcher Streitmacht sie stammten, auf der Schulterplatte der Soldaten prangte das Wappen. Ein Kreis mit zwei Querbalken, Yoshiaki Mogami. Was die Soldaten hier wohl taten? Ob sie auf dem Weg zu Ieyasu waren? Bestimmt. Selbst dieser hochnäsige Nervtöter schien zu wissen, dass er sich nicht alleine durchschlagen konnte. Er musste sich einer der beiden aufkommenden Armeen anschliessen. Offenbar hatte er sich für die Ostarmee entschieden. Schlechter Entscheid, zumindest für diese fünf Soldaten, die auf dem Weg zu Ieyasu waren. Für sie war es leider die letzte Nacht auf Erden. Der Schatten erhob sich lautlos aus seiner sitzenden Position. Sein Blick schweifte nochmals über die Männer. Sie ahnten nicht, dass der Tod über ihnen in der Dunkelheit lauerten. Mikatagahara würden sie nie erreichen. Langsam zog der Schatten fünf Kunai hervor. Ein Treffer pro Mann genügte, man musste nur wissen, wo man treffen musste. Der Schatten schloss kurz die Augen. Es waren Männer einer feindlichen Streitmacht, sie bedeuteten nichts. Dennoch holte der Schatten nochmals Luft, als würde ihm das Kommende schwer fallen. Doch er durfte nicht weiter zögern. Sekunden später erschlafften die Körper der Männer. Der Wachmann, welcher zuvor an einen Baum gelehnt gesessen hatte, kippte zur Seite weg. Der Schatten schloss erneut die Augen und lauschte. Das Raschen der Blätter war das einzige was noch zu hören war. Das kaum wahrnehmbare atmen der Soldaten war verstummt. Für immer. Nun, da der Schatten von niemandem mehr gesehen werden konnte, sprang er vom Baum hinunter in die Lichtung. Das Feuer loderte noch immer, und vorerst würde er es auch noch brennen lassen. Nun besah sich der Schatten die Soldaten genauer. Bestimmt trug einer von ihnen einen Brief mit sich, welcher an Ieyasu gerichtet war. Er hatte recht. Derjenige, welcher Wache gehalten hatte, trug einen Brief mit dem Wappen der Mogami mit sich. Der Schatten steckte ihn ein. Ein Bauer oder Jäger, welcher die Leichen finden würde, soll nicht wissen, weswegen Soldaten der Mogami sich hier aufgehalten hatten. Der Schatten nahm die zuvor geworfenen Kunai wieder an sich. Eigentlich ziemlich unvorsichtig nur so wenige Soldaten in feindliches Gebiet zu schicken. Doch der Schatten wollte sich nicht beschweren, das hatte ihm viel Mühe und Vorsicht erspart. Schnell löschte er das Feuer, in dem er Erde darüber warf. Dann kehrte er der Lichtung den Rücken und schritt lautlos durch die Dunkelheit davon. Es wurde Zeit, zurückzukehren. Der Schatten wurde vermutlich schon erwartet. Er wollte sich gerade fragen, wie lange die Rückreise wohl dauern würde, als ein Ruf die Stille der Nacht durchbrach. „Hey...Hey! Warum habt ihr das Feuer ausgemacht? Wo seid ihr?“ Verdammt, wie konnte dem Schatten nur so ein Fehler passieren. Die Soldaten schienen wohl zu sechst unterwegs gewesen zu sein. Doch was hatte der Letzte auch alleine im Wald zu suchen? Und wo war er jetzt? Der Schatten durfte ihn nicht entkommen lassen. Der Schatten konzentrierte sich nun nur auf sein Gehör. Auch wenn seine Sicht trotz des Lichtmangels nicht kompletter Finsternis gewichen ist, war es schwer eine einzelne Person auszumachen. Nach ein paar Sekunden ertönte das Knacken eines Zweiges auf dem Boden, und Schritte waren nun deutlich hörbar, nicht all zu weit weg. Bildete sich dies der Schatten nur ein oder bewegte sich etwas ein paar Meter rechts von ihm? Nein, da war eindeutig eine Gestalt, von ihr kamen die Schritte, und auch der erneute Ruf. „Wo seid ihr? Antwortet mir doch! Ich sehe überhaupt nichts!“ Lautlos schritt der Schatten auf den hilflosen Soldaten zu, und zog dabei ein Kunai. Nun stand der Schatten genau vor dem Soldaten. Das kurze Zögern das Schattens liess ihn dieses Mal nicht unbemerkt. Die Wolke am Nachthimmel hatte sich verzogen, und der Mond schenkte dem nicht all zu dichten Wald nun genug Licht, damit der Soldat alles um sich herum erkennen konnte. Der Blick des Soldaten fielen auf sein Gegenüber. Die Augen des Mannes weiteten sich vor Schreck. Er ahnte wer vor ihm stand. Bislang wurde nur über die Person gemunkelt, da noch nie jemand Lebend von ihr erzählen konnte. Und die Toten gaben den Lebenden keine Antworten mehr. Der Soldat wusste nun, dass all diese Gerüchte wahr sein mussten, und auch, dass dies wohl der letzte Anblick seines Lebens sein würden. Vor ihm stand der Ninja Okami. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)