Héahsynn - Todsünde von Silaya-Hien ================================================================================ Kapitel 1: Das Zerwürfnis ------------------------- Hallo, das ich die Fünfte Staffel spoiler, vermute ich mal nicht. Bis auf die Kleidung von Morgana, die Tatsache das Gwen Königin ist und der "neue" Mordred vorkommt. Ich weiß auch noch nicht ob ich daraus eine Slash-Geschichte mache oder nicht. Deswegen wüsste ich gerne was euch lieber wäre =) Viel spaß beim lesen. ---------------------------------------------------------------------------------------- Kapitel 1 Das Zerwürfnis Es gibt Momente im Leben, die einfach alles verändern, die das Leben das man kannte komplett zerstört und nur noch ein Trümmerhaufen zurück lassen. Doch in diesen bestimmten Augenblicken, interessiert das nicht. Es ist irrelevant ob man danach nie wieder zurück kommt. Nur der eine Moment zählt, der die heile Welt wie einen Spiegel zersplittern lassen hatte. Viel zu oft hatte er schon an diesen Augenblick gedacht, dem er es zu verdanken hatte hier zu sein. Hier in seiner Persönlichen kleinen Hölle. An einem Ort der ihn seine Fehler immer wieder aufs neue aufzeigt. Müde schlossen sich seine Augen, seine rechte Gesichtshälfte schmerzte. Es lag an der Platzwunde an seinem Haaransatz. Die linke Schulter war sicherlich ausgerenkt, seine Rippen schmerzten und seine Lippe war Blutig, es schmeckte Metallisch, aber das war irrelevant. Keine seiner Körperlichen schmerzen interessierten ihn. Nicht einmal die immer noch blutende Stichwunde an seinem Bauch, war ihm wichtig. Natürlich könnte er sie heilen, er könnte all seine Wunden heilen, doch er tat es nicht, er wollte es nicht. Es hätte eh keinen Sinn. Quietschend öffnete sich hinter ihm eine Tür, eisige Luft schleuderte ihm entgegen und verursachte eine Gänsehaut auf seiner geschundenen, schmutzigen Haut. „Wie ich sehe weigerst du dich immer noch.“ Klang es ihm so eisig entgegen das sein Blut in den Adern zu gefrieren schien. Das eine Frau von so unverwechselbarer Schönheit, so garstig und blutrünstig sein konnte, war schon ein sehr groteskes Bild. Langsam öffneten sich seine Augen um in die Grünen seiner Peinigerin zu blicken „Ihr wirkt reichlich Blass, Hohepriesterin.“ Gab er ruhig von sich. Morgana lächelte und griff nach ihm, packte seinen Arm mit der ausgerenkten Schulter und drehte ihn um die eigene Achse, die Ketten um seine Handgelenke klirrten, während sie einen Kreis um ihn zog. Sie fand es schade das sie ihn nicht töten durfte, aber ihr Partner hatte ihr deutlich gemacht das sie ihn brauchten. „Ich fasse es nicht das du mich all die Jahre zum Narren hast halten können.“ Schnarrte sie kalt, ihre Stimme klang kratzend, als würde irgendwo Glas zersplittern. Schwach lachte Merlin, seine Muskeln die man normal nicht sah, spannten sich an und Morgana musste zugeben das er nicht zu verachten war. Sie befeuchtete ihre trockenen Lippen und wandte ihren Blick von dem entblößten Oberkörper ab. „An was erinnerst du dich noch?“ fragte sie schneidend. „Abgesehen davon das ihr mich aufgespießt und hierher verschleppt habt, wo ihr auf die glorreiche Idee kamt mich zu foltern?“ stellte er spöttisch eine Gegenfrage. Verstimmt schob die Hohepriesterin ihre Augenbrauen zusammen „Könntest du einmal in deinem Leben ernst bleiben?!“ fauchte sie verstimmt und Merlin rollte nur mit den Augen, er hatte eigentlich keine Lust dazu. „Wenn wir schon mal dabei sind! Könntest du auch aufhören auf mein Dekolleté zu starren?!“ zischte die Schwarzhaarige höhnisch, augenblicklich zuckte der Diener von Arthur mit den Schultern, bereute es aber sofort als ein stechender Schmerz durch seine Glieder jagte. Er würde ihr besser nicht sagen das ihn ihr durchaus auffallendes Dekolleté nicht interessierte sondern viel mehr die Kette die sie trug, das Symbol der Druiden. „Du bist so dumm wie du aussiehst.“ Lachte die Königin der Boshaftigkeit. „Ich hör auf euch anzustarren wenn ihr aufhört!“ grummelte er und spürte im nächsten Moment wie sich kalte Finger in seine Bauchwunde bohrten, er verspannte sich und konnte so sogar ein Stück zurück weichen, doch es half ihm nichts. Morgana bohrte weiter. „Wieso wehrst du dich nicht endlich?!“ knurrte sie und rammte ihm im nächsten Augenblick eine Klinge in den Oberschenkel. Er schrie auf, seine Augen kniffen sich zusammen und seine Hände ballten sich verkrampft zu Fäusten. Wütend schleuderte sie ihn gegen die nächste Wand, wo er bewusstlos liegen blieb. Missbilligend schnalzte sie mit der Zunge, also hatte sie es dieses mal wieder übertrieben! Wer konnte auch ahnen das er so wenig aushielt? Nachdenklich sah sie auf den zerschundenen, abgemagerten Leib. Hielt Merlin wirklich zu wenig aus? Sie folterten ihn jetzt schließlich schon seit zwei Monaten. Egal wie sehr sie ihn quälten, er wollte seine Magie einfach nicht einsetzen und sie verstand nicht wieso, es würde ihm so vieles ersparen. In erster Linie die immer wiederkehrenden Schmerzen. Verstimmt verzog sie das Gesicht und warf einen schäbigen Lumpen auf den halb nackten Leib, des Dunkelhaarigen. Morgana war sich durchaus bewusst das dieser den Jungen nicht wärmen würde, aber besser als nichts, so würden die Ratten nicht sofort auf die Idee kommen ihn anzufressen. Sie setzte sich ihre wärmende schwarze Kapuze auf und schloss den Figurbetonenden Umhang fester um sich, er war schön warm und perfekt für das Leben im Freien. Schon bei dem ersten Schritt aus dem kalten Verlies von Merlin, knarrte der Schnee unter ihren Füßen und schlug ihr eisig ins Gesicht. Die Holztüre verschloss sie hinter sich, eine wirsche Handbewegung und das Gefängnis des Magiers war wieder hinter einer Mauer aus Eis verschwunden. Ihr weg führte sie nicht weit, denn nur ein paar Schritte weit entfernt stand ein einsames Haus, diesesmal keines aus Holz, sondern aus Stein. Vielleicht hatte sie sich das ausgesucht um ein bisschen Heimat zu fühlen. Als sie das letzte mal Camelot eingenommen hatte mit Agravaine an ihrer Seite, hatte sie sich wirklich wohl gefühlt. Es hatte wenigstens nicht reingeregnet und ihr Bett war weich und warm gewesen. Doch all das hatte Merlin zunichte gemacht! Erst hatte sie gedacht, Arthur kämpfte weiter weil Gwen wieder an seiner Seite war, doch dem war nicht so! Merlin hatte all das getan, ihre Männer unterwandert und sich in das Schloss eingeschlichen um ihre Magie zu bannen! Dieser Bengel hatte es sogar geschafft, den zweifelnden Arthur wieder aufzubauen! Es war einfach unfassbar wie sehr der junge von dem sie immer dachte, was er doch für ein Tölpel sei, ihre Pläne immer wieder durchkreuzte! Man nehme nur die letzten Eroberungen! Auch da hatte sie nie daran gedacht das es Merlin gewesen war, obwohl es ihr hätte auffallen müssen. Schließlich war er immer an der Seite von Arthur. „Habt ihr etwas aus ihm herausbekommen?“ klang ihr eine jugendlich tiefe Stimme entgegen ohne das dieser seinen Blick vom Feuer löste, sie fixierte den jungen Braunhaarigen Mann, der ruhig vor dem Lagerfeuer saß und seinen roten Umhang trocknete. Schlecht gelaunt ließ sie sich auf einen der bequemen ausgepolsterten Stühle fallen, nur weil sie in der Wildnis hauste musste sie nicht wieder in alte Verhaltensweisen zurück fallen und wie eine tote Leben! „Nein.“ Knurrte sie und sah überrascht wie ihr ein Eimer Wasser hingeschoben wurde. „Ihr habt Blut an den Händen.“ War die schlichte Erklärung, seufzend richtete sich ihr Blick auf ihre linke Hand, ihre Finger waren tatsächlich von zum teil getrockneten Blut verschmiert. Dankend lehnte sie sich vor und reinigte ihre Hände. „Ich hätte ihn nicht für so stur gehalten.“ Gab sie ehrlich zu und trocknete sich ihre Hände. „Was erwartet ihr, Mylady? Er ist der mächtigste Magier im Diesseits und im Jenseits, selbst Jahrtausende später wird man seinen Namen kennen. Aber das brauche ich euch nicht zu sagen, ihr habt es gesehen nicht wahr?“ stellte er mit ruhige Stimmte fest und Morgana biss sich in den Fingerknochen ihrer linken Hand,-der Junge liebte es sie zu triezen-, in der tat sie hatte die letzten Monate immer wieder den selben Traum gehabt. „Wenn ich nur wüsste, was das Zerwürfnis von Arthur und ihm bewirkt hat!“ knurrte sie nachdenklich, denn auch das versuchte sie seit Monaten herauszufinden. Der Braunhaarige sah sie überrascht an „Liegt seine Erinnerung etwa immer noch im Nebel?“ fragte er und sah wie sie fester zubiss, bevor sie sich blutig biss schritt er ein und zog sanft ihre Hand weg, nachdem er sich vor sie gestellt hatte. „Hier, ich habe euch den Kristall von Neahtid mitgebracht. Vielleicht erhellt er euch dieses mal den Weg.“ Redete er sanft auf sie ein und hielt ihr den Beutel hin, doch das makellose Gesicht der Hohepriesterin verzog sich nur „Schon damals konnte ich darin nichts sehen!“ knurrte sie und schob den Beutel übellaunig von sich, der junge Druide stellte sich hinter Morgana und drückte ihre rechte Schulter. „Damals wart ihr noch nicht Herrin eurer Macht. Ihr wart euch eurer Macht noch nicht gewahr und ich bin schließlich bei euch.“ Sprach er ruhig, umgarnte sie mit seiner schmeichelnden, von Zuversicht dunklen Stimme. „Versucht es.“ Redete er weiter und tatsächlich löste Morgana den Verschluss des Beutels, zögernd und mit zitternden Fingern, ob der Kälte des Steines oder der kälte ihrer Finger wusste sie nicht, zog sie den Kristall heraus. Er vibrierte in ihrer Hand, der Beutel fiel zu Boden und sie starrte auf die glatte, klare Oberfläche. Ihre Augen glühten auf, wirkten wie eine Wiederspiegelung des Feuers, verzerrte das Bild des Kristalls in ihrem Blick. Ihre Gedanken kreisten um die Tötung von Merlin und Arthur, die endgültige Eroberung von Camelot und ihre Krönung die ihr Zustand! Mehrere male versuchte sie es vergeblich und gerade als sie den Kristall zornig in das Knisternde Feuer schleudern wollte, griff der Druide hinter ihr nach ihrer Hand „Versuchen wir es gemeinsam.“ Sagte er, ihre Gesichter waren dicht beieinander und sie sah die kindlichen blauen Augen von damals, doch jetzt gehörten sie einem stattlichen jungen Mann, der am Hofe Camelots lebte unter den Augen des Königs. Es war so lächerlich, wie gutgläubig Arthur war, wie töricht und dumm, aber es war gut für sie und ihre Pläne, so hatte sie wieder einmal die Möglichkeit Camelot an sich zu reißen. Zeitgleich glühten ihre Augen golden auf, obwohl der junge Druide durchaus alleine die Fähigkeit besaß, das zu erblicken was der Kristall zu zeigen hatte, schien selbst seine Macht nicht zu reichen um den Nebel um Emrys zu Lüften. Nur langsam lichteten sich die weißgrauen Schwaden, gaben den Blick auf die Erinnerung frei, die vielleicht der Schlüssel zur Vernichtung Camelots war. Kampfgetöse war zu hören, lähmender und betäubender Krach. Pfeile sausten an Kriegern vorbei, schreie waren zu hören. Der steinerne Boden war dunkel gefärbt, rot von Blut, gepflastert mit Leichen. Das gräuliche Gemäuer, ließ die Todesschreie widerhallen, endlose male und machte das entsetzten unerträglich. Keifende, finstere Wesen,-Halbmensch und Halbkreatur-, rissen sich um die saftigen Leiber der Zerfetzten gefallenen Krieger und kreischenden Bauern. „Weiter zurück.“ Wisperte es dunkel in seinen Gedanken und er folgte Morgana, weiter zurück, raus aus dem Gebäude um dem Schrecken tapfer ins Gesicht zu sehen. Wild liefen Menschen umher, verloren fetzen ihrer Haut, wie zerrissene Kleidung. Ein kleines Mädchen rannte auf blutigen Stummeln, die einst ihre Füße gewesen waren, vor einer Kreatur der Nacht davon. Selig kaute es auf einem Arm herum während es dem Mädchen hinterher hechtete und es unter sich begrub. Morgana wusste nicht ob sie angewidert das Gesicht abwenden sollte, in ihr regte sich das Bedürfnis dem Mädchen das leiden zu ersparen. Der weiße, Unschuld verkörpernde Schnee, färbte sich rot. Das Dorf brannte und so konnte die Nacht das Grauen nicht verstecken, der Vollmond färbte sich ob der Gräueltat Blutig. Die Schreie verhallten nicht und die Krieger, des Dorfes konnten nichts erreichen. Ihre schwächlichen, ärmlichen Klingen zersprangen an den festen, steinernen Körpern der Angreifer. Erschrocken hielten Morgana und Mordred den Atem an, als sich eine der Kreaturen in ihre Richtung drehte, schnüffelte wie ein Wolf ohne einer zu sein und sie direkt ansah. Doch es wand sich ab als eine andere aufjaulte. Das verletzte Biest lief Richtung Kathedrale, suchte dort im Herzen des Dorfes, wo am meisten seiner Freunde waren Schutz. Pferde trappten mit eiligem Tempo durch das Dorf, es waren duzende von Männern und doch hatten alle etwas gleiches, sie alle trugen den Wappenrock, von Arthur Pendragon. Immer wieder schlugen sie beim vorbei reiten auf die Kreaturen ein, besonders das Schwert vom König schien die Wesen zu verschrecken den im Gegensatz zu den anderen Klingen, jaulten sie nur bei Arthurs hieben gepeinigt auf. Sicherheitshalber waren die beiden Beobachter in Deckung gegangen, obgleich sie wussten das dies alles schon geschehen war. Sie sahen wie eine der Kreaturen aufblickte, mit einem Stück Fleisch im Maul und wie Arthur den Kopf mit Leichtigkeit in zwei Teilte. Morgana drückte die Hand des jüngeren. „Kennst du die Schlacht?“ fragte sie und ihre wispernde Stimme zitterte. „Nein.“ Und der Junge war froh darüber. Arthur brüllte etwas, übertönte nur schwach das verzweifelte schreien der verletzten, flüchtenden und sterbenden Menschen. Keiner von beiden konnte es verstehen, aber es interessierte sie auch nicht. Er würde sicher irgendetwas rufen von wegen „Bringt die Leute in Sicherheit.“ Aber es war die Erinnerung von Merlin, ihn brauchten sie um zu begreifen was vor sich ging. Mordred sah wie Emrys mit einer Klinge bewaffnet in die Kathedrale huschte. Seltsamerweise löste sich das Geschehn im Freien nicht auf, obwohl Merlin es nicht mehr sehen konnte, oder war es das was sein Vater immer meinte? Das ein wahrhaft Mächtiger Magier mehr sieht als seine Augen und Sinne ergreifen können? Von Neugier getrieben schlichen Morgana und er hinter dem Diener her. Als sie das Tor durchschritten, riss eine Ungeheuere Macht an ihnen, schnitt ihnen ins Fleisch und raubte ihnen die Luft. Die nicht mehr Heiligen Hallen, waren von Blutdurst und Rachsucht angefüllt. Zornige wellen brachen an den Wänden und sickerten durch kleine Spalten ins freie. Die Halle war angefüllt von so vielen Emotionen, von so viel unterschwelliger Magie, die sich nur einer zu Nutzen machen konnte. Nur einem würde die Magie gehorchen, nur einem würde sie sich beugen, ihm folgen und tun was er befahl. Brutal krallten sich die Finger von Morgana in den Arm von Mordred, doch es störte ihn nicht. Auch seine Nackenhaare hatten sich aufgestellt. Fühlten sie doch beide, die Unmenschliche Macht, das Zittern und beben einer Quelle von unerschöpflicher Magie. Aber sollte das wirklich Merlin sein? Dieser hob in brodelnder, drohenden Art die Klinge. Neben Merlin und dem Anführer der Monster, befanden sich noch drei weitere Kreaturen in der Kathedrale. Blindwütig war er in ihre Falle getappt und keiner würde ihm helfen können. Es war so offensichtlich gewesen, das selbst ein Blinder es bemerkt hätte. Dumm und töricht, schoss es den beiden Magie begabten durch den Kopf und sie verdrehten die Augen. Das konnte auch nur Merlin. Doch die Atmosphäre veränderte sich, der Diener von Arthur wurde unruhig, festigte den Griff um seine Klinge. Etwas lauerndes lag in seiner Haltung, sein Gesicht war versteinert und wirkte nicht wie das sonst immer freundliche. Die Muskeln die er durch das Training mit Arthur und der Arbeit am Hof bekommen hatte, spannten sich an. Erwarteten den angriff, das eine der Kreaturen ihn ansprang um ihn zu zerfleischen. Die Luft um ihn herum schien in Flammen zu stehen, das Blut unter seinen Füßen zitterte und schlug kleine kaum sichtbare wellen. Morgana und Mordred zuckten erschrocken zusammen, als eine der Kreaturen den Stillstand durchbrach. Die rechte Klauenhand in Merlins Richtung gereckt, verzog sich das bestialische Maul zu einer hässlichen, grinsenden Fratze. Nur um im nächsten Moment aufzujaulen, als der Magier die Hand mit einem Hieb abtrennte und mit einem gekonnten Ausfall schritt dem Körper auswich. Grollend griffen die anderen Wesen an, wüteten wie wild gewordene Berserker und es sah weniger gut aus für Merlin. Stur wie Merlin war, ließ er die Klinge nicht fallen auch als sein Arm zwischen Wand und einer Bank eingequetscht wurde. Siegessicher stellten sie sich mit gefletschten Zähnen über ihn und würden ihn gewiss mit größtem vergnügen zerfleischen. Entsetzt, ob der Zerrissenheit ihrer Selbst verzog die Tochter von Uther das Gesicht, obwohl sie wusste das er ihr Feind war und das alles seine Erinnerung waren, hatte sie ein ungutes Gefühl. Er war schließlich der einzige in Camelot gewesen der ihr immer irgendwie das Gefühl gab, nicht ganz allein zu sein. Mordred und Morgana knieten plötzlich neben Merlin, konnten ihm genau in die Augen sehen. Die etwas dunkleres an sich hatten als es je einer für möglich halten würde. Sein immer zuversichtliches Blau, wurde von Gold überflutet. Keine Worte kamen über seine zusammengepressten blutigen Lippen. Er brauchte keine Worte. Unweigerlich stellten beide fest, das seine Art zu Zaubern etwas besonderes an sich hatte. Das sie sich verändert hatte, im Gegensatz zu ihren “Zauberaugen“ die immer vollends golden wurden, schien es bei ihm, zu flackern und das machte ihn besonders. Anders als jeden anderen, mächtiger und gefährlicher. Blutig wallte das Verderben hinter den beiden Kreaturen auf, verschluckten alle warnenden Worte des Anführers und ergossen sich in einer von finstrer Magie gerufenen Fontaine über den beiden Peinigern. Ätzten die Haut von den Knochen, zersetzten das Gewebe und labte sich an den Schmerzens schreien. Doch sie litten nicht lange auch wenn es einem so vorkommen mochte. Es war weniger als ein Wimpernschlag. Dunkel schleuderte Merlin die Bank von sich und erhob sich. Der Leader, der Gewaltiger als alle anderen war wollte fliehen und sah sich panisch um. Die Fenster wurden mit toten Kreaturen verhangen, so würde er nicht wagen hinauszuspringen. Es war bestialisch und gänzlich gegen Merlins naturell, doch darauf konnte der junge Magier keine Rücksichtnehmen. Das was er wissen musste, würde er nicht einfach so erfahren. „Wer hat euch beschworen?“ fragte er zischend und hob drohend die Klinge. Nichts deutete daraufhin das er gekämpft hatte. Das Wesen war sichtlich in der Falle und tigerte auf und ab, wich Merlin aus. Sie horchten auf. Die Höllenbiester waren beschworen? Wer hatte solch eine Macht und konnte Kreaturen beschwören die nur mit Magie zu töten waren? Ein tiefes unmenschliches grollen drang aus Merlins Kehle. „Wer!“ schrie er zornig und brachte das Gemäuer zum beben. Die Magie schlug pulsierende zerstörende wellen, donnerten brutal gegen die Wände, als würden diese sie gefangen halten. Nicht nur die Kreatur zuckte erschrocken zusammen. Die Magie schien durch die Zeit zu greifen und die beiden zerquetschen zu wollen. Das Geschöpf schien im Angriff seine besten Chancen zu sehen und sprang Merlin an, lief mit gezückter Klinge auf ihn zu. Schaffte es sogar ihn zu entwaffnen und zu Boden zu drängen, doch als es ausholte um triumphierend den letzten Schlag durchzuführen. Wurde plötzlich seine Hand zermalmt, samt Schwert. Der Aufschrei war entsetzlich und jagte finstere Schauer und unendliche Pein durch das Gefüge der Zeit. Automatisch stellten sich die Nackenhärchen auf. Das war nicht, der gutmütige, liebenswürdige Dummkopf. Das war jemand anderes, aber nicht Merlin. Darin waren sich die beiden Zaungäste einig und versuchten sich gegenseitig vor der um sich schlagenden, wütenden Magie zu schützen, die sich in das Netz der Welt verflocht. Das Wesen stolperte zurück während Merlin sich vom blutigen Boden erhob, sein Gesicht glich einer versteinerten Fratze und machte klar das er keinen Spaß verstand. „Sag mir den Namen!“ vibrierte es Dunkel, befehlend und durchaus beängstigend. Doch es winselte nur und schrie augenblicklich auf als der Zauberer seine Hand zur Faust ballte und so das linke Knie zerschmettert wurde. Es wand sich vor schmerzen auf dem Boden, jaulte und flehte um gnade. Kurz konnte man etwas Menschliches in Merlins Gesicht erkennen. Er war keineswegs ein Monster. Er schien den Schmerz den er verursachte genau zu spüren und es zerbrach ihm das Herz doch er hörte nicht auf. Surrealerweise beruhigte das Morgana. Niemals könnte sie sich Merlin so Brutal vorstellen. Seine Schritte klangen durch den blutgetränkten Boden platschend und verursachten berechtigte Panik in dem Gemüt der verletzten Bestie. Es robbte verängstigt Richtung Altar, kletterte schwerfällig drüber und kratzte verzweifelt an der brüchigen Mauer. Doch sie gab nicht nach und Merlin schritt unaufhörlich auf es zu. Es fauchte und zischte als er sich neben, das bündel Furcht kniete. „Sag es mir und du wirst nicht mehr leiden.“ Klang es ruhig und einfühlsam, zerschnitt aber in erstaunlicher Heftigkeit den von Schmerz vernebelten Verstand. Seine Hand legte sich auf die Brust der Kreatur, direkt über ihr Herz. Vor menschlichen Augen unsichtbar, pulsierten sanfte Wellen von seiner Handfläche durch den Körper und brachten ihr etwas friedliches. „Das Buch…“ flüsterte das Wesen. Welches Buch? Schoss es beiden durch den Kopf. Wenn es solch eine Macht hatte, dann brauchten sie es! „Das Buch der Toten?“ raunte Merlin sanft und bekam ein nicken. Daraufhin verzog der Magier das Gesicht, das war gar nicht gut. „Was war euer Ziel?“ fragte er weiter und ein eisiges zittern jagte durch ihre Venen, so das Emrys gewillt war die Verbindung zu trennen, doch er schloss die Augen und sammelte sich. Es war anstrengend, sich der Macht der Finsternis zu bedienen, um diese von Dunkelheit geleiteten Kreaturen zu verstehen. „Ihr…“ zischelte es und spuckte Blut, auch dem Magier lief Blut aus dem Mundwinkel. Solch eine Verbindung war gefährlich, gerade weil es Kreaturen des Todes waren und mit der er sich Verbunden hatte, lag im Sterben. Was sein Verschulden war… Jemand wollte Merlin töten? Ein Zittern jagte durch ihre Körper als die dünnliche Membran, die sie schützte, von etwas gestreift wurde. Keinem außer vielleicht Mordred war es erlaubt dem Magier, der ihr so lange auf der Nase rumgetanzt war ein Haar zu krümmen! Merlins Gesicht verzog sich und sein Körper verkrampfte sich, die Veränderung schlug gleich auf die Kreatur über und ihre Knochen verdrehten sich, allerdings schien sie keine Schmerzen zu haben. Was den jungen Magier beruhigte. „Wer hat euch losgeschickt um mich zu töten?“ fragte er einfühlsam und wärme strahlte durch den geschundenen Körper. Dieser war schon lange nicht mehr lebendig, aber Emrys hielt seine Lebensessenz fest. Riss einige Fetzen aus seiner Konzentration um das Herz am Leben zu erhalten. Schweiß rann von seiner Stirn und benetzte den verdreckten Boden. Das rötliche Licht des Vollmondes schien mit voller kraft durch die zerstörten Fenster, vor denen zuvor noch die Leichen der Kreaturen gehangen hatten. Kampfgetöse drang an seine Ohren, die Stimme von Arthur der seine Ritter zur Ordnung rief, er spürte wie die Seelen der verstorbenen wirr durch die Gegend hetzten auf der Suche nach etwas an das sie sich festkrallen konnten und das war natürlich er. Schon seit geraumer Zeit fühlte er die Last der Toten auf sich, wie sie ihn anschrien, wissen wollten was geschehen war und wieso die anderen sie nicht sahen. Wieso sie keiner beachtete. Zu seinem Bedauern konnte er sie gerade nicht beachten und ihnen die Angst nehmen oder den Weg zeigen. Nur schwer konnte er die von Panik erfüllte Essenz der Kreatur wieder beruhigen. „Sag mir den Namen, dann kannst du gehen.“ Brachte er kaum verständlich über seine Lippen, das Denken fiel ihm so schwer. Seine Glieder wurden bleiern und machten ihn schläfrig. „Ihr nennt sie Guinevere!“ hallte es durch die Zeit und noch bevor die Stimme verklang, verlor Merlin sie. Er senkte seinen Blick, tränen rannen über seine Wangen als er schrie. All die Verzweiflung, der Unglauben und die Wut, brüllte er raus. Die Wände bröckelten und die Decke der Kathedrale senkte sich durch die Wucht ab, konnten die unbändige, alles verzerrende Magie nicht mehr halten die von einem Mann, aus Enttäuschung freigesetzt wurde. Morgana konnte es nicht glauben,-Gwen, ihre nervige Zofe sollte so etwas machtvolles zu standen gebracht haben? Nie im leben! Ihr Herz füllte sich an mit Trauer und Wut, auch Mordred blieb nicht verschont. Das alles fühlten sie durch Merlin. Er kniete am Boden und Brüllte, ob der Erkenntnis das seine beste Freundin ihn töten wollte. Merlin trat durch das noch intakte Tor, raus auf das Schlachtfeld. Der Kampf war noch nicht zu ende! Ein kleines Grüppchen von Rittern hatten sich um die verbliebenen Dorfbewohner zusammen gerafft. Unter den Kriegern befanden sich Arthur und die Ritter der Tafelrunde. Einzig Arthur hatte eine Waffe um die Kreaturen wirklich zu verletzten, aber seine Kräfte schwanden genauso wie die von den anderen. Ihre Gesichter waren von Blut und Schweiß verschmiert, ihre Kettenhemden hingen in zerfetzten Lumpen von ihren Körpern. Einige hatten gefährliche Wunden und würden wohl nicht überleben wenn sie nicht bald Hilfe von Gaius bekamen. Auf den Dächern und zwischen den Häusern befanden sich die Wesen, Pfeil und Bogen im Anschlag, bereit zu schießen und die verbliebenen Bewohner und Retter zu töten. Arthur hatte als einziger den Neuankömmling der Schlacht bemerkt und hetzte auf ihn zu, während die Pfeile in Zeitlupe auf sie niedersausten und an dem Schild pulverisiert wurden. Doch das bekam der König gar nicht mit, auch nicht wie die Kreaturen von dem sich ausdehnenden Schild vernichtet wurden, er rammte Merlin zu Boden und sah mit entsetzten das “Aufglimmen des Bösen“, so hatte Uther immer die Augen eines Zauberers betitelt. Es raubte dem Blondhaarigen den Atem, er konnte es nicht fassen. Entsetzlich schnell rappelte er sich auf, seine Klinge drohend über Merlins Brust schwebend. Die beiden Spitzel besahen sich die Szene, sie schockte sie genauso wie die Tatsache das Gwen, Merlin töten wollte. Man sollte vielleicht meinen das Arthur wütend das Gesicht verzog und Merlin anschrie, doch sein Gesicht wirkte wie eine unbewegte eiserne Fratze hinter der sich dutzende von Gedanken verbargen. Vieles konnte Emrys lesen, er kannte jedes noch so kleine kaum zu sehende zucken von Arthurs Gesichtszügen; Verräter, Heuchler, Monster waren einige der wenigen Worte die er deutlich in dem Wirrwarr aus Gedanken verstand und dann war da noch die deutliche Frage; Wieso du?! Ob es sich darauf bezog, wieso er ein Zauberer war oder auf etwas anderes wusste Merlin nicht, aber er hatte sich auch nie rechtfertigen wollen. Es zerschmetterte Merlin das Herz seinen Herren so zu sehen, zwischen Wut und Enttäuschung. Es war verständlich das er wütend auf seinen Diener war, der ihm so lange verschwieg was er war und verzweifelt darüber war, das dieser Dummkopf ihm nicht vertraute. „Alles was ich jemals getan habe, habe ich getan um euch zu beschützen!“ platzte es unwillkürlich aus dem Dunkelhaarigen hervor, fest sah er dem innehaltenden Arthur in die leeren Augen. Morgana hielt den Atem an, sie wusste wie verletzt Arthur war. Schließlich betrog und verriet ihn jeder, nicht einmal Merlin, sein einziger Freund machte halt davor. Aber sie konnte den jungen Zauberer verstehen, es war für ihn gewiss auch nicht einfach. Arthurs Haltung verkrampfte sich, es schien nur noch ihn und Merlin zu geben, das die Schlacht vorüber war hörte er nicht, interessierte ihn nicht. Die Überlebenden von diesem Massaker interessierten ihn nicht. Sein Mund öffnete sich als wolle er etwas sagen doch kein Wort kam über seine Lippen, er starrte nur weiter auf die einzige Vertrauensperson die ihm Geblieben war. Mit Leichtigkeit könnte Emrys den König von sich stoßen, doch Merlin würde es nie tun. Wenn Arthur ihn töten wollte sollte er es tun und nicht so ewig warten! Das er keine Angst vor dem Tot hatte konnte der junge Krieger sehen, seine Mundwinkel zogen sich nach unten, sein Blick wurde dumpf und verlor auch den letzten Funken leben. Noch nie hatte seine Hand gezitterte in der er sein Schwert hielt, aber da lag auch nicht sein bester Freund vor seinen Füßen und trotzte ihm mit diesen Starren Blick, so ganz ohne Furcht. Als würde er wissen das Arthur es nicht konnte. Seine angespannte Haltung entspannte sich und er steckte Excalibur welches über Merlins Brust geschwebt hatte wie ein Damokles Schwert zurück in die Scheide, langsam entfernte er sich von dem Dunkelhaarigen. Ließ ihn nicht aus den Augen als würde er befürchten das er ihn angriff. Diese Tatsache zerriss nicht nur das Band zwischen ihnen sondern, zerfetzte auch ihre voneinander abhängigen Seelen. Hinterließen nur noch einen schwachen Hauch ihrer Selbst. Mit hängenden Schultern folgten die Ritter ihrem König, von der Schlacht sichtlich beeinträchtigt, ebenso wie die Bauern die sie mit nach Camelot begleiten würden. Merlin blieb wie ein geprügelter Hund am Boden liegen, fühlte die Leere die sich in ihm ausbreitete als alle das Dorf verließen. Arthur brauchte nichts sagen, um den Dunkelhaarigen wissen zu lassen das er ihn nie wieder sehen wollte. Nur langsam richtete sich der junge Magier auf, Regen setzte ein und vermischte sich mit dem Blut. Wäre noch jemand da gewesen hätte er sofort bemerkt das dies kein normaler regen war, er sollte die Tränen von Merlin verstecken. Seine Seele heilen, doch ohne Erfolg. Die Risse wurden tiefer und zeigten sich als schnitt wunden an seinem Unterarm. Plötzlich richtete sich der Blick von Merlin, auf die stillen Beobachter. Sein Blick verhärtete sich, das weiß seiner Augen wurde rot und das Blau, wechselte zu Gold. Flammen zuckten hindurch und sein Gesicht verzog sich zu einer brutalen, mordlüsternen Fratze. Heftige magische Wellen jagten in ihre Richtung und schnitten in ihr Fleisch. Pulverisierten mit Leichtigkeit ihren Schutz und ließ ihre Magie wie die eines Kindes wirken. Die Erinnerung begann zu reißen und fiel in sich zusammen. Unbändige Wut strahlte ihnen entgegen, schien ihre Körper zerschmettern zu wollen. Verzweifelt rangen sie nach Luft, doch ihr Brustkorb wurde zusammen gedrückt, Blut rann aus ihren Mündern. Betäubende, alles verzerrende schwärze legte sich über sie… Der Stein zerberstete unter der Heftigkeit von Merlins Macht. Verzweifelt versuchten Morgana und Mordred zu Atem zu kommen, sie lagen auf dem kalten Stein, Unebenheiten bohrten sich in ihren Rücken. Sie wussten nicht wie lange sie so im Dreck lagen, aber ihre Körper schmerzten. Zitternd erhob Morgana sich „Was war das?“ fragte sie und glaubte nicht das es normal war so etwas zu spüren. Das es normal war, das eine Erinnerung sie verletzten konnte. „Normal war das nicht…“ gestand er nachdenklich. Aber wenigstens wussten sie jetzt mehr. Sich am Steinrand der erkalteten Feuerstelle festhalten, schnaufte die Hohepriesterin schwer. „Du solltest zurück nach Camelot und mehr über dieses seltsame Buch in Erfahrung bringen. Und wie Gwen es geschafft hat, solch mächtige Kreaturen zu beschwören.“ Knurrte sie und der jugendliche Druide nickte. „Was habt ihr jetzt mit Emrys vor?“ fragte er, während er sich schwerfällig den Umhang überzog. Morgana entfachte die Flammen und spürte gleich die wollige wärme die vom Feuer ausging. „Am Klügsten wäre es wohl wenn ich ihn töte…“ murmelte sie gedankenverloren, schließlich musste sie an die Worte der Cailleach denken. Das Emrys ihr Schicksal und ihr Verderben war. Also sollte es doch nur logisch sein das sie ihn tötet oder? „Aber ich werde ihn dort in seinem Verlies verrotten lassen vielleicht brauchen wir ihn noch.“ Jetzt wo sie wusste wie stark er war, freute sie sich schon darauf, das die Runenbeschriebenen Ketten die sie so viele Jahre gebannt hatten, nun ihn Quälen würden. Drei Jahre hatte sie in Gefangenschaft leben müssen während, die anderen ein denk voll Heiteres leben geführt hatten! Sie war gejagt worden, als wäre sie ein Stück Vieh! Wenn sie nur daran dachte, kam ihr das kalte Grauen! Sie wurde von einem kalten Lippenpaar an ihrer Wange aus den finsteren Gedanken gerissen, sie sah in die immer noch kindlich wirkenden Augen von Mordred. „Passt auf euch auf.“ Warnte er die Hohepriesterin und eilte dann in die Kälte. Dicke Flocken fielen vom Himmel und bedeckten den von schmutzigen Schnee übersäten Boden aufs neue. Morgana starrte finster in die Flammen, angewidert wischte sie sich über den Mund, noch immer schmeckte sie ihr metallisches Blut auf der Zunge. Diese ganze Szenerie kam ihr vertraut vor, das brennende und menschenleere Dorf. Das Blut welches den Schnee rot färbte und ihn dreckiger wirken ließ als sie es je gesehen hatte. Sie war eher zufällig über den am Straßenrand liegenden Körper gestoßen, mit Verwunderung stellte sie fest das dieser von Blut und Wunden übersäter, ausgemergelter Mann. Der Diener ihres Bruders war. Jetzt wo sie die Erinnerung von Merlin gesehen hatte, begriff sie die Leichtigkeit seiner Gefangennahme, er war Bewusstlos gewesen und ausgelaugt von der Magie, was Morgana damit heraus fand das sie ihm mit ihrem Dolch in den Bauch stach. Ohne zu zögern legte sie ihm Ketten an und hievte ihn schwerfällig auf ihr Pferd. Nie hätte sie gedacht das sie diesen Umstand eigentlich Arthur verdankte. Der Morgen graute als Mordred endlich in Camelot ankam. Seinen dicken Umhang fester um seine zitternden Glieder ziehend wollte er in die Burg eilen. Atemlos blieb er stehen als er sah wie zwei junge Frauen mit verheultem Gesicht und gefesselten Händen, zum Galgen geschleppt wurden. Sie flehten um gnade und krallten sich mit zitternden Fingern an den verzweifelten Händen ihrer Familie fest. Doch die Ritter rissen sie weiter, schleppten und zerrten die weinenden Frauen weiter. Er eilte neben Sir Percival „Was ist hier los?“ fragte er besorgt, Mordred mochte Hinrichtungen nicht und es irritierte ihn das nur die Königin auf dem Balkon stand. In ihrem weinroten Kleid mit der goldenen Borte sah sie wunderschön aus und doch konnte er sie nicht leiden. „Sie sollen die Königin beraubt haben, allerdings ist klar das die Braunhaarige nichts getan hat.“ Grummelte Percival und schüttelte den Kopf, er verstand einfach nicht was mit Gwen los war. Sie hatten sie als so eine Herzensgute Frau kennen gelernt und jetzt? Mordred sah zu ihr hoch, seine Hände ballten sich zu Fäusten, sein Kiefermuskel spannte sich an und seine Augenbrauen zogen sich zusammen. Es zeigte ihm wieder das er etwas tun musste! Doch dann fiel ihm auf das Arthur nicht da war „Und wo ist der König?“ fragte er verwundert, dieser würde den Wahnsinn sicher stoppen! Denn egal was Morgana von ihrem Halbbruder halten mochte, er war ein rechtschaffener Mann und richtete nicht böswillig. Der König hatte bis jetzt auch weder jemanden der Magie besitzt verfolgen lassen, noch in Gefangenschaft genommen oder hinrichten lassen und das Emrys noch lebte war auch ein gutes Zeichen. Sir Gwaine stellte sich neben die beiden, er hatte das Gespräch mit verfolgt und seufzte. „Er hat das mit Merlin nicht verkraftet. Ich weiß zwar nicht was vor zwei Monaten in dem Dorf geschah, als wir Merlin zurück ließen, aber seit dem ist Arthur nicht mehr derselbe. Deswegen hat Gaius ihn mit auf einen Selbstfindungstrip genommen.“ Sagte er verschmitzt lächelnd und wurde von den anderen beiden verdutzt angesehen. „Woher willst du das den wissen? Du hast die letzten Monate fast jeden Tag in der Taverne verbracht!“ grummelte der stärkste der Truppe. Es war ein Harter schlag für sie alle gewesen als Arthur ihnen gedroht hatte, in seiner Nähe auch nur an Merlin zu denken. Bei der letzten Schlacht musste etwas geschehen sein, das sie sich alle nicht erklären konnten. Natürlich war da die Vernichtung der Kreaturen gewesen und das ihr König, mit drohender Haltung über Merlin gestanden hatte, aber konnte es das gewesen sein? Neben dem leeren Stuhl von Sir Lancelot, der Percival nach Camelot gebracht hatte und ein guter Freund für ihn gewesen war, blieb nun auch der Stuhl von Merlin leer. Natürlich hatte Arthur den alten Steinrundtisch, der ihn zu der großen, aus edlem holzgefertigten Tafelrunde inspirierte nicht mitgebracht. Sie wäre auch viel zu klein für die ganzen Ritter die daran Platz nehmen sollten. Der Sinn von Gleichheit und Respekt, war an diesem runden Tisch greifbar. Hier gab es nicht an der spitze den König, den Herrscher, der über allem Stand. Nein in Arthurs Traum waren sie alle auf einem Stand auch wenn er, der König war. Percival musste an all diejenigen denken die mit ihm an diesem großartigen Tisch saßen. Da waren unter anderem; Sir Leon - der weißeste von ihnen allen; Sir Lancelot – ein guter Freund von ihm und Merlin, der leider viel zu früh gestorben ist; Sir Gwaine – ein Freund von Arthur und Merlin, leider viel zu oft in der Taverne; Sir Elyan – der Bruder der Königin, ein ansehnlicher Schwertkämpfer; seine Wenigkeit, Sir Percival – loyaler Freund von Lancelot, noch heute vermisste er ihn; Sir Ranulf – ein starker und einfallsreicher Ritter; Mordred – ein junger Rekrut, dem Arthur einmal das Leben gerettet hatte, so wie man sich erzählte. Man durfte natürlich nicht die wundervolle Königin vergessen; Guinevere Pendragon – man feierte sie als die “Königin der Herzen“, doch die Ritter sahen ihre Veränderung, wie sie eine dunkle Seite von sich zeigte, die einem den Atem raubte. Sie war auch die einzige weibliche Person am Tisch; dann war da noch der Liebenswürdige Gaius – der Hofarzt und Ausbilder von Merlin. Merlin…ein lächeln legte sich auf seine Züge, diesen kleinen Querulanten hatte er erst nicht recht leiden können, ein hempfling der nicht kämpfen konnte aber immer dabei sein wollte. Allerdings hatte sich das schnell geändert, Lancelot sprach immer sehr geheimnisvoll von dem Jungen und schien unglaubliches vertrauen in diesen zu haben. Neben dem König war Merlin wohl das wichtigste Mitglied; Merlin – war nicht nur der beste Freund des Königs, der treueste und Tapferste Diener, oder der Schützling von Gaius. Nein er war viel mehr, er war das Herz dieses Gedankens, das Herz von Camelot, die Hoffnung auf ein großartiges Zeitalter. Doch jetzt würde dieser Stuhl neben dem von Gaius leer bleiben, so wie der von Lancelot. Sir Leon stand am Eingang zur Burg, seine behandschuhte Hand krallte sich in den Torbogen. Er hatte selbst die Untersuchungen und Befragungen geführt! Er wusste das die Braunhaarige, eine ärmliche Bäuerin mit zwei Kindern, die Königin nicht beraubt hatte und die Blondhaarige hatte den Ring, der nicht einmal sonderlich viel Wert war nur eingesteckt weil sie ihrem kranken Bruder wenigstens noch einmal etwas gutes zum Essen bieten wollte. Seit Arthur vor einer Woche aufgebrochen war, wurde es schlimmer. Guinevere hatte sogar Sir Elyan, Zimmerarrest gegeben bis nach der Hinrichtung. Denn er hatte gewagt sie anzuzweifeln, man sollte meinen das, der Bruder der Königin nichts zu befürchten hatte, bis auf die Schwester selbst stimmte das auch. Kapitel 2: Erinnerungen ----------------------- So, das zweite Kapitel. Viel spaß beim lesen. ---------------------------------------------------------------------------------------- Kapitel 2 Erinnerungen „Gaius?“ wurde in die Dunkelheit der Gemäuer gerufen, jetzt hatte er den alten Mann schon wieder aus den Augen verloren. Es war kaum zu glauben wie oft er alleine durch die Gegend stolperte und sich irgendwo stieß. Arthur konnte verstehen, das sein Hofarzt ihm Gegenüber etwas angespannt oder Distanziert war, schließlich hatte er Merlin nicht wieder zurück gebracht und ihm verboten über diesen zu sprechen. Arthur konnte sich gut an das verzweifelte Gesicht von Gaius erinnern. Wütend hatte er seinen Arzt angeschrien und gefragt ob er das von Merlin gewusst hatte. Sollte auch der Mann der ihn seit seiner Geburt begleitet hatte, all die Jahre belogen haben? Konnte er ihm überhaupt vertrauen? Irgendwann erkannte Arthur einen kleinen Lichtschein und natürlich ging er dort hin um seine Neugier zu stillen, seine Schwerthand lag angespannt auf dem Schwertgriff, so das der Krieger jederzeit reagieren konnte falls man ihn angriff. Er war mehr als verblüfft als sich vor ihm der vom Feuer beleuchtete Steintisch auftat, der ihn zu der großen Tafelrunde in seinem Thronsaal inspirierte. Seine Augen wanderten aufmerksam durch den Raum, doch auch hier war der alte Freund von Uther nicht zu sehen, einzig eine Reisetasche lag auf einem der Stühle. Ein Nachtlager war auch vorhanden. Das ließ nur einen Entschluss zu und zwar das Gaius das alles geplant hatte. Er hätte sich so was ja auch denken können! Er sollte wirklich einmal über alles nachdenken, so wie es die Ritter und alle die Merlin kannten verlangten, auch wenn Arthur ihnen nicht gesagt hatte was zwischen ihnen vorgefallen war. Seufzend und müde von der Reise ließ er sich auf einen der Stühle fallen, das er dabei ausgerechnet den von Merlin wählte fiel ihm nicht wirklich auf. Für einen kurzen Moment versteckten sich die blauen Augen hinter den Lidern, ein trockenes lachen kam über die leicht spröden Lippen und schwer ruhte sein Kopf auf den Armen. Selbst wenn es sich für einen König nicht gehörte, am liebsten würde er los heulen, so eine unglaublich schwere lag auf ihm seid Merlin weg war. Einsamkeit machte sich in ihm breit und eroberte jeden noch so kleinen Winkel seiner Seele, er fühlte sich betrogen und verletzt. Dieses Gefühl war nicht einmal so schlimm gewesen als er Guinevere mit Lancelot gesehen hatte, obwohl es das eigentlich sollte. Schließlich liebte er sie doch oder? Aber wieso fühlte er sich dann seid dem der Dunkelhaarige weg war, so verloren? So als könne er sein Königreich nicht mehr führen? Dieser unglaubliche Mann der ihn seit so vielen Jahren begleitete, ohne den er nie so weit gekommen wäre, schien sein Gleichgewicht zu sein. Arthur wurde unweigerlich bewusst das er mit Guinevere nie glücklich werden würde, seine Liebe zu ihr war eine einzige Illusion, der Gedanke daran das er unbedingt eine Königin brauchte, aber benötigte er sie wirklich wenn sie kein Ausgleich war? Wenn er nicht mehr er selbst war? Sein Kinn ruhte auf seinen Armen und er war mit dem Stuhl ein stück zurück gerutscht, seine halbgeschlossenen von trauer trüben Augen starrten in das knisternde Feuer der Fackel, die in der Mitte des Tisches angebracht war. Noch gut konnte er sich an ihr erstes Treffen erinnern. Arrogant und großspurig, den Titel eines Prinzen völlig auskostend. So wurde ich von allen wahrgenommen, aber das ich nur so viel Unsinn trieb lag daran das ich mich einsam Fühlte. Eine meiner Lieblingsbeschäftigungen,-neben dem Kämpfen-, war das schikanieren meines damaligen Dieners gewesen, ich erniedrigte ihn wie die duzenden vor ihm. Es war mit der Zeit ein Sport für mich geworden und ich war der Sieger je schneller ich es schaffte meinen Diener zu verjagen, keiner hielt es sehr lange mit mir aus, höchstens ein paar Monate. Mein Vater hatte mich deswegen oft angeschrien, mir gesagt wie Kindisch ich mich verhielt und das er langsam nicht mehr weiter wusste… Doch dann war da dieser schlaksige kleine Wicht aufgetaucht, so unglaublich frech und respektlos. Es fiel einem sofort auf das er nicht von hier war, denn sonst wäre ihm bewusst gewesen mit wem er da sprach! Das er mit dem Prinzen redete und diesen als „Arsch!“ betitelte. Mir war klar das er nach dem Tag am Pranger nie wieder so frech sein würde, das er jetzt wie all die anderen kuschen würde und sich mir winselnd vor die Füße schmeißen würde…Dabei suchte ich doch nur jemanden der mir endlich mal die Stirn bot! Jemanden der nicht meinen Rang sah, aber dafür müsste ich wohl in ein anderes Königreich… Das zweite Treffen war eher Zufall, auch wenn es nicht ganz Zufällig war. Ich hatte ihn gesucht, ich wollte ihn Provozieren und sehen ob er noch immer so frech war. Zu meiner grenzenlosen Überraschung war er es. Wütend sprang Arthur auf. „Ich könnte dich mit noch weniger auseinander nehmen.“ Wie recht er doch gehabt hatte! Als Magier war es verständlich! „Hör zu ich hab dir gesagt, du bist ein Arsch, da wusste ich aber noch nicht das du ein Königlicher Arsch bist.“ Die Wut verpuffte Augenblicklich, wie damals fühlte er auch jetzt Wärme in seinem Inneren aufkeimen. „Ich lerne das Töten seit meiner Geburt.“ Seltsam das seine eigenen Worte ihm so Arrogant in den Ohren klangen, dass er sich am liebsten selbst geschlagen hätte. „Wow…so lange übst du schon ein Trottel zu sein.“ Diese Worte hatten ihn wirklich getroffen, nicht Persönlich niemals, aber es kratzte an seinem Stolz. „So kannst du doch nicht mit mir reden!“ er war wirklich Fassungslos gewesen, gerade weil noch nie jemand so mit ihm geredet hatte. „Oh Entschuldigung, so lange übt ihr schon ein trottel zu sein, Mylord.“ Die andere Wortwahl und das respektlose verbeugen, hatte mich wirklich wütend gemacht. Das er bei ihrem Zweikampf nur gewann weil der Jüngere unachtsam geworden war, verdrängte er immer gekonnt. Schon damals hatte er gemerkt das Merlin etwas an sich hatte was er sich nicht erklären konnte. Oder der Abend an dem Lady Helen für sie gesungen hatte. Das war wenn er so drüber nachdachte der erste Moment der ihm seltsam vorkam, aber er hatte sich danach nie wieder Gedanken über den Tag gemacht. Ich war völlig unfähig mich zu bewegen auch als ich sah wie der Dolch auf mich zu schoss. Ich konnte nicht einmal einen klaren Gedanken fassen, zu verwirrt war ich von den Geschehnissen. Plötzlich und völlig unerwartet ging ein ruck durch meinen Körper, unsanft landete ich auf dem harten Steinboden, neben dem Bengel, Merlin! Ich hatte gehört das er bei Gaius leben sollte, zumindest hatten Guinevere und Morgana darüber gesprochen. Selbst als die Gefahr gebannt und die Hexe tot war, konnte ich ihn einfach nur anstarren. Ganz begriff ich noch nicht wieso und vor allem wie er mich retten konnte, aber ich wusste auch das ich mich bedanken sollte. „Du hast das Leben meines Sohnes gerettet.“ Arthur schmunzelte verzweifelt als er an Merlins Gesicht zurück dachte, das einen leichten hauch von „Oh man.“, hatte. Er war genauso überrascht gewesen wie der Blondhaarige. Natürlich wollte mein Vater dich Belohnen, ich war von deiner Bescheidenheit beeindruckt, jeder andere hätte duzende von dingen verlangt und sich als kleinen König feiern lassen doch du nicht. Uns waren beide die Gesichtszüge entglitten. Vor allem wenn man bedachte, wie wenig wir uns ausstehen konnten. Es war nicht untertrieben wenn ich sagen würde das wir uns hassten. Damals sah Merlin aus als würde er gleich aus einem der Burgfenster springen und das er seine kostbare Zeit mit ihm verschwänden musste. Aber man merkte sofort das es mit Merlin etwas anderes war, ihn konnte Arthur nicht so leicht rumschubsen, denn sein neuer Diener wehrte sich. Er war der erste der nicht alles durchgehen ließ, den der König beschimpfen konnte ohne das er gleich das weite suchte, der seine Launen ertrug und das unwahrscheinliche Talent hatte, ohne Probleme hinter seine Fassade zu blicken. Ruhelos stützte er sich auf der Steinernen platte ab, dunkle Schatten tanzten über sein Gesicht, bei seiner Wut hatte er die Fackel aus der Mitte des Kreises geschleudert. Selbst wenn er Merlin vertrauen wollte jetzt konnte er es nicht mehr. Plötzlich schossen ihm die Szenen in den Kopf als er gegen Sir Valiant gekämpft hatte. Zum ersten mal in meinem Leben vertraute ich einem Diener und dann wurde es damit entlohnt das ich mich vor dem ganzen Hof lächerlich gemacht hatte, in den Augen von meinem Vater galt ich sogar als Feigling. Zum ersten mal hatte ich jemanden entlassen, weil ich genau wusste das Merlin niemals freiwillig fern bleiben würde. Denn eigentlich gaben immer die anderen auf. Nach meinem Sieg hatte ich viel nachgedacht und später als ich ihn dann auf dem Bankett entdeckte, brachte er mich sogar dazu meinen Fehler einzugestehen und ihm zu sagen das es ungerecht war ihn zu entlassen. Sein leichtes, erleichtertes grinsen brannte sich in meinen Kopf. Es war auch das erste mal das ich, meinen Diener selbst einstellte, sonst machte das immer Uther. Es gab so viele Augenblicke, so viele Momente die er mit Merlin teilte und in Verbindung brachte, das er ganze Romane damit füllen konnte. Das Arthur langsam das Gefühl bekam das sein Schädel platzte, duzende von Szenen prasselten auf ihn ein. Doch Gaius hatte ihm gesagt er solle, schritt für schritt voran gehen und nichts über hasten. Ausgelaugt griff er nach dem Beutel und kramte einige Dinge daraus hervor, hauptsächlich mehrere Wasserbeutel und Bündel, so wie Audrey sie immer Zubereitete. Das hieß das er für mehrere Tage Nahrung hatte. Einen der vollen Wasserschläuchen führte er an seine Lippen und trank einen großzügigen Schluck, da Arthur nicht weiter mit leerem Magen über die Zeit mit Merlin lamentieren wollte, packte er auch gleich eines der Beutel aus und begann das liebevoll zubereitete Brot mit Beilagen zu verspeisen. Während er so kaute, fiel ihm auf wie gut Merlin eigentlich kochen konnte und das er sich nie darüber beschwerte, sich um alle Ritter kümmern zu müssen. Jeder normale Diener wäre niemals mit gegangen und hätte sich ohne zu murren um die Pferde, das Essen und die Ritter gesorgt. Arthur und die anderen machten häufig Späße und zogen ihn auf, besonders mit dem Essen. Denn wenn sie alle schon fertig waren, konnte der dunkelhaarige erst dann etwas zu sich nehmen und da taten sie so als hätten sie alles aufgegessen. Seine Lippen die sich zu einem schwachen lächeln verzogen hatten, senkten sich und machten einer traurigen Fratze platz. Erst jetzt bemerkte der König wie ausgelaugt der Jüngere manchmal aussah, aber Merlin schien ihnen ihre Späße nie wirklich krumm zu nehmen. Allerdings…vielleicht verletzten sie ihn? Von einer plötzlichen Übelkeit ergriffen ließ er das Brot fallen und eilte in eine Ecke des Raumes, sein gesamter Mageninhalt leerte sich aus. Angewidert wischte er sich mit seiner Behandschuhten Hand über den Mund, während er die andere auf seinen aufgeregten Bauch legte. Zurück am Tisch spülte er sich den Mund aus, ein widerlich säuerlicher Geschmack hatte sich in diesem ausgebreitet. Danach nahm er einige große Züge und warf das halb gegessene Brot in irgendeine Ecke. Arthurs Nackenhaare sträubten sich und unweigerlich breitete sich eine Gänsehaut auf seinem Körper aus. Um Merlin zu retten,-der damals aus seinem vergifteten Kelch getrunken hatte ohne zu zögern-, war er zu einer Hölle gereist und kämpfte für das Leben eines Dieners gegen einen Basilisken. Dabei traf er auf eine Frau, die für ihn völlig unklare dinge sagte, so etwas wie „Arthur Pendragon, ihr werdet nicht durch meine Hand sterben.“ War nicht gerade beruhigend wenn man bedachte das er an einer Felswand hing, wo es Meter weit in die Tiefe ging. Damals war ein blaues Licht erschienen und hatte ihm den Weg nach draußen gezeigt, obwohl es in Arthur Unbehagen ausbreitete wusste er das man dem Licht vertrauen konnte, ihm war nicht bewusst gewesen das es Merlin war der ihm diese leuchtend blaue Kugel geschickt hatte um ihn zu retten, damit der Krieger den Weg nach draußen fand. Ruhelos wanderten seine Augen durch die im dunkeln liegende Ruine. Das war das erste mal das er sich auf etwas unerklärliches verlassen hatte und es wurde ihm mit seiner Rettung gedankt. „Und was ist wenn seine Ansichten über die Zauberei falsch sind?“ stellte ich fragend in die Ruine, zu der mich Morgause gelockt hatte. Ich starrte weiter gerade aus. „Denkt ihr wirklich so?“ ein funken Hoffnung lag in seiner Stimme, das hatte ich nie begriffen. „Vielleicht ist es nicht ganz so einfach wie mein Vater es darstellt.“ Sagte ich und sah zu Merlin „Morgause ist eine Zauberin, sie hat uns kein leid zugefügt, sicher wird nicht jeder der sich der Zauberei bedient böse sein.“ Was diese Worte in Merlin ausgelöst haben mussten, wollte Arthur sich gar nicht vorstellen, diese Hoffnung die er ihm gemacht hatte. Das er anders war als Uther. Still schweigend hatte der Jüngere den Moment mit ihm geteilt als er die vermeintliche Wahrheit über seine Geburt erfuhr. Zu gerne hätte der König den Worten glauben geschenkt, jenen die ihm sagten wie stolz seine Mutter auf ihn war und wie sehr sie ihn liebte. „Arthur nicht! Ich weiß ihr wollt das nicht tun!“ schrill war Merlins Stimme in diesem Moment gewesen, er war so verzweifelt mich davon abzuhalten meinen Vater zu töten. „Meine Mutter ist tot! Seinetwegen!“ fauchte ich zornig. „Der Tod eures Vaters bringt sie auch nicht wieder zurück!“ tatsächlich zögerte ich, starrte weiter meinen Vater an, mit erhobener Klinge „Ihr habt einen Elternteil verloren! Wollt ihr noch einen verlieren?“ ruhelos huschten meine Augen hin und her, meine Gedanken rasten. „Hör auf ihn, Arthur.“ Die Stimme Uthers, machte mich wütend und ich drückte die Klinge fester gegen seinen Körper, ohne ihn zu verletzen. „Arthur bitte!“ das tiefe Luft holen konnte ich sogar in meiner Wut hören. „Legt bitte das Schwert nieder!“ ich wollte nicht! Ich wollte Rache! Für meine Mutter, die Menschen die wegen mir sterben mussten! Der Gedanke zerriss mich, die Leute litten meinetwegen! „Du hast gehört, was meine Mutter gesagt hat!“ mein Herz schien zu explodieren, meine Stimme zitterte vor Wut, die ich versuchte zu unterdrücken, sie aber dennoch auf meinen Körper ausstrahlte „Nach allem was er getan hat, glaubst du er verdient es zu leben?!“ die Frage meinte ich vollkommen ernst, was ich Merlin damit allerdings antat, war mir nicht bewusst. Damals hatte Arthur ihn nicht angesehen und konnte so das schmerzlich verzogene Gesicht nicht sehen. „Er richtet die hin die Zauberei benutzen und dennoch benutzt er sie selbst!“ zischte ich vollkommen in rage „Du hast so viel leid und schmerz verursacht! Ich werde dem ein Ende bereiten!“ wieder hob ich die Klinge, mein Arm zitterte schwach, nicht weil ich im begriff war meinen Vater zu töten, zumindest nicht hauptsächlich, sondern weil ich so wütend war. Die Stille, die so schwer auf Merlins Brust lastete, konnte der Krieger ebenso wenig sehen wie dessen tränenfeuchten Augen, die so viel leid ausstrahlten. „Morgause! Sie lügt!“ brachte er gebrochen über seine Lippen, es irritierte mich weil ich seine Stimme so nicht kannte „Sie ist eine richtige Hexe!“ diese Worte ließen mich inne halten „Sie hat euch reingelegt! Es war nicht eure Mutter, die ihr gesehen habt! Es war eine Illusion!“ langsam sickerte Erkenntnis in mein Unterbewusstsein, hatte ich mich wirklich so sehr täuschen lassen? Mir fiel nicht auf wie schwer, meinem Diener diese Worte fielen und wie sehr sie ihn selbst verletzten „Alles…“ begann er, doch seine Stimme brach ab, Merlin schien kaum sprechen zu können „Alles was eure Mutter gesagt hat…“ das der Dunkelhaarige sich immer wieder selbst unterbrach bemerkte ich gar nicht richtig, immer noch fixierte ich meinen Vater. „Waren die Worte von Morgause!“ das Merlin bei dieser Behauptung innerlich starb, bekam ich nicht mit, ich wollte es nicht! „Das kannst du doch gar nicht wissen!“ schrie ich ihn an, ich konnte nicht glauben das ich mich so hatte täuschen lassen, das ich auf eine Illusion reinfiel. „Genau das war ihr Plan, Arthur! Euch gegen euren Vater auf zuhetzten und wenn ihr ihn im Kampf tötet, wird das Königreich vernichtet! Genau das will sie doch nur!“ während ich seinen Worten langsam glaubte, schrie Merlin innerlich das es endlich aufhören sollte so weh zu tun. Aber das Chaos in dem Kopf des Jüngeren hatte er nie mitbekommen, vielleicht hätte Arthur es bemerken können aber er zählte in diesem Moment einfach nicht. „Hör auf ihn er spricht die Wahrheit!“ drohend hob ich wieder meine Klinge! Ich wollte seine Stimme nicht hören. „Schwöre mir das es nicht wahr ist!“ fordere ich „Das du nicht für den tot meiner Mutter Verantwortlich bist, gibt mir dein Wort!“ schrie ich ihn an. „Ich schwöre es bei meinem Leben! Ich liebte sie! Es vergeht nicht ein Tag an dem ich mir Wünschte sie wäre noch am Leben! Ich hätte nie etwas tun können das ihr schadet!“ sagte er fest und doch wirkte er betrübt, ich glaubte ihm das er sich das Wünschte, denn ich tat es auch. Meine Sicht verschwamm, das Schwert mit dem ich ihn noch vor wenigen Augenblicken erstechen wollte, fiel aus meiner Hand. Entsetzt über mich selbst und aus Scham das ich meine Tränen zeigte brach ich neben dem Thron zusammen, das Knie auf das ich gefallen war schmerzte, aber es war nichts im vergleich zu dem was mein Herz in diesem Augenblick erlitt. „Mein Sohn, du bedeutest mir mehr als alles andere auf der Welt!“ flüsterte Uther mir zu und strich über meine Haare. Das Arthur es seinem Freund und Diener Merlin zu verdanken hatte das er, nichts getan hat was er später bereuen würde, war nebensächlich ebenso wie der Gesichtsausdruck des Zauberers, der wegen seinen eigenen Worten litt und mit ihm. „Es tut mir leid!“ raunte ich schwach. „Dich trifft keine Schuld!“ versicherte mein Vater mir und drückte einen Kuss auf meinen Haarschopf. Die erste wirklich zärtliche Geste die ich je von ihm erhalten hatte. Gerne erinnerte Arthur sich nicht zurück an diesen Tag, nicht weil sein Vater endlich mal über seine Mutter gesprochen hatte,-nein das war sogar ziemlich positiv gewesen-, sondern weil er sich von der Magie hatte so blenden lassen. Verbittert zogen sich seine Augenbrauen zusammen, war Merlin ein Heuchler? Oder ein wirklich guter Freund? Schließlich hatte er sich selbst verleugnet um Uther, dem Knechter aller magischer Wesen, das Leben zu retten. Zeitgleich in dem eisigen verlies des Magiers. „Wenn ich nicht zaubern darf, könnte ich ebenso gut sterben!“ wisperte es durch den eisigen Raum und zerrten an dem Lumpen, langsam öffneten sich Merlins Augen. Etwas kaltes trappelte auf seiner immer noch entblößten Brust, als er seinen Blick darauf richtete erkannte er eine Ratte! Erschrocken zuckte er zusammen, das speckig graue Tier ergriff fiepend die Flucht. Schwerfällig richtete der junge Zauberer sich auf, sein Körper war von der Kälte viel zu taub als das er noch irgendwelche schmerzen spürte. Obwohl seine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt haben müssten konnte er nichts sehen, doch er spürte das etwas da war. Merlins spröde Lippen öffneten sich, allein das hatte ihn unglaublich viel Kraft gekostet und nur bewirkt das seine Lippe weiter aufriss. Kein Ton kam über seine Lippen. „Ich bin doch kein Monster, nicht wahr?“ wisperte es wieder und auch dieses mal konnte er nicht ausmachen von wo es kam. Noch genau erinnerte der Dunkelhaarige sich daran, das er diese Sätze zu Gaius gesagt hatte. Die kalte, feuchte Mauer gegen die er sich gelehnt hatte brannte auf seinem nackten Rücken. Er war sich sicher wenn er sich jetzt erhob, dann würde ein fetzten Haut auf der Wand zurückbleiben. Die Ketten klirrten als er seine Hände an seinen Kopf hob, unentwegt kreisten seine Gedanken um Arthur, seinen Herren, seinen König. Dem Mann, den er aus dessen Sicht so verletzt hatte. Sein Körper besaß nicht einmal mehr genug Flüssigkeit um zu weinen. Sein Herz zog sich schmerzhaft zusammen und sein Atem stockte. Merlin hatte niemals vor gehabt Arthur zu verletzten, auch wenn ihm durchaus bewusst gewesen war das er es tun würde. Selbst wenn jemand behaupten sollte das er dem Dumpfschädel nicht vertraute, stimmte das nicht. Sein Leben war von Angst bestimmt, er durfte nie wirklich der sein der er war. Selbst als Merlin sich so gut mit Arthur verstanden hatte konnte er nicht aus seinen Zwängen, auch wenn er seinem König nur zu gerne alles erzählen wollte. Aber was hätte er Arthur sagen sollen? Das er tatsächlich der Magie mächtig war, sie sich aber nicht ausgesucht hatte? Das er so geboren worden war und das sie ihm geholfen hatte, ihn all die Jahre zu beschützen? „Es wäre ein Anfang gewesen.“ Wisperte es ihm rau entgegen. „Wer…?!“ krächzte der Zauberer schwer, seine Kehle fühlte sich an als würden duzende von Nadeln hineingestochen werden, so als hätte er Tage in der prallen Sonnen verbracht. „Vor sehr langer Zeit, haben wir uns in der Waffenkammer unterhalten.“ Klang es ihm dunkel entgegen, sofort drängte Merlin sich unbewusst weiter gegen die Wand, schlug hart mit dem Kopf dagegen und fühlte gleich darauf ein beklemmendes Gefühl, sein Sichtfeld schränkte sich für ein paar Sekunden ein, schwärze breitete sich aus. Scheinbar war sein Körper übersensibel geworden, denn in der nächsten Sekunde beugte der Dunkelhaarige sich vorn über, riss dabei Wunden in seinen Rücken und Übergab sich. Galle und Magensäure raubten ihm den Atmen, seine Sicht verschwamm gänzlich und er krallte seine Finger in den steinernen Boden. Unterschwellige sorge breitete sich in dem Fetzen Magie aus, der in dem Raum als manifestierter Schatten von Uther Pendragon existierte. Merlin spürte es und wunderte sich, doch er konnte nichts sagen. Schon immer hatte er den lauf der Magie im Gefüge der Zeit Gefühlt, wie sie stärker und schwächer wurde, wie sich die Emotionen der verstorbenen ein reihten, in das Geflecht aus Magischer Essenz, die diese Welt umschloss wie ein Schützender Kokon. „Kannst du dich erinnern was ich damals sagte?“ doch der ehemalige König wartete nicht auf eine Antwort sondern begann seine Worte von damals ein weiteres mal zu sagen „Du beweist Arthur eine außerordentliche Loyalität. Es ist mehr als eine Pflicht Erfüllung.“ Der Dunkle Fleck bewegte sich, schwer atmend starrte Merlin zu Boden. „Nun…man könnte sagen das uns etwas verbindet.“ Ein schwaches lächeln legte sich auf die spröden Lippen und er spürte die schwere der Wehmut in seiner Brust, doch konnte er nicht weinen. Uther trat näher an ihn ran, sah auf den zerschundenen Leib von dem Jungen, der immer an der Seite seines Sohnes gewesen ist und den er sich nicht weg denken konnte, so sehr er es auch immer versucht hatte. „Das Freut mich. Achte auf ihn.“ Sprach er weiter und konnte erkennen wie ein beben durch den Körper ging, wie die Rippen sich deutlicher abzeichneten und wenige Rinnsale Blut aus den neu entstandenen Wunden sickerte. „Ich weiß jetzt, das mich damals das Schwert von Arthur gerettet hat und nicht meine unglaubliche Arroganz.“ Sagte er weiter und kniete sich vor den Jungen, er würde ihn nicht berühren können, auch wenn er ihn seltsamerweise jetzt gerne trösten würde. Dieser Junge hatte genau wie sein Sohn so viel ertragen müssen und konnte nicht so wie Arthur sein Leid teilen. Auch wenn er jetzt tot war und viel mehr verstand, akzeptierte er die Magie nicht, Uther hätte sich sicherlich auch nie dazu durchringen können Merlin zu tolerieren, dafür war er selbst zu verbittert gewesen. Aber Arthur konnte sich noch ändern. „Es ist eine seltsame Ironie, das ich gerade dich als einen zuverlässigen Verbündeten im Kampf gegen die Zauberei betitelte. Das ich gerade einen Magier darum gebeten habe, auf Arthur acht zu geben, damit dieser durch seine Unerfahrenheit nicht Korrumpiert wird.“ Lächelte der damalige Tyrann. Merlin ließ sich erschöpft auf die Seite fallen und sah mit gebrochenen Augen ins Leere, auch er konnte sich gut an diesen Tag erinnern, als Arthur ihm mehr als einmal das Herz gebrochen hatte. Als er sich mit seinen eigenen Worten das Herz aus der Brust gerissen hatte und sein wahres Ich zum wohle des tyrannischen Königs verleugnete und es dann in der Kammer seines Herren zerquetscht wurde, als dieser ihm gedankt hatte. „Er ist ein Sturkopf, das müsstest gerade du wissen, Merlin.“ Sprach der Gestorbene ruhig „Ihr seid beide sehr Stur und gerade das verbindet euch. Und ich bin dir sehr dankbar dafür das du bei ihm bist.“ „War…“ krächzte der am Boden kauernde, er war an Arthurs Seite gewesen. Das war schmerzlicherweise jetzt Vergangenheit, erst jetzt begriff Merlin das er Arthur nie wieder sehen würde. „Gib Arthur noch ein bisschen Zeit, er wird zur Vernunft kommen und dich zurück holen. Denn nicht nur ich weiß, was er an dir hat.“ Redete der ehemalige König weiter. „Allein die Tatsache das du es geschafft hast ihn zu ändern, macht dich unglaublich wertvoll.“ Kam es milde lächelnd über die Lippen des Toten. „All die Jahre über in denen ich versucht habe, aus Arthur einen guten und gerechten König zu machen habe ich versagt.“ Sprach er mit bedauern in der Stimme, viele Jahre hatte er den Anblick seines Sohnes nicht ertragen und diesen so glauben lassen das er ihn hasste. „Aber dann bist du gekommen und noch am selben Abend bemerkte ich kleine Veränderungen, er sprach von deiner frechen Art und wie unverschämt du ihm gegenüber warst, obwohl du wusstest das er der Prinz ist.“ Lächelte er sanft, tunlichst hatte Arthur ihm allerdings verboten irgendetwas zu unternehmen. „Entgegen meiner Erwartung hast du es spielend fertig gebracht ihn zu ändern, ihm Werte beizubringen, die ich selbst aus den Augen verloren habe.“ All das was vorgefallen war tat Uther unendlich leid und er wollte wenigstens einmal etwas richtig machen. Merlin musste einfach auf Arthur warten. „Durch dich ist er zu einem besseren Menschen geworden. Von Anfang an hast du etwas in meinem Sohn gesehen, das mir verborgen geblieben war.“ Er formte in seinen Händen einen Eiszapfen. „Bitte halte durch, er wird das sicher bald begreifen und er wird deine Hilfe brauchen.“ Ein flehen lag in seiner Stimme und hielt dem jungen den geformten Zapfen vor das Gesicht, unwillig verzog Merlin es. Auch wenn er den Worten glauben wollte, fürchtete er sich und wollte auch nichts trinken, Merlin wollte einfach nur sterben und nicht darauf warten das Arthur zur Besinnung kam. „Er wird kommen. Ich schwöre es.“ Sagte Uther eindringlich und tatsächlich richtete der Verletzte seinen Blick auf den ehemaligen König, auch wenn Merlin dem älteren nicht wirklich glaubte öffnete er zögerlich seinen Mund, so das die ersten geschmolzenen Tropfen hineinfließen konnten. Schmerzvoll presste er die Augen zusammen als diese seine Kehle runter rannen, sofort hatte er das Gefühl das sein Hals sich zusammen schnürte. Viel zu lange war es her das er etwas zu sich genommen hatte, doch die wenige, bis gar keine Nahrung war nicht das eigentlich Problem und auch nicht die Tatsache das es Morgana irrsinnigen spaß machte ihn zu quälen, sondern seine Magie. Sie staute sich in ihm auf und machte es schwer, sie unter Kontrolle zu halten. Vieles was seine Magie betraf begriff er noch nicht und es machte ihn in seinem jetzigen Zustand anfälliger für das Leid der Welt. Für das Gegenwärtige, das kommende und Vergangene. Es schien als würde das Gefüge ihn in sämtliche Richtungen reißen und ihn irgendwann unter dem immensen Druck zermalmen. Uther löste sich erschrocken auf als der junge Diener die Augen so weit verdrehte das man das weiß seiner Augen sehen konnte, doch das blieb nicht lange, kurz darauf sackte er in sich zusammen. Wieder umfing die Einladende schwärze ihn. Arthur schreckte auf, verwirrt sah er sich um und erkannte das er auf der Steinplatte eingeschlafen war. Ein sonderbares Gefühl breitete sich in ihm aus. Eine schwere die er sich nicht erklären konnte, die nichts mit ihm zu tun hatte. Er richtete sich ein Stück auf, es war zwar nicht das erste mal das er auf einem Stuhl eingeschlafen war, aber dieses mal schossen ungeheure Schmerzen durch seinen Rücken. Beinahe so als würde man ihm die Haut von den Knochen schälen, es brannte entsetzlich und trieb ihm tränen in die Augen „Was?“ nuschelte er und griff sich an seinen Hals, es fühlte sich so an als hätte er schon ewig nichts mehr getrunken. Seine Hände zitterten erbärmlich als er nach dem Wasserbeutel griff und an seine Lippen hob, das kühle Getränk brannte höllisch und veranlasste Arthur die Augen zusammen zu pressen. Er schüttelte sich leicht um den Schauer los zu werden, was war das bloß? Vielleicht sollte er einfach nur etwas essen! Mit schweren Gliedern erhob Arthur sich, doch bevor er einen Schritt ging sackten seine Beine weg, gerade noch konnte er sich an dem Stuhl festhalten auf dem er damals gesessen hatte. Ungewöhnlich taub waren seine Muskeln, dies spürte er nicht einmal nach stundenlangem Training! Entsetzliche kälte jagte durch seine Adern, sein gesamter Körper verkrampfte und das bewirkte das er gänzlich zu Boden stürzte. Verwirrt sah er sich um, suchte nach der Fackel und fand diese immer noch schwach leuchtend wenige Meter von ihm entfernt. Doch diese Kälte kam nicht von hier, er hatte sie schon einmal gespürt, das war allerdings schon sehr lange her. „Was ist?“ die Verwirrung auf Merlins Gesicht hatte ihn schon damals irritiert. „Es ist kalt.“ Erwiderte er zitternd und der Jüngere sah ihn einfach nur an als wüsste er nicht was Arthur damit sagen wollte „Richtig.“ War das einzige was er dazu gesagt hatte, dieser Bengel hatte nichts weiter an als seine alltägliche Kleidung, die sicherlich weniger Schützend war als die Rüstung und Tunika die er trug. „Spürst du das nicht?“ Fassungslos sah Arthur den Dunkelhaarigen an. „Nein.“ Diese Aussage war so komplett anders als der Krieger erwartet hatte. „Du bist Mutiger als ich dir zugetraut hätte, Merlin.“ Er hatte ihn nicht ansehen können als er das sagte. „War das etwa ein Kompliment?“ diese belustigte, ernste Frage brachte ihn zur Besinnung. Immer noch frierend lehnte er sich wieder zurück an die Mauer „Sei nicht albern.“ Versuchte er schmunzelnd und brachte Merlin damit zum lachen. „Ich hab so viel mitgemacht, doch ich…“ fing er nach längerem Schweigen an „Übers sterben hab ich nie nachgedacht.“ Arthur wusste selbst nicht wieso er Merlin das erzählte, aber er fürchtete sich, auch wenn er es nie deutlich aussprechen würde. „Dann fangt jetzt nicht damit an!“ sagte der Dunkelhaarige mit fester Stimme und ernstem Gesichtsausdruck, so sah der Prinz ihn äußerst selten. „Manchmal verblüffst du mich.“ Gab der Krieger zitternd zu. „Ihr habt nie versucht mich richtig kenn zu lern.“ Etwas trauriges schien über seine Augen zu ziehen. „Nein.“ Antwortete Arthur wahrheitsgemäß. Erst wollte Merlin ihn wohl nicht ansehen, doch dann tat er es „Wenn einiges anders gelaufen wäre, könnten wir gute Freunde sein.“ Arthur schloss seine Augen, bevor er antwortete „Ja.“ Dabei sah er langsam zu seinem Diener, die Situation war ihm unangenehm und es tat ihm leid. „Wenn ihr nicht manchmal so arrogant und aufgeblasen gewesen wärt.“ Frotzelte Merlin und auch der Blondhaarige lachte. „Wir werden die Dorocha besiegen! Bestimmt, Arthur! Wir alle!“ rief der junge Diener plötzlich todsicher „Zusammen!“ wieder diese unerklärliche Zuversicht, die Arthur an das glauben lassen wollte was der jüngere sagte. „Ich bewundere dich.“ Sagte der Krieger zum ersten mal ehrlich was er dachte und brachte Merlin zum schmunzeln, vielleicht fühlte er sich geehrt oder konnte den Worten nicht recht glauben. „Du bist ein Mutiger Mann, Merlin.“ In diesem Moment musste er, seinem Gegenüber einfach sagen was er dachte. Stille legte sich zwischen sie, aber sie währte nicht lange, das ertrug Arthur nicht „Zwischen den Schlachten.“ Lockerte er die trübsinnige Stimmung etwas und tatsächlich musste Merlin lachen. „Wenn ihr wüsstet wie oft ich euch das Leben gerettet hab.“ Die Worte waren ihm damals wie ein scherz vorgekommen, er und von einem Diener gerettet werden, das war einfach lächerlich. „Wenn ich König werde, mache ich dich zum Hofnarren.“ Niemals hätte Arthur angenommen das der Dunkelhaarige die Worte vollkommen ernst meinte. Sie beide hörten das kreischen der Dorocha und wurden unruhig, aber auch dieses mal konnte Arthur nicht still bleiben „Man sagt, die dunkelste Stunden ist die vor Sonnenaufgang.“ „Dunkler als jetzt geht’s kaum.“ Das Merlin selbst in solchen Momenten noch Witze machen konnte, war besonders. „Es dauert nicht mehr lange.“ Kam unwillkürlich über Arthurs Lippen, vielleicht bezog er sich auf den Sonnenaufgang, oder aber auf den Geist der im nächsten Augenblick durch die verschlossene Türe drang. Noch gut konnte Arthur sich an den Druck an seiner Schulter erinnern, als Merlin ihn zurück gezogen hatte um dem Dorocha selbst entgegen zu springen, todesmutig „Merlin nicht!“ schrie der damalige Prinz aufgebracht, sein Herz zog sich zusammen. Merlin sollte sich nicht für ihn opfern! Er hatte nicht mal daran gedacht einem seiner Ritter zu antworten, als er zu Merlin rannte um zu sehen ob er noch am leben war. Denn alle die mit diesen Wesen in Berührung gekommen waren starben und er wollte nicht das sein Diener für ihn starb! Noch nie hatte Arthur sich so schuldig gefühlt, am liebsten hätte er Merlin nie wieder mitgenommen doch dieser war stur, zu stur. Als Lancelot ohne ihn zurück kam, fühlte er sich so unglaublich leer „Tut mir leid.“ Unweigerlich musste er den Atem anhalten, er hatte Angst. Angst zu hören das Merlin wirklich tot war. „Er ist am leben!“ strahlte Lancelot, Unglauben hatte sich in Arthur breit gemacht, das konnte nicht sein! Und doch kam kurz darauf der Dunkelhaarige zu ihnen, quicklebendig! Obwohl die Ritter Merlin so unglaublich herzlich begrüßten, konnte Arthur ihm nur durch die Haare wuscheln. Noch genau spürte er das beklemmende Gefühl, welches sich in ihm ausgebreitet hatte. Das er immer hatte wenn Merlin etwas zustieß. Ein entsetzlicher Schrei hallte durch Arthurs Gedanken, jagte ihm durch Mark und Bein, verursachte eine Gänsehaut die ihn erzittern ließ. Tosender krach von herabstürzenden Felsen, brachte den König dazu sich die Ohren zuzuhalten. Seine Augen waren fest zusammen gekniffen. Wieso musste er gerade jetzt daran denken? Wieso musste er gerade in dieser Situation an den Tag denken als er geglaubt hatte Merlin verloren zu haben? Unruhig griff er sich an den Kopf, noch nie war er in einem Kampf so erstarrt wie in diesem, etwas schien in ihm zu reißen als er gesehen hatte wie Merlin verletzt zu Boden ging. Immer wieder schlug er sich verzweifelt gegen seinen Schädel, er wollte seine wieder hallenden Worte nicht hören! Wie er den Namen seines Freundes schrie als die Felsen sie beide trennten und die Banditen ihn mitnahmen, es verletzten ihn! Es zeigte ihm sein versagen. „Ich dachte wir hätten dich verloren!“ seine Augen öffneten sich einen Spalt, damals hatte er ihn ohne nachzudenken an sich gepresst, bei Catrina- der Troll Dame wollte Arthur es noch nicht zulassen, doch als er Merlin dort von Kopf bis Fuß mit schlamm bedeckt gesehen hatte und vor allem das wichtigste, das der Dunkelhaarige lebte. Bereitete dem König ein Hochgefühl, in diesem Moment vergaß er einfach die Etikette. Zu glücklich war Arthur gewesen, Merlin wieder zu sehen. „Du liegst falsch Merlin. Ich brauchen niemanden. Ich kann mir diesen Luxus nicht leisten.“ Damals hatte er Merlins Gesichtsausdruck nicht wirklich mitbekommen, obwohl er ihn direkt ansah und jetzt wo Arthur so drüber nachdachte, konnte er sich an das erstarren erinnern, wie die Augen seines Dieners brachen „Und du musst lernen das zu akzeptieren.“ Nie war ihm aufgefallen, wie leer Merlins Augen geworden waren. Wie dieser seine Lippen leicht zusammen schob und versuchte so gut es ging ein neutrales Gesicht zu machen. Arthur war nicht einmal auf die Idee gekommen das er ihn verletzt und vor den Kopf gestoßen haben könnte, denn der König hatte sich nicht vorstellen können, das jemand freiwillig mit ihm so eine Last tragen würde. Plötzlich breiteten sich schwarze Flecken vor seinen Augen aus, bis die betäubende schwärze ihn gänzlich umfing. Knarrend öffnete sich die Verlies Tür. Hochnäsig sah die Schwarzhaarige zu dem bewusstlosen am Boden. In ihrer linken Hand trug sie einen Holzteller, auf diesem lag ein Stück gammliges Brot. Eigentlich hatte sie das einfach nur vor seine Füße werfen wollen, doch dann kniete sie sich neben ihn und stellte das Brot ab. Morganas Augenbrauen zogen sich zusammen und zögerlich als hätte sie Angst das Merlin zerbrechen könnte griff sie nach ihm, ihre rechte Hand legte sich auf seine Schulter. Gerade als sie ihn umdrehen wollte,-damit sie seinen Rücken begutachten konnte-, riss die Haut unter ihren Fingern. Erschrocken ließ sie ihn los. Schmerzhaft verzog sich das Gesicht des Gefangenen und mehr risse bildeten sich. Es machte der Zauberin angst, sie wusste nicht was mit dem Jüngeren los war. Sorge legte sich auf ihr zartes Gesicht, ihre Augen glühten Golden auf und das Brot verwandelte sich zu einer dampfenden Suppe. Langsam flößte sie ihm diese ein, immer wieder wanderte ihr Blick über die Wunden und dann fiel ihr auf das die Runen der Ketten jedes mal aufleuchteten wenn sich ein neuer Riss bildete. Erschrocken weiteten sich ihre Augen, die Magie verursachte diese Verletzungen! Dadurch das die Runen die Magie bannten und auf den träger zurück warfen, zirkulierte sie in jeder Faser von Merlins Körper, bis dieser unter dem Druck zu bersten begann. Der Jüngere litt gleich in zweierlei Hinsicht, wenn er Zauberte wurde er verletzt und wenn er es nicht tat. Als der Suppenteller leer war wischte sie mit ihrem Daumen über Merlins Lippen, entfernte so die daneben gegangene Suppe und bevor sie den Jungen wieder alleine ließ, entfernte sie die Ketten. Ihr war bewusst das Merlin sich nicht befreien würde, wo sollte er auch schon hin? Verwundert richtete Arthur sich ein Stück auf, noch nicht ganz begreifend was passiert war sah er sich um und erkannte das er sich auf dem Boden der Ruine befand. Mit seiner rechten Hand umklammerte er den Griff von Excalibur. Noch zu gut konnte er sich an die “Gutenachtgeschichte“ von Merlin erinnern. Arthur fand es unglaublich was der Jüngere für ihn tat. Noch heute fragte er sich wie es der Jüngere geschafft hatte, alle dort an diesen Sagenumwogenen Ort zu bekommen. Seine Augenbrauen zogen sich zornig zusammen, seine Lippen wurden zu einem schmalen Strich. Wieso war es immer Merlin, der ihm so ein sonderbar warmes Gefühl bereitete? Wieso glaubte er nur dem Dunkelhaarigen, wenn dieser ihm sagte, das er an ihn glaubte. „Ich glaube an Euch!“ ein wunderbar zartes und aufrichtiges lächeln auf den Lippen, die blauen Augen strotzen nur so von seinen Worten „Ich habe es immer getan.“ Wie konnte Merlin, nach allem immer noch ungebrochen daran glauben? Wie schaffte dieser junge,-ob Magier oder nicht-, es in seinem Glauben so unerschütterlich zu bleiben? Da wo jeder andere die Hoffnung aufgab hatte er so viel Zuversicht, die man sich einfach nicht erklären konnte und die Tatsache das Merlin sich nicht von seiner Behauptung abbringen ließ, das Arthur ein guter König wird, egal was dieser selbst falsch machte. Verzweifelt presste der Blondhaarige seine Hände gegen den Kopf. „Ich kann dich nicht auch noch verlieren!“ Als er geglaubt hatte Gaius wäre ein Verräter „Ihr habt euch sorgen gemacht!“ ein lachen das so traurig, aber auch glücklich wirkte, das sein Herz jedes mal wieder schwer wurde „Du bist der einzige Freund den ich habe.“ Es stimmte Merlin war sein einziger Freund, abgesehen von den Rittern natürlich. „Ich steh in deiner Schuld, Merlin.“ Sagte er ruhig und blickte weiter aus dem Fenster „Ich war verwirrt.“ Gestand er langsam „Jetzt ist mir wieder klar das diejenigen die sich der Zauberei bedienen böse und gefährlich sind.“ Das er Merlin damit ein Messer in die Brust rammte konnte Arthur nicht ahnen. „Und das verdanke ich dir.“ Meinte der Krieger und wand seinen Kopf in die Richtung seines Diener, blickte aber auf den Boden. So konnte er nicht sehen wie sich ein lächeln auf den zarten Lippen bildete, das diese so extrem im Kontrast zu dessen Augen waren bemerkte Arthur nicht „Schön das ich helfen konnte.“ Jetzt wo der König drüber nachdachte, schmerzte ihn diese Erkenntnis. „Alles was ich sicher weiß ist, das ich meine beiden Eltern durch Magie verloren habe. Es ist das pure Böse.“ Kalt waren die Worte über seine Lippen gekommen und auch hier hatte er nicht bemerkt, das er seinem Freund das Herz zerquetschte. Arthur schreckte hoch, auch wenn es böse Zauberer gab, gehörte Merlin gewiss nicht dazu! Er steckte sein Schwert ein und machte sich Aufbruch bereit. Er würde seinen einzigen Freund zurück holen! Kapitel 3: Die Druiden ---------------------- Kapitel 03 - Die Druiden Mordred sah immer noch die von den Balken baumelnden Frauen, die Braunhaarige zuckte noch. Ihr Genick schien nicht gebrochen zu sein, wie das der wahren Schuldigen. Auch wenn er raub nicht gut hieß, es war doch für eine gute Sache und wäre Arthur hier gewesen, hätte er sie sicher nicht gleich hängen lassen. Er betrat die Bibliothek, sofort schlug ihm trockene und alte, abgestandene Luft entgegen. Der Junge wusste ja nicht einmal wo nach er suchen sollte! Mordred hatte nicht einmal eine Ahnung wie das Buch aussehen könnte. Seine Schritte hallten,-in der großen von unzähligen Büchern angefüllten-, Halle wieder und doch schienen die Bücher die Geräusche zu schlucken. Beim besten willen konnte sich der Druide nicht vorstellen wieso jemand freiwillig hier blieb. Die Reihen an denen er vorbei ging waren nichts besonderes, keines der Bücher erweckte sein Interesse oder ließ ihn etwas seltsames Spüren. Denn alles was magisch war, besitzt auch eine gewisse Aura, die Magie begabte fühlen können. „Junger Mann, was kann ich für euch tun?“ erklang hinter ihm auf einmal eine alte, angenehme Stimme. Erschrocken drehte Mordred sich um und blickte gleich in das von alter gezeichnete Gesicht, des Bibliothekars. Geoffrey sah fragend von einem der duzenden Büchern auf, die sich vor ihm aufreihten. Der Blauäugige wusste nicht ob er den alten wirklich danach fragen konnte, aber wenn dieser nichts wusste konnte er dessen Erinnerung ja löschen. „Ich suche nach einem Buch.“ Begann er und sofort lächelte Geoffrey „Dann seid ihr hier genau richtig.“ Der jugendliche Rekrut trat näher „Ich weiß nicht wirklich viel darüber, nur den Namen.“ Sagte er ruhig und verschränkte seine Arme vor der Brust „Es trägt den Titel ‘Buch der Toten‘.“ Sofort sah man die Veränderung in dem Gesicht des alten, er schien stark nachzudenken. „Buch der Toten, sagtet ihr?“ hakte er noch einmal nach und bekam ein nicken, danach erhob er sich vom Stuhl und ging gefolgt von Mordred, viele verzwickte Wege entlang. „Das sagt mir nicht wirklich viel, aber ich habe es durchaus schon einmal gehört.“ Fing Geoffrey an und sah sich in einer Reihe weit abseits des Einganges um „Mh, soweit ich mich erinnere soll es nur eine Dunkle Legende sein…“ murmelte er und strich über die Buchrücken, auf der Suche nach einem. „Ah, da ist es!“ sagte der Bibliothekar lächelnd und Mordred hielt unweigerlich den Atem an, stieß ihn aber gleich wieder aus als er den Titel sah ‘Sagen und Legenden‘. Das Buch knarrte leise als man es aufschlug, die Seiten waren vergilbt und es staubte. Vorsichtig als könne es jeden Moment zerfallen blätterte Geoffrey darin. „Genau, hier steht etwas. Kein sehr schönes Buch, es soll mit Menschenblut geschrieben und in Menschenhaut gebunden sein. Dieses Buch soll Symbole, Flüche sowie Beschreibungen über Dämonen, Portale zu anderen Dimensionen und Kreaturen der Nacht beinhalten. Man soll Dämonen und Götter der Finsternis zum leben erwecken können, wenn man die Texte nur ausspricht.“ Las er den kleinen Abschnitt vor und stellte dann das Buch zurück „Also sagt euren, Ausbildern das sie solche scherze unterlassen sollten. Auch wenn es nicht echt ist, sollte man darüber keine Späße machen!“ sagte er und Mordred nickte zitternd. Keine sehr schöne Vorstellung, ein Buch dessen Einband aus Menschenhaut bestand. „Wie würde dieses Buch wohl aussehen? Könnt ihr mir mehr erzählen?“ fragte er dennoch interessiert und brachte den zum gehen gewandten Bibliothekar zum innehalten, die Falten auf seiner Stirn wurden tiefer und wirkten wie dunkle Gräben „Nun…“ kein Bibliothekar sprach gerne darüber, wenn in dem Sortiment welches er bewachte, Bücher waren die in gegerbter Menschenhaut gebunden waren. „Sofern das gegerbte leder nicht eingefärbt wurde, ist der Einband eher weißlich und fühlt sich wie derbes Handschuhleder an. Aber jetzt genug von diesem Thema!“ es bereitete Geoffrey eine Gänsehaut. „Danke für eure Auskunft.“ Sagte Mordred, verbeugte sich kurz und eilte, mit gemäßigten Schritten aus der Bibliothek. Selbst wenn der alte Mann es nur als Legende abtat, wusste er es besser und schließlich hatte Emrys selbst doch darüber gesprochen. Wenn dieses Buch irgendwo zu finden war dann in den Schatzkammern, der Burg…oder vielleicht bei den Reichtümern von Cornelius Sigan? Nur leider wurde diese Kammer verriegelt und die Schlüssel zu den beiden trug Guinevere immer bei sich, seine Magie konnte er auch nicht einsetzen dazu war es zu gefährlich. Er hetzte die Stufen hinunter zu dem Tor welches den Weg zu Cornelius Sigan`s Kammer versperrte. Dutzende von Schlössern waren daran angebracht, so das er diese selbst mit Magie nicht unbemerkt öffnen konnte, er brauchte den Schlüssel. Mordred hatte die ersten Stufen erklommen als ein heftiges Beben seinen Körper erzittern ließ, nur mit müh und not konnte er sich am Geländer fest halten. Sein Blut begann zu kochen und er wurde das Gefühl nicht los das jede Vene und Faser seines Körper zerbersten wollte, eine unnatürliche Druckwelle ging durch sein Leib und auf seiner Kleidung und Haut bildete sich ein dünne Eisschicht. Etwas stimmte nicht, so einen heftigen Magieausstoß hatte er noch nie gefühlt, schreie drangen an sein Ohr und auch wenn es ihm schwer fiel seine Glieder zu bewegen, musste er in Erfahrung bringen was da draußen vor sich ging. Als Mordred die Türen aufstieß und nach draußen trat erstarrte er, einige Bewohner lagen benommen auf dem Boden während andere erschrocken in die Häuser eilten. Eine weitere Welle raubte ihm den Atem, Percival versuchte ein kleines Mädchen vor dem herabstürzenden Schnee zu schützen, der noch bevor er ihnen gefährlich nahe kam von einer dritten Welle zerteilt und schlussendlich zu Eiskristallen wurden. Ganz Camelot wurde von diesen unnatürlichen Dornen aus Eis überzogen, kalte klauen schienen nach dem Fenster der Königin zu greifen. Keiner kam zu schaden bei diesem sonderbaren Schauspiel, Sir Leon stand am ende der Treppe und ging auf einen der Dornen zu. Sir Elyan den Gwen endlich wieder frei gelassen hatte versuchte ihn aufzuhalten, doch der Erfahrenste riss sich los und stieß den Atem in dicken weißen Wolken aus, er zückte sein Schwert, dessen Metall sofort anlief und war einfach froh das er Handschuhe trug. Mordred spürte das dies nichts normales war, aber er wusste nicht ob das von der Königin ausging oder nicht. Das entsetzten auf den Straßen war greifbar und machte sogar ihm angst. Sir Leon reckte sein vor kälte angelaufenes Schwert einem Dorn entgegen, stieß es dagegen und sah mit schrecken wie sein Schwert in wenigen Sekunden komplett gefror und schließlich in tausend teile zersprang noch bevor es den Boden berührte als er es geistesgegenwärtig fallen ließ. Erschrocken weiteten sich seine Augen, ebenso wie die von Sir Elyan und Mordred, aus dem Augenwinkel heraus sah Leon wie ein kleines Mädchen, das Percival geschützt hatte zu dem eis Gebilde ging und ihre Hand ausstreckte „Nicht anfassen!“ schrie er und erkannte wie die kleine ihre Hand verschreckt zurück zog und ihn aus großen hellbraunen Augen anstarrte. „Aber der Onkel hängt fest!“ murmelte sie und zeigte auf die Seite des Dornes den sie nicht einsehen konnten von dort aus wo sie standen. Elyan und Leon gingen sofort hin, wenige Schritte bevor sie etwas sahen konnten sie den lachenden Percival erkennen. Mordred eilte hinter ihnen her, stockte allerdings als er in der Nähe des Gebildes war. Der junge Druide hielt den Atem an, seine Augen weiteten sich entsetzt und sein Herz verkrampfte, wie eine eitrige Beule reckte sich ihm etwas entgegen „Helft mir!“ schrie es verzweifelt, er konnte einen hageren Mann erkennen der kein Gesicht zu haben schien. Gerade rechtzeitig schlossen sich seine Augen als die eitrige Wunde aufplatzte und sich ein schwall Blut auf ihm ergoss, die von schwachem blau überzogenen Dornen färbten sich rot, nicht eines blieb normal. Zitternd kauerte der Druide am Boden, er hörte einen schmerzvollen auf schrei, mit klammen glieder sah er in die Richtung und erkannte wie Sir Gwaine sich die Hand vor den Mund hielt, er lag auf Percival der weniger Glücklich aussah und sich den Bauch hielt. Bei ihrem Sturz musste er wohl den Ellenbogen von Gwaine in den Bauch bekommen haben, während Elyan dem Tavernen Gänger aufhalf, starrte Sir Leon die Dornen an, es sah aus als würden sie sich mit Blut ansammeln. Das kleine Mädchen hockte neben Percival am Boden und sah ihn besorgt an „Geht es euch gut?“ fragte die Blondhaarige und bekam ein nicken von Percival. Mordred traten tränen in die Augen, diese eis Gebilde schienen Zerwürfnisse von Leid zu sein, heftig zuckte er zusammen als eine bleierne Woge durch seinen Geist jagte. Die Dornen schienen überall zu sein, zumindest befanden sich auch welche in den Wäldern wo sich seine Druidenfreunde aufhielten. Aus dem Turm kam Gaius gehetzt, scheinbar musste ihn jemand gerufen haben. Sofort lief er zu Sir Gwaine, warf aber einen kurzen blick auf Mordred „Ihr!“ rief der Hofarzt und der Junge sah zu ihm „Geht euch säubern bevor ihr hier fest friert.“ Schimpfte er und öffnete danach seine Arzttasche die er mitgebracht hatte. Der Druide erhob sich und ging los, seine Kleidung hing unangenehm steif an seinem Körper. Ihm kam auf dem Weg in die Burg, die Königin entgegen, ihr Gesicht zeigte sorge und als sie Mordred sah stoppte sie „Was ist hier geschehen?!“ verlangte sie zu erfahren, doch bevor er antworten konnte schüttelte sie den Kopf, seine Zähne klapperten entsetzlich laut. „Geht rein und säubert euch. Lasst euch von Audrey eine heiße Suppe machen!“ sagte Gwen und eilte weiter zu Gaius, der sich gerade die gereizte Zunge von Gwaine ansah. „Gaius! Wisst ihr was hier los ist?“ fragte sie besorgt, er richtete seinen Blick auf sie, um ihre Schultern lag ein dunkelbraun gefärbter Wollumhang „Nein, leider nicht Mylady.“ Gab er kopfschüttelnd von sich und warf einen Nachdenklichen blick auf das Gebilde an dem Gwaine mit seiner Zunge festgehangen war. Genervt strich sie sich über die Nasenwurzel „Könnte das ein Angriff von Morgana sein?“ wollte sie wissen und etwas drohendes lag in ihren Augen. Wenn ihre ehemalige Herrin auch nur auf diese abstruse Idee kam, würde diese sie mal richtig kennen lernen! Aber auch dieses mal verneinte Gaius „Ich bezweifel es, so etwas kann nicht einmal sie erschaffen.“ Beruhigte er die Umstehenden, denn ein Angriff von ihr jetzt wo Arthur nicht da war, wäre fatal. Percival war aufgestanden und hatte seine Hände auf den schmalen Schultern des Mädchens abgelegt, er sorgte sich was die Königin mit ihr machen würde wenn sie die Kleine bemerkte. Doch da schleuderte auch schon eine erneute Welle, die verbliebenen Menschen durch die Gegend, ein Zittern erfüllte den heftigen Wind und peitschte ihnen den Schnee um die Ohren, der wie duzende Nadeln in der Haut brannten. Ihre Körper bebten unter dem heftigen wogenden Druck der sich ausbreitete, die Luft wurde immer Dünner und erschwerte es so zu Atem zu kommen. Sir Leon und Sir Elyan lagen auf dem Rücken, schmerz lag in ihren Gesichtern und sie krümmten sich vor Pein. Sir Gwaine hatte es Zustande gebracht sich auch noch die Lippe blutig zu beißen und drückte seine Hand auf seinen Mund, Gaius zog schwer die Luft ein, schwarze Flecken tanzten vor seinen Augen. Sir Percival war brutal gegen den blutigen eis Dorn gedonnert, seine Augen flimmerten und ein seltsamer Druck lag auf seinen Ohren, die aufgewühlten Gedanken suchten nach ruhe und doch versuchte er sich selbst wieder ruhe zu bringen, so das er nach der Kleinen sehen konnte. Diese lag schluchzend etwas abseits von ihm, langsam und mit schmerzen im ganzen Körper richtete sie sich auf, entsetzt weiteten sich ihre von tränenverschleierten Augen. Sie führte ihre blutige Hand an ihren Mund und hielt den ohnehin schon knappen Atem an, das Hellbraun fixierte verängstigt die Königin und betete inständig das man ihr nichts tat. Ihr Körper zitterte als Gwen sich langsam erhob und ihr neues königsblaues Kleid ansah, dunkle flecken waren in dem feinen Stoff „Es…Es tut mir so leid!“ rief die Kleine aus und das blanke entsetzen lag auf ihrem Gesicht. Sie hatte schon gesehen wie, die Herrscherin reagieren konnte „Das wollte ich nicht!“ rief sie aus und ein leises knurren drang aus der Kehle der ehemaligen Zofe. Die Luft war immer noch dünn und schien zwischen den beiden Frauen noch dürrer zu werden „Wo ist deine Mutter?!“ fragte die Dunkelhaarige, sie konnte sich gerade noch beherrschen, das dumme Göre nicht zu schlagen. Das Kleid hatte sie ganz neu anfertigen lassen und Arthur damit überraschen wollen! Ein neuerlicher Tränenschleier legte sich über die schönen hellbraunen Augen „Ich hab keine Mama mehr.“ Murmelte die kleine Waise und krallte ihre Hände in den Lumpen den sie trug, fest biss sie sich auf die Lippen und tränen flossen über ihre Wangen. Percival krabbelte in ihre Richtung, versuchte es zumindest aber bei jeder Bewegung strahlte ungeheurer Schmerz durch seinen Körper „Kyla!“ rief er schwer und immer mehr dunkle Flecken bildeten sich vor seinen Augen. Etwas mildes lag in dem Blick der Königin, doch plötzlich veränderte sich der Gesichtsausdruck und etwas teuflisches schien von ihr besitz zu ergreifen, unkontrolliert hob sich ihre Hand in dieser blitzte etwas auf, die Ritter und Gaius schrien auf, Kyla riss erschrocken die Hände hoch und kniff die Augen zusammen. Der groß gewachsene Mann bäumte sich auf, wollte das junge Mädchen das er in seine Obhut genommen hatte beschützen und doch konnte er sich nicht bewegen. Die Klinge in Gwens Hand sauste auf die Kleine nieder, ihre Augen wirkten leer. Ein tonloser schrei kam über die Lippen der Hellbraunäugigen, nur langsam öffneten sich ihre Augen, als sie ein wütendes „Arg!“ hörte. Verwundert erkannte sie das die Königin weg geschleudert wurde, der Dornenarm, der sich schützend vor sie gereckt hatte schlug der Frau brutal in den Bauch und schleuderte sie so von der kleineren weg. Hart prallte Guinevere auf dem Boden auf, benommen blieb sie liegen und zuckte kurz darauf,-wie die anderen-, zusammen und hielt sich die Ohren zu, als ein entsetzlicher Schrei die eis Gebilde erzittern ließ. Knapp neben der Königin schlugen unsichtbare Peitschen ein, sie machte sich verängstigt ganz klein, der Boden bröckelte unter den heftigen Schlägen und dann ganz plötzlich als wäre nie etwas passiert, zerrte der wuchtige Wind an ihren Kleidern und presste frische Luft in ihre Kehlen. Kyla lief sofort zu Percival und packte seinen Arm „Kommt schon hoch!“ rief sie und zerrte an ihm, nur sehr schwerfällig bewegte er sich und griff sich an den Kopf. „Was ist passiert?“ fragte er verwirrt und dann traf es ihn wie der Blitz, er packte das kleine Mädchen welches nicht älter als Acht Jahre war an den Oberarmen „Geht es dir gut?!“ wollte der Braunhaarige wissen und sie nickte nur, strich ihm dabei über die kurzen Haare. Percival hatte sie vor einigen Tagen gerettet, Banditen überfielen ihr Dorf und töteten alle, bis auf sie. Kyla wusste noch nicht was mit ihr geschehen sollte und wo sie hin gehen würde, jetzt wo sie niemanden mehr hatte. Überrascht weiteten sich ihre Augen als er sie einfach an sich presste „Gott sei dank.“ „Nein nicht Gott, es waren diese Dornen.“ Erwiderte sie und zeigte auf einen. Gaius hatte Sir Elyan angehalten seine bewusstlose Schwester in ihre Gemächer zu bringen, damit er sie dort untersuchen konnte. Sir Leon und Sir Gwaine sahen zu ihrem groß gewachsenen Kumpel. Der Verwirrt das Gebilde anstarrte gegen das er gedonnert war. Was sollten das nur für Dinger sein? „Sir Leon, wir sollten einige Boten aus senden um zu sehen ob es noch weitere dieser Gebilde gibt. Und nachsehen ob jemand verletzt wurde.“ Meinte Gwaine plötzlich und die anderen beiden Ritter starrten ihn verdutzt an, schmollen verschränkte der Tavernen Gänger seine Arme vor der Brust „Stellt euch vor ich hab auch Lichtblicke!“ grummelte er und brachte die anderen zum lachen, sogar die kleine Kyla lachte, krallte sich aber an Percivals Hose fest. Das donnern von Hufen war zu hören und überrascht starrten sie den Neuankömmling an, Arthur sprang vom Pferd und ließ nur kurz seinen Blick schweifen. Er packte Sir Leon am Oberarm, schweiß stand auf seiner Stirn „Wo ist Mordred?!“ fragte der Blondhaarige aufgebracht „Mylord!“ brachte Sir Leon verdattert von sich, hatte er doch nicht damit gerechnet das der König da war. „Sir Leon! Wo finde ich Mordred?“ schüttelte Arthur den langjährigen Ritter. Dem wurde schon ganz schlecht „Wenn ihr ihn so weiter schüttelt, wird er wohl gar nichts mehr sagen!“ rief Kyla erschrocken, schließlich mochte sie Leon. Während Sir Gwaine und Percival die Luft anhielten, stoppte Arthur tatsächlich und sah zu ihr „Wer bist du den?“ fragte er nach und die kleine Hellbraunhaarige sah zu ihm auf „Kyla!“ erwiderte sie tough und brachte den König zum lächeln „Und wer bist du?“ es gebot ja nur die Höflichkeit das er sich auch vorstellte! „Ich bin Arthur.“ Stellte er sich vor und reichte ihr die Hand, doch sie schreckte zurück und versteckte sich hinter Percival „Der König?!“ fragte sie entsetzt und die blauen Augen musterten die Kleine verdutzt, kurz blickte er zu ihrem Beschützer auf, dessen Gesichtsausdruck schwankte zwischen besorgt und wütend. „Ja, der König. Percival lass dich von Gaius untersuchen. Die Kopfwunde sieht böse aus.“ Sagte Arthur herrisch und strafte seinen Krieger ab, er mochte es gar nicht wenn sie verletzt waren. Percival nickte und strich Kyla über den Kopf, eigentlich wollte er den König gar nicht fragen, doch dieser schien schon zu ahnen. „Du solltest Kyla, auch gleich mit nehmen und mit Gwaine den Dienst tauschen.“ Lächelte er und warf dann einen etwas strengeren Blick zu Gwaine „Ich bin mir sicher er hat da nichts dagegen.“ Sagte Arthur bestimmt und der angesprochene schüttelte sofort den Kopf, er wusste genau worauf sein König anspielte. Denn er hatte schon wieder die Tavernen Rechnung auf den Schreibtisch des Blondhaarigen gelegt. „Mylord! Fragt ihr euch gar nicht was das für schaurige Dinger sind?“ fragte Sir Leon, der endlich seine Stimme wieder gefunden hatte vorsichtig nach. Worauf Arthur sich zum ihm wand, nur um dann zu einem der Dornen zu gehen und so veranlasste das die anderen erschrocken die Luft anhielten, sie wussten das es keinen sinn machte ihren König aufzuhalten. Der Krieger legte seine von dunklem Leder geschützte Hand auf das Gebilde, was auch gleich das surren anfing, sofort zeichnete sich trauer auf seinem Gesicht ab „Als ich hier her zurück geritten kam, habe ich mehrere dieser Bildnisse gesehen. Aber sie scheinen nichts Böses im Schilde zu führen.“ Sagte er ruhig und wandte sich zu seinen Rittern „Gerade deswegen muss ich jetzt wissen wo Mordred ist!“ strenge lag in seiner Stimme. „Wollt ihr euch nicht erst etwas ausruhen?“ fragte Gwaine besorgt, doch der König schüttelte den Kopf. „Ich muss sofort weiter.“ Erwiderte er bestimmt und lief dann,-sich über den kaputten Boden wundernd-, die wenigen Stufen rauf. Auf dem Gang lief ihm Mordred entgegen. „Mylord!“ rief er überrascht aus als dieser schlitternd, neben ihm zum stehen kam und seine Hände in seine Schulter krallten. „Ah! Gut, da bist du ja!“ klang die Stimme des Blondhaarigen laut. „Ich muss Iseldir finden! Es ist wirklich wichtig!“ kam er ohne umschweife zum Punkt und erhielt einen verdatterten Blick des Rekruten „Keine sorge ich will sie nicht jagen. Ich brauche ihre Hilfe.“ Die Aufrichtigkeit in den blauen Augen des Königs ließ Mordreds zweifel endgültig fallen. „Sie befinden sich derzeit in den Zwielichtwäldern. Allerdings solltet ihr als Zeichen eurer guten Absichten, einige seltene Kräuter mitbringen.“ Meinte er ruhig und hoffte inständig das er keinen Fehler machte, zu gerne würde er Arthur fragen was er eigentlich von den Druiden wollte, aber das wichtigste war das er sie nicht jagen würde. Der Krieger drückte kurz die schmale Schulter des Rekruten „Danke.“ Sagte er und wollte schon Richtung Turm rennen, als Mordred ihn am Arm fest hielt „Wenn ihr zu Gaius wollt, der ist bei der Königin in den Gemächern.“ Meinte er und deutete genau in die entgegengesetzte Richtung, in die Arthur sich aufgemacht hatte. Kopflos nickte der König und machte sich eiligen Schrittes auf den Weg zu den Gemächern seiner Frau. Verwirrt sah der Druide ihn an, unweigerlich musste er sich fragen was das gerade war und ob es etwas zu bedeuten hatte. Später sollte er Iseldir einfach Kontaktieren, vielleicht erzählte dieser ihm was los war. Gaius hätte beinahe einen Herzinfarkt bekommen, als die Tür zu Guineveres Gemächern aufgestoßen wurde und ein lautes „Gaius!“ den raum erfüllte. „Himmel, noch mal!“ rief der Hofarzt aus „Wenn ihr so weiter macht Mylord werde ich nicht mehr alt!“ schimpfte er und erblickte einen grinsenden Arthur „Ihr seid schon alt. Ein paar graue Haare mehr, machen auch keinen Unterschied mehr.“ Gab der König frech von sich und bekam einen Tadelnden Blick, des gealterten Mannes. „Seid ihr hier um nach Gwen zu sehen?“ fragte der Lehrmeister von Merlin ruhig und deckte die schlafende Königin zu, noch immer hatte sie das Bewusstsein nicht wiedererlangt, aber das war nicht weiter schlimm. Nur Morgen würde sie sicherlich Kopfschmerzen haben. Verblüfft sah Arthur zu ihr und ging an das Ende des Bettes, nur um dann doch den Kopf zu schütteln „Nein, außerdem weiß ich das sie bei euch in guten Händen ist.“ Sein Blick richtete sich auf Gaius „Mein eigentliches anliegen ist, ich benötige einige seltene Kräuter und um diese wollte ich euch jetzt bitten.“ Sagte der König ruhig und wirkte sichtlich Müde. „Wofür braucht ihr sie? Wollt ihr etwa gleich wieder los?“ fragte der Hofarzt und folgte dem Jüngling raus aus dem Raum. Arthur schien zu überlegen was er sagen sollte, ob er Gaius wirklich erklären sollte das er die Kräuter für die Druiden brauchte. Natürlich kam es dem alten Mann seltsam vor, das der König nichts sagte, aber er blieb ruhig und wartete. Ging still schweigend mit dem Blondhaarigen in seinen Turm. Als die Tür hinter ihnen zu fiel, wollte er nicht mehr schweigen „Also, Mylord. Was habt ihr vor?“ fragte der Weißhaarige ruhig und kramte nach den Kräutern. „Ich werde versuchen einen Fehler zu beheben.“ Murmelte er so leise das Gaius Probleme hatte ihn zu verstehen, der Hofarzt hatte noch nie so etwas trauriges in den Augen des Königs gesehen. Er nickte und zog ein ganzes Bündel von Kräutern hervor, ein seufzen kam über seine Lippen „Ich hoffe ihr schafft das.“ Gab er ruhig von sich und reichte ihm den Beutel. Das Gesicht des Jungen den er hatte aufwachsen sehen, wirkte so ungeheuer gealtert, als müsse man befürchten das er jeden Moment an dieser Last sterben würde. Arthur brauchte jemandem der ihm die Last der Herrschaft abnahm und in dem jungen König, beileibe auch mal einen vollkommen durchgeknallten Mann sah, der sich einen spaß daraus machte seinen Persönlichen Diener zuärgern. Der Blondhaarige strich sich über den verspannten Nacken und schloss seine Augen, die linke Hand klammerte sich fester um den Beutel. „Der Königin geht es im übrigen gut, sie wird bald wieder auf den Beinen sein.“ Sagte Gaius plötzlich und brachte Arthur damit zum stocken, es stimmte er hatte sich noch gar nicht nach seiner Frau erkundigt. Langsam nickte er „Das ist gut.“ Lächelte er schwach und bekam von dem langjährigen Hofarzt eine Tasche in die andere Hand gedrückt. „Damit ihr nicht vom Fleisch fallt, auf eurer Reise. Jetzt wo Merlin nicht mehr für euch Kocht.“ Schmunzelte der alte Mann und sah wie der König betreten das Gesicht verzog. „Merlin?“ schallte es in den trüben wirren Anhäufungen, die sich Gedanken schimpften. Doch das rufen wurde nicht erwidert, nichts als tosende Leere kam bei Kilgharrah an. Kein warmes Gefühl erfüllte den Drachen, wie es immer der Fall war wenn er sich Gedanklich mit Merlin verbannt. Die Türe quietschte, doch auch jetzt rührte der Dunkelhaarige sich nicht. Seine Augen waren geöffnet, aber sein Blick war leer und starrte nur unbewegt an die entgegen liegende Wand. Grob trat Morgana ihm in den Bauch „Hey!“ knurrte sie, allerdings verzog er nicht einmal die Miene. Ein abfälliges Grinsen legte sich über ihre weichen Lippen „Kann es denn sein? Hast du endlich deinen dümmlichen Kampf am Leben zu bleiben aufgegeben?“ fragte die Hohepriesterin und bedachte ihn mit einem herablassenden Blick „Du stinkst erbärmlich!“ angewidert rümpfte sie die Nase und schüttete ihm das eisige Wasser über den Abgemagerten Körper, wenn er weiter abnahm würde er wohl als ganzes Gerippe durchgehen. Als das Wasser seinen Körper berührte zuckte er kaum merklich, es tat schrecklich weh. Mit Genugtuung bestaunte Morgana ihr werk, noch nie hatte sie Merlin so gebrochen gesehen und es machte ihr eine schirr perverse Freude, weil sie wenigstens einem Mann Pein zufügen konnte. Es war herrlich zu sehen, wie er in seinem eigenen Blut und Fäkalien vor sich hin vegetierte, wie die Wunden weiter aufrissen und ihm zusätzliche Qualen bereiteten. Plötzlich jagte ein Heftiger Schmerz durch ihre Venen, brachte ihr Blut zum Kochen und ihre Adern beinahe zum bersten. Sie taumelte zurück und griff sich an den Hals, der sich zu schnürte und das beklemmende Gefühl das jemand ihren Brustkorb zerquetschte machte es nicht besser. Morgana krümmte sich, schweiß rann ihr von der Stirn und speichel tropfte aus ihrem geöffneten Mund, aus dem kein laut drang obwohl ihre Schmerzen unerträglich waren. Mit zitternden Fingern griff die Hohepriesterin in den Beutel den sie immer bei sich trug, klappernd zog sie die runenbeschriebenen Ketten hervor, Merlin versuchte nicht einmal zu fliehen oder sich zu wehren als sie ihm die schweren Eisenglieder um die Handgelenke legte. Ein freudloses schmunzeln lag auf seinen Lippen, was ihr aufstieß und ein bitteren Geschmack im Mund verpasste. Als sie sich erhob, spießten ihn die Grünen Augen angewidert auf, nichts durchbrach die Stille zwischen ihnen. Mit Genugtuung verzog sich das bildschöne Gesicht der Hexe, als die Haut aufriss, doch der Schmerz war nicht genug. Er sollte leiden! Ihre Augen glühten auf und heiße Nadel bohrten sich auf ihr Kommando schnell und langsam in das magere Fleisch, endlich verzog er das Gesicht, allerdings kam noch immer kein Schmerzenslaut über seine Lippen. Morganas Kiefermuskel spannte sich an als sie zwischen ihren Lippen ein knurren hervor stieß. Ungezügelt trat sie auf ihn ein „Hn!“ kam halb lautlos aus seinem aufgerissenen Mund, als sie ihm mit einem lauten knacken die Hand zertrümmerte mit der er die Hohepriesterin berührt hatte. Die Ketten klirrten als Merlin sich die Arme schützend vor den Kopf zog, denn auch auf diesen trat Morgana ein. Sie hörte nicht einmal auf, auf ihn einzutreten als er sich nicht mehr rührte. Die Schwarzhaarige hielt erst inne als sie nicht mehr konnte, Schweiß rann über ihren Körper, ihre Haare hingen Strähnig in ihr verzogenes Gesicht. „Erstick an deiner Magie!“ zischte sie zornig, ihre Stimme war nur ein heißeres Wispern. Ungehalten machte sie eine wirsche Handbewegung, in ihrem Blick lag etwas irres. Sofort legte sich eine weitere Kette um seinen Hals, die Grünäugige hatte die Schnauze voll! Aber egal wie sehr sie Merlin quälte und wie viele wunden er noch davon trug, er starb einfach nicht! Unweigerlich stellte sie sich die Frage ob das an seiner Magie lag. Erst jetzt bemerkte sie das ganze Blut auf sich und verpasste ihm dafür gleich noch einen tritt gegen das Bein. Taumelnd verließ sie das Gefängnis, das sicherlich Merlins Grab werden würde! Dafür sorgte sie schon! Arthur stolperte über seine eigenen Füße, noch nie war er so ungeschickt durch das Dickicht eines Waldes gegeistert. Normal passierte das ja immer Merlin, aber nachdem dieser ja nicht da war. Vielleicht färbte der Dunkelhaarige ja ab? Wäre zumindest eine plausible Erklärung, für sein unnatürliches benehmen. „Verdammt! Wo sind die den!“ knurrte er in seinen nicht vorhandenen Bart. „Ich muss sie unbedingt finden!“ murmelte der Blondhaarige und verzog das Gesicht als ein abgebrochener Ast eine tiefe Wunde auf seiner rechten Wange hinterließ. Als der König hinter dem nächsten dicken Baum trat, stockte er. Vor ihm standen drei Männer, allesamt in sandigem Umhang, dunkel starrten sie ihn an. „Ihr habt uns schon lange Gefunden, Arthur Pendragon.“ Drang es ihm rau entgegen und der junge Krieger hielt die Luft an, Druiden sprachen immer so einlullend. „Seid ihr Iseldir?“ fragte er gleich und der grau melierte Mann nickte. „Ich habe euch gesucht.“ „Das wissen wir.“ Sagte er ruhig. Iseldir winkte und ging zu dem Rande der Lichtung, an dem ihr Lager lag. „Wir mussten uns überlegen ob wir uns euch zeigen.“ Sprach der Druidenführer ruhig. „Was wollt ihr?“ fragte er lauernd und starrte Arthur nieder, dieser griff eilig und leicht verpeilt nach dem Beutel an seinem Gürtel, als er seine Augen wieder auf die Druiden richtete stellte er fest das die beiden anderen Männer, die Iseldir begleiteten ihre Hände bedrohlich gehoben hatten. Sofort hob der König beschwichtigend die Arme „Ich habe hier ein paar Kräuter, aus dem Vorrat von Gaius.“ Murmelte er beruhigend. „Als Geschenk für euch.“ Erklärte Arthur und die Druiden spürten das er sich unwohl fühlte. Ein etwas korpulenterer Druide kam zu ihm und nahm den Beutel an sich, warf einen kurzen Blick hinein und nickte Iseldir zu, der kurz lächelte. „Und, was will der Herrscher Camelots hier?“ klang es abermals fragend in die Richtung des Königs. Dieser schabte etwas nervös mit dem rechten Fuß „Ich habe gehofft, ihr könntet mir helfen.“ Fing er an und biss sich auf die Unterlippe „Ich hoffte, ihr würdet mir einen Weg zeigen können, wie ich Merlin finde.“ Gab Arthur zerknautscht von sich und brachte Iseldir zum schmunzeln. Die Druiden sahen sich kurz an, bis der Druidenführer traurig den Mund verzog. „Verzeiht aber wir können euch nicht helfen, ihn zu finden.“ Sagte er ruhig und sah mit erstaunen wie Arthur mit der Faust gegen den Baum schlug. „Verdammt.“ Knurrte der Blondhaarige ungehalten. Fest biss der König sich auf die Unterlippe, die Druiden waren seine einzige Hoffnung gewesen ihn zu finden! „Habt dennoch dank.“ Presste er angestrengt hervor und wollte schon, sichtlich niedergeschlagen, die Lichtung verlassen. Camelot brauchte ihn, er konnte sie nicht alle Hängen lassen. Wie er es bei Merlin getan hatte. „Wartet. Ich sagte wir können euch nicht helfen, allerdings lebt in den Bergen von Andor jemand, der euch bei eurer suche zur Seite stehen kann.“ Sagte Iseldir ruhig und war gewillt zu lächeln, als sich die Schultern sofort wieder strafften und die Anspannung aus dem Gesicht des Königs wich. „In den Bergen von Andor.“ Wiederholte Arthur unnötig und der Druidenführer nickte, ein trauriges lächeln legte sich auf die Züge des Kriegers als er sich die Hand vor die Augen hielt, das war der Ort an dem er Merlin die Beeren ins Gesicht geschmiert hatte, als sie auf der Suche nach Gwen gewesen waren. Es war schon verrückt an was man sich alles Erinnerte, wenn man einmal etwas wertvolles verlor. Plötzlich ging ein ruck durch seinen Körper und er sah verwundert an sich runter, ein kleines schwarzhaariges Mädchen hatte sich an seinem Bein festgeklammert und murmelte etwas unverständliches in seine Hose, weswegen er etwas verwirrt und Hilfe suchend zu dem grau melierten Druiden sah. „Iuna was soll das den? Sagte ich dir nicht du sollst im Zelt bleiben?!“ fragte Iseldir streng und doch ignorierte das Mädchen ihn „Holst du Merlin zurück?“ fragte sie mit einer kindlichen Naivität, die Arthur schmunzeln ließ und doch um dem Mädchen zu antworten nickte er „Ja, ich versuche es zumindest.“ Graue Augen sahen ihn durchdringend an „Das ist gut. Wirst du dich auch bei ihm entschuldigen?“ wollte Iuna weiter wissen. „Iuna!“ schimpfte der Druide, mit diesem Kind hatte er mehr als Schwierigkeiten, nie hörte sie auf ihn und sie war sturer als jeder Esel! Er wollte sie von Arthur weg ziehen, doch Arthur hob nur die Hand um zu zeigen das es in Ordnung war. „Ich werde mich auch bei ihm entschuldigen.“ Antwortete er ruhig und fühlte plötzlich wie sie seine Hand nahm, er folgte ihr wie die anderen Druiden. In Gedanken versunken lag Mordred auf seinem Bett, er wusste nicht was er tun sollte. Wie konnte er ohne das er die Aufmerksamkeit der Königin auf sich zog, an ihre schlüssel gelangen? Durch Magie? Er schüttelte den Kopf, vollkommen ausgeschlossen. Es wäre vielleicht möglich gewesen als diese seltsamen Gebilde noch nicht da gewesen waren, aber jetzt…blanker Selbstmord wäre es. Seufzend verschränkte der Rekrut seine Arme hinter dem Kopf, wenn er nicht bald etwas erreichte würde Morgana ihn noch den Wölfen vor werfen. Sein Blick wandte sich zum Fenster, die Nacht war ungewöhnlich Dunkel. Er erhob sich und trat an das Fenster, je länger sein Blick auf der Finsternis ruhte desto klarer konnte er die unterschiedlichen Farbnuance sehen, oft sah er so ein farbträchtiges spiel bei einem Regenbogen. Doch das hier war etwas anderes, es wirkte beinahe so als würde die Welt aus den Fugen geraten. Entsetzt weiteten sich seine Augen und er betete inständig das er sich täuschte. Stille lag über ihnen, den ganzen weg lang. Selbst die Umgebung schwieg und die Bäume verschluckten immer mehr vom Tageslicht, aber das konnte auch daran liegen das es Nacht wurde. Die Zeit schien im Stundentakt zu verrinnen und Arthur wurde langsam unruhig. Je weiter sie gingen desto stärker wurde das Gefühl, der Schwere und des Schmerzes, in seiner Brust. „Du musst Merlin einfach helfen.“ Sagte Iuna bestimmt und stoppte. Im Gegensatz zu den anderen hatte sie keinerlei Probleme mit dem hellen Licht. Nur ungewöhnlich langsam gewöhnten sich ihre Augen an die plötzliche Helligkeit. Arthur war der erste der seine Augen öffnete und sofort stockte ihm der Atem, das Gefühl welches ihm zuvor noch das Atmen erschwert hatte war wie fortgeblasen und eine seltsame innere Ruhe legte sich über ihn, ganz anders als es in seiner Seele aussah. Diese tobte und schrie, wand sich vor schmerzen und wollte vor diesem sanften blauen Licht fliehen. Doch im nächsten Moment erfüllte sie auch schon wieder ruhe, als ein zarter Ton aus dem blauen eis Dorn drang und ihn einhüllte. „Was ist das?“ fragte er auch gleich und ging ein paar Schritte darauf zu. Der Dorn stand auf einer freien Fläche umringt von Bäumen, sanftes Licht strahlte er aus und hatte den lästigen Schnee in einem Umkreis von 5 Metern vertrieben. Überall dort war eine saftig grüne Fläche und erinnerte an einen herrlichen Sommertag. Verwundert sah Iuna ihn an, es überraschte sie auch das die anderen Druiden es nicht zu spüren schienen. „Könnt ihr es den nicht fühlen?!“ fragte sie sichtlich entgeistert und drehte sich zu ihnen um, ihre Arme in einer schier Fassungslosen Geste weit von ihrem Körper streckend. Ein zartes Kopfschütteln kam von den vier Männern und führte dazu das sie das Gesicht verzog, schnell packte die Schwarzhaarige den Arm des Königs und zog ihn in Richtung des Dorns. „Was spürt ihr?“ wollte sie wissen und legte den Kopf schief, inständig hoffte sie das Arthur etwas fühlen konnten, denn wenn nicht…dann würde die Suche nach Merlin keinen erfolg haben und Albion, wie es dieser sah niemals Existieren… Kapitel 4: Gesucht und Gefunden? -------------------------------- Hallo, viel spaß beim lesen ---------------------------------------------------------------------------------------- Kapitel 4 Gesucht und Gefunden? Besorgt sah Arthur zu der kleinen Druidin, die ihn so hoffnungsvoll ansah, das es ihm regelrecht schwer ums Herz wurde. „Ich weiß nicht…“ fing er an und blickte wieder zu dem Dorn, er ging noch ein paar Schritte darauf zu und Sorglosigkeit breitete sich in ihm aus, als er die Augen einen Moment schloss. Gebannt bestaunten die Druiden das geschehen, wie der König sich plötzlich gegen den Stein lehnte und immer noch mit geschlossenen Augen über die feinen Unebenheiten fuhr. „Dieses Gefühl…“ murmelte der Krieger und nur langsam erhoben sich seine schweren Lider, es war so beruhigend, das er am liebsten einschlief. Wärme machte sich in ihm breit, obwohl ihm zuvor noch so schrecklich kalt gewesen war. Fest blickte er die Grauäugige an „Es kommt mir so vertraut vor.“ Sagte der König und erhielt ein erleichtertes lächeln von Iuna. Widerwillig und langsam löste Arthur sich von dem Dorn, es wurmte ihn das er nicht wusste wieso das so war. Dieses Gefühl von völliger Sorglosigkeit vermittelte ihm sonst immer nur einer, aber der war nicht mehr bei ihm… „Dieses Gebilde ist ein letzter funke, eines verlorenen Seins…“ begann sie traurig und trat einen Schritt auf den Blondhaarigen zu, der seinen Blick wieder auf das blau leuchtende Ding richtete. „Eines verlorenen Seins?“ wiederholte Arthur träge. „Ja.“ Bestätigte sie mit einem nicken. „Das ist der letzte Rest. Ein Seelenfragment, angefüllt mit Hoffnung.“ Sagte sie ruhig. Das leuchten ließ langsam nach „Was geschieht da?“ wollte der König besorgt wissen, da es auch augenblicklich kälter wurde. Iuna ging einige Schritte, blieb genau vor dem Gebilde stehen und bedachte es mit einem traurigen Blick „Es stirbt. Das Konstrukt von Merlins Hoffnung. Es hat keine Kraft mehr, die schier unmögliche Aufgabe zu tragen welches man ihm auferlegt hat. Da ihr und Merlin nicht mehr zusammen seid, gerät das Gefüge der Welt aus den Fugen.“ Ihre Augen richteten sich weder auf Arthur noch auf Iseldir und die anderen Druiden die sie teils zweifelnd und teils besorgt musterten. „Wenn der Dorn erlischt…Stirbt die Welt wie wir sie kennen.“ Sagte sie fest, ihre Augenbrauen zogen sich zusammen und ihre grauen Augen fixierten nun doch das Gesicht des Kriegers „Was hat das alles mit mir zu tun?! Die Welt soll sterben weil Merlin nicht mehr bei mir ist?!“ fragte er aufgebracht und streckte die Arme von sich, er konnte und wollte das nicht glauben. Zu seiner grenzenlosen Überraschung zog sie ein Stück Metall hervor, eine kleine Medaille wenn er sich nicht irrte. „Dieses Stück hat zwei Seiten.“ Begann sie und zeigte es Arthur der nicht begriff. „Und ist somit etwas Wert.“ Darauf nickte der Blondhaarige, immer noch nicht verstehend. Als ihre Augen aufglühten verkrampfte sich sein Körper, aber er griff nicht nach seinem Schwert, auch wenn sein Instinkt das vielleicht verlangen mochte. Wieder reichte sie ihm das Stück Metall „Aber wenn man eine Seite entfernt…“ sagte die Schwarzhaarige und legte den Kopf schief, erfasste mit ihren wachen Augen jede noch so kleine Regung in dem schönen, von Anstrengung und Wetter gezeichneten Gesicht „Ist es nur ein Stück Metall…ohne Wert.“ Inständig hoffte sie das er begriff, einige male drehte er den kleinen runden Gegenstand. Eine der beiden Seiten war komplett leer, als wäre sie nie existent gewesen. „Willst du mir damit sagen, wenn ich Merlin nicht finde, oder zurückbringen kann. Das die Welt untergeht?“ es war absurd so etwas zu glauben. Das war nur eine Albernheit, ein Wunschtraum eines kleinen Mädchens, das an Legenden und Schicksal glaubt. Das hatte nichts mit ihm zu tun, es gab so etwas nicht. Angenommen es gäbe so etwas wie ein Schicksal doch, was war es dann für ein Krankes Ding? Einen Zauberer zum Diener von ihm zu machen, wo er doch der Sohn von Uther Pendragon ist, der Mann der alles Magische ausrotten wollte. „Es ist verständlich das ihr nicht glaubt.“ Sprach sie unglaublich ruhig. „Als edler König, mit einem nichtsnutzigen dummen Diener auf eine Stufe gestellt zu werden, vom Schicksal. Welch Schmach, welch unglaublicher Hohn, muss die Woge der Zeit für euch nur vorgesehen haben?“ Iuna drehte ihm dem Rücken zu, wie hatte sie glauben können, das sie dem König etwas begreiflich machen kann? „Du irrst dich.“ Widersprach Arthur „Merlin ist kein normaler Diener und nutzlos ist er schon gar nicht.“ Wütend zogen sich seine Augenbrauen zusammen. Egal wie oft er das vielleicht gesagt hatte, es entsprach nie der Wahrheit und das er es als Hohn oder Schmach empfinden sollte mit diesem Mann auf eine Stufe gestellt zu werden, war ein einziger Witz. Es war so das er sich mehr als geehrt fühlte. Er würde es nie zugeben, aber schon immer hatte er Merlin bewundert. „Egal ob Zauberer oder nicht. Er ist der tapferste Mann den ich kenne. Es wäre für mich eine Ehre, sein Gegenstück zu sein. Noch nie bin ich jemanden begegnet der so ist wie er. Ich habe ihn mehr als einmal Schikaniert, er musste so oft wegen mir an den Pranger das ich es schon nicht mehr zählen kann. Weil er für mich, meinen Vater belogen hat. Es gibt so viele Dinge die ich an ihm Bewundere, das es lächerlich wäre zu behaupten es wäre eine Kränkung für mich mit ihm auf eine Stufe gestellt zu sein.“ Erzählte er und seine Augenbrauen zogen sich weiter zusammen, seine rechte Hand war ausgestreckt und zeigte auf den Boden „Er ist ohne zu zögern in einen Dorocha gesprungen um mir das leben zu retten. Als er halb tot auf dem Pferd saß, wollte er selbst da nicht von meiner Seite weichen!“ tränen sammelten sich in seinen Augen je mehr er sprach. Wieso war es ihm nie so bewusst gewesen? Wieso hatte er nie begriffen, was Merlin alles für ihn tat? Warum ließ er seinen einzigen Freund hängen? „Dann sucht und findet ihn! Geht in die Berge von Andor, sprecht mit dem Bewohner!“ schimpfte sie und trat dichter an Arthur heran. „Oder seht zu wie der Merlin den ihr kanntet, jämmerlich krepiert!“ zischte Iuna und deutete auf das Gebilde. „Seht euch den Untergang der Welt an.“ Ihr war bewusst das man sie Köpfen lassen konnte, aber der König würde es nicht tun. Nachdenklich bedachte er den Kristall, an den nun Iseldir trat und doch sofort wieder von der Schwarzhaarigen zurück gedrängt wurde, sie fand das die Erwachsenen die Komplexität dieses Steines nicht begriffen. „My Lord. Berührt den Kristall ohne euren schützenden Handschuh.“ Verlangte sie plötzlich. Arthur zögerte, er wusste nicht was sie damit bezweckte und eigentlich genau von ihm wollte. Doch dann entfernte er tatsächlich seinen Handschuh und trat wieder an den Dorn heran, eine Hand streckte sich in die Richtung, doch kurz davor stoppte er. Das kräftiger werdende Licht, beunruhigte den König „Was?“ fragte er mit zitternder Stimme. „Keine Sorge, er reagiert nur auf euch.“ Lächelte sie „Wieso?“ wollte Arthur weiter wissen, Iuna lächelte und schüttelte den Kopf. „Weil ihr euch braucht.“ Erwiderte dieses mal Iseldir, der endlich seine Stimme wieder gefunden zu haben schien. Ihm war nicht bewusst gewesen das dieses Fragment hier war. Als Druide hätte er es spüren müssen, doch es war seinen Augen verborgen geblieben und nur Iuna hatte es bemerkt. Die Sanftheit in ihrem Gesicht und die leichte Berührung in seinem Rücken, veranlassten den König dazu die letzten Zentimeter zu überwinden. Gänsehaut breitete sich auf seinem Körper aus, obgleich er kälte erwartet hatte, durchströmte ihn eine angenehm warme Woge. Ihm war beinahe so als würde Merlin nach ihm schreien, freudig und mit so viel wärme in der Stimme, das es ihm wieder die Tränen in die Augen trieb. Seine Augen waren geschlossen um das Gefühl weiter fest zu halten. Doch die wogen verblassten langsam und als er seine Augen öffnete spürte er nur noch das Pulsieren des Kristalls, sein Herz schlug im gleichen Takt. Sein Blick richtete sich auf seine Hand die den Stein berührt hatte, in dieser lag ein kleines Stück von dem Dorn, es leuchtete und war warm. „So könnt ihr sehen, wie es Merlin geht.“ Lächelte sie und reichte ihm ein Lederband. „Hängt sie euch um den Hals.“ Verlangte die Schwarzhaarige und strich sich eine ihrer Strähnen aus dem Gesicht. Tatsächlich folgte Arthur dieses mal ohne zu zögern. „Aber jetzt solltet ihr los.“ Sagte sie als er sich die Kette über den Kopf zog und diese unter seinem Kettenhemd versteckte. Er biss sich auf die Unterlippe, konnte er den Druiden vertrauen? Konnte er glauben was sie ihm sagten? Das dieser Dorn wirklich der letzte Funken von Merlins Seele war. Wütend stemmte Iuna ihre Arme gegen ihre Hüfte „Geht oder es ist ohne belang ob ihr ihn findet!“ schimpfte sie und augenblicklich verzog sich sein Gesicht, auf seiner linken Hand bildete sich ein tiefer Riss der sich über seine ganze Handspanne zog. Blut sickerte aus der tiefen Wunde und er griff sich mit der rechten hin, drückte seine verletzte Hand ein wenig fester „Verdammt was…?!“ rief er aus und fragte sich ein weiteres mal was eigentlich genau passierte. „Mh, es steht also schlimmer um ihn als ich angenommen habe.“ Seufzte sie und legte ihre Hand auf die von Arthur, sah kurz zu Iseldier und spürte in der nächsten Sekunde seine Hand auf der Schulter. Gemeinsam heilten sie die Verletzung weitestgehend. Als die Grauäugige von ihm ab ließ fragte der Krieger „Was soll das heißen? Schlimmer als angenommen?“ „Diese Wunde, sie stammt von Merlin. Allerdings war ich nicht der Annahme das ihr solch ein starkes Band habt.“ Trauer überschattete ihr kindliches Gesicht „Er stirbt und wenn er erst einmal tot ist dann…“ sie sprach den Satz nicht zu ende und doch schien es über ihren Köpfen zu schweben wie ein Damokles Schwert. Die Schritte der Wachen hallten laut über die leeren Gänge. Sie bemerkten den Mann der sich hinter einer Säule versteckte nicht. Im Grunde genommen versteckte Mordred sich auch nicht, er stand einfach nicht für alle sichtbar im Gang. „Das ist also wirklich kein Angriff von Morgana. Ihr seid euch da sicher?“ hörte er die Stimme von Gwen und sah wie diese neben Gaius Richtung Thronsaal ging. Das hieß also das er mindestens eine Stunde zeit hatte um nach den Schlüsseln zu suchen, die er für den Zugang zu der Kammer von Cornelius Sigan und der Schatzkammer brauchte. Seit dem diese Dinger aufgetaucht waren, schien die Königin unglaublich nervös und das färbte auf die Ritter ab, unruhig machten sie immer wieder Kontrollgänge und versicherten sich, das von den Dornen keine Gefahr ausging. Als nach mehrmaligem Klopfen niemand öffnete huschte er in die Gemächer und begann zu suchen. Das Geräusch was jedes mal entstand wenn er eine Schublade oder eine Schranktür öffnete, bewirkten das sich seine Nackenhaare aufstellten und er im stillen betete das dies niemand hörte. Wütend warf er eines der teuren und erstaunlich weichen Kleider auf das Bett. Der jugendliche Druide kniete vor dem Nachttisch der Königin und kramte in der Schublade rum. „Ich bezweifel zwar das Flieder eure Farbe ist, aber sie hat dazu einige schöne Ohrringe und die passenden Schuhe stehen auch gleich vor euch.“ Hörte er plötzlich die belustigte Stimme von Sefa. Erschrocken drehte er sich um „Wa…“ rief Mordred erschrocken und stolperte von dem Tischlein weg. Die Braunhaarige hatte zwar ein lächeln auf den Lippen, aber in ihren Augen lag etwas lauerndes. „Was sucht ihr hier?“ fragte sie also und machte ein paar Schritte, linste in die immer noch offene Schublade, versuchte auf die schnelle zu erfassen ob etwas fehlte. „Ich…ich sollte etwas für die Königin holen.“ Sagte er und kratzte sich über seinen Hinterkopf, die wachsamen Augen der Zofe ruhten auf ihm „Tatsächlich.“gab sie von sich und legte ihren Kopf leicht schief. „Ja, ähm…“ seine Augen huschten durch den Raum und blieben am Schreibtisch hängen, er nickte und hob seinen rechten Arm „Genau, ich sollte ihr ein Pergament bringen. Sie meinte sie könne es eventuell in ihrem Nachttisch haben.“ Versuchte der Druide sich heraus zu reden, aber diese Lüge nahm er sich ja nicht einmal selbst ab, also wen sollte er so bitte täuschen können? Ein brummen kam von ihr „Verstehe.“ Gab sie von sich und schritt zum Schreibtisch, nahm von da ein Pergament runter und hielt es ihm hin. „Das müsste es sein was ihr gesucht habt.“ Es war die Tavernen Rechnung von Gwaine, wie Mordred erkannte als er es dankend entgegen nahm. „Oh, ja danke.“ Grinste er verlegen und war überrascht als sie das Schriftstück erst nicht los lassen wollte. Doch als sie es endlich tat, ging er mit langen Schritten zur Tür. „Aber falls ihr etwas anderes gesucht habt…“ sagte sie und veranlasste sein innehalten. „Etwas sehr Wertvolles. Das sonst nur der König bei sich hat.“ Fuhr Sefa fort und in ihrer Stimme schwankte ein seltsamer Unterton mit. „Wie ein Beutel Geldstücke oder Schlüssel.“ Er hörte wie sie sich näherte, ihr Kleid leise raschelte und spürte wie sich die Luft zwischen ihnen aufstaute „Diese legt sie nur des Nachts ab.“ Meinte sie ruhig und hob das Fliederfarbene Kleid,-welches Mordred unachtsam auf das Bett geschmissen hatte-, auf, strich es glatt und hängte es zurück zu den anderen in den Schrank. Ertappt räusperte der Rekrut sich „Ich weiß nicht was ihr meint!“ rief er aus und verließ fluchtartig den Raum. Nachdenklich sah Sefa ihm nach. Sie hätte schwören können…schnell schüttelte sie den Kopf, seid Mordred weg war, wurde es stetig kälter in dem Raum. Ihre schlanken Arme schlossen sich um sie, mit der rechten Hand strich sie über ihren Oberarm und warf einen Blick in Richtung des Bettes, Gänsehaut breitete sich über ihren Körper aus, als sie in die Dunkelheit unter dem Bett starrte. Mit eiligen schritten verließ sie die Gemächer, die ihr solche furcht bereiteten. „Wieso habt ihr ihn nicht aufgehalten?!“ immer noch regte Gwen sich über Gaius auf, wie konnte man nur so dämlich sein und den König einfach ziehen lassen, ihn bei seinem Hirngespinst unterstützen? „Ihr hättet ihn aufhalten müssen!“ fauchte sie wütend und schlug auf den Tisch. „My Lady ihr kennt doch Arthur.“ Versuchte sich der Hofarzt zu rechtfertigen, seine Augenbrauen schoben sich zusammen. Er konnte Arthur schlecht anketten, dieser war immerhin der König! „Morgana ist noch immer irgendwo dort draußen! Und er wandert alleine durch die Weltgeschichte! Sein Volk braucht ihn hier!“ zornig schleuderte sie die Papiere weg. Als ihr Ehemann endlich mal wieder auf die Idee kam hier herzukommen, besuchte er sie nicht einmal! Was sollte sie denn noch alles tun?! Ihr Körper spannte sich an, ihre Muskeln verkrampften sich so sehr das sie nicht einmal mehr ansatzweise wie die liebenswürdige Guinevere aussah. Ein tiefes unmenschliches knurren drang aus ihrer Kehle, bevor die Anspannung von ihr abfiel und sie sich auf den Stuhl fallen ließ, ihre Zähne gruben sich in ihren Daumen. Angestrengt dachte sie nach, wie konnte sie ihren Geliebten zurück holen? Ihn davon abhalten, weiter nach Merlin zu suchen?! Diesen nichtsnutzigen Tölpel wollte sie endlich los werden. Sie hatte schon versucht weitere Kreaturen der Nacht zu rufen, doch sie fanden keine Spur von diesem. Schatten huschten von der Türe zu den Säulen, versteckten sich im Dunkeln. „Verschwindet!“ zischte sie zornig und machte eine wisch Bewegung mit ihrer Hand. Gaius schreckte zusammen und verließ schleunigst den Saal, nur kurz warf er einen Blick auf die Türe. Nicht nur er fragte sich was mit der Königin los war, jedem fiel auf das etwas nicht stimmte. Vielleicht war die Last des Herrschens zu schwer auf ihren Schultern, ganz alleine trug sie diese und hatte niemanden der ihr half. Das Blut welches sich in ihrem Mund gesammelt hatte, weil sie sich so fest auf den Daumen gebissen hatte, spuckte sie auf den Boden und sofort stürzten sich die Schatten darauf. Gräulich, ledrige Haut spannte sie über ein deformiertes Knochengerüst. Dunkles Wispern ran von den Wänden, ein beben jagte durch diesen Dämonischen Körper, der sich so sehr nach Blut sehnte und gierig den ganzen dreckigen Boden ableckte um nicht einen tropfen zu verschwenden. „Ich will den leblosen Leib, dieses Bengels vor meinen Füßen haben! Seine zerschmetterten Knochen sehen und sein Herz in meiner Hand halten!“ fauchte sie und stapfte auf. „Ich werde mich an die Vereinbarung halten wenn ihr es auch tut!“ schleuderte Gwen ihnen kalt entgegen. Wieder drang ein grollen durch den Raum und sie lachte dunkel auf „Wenn es euch nach Blut dürstet bringt mir seine Leiche oder geht und reißt eine Kuh!“ grollte sie sichtlich verstimmt. „Euren Gott werde ich erst erwecken, wenn ich habe was ich will!“ drohte sie mit gehobener Hand und die Kreatur bleckte die Zähne, hetzte los mit dem Ziel sein Opfer zu finden. Die Königin ging zu einem der großen Fenster, die Dunkelheit verschluckte alles und jeden. Schon bald würde ihr Mann wieder an ihrer Seite sein! Ihr irres lachen wurde verzerrt und würde einem Menschen kalte Schauer über den Rücken jagen. Wenn Merlin endlich aus ihrem Leben verschwand…Gwen grinste böse, schon so lange Arbeitete sie darauf hin und jetzt schien ihr Ziel so greifbar nahe. Arthur zog zitternd seinen Umhang fester um sich und sofort breitete sich wollige Wärme aus. Ein schwaches lächeln legte sich auf seine Lippen, den Umhang hatte ihm Merlin geschenkt. Eines Morgens war er mit einem unglaublich breiten Grinsen zu ihm gekommen und hielt ihm das rote Bündel hin „Der wird euch warm halten.“ Er war stets in Sorge um ihn, obwohl er immer in Angst lebte. „Hallo?!“ rief er in die dunklen Höhlen. Seine Hand lag auf dem Griff seines Schwertes als ein finsteres Knurren aus dem Eingang drang. Ein ungutes Gefühl beschlich Arthur und er ging einige Schritte zurück, als er hörte wie sich etwas in der Höhle bewegte. „Du!“ platzte es aus dem König hervor und er war so erstarrt das er nicht einmal sein Schwert ziehen konnte. „Aber du bist tot!“ schimpfte er weiter, wich dennoch zurück und ging in eine geduckte Haltung. „Wie ihr seht bin ich das nicht.“ Kam es bestimmt zurück und reckte seinen Kopf in die Richtung des Königs. „Merlin sagte mir…!“ fing er an und unterbrach sich. Seine Augenbrauen schoben sich zusammen und er spürte wie seine Augen brannten, weil er versuchte die Tränen zurück zu halten. Als die Erkenntnis von Merlins erneutem Betrug in sein Unterbewusstsein sickerte. „Aber wenn du noch lebst, wieso hast du mich nicht getötet? Wieso hast du Camelot nicht angegriffen?“ die fragen brannten ihm so schwer auf der Seele, der Drache reckte seinen Kopf etwas zur Seite, überhörte großzügig das dieser Mensch ihn duzte. „Mein Bruder verbot es mir.“ Erwiderte er ruhig und sah mit Belustigung wie Arthur das Gesicht verzog, über seine Worte nachdachte. „Bruder…“ fragte er nach und überlegte „Der letzte Dragonlord starb doch schon vor Jahren!“ er verstand einfach nicht… „Die Fähigkeit wird von Vater zu Sohn vererbt.“ Erläuterte Kilgharrah ruhig, war aber dennoch jederzeit bereit sich gegen Arthur zu verteidigen. Der König riss die Arme hoch „Merlin…!“ platzte es aus ihm raus, bevor er sich die Hände über den Kopf schlug. Und er hatte Merlin noch gesagt das niemand seine Tränen wert ist, wie konnte er nur so dumm sein? Seine Augen schlossen sich verzweifelt. Kilgharrah besah sich das Schauspiel vor seinen Augen. „Was wollt ihr tun wenn ihr Merlin gefunden habt?“ fragte er ruhig und bekam von dem Krieger einen reichlich verzweifelten Blick. „Ganz ehrlich?“ wollte Arthur wissen und konnte ein kleines nicken von dem Drachen sehen „Ich weiß es nicht. Einerseits würde ich ihm gerne eine Reinhauen und andererseits…“ er brach ab und sackte plötzlich auf die Knie. Speichel tropfte aus seinem offenen Mund und er presste seine rechte Hand gegen seinen Bauch. Die Kette um seinen Hals fühlte sich an als würde sie brennen und das strahlte auf seinen Körper aus. Sein Kopf fühlte sich an als würde er gleich bersten und er kniff verzweifelt die Augen zusammen, tränen hatten sich in diesen angesammelt. Besorgt legte der Drache den Kopf schief und stieß dann seinen Atem aus, der warme Odem traf auf die ohnehin schon erhitzte Haut von Arthur und kühlte dieses Augenblicklich ab, die Schmerzen verschwanden noch im selben Moment. Verwundert blickte er zu dem magischen Wesen und nahm seine Hand weg, um seine Rüstung anzuheben und die Wunde anzusehen. Zumindest hatte er angenommen das er dort eine Verletzung haben sollte, aber abgesehen von verschmiertem Blut befand sich dort nichts und so konnte er sich auch nicht das Blut erklären. „Interessant…“ murmelte Kilgharrah, der Drache hätte ein solches Band zwischen Menschen nie erwartet. Der Blondhaarige zog die Halskette hervor und sah ein stummes pulsieren „Dann hab ich mich nicht geirrt als ich ein Echo Merlins fühlte.“ Meinte die große Kreatur. „Die Druiden sagten mir das die Welt aus den Fugen geraten ist, nur weil wir nicht…“ Arthur wusste nicht wie er sich ausdrücken sollte. „Korrekt. Euer beider Schicksal, steht im Zusammenhang mit der Welt.“ Gab das goldene Ungetüm ruhig von sich und sah einen noch verzweifelteren Mann vor sich. Der wohl gerade sehr gerne fluchen würde, es aber anstandshalber nicht tat. „Nun…“ begann Kilgharrah und kämpfte sich etwas schwer aus der Höhle, sie war nicht ganz so geräumig wie die von Uther in der er ihn gefangen gehalten hatte. Er schüttelte sich und zeigte grinsend die Zähne als Arthur zurück schreckte. Dem König war so ein monströses Wesen noch immer nicht geheuer und es war auch gut so, aber der Drache konnte nicht wirklich einschätzen ob der Krieger Respekt vor ihm hatte oder nicht. „Bis zum Kamm von Chemary ist es recht weit.“ Meinte er schlicht und richtete seinen Blick auf den König „Und da wir beide unseren Stolz haben und ich kein Reittier bin, werdet ihr auf eurem Pferd reiten und ich begleite euch. Ich werde euch vor Banditen warnen und helfen wenn bedarf ist.“ Erläuterte die magische Kreatur. Die Haut, die sich über den Körper des mächtigsten Zauberers zog, wirkte wie ein groteskes, abartiges Mosaik aus seltsamen rissen und das Blut welches seinen Körper in dünnen und dickeren Rinnsalen benetzte, schien auf der fahlen Haut wie eine makabere Insigne. Seine Körpertemperatur war soweit abgekühlt das er die Kälte der Umgebung schon als warm empfand, ihm war bewusst das jeder normale Mensch schon gestorben wäre, an Unterkühlung oder spätestens nachdem sein Magen sich selbst verspeist hatte und so nichts mehr da war was seinem Körper hätte als Nahrung dienen können. Die Wunden die er dank Morgana davon getragen hatte begannen nicht zu heilen, sie reiten sich einfach zu den duzenden anderen hinzu und betäubten sein Fühlen noch mehr. Das die Ratten über ihn huschten, interessierte ihn nicht und das diese auf die glorreiche Idee kamen ihn anzunagen, veranlasste ihn auch nicht dazu sich zu bewegen. Es war unwichtig, denn er brauchte sich um die Ratten zumindest keine sorgen zu machen, schließlich starben sie nach dem verzerr seines Fleisches. Zu sehr hatte sich jede faser seines Körpers mit Magie angefüllt und sein Leib zu einem großen Klumpen vernichtender Magie gemacht. Manchmal glaubte Merlin spüren zu können wie seine Haut mit dem Steinernen Boden, der Wand und der Luft verschmolz. So etwas hatte er noch nie erlebt, aber da zirkulierte auch nicht die Essenz einer Welt durch seine Fasern. Er hatte keine Kraft mehr um seine Augen zu öffnen und seit Tagen war seine Kerkermeisterin nicht mehr aufgetaucht, es wäre auch zu lächerlich wenn sie ihn noch einmal “Besuchen“ würde. Schließlich hatte sie gesagt er solle an seiner Magie ersticken und sie kam sicher nicht auf die Idee ihm zu helfen, noch etwas zum essen vorbeizubringen. Merlin wusste das er hier nicht mehr raus kommen würde, selbst Jahre später wenn Morgana nicht mehr war und die alte Religion längst in Vergessenheit geraten ist, würde er noch immer hier verweilen. Das war sein anderes Schicksal, neben dem das er Arthur beschützen sollte. Er hoffte das die Essenz die er ausgestrahlt hatte, stark genug war um zu wachsen. Das sie mit den anderen Gebilden genug Kraft zusammenraffen konnte um stark und beständig zu werden, so das es egal war ob er endgültig einschlief und in die Wogen der Magie verflochten wurde. Das es egal war, wenn sein Geist verloren ging und er sich in der Zeit verlor. Auch wenn er gerne gegen Gwen kämpfen würde, ihr die Saat des Bösen aus dem Herzen reißen wollte, fand er doch keine Kraft mehr dafür. Aber glücklicherweise hatte er die kleine Kyla retten können und so auch die Ritter die sich um sie kümmern wollten. Für einen Bruchteil einer Sekunde konnte er sogar Hunith sehen, sie war wie immer wunderschön obwohl ihr Haar ganz Strähnig in ihrem Gesicht hing und sie erschöpft von der Arbeit war. Es war ein schönes Gefühl gewesen, doch jetzt, jetzt blieb ihm nichts als leere. Die unendliche, einsame leere die jede Magie hinterließ. Es fühlte sich schrecklich an all die sterbenden Lebewesen zu fühlen, zu spüren wie die Sterne in der weiten ferne verloschen, so wie es dieser Planet bald tun würde und doch entsprach es einer großen Bitte von ihm, das er es nicht tat und sich wieder erholte. Das die aufgerissene Fuge sich wieder füllte sobald die Königin wieder sie selbst war und der König glücklich. Die Welt durfte nicht wegen ihm zu Grunde gehen, nur weil er seinen besten Freund belogen und verraten hatte. „Ich hätte nicht rasten müssen! Mir geht es gut und die Zeit die wir hier rum hocken, geht uns dann ab um Merlin zu…“ fauchte Arthur aufgebracht und lehnte sich mies gelaunt gegen den Baumstamm in seinem Rücken. „Gut, ihr brauchtet vielleicht keine aber euer Pferd und ihr solltet euch um die Verletzungen kümmern die ihr erlitten habt.“ Seufzte Kilgharrah, er lag nicht weit entfernt von dem Lagerfeuer. Seine Augen flimmerten dunkel im schein der Flammen, aber der Blondhaarige schien nicht mehr so angespannt wie bei ihrem aufeinandertreffen am Morgen. Überrascht sah der König an seinen Armen kleine Risse, er fuhr darüber und erwartete Schmerz, aber dem war nicht so. Er spürte nicht einmal ein brennen. „Dafür gibt es zwei Möglichkeiten…“ begann der Drache und der Krieger sah in die Halbgeschlossenen Augen die das Feuer fixierten. „Entweder er hat bemerkt das ihr es ebenfalls spürt und hat euch mit einem Zauber geschützt oder…“ Der goldene unterbrach sich, mochte er doch diesen zweiten Gedanken nicht. „Oder was?!“ Arthur sprang auf, seine Arme aufgeregt von sich streckend „Willst du mir sagen das er tot ist?!“ schrie er aufgebracht, er konnte nicht verhindern das sich Panik in ihm ausbreitete. Was war wenn er wirklich zu spät kam? „Oder er spürt es nicht mehr. Eine Fertigkeit der Drachen. Der ältesten Drachen...“ fuhr er unberührt fort. Augenblicklich hielt der König in seiner Bewegung inne. „Fertigkeit der Drachen? Der ältesten? Was soll das schon wieder heißen?!“ pflaumte er Kilgharrah an und ließ sich zurück auf den Boden fallen, er schnaubte ebenso wie sein Pferd, das nicht weit entfernt stand. Kilgharrah bewegte sich leicht, seinen Schweif näher an sich ziehend, presste er auch seine Flügel dichter an seinen Körper. „Die Ältesten werden Äonen alt…“ Arthurs Augenbrauen hoben sich „Was sind Äonen?“ fragte er nach und ahnte das es eine lange Zeitspanne war. Der goldene musste überlegen, wie er das dem König erklären konnte „Ewigkeit. Es ist im Grunde unbestimmt wie lange sie leben, aber ihr könntet es nicht mehr zählen.“ Erwiderte er etwas Geistlos. „Mh…“ nickte der Krieger abwesend, bis er seinen blick auf den Drachen richtete „Und was hast du schon erlebt?“ fragte er nach und bekam ein schwaches grinsen zu sehen. „Nicht viel…nichts woran ich mich gerne erinnern würde und im Gegensatz zu anderen Drachen bin ich noch recht Jung.“ Kam es von ihm und er hielt ein weiteres nicken von Arthur. Das er fortfahren sollte mit seiner Erzählung. „Ihr müsst wissen das wir uns nur einmal verlieben und unserem Gefährten selbst nach dem Tod treu sind.“ Erklärte Kilgharrah und sah so etwas wie Bewunderung in den blauen Augen aufglimmen. „Mit der Zeit entwickelten sie die Fertigkeit, ihre Empfindungen zu unterdrücken, bis sie diese gänzlich vergessen hatten.“ Sein goldener Kopf hob sich und er sah in den Sternenhimmel, viele dieser Lichter glühten auf „Mh…Merlin sagte mir das jeden Freund den ich verloren habe, dort oben auf mich wartet. Das auch wenn ich der letzte meiner Art sein sollte, sie alle bei mir sind, obwohl ich sie nicht sehen kann.“ Die Augen des Königs huschten über die harten Linien die Kilgharrahs Gesicht zeichneten, er stocherte mit einem Ast im Feuer. „Das muss sehr einsam sein.“ Gestand Arthur ein und er verstand langsam wieso der Drache so wütend auf seinen Vater gewesen war. „Dann müsstet ihr auch wissen wie sich Merlin gefühlt hat.“ Sagte er und richtete seinen Blick wieder auf den Krieger dessen Augenbrauen sich wütend zusammen schoben, seine Kiefermuskeln spannten sich an und doch wusste der Goldene das der Blondhaarige nicht auf ihn oder Merlin wütend war sondern auf sich, weil er nicht bemerkt hatte wie es seinem Freund ging. „Wir sollten schlafen…Morgen ist ein sehr anstrengender Tag.“ Meinte Kilgharrah plötzlich und legte seinen Kopf nieder, Arthur zog den Umhang fester um sich und legte sich dann auf den kalten Boden, neben die Feuerstelle. Mordred starrte auf die Braunhaarige, die ihm mit einem schüchternen Lächeln gegenüber stand und ihm die Schlüssel hin hielt. „Das habt ihr doch gesucht.“ Misstrauisch beäugte er die junge Frau, sollte er ihr wirklich vertrauen? Schließlich war sie die Zofe der Königin. Zögernd streckte er seine Hand nach den Schlüsseln aus und sie sah ihm daraufhin fest in die Augen „Allerdings werdet ihr das was ihr Sucht in keiner der Schatzkammern finden.“ Sagte sie ruhig und ließ die Schlüssel los. Argwöhnisch besah er die Zofe „Was soll das heißen?“ fragte der Druide nach. Das Sefa zu wissen schien was er suchte, gefiel dem jungen Rekruten gar nicht. „Ich hab euch flüstern hören, mit dieser Morgana. Das Buch…“ ihre Stimme zitterte, offensichtlich fürchtete sie sich vor diesem. Seine Hand mit dem Schlüssel ballte sich zu einer Faust, wie konnte das sein? Allerdings konnte Mordred die Frage später klären. „Das Buch welches meine Herrin so sehr verändert, das des Nachts flüstert und dunkle Geheimnisse von sich gibt.“ Flüsterte sie als würde, die junge Frau fürchten man könne sie hören, das in den dunklen Ecken und winkel der Burg Spione hockten. Der junge Mann konnte die Anspannung von Sefa spüren und das sorgte ihn weiter, was sollte er tun? „Ich wollte es euch bringen aber…Es tut mir leid, es scheint lebendig zu sein und ich kann nicht an es ran.“ Erklärte sie, man spürte ihre Angst und es war auch verständlich das Sefa nicht in die Nähe dieses Buches wollte. „Es war die ganze Zeit in den Gemächern der Königin?“ fragte er verwirrt nach und erhielt ein nicken. Sefa ging unruhig hin und her, mit schwitzigen Händen rieb die Braunhaarige sich über die Oberarme. „Ja. Ich bitte euch, helft meiner Herrin und bringt dieses Höllending weg.“ Flehte sie ihn an und griff nach seinem Arm. Er sah erst auf die Stelle wo sie verbunden waren und dann in ihre blauen Augen, natürlich wäre er seine Ziel so ungemein näher aber konnte er ihr vertrauen? „Wo befindet es sich?“ wollte er wissen. „Unter dem Bett in einer der Holzdielen.“ Flüsterte sie zitternd, ihre Augen waren tränenfeucht und unruhig blickte sie sich immer wieder um. Es war noch dunkel als Arthur endlich ankam, seine Augen huschten über die im Schatten liegenden Häuser. Aus dem linken trat plötzlich eine dunkle Gestalt und machte eine ruckartige Bewegung, das steinerne Gebilde wurde von einer dicken im Mondlicht schwach blau leuchtenden Eisdecke überzogen. Der Schnee knirschte leise als er sich nach vorne beugte um einen besseren Blick auf die Person werfen zu können. Entsetzt weiteten sich seine blauen Augen als er über das makellose Gesicht ein bösartiges grinsen huschen sah „Morgana!“ platzte es schockiert aus ihm hervor. Als diese sich plötzlich in seine Richtung wand, duckte er sich schnell hinter dem schneebedeckten Felsen und hoffte das seine Schwester ihn nicht gesehen hatte. Arthur wusste nicht wie lange er schon dalag, aber er fühlte die Feuchtigkeit des geschmolzenen Schnees in seinem Rücken, wie es begann ihn auskühlten. Die Sorge um Merlin wurde größer, denn wenn er wirklich in den Fängen von Morgana geraten war, durfte er keine schönen Monate hinter sich haben. Doch bevor der König sich weiter Gedanken darüber machen konnte, hallte plötzlich ein dunkles „Ihr solltet jetzt los!“ durch seinen Kopf. Sich auf richtend lief er geduckt los und betete inständig das es Merlin gut ging, was man nach seinen eigenen Verletzungen nicht wirklich annehmen konnte. Der Schnee knirschte unter seinen raschen Schritten und er befürchtete schon das Morgana ihn hören konnte, doch mit einem kurzen blick in die Richtung der Hütte beruhigte er sich, denn darin schien kein Licht. Mit dem wissen das er Kilgharrah in seinem Rücken hatte, der ihm bei Gefahr wirklich half, war sowohl ein ungutes als auch ein gutes Gefühl. Sein Atem ging unregelmäßig und er suchte verzweifelt nach einem Eingang, er spürte das Merlin dahinter war. Immer wieder schlug der Krieger gegen die dichte Eisschicht. „Verdammt!“ fluchte er, seine Handkanten waren unter dem Leder des Handschuhs sicherlich schon ganz gerötet und doch interessierte es nicht. „Euer Schwert.“ Dröhnte es plötzlich herrisch in seinen Gedanken. Wäre ihre Aufgabe nicht so wichtig, würde Kilgharrah haltlos lachen, denn Arthur erinnerte ihn an einen im Kreislaufenden Hund und deswegen musste er dem Blondhaarigen einfach helfen. Ohne selbst etwas tun zu können wanderte seine rechte Hand zu dem Griff seines Schwertes und zog es mit einem Ruck hervor, es war wie ein unnatürlicher Zwang der seine eigene Motorik außer Kraft setzte, ob es nun durch die herrischen Worte des Drachen kam oder von sonst etwas wusste er nicht. Es fühlte sich so leicht an wie Excalibur über das Eis schrapte und eine tiefe Schneise hinterließ. Knackend bildeten sich risse in der Eisschicht, fasziniert verfolgte Arthur das Schauspiel, sprang dann aber erschrocken zurück und hob reflexartig seine Arme um sich vor den herabstürzenden Brocken zu schützen. Sein Herz hämmerte wie wild gegen seine Brust, der Atem ging schneller und ihm wurde mit einem mal klar das Merlin sich genau hinter dieser von Eis und schneebedeckten Holztüre befinden konnte. Der Handschuh knirschte leise als er seinen Griff mit der rechten Hand festigte und mit zittrigen, aber festen Schritten auf die Türe zu ging, nachdem er sich versichert hatte das seine geliebte Schwester ihn nicht gleich anfiel. Arthurs Blick lag starr auf seiner linken Hand, die gar nicht wirklich zu ihm zu gehören schien. Diese Hand stieß mit einem kräftigen Ruck die Zellentüre auf und im selben Augenblick wünschte er sich er hätte es gelassen. Ihm schlug ein abartiger Gestank entgegen, eilig riss er seinen Arm an sein Gesicht und vergrub seine Nase am Ellenbogen, sein Kettenärmel presste sich eisig gegen sein bleiches Gesicht. Unwillkürlich musste Arthur hart schlucken und kniff die Augen zusammen. Sein Magen krampfte, er spürte wie dieser Rebellierte und schmeckte die aufstoßende säuerliche Magensäure, die sich ihren Weg nach draußen Kämpfen wollte. Erst als sein Bauch sich wieder halbwegs beruhig hatte, traute er sich in das dunkle Verließ zu blicken. Unbändige Panik machte sich in ihm breit und verursachte das sein Herz einen Moment aussetzte, nur wenige male in seinem Leben hatte er sich so Gefühlt. Die Beine des Königs fühlten sich unglaublich bleiern an und für ihn untypisch beherrschte ihn seine Angst. Die Furcht um Merlin, ob dieser überhaupt noch lebte. Arthur versuchte verzweifelt den Gedanken abzuschütteln der ihn zusätzlich in Panik versetzte. Was wenn sein langjähriger Freund ihm nicht verzeihen konnte? Was wenn dieser nicht mehr lebte? Wenn er noch lebt, hallte es in seinem Kopf immer wieder. Er zitterte und dieses für ihn vollkommen unbekannte Gefühlt lähmte ihn und obwohl der Krieger wusste das er sich beeilen musste, wenn er Morgana nicht auf sich aufmerksam machen wollte, konnte er sich einfach nicht bewegen. Solange er schließlich nicht in diesen Raum ging und die Leiche von Merlin vorfand, gab es noch Hoffnung. So konnte er weiter hoffen das es dem Dunkelhaarigen gut ging. Wenn der junge Druide ehrlich war hatte er die stille Vorstellung das die Königin mit dem Kopf von der Decke hing, oder das Kreaturen auf ihr rumkrabbelten und ihn mit ihren giftigen Blicken aufspießten, damit man ihn dann später an Guinevere verfüttern konnte, aber entgegen seiner Annahme schlief diese komplett eingemummelt in ihrer Bettdecke und schlief wie ein Kleinkind, das mit seinem Teddybären kuschelte. Das erschreckte ihn beinahe mehr als seine dunkelsten Vorstellungen. Mordred schüttelte den Kopf, er war nicht hier um über diese schräge Frau zu lamentieren sondern um sie zu bestehlen! Es war ein seltsames Gefühl neben dem Bett der ehemaligen Zofe zu knien und unter ihrem Bett die Dielen zu lösen. Als er das Buch in der zweiten Nische erblickte, wurde ihm übel und er wollte sich nur schnell den Umhang abstreifen um ihn auf das Grauen zu werfen, das ihm gerade den Verstand raubte durch die ganzen Schreie die daraus hervordrangen. Als plötzlich ein grummeln von oben kam und er sich gerade noch rechtzeitig flach auf den Boden legen konnte als der Arm der Königin neben ihn auftauchte. Mit entsetzt weit aufgerissenen Augen starrte er auf die Hand die dicht über ihm war und irgendwie nach etwas zu grapschen schien. Ein wirklich seltsames Bild. „Vater! Vater bitte bleib!“ hörte er es von über sich auf einmal weinerlich und ihre Hand streckte sich abermals, als wollte sie nach jemandem greifen. „Bitte! Ich brauch dich doch!“ schluchzte Gwen verzweifelt. „Ich will nicht alleine sein…“ wimmerte sie unverständlich in ihr Kissen, das sie mit beiden Armen plötzlich umschloss, es war kaum zu glauben aber er fühlte in sich Mitleid für diese kranke, einsame Frau aufkommen. Jeder hatte irgendwelche dunklen Geheimnisse, die einen Einsam machten und zu wirklich dummen Dingen verleiten konnte. Er wartete noch einen Moment bevor er sich wieder an die Arbeit machte und das in Menschenhaut eingebundene Buch in seinen Umhang wickelte. Leider konnte Mordred keinen magischen Schutzgegenstand benutzen, denn etwas das mit so viel Bösartigkeit angefüllt war, reagierte…allergisch auf gute Magie. Eigentlich wollte er sofort los laufen, doch wie von selbst wanderten seine Augen noch einmal zu der Königin, an deren Wange etwas glitzerte und bei näherer Betrachtung stellte er fest das es sich um eine Träne handelte. Sollte er ihr das Buch wirklich weg nehmen? Aber es musste sein er hatte keine andere Wahl. Ohne einen weiteren Gedanken daran zu verschwenden lief er durch die Gänge der Burg. Richtung Waffenkammer, dort befand sich immer noch der alte Fluchtweg den er mit einer wirschen Handbewegung öffnete und hinter sich wieder verschloss. Sein Pferd hatte er vorsorglich schon dort angebracht. Damit er nicht über den Hof an den Wachen vorbei musste, die ihn sicherlich an Gwen verraten hätten, da ein Rekrut nicht alleine durch die Gegend reiten durfte. Doch allmählich fragte Mordred sich, ob er das Buch nicht lieber Merlin geben sollte und nicht Morgana. Schließlich schien Emrys zu wissen was es damit auf sich hatte und ob man es nicht besser vernichten sollte. Seine eigenen Schritte schienen in dieser Dunkelheit immer wieder zu hallen, als er ein mageres halb nacktes Gerippe an der Wand gefesselt sah, brach es ihm beinahe das Herz. Zitternd trat er näher und erkannte nicht nur durch das glühen seines Anhängers das es Merlin war, nein die markanten Wangenknochen würde er überall erkennen. Excalibur klapperte als es neben den beiden Männern zu Boden fiel, weil Arthur es los gelassen hatte als er sich vor den jüngeren hockte. Unnatürlich heftig zitterte seine Hand als er sie hob um Merlins Gesicht zu heben. Am liebsten wäre Arthur zurück geschreckt als er in das von rissen und Blut übersäte Gesicht sah, in die gebrochenen blauen Augen die sonst immer so viel Leben ausstrahlten. „Hey.“ Murmelte er und blinzelte einige male heftig, um die aufkommenden Tränen zurück zu drängen. „Ich lös erst einmal die Fesseln.“ Sagte er mit bebender Stimme, noch immer wusste der Krieger nicht ob der Zauberer noch am leben war. Erst zerrte er an der kurzen Kette, die zu dem Riemen an Merlins Hals führte und doch schaffte er es nicht. Ein surren erinnerte ihn daran, das Excalibur ihm zuvor schon geholfen hatte, weswegen er es gleich an sich nahm nur um fest zustellen das dieses einfach zu groß und unhandlich war. „Merlins Essenz.“ Half ihm Kilgharrah auf die Sprünge und wirkte seltsam ruhig in seinen Gedanken. Sofort zog er sich die Kette über den Hals und war überrascht wie dieses vibrierte, er hielt es an die Eisenteile die Merlin fixierten und tatsächlich, lösten diese sich wenige Augenblicke später auf. Der geschwächte Körper fiel nach vorne, genau in Arthurs Arme und beinahe wäre er auf seinen Hosenboden gefallen, ließ sich aber auf seine Knie nieder damit er Merlin besser stützen konnte. Auf dem Rücken konnte er die Frostverletzungen sehen und diesen zierte ebenfalls die beängstigenden Risse, so wie den Rest dieser mageren fahlen Haut. Über den Hals des Blondhaarigen strich kaum merklich der Atem von Merlin, sein linker Arm festigte sich um die hagere Gestalt. „Wir müssen jetzt gehen Merlin.“ Flüsterte er und wollte seine Arme unter den geschundenen Körper schieben, doch plötzlich regte sich der Jünger und versuchte Arthur von sich zu schieben „Nicht…nicht echt!“ kam es kaum hörbar von ihm, die Augen presste er verzweifelt zusammen. Wieso sah er diese Halluzination gerade jetzt? Er wollte die Gefühle nicht zurück, die einen so schrecklich quälten und nur schmerz für ihn bereit hielten. Erst war der König ziemlich verwirrt darüber, noch nie hatte Merlin ihn abgelehnt. Er griff nach Merlins Gesicht „Schau mich an! Ich bin es wirklich.“ Brachte Arthur zittrig hervor. Doch dieser schüttelte nur den Kopf, die Wunden an seinem Hals rissen weiter auf doch er schien sie nicht zu spüren. „Seine Essenz.“ Hallte Kilgharrahs besorgte stimme in seinem Kopf. Sofort legte er ihm die Kette um, die ihm zuvor runter gefallen war. Der Kristall strahlte kurz auf, bevor sich auch schon ein schwarzer Nebel in dem Kristall ausbreitete und nichts als schwärze zurück ließ. Die gröbsten Wunden heilten weit genug, das diese schon in ein paar Tagen nicht mehr zu sehen waren. „Gehen wir.“ Sagte Arthur mit festerer Stimme und wollte Merlin hoch heben doch dieser wehrte sich. „Ich kann laufen.“ Krächzte es rau und veranlasste Arthur skeptisch zu schauen, allerdings stützte er ihn dann tatsächlich wie gewünscht. Arthur erwischte sich wie er sich wünschte das Merlin ein zischen von sich gab, oder irgendetwas anderes damit er wusste das dieser noch fühlte. „Na wenn das mal nicht mein Bruder ist.“ Schnarrte es ihnen eisig entgegen, Arthur umgriff sein Schwert fester, er würde gewiss nicht zulassen das sie Merlin weiter quälte, allerdings hatte er gegen ihre Magie keine Chance. „Denkst du wirklich du könntest mich mit deinem kleinen Zahnstocher aufhalten?“ fragte sie lachend und legte den Kopf leicht schief „Ehrlich gesagt habe ich nicht geglaubt das du kommst um ihn zu retten.“ Das verwunderte die Hohepriesterin tatsächlich. Ihre Augen glühten auf und sie hob die Hand um die Eisbrocken in Speere zu verwandeln. Es wäre so einfach die Beiden auseinander zu nehmen. Merlin hob seine Hand und doch stockte er mitten in der Bewegung, seine Augen weiteten sich entsetzt und er wollte nur noch weg. Weder Morgana noch Arthur verstanden so recht was los war und starrten ihn an. Doch er ignorierte beide und fixierte das was sich hinter der Hexe befand. Verzweiflung machte sich in ihm breit „Bitte nicht.“ Wisperte Merlin und hob seine Hand an den Kopf, das konnte alles nicht wahr sein! Tränen sammelten sich in seinen blauen Augen, er schüttelte sein Haupt. „Das kannst nicht du sein.“ Flüsterte er niedergeschlagen und fühlte auf einmal wie Arthur seinen griff um seinen Körper festigte, damit er nicht umfiel. Morgana warf einen Blick neben sich und dann wieder auf den ehemaligen Diener, konnte es sein? Noch immer verstand der König nicht wieso die Anwesenheit der Gestalt seinen Freund so sehr aus der Bann warf. Kapitel 5: ----------- Hey, sorry das es so lang gedauert hat. Hatte eine kleine Schreibblockade. Viel spaß beim Lesen --------------------------------------------------------------------------------------- Kapitel 05: Gerettet und doch keine Sicherheit? Die Gestalt stand halb Schützend und halb versteckt hinter Morgana. Große trübe und gebrochene blaue Augen sahen zu ihm auf, Merlin riss sich von Arthur los und stürzte zu Boden. Angestrengt taumelte er in die Richtung der Kreatur „Wer hat dir das angetan?“ fragte er mit zitternder Stimme, unruhig bewegte sich der Körper der mehr Knochen als Haut war und von einem dreckigen grau überzogen wurde. „Was ist mit dir passiert?“ wollte er weiter wissen und ignorierte, das die Eisspeere über ihm gefährlich zuckten und auch das sein König ihn zurück rief. Der Dunkelhaarige wischte sich über die Augen und wusste nicht ob sein Gesicht wegen dem Schnee so feucht war oder wegen den Tränen. Er presste die Lider aufeinander als er den Kopf hängen ließ, Morgana stockte der Atem als sie sah wie Tränen von Merlins Gesicht auf den schneebedeckten Boden perlten. Verzweifelt versuchte er sich zu sammeln, nur stoßweise Atmete der Jüngere „Aithusa.“ War das einzige das Arthur und Morgana aus der donnernden Stimme des Magiers verstanden. Überrascht blickten beide zu dem Drachen, die einen kläglichen laut von sich gab, der weder an brüllen noch wimmern erinnerte. „Du kannst nicht sprechen.“ Flüsterte Merlin, seine Augen waren gerötet und immer mehr tränen traten daraus hervor. Aithusa kam hinter Morgana hervor und ging auf den Dragonlord zu, zitternd wie Espenlaub. Stoppte aber als Merlin etwas sagte, das obwohl sie es nicht verstanden, den beiden verfeindeten Geschwistern in der Seele brannte. „Bitte…“ wisperte der magere Mann und klang so schrecklich gebrochen, das sogar Morgana gewillt war nicht weiter zu kämpfen, obwohl sie wusste das er Emrys war. Wieder gab die einst weiße Drachendame einen laut von sich und ging zu dem Mann der sie geweckt hatte, rieb ihren Kopf an dem seinen und versuchte ihn zu animieren seine Arme zu heben. Tatsächlich nach einigem zögern schlang er seine Arme um den langen drahtigen Hals. Arthur wandte sein Blick von der Szene ab und Blickte zu Morgana, deren Gesichtsausdruck zwischen wütend und mitleidig schwankte. „Es tut mir so leid, Aithusa!“ schluchzte Merlin, er war wütend auf sich, er hatte sie nicht beschützt und seine Aufgabe als Dragonlord nicht erfüllt. Ein schmerzhaftes ziehen machte sich in der Brust der Hohepriesterin breit „Geh weg von ihr!“ schleuderte sie ihm zornig entgegen und wollte ihm nur noch ihre Vertraute entreißen! Langsam löste der ehemalige Diener sich von der geschundenen Kreatur und wurde dann brutal von Arthur nach oben gezogen, der das blitzen in den Grünen Augen seiner Schwester nicht einschätzen konnte und er darauf sein Schwert fester umgriff. Unsicher starrte die ehemals weiße Drachendame zwischen ihrer “Mutter“ und ihrem “Vater“ hin und her, wusste nicht zu wem sie gehen sollte. In den Jahren der Gefangenschaft mit Morgana hatte sie ein festes Band zu ihr aufgebaut und fühlte sich bei ihr sicher, zudem wollte sie die einsame Hexe beschützen, dann war da aber noch Merlin, Emrys der Mann der ihr das Leben geschenkt hat und sie so gut es ging förderte. Sie wollte nicht wählen! Verängstigt richtete Aithusa den Blick auf Merlin und fiepte ihn an, wieder donnerte die Stimme des letzten Drachenlords durch die Seelen der Anwesenden und jagte ihnen heiß kalte Schauer über den Rücken. Angestrengt nickte der Dunkelhaarige, durch seinen Tränenschleier erkannte er nicht viel, aber er fühlte das Aithusa bei Morgana bleiben würde. „Genug jetzt!“ schnarrte die Hohepriesterin und wollte die beiden verhassten Männer gerade mit einer Handbewegung außer Gefecht setzten als sie plötzlich von etwas am Bauch getroffen wurde und mit einem lauten krachen in die Einrichtung ihres Hauses donnerte. Sofort lief die Drachendame hinterher und floh so auch Zeitgleich vor dem wutentbrannten Kilgharrah, der Morgana mit seinem Schweif weggeschleudert hatte. Der goldene Drache schnappte mit einem zornigen grollen nach der Drachin ohne sie zu erwischen und gerade als er seinen Kopf durch die Türe des Hauses stecken wollte, wurde er von Merlin gestoppt. Es war mehr ein flehen als ein Befehl und deswegen beließ er es dabei und schlug nur einmal kräftig gegen die Seite des Hauses, nicht hart genug um es einstürzen zu lassen, was den Dunkelhaarigen beruhigte. „Gehen wir!“ grollte Kilgharrah und wandte sich von Aithusa die sich in der Tür aufgebaut hatte ab, konnte den Verrat nicht begreifen. Arthur stützte den verletzten und sah erst als er ihm auf das Pferd helfen wollte, die bläulich verfärbte, angeschwollene linke Hand von Merlin und wie dieser sie leicht verkrüppelt hielt. Angestrengt hievte Merlin sich mit der Hilfe des Königs auf das Pferd und dieser nahm gleich hinter ihm Platz. Ein entsetzlicher Schrei hallte durch die Mauern der Burg. Die Türe wurde aufgerissen und die alarmierten Ritter blieben plötzlich wie erstarrt stehen. Das Bild welches sich ihnen bot war erschrecken. Die Königin stand wutentbrannt über der am Boden liegenden Zofe, Sefa weinte und zitterte. „Gwen!“ schrie Elyan erschrocken, als er sah wie seine Schwester in die langen braunen Haare packte und grob an ihnen riss, die Zofe schrie auf und griff nach der Hand ihrer Herrin. Mit entsetzen sahen sie das Blut auf dem Gesicht der geschundenen Frau, eine tiefe Schnittwunde zierte ihre Wange und war wohl von dem Blutverschmierten Dolch,-der neben den Füßen der Königin lag-, verursacht worden. Der flehende Blick der Verletzten lag auf den Männern und sie waren sich ihrer Schmerzen im klaren, das salzige Nass musste in der offenen Wunde heftig brennen, doch was die ganze Szenerie noch schockierender machte war der Wahnsinn den man auf dem Gesicht der Königin sehen konnte. Es kam den Rittern so vor als würde es ihr gefallen ihre Dienerin zu verletzen und doch konnte das nicht sein, Gwen hatte kein gefallen daran anderen schaden zuzufügen. „Werft sie in den Kerker!“ schnarrte sie wütend und schleuderte sie in die Richtung der anderen, das sie ihr dabei ein Bündel Haare ausriss interessierte sie nicht. Sir Leon hielt Sefa, die so schrecklich verängstigt wirkte das er gewillt war sie frei zu lassen und doch konnte er sich dem Befehl der Königin nicht entgegenstellen. Auch die anderen wunderten sich über die Brutalität der Sanftmütigen Gwen, die angewidert das Haarbündel zu Boden fallen ließ „Jeder der mit ihr Spricht oder Freundlich zu ihr ist…“ dabei fixierte sie Leon und die anderen Ritter der Tafelrunde, die immer mit Arthur reisten. „Der wird wie sie im Kerker enden!“ grollte es unbarmherzig von ihr und erhielt darauf sofort ein nicken. Zwei Ritter zerrten die sich wehrende Sefa mit sich. „Nein! Nein bitte!!“ schrie sie verzweifelt, noch Meilen weit hörte man ihre flehende Stimme durch die Gänge hallen. „Was ist eigentlich passiert?“ fragte der Bruder der Königin und bekam einen zornigen Blick geschenkt, während sie sich ihre Blutverschmierten Hände in der Wasserschüssel reinigte. „Sie hat mich bestohlen!“ knurrte die ehemalige Zofe eisig und brachte ihre Freunde zum zusammenzucken. „Wisst ihr den schon was gestohlen wurde?“ wollte Sir Leon augenblicklich wissen und sah mit schrecken wie sie ihre Hände an einem Stück gerissenem Stoff trocknete, es war ein teil von Sefas Kleid. „Ein Buch…“ begann sie und drehte sich zu den Rittern ihres Mannes. Etwas ratlos blickten sich die Krieger an, wieso sollte man ihr ein Buch stehlen? Ihre Schritte hallten durch den Raum als die Königin zu den Männern ging und nebenbei den Dolch in einer fließenden Bewegung aufhob. Vor Sir Leon stoppte sie und hob die Klinge an seine Brust „Ich will es wieder haben!“ zischte sie zornig und stapfte mit ihrem Blutbesudelten Kleid an ihnen vorbei. Ihr weg führte sie Richtung Kerker, sie würde Sefa diese verräterische Schlange schon dazu bringen ihr zu erzählen wo das Buch ist! Arthur tupfte mit einem feuchten Tuch über das schweißnasse Gesicht des Jüngeren. „Wieso kannst du ihn nicht heilen?“ fragte der König noch einmal und verstand es einfach nicht, wütend blickte er zu dem Drachen der nicht weit von ihnen entfernt lag. „Weil ich ihn dann töten würde.“ Antwortete Kilgharrah schlicht und blickte seinen Freund sorgenvoll an, Merlin zitterte und krampfte immer wieder. „Was soll das heißen?!“ wollte der Blondhaarige verwirrt wissen. „Seht ihr wie die Luft um ihn zu brennen scheint?“ stellte der weise Drache ruhig eine Gegenfrage und erhielt ein zögerliches nicken. „Die Ketten die ihr entfernt habt, waren zur Magiebannung. Normal hätte es einfach nur verhindert das die Magie fließen kann und würde den Gefangenen so daran hindern zu Zaubern, aber Merlin ist etwas besonderes…“ begann er und hob seinen Kopf an, der bis eben noch auf dem Boden geruht hatte und sah zu wie Arthur den blutigen und feuchten Lappen auswusch. „Seine Magie ist Einzigartig und lässt sich nicht bannen, die Wunden die er davon trug sind das Zeugnis davon. Es ist erstaunlich das er trotz den Schmerzen die er erdulden muss noch nicht dem Wahnsinn anheimgefallen ist.“ Die Stimme klang knurrend und doch zeugte sie von Respekt. Mit offenem Mund starrte er den Drachen an, der so respektvoll von Merlin sprach den er viele Jahre einfach nur als dummen Idioten gesehen hatte. „Einzigartig…“ murmelte er und blickte zu dem Jüngeren, dessen Gesicht so eben schien als wäre er tot und nur seine hinter den Lidern hin und her zuckenden Augen, weißten auf das Gegenteil hin. „Und welche schmerzen meinst du?“ sollte er Merlin wirklich nur gefunden haben um zu sehen wie dieser nun starb? „Nun, niemand ist so wie Merlin. Nicht einmal Morgana, obwohl auch sie mit Magie geboren wurde.“ Fing Kilgharrah begeistert an und bewegte sich etwas, es sah beinahe so aus als würde er sich schütteln. Fasziniert beobachtete der König das leuchten in den unergründlichen Drachenaugen, es war beinahe so wie bei ihm wenn er über einen gewonnenen Sieg sprach. „Nicht einmal wir Drachen haben solch ein Gespür für Magie wie er. Es ist kaum möglich die Besonderheit von Merlin, in so einer kindlichen Sprache wie der euren zu erklären.“ Meinte der Drache ratlos, er wusste nicht wie er verständlich erklären sollte das Merlin alles was geschah spüren konnte. „Alles hier ist voll von Leben, jeder Baum, jedes Blatt und jedes Insekt. Es ist als ob die Welt vibriert. Als ob alles viel mehr ist als man selbst.“ Klang die Müde, ausgelaugte und doch so atemberaubende Stimme des Magiers an ihre Ohren. „All das fühlst du?“ fragte Arthur fassungslos und sah in das matte Gesicht des Dunkelhaarigen „Und noch mehr…“ bestätigte er mit einem schwachen lächeln. Langsam richtete der verletzte sich auf „Du solltest noch liegen bleiben.“ Meinte der Krieger besorgt, doch er erhielt nur ein lächeln von seinem ehemaligen Diener als dieser den Umhang betrachtete den Arthur um ihn geschlungen hatte. „Es geht schon.“ Sagte der Jüngste ruhig und besah sich seine Gebrochene Hand. „Was ist da passiert?“ wollte Arthur wissen, hatte er sich doch nicht getraut die Hand zu verbinden. Merlin hatte ein seltsames lächeln auf den Lippen, das weder in Richtung freundlich noch böse ging „Eure Schwester war nicht erfreut, als sie schmerzen spürte.“ Erwiderte er ruhig und fuhr sich mit zitternder Hand über die zertrümmerten Knochen, er fühlte die Schmerzen mit ungeheurer Heftigkeit durch seinen Körper pulsieren und doch sagte er nichts, was nicht verwunderlich war nachdem er sich so fest auf die Unterlippe biss. „Tut es sehr weh?“ fragte Arthur und schob seine Augenbrauen zusammen, sein Freund musste wegen ihm so leiden. „Ich kann euch ja mal die Hand brechen, dann könnt ihr es mir beantworten.“ Frotzelte der Dunkelhaarige frech und zog den Umhang von seinem Oberkörper um sich die dunklen Blutergüsse zu besehen, die allerdings nicht weiter schlimm waren. Merlin richtete seinen Blick wieder auf seine Hand und dachte an die Situation, der er das zu verdanken hatte. Er hatte Morgana nicht irgendeinen Schmerz erleiden lassen, sondern den ihrigen. Unter all ihrer Kaltherzigen, Rachsüchtigen Fassade befand sich, eine durch und durch verletzliche Frau. Als er sie berührte hat er ihr all ihre tief verborgenen Empfindungen offenbart, die er immer fühlte wenn die Hohepriesterin in der Nähe war. Ihm schossen tränen in die Augen als er mit einem mal fest zudrückte und ein hässliches Knacken die Stille durchschnitt. Er riss den Mund auf, ganz so als wolle er schreien und doch kam kein Ton über seine Lippen. Alarmiert sah Arthur zu seinem Freund und wollte ihm einfach nur helfen, sich nicht weiter schuldig fühlen müssen. Während der Dunkelhaarige nicht auf ihn achtete, malträtierte er seine Unterlippe und schob die Augenbrauen zusammen. „Merlin, ich…“ begann Arthur und hoffte das der Magier das zittern seiner Stimme nicht hörte, doch als er das verwirrte Gesicht sah war ihm bewusst das er es bemerkt hatte. Aufgeregt erhob er sich, rieb seinen Nacken wie er es immer tat wenn er nervös war und wand dem Jüngeren den Rücken zu. „Ihr seid nicht Schuld…“ meinte Merlin ohne ihn anzusehen, natürlich wusste er wie der Blondhaarige fühlte, er wusste es immer und selbst wenn er es nicht wollen würde. Als die Worte erklangen drehte der Krieger sich aufgebracht um „Natürlich bin ich schuld! Hätte ich dich nicht zurück gelassen, wärst du nie in die Hände von Morgana gefallen und so nie verletzt worden.“ Rief er zornig, diesesmal konnte Merlin ihm seine Schuld nicht ausreden! Die Augen des Zauberers huschten unruhig über die Erde, wich dem bohrenden Blick des Königs aus. „Wieso hast du mir nie etwas gesagt?!“ schrie er den anderen an und ignorierte, wie Emrys den Drachen der überrascht aufblickte, mit einer undeutlichen Handbewegung beruhigte. „Ich habe so oft verletzende Dinge über Magie begabte gesagt! Da ist es kein wunder das du mich hasst!“ rief Arthur außer sich und riss den Arm in einer wütenden Geste hoch, er wollte weiter schreien und toben, sich den Schmerz von der Seele reden und in Selbstmitleid zerfließen. Kilgharrah sagte zu alle dem nichts sondern blickte nun zu dem letzten Drachenlord und stockte, so wie Arthur. Die tiefgründigen blauen Augen des Magiers fixierten den jungen König, keiner der beiden konnte sagen was in seinem Blick zu lesen war. Noch bevor Merlin irgendetwas sagen konnte wurde er plötzlich über den Baumstamm an dem er lehnte, in die Dunkelheit des Waldes gerissen. Kilgharrah sprang auf die Beine und wollte hinterher hetzen, doch für ihn gab es kein durch kommen und so lief Arthur, sein Schwert ziehend hinterher. Angestrengt wischte sich die Königin über die schweißnasse Stirn und ließ zum wiederholten mal, die peitsche durch die Luft sauen, doch bevor diese den zerfetzten Rücken von Sefa traf fing Percival diese ab und stieß ein tiefes „Meine Königin!“ aus. Seine Hand rutschte auf dem blutigen Leder ein Stück, aber das war nicht wichtig bei dem Zornigen Blick der ehemaligen Zofe „Gwen! Es reicht!“ rief Elyan der wie die anderen in dem Kerkerverlies standen. Die Ritter welche die Türe von Sefa bewachten, hatten die Männer geholt nachdem sie gehört hatten wie die Gefangene angefangen hatte zu schreien und um gnade flehte. „Denkst du wirklich das du so irgendetwas aus ihr herausbekommst?!“ fragte er seine Schwester eindringlich, doch diese fixierte nur weiter den Bärigen Mann und zog an dem Folterinstrument. Sir Leon und Gwaine lösten die Fesseln um die schmalen Handgelenke, rote male und Abschürfungen zeichneten dieses. Der Dienstälteste Ritter sah zu dem täglichen Tavernen Gänger „Holt Gaius.“ Sagte er eindringlich und erhielt ein nicken des anderen, der darauf los lief. Elyan ging mit gehobenen Händen auf seine Königin zu „Lass es!“ knurrte er und sah aus dem Augenwinkel wie Percival wie Peitsche fester hielt. Vorsichtig legte Leon die geschundene und bewusstlose Frau auf das Gestell welches als Bett diente. „Was ist bloß los mit dir?!“ fragte der Bruder der Königin, die wütend die Peitsche nach Percival warf „Würde Camelot euch nicht brauchen!!“ begann sie zischend und trat näher an ihren Bruder „Dann würdet ihr jetzt alle im Kerker landen!“ knurrte sie und drehte sich dann zum gehen, bevor sie aus der Tür trat blickte sie noch einmal zu Elyan „Sei dir sicher, diesen Verrat werde ich nicht vergessen und sicher nicht verzeihen!“ grollte sie finster und stürmte dann aus der Zelle, wo sie auch gleich auf die beiden Wachen stieß, die ihren Posten verlassen hatten um die Ritter der Tafelrunde zu holen. Sie baute sich vor ihnen auf und warf jedem einen tödlichen Blick zu „Das wird für euch Konsequenzen geben!!“ zischte Gwen erbost und stürmte an den beiden vorbei, die ihr erschrocken aus dem weg sprangen. Die Holztüren donnerten hinter ihr zu. Wütend schleuderte sie das Essen vom Tisch, der Kelch schlug auf den Steinboden und blieb klappernd unter dem Bett liegen. Wie konnten sie alle es wagen sich ihr, der Königin entgegen zu stellen?! Sie war die Frau ihres Herren und hatte sich Respekt verdient! Weshalb wurde sie von ihnen verraten? Tat sie den nicht alles für das Volk? Täglich kamen duzende von Leuten die etwas von dem König wollten, der sich ja lieber irgendwo in der Gegend rum trieb um Gott weiß was zu tun! Sie hatte für all die Probleme des Volkes ein offenes Ohr und man dankte es ihr mit Verrat und misstrauen! Sich auf den Daumenknöchel beißend ließ sie sich schlecht gelaunt auf das Bett fallen. Dann hatte sie nicht einmal etwas von Sefa erfahren, diese hatte nur geschrien und gejammert, einfach nur erbärmlich. Sie ließ sich gänzlich auf das Bett sinken. Unweigerlich hob sie ihre rechte Hand an der sich ihr Ehering befand und starrte ihn an, ein beklemmendes einsames Gefühl der Leere machte sich in ihrer Brust breit und sorgte schließlich dafür das ihr Blick vollkommen verschwamm, bis die Tränen nur so flossen und sie sich verzweifelt die Hände vors Gesicht drückte. Wieso? Wieso konnte sie nicht Glücklich sein? Warum suchte ihr Mann nach einem Diener? Warum war Arthur nicht bei ihr? Wo sie ihn doch so sehr brauchte. Die Gemächer waren kalt und leer, hatte nichts lebendiges mehr an sich, wie noch vor wenigen Monaten. Früher gab es immer etwas helles in dem Raum, eine Art Essenz die ganz Camelot ausfüllte und doch wurde diese Täglich schwächer. Beinahe so als wäre der Glanz von Camelot etwas das verloren gegangen ist. Oder war es statt eines es ein Jemand? War Arthur deswegen dort draußen? Suchte er nach dem verlorenen Glanz der Camelot so unglaublich besonders machte? Ein raspeln und schaben, krächzen und kratzen riss sie aus dem tiefen Sumpf der Verzweiflung. Ruckartig setzte sie sich auf und blickte in die Dunkelheit des Raumes, finsteres Wispern rollte durch die Stille und jagte heiß kalte schauer über ihren Rücken. Gefährliche Kreise zog die Kreatur um die Dunkelhaarige Königin. „Ich dachte ihr wäret Wächter! Ihr hätte das Buch bewachen sollen!“ schleuderte sie zornig in die Richtung der Furcht einflößenden Aura. Ein eisiger Lufthauch und kurz darauf schnappte Guinevere nach Luft. Lange drahtige blass grüne Finger lagen um ihren Hals und die langen spitzen Nägel bohrten sich in ihre Haut. Durch das Gewicht über sich wurde ihr Brustkorb weiter eingequetscht obwohl die Frau die sich über ihr befand, sehr schlank war und sicher weniger wog als sie selbst. Strähnig hingen die aschefarbenen Haare in das ebenfalls blass grüne Gesicht, zitternd erkannte die Königin das von der Wächterin das linke Auge blind war und das rechte dessen Pupille so groß wirkte wurde von bleichem Gold umschlossen. Die dunkel gefärbten Lippen schwebten über dem vor schock bleichen Gesicht von Gwen, sie fürchtete sich und doch hatte sie einen Trumpf im Ärmel „Wenn ihr…“ begann sie krächzend, atemlos. Ihre Hände krallten sich in die Decke, denn es wäre Gefährlich das Wesen welches die Gestalt einer Frau angenommen hatte zu berühren „Wenn ihr mich tötet, verwirkt ihr euer Recht zu leben.“ Röchelte die unten liegende und spürte wie sich der Griff festigte, der süßliche Duft des Todes schlug ihr entgegen als der eisige Atem über ihre Haut strich „Überschätzt euren Wert nicht.“ Grollte sie Finster und ihre Augen huschten über das Gesicht der Königin, sogen jede noch so kleine Regung auf und ergötzten sich an der Angst die sie Ausstrahlte. Kurz bevor Gwen das Bewusstsein verlor, erhob die Frau mit dem grünlichen Teint sich und entließ die Königin aus ihrem eisernen Griff. „Meine Brüder haben eine Fährte.“ Erklang es eisig und noch bevor die Geschundene etwas dazu sagen konnte löste sich die Frau gewordene Kreatur in finstren Smog auf und verschwand durch das Fenster, welches Guinevere erschrocken verschloss nachdem der Raum durch die eisige Luft noch mehr abgekühlt wurde. „Wir müssen etwas tun.“ Klang die leise Stimme von Gwaine zu den anderen, die ebenfalls an dem Tisch saßen, sie mussten sich weit vor beugen um seine Worte in dem Lärm der Taverne überhaupt zu verstehen. „Und was willst du tun? Sollen wir uns öffentlich gegen sie stellen?!“ fragte Elyan zischend und schlug auf das Holz, der Gedanke das er seine Schwester aufhalten musste war nicht sehr einladen. „Wir müssen sie aufhalten! Sie ist total durchgeknallt!“ echauffierte sich der Tavernen Gänger, er sprang wie Elyan auf und sogar Percival erhob sich um die beiden zur ruhe zubringen. Sir Leon seufzte „Beruhigt euch! Es macht keinen Sinn wenn wir uns gegenseitig den Kopf einschlagen!“ schimpfte der erfahrenste Krieger und sah mit Begeisterung wie der Bärige Ritter die anderen durch druck auf die Schulter dazu brachte sich wieder zu setzen. „Keiner von uns will eurer Schwester, unserer Königin etwas böses. Aber ihr seht doch selbst wie… grausam sie geworden ist.“ Begann der Ritter der schon unter Uther gedient hatte ruhig und war wenig begeister zu sehen wie Gwaine eine großen schluck seines Mets zu sich nahm, natürlich war der andere schon einigen Alkohol gewöhnt und wurde nicht so schnell betrunken aber bei dieser Sache brauchten sie alle einen klaren Verstand, besonders dieser Hitzkopf. Elyan seufzte und vergrub sein Gesicht verzweifelt in seinen Händen „Ich weiß aber…“ er hatte die letzten Monate häufig daran gedacht, ihr einfach eine rein zu hauen um sie dann in einer Höhle anzuketten wo sie niemandem weh tun konnte, außer höchstens sich selbst. Gwaine öffnete schon wieder den Mund um etwas zu sagen doch da trat Gaius an ihren Tisch und sah weniger Glücklich aus. „Gaius?“ fragte Leon und ahnte durch den betretenen Gesichtsausdruck des Hofarztes nichts gutes. „Die Dienerin Sefa…“ begann der ergraute Mann so leise, das seine Stimme beinahe im Krach der Taverne unterging. „Was ist mit ihr?“ fragte Gwaine zögernd, schließlich war die Betroffenheit von Gaius nicht nur dem ältesten Ritter im Dienst aufgefallen. Percival rutschte ein Stück zu Gwaine so das dieser fast von der Bank fiel, aber der Protest interessierte keinen und Gaius nahm dankend platzt. „Ihre Wunden waren zu schwerwiegend als das ich noch etwas hätte tun können.“ Flüsterte er, hatte er doch selbst ein solches Ausmaß an Grausamkeit noch nie gesehen, selbst Uther hatte so etwas in seiner Grausamkeit nicht zustande gebracht. „Morgen früh werde ich euch helfen sie zu begraben.“ Meinte Percival und drückte leicht die Schulter des alten,-seit Merlins verschwinden-, gebrechlich aussehenden Mannes. Dieser nickte ihm nur kurz dankbar zu, bevor sie alle einige Minuten schwiegen, jeder hing seinen eigenen Gedanken nach und doch dachten sie alle das selbe, das es so mit Gwen nicht weiter gehen konnte, gehen durfte! Sich langsam aus der Starre befreiend erhob Gaius sich, es war schon spät und er wollte einfach nur noch schlafen. Das er hoffen konnte, das alles doch nur ein böser Albtraum war. „Wollt ihr nicht noch etwas bleiben?“ wollte Sir Leon sofort wissen, sorgte er sich doch wie die anderen um den Hofarzt, doch dieser winkte ab „Nein, danke für das Angebot. Ich bin nicht mehr der Jüngste und würde euch keine große Hilfe sein.“ Lächelte er müde und wollte endlich gehen als Gwaine sich betrübt zu Wort meldete „Er fehlt uns auch.“ Gab er von sich und starrte in seinen Leeren Krug. Sie alle wussten von wem er sprach und doch hatte bis jetzt jeder von ihnen das Thema versucht zu umschiffen wenn Gaius bei ihnen war. „Und wir fragen uns wie es ihm wohl geht.“ Meinte Gwaine weiter und bemerkte wie ihn Leon anstarrte, während Percival und Elyan auf den Tisch starrten um vielleicht die Löcher von den Dolchspielen zu zählen. Der Weißhaarige drehte ihnen den Rücken zu und senkte seinen Kopf unbewusst „Ihr kennt doch Merlin…Unkraut vergeht nicht.“ Sagte der weiße Mann ruhig und verließ fluchtartig die Schenke bevor von den Rittern noch einer etwas sagen konnte. „Das hast du super hinbekommen Gwaine!“ schimpfte überraschenderweise Percival und gab ihm einen schlag auf den Hinterkopf, den sich der geschlagene gleich rieb. „Ja! Tut mir leid!“ sagte er ehrlich betrübt, bevor er die Hand sinken ließ und auf einen unbestimmten Punkt zwischen Leon und Elyan blickte. „Aber ist euch schon einmal aufgefallen wie trist Camelot ohne Merlin wirkt?“ wollte er wissen und erhielt ein nicken. „Es ist nicht nur Camelot, alle Einwohner scheinen ihre Unbeschwertheit mit jedem Tag zu verlieren.“ Erwiderte Elyan. Es fiel ihm selbst auf bei jedem seiner Freunde, eine paar Tage nach dem Merlin von Arthur zurückgelassen worden war begann sich ein nicht greifbarer Trübsinn über sie zu legen. Aber konnte das alles wirklich nur an einem Diener liegen der so ein tollpatschiger, Sonnenschein war? „Was Merlin wohl machen würde?“ sprach Gwaine seine Gedanken laut aus und kassierte dafür augenblicklich verwunderte Blicke. „Wie meint ihr das?“ fragte Sir Leon, während er sich durch sein Haar strich. „Naja, ihm scheint immer eine Lösung einzufallen. Denkt nur an Lamia…“ lachte er plötzlich und brachte so auch die anderen zum schmunzeln. „Damals waren wir nicht sehr nett zu ihm.“ Erinnerte sich Elyan und konnte sehen wie selbst Percival sich beschämt über den Nacken strich. „Und dennoch hat er es uns nicht krumm genommen.“ Lächelte Gwaine und lehnte sich ein stück zurück. Seufzend senkte Elyan seinen Kopf „Ich hab das Gefühl das alles kaputt geht.“ Murmelte er und war der Verzweiflung nahe. „Wir müssen sie aufhalten.“ Meinte Percival plötzlich, solange Arthur nicht da war und die Königin sich so verhielt mussten sie diese als Feindin vom König ansehen. Bis sie einen Weg gefunden haben wie die veränderte Guinevere wieder zu der gutmütigen wurde. „Wenn wir wissen was der Grund für ihr Verhalten ist können wir ihr auch helfen.“ Sprach der sonst so schweigsame weiter. Natürlich war ihnen bewusst das nicht Gwen die eigentliche Gefahr war, sondern das was sie korrumpiert hat. Der Schnee knirschte als Mordred von seinem Rappen sprang und ihn an einem Stamm neben dem Haus von Morgana fest band, es wunderte ihn das diese noch nicht raus gekommen war um ihn zu begrüßen. Er trat durch die offene Türe und erstarrte, die gesamte Einrichtung war verwüstet. Erschrocken hetzte er zu Morgana die immer noch bewusstlos am Boden lag. „Morgana!“ rief der junge Rekrut aus und strich der Schwarzhaarigen einige Strähnen aus dem Gesicht, bevor er sie aufhob und auf das Bett legte. Es war immer wieder erschreckend wie leicht sie doch war und jedes mal wenn er sie sah, schien sie weniger zu werden. „Mh.“ stöhnte Morgana als sie sich an den Kopf greifend aufrichtete. Ihr Blick schweifte irritiert durch ihr kleines zuhause und blieb überrascht an dem Druidenjungen hängen, der gerade einige Utensilien für Zaubertränke in das wieder aufgestellte Regal füllte. Weder die Verwirrung noch die Überraschung währte lange, keimte doch auf einmal Angst in ihr auf als sie ihre Gefährten nicht sehen konnte. „Aithusa?!“ rief sie verängstigt und hoffte das Emrys ihr nichts angetan hatte. Die Hohepriesterin sprang auf und geriet ins strauchel doch sofort war Mordred zur stelle und stützte sie „Vorsicht!“ warnte er die Ältere und wäre beinahe im nächsten Moment zurück gesprungen, als ein weißgrauer Blitz durch die Tür geschossen kam und kurz vor der Schwarzhaarigen stoppte. Erleichtert sank Morgana auf die Knie und umarmte die unverletzte Drachin „Dir geht es gut.“ Flüsterte sie glücklich und strich über den knochigen Hals. Die stille wurde von Mordred mit einem „Was ist passiert?“ durchbrochen. Der ehemaligen Königin über Camelot brummte der Kopf als sie sich ganz von Aithusa löste und sich erhob „Mein Bruder ist geschehen!“ knurrte sie als sie daran zurück dachte. Es musste gewiss schon mehrere Stunden her sein und sie hatte es sicher nicht nur mit Merlin, naja oder eher Emrys zu tun! Ihre grünen Augen richteten sich auf den Blauäugigen „Hast du das Buch?“ fragte sie hoffnungsvoll und drehte sich ganz zu ihm. Seine Miene war unbewegt obwohl es in seinem Kopf ratterte, er fragte sich ob es wirklich eine gute Idee wäre Morgana dieses mächtige Artefakt zu geben, so würde sie vermutlich das Gleichgewicht aus den Angeln heben. Vielleicht wäre es bei Merlin am besten aufgehoben, er würde nicht Gefahr laufen korrumpiert zu werden, so wie die Menschen und andere Magie begabte. Diese Erkenntnis zeigte ihm einmal mehr wie besonders der andere war, viel außergewöhnlicher als es die Prophezeiungen geäußert hatten. Vielleicht war es gut so das Emrys in Camelot nicht so häufig Zaubern konnte, denn sonst hätte weder Morgana noch eine ganze Scharr an Magiern eine Chance gegen ihn. Aber wenn er das Buch zur richtigen Zeit einsetzte… „Guinevere muss das Buch außerhalb von Camelot auf bewahren.“ Sagte er ruhig und sah kurz zu Aithusa, die sich vor das Bett von Morgana legte. Dieser knurrte „Also hast du es nicht?“ wollte sie abermals wissen, diesesmal klang sie bedrohlich und machte einen Schritt auf ihn zu, dem er stur trotzte. Er kannte ihre Macht spiele und Manipulationen, wenn er jetzt zurück wich konnte er sich auch gleich sein grab Schaufeln! Mordred schüttelte den Kopf und fühlte sich von ihr durchaus bedroht „Nein. Verzeiht.“ Sagte er sichtlich betroffen und spürte im nächsten Moment ein heftiges brennen auf seiner Wange, entgeistert starrte er die Ältere an und konnte es immer noch nicht glauben. Langsam senkte sich ihre Hand und sie schnalzte mit der Zunge „Ich hätte selbst gehen sollen!“ schimpfte sie und wollte ihm gleich noch eine rein schlagen, so in rage war die schöne Frau. Aufgeregt ging sie im Kreis und überlegte was sie jetzt als nächstes tun sollte. Mordred strich sich mit dem Gefühl gedemütigt worden zu sein über die schmerzende Wange und verzog dabei den Mund, man würde ihn wohl als Schmollend bezeichnen aber es war ihm egal, Morgana sollte ruhig wissen das sie ihn verletzt hatte. Schließlich behandelte sie ihn nie so, eigentlich war sie immer sehr fürsorglich, was auch immer das bei ihr heißen mochte. Das kühl seiner Lederhandschuhe empfand er gerade jetzt als sehr angenehm, denn so musste er sich keinen Schnee ins Gesicht klatschen. Als er seinen gesenkten Blick hob um sie anzusehen grinste sie Bösartig und das hieß meistens das sie einen Plan hatte. Morgana drehte ihm den Rücken zu und sah zu Aithusa, ihrer einzigen Vertrauten die sich für sie entschieden hat obwohl Emrys ihr Gebieter ist und doch wünschte sie sich, sie könne die Drachin so verstehen und mit ihr Sprechen wie es der Nichtsnutzige Tölpel konnte. „Was habt ihr vor?“ fragte der Druide vorsichtig nachdem sie immer noch nichts sagte. „Wir werden Camelot angreifen…“ antwortete sie schlicht und spürte den ungläubigen Blick in ihrem Rücken, weswegen sie sich umdrehte. „Wenn das Buch nicht in Camelot ist, werden wir die Burg belagern. Sie kann nichts tun solange sie das Buch nicht hat und mein liebenswerter Bruder wird auch nicht zurück können um seinen Männern zu helfen. Was die Moral noch einmal deutlich senken dürfte.“ Grinste sie böse und sah mit Freuden wie der Jüngere sie anstarrte. Das sie schon länger eine Armee hatte, die sie jederzeit heraufbeschwören konnte, wusste er natürlich nicht und genau dieses Detail verschwieg sie ihm bewusst. Morgana traute nur noch ihrer Gefährtin. In der Dunkelheit des Waldes konnte man nicht wirklich etwas ausmachen. Bäume türmten sich wie dunkle Wälle vor ihm auf und erschwerten ihm das verfolgen der Kreatur die Merlin entführt hatte. Arthur wusste nicht ob er sich auf die Geräusche verlassen konnte, Äste brachen unter dem Gewicht einer Person, Schnee knarrte und von irgendwo hörte man ein schleifen. Er wusste nicht ob das Wesen seinen Freund schon getötet hatte und ihm jetzt die Haut von den Knochen riss, egal wie sehr der Krieger versuchte die Bilder zu verdrängen, sie kamen immer wieder und nahmen an Intensität zu. Aber es war nicht nur seine Sorge die ihn zu Überwältigen schien, nein er konnte auch die Angst von dem großen Drachen fühlen und er fragte sich ein weiteres mal ob Merlin auch das Spüren konnte. Einerseits fühlte der Ältere so etwas wie Freude darüber das er nichts sah, so musste er nicht das Blut seines Dieners sehen oder gar schlimmeres und andererseits verfluchte er den Umstand, das er ohne Fackel los gerannt war. Es war töricht und entsprach nicht seiner Natur, natürlich rannte er so manches mal Kopflos los und doch handelte er instinktiv nie zu seinem Nachteil, was natürlich auch mit an Merlins Unterstützung lag. Die Flügelschläge von Kilgharrah die ihm den richtigen Weg weisten, waren unkontrolliert und zeigten das der Drache nicht ganz bei sich war. Gerade noch rechtzeitig wich er einem Baum aus und wollte schon wieder über sich und seine Kopflosigkeit schimpfen als ihn plötzlich von der Seite etwas ansprang. Gemeinsam mit seinem Angreifer rollte er einen kleinen Abhang runter und hörte ein aufjaulen als das Biest gegen einen Baumstamm donnerte, nachdem er es mit Schwung von sich geworfen hatte. Er war in der Hocke und suchte mit seiner rechten Hand nach Excalibur, ohne das Gold das ihn fixierte aus den Augen zu lassen. „Kommt! Weiter!“ dröhnte Kilgharrahs verzehrte Stimme in seinem Kopf, die Wucht seiner Worte hätten Arthur sicher in die Knie gehen lassen wenn er es nicht schon wäre. Der Drache schien so in Panik um Merlin zu sein das er ganz vergaß was seine Stimme im Kopf eines normalen Menschen anrichtete. Das knurren das ihm entgegen rollte erinnerte ihn an das eines Wolfes, aber es hatte einen seltsamen Unterton der so gar nicht normal wirkte. Als er den griff von Excalibur spürte, umklammerte er es fest und drehte sich ruckartig um, versuchte so schnell er konnte hoch zu hetzten. Allerdings kam er nicht weit und musste einen Schrei unterdrücken als sich die langen Reißzähne in seinen linken Fuß gruben. Arthur drehte sich leicht auf den Rücken und trat mit dem rechten Fuß gegen den Kopf des Raubtiers, tatsächlich konnte er sich befreien und hörte ein Jaulen. Für einen Moment verschwand die Kreatur und er konnte sich mit Hilfe eines Baumes aufrichten. Während die Flügelschläge von Kilgharrah leiser wurden, hörte er die schweren Schritte des lauernden Wolfes. Es war faszinierend wie gut die anderen Sinne waren wenn man sich nicht auf seine Augen verlassen konnte und doch wurde ihm unmissverständlich klar, das wenn er den Drachen ganz verlor, er Merlin nicht mehr finden würde. Eine Lichtung die gerade groß genug war das Kilgharrah sich dort bequem niederlassen konnte, war nicht weit von dem Ort entfernt wo er Arthur zuletzt gefühlt und die Spur von Merlin verloren hatte. Er war unschlüssig ob er hier auf den Blondhaarigen warten sollte oder ob er alleine weiter machte. Mit seinem Feueratem entflammte er einen der lose rumliegenden Baumstämme und erschrak. Ihm gegenüber, einen Katzensprung entfernt lag ein Drachengerippe, im Schnee war überall Blut und veranlasste ihn zurück zuweichen. Er nahm sogar in kauf das Bäume dabei entwurzelt werden würden, doch er kam nicht weit. Kilgharrah stieß gegen eine Barriere und verbrannte sich zischend den Flügel, er brüllte von schmerz gepeinigt auf und rutschte sofort wieder näher in die Mitte. Ihm hätte auffallen müssen das er an einem magischen, einem verfluchten Ort war! Doch die Sorge um Merlin hatte ihn blind gemacht, für alle Gefahren die einen erwarteten. Dieser Platz barg ungeahnte gefahren, die ihm das Leben kosten konnte. Wenn noch einer dieser Fanatiker am Leben war von denen er vor vielen Jahren gehört hatte, war seine Drachenseele in ernsten Schwierigkeiten. Schatten huschten am Rand der Barriere und zogen kreise um ihn. Kilgharrah wusste nicht wohin und schleuderte eine Feuersalve in die Richtung in der er einen der Wesen gesehen hatte, das Schild glühte auf und zog sich enger. Je mehr der Drache Feuer spuckte und mit dem Schweif peitschte desto kleiner wurde das Gefängnis. Kilgharrah war so tief auf den Boden gepresst das er sich kaum noch bewegen konnte. „Merlin!!!“ schrie er verzweifelt in seinen Gedanken. Eine Ängstliche woge rann durch den Wald und verjagte die restlichen Tiere die bis dato noch da gewesen waren. Man konnte das rascheln eines Baumes hören, gefolgt von einem Mark erschütterndem schrei, der durch den Wald hallte, als in der Dunkelheit flüssiges Gold aufglühten. Es war schwierig für Merlin sich aufzurichten, sein Körper schmerzte mehr als zuvor und er konnte nur mit großer Anstrengung gerade stehen. Ihm gelang es ein kleines bläuliches Licht zu entflammen, und konnte so wankend dem heranspringenden mit ledriger Haut überzogenen Wesen ausweichen. Es schlitterte auf dem blutigen Schnee der ihm die Haut auf dem Rücken aufgerissen hatte, seine Schultern bluteten und schmerzten, noch immer fühlte er die Klauen des Wesens und die kälte machte ihn ganz schläfrig. Bei dem nächsten Angriff fiel er zu Boden und hob einen der dicken Äste auf, womit er dem Kopfgeldjäger so fest er konnte gegen den Kopf schlug. Er hörte es knacken und sah wie das gräuliche Ding regungslos liegen blieb. In ihm keimte der Gedanke auf das er jetzt fliehen musste und es seine einzige Chance war. Merlin nutzte den abgebrochenen Ast als stütze und hievte sich mit der Hilfe eines Stammes auf die Beine. Immer wieder stieß er gegen einen anderen Baumstamm, seine Schritte waren träge und er musste sich eingestehen das er keines falls bis zum Lager zurück kommen würde. Die neuen wunden schwächten seinen Körper aufs neue und machten seine Magie so gut wie unbrauchbar, musste er diese doch dazu verwenden sich zu regenerieren. Dem Dunkelhaarigen war bewusst das seine Gefährten ihm nachgeeilt waren und er konnte es auch fühlen, doch als der schrei von Kilgharrah durch seinen Kopf gehallt war und er die Ängstliche Woge gefühlt hatte war die Verbindung erloschen. Plötzlich als wäre er vom Blitzgetroffen worden spürte er eine magische Spur, sie würde ihn zu einer Lichtung führen und das konnte seine Rettung sein! Wenn er es schaffte dort einen Aufladungszauber zu wirken, dann könnte er sich schneller regenerieren. Seine Schritte waren schwerfällig und er dachte nur daran weiter zu gehen und bemerkte so die größere Gefahr die ihm folgte nicht, diese Kreatur war gefährlicher als der Kopfgeldjäger, den er vermeintlich niedergestreckt hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)