Geburtstagsdesaster von Kyo-jo ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- Flink wuselte eine kleine Gestalt durch die Flure des NG-Gebäudes, ohne Rücksicht auf Verluste. Von weitem war nur ein pinker Haarschopf zu erkennen und so schnell er auf gesittet laufende Personen zukam so zügig war er auch an diesen vorbeigezischt und in die andere Richtung entflohen. Die empörten Rufe über verschüttete Getränke, herunter gefallene Ordner und Beschwerden über seine zu hohe Geschwindigkeit, die mindestens eine Sturmböe der Stärke zehn hervorrief, erreichten ihn nicht und hätten ihn auch nicht sonderlich interessiert. Nichts auf dieser Welt konnte Shuichis nicht unbedingt ungewöhnliche gute Laune an diesem Tag drücken. Unbeschwert flog er leichtfüßig die zahlreichen Gänge entlang und erhellte den bereits wunderschön sonnigen Tag mit einem überdimensionalen Grinsen. Der vorige Tag war wie ausradiert, aus dem Gedächtnis gelöscht und die kleinen Tränen, die Shuichi in Sturzbächen vergossen hatte, getrocknet und vergessen. Mit einer zehnminütigen Verspätung erreichte Shuichi endlich sein Ziel, den Proberaum seiner aufsteigenden Band Bad Luck. Ungestüm riss er die Tür auf woraufhin ein jämmerlicher Schrei zwischen Wand und Tür erklang, eben dort, wo der Produzent zusammengequetscht nach Luft rang. „Da bin ich! Ich, euer Lieblingssänger, Bandoberhaupt und glücklichster Mensch auf Erden!" Schrie Shuichi freudestrahlend und riss Hiro in einer stürmischen Umarmung zu Boden. „Ich hatte damit gerechnet, dass du heute die Probe wieder ausfallen lässt. Warst du gestern nicht tot traurig und über die Maßen deprimiert?" Fujisaki stand unbeteiligt hinter dem Keyboard und schüttelte pikiert, aufgrund der raschen Stimmungswechsel seines quirligen Bandmitglieds, den Kopf. Ohne zu zögern griff der Manager an seinen Gürtel und zauberte mit einer eleganten Bewegung sein bestes Stück, eine frisch polierte Magnum, hervor. Zielsicher richtete sich der Lauf der Pistole zwischen Fujisakis Augen, um ihn augenblicklich zum Schweigen zu bringen. Er wollte mit Sicherheit nicht einen erneuten Stimmungsumschwung riskieren, der zu Shuichis sofortigem Aufbruch oder einem Wutausbruch führen könnte. Fujisaki verstand den Hinweis auf Anhieb und verstummte seufzend. Mühsam drückte Hiro den kuschelsüchtigen Wuschelkopf von sich und richtete sich ächzend wieder auf. Shuichi schien jedoch etwas zu erwarten, sein Blick war starr auf Hiro gerichtet und seine Augen funkelten wie Diamanten. Der Versuch Shuichi einfach zu ignorieren scheiterte, das aufdringliche Anhängsel wollte partout nicht von Hiro ablassen und klammerte sich breit grinsend an dessen Arm. „Okay Shuichi, warum bist du heute so gut gelaunt?" Hiro gab sich geschlagen und stellte die Frage auf die Shuichi die ganze Zeit aus gewesen war. „Ich dachte schon du fragst nie." Glücklich darüber einen so wundervollen Freund wie Hiro zu haben ignorierte Shuichi die in Falten gelegte Stirn und das gefährliche Knurren. Hiro war sich beinahe sicher, dass Yuki der Grund für Shuichis blitzschnell wechselnde Laune war und bekam diesen Gedanken auch gleich bestätigt. „Yuki hat morgen Geburtstag. Und ich werde ihm einen unvergesslich schönen Tag schenken. Alles wird perfekt sein." Mit Herzchen in den großen Augen schwelgte Shuichi in seinen Vorstellungen. „Hat Yuki dich gestern nicht rausgeschmissen?" Warf nun Fujisaki gelangweilt ein und machte erneut Bekanntschaft mit einer Waffe, diesmal handelte es sich um eine größere Variante, dem Manager schien es ernst zu sein. Fujisaki war allerdings der Meinung, K hatte einfach nur den Beruf verfehlt und würde bei der Mafia oder im Militär mit Handkuss aufgenommen werden. „Fujisaki hat leider Recht Shuichi. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Yuki dich so schnell wieder zurück geholt hat. Zumal er dich eigentlich ja nie zurück holt, du stehst einfach immer wieder vor der Tür und lässt dich nicht abweisen." Schweren Herzens stimmte Hiro Fujisakis Aussage zu und wuschelte Shuichi durch die sowieso schon zerzausten Haare. „Denkt doch nicht immer so negativ. Yuki ist bis morgen früh unterwegs, ich kann also ohne gleich wieder rausgeschmissen zu werden in die Wohnung. Und dann werde ich alles so hübsch dekorieren, dass er, wenn er heimkommt, gar nicht anders kann als sich zu freuen und mich wieder zu wollen." Shuichi war sich seiner Sache tot sicher, die restlichen Anwesenden hatten natürlich so ihre Zweifel daran, sagten trotzdem nichts weiter und hofften einfach mal das Beste. Schlimmer konnte es nicht mehr werden, so viele Zusammenbrüche wie Shuichi wegen Yuki schon gehabt hatte, da kam es auf einen mehr oder weniger auch nicht mehr an. „Und jetzt lasst uns proben!" Schrie Shuichi begeistert und sprühte nur so von Energie. Mit flauem Gefühl im Magen schnappte sich Hiro seine heißgeliebte Gitarre und stimmte die ersten Töne an. Die beiden anderen zogen mit, während sich Manager und Produzent gemütlich setzten und zufrieden der deutlich besseren Qualität, gegenüber der letzten paar Proben, lauschten. Shuichi sang wie ein Engel und verzauberte seine Band, ihren Manager, den Produzenten und alle Menschen, die während der Probe am Zimmer vorbei liefen. Ein sonniges Lächeln schmückte sein fröhliches Gesicht die ganze Zeit über. Mit der Zeit gewöhnten sich auch Hiro und Fujisaki an das heute so sonnige Gemüt ihres Sängers und gaben sich alle Mühe mit diesem mit zu halten. Energiegeladen und hyperaktiv sauste Shuichi mit dem Mikro in der Hand durch den ganzen Raum, beschäftigte die anderen also damit, ihm ständig in letzter Sekunde auszuweichen. Glücklicherweise kamen sie unbeschadet bis zum letzten Song, den Shuichi aus Leibeskräften in sein Mikro brüllte. K klatschte begeistert in die Hände. "So, das war's für heute. Ich bin mächtig stolz auf euch. Den restlichen Tag habt ihr frei, und da ich morgen mit der Terminplanung beschäftigt sein werde, sehe ich euch erst übermorgen wieder. "Die drei Bandmitglieder atmeten erleichtert auf und freuten sich auf einen angenehm ruhigen Tag, da sie in letzter Zeit immer alle Hände voll zu tun gehabt hatten. Fujisaki verschwand ausnahmsweise mal als erster, wahrscheinlich darauf bedacht zu entkommen bevor Shuichi ihm mit seiner viel zu fröhlichen Laune weiterhin auf die Nerven gehen konnte. "Glaubst du wirklich es ist eine gute Idee Yuki an seinem Geburtstag zu überraschen, obwohl er dich allem Anschein nach nicht sehen möchte.“ Versuchte Hiro die Aufmerksamkeit seines süßen Sängers zu bekommen, da ihm die Sache nicht ganz geheuer war. "Aber klar doch! Yuki wird sich bestimmt riesig freuen. Sonst denkt wahrscheinlich niemand an seinen Geburtstag. "Shuichi strahlte bis über beide Ohren und Hiro wusste, dass er damit, seine Bedenken zu äußern, bei ihm wohl keine Chance haben würde. Also gab er seufzend auf und verstaute seine Gitarre vorsichtig im Koffer. Gerade wollte er sich umdrehen, um sich von Shuichi zu verabschieden, doch dieser war schon mit lautem Gepolter hinaus gerannt und konnte es gar nicht erwarten mit seinen Vorbereitungen zu beginnen. Mit besorgter Miene schaute Hiro ihm hinterher und hätte ihm am liebsten noch gesagt, dass er ihn auf jeden Fall trösten würde, falls die Überraschung schief laufen sollte. Doch eigentlich sollte Shuichi das schon wissen ohne nochmals explizit darauf hingewiesen zu werden, schließlich wäre es nicht das erste Mal. Hiro verließ als letzter den Proberaum und schloss behutsam die Türe hinter sich. Von weitem erkannte er Ryuichi, der ihm freudig zuwinkte. Seufzend wählte Hiro einen anderen Weg, zwei kleine Nervensägen an einem Tag waren zu viel des Guten. Auf dem Heimweg hielt Shuichi an einem netten kleinen Blumenladen, die Auswahl überforderte ihn ungemein. Letztendlich entschied er sich für einen Strauß verschieden farbiger Rosen deren Duft ihn beinahe umhauten, zumindest ein Gefühl von glückseliger Benommenheit hervorriefen. "Die sind so wunderschön!" Rief er als ihm der Strauß von der Verkäuferin überreicht wurde. "Eindeutig eine gute Wahl.“ Stimmte sie lächelnd zu und winkte dem hüpfenden, pinken Haarschopf fröhlich hinterher. Ein Strauß Rosen war noch lange nicht alles, es fehlte noch der Kuchen, ein persönliches Geschenk und eine Karte. Flink huschte Shuichi durch die Straßen und konnte sich gar nicht für etwas entscheiden. Sobald er eine Karte sah, die ihm gefiel, sprang ihm sofort eine noch schönere ins Auge und auch beim Kuchen war es nicht gerade einfach einen passenden zu finden. "Ich hab's! Ich backe einfach selber einen.“ Begeistert von seiner Idee drehte sich Shuichi um und rannte geradewegs in die fein säuberlich gestapelten Dosen, die zwischen ihm und dem Ausgang des Supermarktes standen. "Aua!“ Wimmernd rieb er sich die schmerzenden Stellen und rannte fluchtartig hinaus. Zum Glück hatten die Rosen keinen Schaden davongetragen. Die Zutaten für seinen Kuchen besorgte er nach diesem Vorfall lieber in einem anderen Supermarkt. Schwer bepackt kam er zuhause an und fiel, nachdem er die Wohnung betreten hatte, erst einmal erschöpft auf die Knie. "Na dann mal los.“ Mit neuer Kraft schwang er sich auf die Beine und suchte zunächst nach einer passenden Vase für den wunderschönen Blumenstrauß. Der betörende Duft der Rosen stieg ihm erneut in die Nase, ließ ihn wohlig aufseufzen und vernebelte ihm die Sinne. Hoffentlich würde es Yuki genauso ergehen, dachte Shuichi und konnte ein trauriges Schluchzen nicht unterdrücken. "Oh Yuki!“ Kam es ihm sehnsüchtig über die Lippen und seine Augenlider flatterten zu beim Gedanken an seinen Liebsten. Nervensäge hatte er ihn genannt, eine elende Nervensäge, danach hatte Yuki ihn mal wieder rausgeschmissen und wütend die Türe zugeknallt. Shuichi hatte kurze Zeit sprachlos davor gestanden und dann energisch, nach Yuki schreiend gegen die geschlossene Tür gehämmert. Es hatte nichts gebracht, die Türe blieb geschlossen und Yuki scherte sich einen Dreck darum. Erschrocken riss Shuichi die Augen auf und schüttelte vehement den Kopf, um die grausamen Gedanken an den letzten Tag zu vertreiben. Nein, so schnell würde er sich nicht geschlagen geben, er musste Yuki zeigen was er an ihm hatte und er würde nicht aufgeben. Singend begab er sich in die Küche und bereitete alles für den Kuchen vor, das Rezept suchte er sich kurzerhand aus dem Internet und gab sich alle Mühe die Anleitung zu verstehen. Leider klappte es nicht so wie er es sich vorgestellt hatte, denn die schöne Herzform zu der er den Teig geformt hatte, wuchs im Backofen zu einer undefinierbaren, braunen Masse zusammen. Davon ließ sich Shuichi jedoch nicht entmutigen, sondern er probierte es gleich nochmal, wäre doch gelacht, wenn er, Shuichi Shindou, keine Begabung zum backen hatte. Und siehe da, beim zweiten Mal kam ein dickes Herz aus dem Backofen und Shuichi strahlte über das ganze Gesicht, während er mit dem Kuchen durch die Küche tanzte. Freudig machte er sich an den schönsten Teil, die Verzierung des herzförmigen Kuchens mit rosa Lebensmittelfarbe und leckeren Blümchen aus purem Zucker. Glücklich betrachtete er sein Werk. "Viel zu kitschig für Yuki!“ Plötzlich war er sich seiner Sache nicht mehr so ganz sicher. Sollte er sein Vorhaben wirklich durchziehen? Was war, wenn Yuki ihn danach erst recht nicht mehr leiden konnte? Noch eine Abweisung könnte Shuichi nicht mehr verkraften. Er hatte doch schon alles dafür gegeben, dass Yuki ihn mochte, nichts davon hatte funktioniert. "Nein, das stimmt nicht!" Shuichi rief sich die schönen Erinnerungen ins Gedächtnis als da wären der erste Kuss und die erste gemeinsame Nacht. Außerdem hatte Yuki ihn immerhin bei sich einziehen lassen, auch wenn er ihn kurz darauf wieder hinausschmiss. So ganz egal konnte Shuichi ihm also nicht sein, denn so abweisend und kalt wie sich Yuki auch verhielt, tief im Inneren musste es einfach einen Funken Gefühl geben, sonst hätte er Shuichi doch von Anfang an zurückgewiesen, oder etwa nicht? Doch, Shuichi war sich ganz sicher, dass Yuki etwas für ihn empfand und egal was er dafür tun musste, er würde diese Gefühle zum Vorschein bringen. Ermutigt durch seine eigenen positiven Gedanken kratzte Shuichi wenigstens die Zuckerblumen vom Kuchen runter und betrachtete zufrieden sein Werk. Unsicher wandte er sich der Geburtstagskarte zu und versuchte etwas halbwegs Geeignetes zu Papier zu bringen. Das stellte sich jedoch gar nicht als allzu einfach heraus. Es kostete Shuichi einiges an Nerven und Papier die Karte romantisch, doch nicht zu kitschig, zu gestalten. Im Endeffekt stand ein herzlicher Geburtstagsgruß und ein ernst gemeintes ´ich liebe dich´ in der schönsten Schrift, die Shuichi an den Tag legen konnte, auf der Karte. Shuichi steckte sie mit verträumtem Blick zurück in den Umschlag und leckte anzüglich grinsend über den Klebestreifen, anzüglich aufgrund der aufkommenden Erinnerungen an die schönen Nächte mit Yuki. Die Zeit verging wie im Flug und Shuichi machte sich nervös auf den Weg zu seinem Angebeteten. Den Strauß Rosen in der einen und den vorsichtig eingepackten Kuchen in der anderen Hand, stieg er in die glücklicherweise ziemlich leere U-Bahn. Sie fuhr eine Station nach der anderen an, Leute stiegen ein und aus, und Shuichi wurde immer aufgeregter. Die Station an der er aussteigen musste rückte immer näher, Shuichi zählte rückwärts mit. Beim Aussteigen wandelte sich die grenzenlose Nervosität in Angst um, jagte Shuichi unbehagliche Schauer über den Rücken und schnürte ihm unangenehm die Kehle zu. Je näher er Yuki´s Wohnung kam, desto langsamer wurde Shuichi, seine wackeligen Beine versagten ihm beinahe den Dienst. Mutig und mit dem festen Willen Yuki zurück zu gewinnen setzte er seinen Weg fort und stand nur wenige Minuten später in der Einfahrt des mächtigen Gebäudes. Zu seinem Vorteil hatte Yuki ihm den Wohnungsschlüssel in der Eile nicht abgenommen, er hatte Shuichi anscheinend so schnell wie möglich loswerden wollen und keinen Gedanken daran verschwendet alle nötigen Vorkehrungen zu treffen um sicher zu gehen, dass Shuichi nicht wiederkommen konnte. Eigentlich müsste er Shuichi gut genug kennen, um zu wissen, dass dieser nicht allzu lange auf sich warten lassen würde bevor er erneut vor der Tür stand und um Einlass bettelte. Mit zittrigen Fingern steckte Shuichi den Schlüssel in das Schloss und öffnete vorsichtig die Haustür. Er atmete noch einmal tief durch, betrat dann auf leisen Füßen die spärlich eingerichtete Wohnung und lauschte in die Dunkelheit hinein. Wer wusste schon, ob Yuki nicht doch vielleicht zuhause war. Doch Shuichi hatte Glück und konnte kein einziges Geräusch wahrnehmen. Erleichtert trat er ganz in die Wohnung ein und lief direkt ins Wohnzimmer. Behutsam legte er die Blumen ab und füllte die mitgebrachte Vase mit frischem Wasser. Sein Herz klopfte wie wild obwohl es noch gar nicht so lange her war, dass er in der Wohnung gewohnt hatte, um genau zu sein waren es gerade mal zwei Tage. Leise tapste er in Yuki´s Arbeitszimmer und blieb seufzend in der Mitte des Raumes stehen. Sein Blick wanderte über den aufgeräumten Tisch, den leeren Stuhl davor und den zur Abwechslung ausgeschalteten Laptop. Ohne Yuki fehlte etwas, ob diesem ohne Shuichi in der großen Wohnung wohl auch etwas fehlte? Shuichi´s Blick schweifte umher, seine Augen bemüht, sich an die Dunkelheit zu gewöhnen, und auf einmal fiel ihm der zweite Stuhl auf. Es war der Stuhl auf dem er immer saß, wenn er Yuki beim Arbeiten zusah oder mit seinem Geplapper auf die Nerven ging. Yuki hatte den Stuhl nicht beiseitegeschoben, er stand noch an derselben Stelle wie am Tag zuvor. Ein Lächeln huschte über Shuichis Gesicht, seiner Meinung nach bedeutete diese Geste, dass Yuki ihn doch gerne neben sich hatte, oder er hatte einfach nur keine Zeit gehabt den Stuhl aufzuräumen. Daran wollte er Shuichi jedoch nicht glauben, er blieb lieber bei der ersten Variante, diese gefiel ihm deutlich besser. Zurück im Wohnzimmer musste Shuichi plötzlich gähnen, der anstrengende Tag forderte seinen Tribut. Der Anblick des weichen Sofas machte die Sache nicht besser und Shuichi beschloss sich noch um das Geschenk zu kümmern und sich dann schlafen zu legen. Er hatte sich etwas ganz besonderes ausgedacht von dem er überzeugt war, dass Yuki sich freuen würde. Die Müdigkeit die er eben noch verspürt hatte war wie verflogen. Mit Elan machte er sich an die Arbeit und brachte einen unlängst im Kopf bearbeiteten Song in schönster Schrift auf ein Blatt hellrotes Papier. Die kräftige schwarze Tinte, die er dazu verwendete, verlieh dem ganzen eine gewisse Eleganz und die Mühe des Schreibenden war nicht zu übersehen. Fröhlich trällerte Shuichi den eben niedergeschriebenen Song vor sich hin und starrte gedankenverloren aus dem Fenster. Auf diesen Song hatten seine Bandmitglieder und der Manager sehr lange warten müssen, zum einen, weil Shuichi bisher kein guter Text einfallen wollte und zum anderen, da er sich entschieden hatte diesen Song einzig und allein Yuki zu widmen. Der Geburtstag war die beste Gelegenheit für dieses persönliche Geschenk, obwohl Shuichi so seine Bedenken hatte, dass Yuki den Text würdigen würde und nicht mit Worten zerreißen. Shuichi würde es schon reichen, wenn Yuki einfach gar nichts dazu zu sagen hätte, immer noch besser als eine Herabsetzung seines Talents. Der Song war zu Papier gebracht, die Blumen standen auf dem Tisch, der Kuchen stand eingepackt daneben und Shuichi lag selig schlummernd auf dem großen Sofa, friedlich vor sich hin schnarchend. In seinen Träumen raste eine Flut an Bildern an Shuichi vorbei in denen er die vielen positiven und negativen Ereignisse, die ihm, seit er Yuki kannte, widerfahren waren, verarbeitete. Unruhig wälzte sich Shuichi im Schlaf hin und her wimmerte ab und an leise. Der neue Tag brach mit seinen hellen Sonnenstrahlen an und kitzelte Shuichi an der süßen, kleinen Nase wach. Verschlafen öffnete er die Augen und streckte die müden Glieder. Die nächtlichen Abenteuer in seinen Träumen gaben Shuichi's Gedanken wieder frei und verschwanden gänzlich mit einem herzhaften Gähnen. „Guten Morgen schöne Welt!" Ein Blick auf die Uhr genügte ihn zur Eile zu treiben, Yuki konnte jeden Augenblick zur Tür herein kommen. Schlagartig wurde Shuichi hellwach und düste in die Küche, um den Kaffee vorzubereiten. Einen seiner Lieblingssongs von Nittle Grasper summend traf Shuichi die letzten Vorbereitungen für seine Überraschung. Der Geruch von frischem Kaffee säuselte durch die Luft und reizte Shuichi's sensible Schleimhäute. Beinahe hätte er seine Nase zu tief in die Tasse gesteckt. Nur den Bruchteil einer Sekunde berührte seine Nasenspitze das heiße Getränk, gerade lange genug Shuichi aufschreien zu lassen und die Tasse mit ausgestrecktem Arm so weit wie möglich von sich weg zu schieben. „Verdammt ist das heiß! Au, au, au!" Jammerte er und rieb sich mit der Hand die schmerzende Nasenspitze. Seine Tollpatschigkeit würde ihn mit Sicherheit noch ins Grab bringen. Mit zwei linken Händen brachte Shuichi den Kaffee ins Wohnzimmer und versuchte mühsam eine Kerze auf dem Kuchen anzubringen. „Bleib so, ja, genau, so ist's gut!" Das rührselige Gespräch mit der Kerze endete tatsächlich zu Shuichis Gunsten, die Kerze stand auf dem Kuchen und brannte fröhlich vor sich hin. „Geschafft! Jetzt fehlt nur noch...Yuki!" Wie auf Befehl rutschte Shuichis Herz in die Hose als er aufsah und Yuki am Türrahmen gelehnt erblickte. Yukis eiserner Blick verriet nichts über dessen derzeitige Gemütsverfassung, er zeigte weder Freude noch Abscheu. „Yuki! Yuki!" Shuichi sprang freudig auf, stockte allerdings kurz bevor er Yuki erreichte und ihm beinahe um den Hals gefallen wäre. „Yuki...alles Gute zum Geburtstag! Ich wollte dich überraschen. Schau, ich habe sogar einen Kuchen gebacken, selber versteht sich. Und Blumen habe ich auch für dich, und eine Karte. Hier, sieh sie dir an! Nein, blas erst mal die Kerze aus. Aber du musst dir dabei etwas wünschen!" Shuichi wurde in seinem Redefluss unterbrochen, Yuki schob ihn unsanft zur Seite und besah sich das Geburtstagsdesaster auf dem Tisch. Die Augen zu kleinen Schlitzen verengt drehte er sich langsam zu Shuichi um und dieser bekam es mit der Angst zu tun. „Yuki?" Murmelte Shuichi leise mit zittriger Stimme. "Dann wünsche ich mir, dass du verschwindest!" Yukis Stimme klang nicht so bedrohlich wie sonst, Shuichi aber bemerkte den Unterschied nicht, zu sehr war er damit beschäftigt sich mit dem Rücken schutzsuchend gegen die Wand zu pressen. „Ich mag Geburtstage nicht und mit einer Nervensäge wie dir werde ich diesen Tag erst recht nicht verbringen. Ich möchte einfach nur meine Ruhe haben. Du kleiner Quälgeist hast kein Recht in meine Wohnung zu kommen wann es dir gerade passt. Also verschwinde!" Yukis gemeine Worte hallten in Shuichis Kopf wider und alles begann sich zu drehen. „Aber Yuki, ich wollte dich so gerne überraschen. Ich habe mir so viel Mühe gegeben. Und ich hab dich so sehr vermisst. Bitte schmeiß mich nicht wieder raus. Du magst deinen Geburtstag vielleicht nicht, aber mir ist er wichtig, du bist mir wichtig!" Bei seinem letzten Satz stand Shuichi schon draußen vor der Tür, die mit einem lauten Knall ins Schloss fiel. In Strömen rannen kleine, heiße Tränen Shuichi's gerötete Wangen hinunter. „Yuki! Yuki!" Verzweifelt hämmerte Shuichi mit den Fäusten gegen die Türe die ihn von Yuki trennte und schrie immer wieder dessen Namen bis ihm die Stimme brach und er kraftlos auf die Knie sank. "Yuki..."Wimmerte Shuichi zu tiefst verletzt und traurig. Er blieb noch lange Zeit weinend vor der Türe sitzen, in der Hoffnung Yuki würde es sich anders überlegen. Natürlich blieb Yuki hart und die Türe verschlossen, das musste auch Shuichi letztendlich einsehen. Schluchzend erhob er sich, warf einen letzten Blick zurück und ging deprimiert davon. Nachdem er Shuichi raus geschissen hatte stand Yuki mit dem Rücken an der Wand gelehnt neben der Tür und spürte das Beben, das durch Shuichis Hämmern gegen das dicke Holz, entstand, regelrecht am ganzen Körper. Das herzzerreißende Schluchzen seines Namens brannte sich in Yukis Gedanken und ein leises Seufzen kam über seine Lippen. Etwas Unbekanntes in ihm schrie danach die Türe wieder aufzureißen, das Häufchen Elend namens Shuichi tröstend in die Arme zu schließen und ihm zu versichern, dass alles gut war. Die kalte, teilnahmslose Seite, die seit jenem Vorfall in seiner Vergangenheit, die Überhand gewonnen hatte, siegte jedoch auch dieses Mal und um dem erdrückenden Flehen auf der anderen Seite der Türe zu entkommen, flüchtete Yuki ins Wohnzimmer. So musste er zwar Shuichi nicht mehr hören, seine Gedanken gaben jedoch auch keine Ruhe. Yuki kämpfte mit zusammen gekniffenen Augen vergeblich gegen die aufkommenden Bilder, in denen Shuichi ihm durch die ganze Wohnung folgte und ihn ohne Punkt und Komma über die neuesten Ereignisse in seinem Leben informierte. Einmal sah er Shuichis lachendes Gesicht, dann die weit aufgerissenen Augen, als Yuki ihn zum ersten Mal küsste, bis hin zu seinem gequälten Lächeln zu dem sich Shuichi immer wieder zwang, wenn Yuki ihn niedermachte. Wütend auf sich und seine Unfähigkeit Gefühle zu zeigen öffnete Yuki die Augen in der Hoffnung die Bilder ein für alle mal zu verbannen. Zu allem Überfluss fiel sein Blick auf die Blumen, den herrlich duftenden Kaffee und den herzförmigen Kuchen. Die Kerze war schon fast komplett runter gebrannt und das Wachs tropfte stetig auf die rosa Glasur. Ohne darüber nachzudenken schloss Yuki wieder seine Augen und verharrte einen Moment in dieser Position. Vorsichtig blies er daraufhin die Kerze aus und fragte sich warum er, um alles in der Welt, Shuichis lachendes Gesicht vor Augen hatte als er sich etwas wünschen wollte. Auf dem Tisch lagen zwei sorgfältig verschlossene Umschläge, ein recht kleiner und ein größerer. Langsam griff Yuki nach dem kleineren der beiden und öffnete ihn vorsichtig. Zum Vorschein kam die liebevoll formulierte Geburtstagskarte. „Warum Shuichi? Warum liebst du mich? Außer Melancholie und Kälte kann ich dir doch gar nichts bieten." Flüsterte Yuki und steckte die Karte zurück in den Umschlag. Der Größere lag noch ungeöffnet auf dem Tisch und Yuki hatte das Gefühl von ihm nur durch seine bloße Anwesenheit gezwungen zu werden sich über den Inhalt zu informieren. Kapitel 2: Kapitel 2 -------------------- "Das war's! Ich werde Yuki aufgeben.“ Rief Shuichi, der mittlerweile in Hiros Wohnung sein Unwesen trieb, selbstsicher und entschlossen. "Es macht keinen Sinn ihm hinterher zu rennen, ich geh ihm ja doch nur auf die Nerven. Ich möchte ihm nicht länger zur Last fallen." Shuichi versuchte krampfhaft überzeugend zu klingen, trotzdem blieb Hiro das leichte Zittern in seiner Stimme nicht verborgen. "Bist du dir da sicher? Ich meine, wie lange glaubst du kannst du das durchstehen?" Hiro hatte so seine Zweifel an der ganzen Sache und außerdem war er sich sicher, dass auch Bad Luck darunter leiden würde. "Ich meine das ernst. Es wird zwar am Anfang furchtbar schwer werden, aber auf Dauer gesehen ist es wohl die einzig vernünftige Lösung. Mit Yuki war ich schließlich auch selten gut drauf." So viel Einsicht war Hiro von seinem pink haarigen Freund gar nicht gewohnt. „Gut, wenn du meinst. Hast du nicht vorhin gemeint der neue Song wäre fertig?" Hiro wechselte abrupt das Thema, aus Angst, Shuichi könnte es sich doch noch anders überlegen, wenn sie weiter über Yuki sprachen. „Stimmt, ich habe endlich den neuen Song geschrieben. Das war mein Geburtstagsgeschenk an Yuki. "Die Trauer in Shuichis Stimme war nicht zu überhören und Hiro nahm seufzend seine Gitarre zur Hand. "Lass uns ein wenig Proben, auch wenn der Song für Yuki bestimmt war. Vielleicht hilft es dir ja ein bisschen, wenn Du deine Gefühle raus lässt." Shuichi nickte, machte aber so ein verzweifeltes Gesicht, das Hiro am liebsten zu Yuki gefahren wäre, um diesen zu töten. Er hatte ihn doch gewarnt. Vielleicht war es wirklich am besten, wenn Shuichi ihn einfach vergaß. Mit diesem Gedanken stimmte Hiro die ersten Akkorde an und Shuichi stimmte mehr oder weniger begeistert mit ein. So gefühlvoll und verzweifelt hatte Hiro ihn noch nie singen gehört, wäre es nicht wegen Yuki, würde er sich fast wünschen, dass es immer so wäre. Der Text gefiel Hiro sehr, Shuichi hatte sich wirklich Mühe gegeben, mit diesem Song konnten sie sicher einen Hit landen. Eine ganze Weile spielten und sangen die beiden nicht nur den neuen, sondern auch ihre alten Lieder, bis Shuichi erschöpft zu Boden sank. "Das reicht für heute, mein Hals fühlt sich schon ganz komisch an." Zur Bestätigung krächzte Shuichi übertrieben Mitleid erregend und schaute mit großen Augen zu Hiro auf. Auch Hiro war erschöpft und legte erleichtert die Gitarre beiseite. "Und auf was hast du jetzt Lust? Wir könnten ins Kino gehen oder uns irgendwo die Kante geben. Das darfst du dir aussuchen." Hiro wollte seinen kleinen Trauerkloß heute nicht mehr alleine lassen, wer weiß was er sonst für eine Dummheit beging. Doch Shuichi hatte andere Pläne. „Das ist ja lieb gemeint, aber ich muss zu Yuki. Ich möchte meine restlichen Sachen abholen und ihm direkt sagen was Sache ist. Kann ich danach wieder zu dir kommen?" Hoffnungsvoll blickte Shuichi in die besorgten Augen Hiros und legte seinen Kopf schief. Ergeben nickte Hiro und ließ Shuichi mit einem flauen Gefühl im Magen gehen. Mit gemischten Gefühlen machte sich Shuichi auf den Weg und lief schnellen Schrittes durch die leeren Straßen. Die dunklen Wolken am Himmel bemerkte er erst, als die ersten kühlen Regentropfen seine Haut berührten. Um dem bevorstehenden Gewitter zu entkommen beschleunigte Shuichi seinen Schritt und rannte letztendlich die letzte Straße entlang, die ihn noch von Yuki´s Wohnung trennte. In seinem Kopf spukten alle Erinnerungen, die er an Yuki hatte. Shuichi merkte erst gar nicht wie er anfing zu weinen, erst als der vermeintliche Regen begann salzig zu schmecken wurde er sich seiner Tränen bewusst. "Warum musst Du nur so ein Idiot sein Yuki? Und trotzdem liebe ich dich!" So sehr er auch versuchte sich auf sein eigentliches Vorhaben zu konzentrieren, er schaffte es nicht. Ruckartig blieb er stehen und rutschte auf dem feuchten Boden aus. Der Länge nach fiel er auf den kalten, nassen Asphalt und blieb fertig mit sich und der Welt dort liegen. Sein lautes Schluchzen wurde vom Wind davongetragen und klang verzweifelter als jemals zuvor. Außer sich vor Hoffnungslosigkeit schlug er mit den Fäusten auf den nassen Boden ein. Der Regen wurde immer stärker und durchnässte ihn bis auf die Haut. "Yuki… oh Yuki…" wimmerte er und seine Stimme war nicht mehr als ein leises Hauchen. "Du holst dir noch eine Lungenentzündung, wenn du noch länger auf der nassen Straße liegen bleibst.“ Erklang plötzlich eine Shuichi nur allzu bekannte Stimme über ihm. Mühsam drückte er sich auf den Händen ein Stück nach oben. "Yuki?" Durch seine verheulten Augen konnte Shuichi seine Umgebung nur verschwommen wahrnehmen und nur an der Stimme erkennen, dass es tatsächlich Yuki sein musste, der vor ihm kniete. "Los, komm mit rein, bevor du dir wirklich noch den Tod hier draußen holst." Entschlossen zog Yuki ihn auf die Beine und schleifte Shuichi hinter sich her. Dieser folgte ihm wortlos und ohne jeglichen Widerstand. Auch Yuki schwieg während er Shuichi in seine Wohnung schob und die Tür hinter ihnen beiden schloss. Wie bestellt und nicht abgeholt blieb Shuichi im Flur stehen und wartete auf weitere Anweisungen. Er wusste selber nicht warum er auf einmal so schüchtern war, normalerweise hatte er sich in Yukis Wohnung immer wie zuhause gefühlt und sich dementsprechend benommen. Aber heute war alles anders und Shuichi fiel wieder ein warum er überhaupt hier war. "Yuki, ich muss mit dir reden." Shuichis Blick war starr auf den Boden gerichtet, da er fürchtete Yukis Anblick nicht ertragen zu können. Yuki antwortete nicht, sondern schob Shuichi weiter ins Wohnzimmer und drückte ihn auf das Sofa. "Ich hole dir ein Handtuch." Und schon war Yuki verschwunden. Verloren saß Shuichi in dem großen Zimmer und rührte sich nicht vom Fleck. Sein Blick fiel auf den gedeckten Geburtstagstisch. Verwundert stellte er fest, dass vom Kuchen ein kleines Stück fehlte. Hatte Yuki ihn etwa probiert? Mit großen Augen betrachtete Shuichi die beiden geöffneten Briefumschläge, die danebenlagen. Und hatte er womöglich auch seine Karte und den Song gelesen? Die Trauer und die Wut waren plötzlich verflogen. Die Bedenken und der gute Vorsatz Yuki aufzugeben waren innerhalb von Sekunden Schnee von gestern, verflüchtigten sich mit den kleinen Freudentränen, die Shuichi über die Wangen kullerten. Genau in diesem Augenblick betrat Yuki mit einem Handtuch in der Hand das Wohnzimmer. Zuerst wunderte er sich noch über Shuichis dümmliches Grinsen, dann aber wurde ihm klar was Shuichi dazu veranlasste von jetzt auf nachher wieder der übertrieben glückliche Sonnenschein zu sein. "Yuki! Du hast meinen Kuchen probiert und meine Karte gelesen. Und den Songtext auch, den habe ich nur für dich geschrieben. Gefallen dir auch die Blumen? Hiro meinte ich würde übertreiben, aber ich finde Du hast es verdient. Außerdem habe ich dich wirklich gern und würde alles für dich tun…“ Shuichi war wieder ganz der alte und Yuki musste sich unweigerlich eingestehen, dass er doch froh darüber war. Shuichi war mittlerweile aufgesprungen und hüpfte wie ein Flummi auf seinen Yuki zu, der allerdings wich einige Schritte zurück und hielt sich Shuichi mit ausgestrecktem Arm und viel Körpereinsatz vom Leib. „Komm mir nicht zu nah, Schmutzfink.“ Und damit war wieder alles wie vorher, Yuki schimpfte, Shuichi ignorierte die Gemeinheiten und brachte Yuki damit zur Weißglut. „Geh erstmal duschen!" Ohne weiter auf Shuichis kleinen Freudenausbruch einzugehen drückte er ihm das Handtuch in die Hand und beförderte Shuichi mit einem nicht sonderlich sanften Tritt in den Hintern ins Badezimmer. Shuichi warf einen zaghaften Blick in den Spiegel und erschrak fürchterlich. War die Person, die ihn anstarrte wirklich er selbst? Die Haare hingen ihm klatschnass ins Gesicht, die Wangen waren vom Schmutz ganz braun und seine Augen vom vielen Heulen aufgequollen. Kein Wunder, dass Yuki ihn unter die Dusche steckte bevor er ihm näher kommen durfte. Schnell entledigte sich Shuichi seiner nassen, dreckigen Sachen und hüpfte fröhlich unter die Dusche. Das Wasser war angenehm warm und hauchte wieder Leben in seinen geschändeten Körper. „ima mo matteru hitori tomatteru futari mita ano hi no tsuki o ima doko de kimi wa miteru…“ Shuichi sang leise den neuen Song vor sich hin während er sich gründlich einseifte und wieder abwusch. Ganz auf seine Sache konzentriert nahm er nicht einmal wahr, wie sich die Tür einen Spalt breit öffnete und Yuki vorsichtig ins Badezimmer hinein lugte. Leise seufzend lehnte sich Yuki gegen die Wand und spähte in das Badezimmer, um einen Blick auf seinen kleinen Geliebten zu erhaschen. Wieso kribbelte sein Bauch so heftig, wenn er Shuichi singen hörte? Und warum ging er eigentlich nicht in sein Arbeitszimmer sondern blieb vor dem Bad stehen um Shuichi zu beobachten und zuzuhören? Er freute sich wirklich darüber Shuichi fröhlich singen zu hören, es erweckte in Yuki das seltsame Gefühl nicht alleine zu sein. Sein Leben bestand aus Arbeit, Vergessen und Einsamkeit, Shuichi war der erste der es geschafft hatte etwas in ihm zu bewegen, unbekannte Gefühle in Yuki hervorzurufen. Yuki erwischte sich bei dem Gedanken einfach die Tür auf zustoßen und Shuichi fest in seine Arme zu schließen, ihm mitzuteilen wie sehr er Yuki doch gefehlt hatte und, dass er ihn nie wieder fort schicken wollte. Doch Yuki schaffte es nicht, er blieb wie versteinert einfach vor der Türe stehen und starrte Shuichi mit sehnsüchtigem Blick durch den durchsichtigen Duschvorhang hindurch an. Yukis Hand lag regungslos auf der Klinke und kämpfte gegen sein verbittertes Unterbewusstsein an. Sparsam, genau wie Yuki es ihm vor längerem schon befohlen hatte, drehte Shuichi das Wasser ab, um großzügig Shampoo auf seinen pinken Haaren zu verteilen. Den herrlichen Duft sog er wohlig seufzend durch die Nase und spürte die angenehme Gänsehaut auf seinem gesamten Körper, schließlich handelte es sich um Yukis Shampoo und er liebte diesen Geruch. Als er kurz die Augen öffnete um das Wasser wieder aufzudrehen fiel Shuichis Blick auf die geöffnete Tür und ihm klappte vor Erstaunen der Unterkiefer runter. Dort stand doch tatsächlich Yuki und schaute ihn mit hungrigen Augen an. „Yuki…“ Fassungslos starrte Shuichi in die wunderschönen Augen seines Geliebten, unfähig auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Aus Angst er könne sich Yukis Gesicht an der Tür eventuell nur einbilden blinzelte Shuichi mehrere Male bis er sich ganz sicher war über Yukis Anwesenheit. Natürlich blieb ihm verborgen wie Yuki heftig mit sich rang nicht zu verschwinden, jetzt da er entdeckt wurde, aber so sehr er auch danach strebte sich los zu reißen, er schaffte es nicht, der Anblick hielt ihn gefangen und machte ihn wehrlos gegen sein Verlangen. Die Kälte kroch zurück in Shuichis erstarrten Körper und zwang ihn sich aus der Starre zu lösen. Mit klopfendem Herz stellte er das Wasser wieder an und wusch sich zitternd vor Unsicherheit und Nervosität das Shampoo aus den Haaren. Ihm gefiel der Gedanke, dass Yuki ihm dabei zusah und er bemühte sich Yuki den Blick auf seinen gesamten Körper freizugeben. Entsetzt schaute Shuichi an sich herab, Yukis heißer Blick hatte ihn nicht kalt gelassen, das musste auch Yuki bemerkt haben. „Yuki…“ Shuichis Stimme war nicht mehr als ein leises Flehen mit der stummen Bitte ihn nicht weiter zappeln zu lassen, auch wenn er nicht damit rechnete, dass Yuki darauf eingehen würde. Hilflos schloss Shuichi die Augen und senkte fast schon demütig den Kopf. Das Wasser prasselte stetig auf seinen Rücken und es fühlte sich so an als würden tausend kleine Nadeln seine Haut durchbohren. Die Tür knarrte leise unter dem leichten Druck den Yuki auf sie ausübte um sie langsam, Stück für Stück, zu öffnen. Verwundert hob Shuichi den Kopf und konnte beobachten wie Yuki bedächtig die Knöpfe seines Hemdes öffnete und die weiche, straffe Haut seiner Brust darunter zum Vorschein kam. Ohne den Blick von Shuichi abzuwenden streifte Yuki sich das Hemd mit einer eleganten Bewegung von den Schultern und ließ es achtlos zu Boden fallen. Nur wenige Zentimeter vor dem Duschvorhang hinter welchem Shuichi vor Sehnsucht bebte, blieb Yuki stehen und machte sich daran auch seine Hose aufzumachen. Halt suchend krallte Shuichi seine Finger in das nasse Plastik des Duschvorhangs und schaute Yuki aus flehenden Augen an. Yukis Hose wanderte über die makellosen Beine hinunter und viel lautlos zu Boden, die Boxershorts taten es ihr gleich und nun stand er nackt, in all seiner Schönheit, vor Shuichi und bewegte ganz langsam eine Hand nach oben. Ohne Hast schob Yuki den Duschvorhang zur Seite und Shuichi wich überwältigt nach hinten aus, bis sein Rücken die kalten Fliesen berührte. Mit lustverschleiertem Blick stieg Yuki endlich zu Shuichi unter die Dusche und überbrückte schnell die letzten paar Zentimeter, die sie noch voneinander trennten. Eine Hand stemmte Yuki neben Shuichis Kopf gegen die Wand und er lehnte sich soweit hinunter bis er Auge in Auge mit seinem Geliebten stand. Die andere Hand legte sich liebevoll auf Shuichis gerötete Wange und Yuki streichelte mit dem Daumen sanft über die bebenden Lippen nach denen er sich so sehr sehnte. Ein heiseres Keuchen entwich Shuichis trockener Kehle als Yuki endlich, nach gefühlten Stunden, seine Lippen hungrig auf den leicht geöffneten Mund seines Geliebten presste. Der fordernde Kuss, die warme Zunge die seine eigene frech umspielte und ohne große Mühe die Dominanz des Kusses gewann, raubten Shuichi das letzte bisschen Verstand und besitzergreifend schlang er seine Arme um Yukis Nacken und drückte sich so nah es nur ging an den schlanken Körper. Mit Freude stellte Shuichi fest, dass auch Yuki bereits sehr erregt war, er konnte es deutlich spüren. Ohne Scham rieb Shuichi seinen erhitzten Körper gegen Yukis und konnte diesem damit ein dunkles Stöhnen entlocken. Viel zu früh mussten sie den verlangenden Kuss wieder lösen, um nach Luft zu schnappen. Yuki nutzte die Gelegenheit Shuichi zurück an die Wand zu drücken und dessen Kopf sanft auf die Seite zu drehen. Auf diese Weise kam er besser an dessen empfindlichen Hals. Spielerisch knabberte Yuki an der zarten Haut und beobachtete mit Vergnügen wie Shuichi sich unter seinen Berührungen wandte. Einige Male biss Yuki sachte zu, nur um Shuichi zusammenzucken zu spüren, dann leckte er entschuldigend über die gerötete Stelle und wanderte mit seinen Lippen weiter nach unten. Hauchzart glitt seine Zunge zuerst über die rechte, dann über die linke Brustwarze und Shuichi erschauerte. Sein Kopf fiel in den Nacken und seine Hände gruben sich in Yukis blondes Haar. Im Gegensatz zu Yuki konnte und wollte sich Shuichi nie zurückhalten und stöhnte auch jetzt wieder ungehemmt auf als Yuki seine Lippen federleicht über den Bauch immer weiter hinunter wandern ließ. Seine Hände folgten kurze Zeit später und gnadenlos reizten sie Shuichis Brustwarzen, bis diese sich aufstellten. Shuichi biss sich vor lauter Lust auf die Unterlippe und versuchte Yuki weiter nach unten zu drücken, dorthin wo er ihn so dringend spüren wollte. Erschrocken löste er seine Hände aus Yukis Haaren und stützte sich an der Wand ab. Yuki hatte ihn noch nie auf diese Art verwöhnt, es war unverschämt das auf diese Weise zu fordern. Eigentlich reichte es Shuichi völlig, wenn sie nur miteinander schliefen oder er seinen Yuki mit dem Mund verwöhnen durfte, was nicht sonderlich oft vorkam. Insgeheim hoffte Shuichi, dass Yuki den Druck gegen seinen Kopf nicht bemerkt hatte und unbeirrt fortfahren würde, doch da täuschte er sich gewaltig. Das breite Grinsen verriet ihm, dass Yuki sehr wohl wusste auf was Shuichi hinaus wollte. Und zu Shuichis Erstaunen sank Yuki vor ihm in die Knie und begann dessen Innenschenkel mit sanften Küssen zu bedecken. Shuichi glaubte zu träumen, was war heute nur mit Yuki los? Keine Frage, er war im Bett immer sehr vorsichtig mit Shuichi umgegangen, stets darauf bedacht diesem nicht weh zu tun oder zu überfordern, außerdem war er immer sehr bemüht, dass auch Shuichi auf seine Kosten kam. Doch das was nun geschah hatte er eben noch nie getan und Shuichi kniff so fest er konnte die Augen zusammen und versuchte verzweifelt auf den Beinen zu bleiben, die ihm zu versagen drohten. Yuki schien seine extreme Anspannung zu merken und stützte Shuichi mit einer Hand an der Hüfte während die andere sich an dessen Erregung zu schaffen machte. Und dann spürte Shuichi zum allerersten Mal eine feuchte, warme Mundhöhle, die sich fest um seine Erregung schloss und ohne Unterlass an dieser saugte und ihn nach Strich und Faden verwöhnte. Voll und ganz auf dieses wahnsinnig tolle Gefühl fixiert nahm Shuichi nur am Rande wahr, dass sich Yukis Hand an seinem süßen Hintern zu schaffen machte. Der erste Finger schob sich ganz langsam in ihn und trieb Shuichi zusätzlich in den Wahnsinn. Shuichi wusste, dass er so nicht mehr lange brauchen würde um zu seinem Höhepunkt zu gelangen und verzweifelt versuchte er Yuki nach oben zu ziehen, ihm zu verstehen zu geben, dass er aufpassen musste, wenn er nicht wollte, dass Shuichi zu früh kam. Doch Yuki schien andere Pläne zu haben und verstärkte sogar noch seine Bemühungen. Shuichi nahm noch einen weiteren Finger problemlos in sich auf und Yuki bereitete ihn vorsichtig vor, ohne dabei zu vergessen immer wieder Shuichis süßen Punkt zu streifen. „Ahhh, Yuki…ich…ich kann nicht mehr…“ Brachte Shuichi zwischen seinem Gestöhne keuchend heraus. Noch einmal nahm Yuki ihn in sich auf, dann spürte er, wie sich Shuichi am ganzen Körper verspannte und sich mit Yukis Namen auf den Lippen heiß in seine Mundhöhle ergoss. Schwer atmend sank Shuichi auf den Boden und lehnte sich völlig erschöpft an die kalte Fliesenwand. Yuki, der immer noch vor ihm kniete, lächelte leicht und strich Shuichi ein paar nasse Haarsträhnen aus dem Gesicht. „Na, schon fertig? Das war noch nicht alles!" Neckte Yuki seinen Freund, der entsetzt die Augen aufriss und schnell sein süßes Köpfchen schüttelte. „Ich bin noch topfit!“ Um nicht Gefahr zu laufen auf den Rest verzichten zu müssen stemmte sich Shuichi schnell wieder nach oben und blickte herausfordernd in die amüsierten Augen, mit denen Yuki zu ihm auf schaute. Yuki leckte sich verführerische über die Lippen auf denen Shuichis süßer Geschmack brannte. „Du schmeckt gut, warum habe ich nicht schon früher von ihr probiert?" Ein wenig beschämt senkte Shuichi den Blick und errötete leicht. Warum musste Yuki was dieses Thema anging immer so direkt sein? Ansonsten war Shuichi immer der kleine Draufgänger, der sagte was er dachte ohne Rücksicht auf Verluste, doch im Bett war er dafür umso schüchterner, ganz im Gegensatz zu Yuki, der wusste immer was er wollte und tat es ohne den leisesten Anflug von Scham. Langsam küsste sich Yuki Shuichis Schenkel hinauf, über den flachen Bauch, die sich schnell hebende und senkende Brust, bis hin zum Hals. Die federleichten Berührungen kitzelten Shuichi angenehm, sein Körper verlangte nach mehr, mehr von Yuki, mehr von dessen hinreißendem Körper und weichen Lippen. „Komm!“ Shuichi hörte Yukis Stimme nahe an seinem Ohr und erschauerte. Kurz darauf wurde er an der Hand aus der Dusche gezogen. Verwundert ließ er sich von Yuki abtrocknen und genoss die zärtlichen Streicheleinheiten, die ihm dabei zuteilwurden. Ein Lächeln zierte sein hübsches Gesicht und wollte gar nicht mehr verschwinden. Kein Zweifel, Yuki mochte ihn doch und Shuichi würde alles dafür tun, dass dies auch so blieb. „Lass uns im Schlafzimmer weitermachen. Das ist sicher bequemer für dich und angenehmer." Wieder dieses verruchte Raunen, der leichte Atemhauch kribbelte verführerisch an Shuichis Ohr. „O-Okay!“ Stotterte er verlegen und beobachtete glücklich wie Yuki ihn bei der Hand nahm und freundlich lächelnd ins Schlafzimmer führte. Nun nahm Yuki auch noch seine andere Hand in die seine und zog Shuichi in Richtung Bett. Als Yukis Kniekehlen die Matratze berührten ließ er sich langsam darauf sinken und packte Shuichi an der Hüfte, um ihn auf seinen Schoß zu befördern. Peinlich berührt saß Shuichi breitbeinig auf Yuki und fühlte deutlich dessen Erregung zwischen seinen Beinen. Zurückhaltung hatte Yuki schon zu lange geübt, jetzt presste er fordernd wie nie zuvor seine Lippen auf Shuichis und drang frech mit seiner Zunge in dessen Mundhöhle ein. Keuchend gab sich Shuichi dem intensiven Kuss hin und krallte sich an Yuki fest als ginge es um Leben und Tod. Er bekam nicht einmal mit, dass Yuki in die Schublade neben dem Bett griff und Gleitgel herausfischte. Erst als er etwas Kaltes an seinem Hintern spürte, wie es sich vorsichtig in ihn schob, zuckte er unweigerlich zusammen. „Yuki… du hast mich doch schon…ähm… vorbereitet!" Japste Shuichi und versuchte der Kälte zu entkommen, doch Yuki hielt ihn eisern fest und hatte sichtlich Freude daran ihn ein wenig zu quälen. „Ich möchte dir nicht weh tun." Gab Yuki als Erklärung zurück und machte sorgfältig weiter. Shuichi rollte nicht nur wegen der unendlichen Lust, die er verspürte, mit den Augen. Schön und gut, dass Yuki sich um ihn sorgte, war ja auch wirklich nett gemeint, aber in diesem Moment ging es Shuichi fast schon auf die Nerven. „Yu-Yu-Yuki! Das reicht, macht endlich!" Bettelte Shuichi und biss ihm frech in den Hals. Das war zu viel für Yuki und augenblicklich entfernte er seine Finger aus Shuichi und verteilte genügend Gleitgel auf seinem Glied. Yuki schaute Shuichi mit einem undefinierbaren Blick, wahrscheinlich war er einfach nur verdammt scharf, tief in die Augen und hob ihn entschlossen an und Shuichi ließ sich langsam auf Yukis Erregung sinken. Trotz der guten Vorbereitung schmerzte es ein wenig und Shuichi kniff wehleidig die Augen zusammen. Yuki spürte wie sich Shuichi um ihn herum verkrampfte und strich ihm beruhigend über den Rücken. „Entspannt dich, gleich wird es besser." Zur Ablenkung knabberte Yuki am Ohr seines Geliebten und küsste dessen Hals. Shuichi wunderte sich ein wenig über Yukis Einfühlsamkeit, es war fast wie bei ihren ersten Mal. Bei diesem Gedanken musste Shuichi unwillkürlich lächeln, das half ihm auch dabei sich zu entspannen und schon hatte er Yuki komplett in sich aufgenommen. Kurz verweilte er in dieser Position und auch Yuki hielt sich vollkommen still, damit sich Shuichi an ihn gewöhnen konnte. Gerade als er fragen wollte, ob denn auch alles okay war, begann Shuichi von selber sich langsam auf und ab zu bewegen. „Ahh…“ Überrascht erzitterte Yuki und vergrub sein Gesicht in Shuichis Haaren. Shuichi freute sich über die Reaktion und beschleunigte seine Bewegungen recht bald, er wollte Yuki noch mehr von diesen süßen Lauten entlocken. So sehr Yuki auch versuchte sich zurückzuhalten, diesmal schaffte er es einfach nicht. Shuichi trieb ihn mit seinen immer schneller und härter werdenden Bewegungen schier in den Wahnsinn. Sein Kopf war leer gefegt, seine Gefühle spielten verrückt und sich ganz der Leidenschaft hingebend suchte Yuki nach den weichen Lippen, die ihn immer wieder in Ekstase brachten und zog Shuichi in einen heißen Kuss. Vergessen war alle Vorsicht und Zurückhaltung, Yuki hatte die Kontrolle über sich verloren. Er stieß zusätzlich grob in den zierlichen Körper, der sich ohne Unterlass auf ihn herabsenkte und vor Begehren bebte. Der leichte Schmerz vermischte sich mit der Lust zu einer explosiven Mischung, die sich in Shuichis Lendengegend ansammelte. „Yu…Yuuuukiiiii…ich…“ Stöhnend warf Shuichi den Kopf in den Nacken und krallte seine Fingernägel fest in Yukis Rücken so dass Yuki Schmerz erfüllt keuchte. Er wusste Shuichi war so weit und entschlossen presste er Shuichi an sich. Shuichis Erregung wurde durch die heftigen, mittlerweile sehr unkontrollierten Bewegungen ihrer beider Becken, zwischen ihren Oberkörpern massiert. Bis etwas in ihm explodierte und Shuichi sich schreiend über ihre Oberkörper verteilte. Der heisere Schrei, der sich aufbäumende Körper und Shuichis göttlicher Gesichtsausdruck, als dieser kam, brachten auch Yuki über die Klippe und nach nur wenigen weiteren Stößen kam auch er laut stöhnend zum Höhepunkt. Kapitel 3: Kapitel 3 -------------------- Kraftlos und einer Ohnmacht nahe sank Shuichi in sich zusammen und lehnte sich an Yuki. Der war jedoch mindestens ebenso entkräftet und fiel mit Shuichi im Arm nach hinten auf die weiche Matratze, die Erholung versprach. „Das war toll Yuki!" Murmelte Shuichi erschöpft und schmiegte sich schnurrend an seinen Freund. „Mhm…“ Yuki stimmte ihm leise zu und bemühte sich seine Atmung wieder unter Kontrolle zu bringen. Angewidert verzog Shuichi das Gesicht als Yuki vorsichtig aus ihm herausglitt, diesem Gefühl hatte er bisher nichts abgewinnen können, es fühlte sich einfach komisch an. Yuki wusste das, immerhin hatte Shuichi es ihm jedes Mal vorhalten müssen, deshalb gab er ihm einen sanften Kuss auf die Wange und tätschelte Shuichi den Kopf. Zufrieden schloss Shuichi die Augen und blieb auf seinem Yuki liegen. „Du wirst langsam schwer!" Beschwerte sich Yuki nach einigen Minuten und schob Shuichi, der sich verbittert dagegen wehrte, von sich runter. „Wie gemein, nie darf ich danach mit dir kuscheln." Beleidigt drehte sich Shuichi auf die andere Seite und seufzte theatralisch vor sich hin. Meist gab ihm Yuki ein paar Minuten, doch nach diesen war er immer aufgestanden und eine rauchen gegangen. Shuichi akzeptierte dieses Verhalten widerwillig, musste sich aber eingestehen, dass es ihn ein wenig traurig machte. Zum weiteren nachdenken war Shuichi allerdings zu müde, ein herzhaftes Gähnen verlieh dem Ganzen Ausdruck. „He, was soll das werden? Du glaubst doch wohl nicht, dass ich dir mein Bett überlasse und auf dem Sofa penne!" Beschwerte sich Yuki als er sah wie es sich Shuichi in seinem Bett gemütlich machte. „Manno, dein Bett ist aber so bequem." Murmelte Shuichi, bereit jede Sekunde ins Land der Träume zu verschwinden. Yuki seufzte schwer und erhob sich. „Aber nur für eine Nacht, damit das klar ist." Sagte er mit gefährlich klingender Stimme und Shuichi riss erfreut die Augen auf. „Danke!" Rief er und wollte Yuki gerade in die Arme fallen, doch der wich in letzter Sekunde aus und Shuichi landete auf dem Boden. „Werd bloß nicht wieder übermütig." Wenn Shuichi dachte es hätte sich etwas geändert so hatte er sich gründlich geschnitten, nur allein die Tatsache, dass Shuichi in Yukis Bett schlafen durfte, erweckte den Anschein es bestünde die Möglichkeit einer emotionalen Vertiefung ihrer Beziehung. Shuichi täuschte ein leises Schniefen vor und krabbelte wieder auf das große Bett und zog sich die Decke über den Kopf. Einen Moment lang glaubte er Yuki kichern zu hören, verwarf diesen Gedanken jedoch sofort wieder, das konnte wohl kaum sein. Gleich im nächsten Augenblick wurde ihm die Decke weggezogen und ein warmes Paar Lippen legte sich auf Shuichis Mund. „Gute Nacht!" Flüsterte Yuki fast schon liebevoll und Shuichi schwebte auf Wolke sieben. „Hey Yuki, wo gehst du hin?" Nach dem Gutenachtkuss stand Yuki auf und machte Anstalten das Schlafzimmer zu verlassen, das passte Shuichi gar nicht. „Ich habe doch gesagt, ich überlasse dir für eine Nacht mein Bett." Lächelnd drehte sich Yuki um und ging zur Tür. „Du brauchst nicht auf dem Sofa schlafen, ohne dich ist mir dein Bett egal, also kann ich auch im Wohnzimmer schlafen." Shuichi setzte sich auf und spielte traurig an der Bettdecke herum. Was war nur los mit diesem Jungen? Yuki verstand es einfach nicht, Shuichi wollte um jeden Preis einfach nur bei ihm sein, am besten die ganze Zeit. Er forderte nichts, nicht einmal, dass Yuki ihm antwortete, wenn er malwieder von seinen ganzen tollen Erlebnissen erzählte. Und warum hatte Yuki plötzlich das Bedürfnis das Schlafzimmer nicht zu verlassen? Shuichis Nähe brachte ihn immer total durcheinander und Yuki konnte nicht länger leugnen, dass ihm dieses Gefühl fehlte, wenn Shuichi mal nicht bei ihm war. Sein Blick verriet nichts über seine Gedanken oder Gefühle als sich Yuki langsam auf das Bett zu bewegte. Zögernd hob Yuki die Bettdecke an unter der Shuichi zusammengekauert saß und legte sich neben seinen Freund. Shuichi zuckte erschrocken zusammen, er war so sehr in Gedanken gewesen, dass er gar nicht bemerkt hatte wie sich Yuki zu ihm gesellte. „Yuki!" Shuichi war wieder hellwach und hibbelte aufgedreht neben Yuki hin und her, er konnte es gar nicht fassen, dass Yuki tatsächlich die Nacht neben ihm verbringen wollte. Übermütig schlang er seine Arme um Yuki´s Bauch und bettete seinen Kopf auf dessen Brust. „Ich habe nichts von kuscheln gesagt." Yuki knurrte gefährlich, ein Zeichen für Shuichi ihn rasch wieder loszulassen und brav auf die andere Seite des Bettes zu verschwinden. Seine Laune war dadurch nicht minder gut und so schlief Shuichi auch bald glücklich ein. Yuki hingegen lag noch längere Zeit wach und konnte den Blick nicht von Shuichi abwenden. Das friedliche Gesicht, die Mundwinkel zu einem kleinen Lächeln verzogen und alle Viere von sich gestreckt, so lag Shuichi neben ihm und wirkte einfach nur wahnsinnig glücklich. Yuki versuchte sein schneller klopfendes Herz zu ignorieren, scheiterte aber kläglich. Entsetzt erwischte er sich dabei die Hand auszustrecken um Shuichi sanft über die verwuschelten Haare zu streicheln. Obwohl Shuichi tief und fest schlief schien er die sanfte Berührung wahrzunehmen und schmiegte sich wohlig seufzend an die Hand die ihn liebevoll streichelte. Zunächst erschrak Yuki über die Reaktion, fasste sich jedoch schnell wieder und lächelte sogar leicht. Ganz vorsichtig legte Yuki die Arme um den schlanken Körper seines Freundes und zog Shuichi behutsam an sich. Sogleich fand er Shuichis Kopf auf seiner Brust gebettet und die zierliche Hand ruhte auf seinem Bauch. Yuki erstarrte, war Shuichi etwa doch noch wach? Doch dieser atmete weiterhin ruhig ein und aus und schlummerte friedlich vor sich hin. Erleichtert seufzte Yuki auf und gab Shuichi einen kleinen Kuss auf den Kopf bevor auch er, mit Shuichi im Arm, endlich einschlief. Am nächsten Morgen wachte Yuki als erster auf und öffnete träge die Augen. Aufgrund des Gewichts welches ihn erdrückte, sah Yuki an sich herab und riss entsetzt die Augen auf. An ihn geklammert lag Shuichi halb auf ihm drauf und Yuki erinnerte sich vage daran, dass er es gewesen war der Shuichi zu sich gezogen hatte. Den Grund dafür verstand er allerdings noch weniger als am Abend zuvor. Hilfesuchend wedelte Yuki mit den Armen herum und versuchte Shuichi möglichst nicht zu berühren. Sollte er ihn aufwecken oder einfach von sich runter schieben? Aber Shuichi sah zum anbeißen süß aus beim Schlafen. Das Wort ´süß´ strich Yuki ganz schnell wieder aus seinem Wortschatz. „Yuki?" Das Aufwecken erübrigte sich, Shuichi wachte von alleine auf und sah mit großen Augen zu Yuki auf. Der wusste weder ein noch aus und sein Blick verfinsterte sich, jedoch eher aus Verzweiflung nicht aufgrund von Ärger. Erst da erkannte Shuichi den Grund für Yukis finsteren Blick, er hatte sich wohl in der Nacht heimlich an ihn heran gekuschelt, Shuichi hätte sich schlagen können dafür, es lief alles so gut und dann baute er wieder Mist. „Tut mir schrecklich leid!" Rief Shuichi mit großen Tränen in den Augen und sprang hastig auf um Yuki freizugeben. Verwundert blieb Yuki liegen, dachte Shuichi tatsächlich er wäre es gewesen, der sich an Yuki gekuschelt hatte? Dabei war es doch genau andersherum gewesen. Kurz spielte Yuki mit dem Gedanken Shuichi in dem Glauben zu lassen, sein Gewissen meldete sich allerdings zu Wort und Yuki seufzte ergeben. „Schon gut Shuichi. Ich habe heute frei, wollen wir zusammen frühstücken gehen?" Die ganze Wahrheit behielt Yuki zwar für sich, aber immerhin meckerte er Shuichi nicht unfairerweise an. So früh am Morgen war Yuki noch nicht wirklich reaktionsfähig und innerhalb weniger Augenblicke hatte er Shuichi um den Hals hängen. Der Tag verging wie im Flug zumal Shuichi am Nachmittag noch zu den Proben musste. Über den guten Verlauf der Probe waren zwar alle sehr erfreut, nur Hiro zupfte mehr oder minder zerknirscht an seinen Gitarrensaiten herum. „Hiro? Bist du sauer, weil ich mich wieder mit Yuki vertragen habe?" Shuichi erkannte zum Erstaunen aller Anwesenden, dass mit Hiro etwas nicht stimmte und er wahrscheinlich sogar der Grund dafür war. „Natürlich freue ich mich für dich, du hättest nur wenigstens Bescheid geben können. Du wolltest danach wieder zu mir kommen, schon vergessen? Und ich habe mir ziemliche Sorgen gemacht als du nicht mehr erschienen ist." Hiro erkannte selbst die Ironie in seiner Aussage, natürlich dachte Shuichi nicht an ihn, wenn er mit Yuki zusammen war. So war er nun einmal und tief im Inneren wusste Hiro, dass er diese ungewollt rücksichtslose Begeisterungsfähigkeit Shuichis eigentlich mochte. Lächelnd verstaute er seine Gitarre und wuschelte seinem kleinen Sänger durch die pinken Haare. „Los verschwinde, dein Yuki wartet bestimmt schon auf dich." Befahl Hiro und Shuichi fiel ihm glücklich um den Hals. „Du bist der beste Freund den man haben kann Hiro." Und schon war Shuichi davon gestürmt und Hiro blieb lachend zurück. Als Yuki am Abend nachhause kam lag Shuichi schon auf dem Sofa und schlief. Er hatte sich noch mit seiner Lektorin getroffen, da Shuichi sowieso zu den Proben musste. Erschöpft machte sich Yuki im Bad ein bisschen frisch und begab sich ins Schlafzimmer. Yuki drehte sich von einer Seite auf die andere und konnte einfach nicht einschlafen. Der Tag mit Shuichi war schön gewesen, Yuki hatte noch immer das lachende Gesicht vor Augen und die vor Glück strahlenden Augen seines Freundes. Seufzend betrachtete er die leere Seite des Bettes, seltsamerweise hatte er viel besser als sonst geschlafen als Shuichi letzte Nacht neben ihm gelegen hatte. Alles nur Einbildung, Yuki ermahnte sich innerlich, seine wirren Gefühle nicht so ernst zu nehmen und nach Möglichkeit ganz zu ignorieren. Er wagte einen weiteren Versuch endlich zur Ruhe zu kommen und schloss die Augen, das Gefühl, dass etwas fehlte ließ ihn jedoch nicht los. „Verdammt!" Wütend auf sich und seine Gefühle schlug Yuki die Bettdecke beiseite und stand auf. Ohne sein Beruhigungsmittel würde er heute keinen Schlaf bekommen, da war er sich sicher. Also blieb ihm nichts anderes übrig als in das Arbeitszimmer zu gehen, dort vermutete er die Packung mit den Tabletten. Auf seinem Weg musste Yuki am Wohnzimmer vorbeigehen. Die Tür stand offen und einen Moment lang blieb Yuki stehen, um die kleine Person auf seinem Sofa zu betrachten. Wieder hatte Shuichi alle Viere von sich gestreckt und die Decke hing halb auf dem Boden. Das friedliche Gesicht zeigte deutlich, dass Shuichi seelenruhig schlief und der Anblick zauberte ein kleines Lächeln auf Yukis Gesicht. Leise schlich sich Yuki an das Sofa heran mit der guten Absicht Shuichi richtig zu zudecken. Es beruhigte Yuki komischerweise neben dem Sofa zu stehen und Shuichi beim Schlafen zuzusehen. Vielleicht benötigte er ja doch keine Beruhigungsmittel, einen Versuch war es jedenfalls wert. Behutsam schob Yuki einen Arm unter Shuichis Schultern und den anderen unter die Beine des Kleinen und hob ihn vorsichtig hoch. Der Kopf ruhte nun auf Yukis Schulter und Yuki fühlte die herbeigesehnte Müdigkeit über sich hereinbrechen. Yuki trug den kleinen langsam und darauf bedacht keinen Lärm zu verursachen in sein Schlafzimmer und legte ihn vorsichtig auf das große, weiche Bett. Zufrieden legte sich Yuki neben ihn und deckte Shuichi sorgfältig zu. Eine Weile betrachtete er den Jungen noch seufzend, bis ihm letztendlich die Augen zufielen. Wie schon in der Nacht zuvor zog Yuki den Kleinen sanft in seine Arme und genoss die beruhigende Nähe. Als Yuki am nächsten Morgen erwachte war Shuichi aus seinem Bett verschwunden. Gähnend richtete er sich auf und suchte mit den Augen das Schlafzimmer ab, konnte Shuichi aber nirgends entdecken. „Shuichi?" Ohne sich dessen richtig bewusst zu sein verfiel Yuki in Panik und sprang hastig auf. Schnellen Schrittes rannte er ins Wohnzimmer und ließ seinen Blick umher schweifen. Und tatsächlich, Shuichi lag auf dem Sofa und hatte sich in die Decke gekuschelt. „Shuichi?" Yuki hatte keine Ahnung was los war, vielleicht war Shuichi in der Nacht aufgewacht und geflüchtet aus Angst er könnte wieder einen Fehler begangen haben. Anscheinend schien ihm die Vorstellung, Yuki könne ihn freiwillig ins Schlafzimmer geholt haben, absurd. Dieser Gedanke schmerzte Yuki und plötzlich verließ eine kleine Träne sein Auge und rann still die Wange hinunter. In diesem Moment öffnete Shuichi verschlafen die Augen, aufgeweckt von den lauten Schritten. „Yuki?" Die Angst in seiner Stimme war nicht zu überhören und in Yuki verkrampfte sich alles was ging zusammen. Shuichi zuckte regelrecht zusammen als Yuki auf ihn zukam und plötzlich seine Arme fest um den zierlichen Körper schlagen. „Yuki? Es tut mir leid, ich glaube ich bin letzte Nacht ohne es zu merken zu dir ins Schlafzimmer umgezogen." Shuichi zitterte und hatte keine Ahnung warum Yuki ihn so fest an sich drückte. „Du Dummkopf!" Flüsterte Yuki, hob seinen Geliebten erneut auf die Arme und verschwand mit ihm im Schlafzimmer. „Was wird das Yuki?" Shuichi spürte die Aktivitäten des letzten Abends noch deutlich an seinem Muskelkater und war sich sicher, dass er so schnell nicht wieder dazu bereit war seinen Hintern für Yuki herzuhalten. „Ich bin nur aufgestanden, weil du plötzlich weg warst. Und jetzt will ich weiter schlafen!" So als wäre es das Normalste auf der Welt packte Yuki ihn wieder unter seine Bettdecke, drückte Shuichi an sich und schloss die Augen. Shuichi war wahnsinnig verwirrt und überglücklich zugleich. Starr blickte er auf die ausgeglichenen Gesichtszüge seines Freundes und grübelte über dessen seltsames Verhalten nach. Er konnte den regelmäßigen Herzschlag spüren, den ruhigen Atem seines Geliebten und das Nachlassen des Druckes, mit dem sein Freund ihn an sich presste. Yuki war eingeschlafen und resignierend, da er zu keiner Lösung kam in seiner Grübelei, schloss auch Shuichi die Augen und beschloss den Moment einfach zu genießen. „Ich liebe dich, Yuki!" Flüsterte Shuichi fast ganz ohne Stimme. Die Reaktion von Yuki ließ ihn zu Eis erstarren. Dieser krallte beinahe schmerzhaft seine Finger in Shuichis Rücken und hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)