The Lady and the Witch von Feenspiegel ================================================================================ Kapitel 7: The next Morning - Lonely wakening --------------------------------------------- Am nächsten Morgen wachte sie auf. Ihr Schlaf war ungewöhnlich ruhig gewesen. Sie setzte sich auf und zuckte etwas zusammen, als sie sich umsah. Sie war alleine. Doch war das nicht das, was Morgana am meisten verwunderte..oder störte. Nein. Denn befand sie sich wieder in Camelot, in ihren Gemächern. Doch wie war sie hierher gekommen? Und wo war Nimueh? Nimueh. Sie musste sie hierher gebracht haben, denn wie sie sagte, wollte sie sie bei Morgengrauen nach Camelot zurückbringen. Anders konnte Morgana sich das nicht erklären. Oder hatte sie das alles nur geträumt? Diese Möglichkeit erschien ihr als garnicht so abwegig. Denn was auch immer zwischen den Beiden geschehen war, es war so schön gewesen, dass es Morgana selbst schon wie ein Traum erschien. Leise seufzte sie. So sehr hätte sie sich gewünscht, dass ihre "Erinnerungen" wahr gewesen wären. Doch brachten sie ihre melancholischen Gedanken nicht weiter, so stand sie auf um sich zu kleiden. Sie spürte etwas stoffliches das an ihrem Körper hinab glitt und zu Boden fiel. Sie sah zu Boden. Es war Nimuehs Umhang. Ein leichtes, doch erfreutes Lächeln kam über ihre Lippen. Sie hatte doch nicht geträumt. Eine Welle der Erleichterung überkam sie. Die Erinnerungen an die letzte Nacht, mit Nimueh, waren so schön und..tatsächlich waren sie wahr, kein Traum, keine Illusion. Morgana bemerkte wie ihr Herz schneller anfing zu schlagen umso mehr und umso intensiver sie sich das ganze Geschehen in Erinnerung rief. Nachdem sie sich gekleidet hatte, zog sie ebenso den Umhang über. Sie fror nicht, im Gegenteil, doch wollte sie Nimueh, auch wenn es nur ihr Umhang war, so nah wie möglich bei sich haben. Sie saß auf ihrem Bett, sich dicht in den Umhang gehüllt, und sah zum Fenster hinaus. Warum hatte sie sie schon wieder alleine gelassen? War sie denn nur Mittel zum Zweck gewesen? Doch warum überließ sie ihr dann den Umhang? Er hätte sie am Hof verraten können, vorallem würde Gaius ihn wiedererkennen. Schliesslich erkannte er auch Nimueh am Hofe, selbst wenn er sie nicht gesehen hatte. Morgana seufzte leise. Wieder war sie alleine. Wieder blieben ihr nichts anderes als Erinnerungen. Zwar waren diese unvergesslich und einzigartig für sie, doch plagte sie nun wieder diese Sehnsucht. Die Sehnsucht nach Nimueh, ihrer Nähe, ihren Berührungen, Küssen, ihre unglaublich zärtliche Art, mit Morgana umzugehen. Und ihr Blick, diese Augen. Diese allein reichten schon aus, um eine derartige..wie soll man sagen..Gefühlsexplosion in Morgana auszulösen. Ebenso würde ihr Blick genügen, dass Morgana nur so dahinschmolz und nahezu alles für Nimueh tun würde. Alles? War es wirklich alles, was sie für Nimueh tun würde? Sie fand keinerlei Widersprüche. Nach geraumer Zeit, in der sie in Gedanken verweilte, stand sie auf, wobei sie sich den Umhang umlegte, und verließ ihre Gemächer. Sie ging durch die Gänge mit einem sanften Lächeln auf den Lippen. Sie kam in den Speisesaal und nickte ihren "Verwandten" zur Begrüßung zu und setzte sich zu Arthur's linken. Ihr Blick wirkte leer, doch sie selbst schien keineswegs unglücklich, Auf der einen Seite war sie traurig, mehr als traurig, nun wieder in Camelot zu sein...alleine und unverstanden, doch auf der anderen...sie hatte es sich nicht eingebildet. Sie hatte sie gefunden. Sie teilte mit ihr einzigartige und besondere Erinnerungen und auch, wenn es nur eben Erinnerungen mehr waren, machten Morgana diese umso glücklicher. Sie saß am Tisch beim Frühstück, wo es jegliche Kost gab, vom edelsten Brot bis zum feinsten Belag, dennoch schien Morgana keines Weges davon angezogen. Sie war weder hungrig noch von Appetit geziert. Nein, sie wollte weder trinken, noch essen. Doch warum? So saß sie still, mit dem Kopf auf die Hand gelehnt und seufzend. Sie zuckte zusammen, als eine zarte Hand auf ihrer Schulter thronte. Sie wandte den Kopf zurück. "Mylady, jemand erwartet Euch in Euren Gemächern." Etwas verwundert über Gwens Art, ihr etwas mitzuteilen, stand Morgana auf. In ihren Gemächern angekommen schloss sie möglichst leise die Tür hinter sich und sah in den Raum. Eine Gestalt fiel in ihr Blickfeld, doch zu erkennen war diese nicht, denn hatte sie die Kapuze ihres Umhangs tief ins Gesicht gezogen. Morgana kam vorsichtig einen Schritt näher. Die Person ihr gegenüber strich nun langsam ihre Kapuze zurück, so war nun deren Gesicht zu erkennen. "Nimueh!", so schien Morgana jegliche Beherrschung zu verlieren und lief auf diese zu und fiel ihr um den Hals. Nimueh stolperte leicht zurück, denn hatte sie mit dieser Reaktion am allerwenigsten gerechnet, doch hielt sie, wenn auch mit Mühe, das Gleichgewicht. Sie lächelte nur leicht und sah Morgana an, wobei sie sie leicht von sich drückte. "Mylady", sie deutete eine leichte Verbeugung an. Morgana lächelte, nein, strahlte sie schon geradezu an. Ihre Freude war offensichtlich nicht in Worte zu fassen. Doch im Gegensatz dazu schien sich die Nimuehs in Grenzen zu halten. "Es freut mich Euch wiederzusehen", Morgana trat näher an Nimueh heran. Diese lächelte nur leicht und wandte den Blick für einen Moment ab. Dann sah sie wieder zu Morgana. "Der Grund warum ich wiederkehrte, ist..Mylady ich muss Euch etwas sagen." Morganas Augen schimmerten leicht und sie sah Nimueh gebannt an. Nimueh jedoch blieb recht emotionslos und sah Morgana weiterhin mit monotonem Blick an. "Ich kam her...um Euch zu sagen..um Euch mitzuteilen, dass..nun, ich fände es besser, wenn wir uns nicht mehr sehen." Morgana, die offensichtlich alles andere als das erwartet hatte, sah Nimueh mit tristem Gesichtsausdruck an. "Wie meint Ihr das?" "So wie ich es sagte. Es ist nicht gut, wenn wir uns sehen. So hört auf mit Euren Gedanken ständig bei mir zu verweilen. Am besten vergesst Ihr es, es ist nicht gut für Euch, Mylady" "Warum? Ich meine wen-" "Jeden, Morgana. Jeden interessiert es. Ihr seid hoch gestellt am Hofe und ich...nun Ihr wisst mit Sicherheit wie Camelot zu mir, einer Hexe, steht" "Was kümmert mich das?" "Morgana!", die Hexe schien nun recht erzürnt. "Nehmt es so hin. Ich möchte nicht, dass Ihr mich ein weiteres Mal aufsucht, denn irgendwann wird es auffallen, und mich den Kopf kosten." Somit ging sie an Morgana vorbei. "So nehmt mich mit Euch", Morgana drehte sich zu Nimueh um. Ihre Augen glitzerten leicht, doch ebenso war ihr Gesichtsausdruck traurig und verzweifelt. Nimueh schüttelte den Kopf. "Nein, Morgana. Warum sollte ich diese Last auf mich nehmen?" "Bedeute ich Euch so wenig?" Nimueh sah Morgana verwirrt an."Was meint Ihr?" Morgana verharrte einen Moment. Abermals schossen hunderte Gedanken durch ihren Kopf. Sie war verwirrt, traurig und verzweifelt zugleich. Warum wollte Nimueh sie nun nichtmehr sehen? Bedeutete sie ihr wirklich so wenig? Hatte sie nun tatsächlich nur mit Morgana gespielt? Und ließ sie sie nun fallen, da sie offenbar keinen Nutzen aus Morganas Gesellschaft ziehen konnte? War sie wirklich so, wie man ihr immer zugetragen hatte? Hatte Morgana sich nun wirklich in ihr getäuscht? Dieser Gedanke ließ ihre Augen mit Tränen füllen. Sie wollte sich Klarheit verschaffen. Klarheit darüber, wie Nimueh nun zu solch plötzlichem Entschluss kam. Sie sah doch nur einen Weg, wie sie das herausfordern konnte. "Ich liebe Euch!", sie sah Nimueh direkt in die Augen, um die Priorität ihrer Worte zu unterstreichen. Doch zugleich füllten sich ihre Augen mit Tränen und sie begann leicht zu zittern. Auf diese Worte hin wandte sich Nimueh an Morgana. Ihr Blick spiegelte alles andere als Begeisterung wieder. "Wie bitte?" "Ich liebe Euch", Morgana wiederholte diese Worte ohne zu zögern. Nimueh schüttelte leicht den Kopf und lachte kühl. "Ihr seid so süß, Morgana, doch Ihr irrt. Ihr verrennt Euch da in etwas", somit wandte sie sich wieder zum Gehen. "Nimueh!", Morgana umschloss ihr Handgelenk um sie zurückzuhalten. Sie wollte auf keinen Fall, dass sie ging. Sie hatte sie nun gefunden und lieben gelernt, egal wer sie war. Ja, es war Liebe. Morgana hatte nie vorher derartig für jemanden empfunden. Und auch schmerzte sie nun nichts mehr, als dass Nimueh sie verließ. Nimueh jedoch stieß Morgana zurück, welche daraufhin durch Nimuehs Stoß zu Boden sank. "Geht, vergesst. Ihr irrt Morgana. Ihr kennt mich nicht." "Nimueh, ich bitte Euch..", Morgana war ihr zittriger Unterton nicht zu verkennen. Ein weiteres Mal streckte sie ihre Hand nach Nimueh aus. Diese schlug Morganas Hand weg und warf ihr einen abwertenden Blick zu. "Es reicht, Morgana!", ihre Stimme hallte im Raum wieder. Sie stieß Morgana zurück und wandte sich ab. "Ihr bedeutet mir nichts und nun findet euch damit ab. Ich habe weitaus besseres zu tun, als mich mit dem kleinen, süßen, verwöhnten Prinzesschen zu vergnügen", daraufhin verschwand sie, ließ Morgana zurück. Alleine. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)