Wenn Liebe dich findet von jane-pride (Chelsea&Vaughn) ================================================================================ Kapitel 4: Die Prinzessin Elisa ------------------------------- Hallo, liebe Leser! Diesmal ein recht langes Kapitel. Ich finde, dies ist mein bestes bisher. Aber, lest selbst. Viel Spaß dabei! Eure Jane-pride ============================================================================== 4. Die Prinzessin Elisa Die Zeit raste nur so dahin. Seit einem Monat lebte Vaughn nun auf der Sonnenschein-Insel. Richtige Bekanntschaft hatte er noch nicht geschlossen, worauf er, zugegeben, keinen all zu großen Wert legte. Ihm genügte unbeirrt die Gesellschaft der Tiere, mit denen er jeden Tag zu tun hatte, die inzwischen volles Vertrauen zu Vaughn gefasst hatten. Mirabelle, seine Tante, freute sich über diese positive Entwicklung. Mittlerweile hatte sie sich auch an Vaughns Reserviertheit gewöhnt, die ihr dennoch Sorgen bereitete. Unerklärlicherweise hatte sie das Gefühl, dass ihr Neffe etwas vor ihr und allen anderen in seinem Umfeld verbarg. Gelegentlich, wenn sie ihn heimlich beobachtete, meinte sie etwas wie Einsamkeit in seinem Gesicht gesehen zu haben. Zwar nur für einen kurzen Moment, denn meistens war Vaughn zu sehr auf seine Arbeit konzentriert, weswegen seine Gedanken fest darauf gelegt waren, doch der Schatten war da gewesen. Diesbezüglich war sich Mirabelle ganz sicher. Selbstverständlich kannte sie ein wenig die Bedingungen unter denen Vaughn aufgewachsen und großgezogen wurde. Ihr Schwager, der Ehemann ihrer Schwester, somit der Vater von Vaughn, soll ziemlich streng gewesen sein, was seine Erziehungsmethoden anbelangte. Trotzdem konnte das allein, nicht der Grund für Vaughns Unnahbarkeit sein. Sicher, er war nicht unhöflich zu ihren Nachbarn, doch er hielt nach wie vor die Leute auf Abstand. Keiner konnte sich ihm ohne Weiteres nähern. Er verschloss sich vor jedem. Mirabelle seufzte, wie so oft, wenn sie daran denken musste. Sie machte sich nun mal Sorgen, wie sie fand, auch berechtigte. Dennoch hoffte sie, und zwar inständig, dass es irgendwann jemanden gelingen würde, Vaughns Herz zu erweichen. Ihm einen Grund zu verschaffen, sich freiwillig demjenigen zu öffnen. Ganz egal, wer es sein würde. Sie wollte, dass ihr Neffe glücklich ist, das allein war ihr wichtig. <> „Och, Papa! Jetzt spiel endlich mit mir! Bitteeee!“ „Tut mir Leid, Liebes. Ich muss arbeiten. Taro benötigt dringend ein neues Regal für sein Geschäft. Das kann nicht warten.“ „Ach, dieses blöde Regal! Ich will, dass du mit mir spielst. Mir ist so langweilig. Ach bitte, Papa!“ „Wie gesagt, es geht leider nicht. So gerne ich euch möchte. Du musst dir jemand anderen suchen.“ Gannon, der einzige Handwerker der Sonnenschein-Insel, musste seine gesamte Geduld aufbringen, um seine Tochter, Elisa, zu beschwichtigen. Es tat ihm unwahrscheinlich Leid, ihre Bitte abzuschlagen, aber die Arbeit hatte für heute Vorrang. Bereits gestern hatte Taro nach dem angeforderten Regal gefragt, weswegen sich Gannon heute besonders ins Zeug legen musste, da Taro ein wenig angedeutet hatte, dass es drängte. „Jetzt hör schon auf, Papa! Komm und spiel mit mir. Ich bin doch deine Prinzessin und eine Prinzessin lässt man nicht lange warten!“, drängelte Elisa unermüdlich weiter. „Schluss jetzt!“ Gannon verlor allmählich seine Geduld. „Es geht heute nicht. Ich habe keine Zeit, um mit dir zu spielen. Wie oft muss ich mich denn noch wiederholen, bist du es verstanden hast?“ „Aber, aber…“ „Jetzt fang nicht auch noch an zu weinen! Das musst du verstehen, Elisa. Dafür habe ich gerade keinen Nerv.“ Mit tränenüberfüllten Augen lief Elisa aus der Werkstatt. So wütend war ihr Vater noch nie, ihr gegenüber gewesen. Niemals zuvor hatte er sie angeschrien gehabt. Gannon taten seine harten Worte und sein dazugehöriger strenger Ton Leid. Am liebsten wäre er seiner Tochter hinterher gerannt. Leider wartete das Regal auf ihn. Er konnte keinen weiteren Tag vertrödeln. Elisa würde wieder kommen, wenn sie sich beruhigt hatte. Da war er sich ganz sicher. <> Weiter westlich der Insel gab es einen dichten Wald, der bis zum Berg verlief, indem man angeblich, seltenes Erz finden konnte, wenn man sich nur tief genug ins Innere des Berges wagte. Mehrere Bergleute kamen deswegen auf die Insel, um ihr eigenes Glück zu suchen. Jeder hatte dabei nur eins im Sinn, einen äußerst wertvollen Fund zu machen, um damit gleichzeitig berühmt und reich zu werden. Bisher ohne Erfolg. Dennoch gaben die Hartnäckigen unter ihnen nicht auf. Irgendwann würde es einem von ihnen schon gelingen und an sein Ziel kommen. Mitten im Wald gab es eine Stelle mit mehreren Himbeersträuchern. Chelsea und Mark befanden sich gerade vor Ort, um genügend Beeren zu pflücken, damit Chelsea Marmelade daraus kochen konnte. Sie waren so vertieft, reichlich davon zu pflücken, dass keiner von ihnen die heraufziehende dunkle Wolkenfront bemerkte. „Ist dein Korb schon voll, Chelsea?“ „Fast. Es fehlen noch ein paar. Und bei dir?“ „So gut wie…Oh nein! Verdammt!“ „Was ist denn los?“ Verärgert über seine Unachtsamkeit, hatte Mark nicht gemerkt, wie seine Hose sich in einer der Büsche verheddert hatte. Mit einem kräftigen Ruck zog er daran, wodurch die Naht seiner Hose gerissen war. „Na toll! Jetzt habe ich ein Loch in der Hose.“ „Das ist doch kein Problem. Das kann ich zu Hause wieder zu nähen. Dann sieht die Hose gleich wieder wie neu aus.“ „Ich danke dir, Chelsea. Wollen wir uns dann nach Hause begeben? Mir ist die Lust vergangen.“ „Einverstanden. Soweit ich sehe, müssten es genug Himbeeren sein. Daraus kann ich einige Gläser Marmelade kochen.“ Zufrieden traten also beide den Rückweg an. Sie waren kaum einige Schritte gegangen, als Chelsea einen Regentropfen auf ihrer Nasenspitze spürte. „Huch! Fängt es etwa an zu regnen?“ „Sieh mal rauf, Chelsea! Das sieht mir nach einem heftigen Schauer aus.“ „Tatsache. Wir sollten uns beeilen. Ich bin nicht erpicht darauf mir eine Erkältung oder Schlimmeres einzufangen.“ „Mir geht es genauso. Los! Beeilen wir uns.“ Einen Teil des Weges waren sie gerannt, als der Regen von einer Minute auf die andere heftiger wurde. Er war so kraftvoll, dass das Blätterdach dem nicht ausreichend standhalten konnte. Es dauerte auch nicht lange und beide waren völlig durchnässt. Somit beschlossen sie, einen vorübergehenden Unterschlupf zu suchen. Zum Glück wusste Mark, dass sich in der Nähe eine kleine Höhle befand. Den Wald kannte er fast wie sein eigenes zu Hause. Allerdings staunten sie nicht schlecht, als sie die Höhle erreichten, denn da war bereits jemand. <> Den gesamten Nachmittag hindurch schuftete Gannon unerbittlich. Er war so intensiv in sein Handwerk vertieft, dass er den andauernden Regen nicht bemerkte. Kein einziges Mal sah er aus dem Fenster. Erleichtert und zufrieden wischte sich Gannon den Schweiß von der Stirn und betrachtete mit Stolz sein Bauwerk. Sicher, es war für viele nur ein simples Regal, dennoch freute er sich jedes Mal wahnsinnig, wenn eines seiner Werke vollendet war. Jedes einzelne wurde mit viel Liebe und Hingabe gebaut. Holz und Stein waren Gannons ganzes Leben. Abgesehen von seiner kleinen Tochter. Apropos, kleine Tochter. Wie spät war es überhaupt? Sie müsste längst wieder zurück sein. Ob sie immer noch sauer auf ihn war? Der besorgte Vater mochte gar nicht daran denken, geschweige denn daran, ob ihr was zugestoßen war. Erst da entdeckte Gannon den Regen, der unaufhaltsam vom Himmel fiel. Sie wird doch wohl nicht draußen sein, bei dem Wetter! Hastig lief Gannon zum Telefon. Der Telefonhörer verschwand fast in seiner riesigen Hand. Schnell betätigte er einige Tasten, als auch schon nach kurzem Tuten, das Freizeichen ertönte und jemand das Gespräch entgegen nahm. „Hallo? Hier bei Chen.“ „Ja. Guten Tag, Chen. Ich bin´s Gannon.“ „Hi, Gannon! Was kann ich für dich tun?“ „Ist meine Tochter, Elisa bei dir? Spielt sie eventuell mit Charlie?“ „Nein, tut mir Leid, sie ist nicht hier. Den ganzen Tag war sie nicht hier gewesen.“ „Mmh. Danke, Chen. Ich…“ „Ist denn irgendetwas passiert?“ „Nicht direkt…Wir hatten Streit, weil ich keine Zeit für sie zum Spielen hatte. Taro wartete schon ungeduldig auf sein neues Regal.“ „Ich verstehe. Hast du schon bei Mirabelle oder Pierre angerufen? Bei ihnen hält sie sich doch auch gerne auf.“ „Nein, noch nicht. Ich werde es gleich versuchen“ „Ich werde bei den übrigen in unserer Nachbarschaft anrufen. Irgendeiner muss sie schließlich gesehen haben. Bei dem Regen sollte sie nicht alleine draußen rumlaufen.“ „Das denke ich auch. Allmählich mache ich mir Sorgen. Ich war wohl zu streng zu ihr gewesen.“ „Jetzt mach dir keine Vorwürfe. Es ist nicht deine Schuld. Sie wird schon wieder auftauchen. Vielleicht ist sie bereits auf dem Weg nach Hause.“ „Das hoffe ich, Chen, das hoffe ich. Vielen Dank für deine Hilfe. Ich melde mich gleich wieder bei dir.“ „Ist gut. Kopf hoch, Großer! Alles wird gut.“ <> „Vaughn? Du hier? Was machst du hier?“ Chelsea und Mark waren mehr als erstaunt Vaughn hier draußen zu treffen. Doch auch Vaughn war nicht weniger überrascht, so unerwartet Besuch zu bekommen. „Dasselbe könnte ich euch fragen. Was verschlägt euch bei dem Wetter hierher?“ „Wir waren Beeren sammeln und hatten nicht bemerkt, wie der Himmel sich zugezogen hatte. Also kamen wir hierher.“, erklärte Mark. Er und Chelsea hatten beide Körbe auf dem Boden abgestellt. „Na, herrlich.“, seufzte Chelsea. „Jetzt sitzen wir wohl erstmal hier fest.“ „Sieht echt nicht so aus, dass der Regen bald aufhören wird, soweit ich es durchs Blätterdach erkenne.“, bestätigte ihr Bruder. „Aber erzähl doch mal, Vaughn, was du hier so treibst. Bist du öfter im Wald?“ „Ja. Mir gefällt die Natur. Es ist so ruhig hier.“ „Ach wirklich!“, überrascht blickte Chelsea ihn an. „Das wusste ich noch gar nicht.“ „Wie dem auch sei. Ich unternahm einen Spaziergang, als der Regen plötzlich einsetzte. Durch Zufall entdeckte ich diese Höhle.“ „Da hast du Glück gehabt. Wenn man sich im Wald nicht auskennt, kann man sich schnell verlaufen. Trotz der Umstände freue ich mich dich wieder zu sehen.“ Vaughn war nicht in der Lage, Chelseas Aussage zu deuten, was er ihr damit sagen wollte und schaute verwundert in ihr fröhliches Gesicht. Obwohl sie recht nass vom Regen war, strahlte sie eine Lebendigkeit aus, die Vaughn in ihren Bann zog. Irgendetwas war anders an diesem Mädchen, dass wusste er. Was er allerdings nicht sagen konnte, was es war. Immer wenn er das braunhaarige Mädchen sah, lachte sie. Nie schien sie schlechter Laune zu sein. Kurz erinnerte er sich daran, wie sie Lanna am Strand beruhigt hatte. Das hatte ihn zutiefst beeindruckt. Aber auch das große, schwarze Pferd hatte er nicht vergessen. „Na dann, Leute,“, verkündete schließlich Mark. „dann warten wir hier, bis der Regen aufgehört oder zum größten Teil nachgelassen hat.“ Die andern beiden nickten zustimmend. <> Unruhig lief Gannon bei Taro zu Hause auf und ab. Er hatte weder bei Mirabelle oder Pierre etwas Neues erfahren, noch konnte Chen etwas über Elisas Verbleib in Erfahrung bringen. „Jetzt beruhige dich, Gannon. Setz dich hin und nimm eine Tasse warmen Tee, der wird dir gut tun.“, versuchte Felicia besänftigend auf den Großen einzureden. „Genau, Gannon.“, stimmte auch Chen ihr zu. „Elisa wird ganz sicher jeden Moment zurück kommen. Du wirst sehen.“ „Ach ja! Und wann? Sie ist doch noch so klein. Ein unschuldiges Kind.“ Gannon schlug sich die Hände vors Gesicht und schluchzte. Bei so einem großen, breiten Menschen hörte es sich fast schon bedrohlich an. Ohne Vorwarnung, jaulte er mit einmal auf, dass Taro glatt vom Stuhl fiel. „Oh, nein! Mein armes Kind. Was habe ich nur getan? Nie wieder werde ich sie anschreien. Ich werde immer dann mit ihr spielen, wenn sie es wünscht. Ich werde ihr ein Puppenhaus bauen mit einer Prinzessin, die genauso bezaubernd ist wie sie. Ich werde…“ „Jetzt reiß dich aber mal zusammen. Du bist doch ein Mann!“ Inzwischen war Taro wieder aufgestanden und konnte das Gejammer kaum noch ertragen. „Elisa ist ein gescheites Mädchen. Sie wird so schlau gewesen sein und sich zumindest einen Unterschlupf gesucht haben, wo sie vorm Regen geschützt ist. Ich schlage vor, dass wir noch eine halbe Stunde warten, dann ist es 18 Uhr. Sollte sie bis dahin nicht zurück sein, werden wir uns aufmachen und nach ihr Suchen.“ Gannon schnäuzte, für etliche Nachbarn hörbar, in ein Taschentuch, welches Felicia ihm gereicht hatte. „Danke, Taro. So machen wir das. Ich werde mich zusammenreißen. Für meine Prinzessin.“ <> „Hatschie.“ „Gesundheit.“, kam es von Mark und Vaughn gleichzeitig. „Danke. So langsam wird mir kalt. Am Besten ich gehe ein wenig auf und ab.“ „Tu das. Eine Erkältung wäre ziemlich fehl am Platz. Jetzt in der Hochsaison.“ „Schön zu wissen, dass du dir solche Sorgen um mich machst, Bruder. Mein Wohl liegt dir wahnsinnig am Herzen, wie?“ „Jetzt übertreib mal nicht. So habe ich es doch gar nicht gemeint.“ „Du musst dich nicht entschuldigen. Es war ironisch von mir gerade gewesen.“ „Ich weiß. Trotzdem ziehe ich dich gerne auf.“ „Hihi.“ Vaughn beobachte den Umgang der Geschwister untereinander und empfand mit einem Mal Sehnsucht, so etwas auch erlebt zu haben. Unwillkürlich musste er an seinen Vater denken. Seine Miene verdüsterte sich. „Vaughn! Ist alles okay? Du siehst so traurig aus.“ Besorgt ging Chelsea vor Vaughn in die Knie, der mit angewinkelten Beinen auf dem Boden saß. „Wie? J-ja. Es ist nichts weiter. Ich war gerade in Gedanken.“ „Dann waren das aber keine schönen Gedanken. Kann ich was für dich tun?“ „N-nein. Wirklich nicht. Ich sagte doch, es ist alles gut. Eine unwichtige Erinnerung, nichts Besonderes.“ „Bist du dir sicher?“ „Ja!. Wie oft willst du es noch hören?“ Gereizt stand der junge Mann auf und wandte sich von Chelsea ab. Warum nervte sie ihn nur so, mit ihren Fragen? „Aber…“, versuchte es das Mädchen erneut, wurde aber von ihrem Bruder zurückgehalten. „Lass es gut sein, Schwesterherz. Anscheinend möchte er nicht darüber reden.“ Chelsea gab sich geschlagen, konnte ihre Gedanken allerdings nicht von Vaughn abwenden. Was war nur mit ihm los? Ständig ist er so distanziert. Er sah gerade so traurig aus, so einsam. Irgendetwas quält ihn, das fühle ich. Aber was? Ob ich Julia danach fragen sollte? Lieber nicht. Vaughn würde es nicht wollen. Außerdem, eventuell weiß es Julia sogar selber nicht. Letztens hatte sie sich bei ihr beklagt, dass ihr Cousin kaum mit ihr sprechen würde. „Jedes kleine Detail muss man ihm aus der Nase ziehen! Dieser Typ ist so stur! Wenn ich nicht wüsste, dass er Sprechen könnte, würde ich fast denken, dass er keine Stimme hat. Ich sag´s dir Chelsea, der Typ ist so anstrengend! Und dann seine Haare! Ständig fallen sie ihm ins Gesicht. Zusätzlich mit seinem Hut ist kaum was, von seinem Gesicht vorhanden!“ „Meinst du nicht auch, dass Vaughn noch ein bisschen Zeit braucht, bis er sich an das Inselleben gewöhnt hat?“ „Das glaube ich nicht. Daran kann es nicht liegen. Er lebt bereits einige Wochen hier. Ganz bestimmt liegt es nicht daran. Es Ist sein Wesen, Chelsea. Sein Charakter. Ein gottverdammter sturer Esel!“ Irritiert, dachte Chelsea über dieses Gespräch nach. Könnte ihre Freundin damit Recht haben? Moment mal, was war das für ein Geräusch? Es kam aus dem Wald. „Habt ihr das eben auch gehört?“ „Was denn Chelsea?“, fragte ihr Bruder. „Da war ein Geräusch, als ob… Da! Da war es wieder.“ „Ich kann nichts hören. Moment, warte Chelsea! Wo willst du hin? Verdammt! Nie tut sie das, was man ihr sagt.“ Ohne auf Marks Einwände einzugehen lief Chelsea in den Regen. Sie hoffte, die richtige Richtung gewählt zu haben, aus der das Rufen kam. Sie rannte quer durch den Wald. Plötzlich wurde das Geräusch lauter. Es kam näher. Sie bog um einen letzten Baum und da entdeckte sie…Elisa! „Elisa! Was machst du hier? So ganz allein?“ „Hmmm.“ Schnief, schnief. „Bist du das, Chelsea? Ich habe mich verlaufen und jetzt finde ich nicht mehr aus diesem Wald heraus.“ Tränen rannen ihr über das Gesicht. Das aufgelöste, völlig durchnässte kleine Mädchen konnte nicht aufhören zu heulen. „Ruhig, Elisa. Ganz ruhig. Es wird alles wieder gut. Ich bin bei dir.“ Behutsam nahm Chelsea Elisa in den Arm und hob sie hoch. Mit ihr zusammen ging sie zur Höhle zurück. Mark und Vaughn staunten nicht schlecht, als Chelsea mit Elisa im Arm zurückkam. Gerade Vaughn überkam ein unbeschreibliches Gefühl, als er die beiden vor sich sah. Der liebevolle Anblick von Chelsea und ihr warmes Gesicht, welches auf Elisa gerichtet war. Dieser Anblick löste etwas in ihm aus. Es fühlte sich warm und…gut an. Dieses Gefühl hatte er schon einmal gehabt, vor sehr langer Zeit. Er konnte nicht sagen, wann das gewesen war. Endlich hörte der Regen auf. Alle vier zusammen konnten nun ins Dorf zurück kehren. Elisa befand sich während dessen auf Marks Rücken. Es war ihre Bedingung gewesen. „Hopp, hopp, Mark. Schneller, schneller. Du bist mein Pferdchen, also hopp hopp!“ „Ich mach schon so schnell ich kann, erhabene Prinzessin. Schneller geht es aber nicht.“ Alle lachten. Selbst Vaughn fand es sehr lustig. Als sie die Brücke zum Dorf erreichten, kamen ihnen auch schon Chen und ein hektischer Gannon entgegen. „Elisa! Meine kleine Elisa! Komm her zu Papa.“ Die Freude war auf beiden Seiten sehr groß. Gannon bedankte sich überschwänglich bei Mark, Chelsea und auch Vaughn. Er versprach bei Gelegenheit, sich bei ihnen zu revanchieren. <> „Du. Papa?“ „Ja, mein Liebes?“ „Ich bin doch deine Prinzessin, oder?“ „Natürlich bist du das.“ „Dann möchte ich ein echtes Prinzessinnenschloss haben, mit allem drum und dran. Du kannst doch so gut zimmern.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)