Seelenverwandt von Couscous (2026 - 1979) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Molly Weasley wusste immer, wie sie sich zu verhalten hatte. Von Kinderschuhen an hatten ihre Eltern ihr beigebracht, sich bei Tisch zu benehmen, ihr Zimmer immer aufgeräumt zu halten und stets für ihre Familie da zu sein. Jetzt da sie erwachsen war, schätzte man sie für ihre Höflichkeit und unaufdringliche Anteilnahme. Sie war da, wenn man sie brauchte, und verschwand, wenn man alleine sein wollte. Man bewunderte ihren Sinn für Stil und Eleganz, sowohl bei ihrem Äußeren als auch bei der Einrichtung ihrer Wohnung. Man lobte sie dafür, dass sie trotz harter Arbeit im Ministerium am Abend ein 4-Gänge-Menü für eine Dinner-Party kochen konnte. Und Molly gefiel ihr Leben. Es gefiel ihr, jeden Tag um sieben Uhr aufzustehen, dann Müsli mit frischen Früchten zu essen und schließlich ins Ministerium zu apparieren, wo sie bis abends Akten sortierte, Nachrichten verschickte und Terminpläne organisierte. Wenn sie abends nach Hause kam, gefiel es ihr, ein Abendessen zu kochen, entweder für sich oder für ihre Gäste, und schließlich nach der Lektüre von genau einem Kapitel ihres derzeitigen Buches in die Kissen zu fallen. An den Wochenenden gefiel es ihr, ihre Großeltern zu besuchen und dann im Fuchsbau mit ihrer Großmutter neue Rezepte auszuprobieren, im Garten zu helfen und ihren Großvater beim Basteln zu beobachten. Seitdem er neuerdings in Rente war, hatte er dazu außergewöhnlich viel Zeit. Ja, Molly Weasley war durchaus zufrieden mit ihrem Leben und konnte und wollte sich keine mögliche Änderung vorstellen. Doch da das Schicksal für gewöhnlich nicht fragt, ob es willkommen ist, tat es Luke Longbottom auch nicht, als er sie eines Tages im Atrium des Ministeriums abfing und sie zum Mittagessen einlud. Molly sagte zu, weil ihre Erziehung es ihr verbot, ohne offensichtlichen Grund abzusagen und sie tat es mit demselben Lächeln, das sie der Schleiereule zuwarf, die die Morgenpost brachte. Luke schien es nicht zu stören, ganz im Gegenteil, er schaffte es mühelos, dass sie ihm ihre anderen Lächeln zeigte. Bereits am nächsten Morgen hatte er sich das "Schön, dass du da bist"- Lächeln verdient. Bald darauf schenkte sie ihm das "Geh noch nicht"-Lächeln und innerhalb kürzester Zeit brachte er sie zum Lachen. Es war nicht nur ein verhaltenes Kichern oder ein verstohlenes Grinsen, sondern ein lautes, warmes Lachen, bei dem sie den Kopf in den Nacken warf und ihren Rotwein verschüttete. So war es auch nicht weiter verwunderlich, dass sie sich kurze Zeit später, immer noch kichernd, im Treppenhaus zu Mollys Wohnung befanden, Molly sich zu ihm drehte und Luke sie küsste. Von diesem Zeitpunkt an war Luke fester Bestandteil ihres Lebens und ihrer Routine. Zu ihrem Müsli machte sie jetzt eben noch einen Kaffe für Langschläfer Luke, apparierte mit ihm Seite an Seite zur Arbeit und abends wieder zurück. Luke fügte sich perfekt in ihr Leben ein, oder sie sich in seins. So genau konnte das niemand sagen, doch sicher war, dass selbst nachdem die anfängliche rosarote Verliebtheit verschwunden war, die beiden ein Dreamteam bildeten. Sie schienen sich beinahe ohne Worte zu verstehen und wussten immer, was der andere gerade brauchte. Keiner von beiden verpasste je einen wichtigen Jahrestag, nicht zuletzt dank Mollys Terminplaners, und die Frage, was man dem Partner schenken solle, stellte sich gar nicht erst. Innerhalb von wenigen Monaten kannten sich die beiden so gut, wie es manch anderes Paar nach fünfzig Jahren noch nicht tat. Manch einer kannte nur ein Wort für diese Beziehung: Seelenverwandtschaft Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)