Kämpfe für dein Glück von man-chan89 ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Prolog Schnee. Weißer Schnee. Überall weißer Schnee. Alles was ich sehen kann, ist weißer Schnee. Hier ist kein Haus. Kein Baum. Kein Mensch. Nur weißer Schnee. Und ich. Ich laufe, ich renne. Wo bin ich? Wer bin ich? Warum bin ich hier? Mein Arm blutet und das sehr stark. Ich weiß nicht warum er blutet. Ich weiß nur, dass ich schnell weiter muss. Jemand verfolgt mich. Irgendetwas verfolgt mich. Ich habe Angst. Panische Angst. Doch vor was? Ich drehe mich um, doch ich kann niemanden sehen. Ich kann auch niemanden hören. Das Einzige, was ich höre, sind meine Schritte durch den weißen Schnee. Ich komme nur sehr langsam voran. Und das liegt nicht nur an dem hohen Schnee, sondern auch an meinem Zustand. Ich fühle mich schwach, müde. Einfach kaputt. Ich kämpfe mit mir selbst. Meine Beine wollen mich nicht mehr tragen. Sie zittern. Mir ist kalt. Meine Augen wollen nicht mehr sehen. Alles ist leicht verschwommen. Mir ist kalt. Meine Hände kann ich kaum noch bewegen. Sie sind taub und schmerzen. Mir ist kalt. Ich bleibe erschöpft stehen. Doch dies war keine gute Idee. Nun fühle ich mich noch schwächer. Ich möchte mich hinlegen und schlafen. Doch das wäre wohl mein Tod. Plötzlich durchzieht mich etwas. Pure Angst. Ich habe das Gefühl, dass jemand immer näher kommt. Mich fast erreicht. Mich töten will. Meine Augen sind weit aufgerissen. Mein Herzschlag geht viel zu schnell. Ich habe das Gefühl zu ersticken. Und dann durchjagt mich ein weiterer Schauer. Diesmal noch viel schlimmer. Ich habe solche Angst. Wieso hilft mir keiner? Schnell drehe ich mich um. Doch da ist niemand. Nur weißer Schnee. Pur und rein. Glitzert wie ein Meer aus tausend Kristallen. Das Einzige, was dieses schöne Bild zerstört, sind meine Fußspuren und Blut. Mein Blut. Es zieht sich wie eine Linie durch das schöne Weiß. Plötzlich bekomme ich noch mehr Angst. Ich kann niemanden sehen, doch ich weiß, dass jemand hinter mir her ist. Irgendjemand verfolgt mich. Ich muss weiter. Schnell weiter. So nehme ich all meine Kraft zusammen und versuche so schnell wie möglich von hier weg zu kommen. Mein Körper will nicht mehr. Er kann nicht mehr. Einzig allein meine Willenskraft bewegt mich von hier fort. Ich laufe und laufe. Die Angst als ständiger Begleiter. Sie wird nicht weniger. Im Gegenteil. Sie wird immer stärker. In mir herrscht pure Verzweiflung. Doch weinen kann ich nicht. Ich fühle mich so leer, dass nicht einmal eine einzige Träne den Weg aus meinem Auge findet. Plötzlich ertönt ein Schuss. Ich erstarre. Langsam, ganz langsam drehe ich mich um. Doch da ist niemand. Ich kann niemanden sehen. Was zum Teufel ist hier los?! Plötzlich durchzieht mich Schmerz. Ein höllischer Schmerz. Ich schaue an mir herunter. Blut. Ich blute. An meinem Bauch ist eine Schusswunde. Ich will mit meiner Hand an die Wunde fassen, doch es geht nicht. Ich kann meine Hände nicht mehr bewegen. Sie sind wie eingefroren. Schmerzen höllisch. Ich kann nicht mehr. Ich will nicht mehr. Auch mein Körper ist nun am Ende. Meine Sicht verschwimmt immer mehr. Die Schwärze versucht mich zu erobern. Noch kämpfe ich dagegen an, aber ich schaffe es wohl nicht mehr lange. Am liebsten würde ich schreien. Doch auch das geht nicht. Wenn ich meinen Mund öffne, kommt kein einziger Ton heraus. Plötzlich höre ich wieder etwas. Ich habe solche Angst. Ich drehe mich langsam um. Ich versuche etwas zu erkennen, doch meine Augen wollen nicht mehr. Ich kann kaum noch etwas sehen. Doch ich muss. Ich will nicht sterben! Inzwischen werden die Geräusche immer mehr und lauter. Doch ich kann nicht erkennen, was es für welche sind. Nicht mal mehr auf meine Ohren kann ich mich verlassen. Mein Körper ist einfach zu kaputt. Doch ich darf jetzt nicht aufgeben. Ich werde nicht aufgeben! Ich nehme meine ganzen restlichen Reserven zusammen und konzentriere mich nur auf meine Augen. Kneife sie ein wenig zusammen, in der Hoffnung sie erlauben mir einen kurzen Blick. Ich habe Angst. Langsam verbessert sich meine Sicht. Ich habe Angst. Es wird immer klarer. Ich habe Angst. Dann kann ich endlich wieder richtig sehen. Hektisch schaue ich von einer zur anderen Seite. Plötzlich höre ich laute Stimmen. Schnell drehe ich mich nach links. Ich erstarre. Reiß meine Augen weit auf. Panik. Die blanke Panik macht sich in mir breit. Da ist jemand! Und er kommt auf mich zu! Doch er ist nicht allein. Irgendetwas ist bei ihm. Ich kann leider kaum etwas erkennen. Meine Augen wollen mich wieder alleine lassen. Ich habe solche Angst. Jetzt werde ich sterben. Doch ich will nicht! Also versuche ich mich zu bewegen. Ich will von hier weg. Ich muss von hier weg! Doch all meine Kraft reicht nicht mehr. Mein Körper gehorcht mir nicht mehr. Er bewegt sich keinen Millimeter. Ich höre immer noch Geräusche. Doch auch nur noch halb. Meine Ohren haben mich ebenfalls verlassen. Alle meine Sinne und Gefühle haben mich verlassen. Ich spüre nicht mal mehr das warme Blut von meinem Bauch und meinem Arm über meinen Körper laufen. Es ist vorbei. Nun werde ich sterben. Ich spüre nur noch, wie die Bewusstlosigkeit meinen Körper übernehmen will. Ich kann nicht mehr dagegen ankämpfen. Es ist vorbei. Nun werde ich sterben. So überrennt mich die Schwärze vor meinen Augen und ich ergebe mich einfach. Es ist vorbei. Nun werde ich sterben. Mein Körper sackt im Schnee zusammen. Ich kann das nicht mehr spüren, aber ich weiß, dass es passiert. Es ist vorbei. Nun werde ich sterben. So das war der erste Streich :) Ich hoffe es hat euch gefallen und ihr hinterlasst mir eine kleine Randnotiz ;) Der Prolog wird im übrigen erstmal nichts mit der Hauptstory zu tun haben, aber er wird noch seine Rolle bekommen - versprochen. Dann sag ich mal - bis zum ersten Kapi :) lg manchan ps: charaktere werde ich in der kapi-übersicht noch reinstellen - das mache ich mal in ruhe :) Kapitel 1: Ein normaler Abend ----------------------------- Kapitel 1 - Ein normaler Abend „Ist der Platz neben dir frei?“ Es war immer dasselbe. Rein gar nichts war anders. Jeder Samstagabend lief gleich ab und das langweilte Kai. Wie immer saß er an der Bar in einer kleinen Diskothek in der Stadt. Und wie immer wurde er da von unzähligen jungen Frauen umringt und angeredet. Doch er hatte absolut kein Interesse an einer Einzigen. Sie langweilten ihn. Alle Frauen waren gleich. Einfach nichts Besonderes. So schaute er einfach weiter auf sein Glas vor sich. Dieses war fast leer. Die eine Hand umfasste das Glas. Die andere lag locker auf dem Tresen. Er hörte, wie sich die junge Frau hinter ihm räusperte. Anscheinend wartete sie immer noch auf eine Antwort. Doch Kai hatte keine Lust zu antworten. Ein müder Seufzer verließ seine Kehle. Irgendwie war er heute nicht gut drauf. Nicht, dass er sonst fröhlich durch die Gegend spazierte, nein heute war er einfach irgendwie…deprimiert. Er wusste nicht mal den Grund dafür. Klar, Tyson ging ihm heute wieder mal gehörig auf die Nerven. Ständig hatte er nur essen, essen, essen im Kopf. Und wenn er nicht mal Hunger hatte, dann meckerte er ohne Pause. Jede Kleinigkeit hatte er zu kritisieren. Und wozu brauchte der Weltmeister überhaupt Training? Doch Kai wusste, dass Tyson so irgendwann mal tierisch auf die Fresse fallen würde. Doch wenn er genauer darüber nachdachte, war er sich seine Sache nicht mehr so sicher. Der Blauhaarige hatte immer mehr Glück als Verstand. Zumindest was das Beybladen betraf. Ansonsten verstand er nur Bahnhof. Wie oft hatte Hilary schon versucht ihm zu zeigen, dass er mehr für sie war. Dies war so offensichtlich, dass es einfach jeder bemerkte. Jeder wusste, dass die Brünette in ihn verliebt war. Nur Tyson bekam wiedermal nichts mit. So endete jede Konversation von beiden in einem Streit. Und das jeden verdammten Tag. Manchmal war das ja noch lustig und auch Kai schmunzelte etwas darüber, aber irgendwann war genug. Die Kopfschmerzgrenze stieg und stieg und die Laune ging damit ebenfalls in den Keller. Der Einzige, der immer darüber grinsen konnte, war wohl Max. Ja Max hatte immer ein sonniges Gemüt. Sein Lachen und die vor Freude glitzernden Augen würden wohl nie von seinem Gesicht weichen. Selbst das war ein Grund, um immer schlechtere Laune zu bekommen. Man kann doch nicht immer jeden Tag gut drauf sein, oder? Die Einzigen, die ihm wohl nie die Laune verdorben, waren wohl Kenny und Ray. Der kleine braunhaarige Junge mit der Brille saß eh nur den ganzen Tag vor seinem Laptop. Laptop? Nein, so sollte man dies wohl nicht nennen. Kenny mochte es nicht, wenn man seine Dizzy so nannte. Immerhin war sie ein Bitbeast und hatte einen Namen. Dennoch war er ein ruhiger Zeitgenosse, welcher lieber mit seinem Computer sprach. Kai war das nur Recht. So hatte er wenigstens vor ihm Ruhe. Und Ray, ja Ray war wohl sein bester Freund. Mit ihm konnte er über vieles reden, wenn er überhaupt mal irgendeine Sache erzählte. Wenn ihm aber das Bedürfnis kommen sollte, dann konnte er sich immer an ihn wenden. Auch wenn Kai das Bedürfnis nur selten kommt. Selten? Nun gut, eher sehr sehr selten. Alles in einem lebte er wohl in einem Chaoshaushalt. Aber seltsamer Weise störte ihn das gar nicht. Ganz im Gegenteil. Er fühlte sich wohl dort. Er fühlte sich einfach zu Hause. Über diese Erkenntnis musste er leicht lächeln. Ja, sie alle waren wohl seine Freunde, auf die er sich immer verlassen konnte. Genau deswegen lag der Grund für seine schon etwas depressive Laune auch nicht an den Jungs. Nein, es lag an etwas anderem. Schon lange hatte er so ein seltsames Gefühl. Ein Gefühl, was er noch nie zuvor in seinem Leben gespürt hatte. Erst wusste er nicht, was es bedeutete und was es sein könnte. Lange hatte er sich damit beschäftigt und konnte in den Nächten nicht schlafen. Doch inzwischen hatte er verstanden, was dieses ungewohnte Gefühl bedeutete. Den wahren Grund für seine depressive Haltung. Er fühlte sich einfach…allein. Unvollständig. So, als würde etwas in seinem Leben fehlen. Es war schon ein komischer Gedanke. Gerade weil es absolut nicht zu ihm passte. Das wusste er ja selber. Er war halt nicht der Typ, der Hand in Hand mit seiner Freundin durch den Park spazierte. Und schon gar niemand, der sich jemanden komplett öffnete. Ihn liebte. Konnte er überhaupt lieben? Wenn ja, wie würde sich das wohl anfühlen? Würde er dann anders, als heute denken? Wäre er dann glücklich? Noch viele solche Fragen gingen dem jungen Russen durch den Kopf. Doch eine Antwort fand er nicht. Auch stundenlange Grübeleien brachten ihm keine Antwort. Ihm blieb wohl keine andere Wahl, als es selbst herauszufinden. Aber was sollte er jetzt tun. Sich etwa auf die Suche nach der Liebe seines Lebens begeben? Wie lächerlich das doch klang. Nein, das würde er auf keinen Fall tun. Er hatte schon gar keine Lust dazu. Vor allem den Nerv nicht. Auch wenn er sich alleine fühlte, auch wenn er sich einfach unvollständig fühlte, er würde sich diesem Gefühl auf keinen Fall beugen. Niemals! So begann er den Versuch es einfach zu verdrängen oder sich abzulenken. Vielleicht brauchte er auch einfach nur etwas Spaß? Kai versuchte sich immer weiter einzureden, dass er keine Liebe brauchte, sondern nur etwas Sex. Er schaffte dies auch. Zumindest es sich immer weiter einzureden. So begann er jede Woche in diese Bar zu gehen und suchte sich eine Frau aus, mit der er es dann auf der Toilette trieb. Jemanden zu finden war kein Problem und auch das Gefühl der Einsamkeit war in dem Moment, in der er seinen Spaß hatte, verschwunden. Doch genau in dem Moment, wo er sich kühl und ohne ein weiteres Wort von der Frau verabschiedete, traf ihn die Einsamkeit mit voller Wucht. Und dies lag auf jeden Fall nicht an der Frau, denn die bestimmte er nur zufällig. Sie war ihm völlig egal. Kai war sich sicher. Er ging die Sache einfach falsch an. Vielleicht sollte er nicht einfach immer jede x-beliebige nehmen. Nun gut jede x-beliebige sollte man auch nicht sagen. Er achtete schon darauf wen er sich nahm. Aber trotzdem waren die Frauen nie so besonders gewesen, dass sie sein Gefühl der Einsamkeit verbannen konnten. Also saß er schon zum 3. Mal in dieser Bar und suchte nach etwas Besonderem. Nach einer, die nicht wie jede andere war. Nach einer, die sich von allen absetzte. Bis jetzt hatte er diese nicht gefunden. Die letzten beiden Wochen war er absolut umsonst hier. Er trank nur ein paar Bier und vielleicht zwei bis drei Gläser Wodka und verschwand dann wieder. Doch heute hatte er keine Lust ohne alles wieder zu verschwinden. Er wollte endlich wieder seinen Spaß haben. Vielleicht fand er ja heute hier in der Bar jemanden, der sein elendiges Gefühl der Einsamkeit etwas länger verschwinden ließ. „Also was ist? Ist der Platz neben dir frei?“ Kai hatte schon fast vergessen, dass noch jemand hinter ihm stand und etwas von ihm wollte. Er trank noch den letzten Schluck aus seinem Glas und stellte dieses dann wieder auf die Theke. Schließlich stand er von seinem Barhocker auf und drehte sich zu der Person hin, die schon die ganze Zeit seine Nase mit einem für ihn ekelhaften Parfum vernebelte. Es roch irgendwie bitter. So als hätte man eine verdorbene Pflanze genommen und diese in eine Parfumflasche gepresst. Die junge Frau lächelte ihn verführerisch an. Kai hingegen trug wie immer seinen kalten Blick. Er schaute sie sich von oben bis unten an. Hübsch war sie nicht wirklich, wie er fand. Sie war zwar schlank, aber wirkte doch eher abgemagert. Eine Figur hatte sie somit nicht wirklich. Keine Kurven. Streichholz. Eindeutig Kategorie Streichholz. Ihre Haare waren lang und blond. Straßenköter blond. Die Augen waren blau. Man konnte leider nicht einmal sagen blau, wie der Ozean. Es sah eher wie eine Mischung von irgendwas aus. Wirkte nicht wirklich anziehend. Zum krönenden Abschluss trug sie ein enges rosa Minikleid, was nur noch mehr ihren knochigen Körper zum Ausdruck brachte und weiße Stiefel mit hohem Absatz. Um es mit einem Satz zu beschreiben, sie war absolut nicht sein Geschmack. Und dies lag zuletzt sicher nicht nur an den Tonnen Make-Up in ihrem Gesicht. Kai fragte sich ernsthaft, ob es überhaupt Männer gab, die an solch einer Frau interessiert waren. Wenn ja, dann wären die eindeutig selbst krank. „Jetzt sind sogar zwei Plätze frei.“, war das Einzige, was er von sich gab, bevor er ihr den Rücken zudrehte und ein paar Schritte von ihr wegging. Somit konnte er nicht mehr sehen, wie sich ihr Mund vor Entsetzen öffnete. Ein Wort verließ allerdings nicht ihre Lippen. Sie suchte lieber ein paar Sekunden später in ihrer Handtasche nach ihrem kleinen Spiegel, wurde fündig und schaute sich jeden Millimeter ihres Gesichtes genau an. Jedoch fand sie, dass sie perfekt war. Sie war wunderschön wie immer. So schmiss sie schnaufend ihren Spiegel zurück in ihre Tasche und verschwand mit einem „Arschloch.“ aus der kleinen Disko. Kai interessierte sich schon längst nicht mehr für die Blondine. Ihm war es egal, was sie über ihn dachte. Was alle von ihm dachten. Dies hatte ihn noch nie interessiert. Weshalb auch? Er war nun so mal wie er war, wenn jemand damit nicht klar kam, war das nicht sein Problem. So schaute er sich lieber ein wenig die anderen Leute an. Und er musste wieder einmal feststellen, dass alles so wie jede Woche war. Es würde sich wahrscheinlich nie etwas ändern. Sein Blick glitt immer weiter durch den Raum. Dieser war relativ klein. Jedenfalls für seinen Geschmack. Die Wände waren in einem relativ dunklem orange gehalten. Die Decke war schwarz und hatte eine große Diskokugel in der Mitte des Raumes. An den Seiten hingen noch viele bunte Scheinwerfer, die dem ganzen echt was Gutes verliehen. Der Boden war, wie die Decke, sehr dunkel. Doch alles in einem passte alles zusammen. Der Besitzer besaß also einen guten Geschmack. Am Rand der Tanzfläche standen einige kleine Stehtische, wo darüber an der Wand immer ein Bild hang. Was da drauf zu sehen war, konnte Kai nicht mal genau sagen. Dies sollte wohl kreative Kunst darstellen. Für ihn war das alles nur irgendwelche Kritzeleien, die genauso gut ein 3 Jähriger gemalt haben könnte. Er war wirklich kein Kunst Fan. Hinter ihm war eigentlich nur noch die relativ große Bar, an der einige Hocker seinen Platz fanden. Außerdem standen dort einige kleine Tische mit Stühlen, die zum Ausruhen und Essen dienen sollten. Essen war wohl wieder etwas übertrieben. Hier gab es nur kleine Knabbereien. Dies war allerdings kein Kritikpunkt. Kai fand das absolut ausreichend und mehr brauchte man in einer Diskothek auch nicht. Er fand ebenso die farbliche Abtrennung des gemütlichen Teils, zum Rest gut. Hier war eher alles rötlich gehalten. Einige Neonlichter hingen an der Bar und verliehen ihm das besondere Etwas. Doch so gut wie er die Inneneinrichtung auch fand, die Leute in diesen zwei Räumen verschandelten alles eher wieder. Alle nicht. Aber viele. In allen möglichen Ecken und Rändern bildeten sich kleine Grüppchen. Zum einen waren da die Obertussis. Kurze enge Kleider und viel zu viel geschminkt. Fanden, sie wären die hübschesten und keiner könnte ihnen widerstehen. Solche waren es auch immer, die bei Kai an der Bar nach Aufmerksamkeit suchten. Fanden sie allerdings nicht. Er hatte für solche absolut nichts übrig. Dann waren da noch die Bodybuilder. Kerle mit solchen Muskeln, dass sie nicht mal mehr die Arme ansatzweise gerade nach unten bekamen. Direkt daneben fand man meist die Obercoolen. Zumindest wollten die das sein. Das waren solche, die jede Frau für sich beanspruchten und meinten, sie könnten jede haben. Wenn Kai sich mal für eine interessierte geriet er öfters mit denen aneinander, doch das juckte ihn nicht die Bohne. Manchmal reichte ein Blick und die Typen verzogen sich immer. Von seinen Fäusten musste er noch nie gebrauch machen. Hatte er vom Grundprinzip her auch nicht vor. Das waren die Frauen hier eh nicht wert. Ganz in der hintersten Ecke fand man noch die Looser. Leute die einfach aussahen, als wären sie gerade aus dem Bett gestiegen. Sie hatten absolut kein Charakter und null Selbstbewusstsein. Standen einfach immer in der Ecke, wippten ein wenig hin und her und schlürften an ihrer Cola. Zum Schluss fand man dann doch noch ganz normale Leute zwischendrin. Einfach ganz normale Menschen. Vernünftig gekleidet und mit normalem Charakter. Genauso einer war der Barkeeper. Ein Typ Mensch, den er wohl eher noch in die coole Ecke stecken würde, doch der war echt ok. Vor allem quatschte er niemanden zu. Kai stand nicht auf irgendwelche sinnlosen Gespräche und der Typ sagte auch nie weiter etwas. Er wusste genau was Kai trank und gab ihm das meist, ohne dass er was sagen musste. Einfach perfekt. Der Barkeeper, welcher wohl auf den Namen Kiro hörte, beobachtete einfach immer im Stillen und polierte weiter seine Gläser oder schenkte den Gästen ihre Getränke aus. Kais Blick fiel noch auf den DJ-Pult, welcher in der hintersten Ecke stand. Dort war heute ein junger Mann. Er hatte ein Basecap auf und verdeckte so seine langen braunen Haare, die nur noch hinten als Pferdeschwanz heraushingen. Seine Kleidung war so Hopper-mäßig. Diesen Typ hatte Kai noch nie gesehen. Die Musik, die er auflegte, war so mittelmäßig. Gerade lief ein Lied, das nun mal gar nicht Kais Geschmack traf. So ging er zur Bar, wo ihm der Barkeeper schon ein Bier hinhielt. Mit einem Grinsen und Nicken nahm er es ihm ab. Kiro tat es ihm gleich. Dann wendete er sich wieder dem Gläserpolieren zu. Kai drehte sich wieder zu der Tanzfläche. Er trank einen kleinen Schluck aus der braunen Flasche und überlegte seine nächsten Schritte. Doch was gab es da groß zu überlegen. Eigentlich nichts. Was auch? So trank er noch etwas aus seiner Flasche und ging dann mit dieser in seiner rechten Hand auf die Tanzfläche. Bei jedem Schritt den er machte, betrachtete er jede Person an der er vorbeiging ganz genau. Ihm entging nichts und niemand. Doch genau das war der Punkt an der Sache. Er wünschte sich, ihm wären die Personen einfach entgangen. Heute war echt sein persönlicher Tiefpunkt. Kein einziges Mädchen gefiel ihm auch nur ansatzweise. Wenn mal eine dabei war, dann tanzte diese schon mit jemand. Wahrscheinlich war dieser auch noch ihr Freund. Da machte er lieber einen großen Bogen drum. Auch wenn er sich noch so einsam fühlte, Beziehungen brachte er nicht auseinander, nur um seinen Spaß zu haben. So sehr Arschloch war er dann doch nicht. Was allerdings wäre, wenn die eine Besondere schon einen Partner hätte, wusste er nicht. Darüber hatte er sich noch keine Gedanken gemacht. Brauchte er bis jetzt auch noch nicht. Und so wie es aussah, brauchte er das auch noch lange nicht machen. So lief er gemütlich weiter durch die tanzenden Menschen. So langsam verging ihm aber die Lust. Das war doch mehr als deprimierend. Dabei war er heute so schon schlecht drauf. Eigentlich hatte er immer einen guten Blick für Mädchen, die ihm relativ gut gefielen. Zumindest taten sie dies immer in den drauffolgenden 30 Minuten. Länger konnte er es auch nicht mit denen aushalten. Gesellig war er noch nie und neue Freunde suchte er ja schließlich auch nicht. Trotzdem wünschte er sich in diesem Moment eine Brille, die alle hässlichen und vergebenen Mädchen unsichtbar machte, damit er nicht so ewig suchen müsste. Doch noch bevor er sich entschließen wollte wieder an die Bar zu gehen, sah er ein junges hübsches Mädchen, welches anscheinend alleine tanzte. Kurz blieb er stehen und beobachtete sie. Wollte so herausfinden, ob sie auch wirklich alleine in der kleinen Disko war. So nahm er einen kleinen Schluck aus seiner Flasche und wippte leicht mit der Musik mit. Das Lied, was gerade gespielt wurde, traf nun auch mal seinen Geschmack. Das junge Mädchen stoppte plötzlich und blieb kurz stehen. Es sah so aus, als würde sie überlegen, was sie nun tun sollte. Schließlich ging sie in Kais Richtung. Sie wollte anscheinend an die Bar. Kai fand das mehr als perfekt. Erstens war das mit dem Ansprechen dort viel einfacher und zweitens konnte er sie sich gleich mal genauer anschauen, wenn sie an ihm vorbeilief. So trank er einen weiteren Schluck und betrachtete die vorbeigehende Person. Sie hatte lange braune Haare, welche ein wenig eingedreht waren. Ihre Augenfarbe konnte man bei diesem Licht leider nicht erkennen, aber das war auch nicht weiter tragisch, wie Kai fand. Ansonsten trug sie einen schwarzen Rock, der ihr fast bis zu den Knien reichte und ein weißes einfaches Top. Nicht zu billig, aber auch nicht zu schüchtern. Als sie an ihm vorbeiging streifte sie ihn leicht am Arm und schaute beim Weiterlaufen kurz zurück. Auf Kais Lippen erschien ein leichtes Grinsen. So trank er in einem Zug seine Flasche leer und ging mit dieser ebenfalls Richtung Bar. Sein heutiges „Date“ hatte auf einem Hocker platzgenommen und schien sich gerade etwas bei Kiro zu bestellen. Er sah nur, wie dieser nickte und sich ans mixen machte. Kai ging ohne Umschweife zu dem Mädchen und setzte sich neben sie. Er hatte Glück, dass noch genau der Platz neben ihr frei war. Und welch Zufall war es sogar, dass es sein Stammplatz war. Dies wusste er nicht nur, weil genau vor seiner Nase der Kühlschrank mit dem kühlen Bier war, sondern auch weil der Hocker schon seine längste Zeit erlebt hatte. Er kippelte leicht und auch der Stoff, mit dem er überzogen war, hatte leichte Risse. Kai störte sich daran nicht, er fand diesen Platz perfekt. Kiro schaute zu ihm auf und hatte ein Grinsen im Gesicht. Er wusste, warum Kai sich genau neben dem jungen Mädchen gesetzt hatte. Er beobachtete halt immer sehr aufmerksam. Auch als Kai ihm seine leere Flasche hinstellte, wusste er, dass er keine neue wollte. So nahm er diese nur an sich und stellte sie unter dem Tresen in einen großen Kasten rein. Danach widmete er sich weiter dem Getränk, was kurz vorher in Bestellung gegeben wurde. Es war ein Pina Colada. Dieser war auch wenige Augenblicke später fertig. Schnell goss er alles in ein dafür entsprechendes Glas, steckte ein Strohhalm rein und klemmte noch zwei Kirschen an den Glasrand. Schließlich überreichte er es dem braunhaarigen Mädchen, welche es mit einem „Danke“ annahm. Kai beobachtete erst, bis er sich zu ihr drehte. Nachdem sie einen kleinen Schluck getrunken hatte, schaute sie ihm direkt in die Augen. Etwas verwundert betrachtete sie den für sie unbekannten. „Ich steh auf Kirschen.“, hörte sie seine raue Stimme sprechen. Schlagartig bekam sie einen roten Schleier über der Nase. „Wie bitte?“, kam es nur leise von ihr. „Das sind doch Kirschen an deinem Glas, oder?“, lächelte er leicht. Etwas peinlich berührt schaute sie zu ihrem Glas und ihm dann wieder in die Augen. „J-ja.“ Kaum schaute sie wieder in seine Rubine, war sie darin gefangen. Sie konnte den Blick einfach nicht von seinen Augen nehmen. Aber auch sein Lächeln verzauberte sie und dann noch diese raue Stimme. Kai bemerkte dies natürlich und wusste jetzt schon, dass er gewonnen hatte. Es war diesmal aber auch viel zu einfach. Dabei wusste er schon ganz genau, wie er ein Mädchen dazu bekam einfach alles für ihn zu machen. Er kannte Frauen in und auswendig und wusste was sie wollten. Was sie brauchten. In den letzten Wochen hatte er schließlich genug Zeit es herauszufinden und es zu perfektionieren. Ein tiefer Blick und ein leichtes Lächeln und ihre komplette Aufmerksamkeit gehörte immer ihm. Manchmal war es aber auch zu einfach. Wie gesagt, ihm fehlte das Besondere und das war auch hier wieder nicht gegeben. Innerlich musste er schon seufzen, wenn er daran dachte, dass auch sie sein Gefühl der Einsamkeit nicht verbannen konnte. Dabei fragte er sich ernsthaft, wieso es ausgerechnet ihn traf. Ihm, den Einzelgänger. Er hielt noch nie etwas von Mädchen oder Beziehungen. Kai war glücklich so wie es war. Sein Leben war endlich geordnet und er hatte gute Freunde. Vor allem hatte er ein Zuhause. Das alles reichte ihm. Das und sein Drancer, den er immer bei sich hatte. Er brauchte keine Frau an seiner Seite. Doch nun überrollte ihn fast dieses Gefühl der Unvollständigkeit. Anfangs versuchte er es zu ignorieren, aber inzwischen hatte er das Gefühl, das es täglich schlimmer wurde. „Sag mal…“, unterbrach ihn die Brünette in seinen Gedanken, „..das warst doch du vorhin auf der Tanzfläche, oder?“ Kai nickte als Antwort. „Aber da war nichts spannendes los…hier finde ich es schon viel interessanter.“, lächelte er weiter. Irgendwie hatte er langsam die Nase voll. Ihm ging es eigentlich gegen den Strich solche Worte zu sagen, aber es ging ja nicht anders. Er kam sich schon wie ein großer Schleimer vor. Und was brachte es ihm am Ende? Eigentlich nichts. Rein gar nichts. Sein Gegenüber lächelte derweil etwas verlegen. Plötzlich hielt sie ihm die Hand vor die Nase. Etwas verwirrt blickte er darauf. „Ich bin Mira.“ Schließlich gab er ihr auch seine Hand. „Kai.“, kam es nur knapp. „Kai also. Freut mich.“, lächelte sie. Kai verdrehte innerlich die Augen. Vielleicht war sie doch die falsche Wahl. „Und was machst du hier so alleine?“ Er wusste, er hatte jetzt nur zwei Antwortmöglichkeiten. Entweder, er würde weiter um den heißen Brei reden, auf die Gefahr hin, dass sie ihm irgendwann noch ein Freundschaftsarmbändchen schenkt oder er ist jetzt direkt. Da er jetzt schon keine Lust mehr hatte, entschied er sich für die zweite Möglichkeit. Und entweder sie würde jetzt darauf eingehen, oder er bekam eine geklebt. Beides war ihm irgendwie momentan egal. Trotzdem hoffte er immer noch auf ersteres. Vielleicht hatte er ja doch Glück und er fühlte sich danach endlich mal besser. So schaute er ihr genau in die Augen und beugte sich ein Stück zu ihr. „Ich suche jemanden, mit der ich meinen Spaß haben kann.“, hauchte er ihr zu. Mira hätte sich fast an ihrem Getränk verschluckt, an dem sie gerade genippt hatte. Sie stellte das Glas wieder hin und schob es ein Stück zur Seite. Nun drehte sie sich auch zu ihm um und legte die Hände auf ihren Schoss. Mit großen überraschten Augen blickte sie ihn an. Jetzt erkannte Kai auch ihre Augenfarbe. Sie waren blau. Ein schönes blau, wie Kai fand. Kurz entstand Stille zwischen den beiden. Kiro, welcher im Hintergrund seine Gläser polierte, schaute gespannt auf die beiden. Er mischte sich zwar nie in etwas ein, aber interessiert war er immer. Vor allem fand er es erstaunlich, wie einfach sein Stammgast die weiblichen Kunden herum bekam. Und er war sich sicher, dass er es heute wieder geschafft hatte. Kai derweil wartete noch immer auf eine Antwort. Er spielte derweil mit einem Bierdeckel, der auf dem Tresen lag. Sein Arm lag auf diesem. Der andere lag locker auf seinem Bein. „Ok.“ Doch etwas erstaunt hörte er sogar auf mit dem Deckel zu spielen. Mira trank noch einen kräftigen Schluck von ihrem Pina Colada und schob das halbvolle Glas dann Richtung Kiro. „Ich steh dir zur Verfügung.“ Kai musste nun doch etwas Grinsen und legte den Deckel hin. Er schaute kurz zu dem Barkeeper, welcher auch ein breites Grinsen auf den Lippen hatte. Er zwinkerte ihm zu und Kai verschwendete keine Minute mehr und stand von seinem Hocker auf. Doch noch kurz zögernd stellte sich die Brünette ebenfalls hin. Eigentlich war sie nicht so ein Typ, der sich von irgendjemand nach gerademal 5 Minuten abschleppen ließ, aber sie konnte einfach nicht widerstehen. Sie konnte ihm nicht widerstehen. Seine Augen hatten sie schon nach einem einzigen Blick gefesselt. Sie verlor sich darin. Kai ging ganz nah an sie heran und flüsterte ihr mit seinem heißen Atem ins Ohr. „Du wirst es nicht bereuen.“ Sofort überkam Mira eine Gänsehaut, wie sie sie noch nie hatte. Ihr Kopf schaltete sich in diesem Moment komplett aus. So konnte dieser auch nichts dagegen sagen, als sie plötzlich ihre Arme um seinen Hals schwang und ihn küsste. Erst doch etwas überrascht, vor allem weil er es nun doch nicht von ihr erwartet hatte, erwiderte er den Kuss. >Gut küssen kann sie schon mal< Nach einem wilden und leidenschaftlichen Kuss trennten sie sich wieder und ein Grinsen schlich auf seine Lippen. Er nahm sie an der Hand und ging mit ihr quer durch die Tische und Stühle. Sein Weg führte ihn zu den Toiletten. Kurz bevor sie ankamen, stoppte die Brünette ihn. „Hier?“, schaute sie auf die Toilettentür. Kai drehte sich zu ihr um und legte seine linke Hand auf ihre Schulter und die andere an ihre Wange. „Möchtest du doch nicht, Süße?“ Sofort bekam sie wieder einen Rotschimmer auf der Nase. Sie hatte kurz Bedenken gehabt, dass er es wirklich gleich hier auf der Toilette tun wollte. Sie dachte eher an ein Hotel oder an seine Wohnung. Doch sein Blick, seine Stimme und diese Hand an ihrer Wange ließ sie wieder alles vergessen. „Ich dachte nur…“ „Wenn du nicht möchtest, dann musst du es nur sagen.“ Kai hatte langsam keine Lust mehr an dem Spiel. Sie langweilte ihn immer mehr. Kurz dachte er schon daran es einfach sein zu lassen, bis sie plötzlich energisch den Kopf schüttelte. „N-nein!“ Schnell lächelte sie ihn an. „Alles ok.“ Kai musste innerlich seufzen. Er hatte langsam das Gefühl sich zu verlieren. Diese liebevollen und schleimerischen Worte über die Lippen zu bringen kam ihm so falsch vor. Langsam kam ihm die ganze Sache falsch vor. Was tat er hier eigentlich Woche für Woche? Wahrscheinlich seine Seele dem Teufel persönlich auf dem silbernen Tablett servieren, wenn dieser sie nicht schon längst hatte. Doch was sollte er auch machen? Er wollte sich nie so beschissen fühlen. Es wurde ihm quasi aufgedrängt. Aber das alles war jetzt egal. Kai würde einfach solange weitermachen, bis es dahin verschwunden ist, wo es hergekommen war. Das war wohl sein neues Leben. So schaute er wieder in Miras Augen. Er nickte nur und gab ihr einen kurzen Kuss, bevor er sie sanft weiterzog. So standen sie nun vor den Toiletten. Da auf dem Frauenklo immer eindeutig mehr los war, verzog er sich immer zu den Herren. Dort war immer so gut wie niemand anzufinden. Wenn mal jemand den Raum betrat, dann war derjenige so besoffen, dass er eh nichts mehr mitbekam. Langsam griff er mit seiner freien Hand nach der Klinke und drückte sie schließlich herunter. Schnell war die Tür geöffnet. Vor ihnen lag ein typisches Herrenklo. Die Wände und der Boden waren weiß gefliest. Vor ihnen erstreckte sich eine Reihe von wenigen Kabinen, die natürlich mit einem Riegel abgeschlossen werden konnten. Gegenüber fanden die typischen Pisuar ihren Platz. An der, von ihn gesehen, linken Wand befanden sich noch die Waschbecken mit einem großen Spiegel darüber. Obwohl es eine Diskothek war und hier wohl mehr betrunkene, als nüchterne Männer ihr Geschäft verrichteten, war es trotz allem sehr sauber. Die Putzfrauen leisteten wirklich ordentliche Arbeit. Kai zog sie in den Raum, schloss die Tür und drehte sich leicht lächelnd zu der Brünetten um. Diese schien schon wieder in seinen Augen gefangen zu sein, deswegen antwortete sie wohl auch nicht auf seine Frage. So legte er einfach seine Hände an ihre Wangen und küsste sie leidenschaftlich. Sofort erwiderte sie diesen natürlich und legte ihre Hände an seine Brust. Doch noch bevor er zu seinem nächsten Schritt kam, knallte es plötzlich. Etwas erschrocken schauten beide zu den Toiletten. Es klang, als wenn irgendjemand gegen eine Tür geflogen wäre. Kai dachte erst, dass es vielleicht irgendein Betrunkener gewesen war und wollte sich schon wieder Mira zuwenden, als plötzlich die besagte Tür aufgerissen wurde. Ein junger Mann, vielleicht in ihrem Alter, kam herausgestürmt. Er schien äußerst wütend zu sein. Zumindest konnte man das klar an seinem Ausdruck erkennen. Seine Hände waren zu Fäusten geballt. „So eine blöde Schlampe!“, fluchte er lauthals herum und ging rasant auf Kai und seine Begleitung zu. Diese gingen schnell zur Seite, denn sie standen ja immer noch vor der Tür. Der wütende Typ beachtete die beiden gar nicht und riss die Tür förmlich auf und schmiss sie auch so zu. Etwas erstaunt schauten beide auf diese. „Was war das denn?“ Kai zuckte nur mit den Schultern und wollte gerade da weitermachen, wo er aufgehört hatte, als er plötzlich eine Stimme vernahm. „Ein Idiot, mehr nicht.“ Sofort drehten sich beide zu der Stimme. Diese kam aus der Toilette, wo noch vor kurzem der junge Mann herausgerannt kam. Sie brauchten auch keine Sekunde warten, bis die Stimme auch einen Körper bekam. Ein junges Mädchen mit langen schwarzen Haaren trat vor die Tür und schaute zu Kai. Stille herrschte in dem kleinen Raum. Kai und die Unbekannte schauten sich wortlos in die Augen. Rubinrot traf auf Giftgrün. Es war, als wenn er sich nicht mehr bewegen könnte. Als wenn kein Wort mehr seine Lippen verlassen könnte. Er nahm kein einziges Geräusch mehr war. Das einzige was er hörte, war sein Herz. Er hörte einzig allein sein Herz schlagen. Und das so laut, dass man hätte meinen können, es würde jeder in diesem Raum hören. Er bemerkte nicht einmal, wie Mira an seinem Ärmel zog, weil er sich kein Stück mehr bewegte. Kein Wort mehr sagte. Ein lächeln umspielte die unbekannte Schönheit. Doch es war kein liebliches oder freundliches Lächeln. Ihr Blick verriet viel und gleichzeitig nichts. Sie hatte irgendetwas an sich, was Kai nicht beschreiben konnte. Er wusste, sie war gefährlich. Doch er wusste noch etwas. Eins war im sofort klar. Im ersten Augenblick, als er sie sah. In dem Augenblick, als sich ihre Blicke trafen. Er wollte sie haben. erstmal nochmal ein großes danke an die beiden kommis - hab mich rießig gefreut :) und nun geht die geschichte los.... ich hoffe euch hat das erste kapi gefallen und ihr werdet die story weiter lesen - würde mich freuen :) lg Kapitel 2: Der Tag danach ------------------------- Kapitel 2 - Der Tag danach Helle Sonnenstrahlen durchfluteten ein kleines Zimmer in einer ebenso kleinen Stadt. Vögel zwitscherten munter und fröhlich vor den Fensterscheiben des besagten Zimmers. Es war ein sonnenreicher und warmer Junimorgen. Es war bereits nach 10 Uhr morgens. Und obwohl es schon so spät war, konnte man keine Menschenseele hören. Alles war still. Kein Mensch sprach auch nur einen Ton. Es war Samstag. Während die Vögel weiter ihre Lieder zwitscherten, regte sich nun doch eine Person in dem sonst so stillen Haus. Ein junger Mann versuchte mühsam seine Augen zu öffnen. Doch nur durch seine Hand, welche er schützend über die Augen legen musste, bekam er sie auch auf. Die warmen und sonst auch geliebten Sonnenstrahlen blendeten ihn einfach viel zu sehr. Knurrend versuchte er sich langsam aufzurichten. Doch er wünschte sich zugleich, dies nicht getan zu haben. Er stützte seine Ellenbogen auf seine Knie und legte eine Hand an seinen Kopf. Dieser schmerzte ohne Ende und die Sonne machte all dies nicht besser. Wieso hatte er auch nicht die Gardine vor die Fenster geschoben. Aber als er vor ein paar Stunden nach Hause kam, interessierte ihn das nicht. Noch nicht. Nun verfluchte er sich dafür. Schließlich nahm er die Hand von seinem Kopf und schaute kurz auf einen kleinen Tisch, welcher neben seinem Bett stand. Ihm entwich wieder nur ein knurren, als er auf die Uhr schaute. Doch nun war es eh egal. Jetzt war er wach. Jetzt könnte er nicht mehr schlafen. So streckte er kurz seine müden Knochen, um kurz darauf aufzustehen und zu seinem Kleiderschrank, welcher genau gegenüber stand, zu gehen. Er öffnete den weißen Schrank und schnappte sich frische Klamotten. Seine alten von dieser Nacht trug er noch. Als er vor ein paar Stunden nach Hause gekommen war, hatte er keine Lust mehr diese auszuziehen. Nachdem er alles hatte, schloss er den Schrank wieder und ging aus seinem Zimmer. Ohne Umschweife machte er sich auf den Weg zum Badezimmer. Er brauchte erst einmal eine schön kalte Dusche. Ja genau das war jetzt das richtige. Eiskaltes Wasser zum wachwerden. Am Badezimmer angekommen wollte er gerade nach der Türklinke greifen, als diese aufging. Vor ihm stand ein junger Chinese mit langen schwarzen Haaren. „Guten morgen Kai.“ „Morgen.“, grummelte der Angesprochene nur. „Hat dich wohl wieder die Sonne geweckt, was?“, lachte Ray schon fast. „Hm.“ Kai hatte keine Lust auf morgendliche Gespräche. Schon gar nicht heute. Heute war wieder mal ein schlechter Tag. Ray wusste darum und machte, statt weiter Fragen zu stellen, den Weg frei. Sofort ging der Grauhaarige in das Badezimmer und schloss die Tür von innen ab. Ray schüttelte nur grinsend den Kopf. Es war also dasselbe, wie jede Woche. So machte sich dieser weiter auf den Weg in die Küche. Dort angekommen, sah er bereits die anderen am Tisch sitzen. Kenny mit seinem Laptop, Tyson noch halb schlafend und Max redete fröhlich auf den Blauhaarigen ein. Warum sie alle am Esstisch saßen war klar, sie hatten Hunger. Doch kein einziger machte sich die Mühe was dafür auf den großen eckigen Holztisch zu stellen. So seufzte er nur und machte sich daran für alle ein leckeres und aufmunterndes Frühstück zuzubereiten. Keine halbe Stunde später sah die Welt schon eindeutig freundlicher aus. Inzwischen waren alle wach und dies lag wohl auch an dem heißen Kaffee, den jeder vor sich stehen hatte. Kaffee war einfach das Getränk, was alle wach machte. Vor allem junge Männer, die die letzte Nacht etwas länger wach waren. Nach einer Kopfschmerztablette später ging es auch Kai wieder gut. Zumindest verspürte er kein hämmern mehr in seinem Kopf. Dafür störte ihn momentan eher Tyson. Dieser erzählte ohne Ende, was er letzte Nacht alles erlebt hatte. Max ergänzte seine Erzählungen immer wieder. Immerhin waren sie zusammen unterwegs. Wo sie genau waren, wusste Kai nicht. Sie sagten es zwar, aber er hörte ihnen gar nicht richtig zu. Es interessierte ihn nicht. Im Allgemeinen interessierte ihn nicht, was die anderen Freitagabend immer so trieben. Er wusste nur, dass sie in irgendeiner Beybladebar waren. Er hatte schon einmal davon gehört, wusste aber nicht mal wo diese überhaupt sein sollte. Kenny schien den ganzen Abend über zu Hause geblieben zu sein. Dies war er eigentlich jede Woche. Nur ab und zu ließ er sich von Tyson und Max mitschleifen. Doch viel lieber verbrachte er seine Zeit mit Dizzy. Wenn es nicht allzu lächerlich klingen würde, könnte man sagen, dass die beiden ein Paar waren. Und Ray war auch so ein Fall für sich. Seit er und Mariah sich vor gut einem Monat getrennt hatten, hatte er lange Zeit eine depressive Phase gehabt. Er verkroch sich in seinem Zimmer und trauerte der langen Beziehung hinterher. Dabei lief es zwischen den beiden schon lange nicht mehr gut. Schließlich trennten sie sich einvernehmlich und relativ friedlich. Doch das alles hielt nicht wirklich lange. Inzwischen können sie sich nicht mehr sehen, ohne über irgendwelche alten Geschichten zu streiten. Aber im Allgemeinen hatte sich Rays Zustand wieder fast normalisiert. Er unternahm auch wieder Dinge. Nur was genau und wo er zum Beispiel gestern Abend war, wusste auch Kai nicht. Aber das war ihm Momentan auch total egal. Er hatte ganz andere Probleme. Kai hatte ein Erlebnis, einen Moment, gestern Nacht erlebt, den er einfach nicht mehr aus dem Kopf bekam. Es hatte sich wie ein Virus in seinen Kopf gepflanzt. Seine Ohren hörten immer noch klar und deutlich einen bestimmten Ton. Seine Nase hatte immer noch diesen einen Duft in der Nase. Seine Augen sahen immer noch dasselbe Bild. Giftgrüne Augen. Haare, wie die Nacht. Schwarz. Ein verführerisches und gleichzeitig teuflisches Lächeln. Ein Duft, der wie ein Lockmittel für Männer diente. Eine Stimme, die nicht hätte weiblicher klingen können. Kai wusste auf den ersten Blick, dass sie etwas Besonderes war. Sie war die eine, nach der er die ganze Zeit Ausschau gehalten hatte. Nicht, weil er so jemanden suchte, um mit dieser Person eine Beziehung anzufangen. Nein. Er brauchte so jemanden, um dieses elendige Gefühl der Einsamkeit loszuwerden. Nur jemand wie sie konnte dies. Jemand der ihn reizte. Der ihm wirklich gefiel. Und auch jemand, der es ihm wahrscheinlich nicht einfach machen würde. Kai war hundertprozentig davon überzeugt, dass eine Nacht mit so einer Person ausreichen würde, damit er sich endlich wieder besser fühlte. Er musste sie haben. Unbedingt. Es führte kein Weg daran vorbei. Ihr Blick. Diese Aura. Diese giftgrünen und gefährlich wirkenden Augen reizten ihn. Doch so schnell, wie die unbekannte Schönheit vor ihm aufgetaucht war, so schnell war sie auch wieder verschwunden. Und dank Mira hatte er auch keine Gelegenheit gehabt sie anzusprechen oder ihr überhaupt zu folgen. ~Flashback~ Mira schaute immer wieder auf Kai und die mysteriöse Frau und zurück. Beide sagten kein Wort. Nicht mal ein Ton kam von ihnen. Sie starrten sich die ganze Zeit einfach nur an. Wortlos. Langsam aber sicher spürte sie, wie sich ein bestimmtes Gefühl immer mehr in ihr breit machte. Etwas, was sie leicht wütend machte. Etwas, was sie nicht mehr akzeptieren lassen wollte, dass sie so ignoriert wurde. Eifersucht. Ja sie war eifersüchtig. Immerhin wurde sie von ihm angesprochen und er war es auch, der mit ihr seinen Spaß haben wollte. Nur mit ihr allein. Hier und sofort. So kniff sie Kai in die Seite und schaute ihn mit leicht verengten Augen an. Dieser erschrak leicht und nahm den Blick von der Schwarzhaarigen. Auch wenn ihm das mehr als schwerfiel. Seine braunhaarige Begleitung schien etwas verstimmt zu sein. Zumindest konnte er dies aus ihrer Mimik lesen. Doch es war ihm eigentlich komplett egal. Er hatte sie für diesen einen Moment sogar komplett vergessen gehabt. Sie war nur irgendjemand. Irgendjemand, den er sich ausgesucht hatte, um sein Spiel zu spielen. „Was ist?“, brachte er von daher nur kühl heraus. Miras Blick verdüsterte sich immer mehr. Erst war er so nett und zuvorkommend. Er hatte mit ihr geflirtet und ihr schöne Augen gemacht. Und nun schaute er sie so abweisend an. Kalt. Wie, als wäre sie ihm lästig. Ein Hindernis. Als wäre sie ihm einfach egal. Doch bevor sie auch nur ein Wort sagen konnte, hörten beide ein leises lachen. Doch dies klang eher verachtend, als freundlich. Beide schauten wieder zu der Schwarzhaarigen. Diese blickte in Kais Rubine und lief dann auf ihn zu. Auch er schaute in ihre Augen. Diese giftgrünen Augen. Etwas faszinierte ihn an diesen. Sie wirkten so gefährlich und leuchteten schon fast etwas auf. Kai hatte ein leichtes Grinsen auf den Lippen. Er wollte sie haben. Er musste sie haben. Und er würde sie auch bekommen. Dessen war er sich hundertprozentig sicher. Niemand konnte sich ihm entziehen. Er würde auf jeden Fall gewinnen. Kurz vor ihm blieb sie stehen und betrachtete nun seine Begleitung. Ihr Blick wirkte kühl. Sehr kühl sogar. Man konnte auch etwas Verachtung in den leuchtend grünen Augen sehen. Schließlich hatte sie wieder ihr Lächeln auf den Lippen und ging an den beiden vorbei. Die Unbekannte machte sich auf den Weg nach draußen. Kai hatte sich schon zu ihr gedreht und wollte gerade etwas sagen, als sie innehielt. Die Türklinke noch in der Hand und die Tür schon leicht geöffnet. Noch einmal konnte Kai einen Blick auf ihre Augen erhaschen. „Viel Spaß noch.“, lachte sie etwas herablassend und verschwand dann hinter der Tür. Kai wollte ebenfalls gerade ansetzen zu gehen. Schließlich hatte er heute noch ein Ziel vor Augen. Und wer weiß schon, ob die Unbekannte nicht gleich komplett die Disko verlassen würde. Einmal aus den Augen verloren, würde er sie wohl nicht wiederfinden. Und damit würde er sich nicht zufrieden geben. Doch gerade, als er einen Schritt gelaufen war, hielt ihn jemand an seinem linken Arm fest. >Die habe ich ja schon ganz vergessen< Sein Lächeln, welches er noch wegen der Schwarzhaarigen auf den Lippen hatte, verschwand sofort. Seine Augen verloren den Glanz, den sie noch vor einigen Sekunden hatten. Einzig allein ein eisiger Blick lag auf der Brünetten. Dem Störenfried. Wegen ihr würde er noch sein Date aus den Augen verlieren. Warum hatte er sie gleich nochmal angesprochen? Achja. Man sah es manchen Mädchen leider nicht an, dass sie absolut nervig waren und nicht bemerkten, wann sie überflüssig waren. Denn dies war sie, seit er das schwarzhaarige Mädchen erblickt hatte. „Was soll das?!“, keifte sie ihn schon leicht an. Die Wut war ihr regelrecht ins Gesicht geschrieben. Die Augen waren zu Schlitzen verengt und sprachen ganze Bände. Die Arme hatte sie vor ihren Oberkörper gekreuzt. Mira hatte langsam genug. Die Eifersucht brodelte inzwischen nur noch in ihr. Kai war ihr Date und nun wollte er sich anscheinend ohne noch ein Wort zu sagen vom Staub machen. Dieser verschwendete keinen Gedanken mehr an die Braunhaarige. Er musste die ganze Zeit an die Unbekannte denken und hoffte, dass diese sich nicht schon aus dem Staub gemacht hatte. „Ich rede mit dir!“ Kais Blick, der eindeutig ins Leere ging, galt nun der Person vor ihm. „Ich aber nicht mit dir.“, war das Einzige was er von sich gab, bevor er sich auch auf den Weg nach draußen machte. Mira wollte ihn zwar am Arm zurückhalten, doch er riss sich einfach von ihr los und verließ das Herrenklo. Kein Wort galt mehr ihr. Kein Blick wurde ihr mehr geschenkt. Wahrscheinlich nicht mal mehr ein Gedanken. So fiel die Brünette auf die Knie und starrte erschrocken und verzweifelt zu gleich auf die Tür. Tränen bildeten sich in ihren blauen Augen. Kurz versuchte sie sich noch zusammenzureißen, doch dies gelang ihr ganz und gar nicht. So ließ sie der salzigen Flüssigkeit freien Lauf und fing an jämmerlich zu weinen. Das Gesicht in ihren Händen vergruben, saß sie da noch eine ganze Weile. Kai derweil lief eilig auf die Bar zu. Dies war der Beste Ort, um alles zu erblicken. Das Einfachste wäre ja natürlich gewesen, wenn die unbekannte Schönheit an der Bar Platz genommen hätte, aber dem war leider nicht so. So blieb er direkt vor der Bar stehen und schaute quer durch die kleine Disko. Er durchleuchtete jede Ecke, die es gab. Er schaute durch jede Person, die sich zu dieser Zeit in diesem Raum befand. Doch er konnte sie einfach nicht entdecken. Der Barkeeper, Kiro, schaute schon die ganze Zeit verwundert zu seinem Stammgast. Er hatte Kai noch nie so schnell von der Toilette kommen sehen und nun schien er nach irgendjemanden zu suchen. Doch er wusste nicht wen oder was er eigentlich suchte. Er wollte ihn auch nicht fragen. Es ging ihm schließlich nichts an. Es war besser sich aus allen Angelegenheiten rauszuhalten. Er war schließlich nur der Barkeeper und kein Waschweib. Dies schätzten wohl auch viele an ihm. Trotzdem hätte er zu gerne gewusst, nach wem Kai suchte. Die Brünette konnte es nicht sein. Diese hatte er noch nicht aus der Toilette kommen gesehen. Doch bevor er sich weiter sinnlos den Kopf darüber zerbrach, polierte er lieber seine Gläser weiter. Etwas fragend schaute er seinem Stammkunden doch hinterher, als dieser plötzlich aus der Disko verschwand. Kiro konnte nur darüber schmunzeln und wendete sich dann einem Gast zu, der ein Bier bestellte. ~Flashback Ende~ Er hatte sie natürlich nicht gefunden. Sie war spurlos verschwunden. Es war, wie als hätte es sie nie gegeben. Diese unbekannte Schönheit. So ging er anschließend in eine kleine Bar und trank noch eine Kleinigkeit. Eine Kleinigkeit ist wohl etwas untertrieben. Es waren wohl ein paar Gläser mehr, als gewollt. Aber schließlich musste er ja mit seinem Frust irgendwo hin. Der Frust über sich selbst, dass er sie nicht gefunden hatte. Der Frust über Mira, dass sie hatte ihn nicht einfach in Ruhe gehen lassen. Der Frust darüber, dass er unbedingt dieses braunhaarige nervige Mädchen anmachen musste. Sie allein war an der ganzen Sache schuld. Kai schüttelte kaum merklich mit dem Kopf. Nein. Eigentlich war er selber schuld. Mira konnte für die ganze Sache eigentlich nichts. Sie war nur ein Teil des Spieles, welches er führte. Und anscheinend hatte die schwarzhaarige Schönheit die erste Runde gewonnen. Vorerst. Doch was nun? Er wusste nicht wer sie war. Zudem hatte er sie noch nie vorher gesehen. Wer weiß, ob das nicht sogar Zufall war, dass sie gestern in dieser Diskothek war. Wohnte sie überhaupt in dieser Stadt? Würde sie noch einmal in die kleine Disko kommen? Hatte er überhaupt eine Chance sie noch einmal wiederzusehen? Kai erschrak über sich selbst. „Ist alles ok?“, Ray schaute ihn etwas besorgt an. Auch die anderen hielten in ihrer Unterhaltung inne und schauten auf den jungen Russen. Sie bemerkten schon die ganze Zeit, dass er etwas abwesend schien. Es war ja nicht so, dass er sich sonst munter mit ihnen unterhielt, aber so in Gedanken versunken, dass er einfach gar nichts mehr mitbekam, hatten sie ihn schon sehr lange nicht mehr erlebt. Selbst, als sie ihm eine Frage gestellt hatten, bekam er diese anscheinend nicht mal mit. Doch wo er nun so sichtlich vor irgendetwas erschrak und sich alles andere als normal benahm, mussten sie doch mal nachfragen. Schließlich war er ihr Freund und sie hatten nie die Hoffnung aufgegeben, dass er ihnen irgendwann mal etwas anvertrauen würde. Doch die Hoffnung wurde schnell zerschlagen. „Ja.“, kam es nur knapp. Doch so schnell wollte Ray nicht aufgeben. „Kai, wir sehen alle, dass irgendetwas nicht stimmt. Warum sagst du uns nicht, was los ist? Ist gestern Abend irgendetwas vorgefallen?“ Der Angesprochene, welcher schon die ganze Zeit die Augen geschlossen hielt, hob seine Tasse an und trank noch den letzten Schluck Kaffee aus. Anschließend stellte er sie wieder auf den Tisch, öffnete seine kaltblickenden Rubine und stand auf. Kurz schaute er noch auf seine Freunde, ehe er sich umdrehte und wortlos aus dem Raum verschwand. Ein Seufzen ging durch die große Küche. Es war halt immer das Gleiche. Dies würde sich wohl nie zwischen ihnen ändern. Doch die anderen ließen sich davon nicht die Laune verderben. Gemütlich tranken alle noch ihren Kaffee aus und unterhielten sich weiter. „Und was habt ihr heute noch so vor?“, warf Max in die Runde. Tyson zuckte darauf nur mit den Schultern. „Bis jetzt eigentlich nichts.“ „Ich dachte Hilary wollte heute noch vorbeikommen?“ „Sicher Kenny?“ „Ja, eigentlich schon. Das hatte sie zumindest nach dem Training gesagt.“ „Ja Tyson. Du warst wohl in Gedanken schon beim Abendbrot, dass du das schon wieder nicht gehört hast.“ Ray und Max mussten sofort anfangen zu lachen. Ja das würde zu ihrem Blauhaarigen Freund passen. Ständig und immer essen im Kopf. Wenn Tyson mal an etwas anderes denken würde, beybladen ausgenommen, dann müsste er schon sterbenskrank sein. „Haha Dizzy.“ „Ich bin nur ehrlich.“ „Danke auch.“ „Gerne.“ „Musst du eigentlich immer das letzte Wort haben?“ „Nein.“ „Jetzt hast du es schon wieder getan!“ „Was?“ „Das letzte Wort zu haben!“ „Ich habe nur deine Frage beantwortet.“ „Das hast…“ „Ist gut jetzt Tyson!“, unterbrach Ray ihn. „A-Aber…“ „Tyson!“ „Ist ja gut. Aber..“ Ein kurzer böser Blick von dem Schwarzhaarigen und Tyson schluckte die Wörter lieber herunter. Und bevor Dizzy noch ein Wort sagen konnte, klappte Kenny seinen Laptop zu und verschwand schnell in seinem Zimmer. Max, welcher sich die ganze Szene belustigt angeschaut hatte, stand nun auch auf, um den Tisch abzuräumen. Ohne zu zögern half der Chinese ihm. Tyson derweil ging nach draußen. Von ihm vernahm man nur noch ein grummeln und irgendwelche geflüsterten Worte, die aber keiner Verstand. Max und Ray sahen ihm beim Gehen zu und zuckten nur mit der Schulter. Schließlich räumten beide noch die letzten Teller vom Tisch. Ray machte sich dann sofort daran alles im Geschirrspüler zu verstauen, während Max den Tisch abwischte. „Hast du denn heute noch etwas vor?“ Der Angesprochene, welcher gerade den Lappen ausspülte, um ihn dann ordentlich wegzulegen, meinte nur, dass er nachher zu seinem Vater wollte. Sie wollten mal wieder einen Tag zusammen verbringen. „Und du? Schaust du dir das Schauspiel an, wenn Hilary dann vorbeikommt?“, stellte Max die Gegenfrage. Ray wusste genau, was er damit meinte. Sobald die Braunhaarige die Türschwelle betrat und auf den Blauhaarigen traf begann das Schauspiel. Es musste nicht mal ein Wort fallen. Kein Ton. Und dennoch würden sie sofort mit streiten anfangen. Ein Grund gab es meistens nicht, aber das hielt die beiden nicht davon ab. Sie brauchten keinen. Wahrscheinlich wussten sie selber nicht mal warum sie es taten, aber vielleicht war es ja deren Art sich zu zeigen, dass sie sich eigentlich liebten. Dass Hilary in Tyson verliebt war, wussten sie ja schon. Doch was Tyson betraf, war es ein Rätzel. Nur er allein kannte seine Gedanken und Gefühle. „Nein. Ich wollte dann noch etwas einkaufen gehen. Der Kühlschrank ist so gut wie leer. Außerdem kann ich mir die Kopfschmerzen heute ersparen.“ Max lachte kurz auf. „Das kann ich verstehen.“ Kai saß verwirrt und auch etwas verstört auf seinem Bett und hatte die rechte Hand an seinen Kopf gelegt. Er war erschrocken. Erschrocken über sich selbst. Erschrocken über seine Gedankengänge. Hatte er es wirklich so nötig, dass er sich solche Gedanken über das Mädchen machte? War er etwa so verzweifelt? Doch was sollte er machen? Kai ertrug diese verdammten Gefühle der leere und Einsamkeit nicht mehr. Sie waren inzwischen so stark, dass er das Gefühl hatte er wäre nur noch ein Schatten in dieser einsamen Welt. Und schon allein dieser Gedanke machte ihn wahnsinnig. Seit wann dachte er solche Dinge? Warum nur traf das alles ihn? Er fühlte sich so verändert. Er hatte das Gefühl nicht mehr er selbst zu sein. Doch er wollte nichts anderes, als er selbst zu sein. Deswegen schürte er ja die Hoffnung, dass wenn er die eine Besondere im Bett hatte, dass es dann verschwunden wäre. Alles andere wäre inakzeptabel. Er will keine Beziehung. Er will keine Freundin. Und er will verdammt nochmal keine Liebe für irgendjemanden empfinden. Wahrscheinlich war er so verzweifelt, weil er seinem Ziel noch nie so nahe war. Dieses Mädchen war das Ziel und er hatte es knapp verpasst. Und nun könnte er in diesem Moment wieder am Anfang stehen. Kai war sich sicher, dass er das nicht aushalten könnte. Noch so eine lange Zeit und er würde daran kaputtgehen. Er musste sie finden. Unbedingt. Er musste sie ins Bett bekommen. Unbedingt. Und dann wäre endlich wieder alles gut. Das wusste er. das war auch schon das 2. kapitel und ich hoffe wiedermal, dass es euch gefallen hat :) erst einmal möchte ich noch mal danke für die kommis sagen - ich bin echt happy :) uuuund ich habe es auch endlich geschafft die charakterbeschreibung fertig zu machen dann mal her mit der kritik oder lob und wir sehen uns bald mit dem 3. kapitel - freu mich lg eure manchan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)