Das Licht in meiner Dunkelheit von DCMarvelFan ================================================================================ Kapitel 7: Der Ausflug ---------------------- Es war an einem Freitag, Valerie hatte gerade ihren Spind zugeschlossen als plötzlich Anna neben ihr stand. „Hey“ sagte diese. Erschrocken zuckte sie zusammen. Sie hatte sich immer noch nicht daran gewöhnt, dass Anna das Talent hatte sich unbemerkt und geradezu lautlos anzuschleichen. „Erschreck mich doch nicht immer so.“ sagte Valerie vorwurfsvoll. „Entschuldige. Hast du am Wochenende was vor?“ fragte Anna. „Nein, wieso fragst du?“ antwortete Valerie. „Naja, ich will eine Spritztour machen und ich wollte fragen ob du Lust hast mitzukommen?“ Valerie grinste: „Mit deinem Bike?“ fragte sie. Anna nickte. „Warum nicht?“ sagte Valerie. „Gut, ich hole dich dann morgen ab.“ sagte Anna. *** Gekleidet in einer langen Jeanshose und einem schwarzen Shirt stand Valerie vor dem Spiegel. Ihr Herz klopfte, sie würde mit Anna zusammen auf ihrer Maschine unterwegs sein. Valerie musst zugeben, dass ihr ein bisschen mulmig zu Mute war. Das Rollerfahren war eine Sache aber mit einem richtigen Motorrad zu fahren eine andere. Valerie warf sich die Lederjacke, die Anna ihr geschenkt hatte über und zog den Reißverschluss hoch. Sie griff nach ihrem Helm und verließ ihr Zimmer. Valerie ging die Treppe runter und sah dass gerade ihre Eltern im Wohnzimmer saßen. Ihre Vater hob erstaunt beide Brauen hoch, als er seine Tochter in der Lederjacke sah. „Wo hast du denn die Jacke her, die habe noch nie an dir gesehen?“ sprach er. „Die hat mir meine neue beste Freundin geschenkt" sagte Valerie etwas zögerlich. „Du hast eine neue Freundin, warum weiß ich davon nichts?“ fragte ihr Vater. Valeries Mutter antwortete stattdessen: „Weil sie neu ist Schatz, deswegen heißt es neu.“ Sie deutete leicht mit dem Kopf an, dass Valerie verschwinden sollte. „Äh ja… ich muss los.“ sagte Valerie und verschwand durch die Tür ehe ihr Vater noch etwas sagen konnte. Draußen ging Valerie bis zur Straße und begann dort nervös auf und ab zu gehen und immer wieder auf die Uhr zu schauen. Es dauerte nicht lange bis man laute Motorengeräusche hörte die die Ankunft von Anna und ihrer Maschine ankündigten. Als diese vorgefahren war, klappte Anna ihr Visier hoch. „Hi“ sagte sie „Bist du so weit?“ Valerie nickte und setzte ihrerseits ihren Helm auf. Ihre Hände zitterten leicht vor Aufregung, deswegen dauerte es ein wenig, bis sie den Kinnriemen ihres Helms befestigt hatte. Doch Anna wartete geduldig bis sie das erledigt hatte. Valerie schwang sich hinter Anna auf den Sitz und hielt sich am Heck der Maschine fest. Anna rollte mit den Augen griff hinter sich und legte ihre Hände auf ihre Hüfte. „So ist es viel besser.“ sagte Anna. Hätte sie Valeries Gesicht unter dem Helm gesehen, wäre es aufgefallen, dass Valerie leicht errötete. „Bereit?“ fragte Anna und klappte das schwarze Visier ihres Helms runter. „Leg los.“ sagte Valerie. Anna spielte ein paarmal mit dem Gas und lies den Motor aufheulen. Dann fuhren die beiden los. *** Es war atemberaubten diese Gefühl von Freiheit wenn einem der Wind um Nase weht, dachte Valerie. Mit dem Roller zu fahren war nichts im Vergleich zum Motorradfahren. Sobald sie außerhalb der Stadt waren und auf den Highway lies Anna der Maschine freien Lauf. Und obwohl es manchmal scharfe Kurven gab, vertraute Valerie Annas Fähigkeiten als Fahrerin. Trotzdem presste sich die Sechzehnjährige hin und wieder etwas fester an Anna wenn diese eine Kurve zu scharf nahm. Gegen Mittag hielten die beiden auf einem Rastplatz wo sich ein japanisches Restaurant befand. Sie nahmen an einem der Tische platz an dem Valerie bei dem Kellner, ein älterer japanischer Mann, Nudeln mit Hähnchenfleisch bestellte. Anna sprach den Mann zu Valeries großer Verwunderung auf Japanische an. Es folgte langes hin und her und dann ging der Mann eilig davon. Das einzige, was Valerie heraushören konnte war das Wort Okinawa. „Du kannst Japanisch?“ fragte Valerie. „Ich spreche viele Sprachen.“ sagte Anna. „Und was hast du zu ihm gesagt?“ fragte die Braunhaarige neugierig. „Nun zuerst hat er mich gefragt woher ich so gut Japanisch kann, ohne Akzent und so. Dann habe ich ihn gefragt woher er käme. Dann habe ich ihm noch gesagt, dass er mein Essen extrascharf machen soll, das wars.“ Valerie sah ihre Freundin an; diese Frau war ihr ein Rätsel. Einige Augenblicke später kam der Kellner wieder und stellte ihr Essen auf den Tisch. „So, einmal Nudeln mit Hähnchen und einmal Nudeln mit Rindfleisch, extra scharf.“ sagte der Kellner. Anna bedankte sich auf Japanisch und die beiden fingen an zu Essen. „Oh man“ sagte Anna genüsslich, während sie gierig aß „Ich liebe scharfes Essen.“ Beim Essen viel Valerie auf, dass Anna den Umgang mit den Essstäbchen perfekt beherrschte. Und das sie akzentfrei Japanisch konnte, machte sie neugierig. Am liebsten hätte sie Anna gefragt, woher sie das alles konnte. Aber wie sie ihre Freundin kannte würde Anna irgendwelche halb rätselhaften Antworten geben oder ihrer Frage ausweichen. *** Als sie auf dem Highway entlang schossen, genossen sie es einfach zusammen zu sein. Anna und Valerie sprachen wenig, denn der Fahrtwind und die Motorengeräusche ließen das nicht zu. Irgendwann, als die Sonne begann unterzugehen, fuhr Anna vom Highway ab und fuhr auf einer kleinen Landstraße weiter bis sie anhielt. „Warum halten wir?“ fragte Valerie als sie und Anna die Helme abnahmen. Anna sagte nichts, stieg ab und ging zum Rande der Fahrbahn die auf einem Hügel gebaut war. Langsam schritt sie einige Meter den Hügel hinunter, dann blieb sie stehen. Sie breitete die Arme aus und lies sich ins Gras fallen. Valerie, die Anna gefolgt war, setzte sich neben sie und musste die Aussicht bewundern. Von hier aus konnte man fast ihren ganzen Weg zurückverfolgen. Und weit, weit, weit, entfernt konnte man die hohen Gebäude von Los Angeles sehen. „Es ist sehr schön hier.“ sagte Braunhaarige „Hier draußen fühle ich mich am wohlsten.“ sagte Anna „Manchmal fühle ich mich in der Stadt so eingeängt. Und ich mag an sich schon keine engen Räume, dann muss ich einfach da raus.“ „Ist dass der Grund warum gerne Motorrad fährst?“ fragte Valerie denn jetzt, wo sie mit sowas gefahren war, konnte sie Anna verstehen. „Das ist einer der Gründe.“ sagte Anna knapp. Langsam schwand die Sonne und tauschte ihren Platz in ein schönes Vollmondlicht und der dunkelrote Himmel wandelte sich zu einem sternenklaren Nachthimmel. Sie schwiegen beide und saßen einfach da. Irgendwann hörte man weit weg ein lautes Heulen. Valerie fand diese Laute unheimlich. „Was ist das?“ fragte Valerie . „Ein Kojote“ erklärte Anna. „Von dem Geheule kriege ich eine Gänsehaut.“ sagte Valerie. „Er ist ein Jäger, er wurde geschaffen um zu töten. Er hat keine Wahl. Doch ich habe sie jetzt.“ Valerie sah Anna verwirrt an, was meinte sie damit? Wieder schwiegen sie eine Weile und irgendwann fiel Valeries Blick auf das silberne Kreuz, das Anna um ihren Hals trug. Anna bemerkte ihren Blick. „Das hatte meiner Mutter gehört.“ sagte Anna „Es ist das einzige, was ich noch von ihr habe.“ „Wie..“ fragte Valerie zögerlich „Ist sie denn gestorben?“ Annas Blick wurde leer und voller Trauer „S-sie wurde ermordet.“ „Anna, das ist furchtbar. “ rief Valerie. „Ist schon okay.“ sagte Anna. „Entschuldigung, dass ich dir immer Fragen über deine Vergangenheit stelle.“ sagte Valerie „Aber du weißt alles über mich und ich so wenig über dich.“ „Da gibt es nicht viel zu wissen.“ sagte Anna knapp. „Und außerdem weiß ich mehr über dich als du glaubst.“ sagte Anna und lächelte plötzlich. „Ach ja?“ sagte Valerie und hob eine Braue. Aus Anna's Lächeln wurde ein Grinsen „Zum Beispiel das du kitzlig bist.“ sagte sie und stürzte sich auf Valerie. „Nein, nein, das ist unfair!“ rief Valerie lachend. Als die Schwarzhaarige begann, sie von oben bis unten durch zu kitzeln, wälzten sie sich den Abhang hinunter, bis Anna erneut über ihr war. Sie schauten einander an. Da war etwas in Anna's Augen, was Valerie bis jetzt noch nie gesehen hatte. Alleine diese ganze Position ließ Valerie's Herz höher schlagen. Langsam senket sich Anna zu ihr hinunter und gab ihr einen leidenschaftlichen Kuss. Valerie stockte der Atem, sie konnte die Zunge der Schwarzhaarigen in ihren Mund spüren. Valerie konnte nicht glauben was gerade hier passierte. Irgendwann lösten sich Anna's Lippen von ihr. Valerie lächelte: „Ich wusste es.“ sagte sie. „Was?“ fragte Anna. „Dass du eine gute Küsserin bist.“ sagte Valerie. Wieder begann Anna sie zu küssen und dieses Mal erwiderte Valerie den Kuss. *** Es war sehr spät, als Anna Valerie bei ihrem Zuhause absetzte. Die Braunhaarige stieg von der Maschine und nahm ihren Helm ab. „Das war schön, der Ausflug meine ich.“ sagte sie. „Und der Kuss?“ fragte Anna. „Der war auch schön.“ sagte Valerie lächelnd. Valerie wollte gerade gehen, drehte sich aber noch einmal um. „Anna, s-sind wir jetzt zusammen?“ fragte die Braunhaarige. Anna gab Valerie einen langen Kuss, den diese erwiderte. Sie war eindeutig süchtig nach Anna's Lippen. „Reicht dir die Antwort?“ „Ja“ hauchte Valerie. Anna setzte ihren Helm auf und klappte das Visier zu. „Anna!“ rief Valerie. Die Bikerin klappte ihr Visier hoch. „Was ist denn noch?“ fragte Anna. „Ich liebe dich!“ sagte Valerie. Obwohl sie nur das halbe Gesicht von Anna sehen konnte, konnte sie erkennen, dass sie grinste. „Ich weiß“ sagte Anna selbstsicher. Sie startete den Motor und fuhr los, aber ließ die Maschine vorher wie ein wildes Pferd kurz aufbäumen. „Angeberin.“ murmelte Valerie und ging zum Haus. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)