Alles wird gut... Vielleicht von CDBonnie (Schuljahr 7 (Fortsetzung zu 'Wetten dass...')) ================================================================================ Kapitel 21: XXI --------------- James grinste seinen besten Freund breit an. „Wie wäre es mit einer kleinen Geschichte?“ Lily lehnte sich an James' Beine, Frank hatte Alice im Arm und Ven saß im Schneidersitz neben mir. Nur Peter saß etwas abseits. Ich zuckte mit den Schultern. Wenn James eine Geschichte erzählen wollte, mir machte das nichts aus. Gespannt sahen wir James an. „Also, wir gehen zurück in unser drittes Jahr. Tatze hier,“ er zeigte auf Sirius. „war gerade vom Jäger zum Treiber geworden und Polly ist in die Mannschaft gekommen.“ Ich konnte spüren, wie sich Sirius' Bauch anspannte und sein Arm sich enger um mich zog. „Ich glaube, er war damals mit Hestia Jones zusammen?“ James sah Sirius mit hochgezogenen Augenbrauen fragend an. Der nickte vorsichtig. „Mir gefällt glaube ich nicht, in welche Richtung das geht, Krone.“ James lächelte, in seinen Augen blitzte der Schalk. „Ich weiß nicht, was du meinst.“ Der Griff um meine Taille wurde noch etwas härter. „Wie ich sagte, Tatze war gerade mit Hestia zusammen, ich glaube, es hat sechs oder sieben Tage angehalten. Wir, das heißt Tatze, Wurmschwanz, Moony und ich, saßen in der Tribüne des Quidditchfeldes und irgendwo konnten wir Hestia rufen hören.“ Plötzlich richtete Sirius sich auf, ich rutschte zur Seite und mein Verlobter stürzte sich auf seinen Freund. „Das wirst du nicht erzählen!“ Lachend wich James zurück und während Sirius versuchte an James heranzukommen, warfen Lily und ich uns auf Sirius. „Ruhe Alpha, ich will das hören.“ lachte ich und versuchte ihn auf die Matratze zu drücken. Lily hatte sich ein Bein geschnappt und stemmte ihr gesamtes Gewicht darauf ab. „Wie ich gerade sagen wollte, bevor ich so rüde unterbrochen wurde, Hestia hat Tatze gesucht.“ „Ich warne dich Krone!“ knurrte Sirius. Lachend wich James noch ein Stück zurück. „Ich will wissen, was Jamsie zu sagen hat.“ brachte Lily zwischen schweren Atemzügen, die von unterdrücktem Lachen und der Anstrengung Sirius festzuhalten zeugten, heraus. Ich sah, wie Venice Alice einen Blick zuwarf und die Beiden kamen uns zur Hilfe. Alice schnappte sich Sirius' anderes Bein und Ven setzte sich kurzerhand auf meinen Rücken, um meine Anstrengungen Sirius auf der Matratze zu halten zu unterstützen. Ich schnaufte. „Wir haben mit etwas Butterbier auf der Tribüne gesessen und unseren nächsten Streich geplant, da kommt Hestia auf das Spielfeld gelaufen, ruft nach Sirius – ihrem Schnuckelchen – und lässt die Gryffindorfahne fallen, die sie umgewickelt hatte.“ „James Potter...“ knurrte es unter mir. „Und, was soll ich sagen, die liebe Hestia, die, wenn ich mich recht erinnere, eine Rawenclaw war, hat ihrem Haus wahre Schande bereitet. Man könnte meinen sie hätte nach Hufflepuff gehört.“ James zog es absichtlich in die Länge. „Mach es nicht so spannend.“ murrte Lily und versuchte Sirius' strampelndes Bein im Griff zu behalten. „Ja, was war nun mit Hestia?“ keuchte ich. James grinste bis über beide Ohren. „Hestia trägt Sirius für immer im Herzen, sie stand nicht nur vollkommen nackt auf dem Spielfeld – uns hatte sie wohl nicht dort erwartet – sie hat sich Sirius' Namen und sein Gesicht auf die linke Brust tätowieren lassen.“ Ich zog beide Augenbrauen hoch und richtete mich so schnell auf, dass Ven ihr Gleichgewicht verlor und herunter fiel. „Wirklich?“ fragte ich meinen Verlobten. Sirius hatte sich so schnell aus Lilys und Alice' Griff befreit, dass ich das Gefühl bekam, auch wir vier hätten ihn nicht halten können, wenn er es nicht zugelassen hätte. Frank hielt sich sichtlich aus der Schussbahn heraus. „Du hast es versprochen, Krone.“ zischte er. James kniff die Augen zusammen. „Nein, ich habe versprochen, dass ich es nicht in der Öffentlichkeit erwähne. Aber wir sind schließlich alle Freunde, nicht wahr?“ „Sirius...“ mahnte ich. Bei meinem Tonfall zuckte er leicht zusammen. „Es war ihre Idee und, nur damit du es weißt, ich habe ihr gesagt, dass es eine bescheuerte Idee ist.“ Bevor ich dazu etwas sagen konnte, meldete sich Peter zu Wort. „Wenn man es genau nimmt, hast du gesagt, dass sie sich das sowieso nicht trauen würde.“ James, Venice und Frank brachen in Gelächter aus. Lily sah Sirius tadelnd an und Alice schüttelte lediglich den Kopf. „Beim verrückten Hippogreif, worauf habe ich mich mit dir eingelassen?“ murrte ich halbherzig. Sirius zauberte ein schiefes Grinsen auf sein Gesicht. „Hestia war in Rawenclaw und im fünften Schuljahr, ich konnte doch nicht ahnen, dass sie so einen Blödsinn macht. Außerdem liebst du mich.“ Er zog mich näher und gab mir einen sanften Kuss auf die Lippen. Seufzend löste ich mich von ihm. „Da wir alle Krones vergebliche Versuche kennen Lily rumzukriegen, kann ich nichts dergleichen erzählen.“ Da meldete sich Peter zum ersten Mal an diesem Abend zu Wort. „Sag mal, Tatze. Mir würde da gerade etwas einfallen. Was ist aus dem Streich geworden, den du Pol im dritten Jahr gespielt hast?“ „Welcher Streich?“ James zog die Augenbrauen in die Höhe. Auf Peters Stirn bildete sich eine steile Falte. „Na den, den Sirius die ganzen Weihnachtsferien geplant hat.“ Wir alle sahen von Peter zu Sirius. „Das hast du nicht gemacht!“ brachte James schließlich hervor. Sirius begann breit zu grinsen. „Klar.“ „Okay, jetzt will ich wissen worum es geht.“ mischte ich mich ein. „Ich kann mich nicht daran erinnern, dass du mich um Neujahr herum, zur Weißglut gebracht hättest.“ Sirius warf mir einen schnellen Blick zu. „Ich habe es versteckt.“ Ich kniff die Augen zusammen. „Wenn du mir nicht sagst, was, dann...“ Im Augenwinkel sah ich James den Kopf schütteln. „Das ist nicht dein Ernst, Tatze.“ Der nickte nur. „Beweis es.“ Sirius zuckte mit den Schultern. „Pey, drehst du dich bitte um und ziehst deinen Pullover aus?“ Irritiert drehte ich mich. Unter dem Pullover trug ich ein blaues Tanktop, dass eng am Körper lag. Sirius murmelte etwas und gleich darauf konnte ich meine Freunde nach Luft schnappen hören. „Was?“ fragte ich beunruhigt. „Was ist denn?“ „Ähm, Polly. Das möchtest du dir vielleicht im Spiegel anschauen.“ Alarmiert ging ich ins Badezimmer und drehte mich mit dem Rücken zum Spiegel. Ein Blick über die Schulter zeigte mir das Unfassbare. Da, zwischen meinen Schulterblättern, prangten schwarz und schlicht die Worte 'Eigentum von Sirius Orion Black' mit einem Pfotenabdruck darunter. „SIRIUS ORION BLACK!“ schrie ich und stapfte aus dem Bad auf meinen Verlobten zu. Meine Freunde hatten sich vorsichtshalber von Sirius entfernt. „Ja, Darling?“ Ich schnaufte vor Wut. „Entferne das!“ Er hob beschwichtigend die Hände. „Tut mir leid, das geht nicht.“ Ich biss die Zähne fest zusammen. „Warum?“ Meine inzwischen nur noch als Zischen zu erkennende Stimme war schwer von Wut. „Es könnte sein, dass ich Tinte von unseren Prüfungen verwendet habe.“ Ich atmete tief durch und versuchte angestrengt nicht in die Luft zu gehen. „Sirius?“ fragte ich süß. Besorgt sah er mich aus seinen graublauen Augen an. „Ja, Süße?“ Ich atmete tief ein. „Könnte es zufällig sein, dass dieses Tattoo, das du mit verzauberter, permanenter Tinte gefertigt hast, ganz sporadisch sichtbar geworden ist? Zum Beispiel, wenn ich mit dem ein oder anderen Jungen ausgegangen bin?“ Sirius tat, als müsse er überlegen. „Das wäre durchaus möglich.“ Glücklicherweise für meinen Verlobten lag mein Zauberstab im Schlafzimmer und James und Lily waren schnell genug mich daran zu hindern ihm ernsthaften Schaden zuzufügen. Nachdem sich alle wieder beruhigt hatten, sprich ich, legten wir uns auf unsere Matratzen, tauschten Neuigkeiten aus und schliefen schließlich ein. Um halb sieben war ich hell wach. Wohl weißlich hatte ich mich an den Rand gelegt, damit ich nicht alle meine Freunde weckte, wenn ich aufstand. Sirius hatte sich inzwischen daran gewöhnt, dass ich kurz nach Sonnenaufgang aus dem Bett schlich. Er öffnete kurz ein Auge, blinzelte und zog die Decke enger. Um zehn hatten endlich alle ausgeschlafen und gefrühstückt. Ich warf mir einen Umhang um, hielt Sirius seinen hin und wartete, bis alle fertig waren, dann apparierten wir nach Hogsmead und gingen zusammen zum Schulschloss hoch. Das neue Schuljahr hatte noch nicht begonnen, daher spazierten wir einfach bis zum Tor und warteten dort auf Hagrid, der durch einen Ankündigungszauber auf uns aufmerksam gemacht werden würde. Tatsächlich kam er nur ein paar Minuten später zum Tor und grinste übers ganze Gesicht, als er uns erkannte. „Hallo, was Macht ihr denn hier?“ „Wir wollen zu Dumbledore.“ antwortete James für uns. Wer ihn zum Anführer gemacht hatte, war mir schleierhaft, aber offenbar hatte keiner etwas dagegen. Hagrid ließ uns rein, erzählte uns, wie schön es sei uns zu sehen und ließ uns dann allein zum schloss gehen, weil er im Wald etwas zu erledigen hatte. Ganz eindeutig etwas, das nicht ganz in Ordnung war, denn er weigerte sich standhaft uns zu sagen, was er machen musste. So ruhig hatten wir Hogwarts noch nie erlebt. Auf dem ganzen Gelände konnten wir niemanden entdecken. Wir sahen uns um, als wären wir zum ersten Mal dort und gingen schweigend zum Portal. Sirius schob die Eingangstür auf und wir schlüpften in die Eingangshalle. Wir ignorierten die Gemälde, die zu reden begannen und gingen die Treppen hoch. Einmal waren wir nicht schnell genug und eine Treppe wechselte die Richtung. Wir nahmen einen Umweg und gelangten schließlich zum Wasserspeier. Wir würfelten ein paar Süßigkeiten zusammen, bis der Wasserspeier bei Säuredrops den Weg frei gab. Nervös gingen wir die Wendeltreppe hoch und klopften schließlich an die Tür, die in das Büro führte. „Ja, bitte?“ James öffnete die Tür und wir gingen in das Büro des Schulleiters. Ich hatte nicht erwartet, dass es sich verändert hätte und abgesehen von einer Karte Englands, die an einer Wand hing, war das auch der Fall, aber das Gefühl war ein ganz anderes als das, welches man als Schüler gespürt hatte. „Bei Merlin, was wollen Sie denn hier?“ Dumbledore sah über seine Brille hinweg zu uns. „Wir wollen dem Orden beitreten.“ Dumbledores blaue Augen funkelten belustigt. „Wir meinen es ernst, Professor.“ fügte ich James Worten hinzu. „Und wie kommen Sie darauf, dass ich das erlauben würde?“ „Weil Sie jeden gebrauchen können, der gegen die Todesser und Voldemort bereit ist zu kämpfen.“ Und unglücklicherweise hatte Sirius damit Recht. „Ich kann nicht garantieren, dass Sie das überleben.“ sagte Dumbledore ernst. „Das wissen wir.“ meinte Lily. „Aber es ist auch nicht sicher, dass wir überleben, wenn wir nicht kämpfen. Ich stehe auf der Abschussliste und mit mir alle meine Freunde, weil sie es wagen sich mit einem Schlammblut abzugeben.“ „Das würde ich so nicht unterschreiben, aber vermutlich geht es in die richtige Richtung.“ gab Dumbledore zu. „Oh und vergessen wir Remus nicht, er will auch helfen, zumindest soweit er es kann.“ warf ich ein. „Miss Vulpes, Sie kennen doch seinen Zustand, ich denke nicht,...“ „Doch.“ sagte ich bestimmt. „Ich habe mit ihm darüber gesprochen. Er will helfen, er kommt in ein paar Tagen aus Frankreich zurück.“ Dumbledore gab sich nach einer weiteren Stunde geschlagen und nahm uns in den Orden auf. Eine Woche übten wir unter seiner Anleitung, nach unserem normalen Arbeitstag, Ordensrelevante Zauber, wie die Kommunikation mit Hilfe unserer Patronus, die wir seltsamerweise beim ersten Versuch richtig ausführen konnten. Dumbledore quittierte das mit einem wissenden Lächeln, sagte aber nichts. Wir bekamen Adressen von sicheren Häusern, allerdings nicht alle, falls wir in Gefangenschaft gerieten und lernten Angriffs- und Verteidigungszauber. Dabei hatten unsere Auroranwärter einen großen Vorteil. Wenn wir spätabends nach Hause gingen, sprachen wir wenig und ich fiel so müde ins Bett, dass mein Wecker tatsächlich die Möglichkeit bekam mich morgens zu wecken. Magda, der Empfangsdame im Labor, entging nicht, dass meine Schritte weniger federnd waren und ich tiefe Ringe unter den Augen hatte. Levin registrierte es wohl, aber stören tat es ihn nicht, solange ich meine Arbeit erledigte. Hatte ich nichts für meinen Ausbilder zu erledigen, stellte ich aus bei Halbmond geschnittenem Bergflieder, Fledermausflügeln und Anemonen das hochexplosive Pulver Crepitus für den Orden her. Am Samstag trafen Sirius und ich uns mit Remus, der zu unserem Entsetzen besser als wir aussah. Wir weihten ihn ein und er versprach am nächsten Tag zu Dumbledore zu gehen. Aus Frankreich brachte er beunruhigende Nachrichten, dass es Anzeichen der Todesser dort gebe. Abends saßen dann die Rumtreiber, Lily und ich zusammen in einer Londoner Bar und genossen einen freien Abend, den ich lieber auf meinem Sofa verbracht hätte. Die Bar war ein typisches Muggeletablissement. Alte Möbel, eine verschrammte Theke und jede Menge Leute, die Bier tranken. Die meisten Gäste waren etwas älter als wir, vielleicht zwei, drei Jahre. Es dauerte genau zweiunddreißig Minuten bis James und Sirius Ärger machten. Wir hatten gerade unsere erste Runde Bier ausgetrunken und Remus war neues holen gegangen, da wurde Lily angerempelt und ein paar eindeutig betrunkene Männer begannen anzügliche Bemerkungen über unsere Gruppe zu machen. James und Sirius entfernten sich unauffällig vom Tisch und zwei Minuten später schlug Sirius nach James, der wich jedoch zufällig aus und Sirius traf stattdessen einen der Rüpel. Er entschuldigte sich, doch James holte schon aus und Sirius musste sich schnell ducken. Krones Faust machte Bekanntschaft mit der Schläfe desjenigen, der Lily angerempelt hatte und ohne Entschuldigung weitergegangen war. Der Mann drehte sich mit rotem Gesicht zu James um. „Entschuldigung.“ grinste James und wich wieder Sirius aus. Nachdem der vierte Mann getroffen worden war, fragte einer aus der Runde sie, „Sagt mal Jungs, schlagt ihr euch oder uns?“ „Wieso, willst du eins auf die Fresse?“ fragte Sirius. „Ja, ich meine...“ Weiter kam er nicht James und Sirius schlugen ihn gleichzeitig. Danach brach die Hölle los. Remus hatte sich kurz vorher zu uns durchgekämpft, im übertragenen Sinne, und beobachtete das Spektakel, während Peter sich unter dem Tisch zusammenkauerte und Lily und ich unseren Tratsch fortführten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)