Alles wird gut... Vielleicht von CDBonnie (Schuljahr 7 (Fortsetzung zu 'Wetten dass...')) ================================================================================ Kapitel 7: VII -------------- Die Weihnachtsferien waren nicht mehr weit entfernt. Die Lehrer zogen das Tempo noch einmal an. „Hey seht euch das mal an.“ rief ein Drittklässler. Freitag Abend, der Gemeinschaftsraum war überfüllt. Ich wollte gerade aufstehen und neugierig zum schwarzen Brett gehen, als James mich am Handgelenk festhielt. „Wir wissen schon, was da steht.“ meinte er schlicht. „Schön für dich, ich bin aber noch nicht unter die Hellseher gegangen.“ James grinste nur. „Ich wette, wenn du hoch gehst, bekommst du deine Antwort schneller, als wenn du jetzt versuchst zum Brett zu gehen.“ Abschätzend sah ich ihn an. „Ist so ein Schulsprecher Ding.“ erklärte er. Kurzer Hand sprang ich über die Lehne des Sofas und sprintete die Treppe hoch. „Lily?“ Ich warf die Tür hinter mir ins Schloss. „Was wurde am Brett aufgehängt?“ etwas verwirrt hob die Rothaarige den Kopf. „Hmm?“ „Unten ist ein Tumult?“ „Achso, vermutlich wurde die Information über den Weihnachtsball freigegeben.“ „Ein Ball?“ Ich ließ mich auf mein Bett fallen und starrte nach oben. „Müssen wir da hin?“ „Natürlich nicht.“ Ich seufzte. „Morgana sie Dank.“ Lily kam in mein Blickfeld. „Aber ich bin sicher, dass Sirius dich fragt, ob du mit ihm hin gehst.“ „Er weiß, dass ich Bälle hasse.“ Sie kicherte. „Ich wette, es hält ihn nicht davon ab.“ Am nächsten Tag sprachen alle vom Ball. „Sechs.“ Ven ließ sich neben uns am Tisch nieder. „Was?“ fragte James nach. „Sechs Kerle bis jetzt.“ erklärten Lily, Alice und ich unisono. Ven lächelte. „Bei euch?“ fragte sie. „Vier.“ meinte Lily gelassen. „Drei.“ antwortete ich. „Vier.“ Alice zwinkerte. „Pol, du lässt nach.“ „Liegt wohl an meiner Verlobung.“ lächelte ich und trank von meinem Kürbissaft. „Alice hat aufgeholt.“ Lily klang überrascht. „Abwarten, der Tag ist noch nicht gelaufen.“ Venice warf ihre blonden Haare zurück und begann sich zu bedienen. „Moment, ihr zählt, wer wie oft gefragt wurde?“ Remus sah uns erstaunt an. „Viel wichtiger,“ mischte Sirius sich ein. „wer ist so dreist und fragt meine Verlobte, ob sie mit ihm zum Ball geht?“ Ich drehte mich grinsend zu ihm, als er mich mit einem Arm um meine Taille näher zu sich zog. „Eifersüchtig?“ Er knurrte, sein Mund an meinem Ohr. „Und wie.“ flüsterte er. Am Abend saß ich an einem der Arbeitstische und versuchte mein Alchemieexperiment vorzubereiten. Konzentriert stellte ich Berechnungen an und trug sie in meine Tabelle ein. Ich wollte gerade anfangen den Versuchsaufbau zu zeichnen, als mein Stuhl nach hinten fiel. Ich schrie auf und versuchte mich an der Tischkante festzuhalten. Kurz bevor ich auf dem Boden aufschlug hielt der Stuhl an. Mein Herz hämmerte in meiner Brust. Meine Augen waren aufgerissen und meine Atmung kam Stoßweise. „Sirius Orion Black!“ schrie ich. Sein grinsendes Gesicht schwebte über mir. Offenbar hatte er dafür gesorgt, dass mein Stuhl kippte und fand es nun sehr witzig, dass ich mich erschrocken hatte. Beide Hände hatte er an der Rückenlehne, um zu verhindern, dass der Stuhl weiter Richtung Boden fiel. „Ja, Darling?“ „Steck' dir dein 'Darling' sonst wo hin“ schimpfte ich. „Wärst du jetzt so freundlich meinen Stuhl wieder aufzurichten?“ Er gab mir einen Kuss auf die Stirn und hob den Stuhl. „Besser?“ Ich fauchte und blieb ihm die Antwort schuldig. „Morgen Hogsmead?“ fragte er und ließ sich auf den Stuhl neben mir fallen. „Du Frage?“ Er sah mich an, als wollte er sagen, 'pass auf Kleine, ich weiß genau, was du vor hast'. Ich hielt dem Blick einen Moment stand und seufzte dann. „Ich wollte mit den Mädels gehen.“ Beleidigt sah er mich an. „Keine Zeit für mich?“ „Was hältst du von Lunch?“ „Mit wem bist du denn zum Dinner verabredet?“ Ich tat, als würde ich in einem unsichtbaren Terminkalender nachsehen. „Es tut mir sehr leid, Mr. Black, aber zum Dinner bin ich mit meinem Verlobten verabredet. Ich könnte Sie allerdings zwischen Mr. Pucey und McKinnon einplanen.“ „Pucey? Blau oder grün?“ „Warum sollte mich ein Slytherin einladen? Blau natürlich.“ „Wie kommst du auf Pucey und McKinnon?“ meinte er nach einer kurzen Pause. Ich wollte gerade antworten, da fiel mir ein, dass Sirius vielleicht nicht unbedingt wissen sollte, dass diese Beiden mich wegen des Balles gefragt hatten. Ich sah Lily und Ven in den Gemeinschaftsraum kommen und seufzte erleichtert. „Siebzehn.“ „Vierundzwanzig.“ Ich pfiff durch die Zähne. „Acht.“ „Zwölf.“ Die Mädels ließen sich um mich und Sirius herum nieder. Alice war von oben gekommen. „Okay, Ven hat gewonnen, Zweite ist Lily, Dritte bin ich und Vierte bist du, Alice.“ „Pol, du hast uns enttäuscht.“ grinste Ven. „Das liegt nur an dem da.“ ich nickte in Sirius' Richtung. „Hey!“ empörte er sich. „Der wievielte war Sirius denn?“ wollte Ven wissen. „Der Kronprinz hier, hat nicht gefragt.“ Ungläubig wanderten alle Blicke zu ihm. „Muss ich meine Verlobte etwa fragen, ob sie mit mir zum Ball geht?“ „Ja!“ antworteten meine Freundinnen gleichzeitig. „Oh. Naja, dann. Pey, gehst du mit mir zum Ball?“ Ich lächelte ihn an. „Ich werde alle Angebote in Betracht ziehen. Das macht dann dreizehn.“ Geschockt sah er mich an. „Ich bin sicher, Pol verarscht dich, Tatze.“ James stand hinter seinem Freund und schlug ihm freundschaftlich auf die Schulter. „Bist du das, ja?“ völlig ernst starrte ich ihn an. „Ja.“ Ich legte meinen Kopf etwas zur Seite. „Wirklich?“ „Ich glaube schon.“ „Also doch nicht so ganz sicher.“ wiederholte ich trocken. „Okay, ich habe keine Ahnung. Tatze, ich glaube sie verarscht dich, aber sicher bin ich mir nicht.“ gab er auf. Die Mädels begannen zu lachen. Ich versuchte ein Lächeln zu unterdrücken, scheiterte jedoch kläglich. „Mit wem gehst du?“ fragte ich Alice schließlich. „Frank.“ „Mit wem auch sonst.“ kommentierte Ven. „Was ist mit dir, Ven?“ „Nicolas Samers.“ Ich pfiff durch die Zähne. „Welche Nummer?“ „Einundzwanzig.“ „Dann hast du lange gewartet mit deiner Entscheidung.“ stellte Lily fest. Ven zuckte mit ihrer Schulter. „Mit wem gehst du, Lily?“ Ich konnte sehen, wie James sich anspannte, als Ven fragte. „Sage ich nicht. Ihr werdet es auf dem Ball sehen. Was haltet ihr denn davon, wenn wir Morgen unsere Kleider und Masken besorgen, dann zusammen essen und danach jeder seiner Wege geht?“ „Masken?“ fragte ich aufgeschreckt. „Es ist ein Maskenball, Polly.“ informierte Lily mich. „Warum hast du mir das nicht gesagt?“ grummelte ich. „Es gibt nur eins, was ich weniger mag als Bälle, Maskenbälle.“ „Ich denke, es wird lustig, stell dich nicht so an, Liebste.“ Ich sah Sirius über meine Schulter hinweg an. „Klar.“ „Mit wem gehst du denn, Polly?“ „Habe mich noch nicht entschieden.“ Wieder richtete Sirius sich auf. „Wie bitte?“ Ich schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. „Ich schätze, ich werde mit diesem Idioten gehen, mit dem ich verlobt bin.“ Statt einer Bemerkung zu machen, stürzte Sirius sich auf mich und kitzelte mich. Es dauerte nicht lang und ich lag am Boden und flehte um Gnade. „Lily, Ven... Irgendwer! Hilfe!“ Am nächsten Tag liefen die Mädels schon früh über das Schlossgelände in Richtung Dorf. „Sag mir noch einmal, warum sind wir so früh aufgestanden?“ fragte Lily und gähnte. „Weil du gesagt hast, ich soll dich wecken, wenn ich aufwache.“ Ich band meine Haare zu einem losen Knoten und zog den Schal etwas enger. „Wer hat denn gesagt, dass du uns auch wecken sollst?“ grummelte Ven. „Keiner, ich war so frei.“ gut gelaunt hüpfte ich ein Stückchen vor und wartete dann auf meine Freundinnen. „Mädels, genießen wir den Tag.“ „Klar, aber es ist noch Nacht.“ beschwerte Lily sich. Ich seufzte. „Ich gebe ein Frühstück im Drei Besen aus, in Ordnung?“ Diese Idee fand Anklang bei meinen Mädels. Rosmerta war etwas überrascht uns so früh zu sehen, doch es dauerte nur einen Moment und Pfannkuchen, Eier und Toast standen auf dem Tisch, an dem wir saßen. „Und ihr Süßen, irgendwelche Neuigkeiten?“ Die blonde Wirtin setzte sich zu uns. „Lily geht heute mit James aus.“ erklärte ich und strich Schokolade auf meinen Pfannkuchen. Madame Rosmerta sah Lily an. „Hat Potter dich endlich dazu bekommen ja zu sagen. Das ist schön. Was ist mit euch anderen. Irgendwelche interessanten Entwicklungen in euren Liebesleben?“ Lily warf mir einen bösen Blick zu. „Polly ist verlobt.“ „Das ist ein alter Hut.“ informierte ich. „Pollys Verlobter besucht sie in der Dusche.“ Die Wirtin lachte. „Nun, das sind pikante Neuigkeiten.“ „Ven geht mit irgendeinem Rawenclaw aus.“ mischte Alice sich ein. „Bist du immer noch mit Longbottom liiert?“ fragte Rosmerta statt auf den Kommentar über Ven einzugehen. Alice nickte. Unsere Gespräche mit Madame Rosmerta verliefen immer ähnlich. Wir waren, abgesehen von den Rumtreibern und den Lehrern, die beliebtesten Gäste der Wirtin mit den blauen Augen. Sie wusste immer, wann wir einfach nur ein Gespräch führen wollten oder ein wirkliches Problem hatten und wir redeten gerne mit ihr über das Leben in Hogwarts. Lachend tranken wir unsere heiße Schokolade aus und gingen zur Tür. „Wir kommen später wieder und zahlen dann, in Ordnung?“ „Sicher, ihr Süßen. Bis später.“ Immer noch waren wenig Leute unterwegs, doch die ersten Schüler kamen uns schon entgegen. Wir besuchten Zonkos und zogen dann weiter in eine Bücherei. Lily kaufte zwei Bücher und wir setzten unseren Weg zum Honigtopf fort. „Morgen Abs!“ grüßten wir fröhlich, als wir Aberforth, den Besitzer vom Eberkopf auf der Straße sahen. „Guten Morgen, Ladies.“ Im Honigtopf war es noch recht leer. Wir kauften eine Menge Süßes. Zuckerfederkiele, Schokofrösche, zischende Wissbies, Kaugummis und Zahnweiß-Pfefferminzlakritze. Ambrosius Flume, der Besitzer, staunte nicht schlecht, als er unsere Ausbeute sah. „Mädels, ich habe etwas Neues.“ erzählte er, während er die Waren einpackte. „Könnte euch interessieren.“ Er zog einen in rotem Papier eingewickelten Schokoriegel unter dem Tresen hervor. „Was hat es damit auf sich?“ fragte ich wenig interessiert. „Schwarm-Schoko funktioniert nach einem einfachen Prinzip. Du gibst die Schokolade deinem heimlichen Schwarm und beißt er davon ab, wirst du herausfinden, ob er dich auch mag oder nicht. Die Reaktion hängt allerdings von der Stärke der Gefühle ab.“ erklärte er. „Ich glaube ich habe Verwendung für einen Riegel.“ grinste ich und überlegte, wie ich James dazu bringen konnte, Lily den Riegel zu geben. „Wozu brauchst du den?“ fragte Ven. „Du bist glücklich verlobt.“ Flume sah mich interessiert an. „Ven, wer sagt, dass ich den Riegel für mich kaufen will?“ Venice sah mich kurz an und ich konnte beinahe sehen, wie ihr Gehirn zur richtigen Annahme kam. „Oh.“ Ich zwinkerte ihr zu und zahlte. „Miss Vulpes.“ Erschrocken drehte ich mich um. „Professor McGonagall.“ „Ich muss Sie sprechen, Miss Vulpes. Folgen Sie mir bitte?“ Ich nickte und ging hinter der strengen Frau aus dem Geschäft. „Wohin gehen wir?“ „An einen ruhigeren Ort.“ McGonagall hielt auf den Eberkopf zu. „Aberforth hat noch nicht auf.“ informierte ich meine Lehrerin. „Das macht nichts.“ Sie öffnete die Tür mit einem Schlüssel und bat mich hinein. „Ich glaube nicht, dass er es so gut findet, wenn wir uns ohne ihn hier aufhalten.“ „Er wird in diesem Fall nichts dagegen haben.“ McGonagall ging zum Tresen und kam mit einer dunklen Flasche wieder. „Setzen Sie sich.“ Mit hochgezogenen Augenbrauen setzte ich mich. „Was ist denn los?“ McGonagall setzte sich zu mir an den Tisch. „Miss Vulpes es gab einen erneuten Angriff.“ Sie machte eine kleine Pause. „Und das sagen Sie mir hier, weil... Oh mein Gott. Nein!“ Ich sprang auf. „Es tut mir leid, Polaris, Ihre Mutter wurde von vier Todessern ermordet.“ Betäubt saß ich auf dem Stuhl. „Was ist mit Vater, Jas und Calla?“ „Ihnen geht es gut. Das Ministerium hat für sie eine neue Unterkunft besorgt.“ Meine Gedanken waren vollkommen leer. Es war, als hätte die Zeit angehalten. McGonagall entkorkte die Flasche und reichte sie mir. „Trinken Sie einen Schluck.“ Die Flüssigkeit brannte sich durch meinen Hals. „Ich werde Sie zurück zum Schloss begleiten, dann können Sie mit ihrer Familie sprechen.“ „Nein.“ McGonagall sah mich milde überrascht an. „Ich möchte bleiben. Ich kann jetzt nichts ändern, es reicht, wenn ich heute Abend mit meinem Vater spreche.“ „Minerva, schön dich zu sehen.“ Aberforth stand in der Tür. Sein Blick fiel auf mich und dann zurück zu McGonagall. „Gibt es Probleme?“ „Ein Angriff.“ Aberforth nickte. „Ich schätze, wir müssen langsam etwas dagegen unternehmen.“ „Das machen wir.“ McGonagal sah den Pubbesitzer ernst an. „Beteiligst du dich?“ „Ich werde sehen.“ „Ich beteilige mich.“ unterbrach ich ihr Gespräch. Beide sahen mich ernst an. „Das ist etwas viel verlangt von einer solch jungen Dame.“ „Abs, ich bin volljährig.“ meinte ich trocken. „Das weiß ich. Trotzdem.“ „Professor, ich bin sicher, meine Freunde machen sich inzwischen Sorgen, ich sollte jetzt gehen.“ Sie nickte zögernd. „Vergessen Sie nicht zu mir zu kommen, heute Abend.“ Ich gab mit einer Hand zu verstehen, dass ich verstanden hatte und verließ den Eberkopf, um meine Freunde im Drei Besen zu treffen. „Wo bist du gewesen?“ rief Sirius mir über den Lärm hinweg zu. „Hatte ein Gespräch mit McGonagall.“ Ich setzte mich auf seinen Schoß und verfiel in Schweigen. Bald hörten sie auf mir Fragen zu stellen und scherzten und lachten. „Was ist los?“ flüsterte Sirius mir ins Ohr. Ich schüttelte den Kopf. „Nicht jetzt.“ Er verstärkte seinen Griff um mich und beteiligte sich an dem Gespräch der Anderen. Ich blendete das Gespräch aus und hielt die Tränen zurück. Starr saß ich zwischen meinen lachenden Freunden und fühlte mich, als gehörte ich nirgendwo hin. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)