Alles wird gut... Vielleicht von CDBonnie (Schuljahr 7 (Fortsetzung zu 'Wetten dass...')) ================================================================================ Kapitel 1: I ------------ Im Tropfenden Kessel war um diese Zeit nicht viel los. Der Barmann sah nur kurz auf, als wir aus dem Kamin stiegen und unsere Sachen abklopften. „Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Tag, Miss Vulpes, Mr. Black.“ Wir nickten ihm kurz zu und gingen durch die Tür an der Rückseite der Bar. Sirius öffnete den Durchgang und wir traten durch das Tor in der Mauer in die Winkelgasse. Kleine Kinder quengelten, Händler riefen und Eltern, Männer und Frauen hasteten durch die Gegend. „Wir sollten James und Remus suchen.“ schlug ich vor. „Einen Augenblick.“ Sirius zog mich in einen leidenschaftlichen Kuss und brachte so einige Passanten nicht nur dazu uns anzustarren, sondern tatsächlich zum Erröten. „Das wollte ich schon heute Morgen machen, aber ich fürchte, dein Vater würde mich verfluchen und das meine ich wörtlich.“ Ich schlug ihn leicht gegen die Schulter, ließ zu, dass er mir einen Arm um die Schultern legte und wir gingen entspannt die Gasse entlang. Wir fanden unsere Freunde im Eiscafé. Remus las, wie nicht anders zu erwarten, und James aß einen riesigen Eisbecher. Peter saß daneben und zeigte keine Reaktion. „Guten Tag, die Herren.“ grüßte ich und zog mir einen Stuhl vom Nachbartisch heran. Remus lächelte mich über sein Buch hinweg kurz an, James umarmte mich und Peter nickte kurz. „Hey Pol!“ grüßten sie zurück. Sirius setzte sich neben James. „Na, Jungs, alles klar?“ „Das wüsstest du, wenn du dich gelegentlich mal blicken lassen würdest.“ meinte James beleidigt. „Komm Alter, stell dich nicht so an.“ James ignorierte ihn. „Und Tüpfel, alles gut?“ Ich warf Sirius einen Blick zu. „Klar. Ich habe deine Maßnahmen weitergeleitet.“ grinste ich und musste mich unter einem leichten Schlag von Sirius hindurch ducken. Ohne zu fragen nahm ich James seinen Löffel ab und genehmigte mir etwas von seinem Eis. „Schicker Ring.“ kommentierte Remus ohne aufzusehen. James fing mein Handgelenk ein und das Eis tropfte auf den Tisch. Er pfiff leise. „Wenn ich mich nicht sehr irre, ist das der Siegelring der Blacks!“ Sirius fixierte den Tisch. „Dürfte ich jetzt mein Eis essen?“ erwiderte ich gelassen. „Es ist mein Eis.“ erklärte James, ließ aber mein Handgelenk los. Lachend gingen wir durch die Winkelgasse und besorgten unsere Sachen für das neue Schuljahr. Wir grüßten Bekannte und tauschten Neuigkeiten aus. Wir waren gerade in dem Geschäft Qualität für Qudditch und sahen uns nach neuen Ausrüstungen um, als draußen furchtbares Geschrei losbrach. Durch das Fenster konnten wir sehen, dass die Menschen panisch durch die Gegend rannten. Einige Männer in schwarzen Umhängen und mit Masken kamen ins Sichtfeld. Instinktiv kauerten wir uns hin, sodass wir von draußen nicht zu sehen waren. „Todesser.“ flüsterte Sirius und drückte mich an sich. Im letzten Jahr hatten die Aktivitäten Voldemorts, der inzwischen nur noch Er-dessen-Name-nicht-genannt-werden-darf genannt wurde, und seiner Anhänger zugenommen. Sie verbreiteten Schrecken in der Zaubererwelt und es wurde für das Ministerium immer schwieriger es vor den Muggeln zu verbergen. „Aufteilen.“ draußen wurden Befehle gegeben. Zwei der Todesser kamen herein. „Seht an, wen ich gefunden habe.“ Wir wurden ergriffen und auf die Straße gezerrt. „Da haben wir wohl ein paar Ausreißer.“ schnarrte einer kalt. „Von wegen Ausreißer.“ murmelte ich. „Wie war das Vulpes?“ „Ich sagte, wir sind keine Ausreißer. Wir haben nur unsere Sachen besorgt.“ Von hinten bekam ich einen Stoß. „Lasst das!“ beschwerte Sirius sich. „Sieh einer an, der kleine Black. Verteidigst du deine kleine Hure?“ Sirius knirschte mit den Zähnen. „Nimm doch die Maske ab, Lucius, damit du mir das ins Gesicht sagen kannst.“ knurrte er. „Sieh an, er hat dich erkannt.“ Dieser Mann klang deutlich älter und Lachen stieg in ihren Kehlen auf. „Fasst meine Verlobte noch einmal an und ihr werdet es bereuen.“ Ruhe. „Verlobte?“ verblüfft Malfoy beugte sich zu mir herunter. „Sieh einer an, sie trägt den Ring.“ Er zog meinen Arm in die Höhe, damit alle sehen konnten. „Lasst uns mal zusammenfassen. Wir haben hier drei Reinblüter und zwei, die mehr oder weniger rein sind. Der Werwolf und der Nichtsnutz sind unwichtig. Vielleicht sollten wir Potter, Vulpes und Black mitnehmen.“ „Wir sollten uns ihrer entledigen.“ Die Stimme einer Frau erklang misstönend. „Hallo Bellatrix. Lange nicht gesehen.“ Sirius packte soviel Kälte, wie ihm möglich war, in seine Stimme. Ich wurde an den Haaren gepackt und mein Kopf zurück gezogen. „Diese hier ist bekannt dafür, dass sie mit Muggelgeborenen bekannt ist und sie sogar als Freunde bezeichnet.“ „Mag sein, sie ist dennoch vorerst nicht anzurühren und da sie tatsächlich mit dem Cousin von Bella verlobt ist, wird sie auch den Schutz der Blacks genießen. Lass sie los.“ Ich bekam den Eindruck, dass Malfoy das Kommando hatte. „Zu euch, Black, Potter. Ihr solltet euch uns anschließen. Ich bin sicher, der Lord wäre begeistert euch in unseren Reihen begrüßen zu dürfen.“ Lucius klang fast schon freundlich. „Nur über meine Leiche.“ fauchte James. „Ich werde mein Haupt vor niemandem beugen.“ knurrte Sirius. „Na na, nicht einmal, wenn deine hübsche Verlobte dafür büßen müsste?“ der Ältere sprach wieder. „Ich bin sicher, wir würden eine hübsche Beschäftigung für sie finden.“ Gelächter kam erneut auf. „Stupor!“ Einer der Todesser ging zu Boden. Hektik brach aus. Sie apparierten einer nach dem Anderen. „Was ist mit denen?“ fragte Bellatrix. „Lass sie.“ Malfoy verschwand gerade noch rechtzeitig. Der Fluch traf die Mauer. „Seid ihr in Ordnung?“ Auroren standen auf einmal um uns herum. „Nein, verflucht!“ zischte ich. „Nichts ist in Ordnung.“ „Ist doch alles gut, Kleines. Wir sind ja jetzt da.“ Ungläubig sah ich den Auror an. „Kleines? Ernsthaft? Nur weil ihr jetzt nach, ich weiß nicht wie viel Zeit, endlich auftaucht, soll jetzt alles gut sein? Bei Merlins Bart! Ein Scheiß ist gut, macht euren Job und bringt diese Leute nach Askaban.“ fauchte ich. „Miss Vulpes zügeln Sie sich. Am Besten gehen Sie jetzt alle nach Hause, Ihre Eltern werden sich schon Sorgen machen.“ Moody stand vor uns. Ein kleiner missmutiger Mann, der in den letzten zwei Montan von einem einfachen Auror zum Leiter der Einheit befördert worden war. „Komm Pey, wir gehen. Krone, Moony, Wurmschwanz wir melden uns.“ Sirius nickte den Anderen kurz zu und dankte den Auroren, dann apparierte er und nahm mich dabei mit. Wir landeten auf der Straße vor unserem Haus. „Ist doch nicht zu fassen!“ beschwerte ich mich. „Ist ja alles gut, Kleines.“ äffte ich den Auror nach. „Unglaublich.“ „Pey, Darling. Würdest du dich etwas beruhigen? Deine Eltern werden auch so schon genug Sorgen haben, wenn sie davon hören.“ Ich atmete tief ein und nickte. Wir betraten das große Haus. „Mum? Dad?“ rief ich und wartete auf Antwort. „Polaris?“ Meine Mutter kam die Treppe runter gelaufen und schloss mich in die Arme. „Gott sei Dank, es geht dir gut. Sirius, bist du in Ordnung?“ „Mum, lass mich los.“ Ihre Arme lösten sich langsam und sie musterte mich genau. „Alles in Ordnung, Mrs Vulpes. Die Auroren kamen zur rechten Zeit.“ „Von wegen.“ schnaubte ich. „Wo sind Dad und Jasper?“ „Im Ministerium, sie suchen nach euch.“ Meine Mutter hob ihren Zauberstab und ein Patronus in Form eines kleinen Papageis schoss durch das Haus davon. „Ich bin so froh, dass ihr hier seid.“ Am Abend sah ich, wie Sirius zum ersten Mal seit langem einen Brief an seine Familie verfasste. Meine Sperbereule Surnia bekam den Auftrag ihn seinem Vater zu überbringen und auf Antwort zu warten. Danach gingen wir zum Abendessen runter. Mein Vater und Jasper waren inzwischen zurück gekommen. „Polaris, alles in Ordnung?“ „Ja, Dad.“ Er nahm mich kurz in den Arm. „Ich danke auch dir, Sirius. Moody sagte, du hättest dich für Polaris eingesetzt.“ Sirius sah meinen Vater ernst an. „War selbstverständlich.“ Wir gingen ins Esszimmer. „Woher weiß Moody das?“ flüsterte ich zu Sirius. „Anscheinend waren sie schon früher da, als wir dachten.“ sein Gesicht wurde düster, als er erkannte, dass die Auroren vorher hätten eingreifen und die Todesser hätten ergreifen können. Die letzten zwei Wochen der Ferien verbrachten wir ausschließlich zu Hause oder in den Häusern unsere Freunde, vorzugsweise dem der Potters. Keiner von uns hatte das Verlangen Unsinn anzustellen und so saßen wir meist im Garten und sprachen über das, was wir morgens im Tagespropheten gelesen hatten. Obwohl Jasper und Calla nicht mehr im Haus wohnten, kamen sie jeden Abend zum Essen. Jasper und Vater sprachen über die Geschehnisse, die erst am nächsten Tag in der Zeitung sein würden. Ich hörte gespannt zu und diskutierte hinterher mit Sirius die Fakten in meinem Zimmer. Offiziell hatte Sirius den Raum neben mir bezogen. Inoffiziell wurde das Zimmer nicht genutzt. Meine Eltern sahen darüber hinweg. Ich war erstaunt als ich am letzten Abend beobachtete, wie Sirius seine Sachen packte. Sprachlos sah ich ihn an. „Was, Liebste?“ Er sah von seinem Koffer auf. „Ich bin nur überrascht.“ Mit hochgezogenen Augenbrauen sah er mich an. „Du packst deine Sachen am Abend vorher?“ Er zuckte mit den Schultern. „Solltest du auch probieren, dann hätte Jasper nicht immer die Hälfte deiner Sachen in seinem Koffer, wobei das dieses Jahr eh nicht der Fall sein wird, oder?“ „Ja, wird komisch sein, dass er nicht da sein wird.“ „Zumindest kann der neue Captain nicht so schlimm sein, wie er.“ Ich grinste. Dann gab ich mir einen Ruck und packte zum ersten Mal meinen Koffer nicht am Morgen in Hektik. Der nächste Morgen wurde überraschend entspannt. Ich musste nichts suchen, konnte mich in Ruhe fertig machen und zum Frühstück gehen. Meinen Eltern entging dies natürlich ebenfalls nicht. Mit interessierten Blicken und hochgezogenen Augenbrauen beobachteten sie mein entspanntes Selbst. „Polaris, hast du alles?“ fragte meine Mutter misstrauisch bevor wir zum Bahnhof reisten. „Sicher.“ ich strahlte sie an und verschwand in den grünen Flammen. Auf dem Bahnsteig herrschte Chaos, wie immer. Sirius und ich verabschiedeten uns von meiner Mutter und suchten nach unseren Freunden. „Sirius Orion!“ Die Stimme einer Frau ließ ihn zusammen zucken. „Du solltest schon einmal vorgehen.“ murmelte er, als er den Kopf drehte. Ich löste mich von ihm und wollte gerade gehen. „Bring Polaris Peyton mit.“ Sirius war in die entgegengesetzte Richtung gegangen, jetzt drehte er auf den Absatz und sah mich flehend an. Als wolle er sagen, geh, solange du noch kannst. Ich ging zu ihm und drückte leicht seine Hand. „Scheint, als würdest du meine Mutter endlich kennenlernen.“ „Ich kenne sie bereits.“ Er legte mir einen Arm um die Taille und geleitete mich so zu dem Punkt an dem seine Mutter und sein Bruder standen. „Guten Tag, Mutter, Regulus.“ Sirius nickte leicht. Die erstarrte Visage seiner Mutter sah uns prüfend an und blieb schließlich an Sirius' Siegelring an meiner Hand hängen. „Guten Morgen, Mrs Black.“ Ich lächelte. Nicht freundlich oder warmherzig, sondern kalt und berechnend. In diesem Moment machte ich jeder Slytherin Konkurrenz. „Polaris, es freut mich zu sehen, dass es dir gut geht.“ Ihre Stimme war schneidend. „Sirius passt gut auf mich auf.“ erwiderte ich kühl. „Kaum zu glauben, dass mein Nichtsnutz von einem Sohn etwas in seinem Leben richtig macht.“ Sie warf Sirius einen strengen Blick zu und sein Griff um mich wurde unmerklich härter. „Ich gebe mir Mühe, Mutter.“ Ich konnte spüren, wie er versuchte ruhig zu bleiben. „Polaris, ich sehe mich gezwungen dir mitzuteilen, dass die Black Familie keine Übergriffe auf dich oder deine Familie dulden wird.“ Ich starrte die Frau vor mir an. Sie hatte die selben schwarzen Haare und graublauen Augen wie ihre Söhne, doch wirkte sie ungleich kälter. „Ähm, danke, Mrs Black.“ Mir fiel keine bessere Antwort ein. Sirius starrte seine Mutter an, als wäre ihr gerade ein drittes Auge gewachsen und Regulus lächelte zum Ersten Mal seit ich ihn kannte freundlich. Irgendwie, war ich gerade in die Black Familie aufgenommen worden und irgendwie schloss das Sirius mit ein, auch wenn er seine Familie enttäuscht hatte. „Ich wünsche euch ein gutes Jahr in Hogwarts.“ Ohne ein weiteres Wort wandte sie sich ab und verließ den Bahnhof. Völlig perplex standen wir auch zwei, drei Minuten später noch am selben Fleck. „Sirius?“ „Pey?“ „Deine Mutter...“ „Ja.“ „Was?“ „Keine Ahnung.“ Wir starrten an die Stelle, an der Mrs Black gestanden hatte. Hinter mir hörte ich noch immer das Stimmengewirr. „Wir sollten in den Zug gehen.“ meinte Sirius schließlich. Ich folgte ihm, als wäre ich nicht in der Lage selbst zu denken. Wenn man ehrlich ist, war ich es in dem Moment auch nicht. Wir stiegen in den Zug und machten uns auf die Suche nach unseren Freunden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)