Der Tod höchst persönlich von abgemeldet (Kapitel 1) ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- Der Tod höchst persönlich Ich stand in der finstersten Nacht des Universums in einer Gasse an einer Mauer und schaute traurig zu dem vollen Mond, der mir wenigstens etwas Licht spendete. Tränen rannen mir über das Gesicht und ich schaute zu dem blassen Mann, der vor mir stand und mich direkt anstarrte. Seine Lippen waren so rot wie das Blut eines Menschen, doch irgendwie spürte ich, das dieser Mann kein Mensch war, er war nicht die Wirklichkeit. Er trug einen schwarzen Mantel, fast Gothicmäßig sah er aus, dennoch spürte ich eine sehr böse Aura in ihm. Ein fettes Grinsen machte sich in seinem Gesicht breit und seine pechschwarzen Augen leuchteten rot. Wie konnte er so schnell seine Augenfarbe verändern, konnte das überhaupt ein Mensch? Man, dieser Typ machte mir entsetzliche Angst. Ich verstand die Welt nicht mehr. Seine rechte Hand zitterte, als wäre er auf irgendeinem Entzug. Seine Haare konnte ich nicht sehen, da er eine schwarze Kapuze trug. Ich glaubte zu wissen, wer er war...... Der Tod höchst persönlich. Ich schaute wieder zum Mond und sah das kleine niedliche Gesicht meiner 2- jährigen Tochter. Sie war so wunderschön. Trug ein sanftes blaues Kleid, hatte wunderschöne weiße Haare, wie ihre Mama........ “so wunderschön”, murmelte ich und lächelte. Sie war meine Tochter, mein einziger Engel, den ich je hatte. Ihr Name war Shara...... zwei Jahre und schon so wunderschön. Ihre Mama war ebenfalls ein Engel auf Erden, nur starb sie zu ihrer Geburt. Mir blieb die Wahl, entweder Shara oder Sonja. Ich habe ihr ihre Mutter genommen. Ich war es, der sie jeden Abend ins Bett brachte, einen Kuss auf die Stirn gab und ihr eine gute Nacht wünschte und nicht ihre Mutter, wie es eigentlich sein sollte. Ich schaute den Mann an und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht. Nun dachte ich an eine unvorstellbare Zeit zurück, die erst gestern geschehen war. Flashback Wie jeden Morgen stand ich fröhlich auf, ging im blauen Nachthemd auf den Balkon und schaute der lachenden Klara entgegen. Ein kleines Mädchen kam in mein Schlafzimmer gerannt und sprang mir auf den Rücken. “Hey, nicht so stürmisch”, lachte ich, drehte mich um und nahm sie in den Arm. Das war meine kleine süße Tochter, hieß Shara, war zwei Jahre und war sehr verspielt. Ihre Mutter starb leider zu ihrer Geburt, sie gab ihr Leben um Sharas zu retten. Dies würde ich nie vergessen können, meine Frau hatte mir ein Ebenbild von sich geschickt, einen wunderschönen Engel. Es klingelte an der Haustür. Ich ließ Shara runter und sie flitzte davon in ihr Spielzimmer. Ich ging zur Haustür und öffnete sie. Vor mir stand mein bester Freund Jack Kowski, er war gerade mal 35 Jahre, hatte zwei Töchter, Sonja 4 Jahre und Theresa fünf Monate. Beide ähnelten der Mutter sehr, hatten aber auch etwas von ihrem Vater. Jack hatte die kleine Sonja an der rechten Hand und schaute mich bedrückt an. “Komm doch herein!”, bat ich ihn und trat einen Schritt zur Seite. Sie betraten meine kleine Dreizimmerwohnung und Sonja rannte ins Spielzimmer. Sonja und Jack waren sehr oft bei uns zu Besuch, um nach dem rechten zu schauen und um mich und meine kleine Tochter zu unterstützen, sei es finanziell oder materiell, er war da, auf ihn konnte ich mich verlassen. Ich schüttelte seine linke Hand und bat ihn in die Küche. Plötzlich sprang mir Theo entgegen. Theo war unser großer Schäferhund, wir hatten ihn zu Sonjas Tod bekommen, er sollte sie ersetzen, doch ich wusste, das er es nie konnte, auch er wusste es, versuchte mir trotz allem immer beizustehen. Ich liebte Theo genauso viel wie Shara. Ich schob Theo beiseite und setzte mich auf einen Küchenstuhl, Jack machte es mir gleich und räusperte sich. Ich schaute ihn interessiert an und fragte, was los sei, doch er gab mir vorerst keine Antwort, er winkte heftig ab. Okay, dachte ich und schaute aus dem Fenster. Der Himmel war blau, wie eh und je, denn es war Mitte Sommer. “Wir werden verreisen.......”, fing er das Gespräch nach fast zehn Minuten an und beobachtete mich und wartete auf eine Reaktion. Doch meinerseits kam keine Reaktion, ich schaute an ihm vorbei, nickte und sagte: “Schön, freut mich für dich”. Verwundert schaute Jack mich an, stand auf, weil Theo draußen wie verrückt bellte und dann hörten wir Reifen quietschen. Ich sprang vom Stuhl auf und rannte hinaus. Alles begann sich zu drehen..... tausend Gedanken schwirrten durch meinen Kopf, als ich Theo dort am Straßenrand liegen sah. Aber mitten auf der Straße lag noch jemand. Ich rannte auf die Straße und erstarrte. Jack nahm seine Tochter an die Hand und drückte sie fest an sich. Shara lag bewegungslos da, öffnete ihre Augen und schaute mich weinend an. “Papa?”, flüsterte sie und ich kniete mich neben sie. Der Fahrer setzte sich vor Schreck neben den Hund und wählte den Notruf. Dann nahm er den Kopf des Hundes in seinen Schoß und schüttelte den Kopf, als er in meine Richtung schaute. Ich schaute die kleine Shara liebevoll an, streichelte ihr durchs Haar und über die Wange. Ihre Augen nahmen eine leichte Blässe an, sie wurden immer heller. “Papa, wie geht es Theo?”, fragte Shara und ich schaute zur grünen Wiese hinüber. “Dem? Dem geht’s gut, der fängt gerade Schmetterlinge”. Shara lächelte mir zu. Laute Sirenen waren zu hören. Sie hielten hinter mir und Rettungskräfte sprangen aus ihren Autos. “Papa, bitte........ Mach das es aufhört......... Diese Schmerzen...... Papa? Ist das Mama dort?”, hauchte sie und zeigte zum Himmel. Wie aus Eimern begann es zu regnen. “ich....... bin.......... ein......... Stern........ wie........ Mama. Ich liebe dich mein Papa, ich bin so stolz auf dich”........ sie lächelte. Die Notärzte schubsten mich zur Seite und legten Shara vorsichtig auf den Boden. Zwei Sanitäter hielten mich mit aller Kraft zurück, bis drei Polizisten mit anpacken mussten. Shara Schaute in meine Richtung, lächelte und ihre Augen verblassten ganz. Die Notärzte schlossen sie an vielen Geräten an, versuchten sie wiederzubeleben, doch es war zu spät........ Shara war bereits tot. Ihr Gesicht wurde kreidebleich, doch ihr Blick blieb an mir heften. Der Notarzt schloss ihre Augen und schaute mich kopfschüttelnd an. Sofort wurde ich rasend, wehrte mich extrem gegen die Polizisten und die Sanitäter, riss mich los und stürmte zu Shara. Kurz vor ihr stürzte ich zu Boden und stieß mit meinem Kopf hart auf. Nun blieb ich so liegen und schaute Shara weinend an. Mir liefen Tränen über die Wangen und ich streichelte meinem Engel noch ein letztes Mal über die Haare, über ihre Hände und über ihre Wangen, dann verlor ich das Bewusstsein....... Der Mann fragte: “Hast du dich entschieden?” Ich schaute ihn nur lächelnd an, nahm ein Messer aus meiner rechten Hosentasche, schaute es an und rammte es mir in die linke Brust - in mein Herz. Als ich aufsah, war der Mann verschwunden...... er war einfach weg. Hatte ich ihn mir nur eingebildet? Erst jetzt bemerkte ich, was ich getan hatte. Ich hatte mir mein einziges und wertvolles Leben genommen. Nun bereute ich meinen Einsatz und wünschte mir, das ich ihn irgendwie rückgängig machen konnte. Ich hatte gehofft, das es mir nach diesem Suizid besser geht, aber irgendwie schien es nicht zu klappen. Ich wollte alles vergessen, alles, was je passiert ist. Ich verstehe diese Welt nicht mehr, ich bin nutzlos, werde einfach nur vergessen. Werde einfach nur dahinsterben. Ich lernte nun auch endlich den Tod kennen und konnte meine Familie, die ich sehr vermisste, endlich wieder sehen. Ein Lächeln huschte über mein Gesicht, bevor ich mit geschlossenen Augen sanft zu Boden fiel und mein letzter Atemzug verflog. Ich war tot, in einem anderen Reich, wo ich die Menschen wieder sehen sollte, die vor mir gegangen waren. Ein AUFWIEDERSEHEN konnte ich niemandem sagen. Kapitel 1 beendet^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)