Als es noch ein Geheimnis war... von BlueYoshi (BeckmanXOC) ================================================================================ Kapitel 7: Kapitel 7 - Die Wahrheit liegt immer schwer ------------------------------------------------------ Bens Sicht: Von weitem Sah ich was geschah. Sie beugte sich zu ihm herunter, dann flüsterten sie etwas unverständliches und plötzlich zersprang sein Kopf in allen Regeln der Kunst. Als sie aufstand erkannte ich den mörderischten Blick in ihren Augen den ich je gesehen hatte. Langsam ging ich auf sie zu. Es schien als hätte sie mich nicht bemerkt. Erst als ich sie am Arm berührte zuckte sie zusammen und jede Form von Missgunst wich einem Liebevollem Lächeln. Offenbar hatten sich ihre zwei Persönlichkeiten in dem letzten Jahr weiter entwickelt und abwechselnd die Kontrolle zu übernehmen wenn eine Seite schwächer wurde als die andere. Jetzt kam es sehr genau zum Ausdruck, meine Verwirrung ließ ich mir nicht anmerken. Kaum hatten sich alle wieder beruhigt räumten wir das Deck auf. Schlafende, wurden geweckt -auch unter Protest. Tote wurden entsorgt. Die Überreste waren gerade entfernt worden als sie zu mir kam. Kadan legte eine Hand um mein Handgelenk und zog mich weiter zur Galionsfigur. Lange Zeit sagten wir nichts. „Es ist schlimmer geworden.“ sagte sie plötzlich mit einem Anflug von Trauer. Das Fragezeichen über meinem Kopf war beinahe schon sichtbar, als sie fortfuhr. Deine Sicht: Er stand wortlos neben mir und sah mich nachdenklich an. Offenbar wusste er nicht was ich meinte. „Ben ich muss dir was sagen.“ begann ich, seine Aufmerksamkeit galt ungeteilt mir. „Ich muss noch etwas erledigen und kann deswegen nicht hier bleiben.“ sprach ich und wurde immer leiser. „Tz“ sagte er nur protzig. „Glaub ja nicht das ich dich so einfach gehen lasse.“ ergänzte er nach einer längeren Sprechpause in der er seine Zigarette anzündete. „Was musst du machen?“ wollte er dann wissen. Das zu erklären würde etwas länger brauchen. Ich holte tief Luft bevor ich anfing ihm meine Geschichte zu erzählen. „Hast du dich mal gefragt woher ich die lange tiefe Narbe auf dem Rücken her habe?“ Der Vize sah mich fragend an. „Jetzt tu doch nicht so, als ob ich den Handspiegel nicht bemerkt hätte den du damals in der Hand hattest!“ motzte ich ihn gespielt an. Ertappt sah er zur Seite auf die große offene See. „Ich habe dir doch erzählt das ich damals kurz davor war als Frau in das nahegelegene Dorf zu gehen nicht wahr? Naja als ich mich mit dem hübschen Kleid gekleidet umentschieden hatte und zur Basis zurückkehren wollte hat mich jemand in meinem Aufzug gesehen. Erschrocken sah er mich an und egal was ich tat oder sagte, ich konnte ihn weder davon überzeugen das ich vielleicht nur eine Wette verloren hatte oder davon das ich das hier nur aus Spaß machte. Nichts glaubte er mir. Dann legte er seine Arme um mich und zog mich von dem Weg in den Wald, der angrenzte. Erst schikanierte er mich, was er sehr lustig fand, doch dann drohte er mir damit das er mein Geheimnis auffliegen lassen würde... Wenn ich ihm einen Gefallen tun würde, schwor er mir dicht zu halten“ Das Mondlicht spiegelte sich im Wasser und bewegte sich gleichmäßig hin und her. Fast schon beruhigend. Ich konnte für einen Moment nicht weiter reden. Ben sah aufs Wasser, ebenso wie ich. Als ich mich dazu bereit fühlte sprach ich weiter: „Er legte Hand an und drückte mich gegen einen Baum. Leider war ich noch nicht sehr lange bei der Marine gewesen und noch nicht ganz so stark wie heute. Doch er schien eine höhere Position zu haben. Ich hatte keine Chance.“ Meine Stimme versagte und ich verspürte den Zwang mir meine Oberarme zu reiben und festzuhalten. „Er nahm sich was er wollte und ich konnte nichts tun. In diesem Moment in dem er mich gegen den Baum presste und seinem Drang nachging fing meine Männliche Hälfte an meine Weibliche noch mehr zu hassen. Der Tetsu-Teil hielt dem Kadan-Anteil in mir jeden Tag vor das sie nichts in dieser Welt zu suchen hatte. In diesem Moment hielt er ihr vor das es nie passiert wäre wenn ich ein echter Mann wäre. Der innere Kampf wütete immer stärker. Der Kadan-Teil war geschockt über das was das geschah und zog sich immer weiter zurück. Heulte wie ein Baby. Nicht einmal schreien war im Moment des Geschehens möglich gewesen. Trotz allem siegte der Gedanke ein Mann sein zu wollen, denn immerhin ist mein weiblicher an allem Schuld gewesen. Meine Kadan Hälfte zerbrach beinahe daran, nur der Wille hielt sie noch am Leben, während Tetsu immer mächtiger wurde und begann die Wut für diese Tat an anderen Auszulassen. Er wurde blutrünstig und kaltblütig. Immer wenn er in meinem Körper mordete weinte Kadan erbitterte Tränen der Niederlage. Je stärker er wurde desto mehr zog ich mich zurück, vertiefte mich in Arbeit, Erfindungen, die ich unter Wert verkaufte... Als ich damals gegen dich gekämpft habe war das der Tetsu Teil, der dich auch umgebracht hätte wenn es nötig gewesen wäre.“ Nach dieser langen und erleichternden Beichte sah ich ihn von der Seite her an. Er hörte einfach zu und sagte nichts. „Kurz nachdem der Mann mich entweiht hatte wurde er befördert und nahm mich als seine Recht Hand. Sein Name ist Smoker. Natürlich wollte ich nicht unter meinem Peiniger arbeiten, doch er machte mir schnell klar wo mein Platz war. Jeden Tag machte er mich vor der Mannschaft fertig, erniedrigte mich, schlug mich. Er ließ mich niederste Arbeiten verrichten. Doch trotz dieser Schikane hielt ich es aus, für meinen Traum... Es war sehr schwer den Respekt der Mannschaft zu behalten, wenn man so vor ihren Augen fertig gemacht wird. Nachts lag ich in meinem Bett. Manchmal kam er Nachts in mein Zimmer. Wenn ich abgeschlossen hatten schlüpfte er mit seinem Rauch durch das Schlüsselloch. Egal wie sehr ich kämpfte ich konnte ihn nicht aufhalten, nichts unternehmen.“ Verzweiflung stieg mir auf bis ins Gesicht und zwängte so Tränen aus meinen Augen, durch die mich nicht mehr richtig sehen konnte. Schluchzend versuchte ich weiter zu erzählen, doch es ging nicht. Ben nahm mich in seine Arme und streichelte mir beruhigend den Kopf. Nachdem ich mich erholt hatte sprach ich weiter, doch viel leiser und langsamer... „Wenn ihm danach war nahm er sich was er wollte, dann und wo er wollte. Später wurde es schlimmer und er attakierte mich sogar am Tag. Fast drei Monate ging das so bis eine Besprechung einberufen wurde. Ich musste ihn Begleiten, dort traf ich den Marine Offizier dem ich schließlich zuletzt untergeordnet war. Er sah mir bei einem Übungskampf zu und veranlasste eine bessere Förderung für mich. Da er einen höheren Rang hatte als Smoker konnte er nichts tun als mich der nette Offizier mitnahm. Ich wurde immer besser im Kampf und fing langsam an alles zu verarbeiten. Doch die Wunden waren noch sehr groß, ebenso wie der Hass und gleichzeitige Bewunderung Männern gegenüber. Im Prinzip hassten Testu und Kadan die Männer, da sie alle gleich sind. Andererseits wollte Tetsu immer schon ein ganzer Mann sein. Wie immer im Zwiespalt mit Hass und Trauer traf ich dich.“ Ich sah zu ihm auf, auch er sah mir nun in die Augen. „Du hast mich von Anfang an wie eine normale Frau behandelt und mir gezeigt das ich auch als solche etwas Wert bin. Du hast mich zu vielen tollen Erfindungen inspiriert...“ wieder herrschte Stille. Bens Sicht: So ganz verstand ich es zwar nicht, doch ich konnte nachvollziehen was die durchgemacht hatte. Das hätte ihr nie passieren dürfen. Im Prinzip hasste sie sich selbst für das was sie war, egal in welcher Rolle sie sich gerade wiederfand. Der brutale Teil in ihr hat diesen einfachen Matrosen umgebracht, wie ein Tier das zur Schlachtbank geführt worden war. Jetzt war sie das Mädchen das ich so liebt. So zart und doch herzlos. Eiskalt und doch zum verbrennen heiß. Wie Feuer und Wasser... Schwarz und weiß. In einer Person. Sie brachte keine Worte mehr um mir verständlich zu machen was sie tun musste. Solange Smoker noch lebt würde sie und ihr gespaltener Geist keine Ruhe finden. Auch wenn es so schien als hätte sie ihre Weibliche Seite inzwischen akzeptiert, war es offenbar trotzdem ein täglicher Kampf um die Herrscht des Gesamten. Wie hielt sie das nur durch? Zwei solch unterschiedliche Gestalten in sich zu haben muss eine unvorstellbare Unruhe mit sich bringen... Im Moment war sie jedoch ganz ruhig, wirkte fast schon so selig und hilflos wie ein Kind. Als ich nach unten sah, blickte ich in ihr Gesicht. Die Augen geschlossen, die Hände fest in meine Kleidung geschlungen, der Atem leise im Vergleich zu der Gischt die die RedForce umspielte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)