Drogensucht - Bis(s) das Leid ein Ende hat von jennalynn (Wenn das Schicksal zuschlägt) ================================================================================ Kapitel 46: Weiter im Text -------------------------- Hey… Eine Woche ist wieder vergangen und hier habe ich pünktlich, das neue Kapitel für euch. Viel Spaß! *************** Bella POV Auch in dieser Nacht, riss mich ein Alptraum aus dem Schlaf. Jede Nacht aufs Neue. Weinend und zitternd, fand ich in die Realität zurück. „Ich bin da“, hörte ich Edward neben mir flüstern und spürte sofort eine Hand, die sich beruhigend auf meinen Bauch legte. Mit einer schnellen Bewegung, drehte ich mich auf die Seite und presste meinen kleinen, zitternden Körper an ihn. Umständlich, hob er die Decke und rutschte darunter. Damit ich ihn ganz…ohne diesen störend Stoff, auf den er bestand weil er der Meinung war, seine Körpertemperatur könnte mich auskühlen…spüren konnte. Das war mein Allerheilmittel. Edward…seine Stimme…sein Geruch. Es hatte Tage gebraucht, bis ich mich ganz auf diese gesunde Form der Beruhigung einlassen konnte. Die ersten Tage hatte ich verzweifelt nach Heroin verlangt. Immer wieder…als Carlisle schließlich einen Riegel vor diese unzumutbare Heroineinnahme schob, musste ich mir etwas anderes suchen dessen beruhigende Wirkung auf mich abfärbte. Ich fand sie…natürlich…bei Edward. Bei ihm konnte ich meine Tränen trocknen und das Verlangen nach Heroin kontrollieren. Obwohl es immer noch, bei jedem Schmerz meine Gedanken dominierte. Es war schwer sich davon loszureißen um etwas neuem die Chance zu geben. Denn Jahrelang, wurde ich nur durch dieses eine Mittel beruhigt…daran gebunden…hatte mich daran gewöhnt…stur, verlangte ich deswegen auch nur danach. Jetzt nicht mehr… Edward tat mir unglaublich gut. Bei ihm, konnte ich mich beruhigen aber trotzdem den Schmerz fühlen. Das Aitsch, würde letzteres nur unterdrücken. Aber ich musste fühlen…mit allen Sinnen…was schwer war…aber erfolgreich. Ich hatte den Sinn hinter dieser Verarbeitung…hinter dieser Form der Therapie, längst verstanden. Und es war gut so…anstrengend…aber gut. „Wieder der gleiche Traum?“ Ich schniefte. „Der Unfall…wieder…immer. Ich werde ihn nie los bekommen“, er seufzte leise und drückte sein Gesicht in mein Haar. „Versuch dich zu beruhigen, ich halte dich.“ Trotz des schmerzhaften Pochens, meines Herzens…lächelte ich an seinem Hals. Wir waren und in den letzten Tagen sehr nahe gekommen. Schnell hatte ich verstanden, dass nicht jeder allein, auf seine Weise mit dieser Situation umgehen musste. Sondern, dass wird es gemeinsam mussten um als Paar zusammenzuwachsen. Ich inhalierte seinen Geruch…fühlte seinen kalten Körper und schloss berauscht die Augen. Meine Tränen versiegten, einzig und allein das zittern blieb. Würde auch noch eine Weile anhalten…dass wusste ich aus Erfahrung. „Es ist mitten in der Nacht…“, sagte er leise. „…möchtest du noch etwas schlafen?“ Schnell schüttelte ich den Kopf. „Nur nicht mehr schlafen“, entschied ich überzeugend. „Wollen wir hinunter gehen und mit den anderen einen Film anschauen?“ „Das hört sich gut an.“ Ich entfernte mich etwas von ihm…zog die Nase hoch und lächelte in die Dunkelheit. Ich wusste, er konnte es erkennen. Einen Moment später, fühlte ich seine Lippen auf meinen. Mit einem leisen stöhnen, gab ich mich seinem Kuss hin. „Ich mach Licht“, murmelte er wenig später an meinem Mund. Ehe ich mich versah, war er aufgestanden und die helle Deckenbeleuchtung brannte mir in den Augen. Er stand am Lichtschalter und grinste. Seine Haare, waren auf der einen Seite ganz plattgedrückt vom Liegen. Schmunzelnd, setzte ich mich auf und fuhr mir einmal übers Gesicht. „Es nervt“, sagte ich leise, während ich meine Hände beobachtete. „Was nervt?“ Er war wieder zu mir aufs Bett gestiegen. „Das hier…“, ich hielt ihm meine Hände unters Gesicht. Er umfing sie sofort mit seinen. „Weißt du…es tut weh. Nach einiger Zeit, verspannen meine Muskeln…“, ich ließ den Kopf kreisen. „…es tut dann einfach nur noch weh.“ „Weil du bereits völlig verspannt bist. Vielleicht solltest du mal in die heiße Badewanne. Das kurze Duschen einmal am Tag, hilft deinen Muskeln nicht.“ Ich verzog das Gesicht. „Meinen Muskeln vielleicht nicht. Aber meine Haut dankt es mir. Nach einem Bad, würde es mich umbringen.“ Als wäre das sein Stichwort, zog er mir die Decke vom Körper und griff nach meinen nackten Beinen. Ich zuckte sofort zusammen. Seine Hände waren einfach verdammt kalt. Er lächelte entschuldigend und betrachtete wehmütig, die Katastrophe, die ihm entgegen lachte. „Es wird nicht besser“, stellte er verärgert fest. „Nein…“, seufzte ich. „…wird es nicht. Im Gegenteil, ich habe das Gefühl, es wird immer schlimmer.“ Er drehte meinen Knöchel. Ich musste mich somit etwas auf die Seite drehen und biss mir dann fest auf die Lippen, während er meine entzündete Haut abtastete. „Wir versuchen mal die Tropfen“, sagte er leise. Ich nickte und unterdrückte dabei verbissen den Drang, seine Hand weg zu schlagen um mir die Haut vom Beim zu kratzen. Meine Zehe verkrampfen sich. Er sah es natürlich sofort, ließ von meinem Bein ab und massierte sanft meine Füße. „Ich muss aufstehen…Ich dreh gleich durch“, presste ich zwischen den Zähnen hervor. Er ließ meine Füße sofort los. Ich stieg aus dem Bett, zupfte mir die Kleidung zu Recht und lief einige Runden im Zimmer umher. Es gab Momente, an denen es einfach unerträglich wurde. Carlisle, verbot es mir zu kratzen. Er meinte, damit würde es nur noch schlimmer werden. Ich fragte mich andauernd, was daran noch schlimmer werden konnte? Edward stand ebenfalls auf und beobachtete mich mitfühlend. Sein Gewissen nagte an ihm….war er es doch täglich, der diesen bestialischen Juckreiz mit seinen Berührungen zusätzlich schürte. Ich lächelte ihn an. Ich machte ihm keinen Vorwurf. Irgendjemand, musste sich diesem Problem ja nun einmal annehmen. Wenn ich es selbst tun würde, würde es definitiv nicht beim einfachen eincremen bleiben. Die Versuchung dann doch zu kratzen, wäre einfach zu groß. Und das wusste er. „Komm, ich mach das schell“, hörte ich ihn sagen. Er hatte die kleine Flasche mit der Flüssigkeit schon in der Hand. Die vorletzte Alternative. Würde das nicht helfen, blieb nur noch eine Salbe übrig. Seufzend, lief ich zu ihm und setzte mich aufs Bett. Ich bezweifelte, dass es dieses Mal was bringen würde. Wollte seine Hoffnung aber nicht zerschlagen. Wir probierten jetzt schon seit gut zwei Wochen. Blieben bei jedem Produkt zwei bis drei Tage…ohne Erfolg. Er hockte sich vor mir, schob mir die kurze Stoffshorts noch weiter hoch, tat etwas der Flüssigkeit auf seine Handfläche und rieb mir damit dann über den linken Innenschenkel. Meine Augen weiteten sich im gleichen Augenblick um das doppelte, ehe ich sie zusammenquetschte…neben mir nach einen Kissen griff…und mein Gesicht jammernd darin zu verbergen. Es fühlte sich an, als hätte er mir den Schenkel in Brand gesetzt. „Bella?“ Er klang besorgt…ich stöhnte vor Schmerz. „Mach schon weiter“, knurrte ich ins Kissen. „Geht es?“ „NEIN…“, gab ich zu. „…nun mach weiter“, wies ich ihn laut an. Ich hörte ihn irgendetwas brabbeln, dann landete die nächste Ladung auf meiner geschundenen Haut. „Heilige scheiße“, rief ich aus und rutschte mit dem Hintern auf dem Bett rum. „Wir lassen es“, bestimmte er sofort. Ich riss mir das Kissen vom Gesicht und starrte ihn an. „Ignorier mich einfach und mach weiter. Vielleicht hilft es. Jedenfalls, juckt es nicht mehr…“, ich quälte mir ein Lächeln auf die Lippen. „Super…“, sagte er etwas zu motivationslos. „…dafür brennt es… nehme ich an?“ „Wie die Hölle“, bestätigte ich und presste die Lippen zusammen, als er schließlich schnell die restliche Haut bearbeitete. Als er fertig war, legte er mir die Hände aufs Knie und sah auf. Ich sah einfach nur zurück, während ich weiter mit dem Arsch leicht auf dem Bett hopste. „Einmal am Tag…öfter tue ich dir das nicht an“, er hob eine Augenbraue. „Ist gut“, er seufzte schwer. „Esme, machst du Bella bitte eine Hühnersuppe?“ Fragte er plötzlich in normaler Lautstärke. Ich musste grinsen. Diese vampirischen Fähigkeiten waren für mich noch immer faszinierend. Ich hätte ihn nicht einmal verstanden, wenn ich im Bad gewesen wäre. „Und?“ Er rollte über meine Frage die Augen, was mich leicht zum kichern brachte. Sie hatte mit der Suppe wahrscheinlich schon begonnen, noch bevor Edward seine Frage zu Ende gestellt hatte. „Geht es wieder?“ „Jaja…war nur der erste Moment. Jetzt brennt es nur noch leicht. Lass mich mal hoch, ich will mich schnell frisch machen.“ Ich trat ins Bad und blickte niedergeschlagen in den Spiegel. Gab es eigentlich eine Erweiterung des Wortes furchtbar? Grässlich vielleicht? Abscheulich? Selbst diese Begriffe schienen mir das offensichtliche noch zu verharmlosen. Edward trat hinter mich, umfing meine Hüften und legte mit sein Kinn auf die Schulter. Durch den Spiegel hindurch, sahen wir einander an. Mein Körper zitterte noch immer leicht, so leicht…dass man es kaum spürte. Nur noch wenige Minuten und es würde gänzlich nachlassen. Vorläufig… „Du hast ein bisschen mehr Farbe bekommen“, versuchte er mich aufzuheitern. Ich schnaubte. „Bella wirklich, tu dir das nicht an. Es ist so wie es ist. Und solange du Heroin nimmst, wird sich auch nichts ändern.“ Er hatte schnell Carlisle Talent angenommen, einfach alles klar und deutlich raus zu posaunen. Ich glaubte, Carlisle hatte ihm angeordnet nicht zimperlich mit mir umzugehen. Er haute mir andauernd knall hart die Tatsachen auf den Tisch…ich war froh darüber. Mit direkt, konnte ich schon immer besser umgehen. Es nützte uns beiden ja auch nichts, wenn er mich anlügen würde. Was hätte er auch groß sagen sollen? Du bist wunderschön… Ich liebe deine ramponierte Haut… Wie schön glanzlos deine Haare heute wieder sind… Schau mal da, ein neuer Fleck in deinem Gesicht…also wirklich!? „Es ist für mich immer noch unbegreiflich, wie du dich davor nicht ekeln kannst.“ Er stöhnte frustriert. „Wir müssen diese Unterhaltung nicht ausdiskutieren. Ich sehe dich an…und sehe, was die Sucht für Spuren hinterlassen hat. Was gibt es daran zu erörtern? Ich würde mich niemals vor dir ekeln…hörst du…niemals.“ Ich griff nach meiner Zahnbürste, ohne weiter darauf einzugehen. Nach einer Weile, ging er zurück ins Zimmer. Notdürftig versuchte ich anschließend, das Durcheinander auf meinem Kopf zu bändigen, gab dann kapitulierend auf. Als ich aus dem Bad trat, reichte er mir sofort frische Socken. „Der Boden unten ist kalt“, war seine Antwort auf meine unausgesprochene Frage. „Wie lange ist der letzte Druck her?“ „Du brauchst noch nichts“, stellte er klar. Das beantwortete zwar nicht meine Frage aber ich hielt trotzdem den Mund. Wenig später, fand ich mich in eine Decke gewickelt auf dem Sofa wieder. Mit dem Kopf auf Edwards Schoß und beobachtete grinsend, wie Emmett versuchte seiner Rosalie einen Urlaub in der Arktis schmackhaft zu machen. „Glaubst du wirklich, ich verbringe meine Hochzeitsreise am Nordpol? So dumm kannst du doch nicht sein, Emmett“, keifte sie ihn an. „Wir machen jedes Jahr, immer nur das gleiche. Meer…Strand…Sonnenschein. Immer auf irgendeiner Insel…dieses Jahr, können wir doch mal etwas anderes machen.“ Blöder Fehler… „Ach, unsere Reisen langweilen dich also?“ Sag ich ja… „Nein nein…“, ruderte er schnell zurück und hob die Arme. Rose war drauf und dran, ihm eine zu verpassen. Kichernd, genoss ich sein bedeppertes Gesicht. „…es ist überall aufregend mit dir.“ Sie knurrte…alle anderen lachten. Selbst Esme konnte ich aus der Küche hören. „Aufregend, hat sich für dich erledigt mein Freund. Flieg in deine Arktis und befriedige deine Gelüste an irgendeinem Pinguin, wenn du unbedingt Abwechslung brauchst, denn dieser Körper hier…“, sie machte eine ausschweifende Handbewegung, während Emmetts Kinn sich auf Kniehöhe einpendelte. „…steht dir ab sofort, nicht mehr zur Verfügung.“ Sie dampfte mit einem gezischten `Mistkerl´ ab. Er ihr sofort hinterher. „Aber Rosie...das kannst du nicht machen. Dein Körper ist doch das letzte, was mich langweilt…AU…scheiße, spinnst du?“ „Nur mein Körper ja“, hörten wir sie vom Flur fauchen. „Du hast mir voll in die Eier getreten.“ Emmett, klang absolut fassungslos. Ich konnte mir sein Gesicht bildlich vorstellen und aalte mich lachend auf Edwards Schoß. Wir hörten die Haustür ins Schloss fallen…zwei Mal…und wussten, ihre Auseinandersetzung würde sich draußen Fortsetzen. „Dieses Jahr, gibt es wohl einen Urlaub am Meer“, stellte ich grinsend fest. „Definitiv…er ist ihr völlig verfallen. Sie bekommt immer ihren Willen“, stimmte mir Edward lachend zu. Dann, konzentrierten wir uns wieder auf den Fernseher. Esme, kam einen Augenblick später mit einer kleinen Schale wieder und reichte mir diese. Ich richtete mich auf und nahm sie ihr ab. Der Dampf, stieg mir sofort in die Nase. Ich sah einen Moment auf die klare Brühe, damit beschäftigt meinen aufkommenden Ekel zu bekämpfen. Alle anderen verhielten sich ruhig. JA…ich aß wieder regelmäßig. Aber verlockender wurde diese Routine überhaupt nicht. Ganz im Gegenteil… Laut seufzend, schob ich mir den Löffel in den Mund und sah schließlich auf. Direkt zu Carlisle, der in einem Sessel saß und mich beobachtete. „Die ganze Portion“, befahl er sanft. „Ist gut“, antwortete ich widerwillig. Ich hatte mich damit abgefunden. Natürlich, ich wollte ganz sicher nicht von ihm, an irgendeine Infusion gehangen werden. Ich löffelte langsam…immer mal wieder mit etwas Pause dazwischen. Es schmeckte gut…daran gab es nichts auszusetzen. Die Brühe tat auch gut…das Problem war alles andere. Nudeln, Fleisch…Gemüse. Es war schwer für mich so oft hintereinander etwas in meinen Magen zu führen. Am Abend, hatte ich erst eine kleine Portion Auflauf… die noch nicht ganz verdaut war…gegessen. Schon kam das nächste dazu. Wegen des regelmäßigen Essens, spielte meine Verdauung wieder verrückt. Was mir hin und wieder ätzende Magenschmerzen bereitete. Carlisle, gab mir regelmäßig etwas gegen die Verstopfung. Es half…regulierte meinen Magen-Darm-Trakt aber nicht. Vom häufigen Übergeben, war meine Speiseröhre schon ganz angegriffen. Aber…und das wurde die letzten drei Tage immer offensichtlicher. Tat es meiner übrigen Verfassung ganz gut. Ich hatte weniger Kopfschmerzen. Fühlte mich nicht andauernd ausgelaugt. Kämpfte nicht mehr den halben Tag mit der Müdigkeit. Ich war belastbarer geworden. An meinem Gewicht hatte sich kaum…bis gar nichts…geändert. Aber was erwartete man auch von zwei Wochen? Carlisle, war zufrieden mit mir und nur das zählte. Kaum endeten meine Gedanken, stieß ich sauer auf. Ich hatte ein bisschen mehr als die Hälfte geschafft. Die letzte Mahlzeit lag einfach nicht lang genug zurück. Es war doch auch erst mitten in der Nacht. Edward nahm mir sofort die Schale aus der Hand und stellte sie auf den kleinen Tisch, da würgte ich wieder. Er wollte mir aufhelfen, doch ich hob abwehrend die Hand und schloss die Augen. „Atme durch die Zähne ein und durch die Nase aus“, hörte ich Carlisle sagen. Ich kam seiner Aufforderung sofort nach. Nebenbei, versuchte Jasper mir ein wenig Ruhe zu übermittel. Ich ließ es nur zu gerne zu. Ich überstand die Übelkeit, mit einem kleinen Schweißausbruch. Sah schließlich auf und erblickte Carlisle zufriedenes Gesicht…er konnte auch zufrieden sein…am meisten auf sich selbst. Er war einfach ein großartiger Mann. Hin und wieder für meine Verhältnisse, ein bisschen zu fordernd aber anscheinend…wusste er was er tat. Ansonsten…hätte ich die letzten Tage wahrscheinlich nicht so gut überstanden. Esme, hatte sich auf seine Lehne gesetzt und lächelte mich an. Ich nickte Jazz dankend, und sah dann zur Schüssel. „Ich esse es später auf“, stellte ich klar, dann lachte ich. „Leah, hat immer gesagt `Was wieder raus will, verdient es nicht drin zu bleiben´…“, mein Lachen erstarb. „Sie ist Tod, richtig?“ Ich Antworte auf Edwards Frage mit einem Nicken. Er legte mir sofort einen Arm um die Schulter und drückte mich an sich. „Nachdem meine Eltern gestorben waren…wurde sie mein Vorbild“, ich schnitt eine Grimasse. „Lächerlich, nicht wahr?“ „Nein“, sagte er sofort. „Hat sie dich zu den Drogen gebracht?“ „Ja…“, hauchte ich leise. „…sie war selbst noch ein Kind gewesen. Also bitte…verurteilt sie nicht“, flehte ich. Ich wollte einfach, dass sie schätzten was sie für mich getan hatte. Dass sie sie, mit den Augen sehen konnten, mit denen ich sie sah. Das sie meinen Schmerz über ihren Verlust verstanden und…dass sie ihren Verlust bedauerten. „Niemals…auch, wenn ich sie nicht gekannt haben und auch Leider nie kennenlernen werde. So weiß ich, dass sie dir sehr wichtig war und dir in Zeiten der größten Not zur Seite stand. Wie könnten wir jemanden Verurteilen, der immer für dich da war?“ Mir liefen Tränen aus den Augen. Edward strich mir beruhigend über den Oberarm. Auf einen Blick von Carlisle, stellte Jasper seine Gabe ein. Ich stöhnte angestrengt und schluchzte. Er wollte, dass ich fühlte…den Schmerz fühlte. „Du hast seit deiner Ankunft, so oft ihren Namen erwähnt und uns neugierig gemacht. Erzähl uns von ihr “, forderte Carlisle sanft und Alice schaltete den Fernseher aus. „Sie war…“, ich lächelte. „…ein unglaubliches Mädchen. Sie konnte mich trösten…mich verstehen…mich sogar zum Lachen bringen…und sie hat mich beschützt…immer!“ Ich sah traurig auf. „Ich konnte sie nicht beschützen“, schluchzte ich und vergrub mein Gesicht an Edwards Brust. „Eine Überdosis?“ Die Frage kam von Carlisle. Ich schüttelte so gut es meine Position zuließ den Kopf. Ging aber nicht darauf ein. Jetzt noch nicht…an diesem Punkt waren wir noch nicht. „Bevor ich in die Psychiatrie kam, war sie sehr lange…sehr allein. Sie hatte sich… genau wie ich… nicht anpassen können…sich niemanden anvertrauen können. Sie hatte schwere Paranoia, die mit Medikamente behandelt wurden. Nachdem wir geflohen waren, wurde es urplötzlich viel besser. Vielleicht lag es an den Drogen…“, ich zuckte die Schultern. „…Selbst als die Pillen und das Koks Psychosen bei mir auslösten, blieb sie Weitestgehens ungerührt davon. Vielleicht vertrug sie das Zeug auch einfach nur besser…“, ich zuckte wieder die Schultern. „Sie hatte ein schweres Trauma und es brauchte eine Ewigkeit, bis sie vor einer offenen Flamme keinen Nervenzusammenbruch mehr erlitt. Die erste Zeit, mussten Jake oder ich, ihr die Spritzen fertig machen…weil sie ansonsten sofort in Panik zusammengebrochen wäre. Aber auch das wurde sehr schnell, viel besser. Sie gewöhnte sich daran und…alles weitere…unterdrückte das Heroin.“ „Jake?“ Fragte Edward plötzlich…ich spürte, wie er sich bei seinem Namen etwas versteifte. „Auch seinen Namen hast du öfter erwähnt“, fügte er hinzu. Ein gewaltiger Schluchzer schüttelte mich. JAKE… „Jetzt nicht…“, keuchte ich. „…Jake…Jake…“, ich schniefte. „…kam erst viel später in mein Leben.“ „Schtttt…mach eins nach dem anderen“, beruhigte mich Carlisle. Ich tat eine lange Pause, in der ich mich auf Edwards Atmung konzentrierte und mich schließlich beruhigte. Ich war durcheinander und wusste überhaupt nicht, wo ich wieder ansetzen sollte. Hilflos sah ich auf. Carlisle schien zu verstehen, dass ich nicht weiter wusste. „Du bist mit Leah gemeinsam aus der Psychiatrie geflohen?“ „Ja…“, ich musste schmunzeln. Konnte einfach noch immer nicht glauben, wie einfach es gewesen war. „Und als du dir das Leben nehmen wolltest, war sie auch dabei?“ „Gott nein…“, rief ich sofort aus. „…sie hätte es verhindert. Hätte mir wahrscheinlich eine geknallt und mich durchgerüttelt. Sie…“, meine Stimme versagte. „Erzähl uns davon“, hauchte mir Edward ins Ohr. Ich seufzte und setzte mich auf. Ich bereute nicht es getan zu haben. Viel mehr, schämte ich mich über diese Schwäche. Es war für mich kein Erlebnis, dass mich noch heute emotional sehr beschäftigte. Doch ich wusste, dass es vor allen Edward sehr beschäftigte und deswegen, fiel es mir schwer darüber zu reden. „Ich war schon eine Weile in der Psychiatrie…“, fing ich an. „…und eigentlich, war es reiner Zufall gewesen…Glück, nannte ich es damals als ich diese Rasierklinge in die Hände bekam.“ Ich dachte zurück an jenen Tag und konnte mir ein Grinsen, ganz zu Edwards entsetzen nicht verkneifen. „Ich war auf den Weg in den Speisesaal. Meine Einzelsitzung dauerte etwas länger und somit, waren alle anderen längst beim Essen. Die Flure waren leer. Bis auf eine der Putzfrauen, die völlig vertieft in ihre Arbeit…meine Anwesenheit überhaupt nicht mitbekam.“ Sie war eine merkwürdige Frau gewesen. Immer eher abwesend als anwesend. Ich hatte sie noch nie mit jemanden reden hören. Sie war immer nur für sich. „Sie stand auf einer Trittleiter und kratzte an einem Fenster rum. Beim genaueren Hinsehen erkannte ich, dass sie mit einer Rasierklinge die alten Fensterbilder von der Scheibe kratzte. Diese Bildchen mussten ziemlich zähe Zeitgenossen gewesen sein, denn ihre Stirn lag verbissen in Falten und hin und wieder fluchte sie leise vor sich hin…“, ich schmunzelte. „Während ich sie eine Weile beobachtete, glitt mein Blick auf ihren Putzwagen. Es war…“, ich wackelte mit dem Kopf und blickte einmal durch die Runde der aufmerksamen Vampire und schmunzelte wieder. „…keine Ahnung…wie eine Eingebung. Da lag sie…zwischen den ganzen Putzmitteln und zerknäulten Tüchern…kaum zu erkennen und doch so deutlich, dass sie mir förmlich ins Auge stach.“ Mein Blick, blieb bei Edward hängen. Sein Gesichtsausdruck stimmte mich sofort traurig. „Ich weiß noch ganz genau, welch unfassbare Ruhe ich plötzlich fühlte. Ich erinnerte mich daran, wie es war…im Krankenhaus…als ich mich geschnitten hatte. Welche Befriedigung es mir verschaffte und handelte einfach. Ich stellte sofort auf Autopilot, als ich einfach die paar Schritte rüber ging, die Klinge nahm und mich mit dieser auf unsere Zimmer begab. Die Putzfrau, hatte von alle dem nichts bemerkt.“ Ein längeres Schweigen setzte ein, bis ich mich wieder gesammelt hatte. „Ich nahm alles nur ganz verschwommen war. Da, gab es nicht einen einzigen Gedanken in meinem Kopf. Meine Handlungen waren völlig mechanisch. Alles was ich fühlte, war diese unsagbare Ruhe…“ „…mit der Klinge, ging ich ins Bad. Ich schloss die Tür…schob mir die Ärmel auf beiden Seiten hoch… sah in den Spiegel…setzte erst links an…die Klinge war wahrscheinlich bei vorigen Fenstern eingesetzt worden, denn sie war verdammt stumpf…also investierte ich mehr Kraft und zog sie einfach, einmal fließend über meine Pulsader…“, Edward keuchte mir ins Gesicht. Ich senkte den Blick. Denn die der anderen, wollte ich nicht sehen. Sie mussten mindestens genauso entsetzt aussehen, wie Edward. „Ich wiederholte den Vorgang auf der rechten Seite, ohne eine Miene zu verziehen. Ich fühlte diesen scharfen Schmerz und…lächelte. Ich lächelte in den Spiegel und genoss es einfach…ich genoss es.“ Ich verzog das Gesicht. „Ich weiß noch, wie ich nach einem kurzen Moment, den Blick vom Spiegel löste und hinunter sah. Auf dem Boden, hatte sich schon auf beiden Seiten eine kleine Blutlache gebildet. Über meinen Händen lief das Blut, meine Hose war völlig besudelt. Die klaffenden Wunden, spukten immer mehr davon aus…“ Ich strich mir einige Male, fest über die Oberschenkel um mich selbst zu beruhigen. Es wurde alles immer realer. Ich spürte, dass ich kurz vor einem Flashback stand und versuchte es mit allen Mitteln zu verhindern. Diese Flashbacks, zerrten an meinen Nerven. Auch wenn dieser hier, kein dramatischer für mich wäre…so war er es doch für die anderen…für Edward. Ich wollte meine Kräfte nicht mit etwas verschießen, was ihn zutiefst verletzen würde. Es auszusprechen, war schon mehr als genug. Jedes einzelne Detail musste er nicht erfahren…einfach nicht das. Carlisle meinte, Flashbacks wäre die beste Möglichkeit sich intensiv damit auseinander zu setzen. Ich verfluchte sie trotzdem…wollte sie einfach nicht…und diesen schon gar nicht. Einerseits, gab es für mich keinen Grund mich intensiv damit auseiander zu setzten, weil es mich einfach nicht sehr belastete und andererseits, hatte ich Angst davor, denn ich wusste nie, wie es mir hinterher gehen würde. Also sah ich auch nicht zu ihm. Er würde mich mit seinem Blick dazu bringen, mich darauf einzulassen. „Es ging alles ziemlich schnell. Ich wurde sehr schnell, sehr schläfrig…spürte erst ein Kribbeln in meinen Gliedern, dann wurden sie seltsam Taub. Ich weiß noch, wie meine Beine versagten und ich zu Boden stürzte. Kurz darauf, musste ich das Bewusstsein verloren haben.“ Ich gewann den Kampf mit den Bildern in meinem Kopf. Spürte aber, dass ich immer kampfloser wurde und neue, wahrscheinlich nicht standhalten könnte. Also hoffte ich einfach das Beste, bereitete mich aber auf das schlimmste vor. Denn als ich in ihre Gesichter blickte, wurde mir klar. Das diese Nacht… noch sehr lang werden würde. ********* Ich hab mich ein bisschen schwer getan mit dem Kapitel. Hoffe, euch fiel das nicht auf. Der Suizid und Leah kamen also zur Sprache. Im nächsten, wird dann durch einen Flashback beschrieben, wie Bella zu den Drogen kam. Denn mit einem einfachen…JA Leah hat mich dazu gebracht…werden sie sich natürlich nicht zufrieden geben. Ich wünsch euch allen einen schönen Tag Bis bald… Bussi Alex Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)