Wetten dass... von CDBonnie (Schuljahr 5) ================================================================================ Kapitel 8: VIII --------------- Genervt, verwirrt und wütend kehrte ich in den Gemeinschaftsraum zurück. Ich schmiss mich in einen Sessel und widerstand dem Impuls dem nächsten Schüler, der an mir vorbei kam, einen Schlag zu verpassen. „Darling, du siehst gar nicht gut aus.“ besorgt hockte Sirius sich neben mich. „Verschwinde, Sirius.“ fauchte ich. Ich war nicht in der Stimmung für seine Scherze. „Vollmond.“ sagte er eindringlich und seine Augen fixierten meine. Ich schloss die Augen und atmete tief durch. „Ich komme mit.“ Ein Grinsen huschte über sein Gesicht. „Erzählst du mir, was mit dir ist, Pey?“ „Nein.“ „Warum?“ „Weil du Teil meines Problems bist und ich von Blacks für heute die Nase voll habe.“ Sirius zeigte keine Reaktion. „Hmm, dann frage ich dich morgen wieder.“ Er ging zu James und die Beiden unterhielten sich flüsternd, bevor sie den Gemeinschaftsraum verließen. Ich sah mich kurz um. Remus saß angespannt an einem Tisch und brütete über einem Stück Pergament. Peter versuchte sich irgendetwas aus den Haaren zu entfernen. Lily saß mit Ven am Fenster, offenbar in ihre Unterhaltung vertieft und Alice knutschte mit Frank. Mein Kopf ruckte zurück. Alice knutschte mit Frank? Warum hatte ich das nicht früher bemerkt? Ich stand auf und ging langsam zu Lily rüber. Ich tippte sie an der Schulter an und zeigte auf Alice. Ven zog mich an meinem Ärmel nach unten. „Ist dir also auch aufgefallen?“ flüsterte sie. „Hattet ihr einen Verdacht?“ gab ich ebenso leise zurück. Beide schüttelten ihre Köpfe. „Seit wann...“ weiter kam ich nicht. „Vor einer halben Stunde hat Frank gefragt, ob er kurz mit ihr sprechen könne, danach waren sie praktisch nicht mehr zu trennen.“ Ven klang etwas angeekelt. „Sieht fast aus, als wären sie zusammen geklebt worden.“ kicherte Lily. Heute hatten offenbar alle beschlossen mich aus der Bahn zu werfen. Ich lehnte mich bei Lily an und versucht ruhiger zu werden. „Was ist denn?“ fragte sie besorgt. „Nichts, mir gehen nur die Männer auf den Sack.“ „Die Männer?“ fragte Ven begeistert. Ich nickte. „Erst Regulus, dann Dumbledore, dann Sirius und zu guter Letzt hat Frank uns Alice gestohlen.“ grummelte ich. „Erkläre das.“ forderten sie einstimmig. „Da gibt es nicht wirklich etwas zu erklären. Ich habe Regulus am See getroffen, Dumbledore hat mir extra Arbeit aufgehalst und Sirius ist einfach ein Arsch.“ fasste ich zusammen. „Jetzt mal Spaß beiseite. Zwischen dir und Sirius war doch alles wieder gut, oder nicht?“ fragte Ven. „Ja.“ „Was hat er gemacht, dass er schon wieder in Ungnade gefallen ist?“ Lily unterdrückte mühsam ihr Lachen, sie kannte die Geschichte schon. „Mein ach so toller Bruder hat ihn in meine Dusche geschickt und anstatt mir Bescheid zu geben, dass er rein kommt, hat er mich zu Tode erschreckt.“ schimpfte ich. Ich wartete geduldig bis sowohl Lily als auch Ven sich beruhigt hatten. „Dich stört, dass er sich nicht bemerkbar gemacht hat mehr, als dass er dich nackt gesehen hat?“ fragte Ven atemlos. „Irgendwie schon, ja.“ Wieder begannen die beiden Mädchen zu lachen. „Ihr seid keine Hilfe.“ stellte ich fest, während ich erneut wartete. „Entschuldige.“ „Wie steht es denn mit dir und James?“ wechselte ich das Thema. „Was sollte da sein? Er ist ein arroganter Wichtigtuer, der keinen Sinn für Anstand hat.“ meinte sie ruhig. Etwas zu ruhig, wie ich fand. „Wirklich? Dafür redest du in letzter Zeit aber recht oft mit ihm.“ erzählte Ven beiläufig. Ich sah sie überrascht an und die Blonde schenkte mir ein Lächeln. „Ich sagte doch, das hat mit einem Projekt zu tun.“ „Lily, es gibt kein Projekt. Es gibt keinen Kurs, den ihr Beide belegt und keiner von uns.“ erinnerte ich sie und sie lief etwas rot an. „Wer sagt, dass es ein Schulprojekt ist?“ angriffslustig streckte sie ihr Kinn vor. „Kein Schulprojekt. Also etwas privates. Eure Beziehung.“ vermutete die Blonde. Ich sah, wie Remus hinaus ging. „Von wegen Beziehung.“ zeterte Lily und erhob sich. „Ich gehe ins Bett, bis morgen.“ „Was sollten die Beiden zu besprechen haben, wenn es nichts mit der Schule oder ihrer Beziehung...“ mir blieben die Worte im Hals stecken. „Nein! Oh, nein! LILY!“ Ich rannte ihr hinterher, Ven dicht hinter mir. „Lillian Evans sag mir, dass du nicht mit James planst mich mit Sirius zu verkuppeln.“ wütend stapfte ich auf sie zu. „W-Wie kommst du den darauf?“ fragte sie schuldbewusst. „Ich fasse es nicht! So etwas schimpft sich meine beste Freundin. Spinnst du?“ Ven sah uns entgeistert zu. „Polly und Sirius? Nie im Leben!“ mischte sie sich ein. „Was denn, das mit mir und Potter ist wahrscheinlicher, oder was?“ fauchte Lily. „Lily, ich habe dir gesagt, dass ich nicht in ihn verliebt bin, ich will nicht, dass ihr versucht mich zu verkuppeln, ich kann das ganz gut alleine!“ „Ach, du machst doch die Augen zu. Bei Morgana, du würdest nicht einmal bemerken, dass Sirius in dich verknallt ist, wenn er dir einen Heiratsantrag macht!“ Unvermittelt kam mir die Szene unserer ersten Muggelkundestunde dieses Jahres in den Sinn. Nur gut dass Lily davon nichts wusste. „Ja klar, als ob er so etwas jemals ernsthaft sagen würde.“ murmelte ich. „Polly, du merkst ja nicht einmal, dass du in ihn verknallt bist!“ „Weil ich es nicht bin!“ „Doch!“ dieses Mal sprachen Ven und Lily gleichzeitig. Es klopfte an der Tür. Ungeduldig riss ich sie auf. „Was denn?“ Ein eingeschüchtertes Mädchen stand davor, erstes oder zweites Schuljahr. „Sirius Black sagte, ich solle dich holen.“ und schon war sie verschwunden. Ven und Lily sahen mich an, als würde das Lilys These belegen. „Das hat nichts damit zu tun.“ rechtfertigte ich mich und griff nach meinem Umhang. „Wir gehen zusammen mit Peter und James Remus besuchen.“ „Sicher.“ „Ganz schön laut da oben bei euch. Worum ging es denn?“ Sirius sah mich neugierig an. „Mädchenkram.“ zischte ich. „Seit wann wird Mädchenkram dermaßen laut besprochen?“ „Seit Lily sich mit James verschworen hat.“ mein finsterer Blick heftete sich auf James, der sichtlich zusammenzuckte. „Sie sollte nichts sagen.“ murmelte er. „Oh, keine Sorge, Lily hat kein Wort gesagt. Ich bin von selbst drauf gekommen. Und nur damit du es weißt, ich lege keinen Wert auf eure Hilfe bei diesen Themen.“ Ich setzte mich etwas von den Jungs ab und ging zielstrebig zur peitschenden Weide. „Ich warte hier.“ bemerkte ich und verwandelte mich in den schwarzen Panther mit den stechend grünen Augen. Entspannt lag ich in der Nähe des Baumes. Ein Tier zu sein war so viel einfacher. Ich spürte keine Verärgerung, nur ein leichtes Unwohlsein. Eigentlich verspürte ich nur Hunger, Durst und den Drang zu spielen oder zu kämpfen. Meine Schnurrhaare zuckten. Vorsichtig stellte ich meine Ohren auf, während mein Schwanz über den Boden peitschte. Jemand kam näher, da war ich mir sicher. Geschmeidig erhob ich mich und wartete in der Dunkelheit. Ein Schatten kam mir entgegen. Ich fing den Geruch von Schweiß und abgestandenem Wasser auf. Wäre ich menschlich gewesen, ich hätte mich angeekelt abgewandt. Als Panther ging es mir nicht viel besser, schließlich nahm ich den Geruch deutlicher wahr, aber wenigstens empfand ich nichts wie Ekel. Es dauerte etwas, bis ich die Person erkennen konnte. Unwillkürlich knurrte ich. Der Schatten erstarrte. „Wer ist da?“ unsicher schwebte die Stimme von Snape zu mir herüber. Ich verwandelte mich zurück. „Snape, was machst du hier?“ ich trat aus der Dunkelheit auf ihn zu. „Das selbe könnte ich dich fragen.“ schnarrte er. „Ich gebe dir einen guten Rat, verschwinde!“ Snape setzte zu einer Antwort an, als ich die peitschende Weide nicht mehr hören konnte. „Renn!“ schrie ich ihn an und packte seinen Mantelärmel, als ich an ihm vorbei stürmte. Hinter mir war ein wütendes Heulen zu hören. „Scheiße, Scheiße, Scheiße! Renn gefälligst schneller!“ Ich konnte hören wie der Werwolf die Spur aufnahm und uns nachsetzte. Ein zottiger, schwarzer Hund tauchte neben uns auf. Ein Hirsch zu unseren anderen Seite. „Was...“ „Halt die Klappe, renn!“ Der Hund drehte ab und sprang in die Flanke des Wolfes. Er zerrte an ihm. Der Hirsch senkte sein Geweih und stellte sich dem Wolf in den Weg, während ich mit Snape zum Hauptportal hochstieg. Ich riss die Tür auf und schlug sie hinter uns zu. „Was ist hier los?“ fragte Snape mich atemlos. „Das wüsste ich auch gerne.“ die scharfe Stimme McGonagalls erklang von der Treppe her. Snape wollte etwas sagen, doch ich stieß ihm in die Rippen. „Professor, gut dass Sie da sind. Ich hatte gerade meinen Rundgang gemacht, da habe ich draußen etwas gehört. Ich wollte nachsehen und Snape hat mir angeboten mitzukommen, schließlich ist es bei Nacht ja nicht ungefährlich. Professor, da draußen läuft ein Wolf herum!“ ich packte so viel Panik, wie ich konnte in meine Stimme. Snape sah mich verwirrt an. „Mr. Snape, da Sie kein Vertrauensschüler sind, haben Sie nicht das Recht nachts in der Schule umher zu wandern. Da Sie jedoch Miss Vulpes geholfen haben, werde ich dieses Mal darüber hinwegsehen. Miss Vulpes, ich werde mich darum kümmern, dass der Schulleiter von dem Wolf erfährt. Gehen Sie nun beide ins Bett.“ Unsere Lehrerin verschwand. „Kein Wort darüber!“ zischte ich Snape noch zu, bevor ich die große Treppe hoch ging. Auf dem Weg zum Gryffindorturm überlegte ich, ob ich mich nicht verwandeln und nach den Jungs suchen sollte. Der Gedanke an mein warmes Bett ließ mich diese Überlegungen schnell beenden. Leise betrat ich den Schlafsaal, nahm meine Decke vom Bett und setzte mich ans Fenster. Während ich den Vollmond beobachtete und mein Blick über den Wald schweifte, dachte ich darüber nach, was Lily und Ven gesagt hatten. Es war vollkommen ausgeschlossen, dass Sirius in mich verliebt war. Selbst Ven war dieser Meinung, etwas in der Art hatte sie doch gesagt, oder? Aber konnte es sein, dass ich in Sirius verliebt war? Meine Freundinnen schienen das so zu sehen. Gut, mein Verhältnis zu Sirius war, wenn wir uns nicht gerade gestritten hatten, ziemlich liebevoll und neckisch, aber wahre Liebe? Nein. Oder? Ich legte meine Stirn an die kalte Scheibe. Niemals hätte ich über diese Möglichkeit nachgedacht, hätten Lily und Ven nichts gesagt. Das war doch lächerlich, ich saß am Fenster, wünschte mir selbst dort draußen zu sein und dachte darüber nach, ob ich in meinen besten Freund vielleicht mehr sah, als ich sollte. Eine Hand rüttelte mich wach. Verwirrt sah ich mich um und sah in braune Augen, die mich aufmerksam musterten. „Alles in Ordnung, Polly?“ Ich rieb mir mit einer Hand über die Augen. „Sicher, Alice.“ Ich ließ mich von ihr hochziehen und streckte mich. Nach einer kurzen Dusche und einem leichten Zauber, der meine Haare wieder zu einer Frisur formte, ging ich mit Lily, Ven und Alice zum Frühstück. „Pey, Liebste. Wir haben dich gestern Abend vermisst, hattest du ein Date?“ Sirius rief mir zu, da hatte ich noch nicht die Hälfte der großen Halle durchquert. „Haha, Sirius. Ich habe nur meinen Rundgang gemacht.“ Ich setzte mich neben Remus. „Meine Güte, Moony, bist du aus dem Krankenbett gefallen?“ Ich zwinkerte ihm zu. „Ja, offenbar war mein Schlaf etwas unruhig.“ Mir fiel auf, dass Regulus sich vorsichtig bewegte, doch ich sagte kein Wort. Was hätte ich auch sagen sollen? Meine erste Stunde war Zauberkunst an diesem Morgen. Gelangweilt hörte ich Hanna zu, die mir den neusten Klatsch berichtete. Lily hatte sich heute zu Ven und Alice gesetzt, offenbar war sie noch nicht so gut auf mich zu sprechen. Ein Papiervogel landete vor mir. Ich sah mich kurz um und konnte gerade noch die Bewegung von Sirius' Zauberstab sehen. Darling, Mal wieder Zeit für etwas Unfug, um unseren werten Professor aus seinem Trott zu holen. S.O.B. Grinsend zerknüllte ich den Zettel und lehnte mich zurück. Unser neuer Zauberkunst Lehrer war ein kleinwüchsiger Mann mit schwarzen Haaren und einen Schnauzbart. Seine Brille saß meistens etwas schief auf seiner Nase. Es dauerte etwas, bis ich die Veränderung wahrnahm. Flitwick begann langsam zu wachsen. Seine Ohren wurden kleiner, seine Nase kürzer und sein Mund breiter. Sein kleiner Körper wurde massiger und färbte sich grünlich. Inzwischen starrten alle Schüler ihn an. Zuletzt veränderte sich seine Haltung. Langsam verwandelte er sich in einen riesigen Frosch, ohne es zu merken. Er sprach weiterhin über die Effekte, die man mit dem Zauber erzielen konnte, den er uns beim nächsten Mal zeigen wollte. Schweigend und völlig erstarrt lauschte die Klasse ihm. Die Brille begann zu wackeln und sein Umhang spannte sich über seinem neuen Körper. Ich drehte mich langsam mit geweiteten Augen zu Sirius und James um, die völlig entspannt Flitwick beobachteten. „Nicht euer ernst?“ flüsterte ich. Ein kurzes Lächeln huschte über ihre Gesichter. „Ähm, Professor?“ meldete Lily sich. „Ja, Miss Evans.“ er war sichtlich überrascht über die Unterbrechung. „Professor, ich denke, Sie sollten in den Krankenflügel gehen.“ schlug sie zaghaft vor. Verwirrt sah er sie an, dann wanderte sein Blick über die Klasse, die ungewöhnlich ruhig und aufmerksam war. Er sah nach unten und schrie wie ein kleines Mädchen auf. „Wer?“ wütend sah er sich um. Ich muss sagen, ein wütender Frosch sieht nicht furchteinflößend aus, im Gegenteil, alle Schüler begannen zu lachen. „Miss Vulpes!“ „Ja, Professor?“ verwirrt legte ich die Stirn in Falten. „Machen Sie das sofort wieder rückgängig!“ Fassungslos starrte ich ihn an. „Wie?“ fragte ich. „Machen sie ihren Spruch rückgängig, ich zähle bis drei.“ „Aber...“ Weiter kam ich nicht. Flitwick hatte bis drei gezählt. „Eine Woche nachsitzen! Von einer Vertrauensschülerin hätte ich mehr erwartet.“ schimpfte er und hopste aus dem Klassenzimmer. Wie betäubt saß ich auf meinem Stuhl. „SIRIUS ORION BLACK!“ „Wie kann ich helfen, Darling?“ „Wie kommt Flitwick darauf, dass es mein Werk war?“ zischte ich. Hanna neben mir nahm reiß aus. „Das könnte an dem dicken Pfeil über deinem Kopf liegen.“ meinte James trocken. Wenn ich zuvor noch einigermaßen gut gelaunt gewesen war, hatte dieser Satz alles dergleichen zerstört. „Zehn Punkte Abzug für Black und Potter.“ knurrte ich gerade laut genug, dass es alle im Raum hören konnten. „Das kannst du nicht machen!“ empörte sich Sirius. „Falsch, sie kann.“ Remus war wie immer sachlich. Fluchend hastete ich zum Krankenflügel. „Professor, bitte, ich war es wirklich nicht. Ich wüsste nicht einmal, was für einen Spruch man dafür verwenden würde.“ Ich redete schon geschlagene zehn Minuten auf Flitwick ein. Ohne Erfolg. In der Mittagspause mieden Krone und Tatze mich. Toll, sie hatten mir Nachsitzen eingebrockt und jetzt waren sie sauer, weil ich zum ersten Mal meine Autorität als Vertrauensschülerin genutzt hatte. Lily sprach nicht mit mir, weil wir uns abends gestritten hatten. Mit anderen Worten, eigentlich waren meine besten Freunde alle sauer auf mich. Remus hatte sich hingelegt, sonst hätte ich wahrscheinlich seine Nähe gesucht. Ven war dazu nicht geeignet, über Peter dachte ich nicht einmal nach und Alice war mit Frank beschäftigt. Ich war geradezu froh, dass Dumbledore mich gebeten hatte meine Studien zu vertiefen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)