Wetten dass... von CDBonnie (Schuljahr 5) ================================================================================ Kapitel 3: III -------------- Zwei Tage später kam ein Brief von meinen Eltern. Polaris Peyton, Wir sind enttäuscht zu hören, dass du dich dermaßen benimmst. Wir wissen, dass eine junge Frau ihren Freiraum braucht, doch das Bett mit Jemandem zu teilen, ist eine nicht unerhebliche Sache. Solltest du diesen Schritt noch einmal gehen, stelle uns den jungen Mann vor, so wie es sich gehört! Wir möchten nicht, dass du einen Ruf erwirbst, wie der junge Black. Halte dich an deinen Bruder und bleibe dem Ärger fern. In Liebe, Mum und Dad Ich reichte den Brief an meine Freundinnen und sie begannen fast gleichzeitig zu lachen. „Ja ja, sehr witzig.“ „Polaris kommst du?“ Seit dem Vorfall begleitete mein Bruder mich überall hin. Ich verdrehte die Augen und erhob mich. „Jas, ich kann durchaus auf mich selbst aufpassen.“ zischte ich. Alles, was ich als Reaktion darauf bekam war ein skeptischer Blick. „Wie lange willst du mich ständig unter Beobachtung halten? Ich bin zum Beispiel nächstes Wochenende verabredet, da möchte ich meinen Bruder nicht dabei haben.“ „Mit wem?“ „Byron Hale.“ „Der Rawnclaw Captain?“ Ich nickte. „Der ist nicht gut für dich.“ Ich schloss die Augen. „Es reicht! Jasper, ich habe keine Lust auf dein Gehabe. Ich suche mir meine Freunde selber aus und ich entscheide mit wem ich mich treffe! Ich habe so die Schnauze voll davon, wie du mit mir umgehst. Ich bin kein kleines Mädchen mehr!“ Fassungslos sah mein Bruder mich an und nicht nur er. Um uns herum standen jede Menge Schüler und Professor McGonagall. „Das freut uns ungemein für Sie, Miss Vulpes.“ ihre Lippen waren dünn und ihre Augen sahen mich streng an. „Würden Sie dann jetzt bitte entscheiden meinem Unterricht beizuwohnen, ich möchte beginnen.“ Mit einem kleinlauten „Natürlich, Professor.“ verschwand ich durch die Tür. „Es ist gerade einmal eine Woche herum und du bist schon das Gesprächsthema.“ äußerte Alice, als ich mich setzte. „Miss Vulpes, Miss Evans, Miss Pertes und Miss Housten wenn Sie dann soweit sind?“ Wieder traf mich der eiserne Blick unserer Lehrerin. Lily zuckte sogar zusammen. Nicht nur, dass sie nichts getan hatte, sie hatte auch noch nie eine Ermahnung erhalten. Ich konnte förmlich sehen, wie die vier Jungs hinter mir grinsten. „Pey.“ kam es leise von hinten. Ich lehnte mich auf meinem Stuhl zurück und kippelte, sodass ich Sirius ohne Probleme hören konnte. Er lehnte sich nach vorne. „Starke Nummer, Darling.“ Er gab mir einen Kuss auf den Hinterkopf. „Mr Black, Miss Vulpes. Zwanzig Punkte Abzug. Ihre Zärtlichkeiten können Sie anderswo ausleben.“ Ich zuckte zusammen und Sirius, da war ich mir sicher, grinste sein träges, schiefes Grinsen. James lachte laut und Remus und Ven hielten sich nur mühsam zurück. „Ich kann verstehen, warum Ihr Bruder auf Sie aufpassen will.“ fügte McGonagall etwas leiser hinzu. Ich wollte schon etwas sagen, da stieß Lily mich an und schüttelte den Kopf. „Aber Professor, wo Jasper doch die ganze Zeit auf seine Schwester aufpasst, wann könnte ich ihr sonst die Aufmerksamkeit zukommen lassen, die ihr gebührt?“ Totenstille. McGonagall kam wie eine Raubkatze auf uns zu. „Bitte Mr. Black?“ Mein Kopf flog in seine Richtung. „Tu es nicht.“ formte ich mit meinem Mund. Sein Grinsen wurde eine Spur breiter und ich schloss die Augen. „Professor, ich denke, es sollte gestattet sein, dass Schüler sich gegenseitig in bestimmten Räumen über Nacht treffen dürfen.“ „Das sind dann weitere zwanzig Punkte, Mr. Black. Und Sie haben das Glück, dass Sie sich mit mir treffen dürfen. Eine Woche Nachsitzen!“ Ich setzte gerade an etwas zu sagen, da fuhr sie schon zu mir herum. „Miss Vulpes, wollen Sie Mr. Black nicht Gesellschaft leisten, wo er doch nicht ohne Sie sein kann?“ Ich öffnete den Mund um etwas zu sagen und schloss ihn wieder. Ich sah aus wie ein Fisch auf dem Trockenen. „Das ist nicht fair, Professor!“ Ven gab mir einen Tritt vor das Schienbein. Es brachte nichts. „Ich habe noch gar nichts gemacht, um Nachsitzen zu verdienen, außerdem ist James viel besser mit Sirius befreundet!“ McGonagall lächelte. „Dann wird er Ihnen ebenfalls Gesellschaft leisten.“ Jetzt begehrte James auf, schließlich hatte er noch weniger damit zu tun, als ich. Lilys Hand schoss in die Höhe. „Ja, Miss Evans?“ fragte die Professorin hart. „Professor, ich muss zugeben, dass das nicht ganz fair ist. Ich meine dieses Mal hat Potter wirklich nichts getan.“ Geschockt sah ich Lily an und nicht nur ich, auch alle Anderen im Klassenzimmer. Der Unterricht war vollkommen vergessen. „Lily, hast du gerade James in Schutz genommen?“ „Ruhe Miss Vulpes!“ Die Slytherins, die mit uns Verwandlung hatten, hätten sich vermutlich Popcorn geholt, wenn das möglich gewesen wäre. Ich darf wohl mit Fug und Recht behaupten, es war eine Stunde, die ich niemals vergessen werde und die Woche Nachsitzen hatte sich dafür fast gelohnt. Der Rest des Oktobers verhielten wir uns ruhig. Die Jungs schlichen sich bei Vollmond raus, aber ansonsten benahmen sie sich fast normal. Ich muss zugeben, ich wurde misstrauisch. Bestimmt heckten James und Sirius irgendetwas aus. Am Nachmittag des 31. Oktober saß ich entspannt auf dem Sofa vor dem Kamin und las einen Roman. Lily und Alice hatten noch Alte Runen und Ven war mit irgendeinem Kerl verabredet. Ich genoss die Ruhe. Das war der Vorteil, niemand störte einen Vertrauensschüler. „Darling!“ Okay, fast niemand. Sirius hob meine Beine an und legte sie über seinen Schoß. James warf sich in einen Sessel neben ihm. „Mr. Everything.“ lächelte ich. „Wie sieht es mit meinem Versuch aus?“ „Welcher Versuch?“ „Deine Haare.“ „Warum sollte ich zustimmen?“ „Du darfst dir etwas aussuchen, was ich für dich mache, Liebes.“ Ich fuhr mit meinen Fingern durch meine Haare. Ich biss mir auf die Unterlippe und winkte ihn mit einem Finger näher zu mir. Sirius lehnte sich zu mir herüber und seine Augen fixierten meine. „Ich will,“ flüsterte ich ihm ins Ohr. „dass du, mein Liebster, mir hilfst ein Animagus zu werden.“ Langsam begab er sich wieder in seine ursprüngliche Position. „Und was verlangt Pol von dir? Eine heiße Nacht?“ Ein tödlicher Blick meinerseits traf James. „Nein, Krone.“ Sirius betonte den Spitznamen. James' Augen weiteten sich. „Das ist nicht dein Ernst!“ Einige Erstklässler sahen unruhig zu uns herüber. „Klappe James.“ knirschten Sirius und ich gleichzeitig. „Krone, dafür dürfen wir den Zauber ausprobieren.“ James rang mit sich. Eine ganze Weile später, ich hatte mein Buch wieder aufgenommen, erhob er wieder das Wort. „In Ordnung.“ „Hmm?“ machte ich. „Einen Augenblick.“ Ich las den Abschnitt zu ende. „Was hast du gesagt?“ „Ich sagte, in Ordnung.“ „Keine Sorge James, du musst mir nicht helfen, Sirius geht den Handel ein. Er ist jetzt sozusagen mein persönlicher Sklave, nicht wahr, Liebling?“ Sirius schreckte hoch. „Was, Süße?“ Seine Hände hatten unablässig die Konturen meiner Füße nach gefahren, während er ins Feuer gestarrt hatte. „Ich sagte, du bist jetzt mein Sklave.“ „Erst wenn wir deine Haare verzaubert haben.“ Wenig später stand ich im Badezimmer der Jungs, James und Sirius betrachteten ihr Werk von allen Seiten. „Erstens, sieht es sehr schlimm aus? Zweitens, warum habt ihr den Zauber entwickelt?“ Sirius fuhr sich selbst durch die Haare und schob einige Strähnen zurück, die sofort wieder in sein Gesicht fielen. „Erstens, siehst du fabelhaft aus und Zweitens, wir haben es auf eine bestimmte Person abgesehen und wollen wissen, wie lange der Spruch hält. Ist übrigens eine Variation von dem, den ich letzten Sommer benutzt habe.“ Kritisch umrundeten die Beiden mich noch einmal. Und dann nahm James endlich die Handtücher von den Spiegeln. Ich hatte das schlimmste befürchtet, doch dieses Mal hatte ich offenbar keinen Grund dazu. Meine Haare glänzten in einem mittlerem Braunton, irgendwo zwischen Haselnuss und Mahagoni. Mit zusammengekniffenen Augen inspizierte ich meine neue Haarfarbe und musste zugeben, es war nicht übel. Obwohl ich mein schwarzes Haar liebte. „Ab sofort, Sirius Liebster, bist du mein Sklave.“ Ich fuhr mit einem Finger die Kontur seines Gesichtes nach und ließ ihn bis zu seiner Brust wandern, bevor ich die zwei einfach stehen ließ. Im Gemeinschaftsraum entdeckte ich Alice und bedeutete ihr, dass ich ein Ablenkungsmanöver brauchte um aus dem Treppenaufgang der Jungs zu verschwinden. Alice schrie durch den ganzen Raum. „Jasper? Hast du eigentlich gewusst, dass letzte Nacht der Sicherheitsalarm bei uns ausgelöst wurde?“ Ich kann nur vermuten, wie viel es Alice gekostet hatte die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Sowohl Jasper, als auch Remus gingen eilig zu ihr. „Warum hat Pol nichts davon gesagt?“ wollte Remus wissen. „Warum habe ich was nicht gesagt?“ fragte ich scheinheilig und tat so, als käme ich gerade aus meinem Schlafsaal. „Das der Alarm losging.“ „Ach so, als ich nachschauen ging, war nichts zu entdecken, war wohl falscher Alarm.“ winkte ich ab. Ich zwinkerte Alice zu und formte ein Danke mit den Lippen. „Sage Mal, Polaris. Stimmt irgendetwas mit deinen Haaren nicht?“ „Wieso? Ach du meinst die Farbe Jas? Ich habe nur etwas ausprobiert.“ Die Veränderung meiner Haarfarbe fiel auf dem Halloweenfest vielen auf. Beim Essen saß ich zwischen meinen Freundinnen. „Polly?“ flüsterte Lily mir zu. Ich wandte mich zu ihr. „Ja?“ „Ist etwas mit Potter?“ Erstaunt sah ich sie an. „Was sollte mit James sein?“ „Er hat mich seit Wochen um kein Date gebeten. Ich war einfach überrascht.“ gab sie zu. Innerlich jubelte ich. „Ich sagte ihm, dass er dich nervt.“ „Das habe ich hundert, wenn nicht gar tausend Mal gesagt.“ „Ich habe halt einen Draht zu ihm.“ „Dann sollte er vielleicht dich um ein Date bitten.“ schmunzelte Lily. Lachend nahm ich mir noch mehr von der Süßspeise vor mir. „Aber Lily, ich treffe mich doch mit Byron.“ „Sag bloß, das ist was Festes!“ mischte sich Ven ein. „Venice, das geht dich nichts an. Außerdem haben wir uns erst zwei Mal getroffen, würde ich nicht als Fest bezeichnen“ „Das ist ein Rekord, würde ich sagen.“ meinte Alice sachlich. „Ein Monat und nur zwei Dates. Polly, deine Quote war schon einmal besser.“ Alle Drei begannen zu lachen. „Wie kommt es, dass ich in letzter Zeit immer Ziel eures Spottes bin?“ grollte ich. Das Lachen der Mädchen wurde nur heftiger. Der nächste Morgen war grauenhaft. Wir waren bis vier oder fünf wach gewesen und mein Wecker begann, zum ersten mal in meinem Leben, zu piepen während ich noch schlief. Ein kurzer Blick zeigte mir, dass es halb acht war. Zeit aufzustehen, wenn ich nicht wollte, dass mein Bruder mich lynchte. Fluchend schlug ich die Decke zurück und stieg in eine bequeme Jeans, durch die mein Hintern positiv betont wurde. Das war der Nachteil daran der sportliche Typ zu sein, zwar waren meine Rundungen sehr fest, doch eher gering ausgeprägt, obwohl mein Busen sich doch deutlich gebessert hatte. Ich schlüpfte in einen engen Wollpullover mit V-Ausschnitt und marschierte auf Socken aus dem Schlafsaal. Im Gemeinschaftsraum hockte ich mich kurz auf eine Sessellehne und zog mir meine Schuhe an. „Morgen, Pol.“ ein gähnender James kam herein geschlurft. „Morgen. Wo ist Sirius?“ „Schläft.“ Ich warf James einen frustrierten Blick zu und stapfte zur Treppe, die zu dem Zimmer der Jungs führte. Leise öffnete ich die Tür und schlich zum Bett meines Opfers. „Sirius.“ mit leichten Fingern fuhr ich an seinem Ohr entlang und hauchte in seinen Nacken. „Siiiiriiiius.“ flötete ich noch einmal. Unbewusst begann er zu Lächeln. Dieses Lächeln war anders, sanft und friedlich. So gar nicht wie Sirius. „Wach auf.“ hauchte ich und griff mit meinen Fingern in seine Haare. „Ich zähle bis drei, Liebster.“ Ich fuhr einmal mit dem Finger über seine Wange, ein zweites Mal und nach dem dritten Mal, packte ich mit der anderen Hand seine Haare und zog. Sirius saß so schnell senkrecht im Bett, dass er mit meinem Kopf zusammenstieß. „Verdammter Mist!“ fluchte ich. Sirius packte mich um die Hüfte und zog mich vom Boden auf sein Bett. „Die Haarfarbe steht dir.“ schnurrte er. „Alpha, mein Bruder wirft dich raus, wenn du nicht in fünf Minuten in der großen Halle bist.“ Sirius Blick hetzte von mir zu seinem Wecker. „Scheiße! Was ist mit Krone?“ „Der hat dich nicht wach bekommen und ist schon runter gegangen.“ Sirius murmelte vor sich hin und sprang aus dem Bett. Sein einziges Kleidungsstück war eine schwarze Boxershorts, die einen Hauch zu tief saß. „Ich warte unten.“ Tatsächlich kam Sirius zwei Minuten später die Treppe herunter gehüpft. „Wollen wir, Darling?“ Wir kletterten durch das Portraitloch und eilten die Gänge entlang. Obwohl, Sirius eilte und zog mich einfach mit sich. „Übrigens werde ich dir das mit dem Haareziehen noch zurückzahlen.“ Wir kamen gerade noch rechtzeitig. Mein Bruder sah auf seine Uhr, als wir vor ihm zum Stehen kamen. „Gerade so.“ „Zu der Verteidigung deiner Schwester muss ich sagen, Jas, dass sie nur auf mich gewartet hat, sonst wäre sie längst hier gewesen.“ gähnte Sirius und setzte sich neben James, der ihm ein geschmiertes Brötchen reichte. Ich klaute mir ein Croissont. Zusammen mit dem Rest der Mannschaft ging ich essend über das Schlossgelände. Ich war immer noch das einzige Mädchen. „Ich hörte, das mit Byron ist was ernstes?“ fragte mein Bruder mich aus heiterem Himmel, sodass ich mich an einem Bissen verschluckte und beinahe erstickte. „Was?“ brachte ich schließlich heraus. „Du und Byron Hale?“ „Jaaas!“ leidend zog ich seinen Namen in die Länge. „Ich will nicht, dass mein Bruder über so etwas mit mir bespricht und woher willst du davon wissen?“ Mein Bruder schmunzelte. „Ach, wusstest du nicht, dass Hale es überall herum erzählt? Ihr seid doch schon einen Monat zusammen, oder nicht?“ „Dieses miese Arschloch.“ fuhr ich auf. Taylor, Jaspers bester Freund, lachte. „Bleib ruhig Vulpes. Wir machen ihn am Wochenende fertig und alles ist wieder gut.“ Das Training lief gut. Die Neuen hatten sich inzwischen gut eingefügt. „Weißt du,“ begann James, als wir zum Schloss hoch gingen. „irgendwie ist es angenehm, wenn man nicht dauernd ein Nein zu hören bekommt.“ Ich schlug mir mit der flachen Hand gegen die Stirn. „Richtig, das habe ich vergessen. Lily ist das positiv aufgefallen.“ „Wirklich, dann frage...“ „Nein!“ schnitt ich ihm das Wort ab. Müde saß ich am Haustisch und lauschte dem Gespräch von zwei Drittklässlern. Nicht das es mich interessiert hätte, aber irgendwie war keine von meinen Freunden zum Essen erschienen, zumindest noch nicht. Ich gähnte und nahm mir noch ein Stück Braten. „Miss Vulpes.“ Beinahe wäre ich von der Bank gefallen. „Professor?“ Ich drehte mich um und sah in Dumbledores blaue Augen. „Ihr Vater ist hier, bitte folgen Sie mir.“ Etwas perplex stand ich auf und ging neben Dumbledore aus der großen Halle. Ich konnte die Blicke meiner Mitschüler in meinem Rücken spüren. Wir gingen die Marmortreppe hoch und einige Gänge entlang, bis wir vor dem Wasserspeier standen, der den Eingang bewachte. „Butterbierpopcorn.“ schmunzelte der Schulleiter und der Geheimgang wurde frei gegeben. Ich kannte Dumbledores Büro. Ich hatte es bei mehr als einer Gelegenheit gesehen, weil ein Scherz aus dem Ruder gelaufen war oder wir zu oft hatten nachsitzen müssen. In der Regel konnte man davon ausgehen, dass Sirius, James, Ven oder ich jeder einmal im Monat in dieses Büro gerufen wurden. Erst jetzt fiel mir auf, dass es in diesem Schuljahr das erste Mal war. „Hallo Fawkes.“ meinte ich beim Eintreten und sah den leuchtend rotgoldenen Phönix an. „Emmett, entschuldigen Sie, dass es etwas länger gedauert hat. Es gab noch einen Zwischenfall, der meiner Aufmerksamkeit bedurfte.“ „Kein Problem, Albus.“ Mein Vater erhob sich von dem Besucherstuhl und reichte dem Schulleiter die Hand. „Hallo, Vater.“ ich hatte den Kopf etwas schief gelegt und sah ihn fragend an. Ein kurzes Lächeln huschte über sein sonst regloses Gesicht. „Polaris, ich hörte, du musstest wieder nachsitzen?“ „Woher, bei Merlin. Weißt. Du. So etwas?“ fragte ich fassungslos. Streng sah er mich an. „Wortwahl, Polaris.“ Dumbledore hatte mich lächelnd beobachtet. „Emmett ich bin sicher, Sie sind nicht hier, um über das Nachsitzen ihrer Tochter zu sprechen.“ Vaters Blick wanderte wieder zu dem Mann mit den silbernen Haaren. „Natürlich nicht. Ich überbringe eine Bitte meiner Frau. Sie veranstaltet einen Wohltätigkeitsball und wir möchten, dass Polaris daran teilnimmt.“ „Sie möchten ihre Tochter für ein, zwei Tage abholen.“ „Ja.“ „Jas nicht?“ fragte ich verwirrt. „Nein, Jasper ist, wie soll ich sagen, in diesem Falle nicht erwünscht.“ Mir fiel die Kinnlade herunter. Es gab eigentlich nichts, was Jasper nicht durfte. Dumbledore hatte hinter seinem Schreibtisch Platz genommen. „Emmett, werden mich noch andere Eltern um eine derartige Erlaubnis bitten?“ „Ich fürchte, die Freundinnen meiner Frau könnten ähnliche Vorhaben hegen, Albus.“ mein Vater wirkte etwas zerknirscht und entschuldigend. „Nun, ich kann nicht behaupten, dass ich begeistert bin, doch Ihre Tochter hat gute Noten, ich denke, es spricht nichts dagegen. Bitte teilen Sie mir rechtzeitig den Termin der Abreise und der Anreise mit.“ „Natürlich.“ „Und warum bin ich jetzt hier?“ mischte ich mich etwas genervt ein. „Ich wollte meine Tochter sehen.“ schmunzelte mein Vater. „Noch etwas, Albus. Auf diesem Ball soll Polaris, und vermutlich auch die Anderen, die noch abgeholt werden sollen, tanzen. Wir würden es sehr begrüßen, wenn die Tanzkünste dieser jungen Leute aufgefrischt würden. „Dad, nein!“ „Wir werden uns darum kümmern.“ Hätte ich es nicht besser gewusst, so hätte ich gedacht, Dumbledore würde sich an meinem verzweifelten Tonfall erfreuen und sobald mein Vater und ich gegangen wären, laut lachen. Obwohl, ich wusste es nicht besser. Vermutlich war das wirklich der Fall. Mies gelaunt lag ich im Gemeinschaftsraum. Tanzstunden. Ich hasste Tanzstunden. Nicht das Tanzen an sich, sondern diese steifen Rituale, die es dabei gab. Ich seufzte und zog die Beine an. „Du warst bei Dumbledore?“ Remus setzte sich auf den frei gewordenen Platz. „Mein Vater wollte mich sehen.“ erklärte ich knapp. Remus nickte und widmete sich einem Buch. Ich ließ meinen Kopf über die Lehne fallen und beobachte die auf dem Kopf stehenden Schüler im Raum. „Stell dir vor.“ unvermittelte richtete ich mein Wort wieder an Moony. „Ich werde einen neuen Pflichtkurs belegen.“ Remus sah von seinem Buch auf. „Ein neuer Pflichtkurs? Davon habe ich noch nichts gehört.“ „Kannst du auch nicht. Wird nur für bestimmte Schüler Pflicht.“ Interessiert sahen mich seine grauen Augen an. „Meine Mutter veranstaltet einen Ball, ich soll kommen und deshalb muss ich jetzt wieder Tanzstunden nehmen.“ erklärte ich leidend. „Ist doch nicht so schlimm. Hört sich eigentlich doch ganz nett an.“ Entgeistert sah ich ihn an. „Moony, du hast ja keine Ahnung.“ stöhnte ich und ging wieder dazu über meine Mitschüler zu beobachten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)