Wetten dass... von CDBonnie (Schuljahr 5) ================================================================================ Kapitel 2: II ------------- Die restliche Woche verlief ruhig. Die Rumtreiber spielten den Slytherins einige Streiche und es gab die üblichen Anfeindungen, nichts besonderes. Am Freitag nach dem Mittagessen seufzte ich laut genug, dass Lily, Ven und Alice mich verwundert ansahen. „War das Leben in Hogwarts immer schon so langweilig?“ fragte ich niemand im Besonderen. Wir gingen die große Marmortreppe hoch, die in die Eingangshalle führte und bogen rechts in einen Korridor ein. Alice und Lily hatten jetzt Alte Runen und ich hatte mich breitschlagen lassen mit ihnen zu gehen. Ven hatte sich geschickt heraus gehalten. Der Professor schien gar nicht zu bemerken, dass ein Schüler zu viel anwesend war, meine Mitschüler bemerkten es jedoch sehr wohl. Hinter vorgehaltener Hand wurde getuschelt und ich war heil froh, als ich aus dem Klassenzimmer endlich raus kam. „Bei Merlins Unterhose, das tut ihr euch an?“ fragte ich wirklich erstaunt, als wir wieder in den Gang traten. Lily wollte gerade etwas sagen, da räusperte sich hinter uns Jemand. „Polaris, kann ich kurz mit dir sprechen?“ Ich würde nicht sagen unsicher, aber doch etwas schüchtern wartete Byron Hale auf meine Antwort. „Sicher.“ Ich nickte zu einer Abzweigung, die weniger voll war und fing Lilys und Alices Blick auf. Beide schienen sich auf meine Kosten zu amüsieren. Freundlich lächelnd wartete ich darauf, dass Byron etwas sagte. „Ähm.. Polaris, ich würde dich gerne zum nächsten Hogsmead Wochenende einladen, falls du noch nichts vor hast.“ „Eigentlich wollte ich mit Lily, Ven und Alice gehen,“ begann ich. „aber ich schätze, sie kommen durchaus ein paar Stunden ohne mich aus.“ Byron strahlte mich an. „Klasse, wegen der Uhrzeit und so sprechen wir noch einmal, ja?“ Ich nickte und schlenderte zu meinen Freundinnen zurück. „Und?“ „Nicht hier.“ Im Gemeinschaftsraum saßen wir gemütlich in einigen Sesseln. „Ich hörte Hale hat dich gefragt?“ meinte Ven, als sie zu uns stieß. „Woher weißt du das schon wieder?“ fragte ich misstrauisch. „Viel wichtiger, warum weiß ich nicht, wie du geantwortet hast?“ meinte sie beleidigt. „Sie hat ja gesagt und lässt uns sitzen.“ „Wozu hat wer ja gesagt?“ mischte Sirius sich ein. „Polly zu Byron.“ antwortete Ven. Überrascht sah er mich an. „Krone hast du einen Augenblick?“ fragte ich laut. James sah von seiner Pergamentrolle auf. „Klar.“ Neben ihm drehte ich einen Stuhl und setzte mich rittlings darauf. „Und hast du es ausprobiert?“ James nickte, schien jedoch nicht begeistert über meinen Plan. „Glaub mir, wenn du sie nicht jeden Tag nervst, sagt sie schneller ja.“ zwinkerte ich. „Du und Byron, hmm?“ Sirius stand schon wieder hinter mir. „Sirius hau ab.“ fauchte ich. Er fuhr sich lässig mit den Fingern durch seine schwarzen Haare. Seine graublauen Augen funkelten mich an. „Meine Güte bist du immer noch sauer? Ich dachte, dass hätten wir Dienstag in Muggelkunde hinter uns gelassen.“ „Schließe nicht von dir auf Andere.“ Ich hielt ihm meine pinken Spitzen unter die Nase. „Ich finde, du siehst süß damit aus.“ äußerte James. „Falsches Mädchen.“ kommentierte Remus trocken. Mein Exfreund Tim marschierte in den Gemeinschaftsraum. Er war ein gut aussehender Sechstklässler, hatte jedoch nicht bedacht, dass ich es nicht unbedingt toll fand, wenn er mit einer Anderen rummachte, nur weil er meinte, Sirius stände mir zu nahe. Instinktiv griff ich nach Sirius' Hand. „Mr. Everything, hast du schon deinen Aufsatz fertig.“ schnurrte ich. Sirius sah mich etwas verwirrt an. „Darling, du hast versprochen mir zu helfen.“ grinste er schief, als er Tim erblickte. Dieser warf uns einen bösen Blick zu und verschwand in Richtung Schlafsäle. „Okay, wir machen eine Vereinbarung.“ Sirius ging in die Hocke, sodass seine blauen Augen auf Höhe meiner grünen waren. „Was immer du willst, Liebes.“ James lachte. „Du musst Krone zwei Wochen davon abhalten Lily zu fragen, dass sie mit ihm ausgeht. Dann verzeihe ich dir.“ James blieb das Lachen im Halse stecken, auch Sirius Grinsen war wie weggewischt. „WAS?!“ riefen sie synchron. Remus und ich prusteten los. Die zwei verhielten sich nicht nur wie Brüder, sie reagierten auch absolut gleich und mit dem selben Gesichtsausdruck von blankem Horror. „Tja, Sirius. Zwickmühle.“ meinte Remus und lachte wieder. „Wieso?“ fragte Peter und Remus setzte zu einer Erklärung an. „Überlege es dir, Süßer.“ Ich fuhr ihm mit den Fingern durch die Haare und ging zu meinen Mädels zurück. Samstag Nachmittag. Ich hastete durch das Schloss. Ich war spät dran. Mein Bruder würde mir den Kopf abreißen, wenn ich zu spät zum Auswahltermin käme. Ich eilte durch das Portal und zu den Umkleidekabinen. Schwungvoll riss ich die Tür auf und stürzte hindurch. „'Tschuldigung Jas.“ stieß ich aus und hastete durch die nächste Tür, die die Mädchenumkleide von der der Jungs trennte. Spitze Schreie ließen mich rückwärts taumeln.Ich war immer das einzige Mädchen im Team gewesen, deshalb hatte ich nicht daran gedacht, dass heute vielleicht Andere sich ebenfalls umziehen würden. „Sorry.“ murmelte ich. „Man schließt die Tür ab, solange man sich umzieht.“ belehrte ich die drei Mädchen und schloss die Tür demonstrativ ab. Mit geübten Griffen legte ich die Quidditchuniform und die Protektoren an. Dann sah ich mich um. „Seid ihr alle fertig?“ fragte ich freundlich. Die Mädchen sahen noch sehr jung aus. Unsicher nickten sie. Ich schloss die Tür wieder auf und rammte sie, nur weil es Gewohnheit war auf. Ich hörte ein Keuchen und sah Sirius lächelnd an. „Immer noch nicht dazu gelernt, Liebster?“ Er murmelte etwas. „Jasper will nach dem Training noch mit dir sprechen, soll ich dir sagen.“ fügte er verständlich hinzu. Sirius zeigte auf die Tür, die zum Spielfeld führte, wir sollten gehen bevor dein werter Bruder uns rausschmeißt.“ Mit den drei Jüngeren im Schlepptau gingen wir durch den Gang zum Feld. „Mannschaft auf ihre Position, ich erkläre von hier unten. Die Bewerber zu mir.“ orderte Jasper und schirmte seine Augen gegen die Sonne ab. Sirius und James fuhren sich durch die Haare und schwebten nebeneinander lachend nach oben. Ich stieg auf meinen Besen, nahm meinen Schläger aus der Schlinge auf meinem Rücken und stieß mich ab. Auf der Höhe von Sirius und James bremste ich ab und schloss mich ihnen an. Langsam drehten wir unsere Runden um das Feld, während mein Bruder erklärte, wie die Auswahl ablaufen würde. Taylor, unser Sucher, kreiste über uns. Das Auswahltraining war interessant. Nur drei der Bewerber konnten überhaupt gut genug fliegen, um annähernd als Jäger in Frage zu kommen. Ich fluchte, als ich nach einem Klatscher schlug und der Viertklässler nicht aufpasste. „Tatze!“ Sirius wirbelte herum und schoss ohne zu zögern auf den Jungen zu. Er holte mit dem Schläger aus und traf den Klatscher nur ein paar Zentimeter vor dem Gesicht des erschrockenen und inzwischen vor Schreck weißen Jungen. Blöd nur, dass der Klatscher nun auf James zu flog. Ich beugte mich über den Besenstiel und verringerte den Luftwiderstand. James hatte gerade den Quaffel und warf ihn zu meinem Bruder mit den Rücken zu uns. „Krone, Rolle!“ schrie ich ihn an und James rollte zur Seite weg, ich kam an seiner Position zum Stehen und schlug den Klatscher weg von allen Spielern. „Danke Pol.“ James kam neben mir wieder zum Vorschein. „Gerne.“ grinste ich und dann wurde mir schwarz vor Augen. Ich blinzelte. Alles tat mir weh. „Pey?“ Noch einmal schlossen sich die Lider über meinen Augen. „Sirius?“ fragte ich und zog scharf die Luft ein. „Polaris, alles in Ordnung?“ die Stimme meines Bruder ließ mich zusammenzucken und ich richtete mich auf. Großer Fehler. „Autsch.“ Ich konnte den riesigen Bluterguss an meinem Nacken spüren. „Scheiße, tut das weh!“ fluchte ich und griff mit der rechten Hand nach meinem Nacken. „Polaris, Wortwahl.“ erinnerte mein Bruder mich etwas sanfter, als er es Normalerweise gemacht hätte. Sirius saß hinter mir. Seine Beine hatte er neben mir aufgestellt, so dass ich mich klischeehaft an seine starke Brust anlehnen konnte. „Entschuldige Pey, ich habe den Klatscher nicht gesehen.“ Das war eine der wenigen Gelegenheiten bei denen der arrogante Weiberheld ernst war. Sirius' Atem kitzelte mein Ohr. „Ist ja gut gegangen.“ Ich stöhnte. „Komm, Süße, ich bringe dich in den Krankenflügel.“ „Wegen eines Blutergusses?! Niemals!“ Ich kreiste vorsichtig mit den Schultern. „Alles in Ordnung.“ meinte ich und biss die Zähne zusammen um nicht noch einmal zu fluchen. „Jas, ihr könnt ruhig weiter machen. Ich bleibe einfach hier sitzen.“ Nachdenklich sah mein Bruder zu mir runter. „Wir müssen nur noch den Hüter auswählen, Sirius kann bei dir bleiben.“ Ich sah deutlich, dass es ihm nicht gefiel Sirius mit mir alleine zu lassen. „James komm.“ „Bis gleich, Pol.“ James hob wieder ab. „Hat dein Bruder mich gerade mit seinem Blick gewarnt?“ fragte Sirius ungläubig. „Ooh ja. Das hat er.“ grinste ich. Provokativ legte er einen Arm um mich und legte sein Kinn auf meine gesündere Schulter. Mit der freien Hand strich er erst über meinen Arm und spielte dann mit meinen Haaren. Gemeinsam beobachteten wie, wie James und Jasper einen Ball nach dem anderen in den Torringen versenkten. Die Bewerber waren schlecht. Grottenschlecht. Sirius machte Scherze und feuerte seinen besten Freund an. Ein kleiner Zweitklässler flog als nächstes zu den Torringen. „Pass auf Pey, den rammt James in den Erdboden.“ Sirius behielt Recht, der Kleine hatte keine Chance. „Sag mal, Darling, darf ich etwas mit deinen Haaren ausprobieren?“ Nachdenklich wickelte er sich eine Strähne um den Finger und betrachtete sie. Meine Augen waren geschlossen, ich döste im Sonnenlicht vor mich hin, doch die Worte deine Haare und ausprobieren machten mich hell wach. Misstrauisch hob ich den Kopf. „Das da wäre?“ „Ich würde gerne die Farbe ändern, keine Sorge, dieses Mal mit deiner Einwilligung und nicht in einer Neonfarbe.“ „Ich überlege es mir.“ Die Anderen landeten gerade. „So etwas würde Sirius nicht machen, Jasper!“ meinte James aufgebracht. „Er hat sie nicht einmal angefasst, als sie in seinem Bett war.“ James schlug sich die Hand auf den Mund. Ich konnte das Gewitter sehen, dass nun auf uns zu steuerte. dachte ich, doch es half nichts. Jasper riss Sirius hoch und schleuderte ihn mit einem Zauber gegen die Tribüne. „Weg von meiner Schwester!“ Er stand schwer atmend über mir. „Halt dich ein für alle Mal fern von ihr, du arrogantes, notgeiles Arschloch!“ James kniete sich kurz zu mir. „Sorry, ich wollte nur Tatze verteidigen.“ flüsterte er. „James, du bist ein Idiot.“ meinte ich trocken. Dann wurde James am Kragen gepackt. „Und was soll das heißen, er hat sie nicht einmal angefasst, als sie in seinem Bett war? Ist meine Schwester nicht gut genug für einen Black?!“ James folgte seinem Freund und krachte ebenfalls geräuschvoll gegen die Tribüne. Ich wurde ebenfalls angehoben, doch deutlich sanfter als meine Freunde. „Wir gehen. Ich gebe die Ergebnisse der Auswahl morgen am schwarzen Brett bekannt.“ er drehte sich zu den Beiden am Fuße der Tribüne um. „Lasst sie in Ruhe, sonst fliegt ihr aus der Mannschaft.“ brüllte er. Dann wurde ich in die Umkleide getragen. „Große Brüder sind ätzend.“ sagte Ven, nachdem ich geschildert hatte, was beim Training passiert war. Lily musste sich mühsam ein Lachen verkneifen. „Oh, das hätte ich gerne gesehen.“ meinte sie kichernd. „Nicht witzig, Lily. Jas erzählt bestimmt Dad davon.“ murrte ich und rieb mir den schmerzenden Nacken. „Was hat James geritten deinem Bruder das zu sagen?“ wollte Alice wissen. „Keine Ahnung, aber stell dir vor. Taylor hat mir erzählt, James hatte in der Umkleide versucht mit Jasper zu reden. Von wegen, natürlich würde jeder gerne etwas mit mir haben und so weiter. Ich fürchte, er hat sich um Kopf und Kragen geredet.“ „Na das kann er ja, das hat er bei Lily ja auch schon geschafft.“ Ein Kissen traf Ven kurz nachdem sie den Satz beendet hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)